Bio Kosmetik

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Hauttypus und Perspiration

Wenn wir auf dem umfassenden Gebiet der heutigen BioKosmetik danach streben, eine vollkommene Harmonie der Persönlichkeit zu formen, dann tritt immer wieder eine nicht zu vernachlässigende individuelle Eigenschaft auf: die als Eigengeruch empfundene Ausstrahlung der Perspiration.

Desodoration

Das individuelle Geruchsmoment wird von anderen Menschen oft als störend empfunden. Die übliche Vorbeugung der Geruchsbildung kennen Sie unter dem Begriff Desodorierung: Man versucht, die Tätigkeit der apokrinen Schweißdrüsen zu vermindern und die betreffenden Hautpartien zu desinfizieren, um eine bakterielle Zersetzung des Schweißes zu verhindern. Aufgrund der psychologischen Untersuchungsergebnisse über ätherische Öle ließ sich eine Behandlungsmethodik entwickeln, bei der man den jeweiligen Eigengeruch in seiner typischen Note erfasst und ihn so in eine Duftkombination einzubauen versucht, dass er sich wie eine ihrer Komponenten harmonisch einfügt und in ihr mitwirkt. Dabei beeinflussen die ätherischen Öle nicht die Sinnesempfindung allein, sondern die Stimmungen, die Einstellungen und die Reaktionslage, so dass Temperament und Duftcharakter zueinander passen müssen. Die Basis, von der wir hierzu ausgehen, ist psychisch bedingt. Sie beruht ursprünglich auf der psychischen, erogenen Effektwirkung des Eigengeruchs und der gefühlhaften Reaktion auf ihn, als Sympathie oder Antipathie. Ein altes Sprichwort sagt bereits, dass man einen Mitmenschen – aber manchmal sogar sich selbst! – riechen oder nicht riechen mag und meint damit den Ausdruck seiner Zuneigung oder seiner Abneigung. Die Geruchsnote gehört also mit zur harmonisch oder disharmonisch empfundenen Erscheinung eines Menschen. Sie ist eine untrennbare Komponente des ganzen ästhetischen Phänomens und wirkt häufig stärker als es uns bewusst wird, da sie vorwiegend das Unbewusste, das Gefühl und das Gemüt anspricht. Deshalb ist der Wunsch, sich durch eine Sphäre des Wohlgeruchs gleichsam wie mit einer Aura zu umgeben, um Zuneigung, um Sympathie zu erwecken, aus der Tiefe des Gemütes geboren. Dazu bedarf es eines naturgemäßen, gelungenen Zusammenspiels der eigenen individuellen Art mit einer zu ihr passenden, sie harmonisch abrundenden Komposition ätherischer Öle. Ausschlaggebend ist hierfür der Einklang des jeweiligen eigenen Typus mit der adäquaten Duftnote. Zur Charakterisierung der Zusammenhänge zwischen der Eigennote und der sie ergänzenden, harmonisierenden Duftkomponente können wir nicht auf die Typologie Kretschmers zurückgreifen, die sich für diagnostische Hinweise auf die Hautkonstitution bewährt hat. Die zuständige Relation für unser vorliegendes Problem beruht auf der Intensität der Haut- und Haar-Pigmentierung und dem ihr entsprechenden Eigengeruch: Grundlegend entspricht einer schwachen Pigmentation eine relativ schwache Odorierung meist säuerlichen, stechenden Geruchs. Eine starke Pigmentation ist von einer starken Odorierung, vorwiegend süßlichen, narkotischen Charakters begleitet. Dabei sind selbstverständlich, wie überall im Bereich des Lebendigen, stete Übergänge und Zwischenstufen möglich.

Haut- und Haartypus

Es besteht noch eine weitere Übereinstimmung zwischen der Haut- beziehungsweise Haarfarbe und der individuell als besonders angenehm empfundenen und persönlich bevorzugten Duftkombination: Der hellhäutige, hellhaarige Typ liebt mehr die frische, duftige, leichte Blütennote, während der dunkelhäutige, schwarzhaarige Mensch mehr zu schweren, schwülen, narkotischen Nuancen neigt.

