Hoof wie es früher einmal war

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Die Lehrer an der Volksschule Hoof von 1830 bis 1970/71

(zum ersten Mal von Dieter Kremp 1961 in einer Lehrerzeitschrift veröffentlicht)

Das erste Schulgebäude in Hoof wurde 1843 erbaut. Es handelt sich um das alte Schulhaus neben der evangelischen Kirche (gegenüber „Schule Wertschaft“, wo früher auch die Lehrer Domizil hatten und beköstigt wurden), die zehn Jahre später im Jahre 1853 eingeweiht wurde. Um 1850 wurde das alte Schulhaus zum ersten Male durch die Gemeinde schon aufgestockt. Später stand es einige Jahre bis 1937 leer. (Die HJ, Hitlerjugend, hauste darin). 1937 ging es zum Preise von 3000 Reichsmark in Privatbesitz der Familie Holzapfel über. Der Vertrag trägt die Unterschrift des damaligen Bürgermeisters König. In den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts stand das Haus leer. Heute ist es wieder bewohnt.

Im Jahre 1843 standen in Hoof 51 Häuser mit 49 Familien und 261 Personen.

Der letzte Winterschullehrer hieß Kullmann aus Niederkirchen. Ihm folgte Wagner, erst gedingter Winterschullehrer, dann ordentlicher Lehrer von 1830 bis 1874. Sein Nachfolger Lehrer Konrad Kohl von 1874 bis 1882. Schulverweser Jakob Adam Geib, kurze Zeit bis November 1882. Lehrer Peter Böll vom November 1882 bis Juli 1905 (Böll pflanzte die urbayerische Luitpoldlinde in der Vorstadt, auch das „Böllsche Wäldchen“ linker Hand vom neuen Friedhof). Carl Steuer, Hilfslehrer, kurze Zeit im Herbst 1905. Wilhelm Göddel aus Adenbach, Lehrer bis 1906 (versetzt nach Steckweiler). Ludwig Barbey aus Queichheim, Lehrer ab 16.8.1906 bis 1. 8. 1907 nach Weilerbach versetzt. Lehrer Wilhelm Göhring aus Salzwoog ab 1.8.1907 bis 14. 8. 1908, nach Darstein bei Annweiler versetzt. Karl Ludwig, Aushilfslehrer aus Oberhausen, vom 1. November 1908 bis 17. März 1909 (versetzt nach Kleinbockenheim). Lehrer Albin Damian aus Oberwiesen seit dem 1.5.1909 bis zum 23. 12. 1916 (in Rumänien gefallen). Sein Sohn Erwin Damian, in Hoof 1912 geboren, wurde im Mai 1981 Pfalzpreisträger der Literatur.

Zweite Lehrstelle ab 10. Januar 1911: Teilung in obere und untere Schule in Hoof. Erste zweite Lehrerkraft (neben Damian) war Hilfslehrer Gustav Becker ab 10.1.1911. Aushilfslehrer Niebergall, 1911, nach Gustav Becker. Hilfslehrer Oswald Damian (Bruder von Albin Damian) von 1912 bis 1913. Hilfslehrer Theodor Groß ab 3.7.1914, gefallen am 4.9.1916 an der Somme. Hilfslehrer Trautmann ab 15. 10. 1914 bis 15. 1. 1915, wurde freiwillig Soldat, wohnte in Miesau. Hilfslehrerin Katharina Jung aus Morschheim, ab 1.11.1915 bis 6.9.1916. Jakob Theiß vom 6.9.1916 bis 1.8.1924: Hilfslehrer ab 6.9.1916, Schulverweser ab 3.9.1918 nach der Entlassung aus dem Heeresdienst, ab 6. 2. 1919 Leitung der oberen Schule, ab 1.5.1920 nach dreimonatiger Beurlaubung bis 1.8.1924 Lehrer, dann nach Rammelsbach versetzt.

