Wer jünger bleibt, kann älter werden

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Grundlegendes zum Thema “Altern”

In diesem Kapitel nähern wir uns nicht nur mit den Grundlagen dem Thema Altern. Wir befassen uns gleichzeitig auch mit unserer Gedankenenergie, denn eine Trennung zwischen den beiden ist nur schwer möglich.

Was sagt der Begriff “Altern” denn eigentlich aus? Um das zu verstehen und um uns selbst ein Bild davon machen zu können, habe ich mich eingehend informiert. Zu wissen, was “altern” bedeutet, war Voraussetzung dafür, ein Konzept für dauernde Vitalität und Fitness zu erarbeiten.

Die vier Alterungsarten

Es gibt nicht nur eine Alterungsart, oh nein. Es gibt derer gleich vier. Und zwar sind da zunächst

•das primäre Altern und

•das sekundäre Altern.

Das primäre Altern

Diese Alterungsart, die auch physiologisches Altern genannt wird, sagt nur eines aus: ALTERN IST EIN BIOLOGISCHER PROZESS. Das primäre Altern bezieht sich einzig und allein auf die Zellebene und ist daher ein zellulärer Alternsprozess in Abwesenheit von Krankheiten. Gemeint ist also das Voranschreiten in den Jahren, wie es auch ein Auto, ein Haus oder ein Berg tun, auch wenn diese keine Zellen haben, wie wir sie von unserem Körper kennen.

Das sekundäre Altern

Dem primären Altern steht das sekundäre Altern gegenüber, und da sieht es schon ganz anders aus. Sekundäres Altern ist die Folge äußerer Einwirkungen wie

•Bewegungsmangel,

•Fehlernährung,

•Suchtmittelkonsum,

•Aufenthalt an mit Schadstoffen belasteten Orten,

•Krankheiten und Ähnliches.

Krankheiten als äußerer Einfluss? Wie passen diese in die gleiche Schublade wie Bewegungsmangel, Fehlernährung, Suchtmittelkonsum und der Aufenthaltsort? Sind diese vier nicht von meiner Entscheidung abhängig?

Genau, und so sind es auch die Krankheiten. Natürlich nicht, wenn du keine Verantwortung für dich übernimmst und zum Arzt gehst, damit er dir mit Pillen und OP dein Leiden verringert (oder auch nicht). Wenn du die volle Verantwortung für dein Leben übernimmst, dann wirst du akzeptieren, dass Krankheiten selbstgemacht sind – durch Bewegungsmangel, Fehlernährung, Suchtmittelkonsum, durch den Aufenthalt in gesundheitsschädigenden Milieus, durch Stress, die mentale Einstellung und vieles mehr. Davon ausgenommen sind angeborene Gesundheitsprobleme, aber um diese geht es in diesem Buch auch gar nicht. Lassen wir für den Moment so stehen, dass auch Krankheiten zum sekundären Altern gehören, und schauen wir uns die nächsten beiden Alterungsarten an.

Das biologische Altern

Wir sprechen vom biologischen Altern, wenn drei Voraussetzungen gegeben sind:

1. Die Universalität, das heißt: Generalisierbarkeit – zum Beispiel der Entwicklungsschritte, die jeder Mensch auf der Welt in einer bestimmten Reihenfolge durchlaufen muss. Wir alle werden als Baby geboren, wachsen zu Jugendlichen heran, werden erwachsen und der Tod kommt am Ende des Lebens. Die Prozesse des Alterns sind also – so beschreibt es die Universalität – bei allen Mitgliedern einer Art in ihrer Gesetzmäßigkeit gleich.

2. Die Systemimmanenz: Sie beschreibt Faktoren, die ein System charakterisieren, wobei in Bezug auf das biologische Altern das Altern an sich als ein solcher Faktor herangezogen werden kann. Spricht man vom menschlichen Leben, dann gehört das Altern mit dazu und muss nicht erst extra erläutert und erklärt werden. Beim Lotto sind es zum Beispiel unter anderem 49 Kugeln, die die Systemimmanenz ausmachen.

