Zeit für Weiblichkeit

Tekst
0
Recenzje
Przeczytaj fragment
Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

4. Kapitel
Die Quelle orgasmischen Seins

ES GIBT VIELE GRÜNDE, WARUM FRAUEN beim Sex mit ihrem Partner oft keinen Orgasmus bekommen. Ein wesentlicher Grund liegt darin, dass der Sexakt viel zu kurz ist, meist bedingt durch die vorzeitige Ejakulation des Mannes. Ein paar Minuten Geschlechtsverkehr können die orgasmische Energie der Frau nicht einmal annähernd berühren. Der Hauptgrund liegt jedoch in einem weit verbreiteten Missverständnis über die eigentliche Quelle des weiblichen Orgasmus. Wir brauchen konkrete Informationen über die Funktionsweise des subtilen Energiesystems im weiblichen Körper. Der Orgasmus sollte eigentlich eine relativ mühelose Angelegenheit sein, denn Ekstase ist unser natürlicher Zustand. Wir alle sind ekstatisch geboren, doch unglücklicherweise ist uns im Laufe der Kindheit durch die gesellschaftliche Konditionierung unser Zugang zur Ekstase allmählich verloren gegangen. Dennoch sind wir für die Ekstase gemacht – und sie lässt sich wieder erlernen!

Gleichwertige, aber entgegengesetzte Kräfte

Wir neigen zu schnell zu der Annahme, dass der energetische Körper von Mann und Frau gleich ist. In Wirklichkeit unterscheidet sich aber der weibliche Körper sehr erheblich von dem des Mannes, und das Ausmaß dieser Verschiedenheit ist uns nicht bewusst. Dass Mann und Frau verschieden sind, gilt als selbstverständlich, aber die tieferen Implikationen dieser Tatsache wurden bisher übergangen.

Wenn wir die offensichtlichen Unterschiede zwischen dem männlichen und dem weiblichen Körper betrachten, vor allem die Unterschiede bei den Geschlechtsorganen und der damit verbundenen Funktion der Fortpflanzung – was sehen wir da? Auf der einen Seite die einzigartige Fähigkeit des Mannes, Samen zu produzieren und freizusetzen, der zur Hälfte die Matrix des Lebens enthält. Auf der anderen Seite sehen wir die einzigartige Fähigkeit der Frau, den Samen des Mannes zu empfangen, in sich aufzunehmen und ihrerseits die andere Hälfte der Matrix beizusteuern, um daraus in ihrem Inneren neues Leben entstehen zu lassen. An der Fortpflanzung wird deutlich, dass das Männliche und das Weibliche zwei einander ebenbürtige, aber entgegengesetzte Kräfte sind, die zusammen ein Gleichgewicht bilden. Keine Kraft ist stärker, keine schwächer, und jede hat eine einzigartige lebenswichtige Funktion. Der Mann allein kann sich nicht ohne die Frau auf diesem Planeten fortpflanzen, und auch die Frau vermag ohne die Mitwirkung des Mannes kein Leben hervorzubringen. Diese beiden in ihrem Ausdruck völlig entgegengesetzten Kräfte sind absolut gleichwertig und ergänzen sich vollkommen. Die aktive Kraft wird von ihrem rezeptiven Gegenstück in der Balance gehalten.

Der weibliche Körper ist dem männlichen Körper ebenbürtig, aber gleichzeitig energetisch das Gegenteil. Was demnach im Sex für den Mann funktioniert, ist auf der energetischen Ebene nicht unbedingt auch für die Frau zutreffend oder geeignet. Da sie dem Mann energetisch entgegengesetzt, aber gleichwertig ist, repräsentiert sie seinen komplementären Gegenpol, und beide ergänzen sich zu einem Ganzen. Gerade dieses Phänomen des komplementären Gegenpols ist die Grundlage der machtvollen Anziehungskraft, die der Sexualität innewohnt. Wir fühlen uns unablässig zum anderen Geschlecht hingezogen und die sexuelle Triebkraft scheint uns, unabhängig vom Alter, niemals in Ruhe zu lassen, oder zumindest nicht für sehr lange.

