The Maniac Street

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Z serii: The Maniac Street #2
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The Maniac Street
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Denny van Heynen
The Maniac Street
Band 2

Hinweise:

Leser*innen von Raubkopien sollten wissen, dass der Autor für das folgende Lesevergnügen keinen einzigen Cent erhält. Die Leseempfehlung dieses Buches liegt bei 16 Jahren.

Inhaltsverzeichnis

Klappentext

Vorwort

Story 1: Das Beziehungsopfer

Story 2: Die Maus

Story 3: Der Schönheitssalon

Story 4: In fremden Betten

Der Autor

Folgende Bücher sind bereits erschienen:

Impressum

Klappentext

Wurden deine schlimmsten Vorstellungen noch nicht übertroffen?

Mr. McWalden ist am Abend in der Londoner Maniac Street unterwegs und möchte sich etwas kaufen, was er schon lange ins Auge gefasst hat. Danach möchte er dir vier weitere Kurzgeschichten erzählen. Jerry, sein miauender Chinchilla – Kater, ist ebenso wieder mit von der Partie, wie auch sein altes Geschichtsbuch.

Wenn eine gut betuchte Frau eines Tages im Schönheitssalon auf ihren inneren Charakter trifft, ein junger Mann mit einer besonderen animalen Verbundenheit in einem Tierbedarf arbeitet und ein anderer ein vermeintlich großes Opfer für die eigene Beziehung hergeben muss, dann sind diese wahren Geschichten mit Sicherheit in der Nähe der Maniac Street – der Irrenstraße – geschehen.

Vorwort

Liebe*r Leser*in,

nachdem ich mit dem ersten Band von The Maniac Street fertig war, machte ich mich an die ersten Geschichten für dieses Buch. Auch hier wollte ich wieder die schlimmsten Vorstellungen eines Menschen in kurze Geschichten packen, ging aber noch ein wenig weiter als im ersten Teil.

Die Erlebnisse in und um die Maniac Street herum sind verstörend, sonderbar und unheimlich real. Man kann sich nie sicher sein, ob diese Geschehnisse nicht auch außerhalb der Irrenstraße passiert sein könnten.

Die Erzählerrolle übernimmt erneut Mr. McWalden, welcher am Anfang und am Ende einer jeden Geschichte kurz auf das Geschehene eingeht. Inzwischen bedeutet er mir sehr viel und ich freue mich jedes Mal auf´s Neue, wenn er mir aus seinem dicken Buch vorliest.

Dass nichts so ist, wie es scheint, wird sich spätestens am Ende des Treffens mit Mr. McWalden zeigen.

Ich wünsche Dir und den anderen Leser*innen jetzt viel Vergnügen!

Denny van Heynen

Story 1: Das Beziehungsopfer

Wieder ziehe ich durch die Straßen London´s. Ich gehe in das Geschäft mit den Gehstöcken an der Ecke High Street. Der schwarze Stock mit silbernem Knauf hat es mir angetan. Ihn habe ich mehrfach im Schaufenster gesehen. Nun werde ich ihn mir endlich zulegen.

Der ältere Mann mit dem Schnauzer sieht auf, als ich die Glocke seiner Tür auslöse.

„Guten Abend, der Herr. Was kann ich für Sie tun?“ fragt er mich.

Ich zeige in Richtung des Schaufensters. Der Laden ist mit Kerzen beleuchtet.

„Strom bekomme ich Ende des Monats“ klärt mich der Inhaber auf.

„Nein, deswegen habe ich nicht so geschaut“ gebe ich zu. „Das Licht der Kerzen ist irgendwie beruhigend, nicht?“

Der Mann pflichtet mir bei.

„Ich hätte gern den mit dem silbernen Knauf.“

Der Inhaber setzt seine Messingbrille auf, welche mit einem Band an seinem Hals befestigt ist, und geht zum Schaufenster. Nachdenklich zieht er mehrere Stöcke heraus.

„Den silbernen“ wiederhole ich etwas unruhig.

Er steckt die anderen fort und bringt mir den gewünschten Gehstock. Ich gehe mit ihm in den Schein einer langen, brennenden Kerze.

„Ebenholz, beste Qualität“ sagt der Inhaber hinter meinem Rücken.