3. Die Irreversibilität – die Unumkehrbarkeit: Das Leben läuft immer in der gleichen Richtung ab und eine Kehrtwende (zurück zur Jugend) ist nicht vorgesehen. Niemand kann auch als Greis zur Welt kommen und dann immer jünger werden. Bis zu einem gewissen Alter wäre das vielleicht mal ganz interessant, aber wenn es dann in Richtung Geburt geht … Geschmackssache!

Kurz und bündig: Unter biologischem Altern verstehen wir

•jede zeitgebundene Veränderung im Leben eines Organismus

•sowie einen nicht umkehrbaren biologischen Prozess, der mit dem Tod endet.

Das nicht biologische Altern

Diese Alterungsart zeigt sich nun schon wesentlich komplexer. Zu ihr gehören Bewertungen und die können

•sozialer,

•kultureller,

•biografischer oder

•subjektiver Art sein.

Das mag sich zunächst recht harmlos anhören. Wenn man aber bedenkt, dass sich diese Bewertungen auf gesellschaftliche und psychische Aspekte stützen und Veränderungen in den kognitiven Funktionen des menschlichen Gehirns hervorrufen, dann kann das einem schon zu denken geben. Kognitive Veränderungen im Gehirn sind Informationsverarbeitungsprozesse. Wer möchte schon, dass sich zum Beispiel sein Denken, seine Reaktionsfähigkeit oder seine Bewegungen verlangsamen? Oder alles zusammen? Und wer möchte dann auch noch, dass dieses Verlangsamen von der Gesellschaft initiiert wird, wo viele doch so gerne alleine sind hinter ihrer Haustür? Wer kein Mitläufer ist, dem muss es vor diesem Gedanken grausen. Leider ist es aber eine Tatsache, dass das “psychologische Altern” existiert, und wer unbewusst und leichtgläubig in der Welt unterwegs ist, ohne Dinge zu hinterfragen, stapft leicht in diese Falle.

Du meinst, das betrifft dich nicht? Du hast mit der Gesellschaft nichts am Hut? Nun, mag ja sein, aber überlege mal:

•Wie oft hast du schon die Wortkombinationen “alt und krank” oder “alt und schwach” benutzt oder zumindest als gegeben akzeptiert und damit alt mit krank und schwach gleichgesetzt?

•Wie oft hast du schon Prophezeiungen gehört wie “Mit 50 fangen die Beschwerden an” – ohne diese Aussage bewusst zu hinterfragen?

•Wie oft hast du schon gehört: “Meine alten Knochen wollen nicht mehr so richtig!”? Oder hast diesen Satz schon selbst benutzt? Ist dir bewusst, dass es sich dabei nur um eine Ausrede handelt, warum dieser Mensch (oder du?) etwas nicht mehr schafft, anstatt etwas dafür zu tun, dass er es wieder schafft?

•Wie steht es mit der Aussage: “Ich wachse schon gegen die Erde!”? Findest du das witzig, kreativ und originell? Ist es für dich sogar eine biologische Tatsache?

•Oder kannst du besser lachen, wenn jemand meint, er sei im knackigen Alter, weil es überall knackt? Sei dir gewiss, wenn es bei dir überall knackt, dann ist das nur für andere lustig. Für dich sicherlich nicht. Halte dich mit solchen Witzen also lieber zurück.

Möglicherweise erkennst du dich in den Beispielen aber überhaupt nicht wieder. Es ist ja auch nur eine winzig kleine Auswahl von dem, was möglich ist. Wenn du aber denkst: “Komm du mal in mein Alter …” Oder: “Die Jugend von heute …” Oder auch: “Früher war ich noch …” Dann gehörst du leider zum “Club der potenziell Gebrechlichen”.

Hast du mit solchen Gedanken absolut nichts zu schaffen, dann sei froh – und lies weiter. Denn du bist garantiert nicht davor geschützt, infiziert zu sein oder es zu werden. Die Gesellschaft (inklusive dir) hat klare Vorstellungen davon, wie ein “alter” Mensch auszusehen hat.

Die klaren Vorstellungen der Gesellschaft zum Alter

Die Gesellschaft zeigt uns oft und gerne, wie sie sich “alte Menschen” vorstellt. Um 1900 herum hat man das sogar auf einer Tafel festgehalten, die den Titel “Das Stufenalter des Menschen” trägt. Die folgende Abbildung erklärt sich selbst.