Tatsächlich klopft die sexuelle Kraft aber auch deswegen an unsere Tür, um uns auf einen geheimen Weg zu lenken, auf dem wir tiefsten Frieden und Liebe finden können – wenn wir lernen, die männlichen und weiblichen Kräfte richtig zu hand-haben. Durch die Begegnung und verschmelzende Vereinigung mit der entgegengesetzten Kraft können wir ganz werden, können wir eins werden. Das Gefühl der Trennung kann sich in einem Gefühl unendlichen Einsseins mit der gesamten Existenz auflösen. In unserer heutigen Welt werden Sex und Spiritualität von den meisten Menschen immer noch als etwas Getrenntes verstanden, was oftmals unlösbare Konflikte auslöst. Dennoch ist die Sehnsucht nach Verschmelzung – mit dem anderen Geschlecht ebenso wie mit der gesamten Existenz – im Grunde eine spirituelle Sehnsucht. Im Wesentlichen zeigt sich darin die enge Verbindung zwischen Sexualität und Spiritualität.

Frau und Mann sind energetisch verschieden

Über die konstitutionellen und emotionalen Unterschiede von Frau und Mann hört man eine Menge, über ihre energetische Verschiedenheit jedoch verschwindend wenig. Unsere Erziehung sollte ein Grundverständnis darüber vermitteln, wie sich die verschiedenen Energien von Frau und Mann als körperliche Unterschiede manifestieren und was für Auswirkungen dies auf der Ebene des sexuellen Austausches hat. Nicht von ungefähr hat die Natur die weiblichen und männlichen Genitalien mit komplementären Eigenschaften bzw. Energiepolaritäten ausgestattet, damit diese in Kontakt treten und miteinander spielen können. Dem rezeptiven weiblichen Element steht das aktive männliche Element gegenüber. Achte auf den wichtigen Unterschied zwischen Aktion und Aktivität (siehe Osho Inspiration, 9. Kapitel). Aktion kommt aus einem ruhigen Verstand; es ist eine klare Antwort auf eine jetzt stattfindende Situation.

Aktivität ist ein unnötiges Rausschmeißen innerer Unruhe, die aus der Vergangenheit mitgeschleppt wurde.

Zur Beschreibung der polar entgegengesetzten Wesensqualitäten werden auch noch andere Begriffe verwendet, wie Yin-Yang, Mond-Sonne, Nacht-Tag, passiv-dynamisch. Wenn das weibliche und das männliche Element Zusammentreffen, kommen die entgegengesetzten Pole zusammen, und dadurch entsteht zwischen ihnen ein Energiestrom.

Auf der subtilen Energieebene ruft diese komplementäre Polarität relativ leicht einen orgasmischen Zustand hervor. Dadurch, dass diese gleichstarken, aber entgegengesetzten Kräfte nicht identisch sind, bilden sie ein pulsierendes Ganzes, eine Einheit. Erst wenn die beiden Hälften Zusammenkommen, ist die sexuelle Einheit vollständig. Stell dir ein Schloss und einen Schlüssel vor: Ohne Schlüssel ist das Schloss im Grunde nutzlos, und der Schlüssel ohne Schloss ebenso. Erst gemeinsam – wenn eins ins andere passt – erfüllen sie eine wichtige Funktion. So verschieden diese beiden Teile konstruiert sind: Wenn die Verbindung passt, kann sich die Einheit als Ganzes bewegen. Dann öffnet sich eine geheime Tür und offenbart uns das Paradies einer bislang unbekannten sexuellen Erfahrung.