„Aber der Knauf ist nicht sauber verarbeitet... wie viel möchten Sie für ihn haben?“

„Achtzig Pfund, Mister.“

Ich hebe eine Augenbraue an.

„Aber... wenn Ihnen die Verarbeitung nicht sehr zusagt, gebe ich ihn für Siebzig ab.“

Noch zögere ich ein wenig, obwohl ich den Preiskampf bereits gewonnen habe.

„Abgemacht“ sage ich innerlich zufrieden und gebe ihm die abgezählten Banknoten.

Ich verlasse das Geschäft mit einem guten Gefühl. Es liegt ein wenig Schnee auf den Straßen. Die warme Luft der Londoner Katakomben zieht aufwärts. Meine eingefallenen Wangen brennen wegen der Kälte etwas. Ich rücke meinen Zylinder zurecht und biege ein in die Maniac Street. Am Ende der Straße steht mein Haus.

Ich hole meinen langen Eisenschlüssel aus der Tasche und drehe den goldenen Türknauf um. Sofort bin ich in meinem heimeligen Wohnzimmer. Das kalte Licht der Straßenbeleuchtung fällt durch das Fenster.

Ich gehe zu meiner Kommode, welche unter dem rechten Fenster steht, und hole neue Kerzen hervor. Cremefarbene – die mag ich am liebsten. Ich entzünde sie mit einem langen Streichholz und verteile sie im ganzen Raum. Dann entfache ich den Kamin und hebe Jerry, meinen weißen Chincilla – Kater, hoch. Er hat es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht. Ich gebe ihm einen Kuss auf den flauschigen Kopf und setze ihn wieder zu Boden.

„Jetzt kannst du wenigstens die Wärme genießen, Jerry.“

Ich krame etwas hinter meinem grünen Ohrensessel hervor, welcher neben dem Kamin steht. Dann schenke ich mir ein Glas meines Lieblingswhiskys ein und lasse meine alten Knochen im Sessel nieder.

Ich bin Mr. McWalden und erzähle Dir heute weitere grauenvolle Geschichten. Dieses Mal trinkst Du hoffentlich ein Glas mit – und wenn Du nur probierst. Ich kann keinen Besuch empfangen, der auf dem Trockenen sitzt.

Ein weiteres Mal hole ich mein großes, cremefarbenes Geschichtsbuch unter dem Sessel hervor – in welchem alle meine Geschichten von mir persönlich handschriftlich verfasst wurden – und schlage das erste Kapitel für heute auf.

Wie Du sicher weißt, muss man für eine Beziehung auch mal gewisse Opfer bringen. Im Falle der nächsten Geschichte ist dies ein wenig anders, als gedacht...

*

Randy war bildschön. Er hatte grün – graue Augen, braune, mittellange Haare und einen schlanken Körper. Er arbeitete als Elektromonteur und hatte in der Umgebung bereits zahlreiche Öfen und Stromanschlüsse repariert. Eines Tages war er beruflich in der Maniac Street zugegen, wo er für einen neuen Kunden einen Stromanschluss legen sollte.

Als der 1,70 m große Randy aus der Tür des Kunden trat, geschah es: auf der anderen Straßenseite lief ein Mann im besten Alter und zwinkerte ihm zu. Der Mann war gut gekleidet, weshalb sich Randy in seiner schmutzigen Monteurskluft nicht traute, ihn anzusprechen. Doch das Schicksal meinte es gut mit dem Dreißigjährigen.

Wenige Tage nach der ersten Begegnung, hatte Randy wieder einen Auftrag in der Maniac Street. Aus der Seitenstraße kam genau jener Herr heraus, der ihm zuvor so nett zugezwinkert hatte. Er schien gerade beim Bäcker gewesen zu sein.

Randy strich seine Haare glatt, rieb seine leicht verschmutzten Hände an seiner Kleidung ab und ging zu dem Mann hinüber. Wenn er jetzt nicht seine Chance nutzte, würde er es auf ewig bereuen.

„Hallo“ sprach er ihn ganz unverblümt an. „Wir sind uns hier vor einigen Tagen schon einmal begegnet. Erinnern Sie sich?“

Der schicke Anzugträger, der einige Jahre älter sein musste, sah Randy an. Sein kantiges Gesicht war nahezu faltenfrei.