Abb. 2

Wer meint, die Grafik sei ja schon weit über hundert Jahre alt und überholt, irrt, denn heute sind die Vorstellungen der Gesellschaft zum Alter sogar noch schlimmer. Immerhin ist auf der uralten Blechtafel niemand gebrechlich. Selbst der Neunzigjährige sieht noch recht fit aus und spielt mit einem Kind. Dagegen ist das Pärchen, vor dem auf dem nachfolgenden Schild (Abb. 3) gewarnt wird, nicht mehr so gut zu Fuß. Vielleicht spiegeln sie aber auch nur eine selbst geschaffene Realität, denn solche Leute gibt es ja tatsächlich. (Abb. 4)

Zum normalen Alltagsbild gehört auf jeden Fall der Rollator. Es scheint, dass immer mehr Menschen sich lieber einem solchen Gefährt anvertrauen, als selbst etwas dafür zu tun, kraftvoll und sicher auf eigenen Beinen unterwegs sein zu können. Wir dürfen uns ruhig die Frage stellen: Ist es Unwissen oder Faulheit? Ist es ein Ergeben ins Schicksal oder gar … modern? Wie auch immer: Wer ist sich bewusst, dass auf den Rollator der Rollstuhl oder das Pflegebett folgen können?

Die Disengagement-Theorie

Zum nicht biologischen Altern gehört auch ein Phänomen, das gerne mit dem Begriff Disengagement beschrieben wird. Im Kapitel “Seele” rolle ich dieses Thema noch einmal auf und bohre tiefer. Vorab aber schon einmal so viel:

Disengagement besagt, dass sich eine Person ab dem Rentenalter aus dem sozialen Leben zurückzieht. Das ist nicht weiter tragisch, wenn es sich dabei um das Ziel dieser Person handelt. Das Leben war reich an Erfahrungen, man war viel unterwegs, vielleicht weltweit, die Familie kam zu kurz, der Freundeskreis auch. Und nun, endlich, ist Feierabend – und zwar für immer. Jetzt, so mag die Person denken, entspann ich mich und bin für meine Familie da. Wenn es dabei bleibt und die Person ihren Frieden hat, dann ist das wunderbar und es gibt nichts an ihrem Entschluss auszusetzen.

 

Der Entschluss kann aber auch schnell gestört werden. Plötzlich treten Leute auf den Plan, die ganz andere Ziele haben. Freunde klingeln: “Endlich hast du genug Zeit, komm doch mal mit zum Stammtisch!” Oder: “Am Samstag machen wir einen Kegelausflug. Da fehlst du so was von …” Dieses Verhalten ist verständlich, und ihr Engagement zeigt, dass sie die Person ein halbes Leben lang vermisst haben und nun gerne in ihrer Mitte hätten. Es bleibt auch okay, wenn sie ein Nein akzeptieren können, weil die frischgebackene Rentnerin, der frisch gebackene Pensionär nun gerne für sich und ihre Familien da sein möchten. Schlimm wird es, wenn der Wunsch ignoriert wird und Freunde oder Nachbarn dafür kein Verständnis haben. Entweder hat man dann so viel Durchsetzungskraft, um sich die Luft zu verschaffen, die man braucht, oder das neue, “freie” Leben saugt Kraft und verkürzt die Zeit, die man noch auf der Erde bleibt. Gut, wenn man hier die Gratwanderung schafft.

Abb. 3

Abb. 4

Ein Disengagement kann sich aber auch ganz anders vollziehen: Die Person tritt die Rente an, hat das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, fühlt sich alt und zieht sich immer mehr in ihr Schneckenhaus zurück. Am Anfang geht sie noch zum Stammtisch, in den Verein, zum täglichen Spaziergang, aber all das wird mit der Zeit weniger und das Haus wird immer seltener verlassen. Pläne gibt es keine und Ziele schon zweimal nicht. So macht das Leben plötzlich keinen Sinn mehr. Ein sinnloses Leben hat zur Folge, dass es für kaum noch etwas Motivation gibt. Der innere Schweinehund wird immer stärker, je weniger Sinn das Leben macht. Kein Wunder, denn er ist der Energiesparminister des Systems und erkennt, dass der Lebenssaft immer weniger wird. Er wäre ein schlechter Sparer, würde er nun für alles Ressourcen freischalten. Da ist schon eine Menge Überzeugungsarbeit vonnöten, damit er etwas rausrückt, und diese Überzeugungsarbeit heißt: Motivation. Dem inneren Schweinehund muss klargemacht werden, was die Belohnung dafür ist, wenn er Energie spendiert. Und egal, wie das Ziel aussehen mag, die Belohnung ist auf jeden Fall schon mal mehr Lebenskraft. Recht bald folgen Motivation, Freude, Sinn und das Gefühl, nun doch wieder etwas zu leisten.