Abgesehen von dieser Polarität muss auch verstanden werden, dass die Frau in Wirklichkeit halb Mann und der Mann halb Frau ist. Dieses innere Phänomen schafft die notwendige Voraussetzung für die Meditation. Das Bild des Magneten kann als hilfreiches Modell zum besseren Verständnis unserer inneren Beschaffenheit dienen. Traditionell bezeichnet man die beiden Magnetpole als „positiv“ und „negativ“, um ihre Hauptcharakteristiken zu beschreiben.

Die Frau ist, im Ganzen gesehen, energetisch negativ und rezeptiv, trägt aber den komplementär entgegengesetzten Pol als Erfahrung in sich. Ihrem weiblich-rezeptiven Wesen gemäß stellt die Vagina, die den Mann physisch in sich aufnimmt, den negativen Pol dar, während sich in den Brüsten und im Herz der Frau ihr eigener männlicher Gegenpol befindet.

Auf diesen inneren positiven Pol der Frau lassen sich die männlichen Attribute und Eigenschaften, wie dynamisch, aktiv, Sonne, Yang, ebenso anwenden. Von ihren Brüsten und vom Herz her öffnet sie sich, strahlt sie und dehnt sich aus, gibt sie, drückt sich aus und tritt mit der Welt in Kontakt. Durch die Vagina hingegen empfängt sie und nimmt mit süßer Gelassenheit den Penis in sich auf, absorbiert seine Energie und entspannt sich. Solcherart repräsentiert die Frau als passiver weiblicher Aspekt den negativen Pol – aber gleichzeitig hat sie in ihrem Inneren eben auch den aktiven positiven Pol.

Zwischen diesen beiden entgegengesetzten Polen entsteht ein Energiefluss. In einem Kanal, der im Tantra „Magnetstab “ genannt wird, fließt die Energie, die man als elektromagnetische Energie bezeichnen könnte, im weiblichen Körper zwischen dem oberen und dem unteren Pol. Diese subtile elektromagnetische Energie bewegt sich zwischen Positiv und Negativ in einem spiralförmigen Strom, der zum Ursprung der orgasmischen Erfahrung wird. Somit befindet sich die Quelle der orgasmischen Erfahrung eines Individuums nicht außen, sondern innen drin.


Abb. 4.1 Plus- und Minuspol zwischen den Brüsten und der Vagina bilden den Magnetstab.

Der Orgasmus als auto-ekstatisches Phänomen

Seinem Wesen nach ist der Orgasmus ein auto-ekstatisches Phänomen, das aus dem Wechselspiel der komplementär entgegengesetzten Pole resultiert. Die Frau verkörpert nach außen das passive weibliche Prinzip, das aber innerlich durch ihren männlichen Aspekt in der Balance gehalten wird. Durch den äußeren weiblichen Pol wird der innere männliche Pol bei der Frau aktiviert, wodurch ein Kanal geöffnet wird, in dem die elektromagnetische orgasmische Energie strömt.

Interessanterweise ist der genitale Kontakt von Penis und Vagina für diese orgasmische Erfahrung nicht unbedingt notwendig. Der Mensch ist ein auto-ekstatisches Wesen. Mit der richtigen Einstimmung kann jeder den Zustand von Ekstase allein erlangen. Jeder kann die segensreiche Erfahrung ekstatischer Glückseligkeit haben, auch ohne Geschlechtsverkehr.

Das bedeutet, dass in Wirklichkeit der andere gar nicht an deiner Ekstase beteiligt ist. Zwar kann sie beim Liebesspiel durch den Partner ausgelöst werden, aber die innere Erfahrung von Ekstase und Freude gehört dir allein. Der andere kann eine ähnliche Erfahrung mit dir teilen – oder auch nicht –, je nachdem wie präsent und empfindsam er ist. Eine Frau kann zum Beispiel eine ekstatische sexuelle Erfahrung haben, während der Mann schläft und ohne Erektion noch in ihr ruht. Beim Sex verbinden wir uns energetisch miteinander, wodurch die Quelle der orgasmischen Energie aktiviert wird, aber letztlich erleben wir diesen Zustand als unseren eigenen. Er wird nicht immer von beiden Seiten als die gleiche Sache zur gleichen Zeit erfahren.