So verbindet diese beiden Relationen von Haar- und Hauttypus als sichtbares Symptom den charakteristischen Eigengeruch mit der adäquat empfundenen Duftkombination zur gemeinsamen Individualnote. Das heißt, Haar- und Hauttyp sind in der Praxis das sichtbare Merkmal für die Beurteilung des nicht ohne weiteres feststellbaren Eigengeruches der jeweiligen Klientin. Zugleich ist er das Diagnose-Zeichen für die Wahl des individuell zu bevorzugenden spezifischen Komplexes ätherischer Öle. Genauso wie wir bei der Hautdiagnose innerhalb der einzelnen Symptomgruppen nach Unter-, Normal- und Überfunktionen unterscheiden, so erweitern wir auch hier die Typen entsprechend der Pigmentierung von Haut und Haaren:

1 schwach

2 normal

3 stark

Oder wenn wir es direkt ausdrücken, differenzieren wir die folgenden Typen:

1 blond und hellhäutig

2 brünett, leicht bräunend

3 schwarzhaarig und dunkelhäutig

Jellinek führt noch einen weiteren Typ an, den rötlichen. Dies ist von wissenschaftlichem Interesse, speziell für das Schema eines in sich geschlossenen Farb- und Pigmentkreises. Wir jedoch verbleiben bei der vorgenannten Dreiteilung, die uns somit auch für die praktische Anwendung zu drei grundlegenden, charakteristischen Duftkombinationen führt:

1 Einer frischen, erfrischenden, anregenden, stimulierenden, vorwiegend frühlingshaften Blütennote für Blonde, Hellhäutige, die gewissermaßen die Bewusstheit des Verstandes anspricht.

2 Eine balsamische, warme, ruhige, ausgleichende, jedoch etwas herbe, vollmundige Komposition für die Brünetten, welche mehr das Gemüt berührt.

3 Einen dumpfen, magischen, narkotischen, geheimnisvollen, vorwiegend erogenen Grundakkord für den schwarzhaarigen, dunkelhäutigen Typ, dessen Note vorwiegend das Unbewusste, das Animalische tangiert.

In der Praxis werden Sie die Beobachtung machen, dass Menschen mit gefärbtem oder getöntem Haar nicht etwa nach der Duftkomposition greifen, die ihrem eigentlichen Haar- und Hautpigment entspräche, sondern nach derjenigen, dessen Typ sie verkörpern wollen. Man kann sich das erklären, indem diese Menschen sich intuitiv in den von ihnen gewollten Typ einleben und einfühlen. In diesen Fällen stimmt die momentane, aber nur scheinbare Haarfarbe mit der vorgenannten bevorzugten Duftwahl überein, jedoch nicht der tatsächliche individuelle Eigengeruch. Denn dieser steht in Relation zur wirklichen Haar- und Hautfarbe. Das heißt, für die Beurteilung, Empfehlung und Beratung in der Praxis müssen Sie stets die natürliche Pigmentation zugrunde legen und nicht eine nur vorübergehende. Dadurch entsteht keine Diskrepanz zu der momentanen Einstellung des betreffenden Menschen, weil man meist die reine Geruchswirkung und seine Rolle, sein Leitbild – das, was man gerne sein möchte – getrennt voneinander beurteilt und nicht unmittelbar miteinander.

