(Wahre Geschichte) Reggae Love, wenn die Liebe weint! Schwarz weiße Liebesodyssee

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Stefan war schon am Ende. Ob er da Yoga machte oder ein Buddhist geworden war oder Kung Fu, das war nicht genau zu beschreiben. Er genoss, wie man deutlich sehen konnte, die Boa-ähnlichen Bewegungen eines hübschen Mädchens an ihm. Den Menschen war es egal, es ging hier um Spaß, Spaß, Spaß. Roberto Blanco, der in Deutschland „ein bisschen Spaß muss sein“ gesungen hatte, würde hier singen „der volle Spaß ist da“.

Wo war Anna? Johnny konnte sie nicht mehr richtig sehen. Und nun wollte er sich um Carla kümmern, die neben ihm tanzte.

Es ging so schnell. Johnny zerrte Carla an sich und merkte null Widerstand von ihrer Seite. Ohne zu zögern, nahm Carla das Gesicht von Johnny zwischen ihre beiden Hände und streichelte seine Wangen. Dabei rieben sie ihre Körper immer stärker aneinander. Die beiden Hände von Johnny spazierten mal am Rücken, mal auf den Po von Carla, mal zwischen ihre Pobacken. Carle drückte ihren Busen an Johnnys Brust und rieb sich hin und her. Ihr Herz schlug so schnell wie noch nie. Sie dachte an Mauritz, der nur ein paar Meter neben ihr tanzte. Dieser Gedanke, dass er sie so sehen könnte, erregte sie noch mehr und sie flüsterte in Johnnys Ohr: „Bitte Johnny, kannst du mich unauffällig unter meiner Unterhose massieren?“ Johnny, ohne zu antworten, spazierte mit seiner rechten Hand unter Carlas Rock und seine Überraschung war perfekt, als er merkte, dass sie gar keine Unterhose an hatte. „Du kleine Schlampe“, sagt er lachend, „aber das gefällt mir“. Carla antwortete mit der Stimme einer sterbenden Person: „Dann bin ich deine Schlampe, bitte mach weiter, geh nicht rein, bleib nur an der Öffnung und massier mich.“ Johnny tat einige Sekunden, was Carla wollte, aber sehr schnell stoppte er, ohne die Hand weg zu nehmen und übte Druck um die gesamte „Region“ aus. „ Nein, nicht hier, wir müssen aufhören.“ Carle drückte und hielt mit beiden Händen Johnnys runden knackigen Po und drückte ihn fest an ihr Becken, bald spürte sie seinen festen, erigierten Penis und auch, wie sich ihre Muskeln in und um ihre Vagina mehrmals zusammen zogen. Sie sah auf einmal aus, als ob sie irgendwo schwebte, aus ihrem Mund kam ein nicht ganz leises „oooh, ooohh“, das aber von der lauten Musik verschluckt wurde. Danach blieb sie an Johnny geklebt und sagte: „Bitte Johnny, lass noch ein bisschen deine Finger dran, einfach nur dran, ohne was zu tun.“

Als sie dann wieder zurück zum Tisch gingen, merkten sie erst, dass zwei Männer und eine Frau die ganze Szene mitverfolgt hatten.

Johnny sagte zu Carla: „Rufst du mich morgen an, gegen 13 Uhr? Ich werde dir ein bisschen Kribi zeigen.“

Sie nickte total entspannt mit einen verliebten Lächeln.

Die anderen Deutschen waren immer noch voll dabei sich zu amüsieren. Johnny und Carla taten so, als ob nichts gewesen wäre.

Johnny ging an die Bar, um sich noch einen Whisky und einen Saft für Carla zu holen. Dabei bemerkte er Anna in Aktion. Sie tanzte sehr gut, sehr rhythmisch, sie schwenkte ihren Po so wie die Afrikanerinnen und kreiste wunderbar mit und um ihre Hüfte. Sie wird sicher gut im Bett sein, dachte Johnny und holte die Getränke.

Stefan kam kurze Zeit später zurück an den Tisch und sah ganz zufrieden aus, einige Minuten später kam auch Mauritz, der so nass war, als ob es auf ihn geregnet hätte. Er fragte Carla: „Warum willst du nicht tanzen? Wir amüsieren uns und du sitzt nur so da. Du bist immer dabei zu meckern, verklemmt und ängstlich. Man weiß nicht, was dir gefällt, was dir Spaß macht. Das nervt. Schade.“

Ganz ruhig sagte sie nur: „Liebe Mauritz, ich weiß wohl, was mir Spaß macht.“

„Schön, dann zeig es auch.“

„Okay, nur keine Eile, mir geht’s gerade sehr gut. Ich bin entspannt und erfüllt. Mach dir keine Sorgen“, entgegnete sie.

„Wollen wir gehen?“, fragte Stefan.

Aber Günther war plötzlich nirgendwo zu sehen.

Es war schon fast 1 Uhr und sie wollten alle ins Bett.

Endlich ließ der große Mann Anna frei und sie kam auch total happy zum Tisch.