Am 4. und 6.11.1916 war der Umzug der Lehrer ins neue Schulhaus. Hilfslehrer Mathias aus Tiefenbach ab 1.7.1918. Hilfslehrer Albert Braun aus Lohnweiler ab 1.11.1919 bis 5.2.1919 die obere Lehrerstelle, versetzt nach Odenbach. Hilfslehrerin Fräulein Weber ab 24. Okt. 1918 aus Kassel, untere Schule bis 8.2.1919 (Entlassung aus dem Schuldienst wegen Heirat). Hilfslehrer Rudolf Klein aus Olsbrücken, untere Schule ab 1.5.1919 bis 6.11.1919. Ernst Leppla aus Föckelberg, untere Schule, Hilfslehrer ab 16.11.1919, ab 26.4.1920 Lehrer, am 1. Sept. 1921 als Lehrer nach Burgalben versetzt. Schulamtsbewerber Friedrich Kunz, ab 23.2.1920 in der oberen Schule bis 1.5.1920, nach Altstadt bei Homburg versetzt. Schulamtsbewerber Fritz Kleinschmidt aus Kusel, vom 1.9.1921 bis 30.4.1922 in der unteren Schule. Hilfslehrerin Helene Dick, vom 1.5.1922 bis April 1925 in der unteren Schule, verheiratete Frau Zinn ab 10.6.1924, aus dem Schuldienst entlassen. Schulamtsbewerber Ludwig Wilking aus Herschweiler ab 11.6.1924 in der unteren Schule. Schulamtsbewerber Lahr aus Dreisau ab 1.8.1924 Nachfolger von Jakob Theiß bis April 1925. Lehrer Karl Jausel, obere Schule ab 23.4.1925, untere Schule ab 16.4.1931, am 29.4.1931 nach Zeiskam versetzt. Hilfslehrer Ristelhuber vom 29.6.1926 bis 10.7.1926. Aushilfslehrer G. Lieberich ab 16.4.1931 in der unteren Schule bis 30.4.1931. Schulamtsbewerber Karl Braun aus Patersbach, 1.5.1931 bis 8.1.1933 Führung der oberen Schule. Schulamtsbewerber Ernst Biedinger obere Schule vom 8.1.1933 bis 16.6.1934, versetzt nach Blaubach. Hilfslehrer Dinhof, obere Schule vom 1.11.1933 bis 30.11.1933. Schulamtsbewerber Alois Becker (Religionslehrer) ab 7.5.1934 (Nachfolger von Religionslehrer Nöther). Lehrerin Maria Trinkel aus Edigheim ab 16.6.1934 obere Schule. Schulamtsbewerber E. Schnauber als Aushilfslehrer aus Kaiserslautern ab 16.6.1934: Schulamtsbewerber, Hilfslehrer, dann übernimmt Lehrer Gilcher ab 31.1.1935 die Oberklasse, bis 4.10.1940. Schulamtsbewerber Hans Bößler, vom 2.7.1934 bis 30.3.1935 (Einziehung in den Arbeitsdienst). Schulamtsbewerber Kurt Cappel, ab 22.10.1934. Schulamtsbewerber Kurt Bohlender, vom 1.4.1935 bis 26.10.1935 (versetzt nach Speyer). Schulamtsbewerber, dann Hilfslehrer und Lehrer Edmund Henrich, vom Oktober 1935 bis April 1940, nach Rieschweiler versetzt, am 11.12.1941 im Osten gefallen. Ab 1937 wurde in Hoof der 8. Schülerjahrgang eingeführt. Dadurch erfolgte eine Drei-Teilung der Schule: Schulamtsbewerber K. Huber vom 1.6.1937 bis 1.12.1940: vom 1.6.1937 bis 1.6.1938 Schulamtsbewerber, vom 1.6.1938 bis 1.12.1940 Hilfslehrer, ab 1.12.1940 Lehrer. Schulamtsbewerber H. Wagner bis 1.6.1937. Schulamtsbewerberin Fräulein Geißler vom 4.2.1939 bis 8.9.1941. Schulamtsanwärter, dann Hilfslehrer Erich Busch vom 9.1.1941 bis 1.5.1942, versetzt nach Hochdorf.

Klassenverteilung ab 9.1.1941: Frl. Geißler: Klasse 1 – 2; Frl. Bauer: Klasse 3 – 5; Hilfslehrer Busch: Klasse 6 – 8 (Schulleitung). Schülerzahl: Klasse 1 – 2: 44 Schüler; Klasse 3-5: 64 Schüler; Klasse 6-8: 62 Schüler. Gesamtzahl: 170 Schüler.

Schulamtsanwärterin Frl. Bauer ab 9.1.1941 Apl. Lehrerin. Hilda Walle, zuletzt in Großbockenheim, vom 8.9.1941 bis 21.7.1944.