Duftakkord

Zur Erzeugung der gewünschten harmonischen Wirkung gehören Eigengeruch und spezifischer Duftakkord. Denn nur beide gemeinsam erzeugen, unmittelbar auf der Haut, den Effekt, den wir Duftakkord nennen. Das bedeutet für die praktische Anwendung der Duftkombination, welche auf den Haar- und Hauttyp abgestimmt ist, dass sie stets auf die Haut direkt aufgetragen werden muss. Durch die Körperwärme verbinden sich die Grundnote der Eigenperspiration mit der jeweiligen Komposition zu einem gemeinsamen harmonischen, absolut sympathisch wirkenden Gesamtkomplex ganz persönlicher Prägung. Wir haben damit einen neuen, eigenwilligen Weg zur Lösung der kosmetischen Frage gezeigt, die individuelle Eigenart der Perspiration als eines biologisch notwendigen und im Rahmen des Psychischen sinnvollen physiologischen Vorgangs nicht zu unterdrücken oder in seinem normalen Ablauf zu vermindern, sondern vielmehr ihn in eine ästhetisch ansprechende Kombination ätherischer Öle so einzufügen, dass diese Verbindung eine harmonische Unterstreichung der individuellen sinnenhaften Erscheinung eines Menschen als Persönlichkeit darstellt.


Der Einfluss von Naturrhythmen auf den menschlichen Organismus

Rhythmus ist eine Urerscheinung allen Lebens. Rhythmus kann man definieren als die gleichartig, gleichmäßig sich wiederholende, ineinander übergehende Polarität einander entgegengesetzter Vorgänge, in gleichmäßigen (einander ähnlichen) Gezeiten (Perioden). Rhythmische Phänomene sind der Wechsel von Tag und Nacht, von Ebbe und Flut, der Herzschlag mit Diastole und Systole, Höhe- und Tiefpunkte der psychosomatischen Konstitution und Stimmung, Reiz und Lähmung, Erweiterung und Verengung der Gefäße, Beugung und Streckung der Muskeln, um nur einige zu nennen. Obwohl es uns Menschen gelungen ist, eine eigene künstliche Welt der Zivilisation um uns herum zu schaffen und zu gestalten, so sind wir dennoch nach wie vor in die Rhythmen des Naturgeschehens einbezogen und ihren Einflüssen ausgesetzt.

Die Rhythmusforschung ist ein Teilgebiet der umfassenderen Chronobiologie. Die entscheidenden Impulse gingen dabei von der Medizin, der Anthropologie und der Soziologie aus. Es handelt sich hier um praktische Probleme, welche durch die zivilisatorischen Einflüsse auf den Menschen aufgeworfen wurden. Denn mit fortschreitender Technisierung seiner Lebens- und Arbeitsbedingungen wird der Mensch in zunehmendem Maße gezwungen, im Widerspruch mit den tagesund jahresrhythmischen Veränderungen der Natur zu leben. Es handelt sich dabei im Grunde um die Frage nach der zeitlichen Umwelt-Einordnung und Umwelt-Abhängigkeit des menschlichen Lebens. Denn zahlreichen, so genannten Zivilisationskrankheiten liegen Störungen der biotischen Zeitstruktur zugrunde, das heißt Rhythmusstörungen.

Der heutige Mensch hat sich weitgehend von der inneren, periodischen Ordnung gelöst, in der er ursprünglich geborgen war. Er hat dafür allerdings Freiheiten errungen. Es ist daher die Aufgabe unserer Zeit, aus dieser gewonnenen Freiheit ein neues inneres Ordnungsgefüge auf höherer Stufe zu schaffen, um dadurch zu einer neuen inneren Einheit und Harmonie zu gelangen. Denn das ist die Voraussetzung für ein Heilwerden des aus seinen früheren Bindungen losgelösten emanzipierten Menschen. Die biotische Zeitstruktur – die Gezeiten des Menschen und der gesamten Natur – sind ein hierarchisch gegliederter Zeitorganismus, in dem jeder schnellere und spezialisierte Rhythmus in den langsameren, umfassenderen eingeordnet ist. Die moderne Rhythmusforschung befasste sich allerdings zunächst nur sehr ausgiebig mit der Untersuchung des Tagesrhythmus.