 

Glückseligkeit erfordert nur drei Grundelemente: Zeitlosigkeit, Egolosigkeit und Natürlichkeit.1 Das Schöne und Elegante am Sex ist, dass diese drei wesentlichen Elemente durch die sexuelle Situation an sich auf natürliche Weise ermöglicht werden. Sobald wir uns aufmachen, unser unschuldiges, natürliches, egoloses Selbst im Sex wiederzuentdecken, begeben wir uns in einen Bereich, in dem die Zeit verschwindet und Glückseligkeit sich ausbreitet.

Eine Frau berichtet von ihrer Erfahrung

„Ich hatte dieses Energiefeld jenseits unserer Körper sehr stark wahrgenommen und sah unsere beiden Körper in diesem Raum von Energie. Komischerweise passierte das, als mein Partner sich total unglücklich fühlte und überhaupt nichts davon mitbekam. Ist das möglich? Es erinnerte mich an ähnliche, frühere Erfahrungen, als ich oben auf dem Mann lag, ohne mich zu bewegen, während er noch in mir war. Ich war in seliger Freude, und er fing unter mir auf einmal an zu schnarchen! Er war überhaupt nicht da, zumindest nicht bewusst. Ich dachte dann immer, ich hätte mir diese Seligkeit und diese Energien nur eingebildet, und habe es sofort gestoppt.“

Zwei Magnete treffen sich an den Gegenpolen

Obwohl wir Frauen also im Grunde auto-ekstatisch sind, können wir uns dennoch mit den Männern zusammentun, um unseren inneren Gegenpol lebendig werden zu lassen, um unsere innere Quelle der Ekstase aufzuwecken. Aus dem oben Gesagten folgt, dass der Mann – die uns entgegengesetzte gleichwertige Kraft – in seinem Körper die umgekehrten Magnetpole aufweist. Sein positiver Pol ist der Penis, der physisch zur Penetration der Vagina geschaffen ist, und sein negativer Pol sind Herz und Brustkorb. Wie bei der Frau bewegt sich auch beim Mann zwischen diesen beiden Polen ein elektromagnetischer Strom, ein ekstatischer Energiefluss.

Im Vergleich zur Frau steht der männliche Magnet „auf dem Kopf“, also in umgekehrter Position. Sobald Mann und Frau sich gegenüberstehen, treffen sich ihre inneren Magnete an den entgegengesetzten Polen – die negative Vagina und der positive Penis, die positiven Brüste und der negative Brustkorb.

Deshalb vermeiden viele Menschen enge Umarmungen, außer mit ihrem Intimpartner. Und selbst da sehe ich viele Paare, die ihr Becken aus der körperlichen Umarmung heraushalten, einfach aus lebenslanger Gewohnheit. Wir vermeiden Berührung und Druck zwischen den Geschlechtsorganen und der Brust, weil dort eine so machtvolle polare Verbindung besteht, und wenn wir Bekannte oder Fremde umarmen, ist eine solche Verbindung in der Regel nicht angebracht.

Kommen zwei Magnete einander näher, sodass ihre entgegengesetzten Pole einander gegenüberliegen, entsteht eine ungeheure gegenseitige Anziehungskraft. Andererseits stoßen Magnete, deren gleiche Pole sich näher kommen, einander ab und drücken sich weg. Berühren sich aber die zwei Magnete an den entgegengesetzten Polen, so wird das Magnetfeld enorm verstärkt. Tatsächlich ist das Magnetfeld dann viel größer und intensiver als nur die Summe seiner beiden Elemente.

Die magnetische Anziehungskraft beruht auf dem Zirkulieren der elektromagnetischen Energie, die zwischen zwei Magneten erzeugt wird, wobei der Strom an beiden Enden jeweils vom Plus zum Minus (vom Mann zur Frau) und vom Plus zum Minus (von der Frau zum Mann) fließt.