„Wo ist Günther denn?“

„Wir wissen selbst nicht, wo er ist. Er ist sicher nicht entführt worden“, sagte Stefan, „wir gehen einfach und er kommt nach.“

„Nein, wir verlassen diesen Ort nicht, wenn wir nicht komplett sind“, erwiderte Anna.

„Der ist doch kein Baby. Mein Gott, du übertreibst manchmal Anna, mit deiner überzogenen...“

„Nein lass es ein. Wir müssen nicht streiten und den schönen Abend kaputt machen. Ich gehe ihn suchen. Wartet mal“, intervenierte Johnny.

Er stand auf und redete ein bisschen mit den Leuten und gab einem Mann 1000 F (ca. 1,50€), der dann mit ihm wegfuhr. Nach zehn Minuten kam er zurück und meinte: „Er ist in guten Händen und feiert ganz doll privat weiter. Ich schlage vor, wir trinken fertig und dann gehen wir. Er kennt den Weg. Er ist kein Kind mehr, mon Dieu!“

Sofort griff Stefan wieder an: „Siehst du Anna? Siehst du? Immer versuchen die Obermutter zu sein.“

Sie sagte nur: „Ha du, ich glaube du bist betrunken, gehen wir.“

„Ich will aber noch ein letztes Bier“, forderte Stefan. Mauritz auch.

Sie tranken und plauderten Quatsch dabei. Es war einfach schön, aber sie waren nun echt müde.

Als sie ins Taxi einsteigen wollten, hörten sie Günther lauf rufen: „He, wartet auf mich. Ihr wolltet schon ohne mich weg fahren.“

Er rannte und stieg auch ein und das Taxi fuhr los. Die Straße der Freude wurde langsam wieder die Straße des Stresses, die Straße des Leids. Der Tag war schon unterwegs und die Straße wurde stetig leerer und ruhiger.

„Wo warst du denn Günther?“, fing Anna an. „Wir haben uns Sorgen gemacht.“

Stefan konterte Annas Aussage: „Nein, sag nicht wir, sei doch selbstbewusst genug, um zu sagen, ich habe mir Sorgen gemacht. Die anderen waren ganz gelassen.“

Günther war wie immer verständnisvoll: „Warum hast du dir Sorgen gemacht, liebe Anna? Mir geht es gut“, er hasste Auseinandersetzungen, ein bisschen das Gegenteil von Stefan.

Stefan, vielleicht betrunken, ging weiter: „Anna, ehrlich gesagt, was ist dein Problem dabei? Bist du in Günther verliebt? Oder eifersüchtig?“

Diesmal reagierte Anna sichtlich genervt: „Halt deine Fresse, du bist betrunken, du weißt nicht mehr, was du sagst. Du bist echt wie ein Bauer. Du bist doch einer. Geh zu deiner Plantage. Die Bauern sind immer so.“

“Es war mein schönster Abend in Kamerun. So habe ich noch nie gefeiert“, fing Günther an.

„Ja es war echt toll. Ich habe mich richtig amüsiert. Und du Mauritz?“, fragte Stefan.

Es kam keine Antwort von Mauritz. Er schlief die ganze Zeit schon tief und fest. Mauritz hatte auch viel Bier getrunken und noch nie so fröhlich ausgesehen, wie gestern Abend.

„Danke Johnny. Es war nett von dir und wir werden uns revanchieren. Wir waren schon oft abends unterwegs, auch mit Kamerunern. Aber sie brachten uns immer nur dahin, wo die Europäer und wohlhabenden Kameruner gern hingehen und...“, Stefan unterbrach Anna: „Ja, da wo alle und alles spießig ist. Auf solchen Straßen, wie der Straße der Freude lernt man mal wirklich Kamerun in der Nacht kennen. Das ist das wahre Kamerun. Die Leute kommen nicht, um sich zu präsentieren, ein neues Auto zu zeigen, um anzugeben. Hier geht’s nur darum Spaß zu haben, zu feiern. Man ist, wie man ist. Das ist echt toll. Dafür danke ich dir, Johnny. Dieses Mal hat die Mutter der Nation – er meinte damit provokativ Anna – Recht. Wir werden uns revanchieren und wer weiß, vielleicht kommst du uns mal in Deutschland besuchen?“

„Ja gute Idee“, meinte auch Günther.

Das Taxi verließ die Hauptstraße und bog links in einen engen Weg ab, der zum Hotel führte.

„Ehrlich Günther, wo warst du denn eigentlich?“, fragte nun Stefan.

„Ah ja. Willst es also doch wissen“, sagte Anna.

„Bitte bleib einfach ruhig Anna. Lass es uns unter Männern regeln, wie man es in Kamerun macht“, konterte Stefan lachend.

„Es geht euch nichts an“, meinte Günther nur.

„ War es denn zum mindestens schön?“, versuchte Stefan doch noch etwas mehr zu erfahren.

Das Taxi hielt an. Sie waren angekommen.

Mauritz musste wirklich lange geweckt werden. Er war im totalen Tiefschlaf.

Sie verabschiedeten sich von Johnny, der mit dem Taxi weiter zu seinem Hotel fuhr.