 

Tagesrhythmus

Der augenfälligste Wechsel, den wir auch heute noch am meisten bewusst erleben, ist der von Tag und Nacht. Aus eigener Erfahrung und aus den Erkenntnissen der Arbeitspsychologie wissen wir, dass der Vollzug eines Tages für die menschliche Vitalität nicht gleichförmig verläuft, sondern gleichfalls wiederum in einem eigenen Rhythmus: Der beginnende Tag bringt für unsere Vitalität vormittags einen Höhepunkt, unmittelbar nach dem Mittag ein Absinken, später nachmittags wiederum einen kleinen Hochpunkt, der schließlich in den Rhythmus der Nacht absinkt. Auch die Nacht ist für unseren menschlichen Organismus durch eine wechselnde Intensität unserer Schlaftiefe charakterisiert.

Zyklus

Als nächsthöhere rhythmische Ganzheit folgt im weiblichen Organismus der Zyklus der 28 Tage, der sich sowohl körperlich ausprägt, wie auch tiefen Einfluss auf den seelischen Zustand, auf die Gemütsstimmung ausübt und der auch Auswirkungen auf den Zustand des Hautbildes hat. Analog gibt es einen Zyklus von 23 Tagen beim Mann.

Jahresrhythmus

Diese kleinen Rhythmen des Lebens werden von den Einflüssen überlagert, die das Jahr in seinem Ablauf auf die Lebensprozesse im Menschen ausübt. Wir können uns dies in Bildern verständlich machen und diese dann auf die analogen Zustandsphasen unseres menschlichen Körpers übertragen:

Frühjahr

Im Frühjahr erwacht die Natur aus der Ruhe, aus dem Schlaf des Winters. Sie beginnt sich wieder zu regen, aus sich hinaus neues pulsierendes Leben zu wirken. Daher ist der Frühling die Jahreszeit des überwiegenden Aus-sich-Hinauswirkens, des Aus-sich-Hinausstrebens, des Schaffen- und des Wirken-Wollens. Es erwacht ein Wille, ein Wollen und Streben zu neuem Leben. Die spontane innere Spannung verwirklicht sich in einem Wachsen und Werden alles Lebendigen nach außen.

Sommer

Im Sommer kommen diese neuen Werde- und Bildeprozesse zum Abschluss, zur Reife, die sich gleichsam wie in einem Symbol in der Frucht darstellen, sie in sich sammelt und vereint, was die Natur ihr dargereicht und geschenkt hat. So ist der Sommer die Phase des überwiegenden In-sich-Aufnehmens, des In-sich-selbst-Werdens. Es ist die Zeit reifender Individuierung und Selbstwerdung.

Herbst

Herbst ist die Zeit des inneren Umbildens, des Verarbeitens, der im Sommer aufgenommenen und eingesogenen Materie und Energie. Man könnte ihn die Phase des In-sich-Festigens nennen, gewissermaßen als ein innerer Abschluss des sommerlichen Selbstwerdens zum herbstlichen Selbstsein.

Winter

Im Winter sind alle vegetativen Prozesse und Vorgänge vermindert, ja fast völlig eingestellt. Es ist ein Zustand des Sich-Ausruhens, des inneren Zehrens von den im Sommer aufgesogenen Kräften. Die ursprüngliche Spannung ist abgesunken in ein Stadium der Entspannung als eine schöpferische Pause und Ruhe, bis der beginnende Frühling wiederum die Dynamik und die Vitalität, ein Wollen zu neuem Leben erweckt.

Der menschliche Organismus reagiert analog auf diesen Rhythmus des Jahres und der Jahreszeit:

Reaktionen des Organismus

Im Frühjahr beginnt die gesamte Lebensfähigkeit des Organismus sich zu steigern. Mehr und mehr tritt ein Zustand erhöhter Aktion und Reaktion ein, der sich organisch in erhöhtem Stoffwechsel, gesteigerter Reaktionsfähigkeit, vermehrter Regeneration und seelisch in erhöhtem Tätigkeitsdrang und frohem Lebensgefühl äußert. Wenn die Stimulation und Anregung der vegetativen Prozesse und Funktionen auf eine infolge des Winters verminderte Kapazität des Körpers trifft, dann zeigt sich das Symptom der Frühjahrsmüdigkeit.