Am 8.9.1941: Kinderlandverschickung, Kinder aus Ludwigshafen/Rheingönnheim kommen mit Oberlehrer Blaß.

Klassenverteilung am 8.9.1941: Apl. Lehrerin Frl. Walle: Klasse 1-3, 65 Schüler. Oberlehrer Blaß: Klasse 4-6, 63 Schüler. Lehrer E. Busch: Klasse 7- 8, 43 Schüler.

Oberlehrer Blaß aus Ludwigshafen vom 8.9.1941 bis 10.11.1941. Lehramtsanwärter Josef Conter aus Lothringen ab 15.5.1942. Lehramtsanwärterin Amalie Barthel vom 1.11.1943 bis 18.4.1944, versetzt nach Haschbach. Lehrer Franz Anna aus Kusel ab 19.4.1944.

Leider sind keinerlei Aufzeichnungen nach 1944 bis Anfang der 50er Jahre vorhanden. Die Namen dieser Lehrer sind nicht aufgezeichnet.

Die Lehrer von Anfang der 50er Jahre bis Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts in Hoof: Lehrer Friedrich Herrig, wohnhaft in Haupersweiler; Lehrer Ernst Müns von 1949 bis 1959, wohnte zuerst im Schulhaus oben, dann im Haus gegenüber bei der Familie Paul Alles; verstarb 1969 in Werschweiler; Lehrer Ludwig Spengler (Vater von Dr. Gernot Spengler, 1963 versetzt nach Niederkirchen), Brigitte Müller aus Ottweiler vom 15.4.1958 bis 13.7.1960. Dieter Kremp aus Steinbach bei Ottweiler vom 24.8.1960 bis 14.7.1964. Dieter Kremp war vom 15.4.1958 bis 13.4.1960 Junglehrer in Brebach-Fechingen, in dergleichen Zeit, wo Brigiitte Müller in Hoof Junglehrerin war. Beide waren Klassenkameraden im Evang. Lehrerseminar in Ottweiler, wo sie Anfang April 1958 ihre erste Lehrerprüfung ablegten. Brigitte Müller hatte einen Lehrerfreund aus Scheidt, Bruno Kappel, direkt in der Nähe von Brebach-Fechingen. Dieter Kremp hatte Waltrud Mannbar aus Hoof zur Freundin. Als beide am 2. Juni 1960 heirateten und kurz danach ihre zweite Lehrerprüfung ablegten, gab es einen „Lehrertausch“: Brigitte und Dieter stellten auf dem Kultusministerium in Saarbrücken den Antrag auf Versetzung nach Brebach-Fechingen und nach Hoof. Das klappte und so kam Dieter Kremp als Lehrer nach Hoof und Brigitte Müller, verheiratete Kappel, als Lehrerin nach Brebach-Fechingen. Beide haben heute noch gute Kontakte und sehen sich jedes Jahr beim Klassentreffen. Dieter Kremp war 1963/64 kommissarischer Schulleiter in Hoof, dann Schulleiter in Leitersweiler von 1964 bis 1967. Von hier aus wechselte der Schulrektor 1967 als Biologielehrer an das Gymnasium Wendalinum in St. Wendel. Sein Sohn Dr. Stefan Kremp, in Hoof 1960 geboren, war mit 17 Jahren Bundessieger in Mathematik.

Die weiteren Lehrer in den 50er Jahren bis 1971 waren Robert Fischer aus Urweiler bis 1958, Ingrid Müller aus Ottweiler, Günter Oswald aus Zwalbach, der hier in Hoof natürlich auch wohnte und von 1958 bis 1971 Lehrer in Hoof war, danach Lehrer in Niederkirchen bis 1975 und schließlich Lehrer bis zu seiner Pensionierung in Wadern und in Losheim; Lehrer Günter Stenzhorn (leider sehr früh verstorben), Lehrer Karl Müller aus Hoof, Lehrer Hartmut Schiffler und Schulleiter Werner Deller, der in Hoof in seinem eigenen Haus in der „Rundstraße“ wohnte, und 2012 verstarb; Lehrerin Ursula Burger bis 1958; Lehrer Armin Harth; Lehrerin Margit Jochum; Lehrer Jürgen Martin.