Ziele oder gar Visionen sind unbedingt notwendig, um vitfit zu bleiben, nicht nur die richtige Ernährung und Bewegung. Wer lohnende Ziele und Visionen hat, die es umzusetzen gilt, wird sich automatisch schon gesund (v)erhalten, um Kraft für das zu haben, was wichtig ist.

Übrigens: Es muss kein großes Ziel in der Zukunft sein, das erreicht werden will. Sich jeden Abend aufs Neue etwas Sinnvolles für den nächsten Tag vorzunehmen, ist schon ein guter Start ins neue Leben.

Nicht alles und jeder altert in der gleichen Weise

Wir wissen ja bereits, dass das Altern nichts weiter ist als ein biologischer Prozess, der in Abwesenheit von Krankheit mit dem Tod endet. Das klingt nach Generalisierbarkeit, indem man diese Aussage auf alles anwendet, was lebt. Doch gibt es hier markante Unterschiede, denn nicht wirklich auf alles hat das Altern den gleichen Einfluss. Es gibt wahrhaftig nicht alternde Lebensformen, zumindest altern sie offensichtlich nicht. Dazu gehören:

Viele niedere Organismen, zum Beispiel die Amöbe. Sie pflanzt sich durch Teilung fort, wie eine Zelle, und ist daher praktisch unsterblich. Aus eins mach zwei, und wenn der eine Teil sterben sollte (was nur durch eine Katastrophe geschehen kann und nicht durch Altersschwäche), dann lebt ja der andere Teil weiter, und die Teilung schreitet voran. So wie es die Amöbe macht, tun es auch unsere Körperzellen. Solange sie sich fleißig teilen, ist alles in bester Ordnung. Wenn die Teilungsfrequenz immer langsamer wird und letztendlich zum Erliegen kommt, stirbt die Zelle. Wir haben es in der Hand, wie sehr die Teilung sich verlangsamt.

Die Eiche. Dieser fantastische Baum produziert auch im Alter von 1000 Jahren noch locker Blätter und Eicheln bester Qualität. Die Eiche altert praktisch nicht, und auch hier ist ein Ende nur durch eine Katastrophe besiegelt (Waldbrand, Kettensäge usw.). Doch selbst ein Waldbrand muss nicht das Ende eines Baumes bedeuten. Auf Teneriffa habe ich gesehen, dass Kiefern in den Cañadas so widerstandsfähig sind, dass sie dem Feuer trotzen können. Schau dir die verkohlte Rinde des Baumes in Abb. 5 an, der trotzdem wieder austreibt.

Der Nacktmull. Er ist in etwa so groß wie eine Maus, lebt aber neunmal länger, sofern er nicht in die Hände irgendwelcher Tierversuchslaboranten gerät, bei denen er sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Er altert nicht im herkömmlichen Sinne.

Biomarker für das Altern

Woran erkennt man nun, ob und dass ein Mensch im gesellschaftlichen Sinne altert? (So wird es im Allgemeinen ausgedrückt, aber ich mache hier gerne einen Unterschied zwischen “altern” – was ja ein unabwendbarer biologischer Prozess ist – und “alt werden”, dem Indiz dafür, dass das Altern in nicht gewolltem Modus abläuft und beeinflusst werden kann. Sowohl positiv als auch negativ.) Betrachten wir uns also die Biomarker fürs Altwerden.