Zustand der Haut im Frühling

Der Zustand der Haut im Frühjahr ist durch eine erhöhte Reaktionslage charakterisiert: Es fällt eine gesteigerte Sensibilität auf, eine oft übernormale Reizreaktion, die sich in gesteigerter Disposition zu Allergien, Irritationen sowie zu Effloreszenzen der Haut äußern kann. Das heißt, das Frühjahr ist die kritische Zeit der Hautanomalien. Denn ebenso wie die normalen Funktionen des Stoffwechsels und des Energiehaushalts stimuliert werden, so werden im gleichen Maße die Stoffwechselvorgänge zu überstürzten, übersteigerten Reaktionen angeregt.

Zustand der Haut im Sommer

Im Sommer normalisieren sich die vegetativen Vorgänge im Organismus, mit dem Ergebnis für das Hautbild, dass es sich im Sommer meist ebenso normalisiert. Selbstverständlich trägt auch der Einfluss der Sonnenbestrahlung – in physiologischem Maße zugeführt – sehr zu einem ausgleichenden Normalstatus bei. Die vorteilhaften Wirkungen des Sommers auf den Organismus und auch auf die Konstitution der Haut bestehen noch im beginnenden Herbst.

Zustand der Haut in Herbst und Winter

Erst in den meist nebelreichen, düsteren Tagen des Novembers – nach sonnenarmen Sommern auch schon früher – beginnt ein Abfallen und Nachlassen aller vegetativen Vorgänge. Stoff- und Energiehaushalt, die Reaktions- und Tonuslage vermindern sich. Das wirkt sich auf das Aussehen des Teints in einem Atrophisch-Werden der Haut aus: Sie beginnt blasser, fahler, schlaffer und welker zu werden, die periphere Durchblutung, Tonus und Turgor werden vermindert. Im Winter nehmen die Erscheinungen unter normalen Lebensbedingungen noch mehr zu. Denn zur Abnahme der neurovegetativen und physiologischen Prozesse tritt ein Mangel an Vitaminen, insbesondere an Vitamin A, D, E und C.

Aufgrund dieser verschiedenartigen Einflussnahme ist es verständlich, dass man die Wahl der biokosmetischen Präparate und die Art und Weise ihrer Anwendung auch dem Rhythmus der Jahreszeiten entsprechend variiert. Wir können die Einflüsse der Jahreszeiten grundlegend dahingehend charakterisieren, dass im Frühjahr alle durch physiologische Überfunktionen verursachten Hauterscheinungen besonders begünstigt werden. Im Herbst – stärker noch im Winter – treten solche Erscheinungen in den Vordergrund, welche durch ein Absinken des Stoffwechsels und seiner Funktionen hervorgerufen werden, die man als ein zunehmendes Atrophieren der Haut zusammenfassen kann. Selbstverständlich sind die Übergänge wie bei allen biologischen und physiologischen Prozessen fließend. Dieser allmähliche Übergang wird vor allem auch dadurch beeinflusst, dass neben den jahreszeitlichen Wirkungen auf den Organismus das jeweilige Klima, die Witterung ihre Einflüsse auf den Körper und damit auf die Haut ausüben, wie beispielsweise:

1 Die Intensität der Sonneneinstrahlung.

2 Die Temperatur.

3 Die Luftfeuchtigkeit.

Sonneneinwirkung

Die Sonnenstrahlen bewirken über eine Erweiterung der Kapillaren eine Erhöhung der Durchblutung und führen als äußeres Symptom zu einer Rötung der Haut. Die ultravioletten Strahlen regen die Bildung des Hautpigmentes Melanin zum Schutz vor der Zerstörung der Hautzellen bei zu starker oder zu lang dauernder Bestrahlung an. Außerdem wird durch den Effekt des ultravioletten Lichts Eiweiß koaguliert und zersetzt, wodurch die Strahlung desinfizierend wirken kann. Allgemein belebt Licht den gesamten Stoff- und Energiewechsel des Organismus durch die unmittelbare Zufuhr physikalischer Energie in Form von Wärme. Ferner bilden sich unter dem Einfluss des Lichts Vitamin D, Gewebehormone und Substanzen, welche die Sensibilisierung erhöhen. Aber wir müssen auch auf die schädigenden Wirkungen einer zu intensiven oder zu lange dauernden Sonnen- und Lichteinwirkungen hinweisen, wie Reizungen, Entzündungen der Haut, Sonnenbrand, ein vorzeitiges Atrophieren und sogar die Gefahr einer späteren Bildung von Hautkrebs.

Temperatur

Der Einfluss der Temperatur auf die Haut lässt sich auch aus den allgemeinen Erfahrungen der Physik bildhaft ableiten, indem Wärme ausdehnt und Kälte adstringiert.

Wärme bewirkt eine Erweiterung der peripheren Gefäße, eine erhöhte Durchblutung, eine Anregung des Stoff- und Energiewechsels, eine Stimulation der Regenerationsvorgänge und der Restitution. Zuviel zugeführte Wärme bewirkt aber das Gegenteil, insbesondere dann, wenn die Kapazität der Haut überfordert wird. Es tritt eine Apathie, eine Erschlaffung ein, sowie ein Nachlassen von Turgor und Tonus. Großporigkeit kann neben anderen Erscheinungen eine Folgereaktion sein.

Kälte adstringiert, vermindert die Durchblutung, verringert die Zirkulation und damit die peripheren Stoffwechsel- und Energievorgänge. Andererseits regt sie jedoch die physiologischen Atmungsprozesse an, das heißt die Verbrennung von Körpersubstanz. Zu starke Kälte hingegen zerstört das Zelleiweiß der Haut und führt zu den als Frostschäden bekannten Erscheinungen.

Feuchtigkeit

Trockene Luft wirkt entquellend und dadurch verhärtend, die Haut wird wie gegerbt, sie wird ledriger, jedoch mit dem Vorteil, dass sie damit gegen äußere Einflüsse widerstandsfähiger wird. Allerdings entstehen unter dem Einfluss zu trockener Luft vorzeitig Fältchen und Fältelungen der Haut, mit einer Tendenz zur vorzeitigen ledrigen Atrophie. Bei trockener Atmosphäre ist die normale Perspiration nicht behindert und es ist dadurch gewährleistet, dass sich der Organismus auf Temperaturschwankungen der Umwelt besser einstellen und sich ihnen leichter anpassen kann. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit hingegen bewirkt ein Quellen der Haut, ein Erweichen. Sie verhindert den intensiven Schutz der Epidermis durch Verhornung. Außerdem ist die Perspiration in ihrem normalen Ausgleichsbestreben behindert, die perkutane Resorptionsquote von Substanzen sowie die Anfälligkeit gegen Infektionen erhöht.

Rhythmus und Spezifika

Der Rhythmus der Jahreszeiten wirkt sich auf die Lebensvorgänge des menschlichen Organismus steigernd oder verlangsamend aus und beeinflusst auf diese Weise die Regenerationsprozesse der Haut. Hinzu treten die charakteristischen Einflüsse des jeweiligen Klimas und der Atmosphäre. Sie alle zusammen machen es erforderlich, die Haut in Kuren im Rhythmus des Jahres mit spezifischen Wirkstoffen und in einer entsprechenderen Art der Präparateform zu behandeln. Der Rhythmus des Jahres selbst gibt uns Hinweise auf jeweils spezifisch zu empfehlende Wirkstoffe und Wirkstoffkomplexe, während die Einflüsse des Klimas und der Atmosphäre vor allem die Form der Verarbeitung als Öl-in-Wasser- oder Wasser-in-Öl-Emulsion, als Gel oder Paste bestimmen.