„Natürlich, Ihre sympathische Erscheinung ist mir gleich aufgefallen, sonst hätte ich Ihnen nicht zugezwinkert“ sagte der Mann mit einer warmen Stimme, die Randy sofort in seinen Bann zog.

„Wo... ähm... was machen Sie so? In dieser Gegend?“ stammelte er vor lauter Aufregung.

„Ich? Oh! Ich war eben beim Friseur und habe mir gerade eine Kleinigkeit beim Bäcker geholt. Und Sie?“ Der gut gekleidete Mann sah an Randy hinunter. „Sie arbeiten wohl für die Stadt?“

Der Angesprochene benötigte einige Sekunden, bis er wieder klar denken konnte.

„Ja, richtig, ich bin Monteur. Haben Sie... also.... brauchen Sie vielleicht Hilfe? Ich meine, wenn ich schon mal hier bin... Wo... wo wohnen Sie denn, wenn ich fragen darf?“

„Einige Häuser weiter. Nein, Hilfe benötige ich keine.“

Der Fremde lächelte. Randy war ihm augenblicklich verfallen und gestand sich ein, bis über beide Ohren in sein Gegenüber verliebt zu sein. Sie redeten noch eine Weile miteinander, ehe Randy seinen Gesprächspartner spontan zu einem Dinner einlud.

„Das ist eine tolle Idee!“ freute sich der Ältere und nannte ihm die genaue Hausnummer.

Randy´s Beziehungen hielten meistens nicht lange, er hatte einfach noch nicht das Glück, den Richtigen gefunden zu haben. Doch nun war es anders, denn er war sofort von dem Anblick des gut gekleideten Herren verzaubert. Er war sogar so aufgeregt, dass er fast vergessen hätte, einen Tisch im London Diner zu reservieren.

Dann wäre der Abend gelaufen und ich sehe den Mann meiner Träume nie wieder, dachte Randy deprimiert.

Er verdiente nicht besonders viel, daher lieh er sich bei einem Freund einen schicken Anzug, welcher ihm einigermaßen passte. Am Nachmittag des ersten richtigen Treffens, besorgte er in einem Blumengeschäft für seinen Schwarm eine rote Rose. Er hoffte, seinem Date damit eine Freude zu machen, dachte aber insgeheim, dass sie vielleicht doch zu aufdringlich war.

 

Egal – du musst jetzt mit, sagte er in Gedanken zur Blume der Liebe und steckte sie in die Innenseite seines Jackets.

Er vertraute darauf, dass sie wenigstens bis zur Ankunft im nobelsten Restaurant Londons überleben würde. Randy stand um neunzehn Uhr vor der genannten Hausnummer und klopfte gegen die dunkel gestrichene Tür. Eine Klingel besaß das Haus noch nicht, doch er war sich sicher, als Elektromonteur auch dort bald eine installieren zu dürfen – wenn die Stadt ihm den Auftrag dazu erteilen würde. Er klopfte erst zaghaft, dann etwas fester, schließlich wollte er den Fremden unbedingt wiedersehen und hatte bereits nach wenigen Stunden ohne ihn unerklärliche Sehnsucht.

Dieser öffnete mit einem breiten Lächeln. Seine schlanke Figur steckte in einem Smoking. Randy sah ihn lange an. Er konnte sein genaues Alter nicht bestimmen, er wusste nur, dass der schicke Mann vor ihm einige Jahre älter sein musste – er strahlte nämlich eine gewisse Lebenserfahrung aus.

„Wollen wir? Wenn wir weiter hier herumstehen, schließt das Diner vermutlich vor unserer Ankunft“ scherzte der Schwarzhaarige.

„Entschuldigen Sie, natürlich. Ich habe nur Ihren bemerkenswerten Smoking bewundert.“

Der Mann hielt ein vorbeifahrendes Taxi an, nannte dem Fahrer die Zieladresse und zahlte nach der Ankunft auch freundlicherweise die Rechnung.