A: Da ist zunächst die Körperhaltung. Man möchte eine gebeugte, von Schmerzen gezeichnete Körperhaltung einem alt gewordenen Menschen zuschreiben, dem man ansieht, dass er es im Kreuz hat und sich nicht mehr gerade aufrichten kann. Leider ist es so, dass eine solche Haltung zunehmend auch bei jüngeren Menschen anzutreffen ist (hast du nun gerade bewusst deine Haltung korrigiert?). Das ist zum einen zurückzuführen auf entsprechende, mitunter schon früh auftretende Limitationen des Bewegungsapparats (z. B. durch Vernachlässigung des Körpers) und zum anderen auf unbewusst schädliche Körperhaltungen, die sich mit der Zeit manifestieren. Betrachtet man den Biomarker Körperhaltung bewertungsfrei aus einer anderen Ebene, dann darf man sich erlauben zu sagen, dass auch jüngere Menschen schon alt geworden sein können.

Abb. 5

Abb. 6: Der Nacktmull

B: Der Gang. Ein alt gewordener Mensch schlurft durch die Gegend und schleppt sich mühsam durchs Leben. Vielleicht scheint es nur so, vielleicht ist es Tatsache, dass er nicht mehr die nötige Kraft aufbringt, um sein Leben zu leben. Zumindest reicht sie nicht aus, um die Füße zu heben, was auch ein Sturzpotenzial in sich birgt. In meinem Workshop im Seniorenheim Elz hat sich sehr deutlich herausgestellt, dass der Biomarker “Gang” auf eine mentale Einstellung zurückzuführen ist. Es ist nicht mehr genug Kraft im Unterleib vorhanden, um sich sicher zu bewegen. Das bringt Unsicherheit, die Angst zu fallen und sägt am Gleichgewichtssinn. Daraus geboren wird der Wunsch, Sicherheit durch Hilfsmittel zu erlangen, z. B. durch Spazierstöcke und Krücken. Diese reichen mit der Zeit nicht mehr aus. Ein Rollator wird notwendig für noch mehr Sicherheit, und letztendlich ist es der Rollstuhl oder gar das Pflegebett. Wer die Thematik rechtzeitig erkennt, kann sehr viel dafür tun, dass es nicht so weit kommt.

C: Die Elastizität der Haut. Wer würde denken, dass die Haut spätestens ab dem 30. Lebensjahr an Elastizität verliert. Der Feuchtigkeitsgehalt geht zurück, und die bis dahin so glatte Beschaffenheit der Oberfläche leidet. Ein Zuviel an Sonne und Meer beschleunigt diesen Vorgang, denn die für die Straffheit wichtigen Faktoren Elastin und Kollagen, die “Gummibänder” der Haut, reagieren auch wie Gummi und verhärten unter den genannten Bedingungen schneller. Der Einsatz von Sonnenschutzcremes verhindert das nicht. Im Gegenteil.

Die Kollagenfasern sind wichtige Eiweißbausteine, die unsere Haut wieder anspannen, wenn sie nach einer Muskelbewegung verschoben wurde. Sie speichern außerdem Wasser und geben ihr die geliebte Spannkraft und Festigkeit. Bis etwa zum 25. Lebensjahr funktioniert das ganz gut. Doch dann siegen die Umwelteinflüsse, und der Abbau der elastischen Fasern nimmt an Fahrt auf. Das lässt sich vor allem an Falten erkennen und am Erschlaffen der Gesichtskonturen. Rauchen, Stress, übermäßiger Alkoholkonsum und wenig Schlaf nagen mit an der sowieso schon bröseligen Stütze.

Wenn du etwas für deine Haut tun möchtest, dann ist es vor allem wichtig, genug Wasser zu trinken, mindestens zwei, besser drei Liter am Tag. Wenn du die oben genannten Negativfaktoren meidest, ist das ein weiterer Pluspunkt.

Du kannst darüber hinaus deine Kollagenfasern schützen oder gar ihre Neubildung auf natürliche Weise anregen, z.B. mit Extrakten aus der grünen Banane.

Fördere die Aktivität deiner Bindegewebszellen und hilf deinem Körper damit, Kollagen zu bilden. Dazu eignen sich u.a. Extrakte aus Hopfen.

Das Bilden neuer Fasern allein ist schon super. Diese dann zu schützen, und zwar gegen schädliche Einflüsse von innen und außen, setzt dem noch eins drauf. Auszüge aus Blättern und Rinde des tropischen Bocoa-Baumes bieten sich dafür an.