Abb. 4.2 Gegensätzliche weibliche und männliche Polarität mit Magnetstäben und dem dadurch entstehenden potenziellen Energiekreis – bei der „Yab-Yum"-Position.

Die Frau bringt die durch die Vagina empfangene Energie in den Kreislauf zurück, indem sie diese nach oben leitet und über ihre Brüste zum Mann strahlt, weil Positiv zu Negativ hinfließt. Der Mann strahlt von seinem Penis in die Frau hinein und empfängt entsprechend von der Frau durch sein Herz. Dadurch entsteht ein reziproker Kreis, eine kreisende Energie.

Beim körperlichen Kontakt durchlässig werden

Paare können die Macht und Anziehung dieses Phänomens fühlen, wenn sie einander gegenüberstehen, selbst wenn ihr Abstand ein bis zwei Meter beträgt. Manche Paare finden es sogar leichter, den Energiekreis aus der Distanz zu fühlen, als wenn sie im direkten Körperkontakt sind. Denn sobald sie sich körperlich einander nähern, werden sie leicht durch andere Dinge abgelenkt: Angst vor wirklicher Nähe und Offenheit, die Befürchtung, nicht wirklich akzeptiert zu werden, oder die Sorge, die Berührung könnte zu fest sein und so die feineren Empfindungen im Energiefeld zwischen den Körpern abtöten. Darum empfiehlt es sich, beim direkten körperlichen Kontakt, etwa bei einer Umarmung, ein Gefühl von Durchlässigkeit herzustellen.

Die körperliche Berührung sollte behutsam sein, weil die feineren Empfindungen sonst leicht überdeckt werden. Wenn dich ein Mann mit festem Druck in die Arme nimmt, wirst du diese Umklammerung nicht lange aushalten können. Nach wenigen Sekunden wirst du das dringende Bedürfnis haben, dich in deine eigene Energiesphäre zurückzuziehen. Es fühlt sich einfach zu körperlich und zu grob an, und du kannst eine solche Umarmung nicht wirklich genießen, speziell nach der ersten Wiedersehensfreude und dem Begrüßungskuss. Es sollte immer diese Qualität von Durchlässigkeit vorhanden sein, wobei jeder den Energiekörper des anderen respektiert, der über die körperlichen Umrisse weit hinausreicht.

Eine durchlässige Umarmung kann man stundenlang aufrechterhalten, und dann können die Energiekörper immer tiefer miteinander verschmelzen. Normalerweise achten wir, sobald wir in Körperkontakt sind, nicht auf den Energiekörper des anderen. Aber jeder von uns besitzt einen solchen Energiekörper, manche Menschen sind sich dessen stärker bewusst und dafür empfindsamer als andere.

Wenn wir feinfühliger für uns selbst und unseren Partner werden, entwickeln wir eine Sensibilität für die wahre Vereinigung zwischen Mann und Frau. Der Mann als positiver Pol gibt der Frau, und die Frau als negativer Pol empfängt vom Mann. Durch ihr Empfangen wird sie mit Energie aufgeladen und gibt diese Energie an den Mann zurück. Auf diese Weise bekommt er von ihr zurück, was er ihr gegeben hat. Also empfängt der Mann durch das Geben und die Frau gibt durch das Empfangen. Wenn der Mann verstanden hat, wie er mit dem Körper der Frau auf dem Wege der Polarität kommunizieren kann, kommt die Liebe, die er ihr gibt, von der Frau wieder zu ihm zurück.

Es heißt, dass ein buchstäblicher Lichtkreis zwischen einem Paar zu zirkulieren beginnt und sie anfangen, Licht auszustrahlen. Dieses Bild kann als Inspiration dienen, doch das Erreichen dieser höheren Dimension erfordert eine lange Vorbereitung und liebevolle Geduld.