Ab 1970/71 besuchten alle Kinder aus Hoof, Osterbrücken, Saal, Bubach und Marth sowie Werschweiler und Dörrenbach die Grund – und Hauptschule Niederkirchen. Das erst 1964 eingeweihte neue Schulhaus in Hoof wurde also nur 7 Jahre als Schulhaus genutzt.

Heute wissen wir, dass die erste Schule 1561/62 in Niederkirchen entstand. Schuldiener war zu jener Zeit ein „Lehrer“ Itzel, der zunächst wohl ein Assistent des Pfarrers in Niederkirchen war. Die Mädchen besuchten damals diese Schule noch nicht. Das erste Schulhaus war das so genannte „Abtshaus“ am Rande des Kirchhofs. Im 18. Jahrhundert dann entstanden in mehreren Dörfern so genannte „Winterschulen“. Auch das weibliche Geschlecht nahm mittlerweile am Unterricht teil. Die armen Schulmeister hatten in den Gemeinden allen Grund, sowohl über die karge Bezahlung wie auch über die oft fehlenden Unterrichtsmöglichkeiten zu klagen. Erst im 19. Jahrhundert nahmen die Schulen einen Aufschwung, indem die Gemeinden jetzt auch Schulhäuser errichteten. Auch die Lehrer hatten nun eine bessere Besoldung und wurden in den Dörfern zu Respektspersonen, die im örtlichen Ansehen gleich hinter dem Pfarrer rangierte. Der Schulmeister war der Einzige im Dorf, der mit „Herr“ und „Sie“ angeredet wurde.

 

Albin Damian – Lehrer und Kulturträger in Hoof

Legendär ist die Person von Albin Damian aus Oberwiesen, der am 1. Mai 1909 seinen Dienst an der evangelischen Volksschule in Hoof antrat, doch leider schon allzu früh am 23. Dezember 1916 im Alter von 32 Jahren im Krieg in Rumänien fiel, als sein Sohn Erwin erst vier Jahre alt war. Albin Damian war sieben Jahre lang Lehrer in Hoof. Für kurze Zeit von 1912 bis 1913 war auch sein Bruder Oswald Damian Hilfslehrer in Hoof. In der Schulchronik finden wir dazu: „Die Schule – 118 Schüler – wird seit dem 1. Mai 1909 von Lehrer Albin Damian geführt.“ Noch im gleichen Jahr veröffentlichte der Junglehrer „Ethnographisches über die Westpfalz“ und beschäftigte sich in der Folgezeit auch mit der Vorgeschichte von Hoof, was er im Schultagebuch dokumentiert hat. Weiter heißt es in der Schulchronik: „Lehrer Damian, 27. Infanterie-Regiment, verheiratet, zwei Kinder, fiel am 23. Dezember 1916 in Rumänien.“ Während seiner Lehrerzeit in Hoof wurde sein Sohn Erwin geboren, der erst vier Jahre alt war, als sein Vater im Krieg starb. Erwin Damian wurde 1974 „Pfalzpreisträger in Literatur“.

Lehrer Albin Damian wohnte mit seiner Familie im Alten Schulhaus neben der evangelischen Kirche, wo auch sein Sohn Erwin geboren wurde. erwin Damian wohnte dann nach dem Krieg in Neustadt an der Weinstraße. Dort haben ihn die Hoofer Anita und Ingo Stromereder aus „Schumacherschs Haus“ („Koch Daniels Haus“) in der Dorfmitte öfters besucht. Dieses Haus ist ja gegenüber der Kirche rechts, also nur wenige Meter vom Alten Schulhaus entfernt. Der legendäre Lehrer Peter Böll, von 1882 bis 1905 Lehrer in Hoof, aß fast täglich in „Schumacherschs Haus“ zu Mittag. Angeblich hat ihm das Essen so gut geschmeckt, dass er die „Köchin“ dann später heiratete. Und das war die „Bölle Tante“, wie Anita heute noch ihre Ahnin nennt.

So gingen dann die Beziehungen der einstigen Bewohner von „Schumacherschs Haus“ zu Lehrer Peter Böll dann später auch zu Lehrer Damian über.