Die genannten Maßnahmen können sogar noch getoppt werden, und zwar mit Massagen. Damit diese nicht so trocken ablaufen, bieten sich verschiedene Öle an, deren Fettsäuren die Kollagenfasern stärken. Für jeden Hauttyp bietet der Markt richtig gute Produkte (auch ohne Mikroplastik, und das ist wichtig. Denn diese Partikel sind kleiner als die Hautporen und werden bei der Massage förmlich in die Haut hineingerieben. Um gute Produkte zu finden, bieten sich verschiedene Apps für iPhone und Smartphone an).

Das Coenzym Q10 ist eine körpereigene Substanz mit vielseitigen Funktionen im Körper. Da es unter anderem den Zellstoffwechsel anregt, profitieren die Kollagenfasern davon. Mit anderen Worten: Q10 ist auch für eine glatte Haut gut.

Vitamin C, in Kombination mit Vitamin E, wirkt intensiv als Radikalenfänger (siehe Kapitel 4, der Körper). Diese machen auch vor den elastischen Fasern nicht Halt, und das lässt unsere Haut erschlaffen. Vitamin A gehört hier ebenso mit ins Boot. Es ist nicht nur für die Augen gut. Die Vitamine A, C und E sorgen dafür, dass die Kollagenfasern elastisch bleiben und regen außerdem die Kollagenbildung an.

D: Die Haut- und Haarfarbe. Was du für deine Haut alles tun kannst, habe ich schon gezeigt. Es beeinflusst auch die Farbe, die viel frischer wirkt, wenn die Haut bekommt, was sie haben möchte. Die Haut ist aber auch ein Atmungsorgan, und atmen tun wir, um zu leben. Menschen, die das Leben nicht richtig zulassen, atmen in der Regel flach und haben Probleme mit der Lunge. Lass auch die Haut atmen, indem du das Leben zulässt. Sie wird es dir mit Frische danken. Für die Haarfarbe habe ich allerdings keinen Tipp abzugeben. Doch ich bin mir sicher, dass ein freudvolles Leben und die entsprechende Ernährung einen positiven Effekt auf deine Haarfarbe haben.

Warum ist das so? Nun, ein freudvolles Leben verhindert Stress, und eine gesunde Ernährung zerpflückt seine negativen Auswirkungen, sollte er doch einmal entstehen. Stress macht Haare grau, und das hat seinen Grund, denn Stress geht immer einher mit einer vermehrten Ausschüttung der Hormone Noradrenalin und Dopamin. Zwar gibt es ein Gen mit dem Namen MAOA, das diese Hormone auch wieder abbaut, aber leider ist Wasserstoffperoxid ein Nebenprodukt dieser Aktivität. Entsteht mehr davon, als durch Glutathion unschädlich gemacht werden kann, dann entzieht es den Haaren ihre Farbpartikel, und sie werden grau oder gar weiß.

 

Glutathion wird bei seiner Aufgabe, Wasserstoffperoxid in harmloses Wasser umzuwandeln, vom Gen GPX gestärkt. Wenn aber nicht genug Glutathion vorhanden ist, dann kann GPX seiner Aufgabe nicht gerecht werden, und vielerlei Schäden sind möglich. Nicht nur für die Haare, sondern auch das Gehirn kann es treffen.

Glutathion ist also ein Antioxidans, und zwar eines der stärksten, die derzeit bekannt sind. Es macht nicht nur Jagd auf freie Radikale, sondern schaltet auch DNA-Reparatur-Prozesse ein. Damit ist Glutathion eine der wirksamsten Synergaging-Substanzen, da es den menschlichen Körper vor vorzeitiger Alterung bewahrt.

Da es zu Glutathion zahlreiche Veröffentlichungen und Nahrungsergänzungsmittel gibt, verweise ich hiermit auf externe Quellen. Es obliegt mir nicht, eine Empfehlung auszusprechen.

E: Auch charakteristische Messdaten gehören zu den Biomarkern. Blutdruck, Pulsfrequenz und andere werden gerne zur Bestimmung herangezogen. Während ein hoher Blutdruck vor allem das Resultat falscher Ernährung und falscher mentaler Einstellung ist, sagt die Pulsfrequenz viel über dein Alter sowie über die Beschaffenheit deines Adernsystems aus.