Es war 19:30 Uhr, als beide vor dem Diner standen und das Taxi in die dunkle Nacht fuhr, um weitere Gäste einzuladen. Durch die großen Schaufenster sahen sie die vielen Pärchen, welche sich angeregt in dem noblen Restaurant unterhielten.

Der Dreißigjährige hakte sich die letzten Schritte bis zur Tür bei seiner Begleitung ein. Innen ließ das warmweiße Licht alles noch edler wirken. Um den Restaurantbesuch überhaupt bezahlen zu können, hatte sich Randy einen Vorschuss von seinem Chef erbeten und den Rest bei einem Bekannten geliehen. Er wollte bei diesem Treffen alles richtig machen – war doch das erste Kennenlernen so unromantisch auf der Straße in seiner schmutzigen Arbeitskleidung verlaufen.

Der Ober wies ihnen einen Tisch zu. Die Diamanten der Kronleuchter funkelten, ebenso der Schmuck der umhersitzenden Gäste. Das edle Silberbesteck, welches vor ihnen auf dem Tisch aufgereiht worden war, reflektierte ebenfalls das Licht. Der einfache Arbeiter war von der Örtlichkeit fasziniert. Es war viel los an dem Abend, doch die anderen Herrschaften wussten sich zu benehmen. Daher war die Lautstärke der angrenzenden Tischnachbarn zu verkraften. Randy blendete die fremden Gespräche schnell aus und achtete nur noch auf sein Gegenüber.

„Oh je, fast hätte ich es vergessen!“

Er griff in die Innentasche seines geborgten Jackets und nahm die Rose heraus. Sie war zwar etwas vertrocknet, aber der Beschenkte freute sich dennoch sehr darüber und strich zum Dank über die nervöse Hand des Dreißigjährigen. Die Rose steckte er in ein Wasserglas.

Während dem Essen sprach Randy über seine Arbeit und sein bisheriges Leben. Er hatte nach der Schule bei einem Bauern ausgeholfen, bis die Stadt immer mehr Strom installierte. Daraufhin hatte er sich entschieden, im Rathaus um eine Stellung zu bitten und war wenig später von seinem erfahrenen Chef eingewiesen worden. Es bereitete ihm Spaß, mit dieser neuen Erfindung herum zu experimentieren und er machte seine Arbeit gut.

Der Fremde hörte fast ausschließlich ihm zu, daher vermied es Randy, ihn nach seinem Beruf oder anderen Dingen – die ja eh nur Unwichtigkeiten waren – auszufragen.

„Und mit dieser schlechten Erfahrung bin ich seit einem Jahr alleinstehend“ schloss Randy seinen weitgehend schlicht wirkenden Lebenslauf.

Bei dem letzten Satz blitzte etwas in den Augen seines Schwarmes auf, doch er konnte nicht genau deuten, was es war. Es war spät geworden, das Diner würde bald schließen. Die Männer verbrachten einen wunderschönen Abend zusammen mit gutem Essen, doch irgendwann folgte unweigerlich der Abschied. Aber Randy wollte den Schönen nicht ziehen lassen, so kam es, dass er ihn nach dem Bezahlen des Essens in den Hinterhof des Restaurants zog und ihn leidenschaftlich küsste. Der Ältere erwiderte es auf Anhieb.

Einen Monat später waren die beiden ein festes Paar und überglücklich. Sie sprachen viel über Beziehungen allgemein und den Sinn des Lebens. Randy fand, in seinem Partner einen kultivierten Menschen gefunden zu haben. Doch als jener eines Tages mit einem merkwürdigen Geschenk nach Hause kam, änderte er langsam seine Meinung...

„Das ist für dich, mein Schatz“ sagte der Schwarzhaarige und überreichte seinem Freund eine Papiertüte.

Randy griff hinein und zog die beiden darin befindlichen Gegenstände heraus.

„Eine Leine und ein Halsband?“ fragte er verwirrt. „Bekommen wir einen Hund?“

Der Mann grinste.

„Nein, für einen Hund ist diese Leine nicht – ich habe sie extra für dich anfertigen lassen“ verkündete er zufrieden.

Irritiert sah Randy ihn an.

„Für mich? Aber...“

„Nun, wir sind seit einiger Zeit zusammen und ich denke, das soll auch weiter so bleiben, oder?“

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