Albin Damian wurde am 8. Oktober 1884 als Sohn eines Bauernehepaares in Böbingen bei Landau geboren. 1903/1904 besuchte er das protestantische Lehrerseminar in Kaiserslautern. Gute Noten verdiente er sich in Religionslehre, in der Wahlfremdsprache Französisch, in Zeichnen, in Erziehungs- und Unterrichtslehre und in Musik. Am 1. August 1904 trat Damian seine erste Stelle an der Volksschule in Erlenbrunn im Kreis Pirmasens an. Schon nach zwei Monaten erhielt er die Einberufung zu Ableistung des einjährigen Militärdienstes. Danach wurde er zum 1. Oktober 1905 als Hilfslehrer an die Volksschule in Oberwiesen versetzt. Ab 1. Mai 1908 wurde ihm als festangestellter Lehrer die Führung der protestantischen Volksschule in Hoof übertragen. Während er vorher nur 940 Mark im Jahr verdiente, waren es jetzt immerhin 1 790 Mark. Nebenher erhielt er noch 25 Mark im Jahr als Organist der Hoofer Kirche, außerdem dirigierte er die Hoofer Sänger. Die Gesangvereine Hoof, Bubach, Marth, Saal und Selchenbach schlossen sich im Jahr 1909 zum „Ostertaler Sängerbund“ zusammen. Die Initiative dazu war von Albin Damian ausgegangen, der auch den Sängerbund bei den alljährlich stattfindenden Sängerbundsfesten dirigierte.

1910 schloss Damian mit Elise Böll, der Tochter des früheren Hoofer Lehrers Peter Böll den Bund der Ehe. Hierzu hatte er auf entsprechenden Antrag von der Schulbehörde am 4. August 1910 die „dienstliche Bewilligung“ erhalten.

In der Schule zeigte Damians Wirken gute Erfolge. Zwar stellte der Distriktsschulinspektor nach einer Visitation im Juli 1913 fest, in den unteren Klassen bleibe noch manches zu wünschen, was auf die frühere Überfüllung und den damals praktizierten Abteilungsunterricht zurückzuführen sei. Insgesamt aber nehme die Schule unter der Führung und dem Einfluss des treuen und fleißigen Lehrers einen nach oben sich bessernden und mehr befriedigenden Stand an.

Ab Herbst 1913 war Albin Damian auch für den Konsumverein Ostertal tätig. Er überwachte die Warenlieferungen und die Lagerhaltung und führte die Korrespondenz des Vereins.

Da seine Ehefrau Elise, geborene Böll, aus der Zweibrücker Gegend stammte, versuchte Damian mehrfach, sich an eine Schule in der dortigen Gegend versetzen zu lassen. So beantragte er Ende 1913, allerdings vergeblich, seine Versetzung an die Volksschule in Schwarzenacker. Auch nachdem im August 1914 der Weltkrieg ausgebrochen war und Damian zum Militär eingezogen wurde, verlor er sein Ziel nicht aus den Augen. Im Oktober 1916 bat er, der inzwischen schon Vizefeldwebel der 7. Kompanie des 27. Bayerischen Infanterie-Regiments geworden war, um Versetzung an eine Schule in Bexbach oder in Homburg. Doch die Schulbehörde brauchte keine Entscheidung mehr zu treffen, denn Albin Damian fiel am 23. Dezember 1916 in Rumänien im Alter von 32 Jahren.

(Aufzeichnungen aus der Schulchronik von 1910 bis 1916 der Lehrer Albin Damian, Hilfslehrer Theodor Groß und Hilfslehrerin Katharina Jung.)

Erwin Damian, der Sohn des Lehrers Albin Damian in Hoof, wurde Pfalzpreisträger in Literatur

Seine Wiege stand in Hoof

„Taurisches Tagebuch“ war der Titel des Buches aus der Feder von Erwin Damian. Der damalige Studiendirektor i. R., wohnhaft in Neustadt an der Weinstraße, wurde 1974 mit dem Pfalzpreis für Literatur ausgezeichnet. Er war Mit-Initiator bei der Neugründung des Literarischen Vereins der Pfalz und wurde 1912 in Hoof geboren. Seine Lyrik und große und starke Erzählungen wie „Schneetage“ und „Ländliches Fest“ nehmen auch heute noch einen besonderen Raum im pfälzischen Literaturschaffen ein. Sein „Taurisches Tagebuch“ erschien damals im „Autoren-Forum“, einer pfälzischen Buchreihe aus der „Pfälzischen Verlagsanstalt“.