Du kannst folgende Tests durchführen und dir ein Bild über deinen Zustand machen.

•Dein Ruhepuls sollte idealerweise 72 (bei Männern) oder 75 (bei Frauen) betragen. Jogge bequem und locker für fünf Minuten, gerne auch auf der Stelle. Miss dann deine Pulsfrequenz, die nun etwa bei 120 Schlägen pro Minute liegen dürfte. Ruhe dich aus, warte 30 Sekunden und miss die Frequenz erneut. Sie sollte nun auf 90 Schläge pro Minute gesunken sein und nach weiteren 30 Sekunden den Ruhepuls erreicht haben. Je länger es dauert, zum Ruhepuls zurückzukehren, desto labiler sind deine Blutgefäße. Hier solltest du unbedingt etwas tun. Fitnesstraining ist gut, aber Synergaging wirkt tiefer und auf allen Ebenen.

•Ob dein biologisches Alter bzw. das Alter deines Herzens zu den Daten in deinem Pass passt, kannst du ebenfalls mit einer einfachen Übung feststellen. Die Leistungsfähigkeit des Herzens nimmt mit den Jahren immer mehr ab, bis es aufhört zu schlagen. Daraus wurde die Belastungsfrequenz für verschiedene Altersgruppen ermittelt. Als Faustregel gilt: 220 – Alter = maximale Herzfrequenz unter Belastung. Sie betrüge bei einem Fünfzigjährigen 170. Dies ist jedoch nur ein Idealwert, der nicht zwingend erreicht werden muss. Nachfolgende Tabelle zeigt die angepassten Werte an:


Tablelle 1: Pulsfrequenzen

Bringe dich so richtig auf Trab. Laufe ein paar Stockwerke die Treppe hoch oder mache, was auch immer dich ins Hecheln bringt. Nach etwa einer Minute – oder wenn du das Gefühl hast, mehr geht nicht – miss bitte deinen Puls und vergleiche ihn mit der obigen Tabelle. Na, wie alt ist dein Herz?

F: Charakteristische Werte für die Lungenfrequenz und die Vitalkapazität. Wie schon beim Thema Haut angesprochen, ist die Lunge ein Indiz dafür, wie sehr du das Leben akzeptierst und zu dir einlädst. Ein flacher Atem, bei dem das Ausatmen länger dauert als das Einatmen, zeugt von keinem guten Lebenswillen. Entsprechend wird die Lunge auch darauf reagieren und sich zurückbilden. Wenn sie nur oberflächlichen, unbewussten Atem gewohnt ist, wozu sollte sie so ausgeprägt bleiben, wie sie es in jungen Jahren war? Über die Sollwerte und deine Istwerte wird dich dein Arzt informieren.

G: Schwächer werdendes Hör- und Sehvermögen, wobei beides heutzutage nicht unbedingt mehr nur ein Biomarker fürs Altwerden ist. Die Zahl der Kinder, die mit Brille eingeschult werden, steigt an, und die derer, die mit Brille aus der Schule entlassen werden, noch mehr. Inzwischen trägt weit über die Hälfte der deutschen Bevölkerung eine Brille, und wenn du die Suchbegriffe “Kind” und “Brille” googelst, kommst du aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Bundesverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) ist sogar der Meinung, dass “… es oft sein muss, dass Kinder eine Brille bekommen, damit sich deren Sehvermögen gut entwickeln kann.”2

Dass die Augen bei den Menschen immer schlechter werden, ist eine Tatsache, und dass die Sehschwächen vorzeitig mit Sehhilfen korrigiert werden, auch. Dass das Problem aber ganz woanders liegt, ist offensichtlich, denn es gibt genügend Bevölkerungsgruppen auf der Welt, auf die das nicht zutrifft.

Das Thema “Augen” ist nicht nur mir, sondern vor allem für dich so wichtig, dass ich mich in Kapitel 4, der Körper, ausführlich damit beschäftige.

H: Bei Punkt “G” habe ich es eigentlich schon mit angesprochen: Die kognitiven Leistungen wie das Gedächtnis, die Koordination, das Lernen gehen zurück. Wer jedoch die vorher angesprochenen Punkte beherzigt, sorgt gut vor.

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