Das Kreisen der Liebesenergie

Das Bild des Energiekreises kann für dich hilfreich sein. Mit der Zeit und durch Üben kann ein solcher Kreis entstehen, aber er ist nicht ein Ziel an sich. Wenn der Mann seine Frau als einen ebenbürtigen komplementären Gegenpol erlebt und behandelt, entsteht Liebesenergie in ihr, die sie ihm über ihre Brüste und ihr Herz zurückgibt. Damit ist die zweite Hälfte des magnetischen Kreises vollständig. Die inneren und äußeren Magnete befinden sich in Übereinstimmung miteinander. Dies geschieht wie von selbst, sobald Mann und Frau die Grundelemente entsprechend ausrichten. Wenn sich ihre beiden Magnetstäbe an den entgegengesetzten Polen treffen, kann diese kreisende Energie ins Fließen kommen.

Dieser Kreislauf stellt sich leichter und spontaner ein, wenn Mann und Frau Liebe füreinander empfinden. Wenn die Liebe fehlt, dann treffen sich nur die Sexzentren – ein positiver Pol und ein negativer Pol. Es findet dann zwar ein Energieaustausch statt, aber die Energie bewegt sich nur linear und nicht innerhalb des Kreislaufes. Das ist der Grund, warum Sex ohne Liebe nie sehr befriedigend sein kann. Eine Weiblichkeit, die auf innerer Bewusstheit beruht, ist auf wundersame Weise magnetisch.

Der innere Fokus und die Freude einer in sich selbst ruhenden Frau haben eine unausweichliche Wirkung auf den Mann als gleichwertigen komplementären Gegenpol. Ein Mann kann sich auf überwältigende und unwiderstehliche Weise quer durch einen ganzen Raum zu einer bestimmten Frau hingezogen fühlen. Plötzlich ist da eine Weite, ein Vakuum, ein Gefäß, in das seine Energie mühelos hineinfließen kann. Wenn die Energie des Mannes von der Frau aufgenommen, absorbiert und an ihn zurückgegeben wird, stellt sich bei ihm ein Gefühl des Zur-Ruhe-Kommens und eine tiefe Befriedigung ein. Eine Frau, die auf diese Weise geliebt wird, wird selbst zur Liebe. Ihr Herzzentrum erlangt eine immer stärkere Ausstrahlung. Dann kann ein orgasmischer Zustand eintreten, indem beide sich einfach entspannen und auf die elektromagnetischen Energien zwischen der männlichen und weiblichen Energie vertrauen.

Die sieben Chakras

Der positive und der negative Pol passen auch in das esoterische System der sieben Energiezentren (Chakras), die es im Körper gibt. Diese sind mit fünf weiteren Energiezentren verbunden, die unseren Kontakt zum kosmischen Bewusstsein, zur Schöpfungsenergie herstellen. Das erste Energiezentrum liegt in der Gegend des Damms (Perineum), im Genitalbereich des Körpers. Das zweite befindet sich wenige Zentimeter unterhalb des Nabels und wird auch Hara genannt. Das dritte Zentrum ist das Sonnengeflecht (Solarplexus). Das vierte Zentrum ist das Herz. Das fünfte ist die Kehle. Das sechste ist das „dritte Auge“, zwischen den Augenbrauen. Das siebente liegt am Scheitel des Kopfes und heißt auch Scheitelzentrum oder Kronenchakra.

Im weiblichen Körper ist das erste Chakra negativ (Vagina), das zweite positiv, das dritte negativ, das vierte positiv (Brüste), das fünfte negativ, das sechste positiv, das siebente negativ. Im männlichen Körper ist es umgekehrt, beginnend mit dem ersten Chakra als positiv (Penis), und aufsteigend abwechselnd negativ und positiv, wobei das vierte Chakra (Herz) negativ ist.

To koniec darmowego fragmentu. Czy chcesz czytać dalej?