Bis Mai 1974 kannte wohl kein Hoofer den Namen des Schriftstellers Erwin Damian. Wohl aber mochten sich damals die Älteesten im Dorf an seinen Vater Albin Damian erinnern, der sieben Jahre lang Lehrer in Hoof war. In der Schulchronik finden wir dazu: „Die Schule – 118 Schüler – wird seit dem 1. Mai 1909 von Lehrer Albin Damian geführt.“ Noch im selben Jahr veröffentlichte der Junglehrer „Ethnographisches über die Westpfalz“ und beschäftigte sich in der Folgezeit auch mit der Vorgeschichte von Hoof. Weiter heißt es in der Schulchronik: „Lehrer Damian, 27. Infanterie-Regiment, verheiratet, zwei Kinder, fiel am 23. Dezember 1916 in Rumänien.“ Während seiner Lehrerzeit in Hoof wurde sein Sohn Erwin geboren, der erst vier Jahre alt war, als sein Vater im Krieg starb.

Erwin Damians „Taurisches Tagebuch“ entstand während des 2. Weltkrieges auf der Halbinsel Krim. Es ist ein Kriegstagebuch und wurde nach Notizen – die ersten handschriftlichen Aufzeichnungen gingen 1944 beim Untergang eines Minenräumbootes bei Sewastopol verloren – neu geschrieben. Erwin Damian gelang es, den Leser zu fesseln.

Lehrer Albin Damian wohnte mit seiner Familie im Alten Schulhaus neben der evangelischen Kirche, wo auch sein Sohn Erwin geboren wurde. Erwin Damian wohnte dann nach dem Krieg in Neustadt an der Weinstraße. Dort haben ihn die Hoofer Anita und Ingo Stromereder aus „Schumacherschs Haus“ („Koch Daniels Haus“) in der Dorfmitte öfters besucht. Dieses Haus ist ja gegenüber der Kirche rechts, also nur wenige Meter vom Alten Schulhaus entfernt. Der legendäre Lehrer Peter Böll, von 1882 bis 1905 Lehrer in Hoof, aß fast täglich in „Schumacherschs Haus“ zu Mittag. Angeblich hat ihm das Essen so gut geschmeckt, dass er die „Köchin“ dann später heiratete. Und das war die „Bölle Tante“, wie Anita heute noch ihre Ahnin nennt.

So gingen dann die Beziehungen der einstigen Bewohner von „Schumacherschs Haus“ zu Lehrer Peter Böll dann später auch zu Lehrer Damian über.

Erwin Damian wurde über 90 Jahre alt. Und auch im hohen Alter bei Besuchen der Familie Stromereder konnte er sich auch Jahrzehnte noch nach dem Geschehen auf der Krim – sich zurückerinnern an seine Zeit voller Gefahren, der inneren und äußeren, die zu ertragen und zu überwinden waren.

Der Pfarrer war ein starker Trinker

(Aufzeichnungen des Hoofer Lehrers Albin Damian aus dem Jahre 1910

über Wolfgang Herter, der von 1574 bis 1629 Pfarrer in Niederkirchen war).

Von den Pfarrern aus katholischer Zeit zu Niederkirchen ist nur der letzte bekannt: Gerhard Trarbach. Er wurde nachweislich 1538 beim Übertritt der Ostertalgemeinden in den Protestantismus seines Dienstes enthoben. Sichere Nachrichten über ihn fehlen. Nun war das mittlere Ostertal evangelisch.

Der erste evangelische Pfarrer war sehr wahrscheinlich Jakob Gisberti von Birkenfeld, früher römischer Priester „rite ordinatus“. Auf ihn folgte Nikolaus Enkerich von 1551 bis 1574, der an der Pest starb. Wolfgang Herter von Zweibrücken wirkte von 1574 bis 1629 sage und schreibe 55 Jahre ununterbrochen als Pfarrer in Niederkirchen. Er hatte „nur“ in Hornbach studiert. In jener Zeit kam es selten vor, dass ein Kandidat, welcher wie Herter keine Universität besucht hatte, ins Pfarramt kam. Herter war in seinen religiösen Ansichten sehr wankelmütig: einmal bekannte er sich als Lutheraner und dann wieder als Reformierter. Sein Lebenswandel war auch nicht einwandfrei. Er war ein starker Trinker, worüber in Kusel und Zweibrücken geklagt wurde. Am meisten verklagte man ihn, dass er sehr häufig nach St. Wendel ging, um mit dem dortigen Jesuiten zu zechen, der ihn dann von der Kanzel herab verlästerte und verspottete. Am 20. März 1591 berichtet die Kanzlei: „Wenn es sich befinde, dass die vom Schullehrer von Niederkirchen vorgebrachten Klagen begründet seien, was das so viel überflüssige Weintrinken betrifft, woran man nicht im geringsten zweifelt, so würde alledem von Nöten sein, ihn??? die weil er mit solchem verwerflichen Leben und Wandel Herrn Pansterlos anzeige nach Attacken zu St. Wendel, da es sich dann vielmals finden lässt und bei den Jesuiten daselbst gute Kundschaft hat??? die christliche Religion zu verraten und ihn schriftlich anzuzeigen. Sollte man erkunden, dass obengesagter Jesuit offtmals uff de Canzel zu seinen Predigten den Pfarrer Herter verleumdet haben soll???“ Selbst auf der Synode von 1593 kam das ausschweifende Leben Herters zur Sprache, „weil er sich oft mit dem Wein überladen und keine Achtung uff Jesu hat.“

„Damit es aber nicht scheine, als ob die Ostertaler mit Herter übler versorgt gewesen seien als andere Gemeinden mit ihrem Pfarrer, sei zu einem kleinen kulturgeschichtlichen Spaziergang eingeladen:??? Hätte sich Herter nach Odenbach gemacht, so hätte er dort eine skandalöse Wirtschaft angetroffen, ob schon ihr Pfarrer Meinkammer anno 1597 zwei Tage in den Fluren gelegen und danach „alsbald abgeschafft“ wurde. Auch sein Nachfolger Armbruster wäre für Herter noch lange keine richtige Gesellschaft gewesen. Er wurde anfangs 1608 abgesetzt, weil sich befand, dass er prompt seinen Hausfrauen mit dem Wein sich ergeben??? und mit denen sich fast ersäuft. Hätte Herter seinen Weg nach??? fortgesetzt, so hätte er dort auch seinen süchtigen Zupfbruder gefunden, den Pfarrer Gossenberger. Er war am 13. November 1592 in Pfeffelbach abgesetzt, inzwischen begnadigt worden. Anno 1597 klagt die Canzlei: „Man vernimmt, dass er nämlich im Hirnziehen von Sinnen, der er eben „translation“ (Versetzung von Pfeffelbach nach Konken) allhier betrunken sich unterwegs mit Wein überladen, dass er groß Ärgernis ergeben.“

„In Kusel hat er weithin in Fabricius nicht den Mann gefunden, der befähigt war, Acht auf ihn zu geben“, wie die Generalsynode von 1593 wollte. Er war selbst ein starker Trinker. 1597 klagte die Canzlei, „dass ihr Pfarrer zu Cusel, ein fahrlässiger Mann, auch den Wein lieb hat.“

Nach Altenglan ins Pfarrhaus zu kommen und dort einzukehren, das wäre für Herter bedenklich gewesen; denn der Pfarrer dort war nicht nur ein starker Säufer, sondern auch ein starker Krakeler. Am 19. Oktober 1591 erschien er mit dem Schullehrer Dörfner von Kusel vor der Canzlei. Der Schullehrer erklärte, dass er sich mit dem Pfarrer von Altenglan geschlagen habe, weil er ihm ein Glas ins Angesicht geworfen habe.

 

Schon im Jahre zuvor bei der Kirchenvisitation hatten die Censoren geklagt: „… dass ihr Pfarrer von Wein trunken worden und sich mit unsittlichen Zeichen und Gebärden kindisch angestellt habe.“

So wäre es weiter gegangen bis Ulmet, wo ihr Pfarrer, der alte Gimsbachius, 1609 wegen Ehebruchs abgesetzt, in St. Julian, auf dessen Pfarrer laut Aufschreiben der Amtsleute zu Lichtenberg vom 22. März 1592 gefahndet wurde.

Außer den angeführten Pfarrern gab es um die damalige Zeit noch eine Reihe von Pfarrern, die wie Herter in ihrem schlaffen Lebenswandel kein Vorbild sein konnten.