Solche Abende waren nichts Besonderes für Johnny. Er war es gewohnt. Er hatte geahnt, dass es den Deutschen dort gut gefallen würde. Die meisten Europäer, weil sie das Land nicht kannten, hatten ein ganz konkretes Bewegungsprofil und gehen nur in sogenannte In-Lokale. Da er selbst öfter in solchen Lokalen war, wusste er, wie langweilig es dort war. Dort war es voll mit vielen Prostituierten, die vermögende Kameruner und Euroscheine der Europäer suchten. In solchen Lokalen waren Bekanntschaften auch sehr oberflächlich. Deswegen waren die meisten Freundinnen der Europäer hier in Afrika die sogenannten „leichten“ Mädchen, die gleichzeitig noch neun andere Männer hatten.

Er war nun in seinem Bett angelangt und total kaputt. Das Zimmer war viel komfortabler, mit Klimaanlage. Er versuchte, an Carla zu denken. Die Müdigkeit war leider viel stärker als sein Wille und es blieb ihm keine weitere Fantasieminute. Er schnarchte schon und vielleicht träumte er von Carla?

Carla lag neben Mauritz, der wieder sofort eingeschlafen war und fand keinen Schlaf. Sie drehte sich öfter hin und her und die Bilder von der Szene mit Johnny gingen ihr nicht aus dem Kopf. Was war los mit ihr? Woher kannte dieser fremde Mann ihre intimsten Fantasien? Und wusste genau, wie sie erweckt werden konnten? Sie war schon zwei Jahre mit Mauritz zusammen und hatte niemals solche Erregung gespürt. Ihr Körper juckte regelrecht. Sie wollte Sex. Es kam ihr die Idee, einfach wieder raus zu gehen und Johnny anzurufen. Er sollte zurückkommen und sie mitnehmen. Aber die Idee verwarf sie schnell wieder. Es ging nicht und sie wollte auch Mauritz nicht wehtun. „Morgen aber werde ich es tun. Ich werde mit Johnny schlafen. Ich will ihn in mir spüren, ich will dieses steife Ding, dass ich in seiner Hosen gespürt habe, in mir. Ich will seinen braunen, muskulösen Körper sehen, streicheln, lecken, an seinen vollen Lippen knabbern. Ich will seinen runden festen Po schlagen. Ja ich bin mir sicher, dass ich es will, egal was passiert. Es tut mir leid, Mauritz“, und dabei schlief sie doch ein.

 

Es war schon fast Mittag als der erste Deutsche aus seinem Zimmer kam. Stefan lächelte die nette Angestellte an, die seit gestern versuchte, mit ihm zu flirten. Er war barfuß und ging direkt an den Strand. Das Wetter war herrlich. Die Sonne schien und der Himmel war blau. Das Wasser war so klar. Man fühlte sich einfach wohl.

Er lief den Strand entlang mit den Beinen bis zu den Knien im Wasser. Es war einfach erfrischend. Nach einer Stunde Spaziergang in paradiesischer Landschaft kam er wieder zurück ins Hotel. Er hatte Lust zu schwimmen und wollte seine Schwimmsachen holen. Er roch den Kaffee aus 100 Meter Entfernung. Die anderen Deutschen waren schon wach. Sie saßen auf der Terrasse und tranken Kaffee UCCAO. Dieser Kaffee wurde produziert von einer Agrargenossenschaft in Westkamerun, das Grasfieldland, mit Sitz in Bafaoussam. Den Geruch dieses Kaffees kann man von sehr weit riechen. „Bonjour, Madame, ich will auch einen Kaffee, schwarz, stark und ohne Zucker“, sagte er.

„Guten Morgen allesamt, gut geschlafen?“

Alle vier deutschen saßen einfach da und genossen zuerst diesen wunderbaren Meeresblick.

Das Mittagsbuffet war auch schon fertig und stand unter einem Dach aus Stroh neben der Terrasse. „Ist das nicht idyllisch? Ich habe Hunger“, sagte Anna.

Den Nachmittag verbrachte jeder, wie er wollte.

Alle gingen schwimmen, auch Carla. Das Wasser war so schön, klar, um die 25°C. Die kleinen Wellen gaben einem im Wasser ein Gefühl von Glückseligkeit.

Carla blieb nicht sehr lange im Wasser. Sofort als sie wach war hatte sie Johnny angerufen und sie hatten sich um 14 Uhr 30 verabredet. Er würde auf sie in einem Taxi 200 Meter entfernt vom Hotel warten.

Sie musste jetzt nur eine Erklärung finden, warum sie in ein paar Minuten für mehrere Stunden abwesend sein würde. Sie ging in ihr Zimmer, machte sich fertig. Zog eine Jeanshose an, ohne etwas darunter. Heute, meinte sie, muss er mich erobern. Er muss mich zuerst langsam ausziehen, er wird versuchen seine Hände zwischen Hose und Haut zu schieben, er wird es nicht so leicht haben, weil der Jeans sehr eng ist. Das wird er nicht akzeptieren wollen. Er wird es dann wieder versuchen, mit noch mehr Druck. Die ersten Finger werden meine Venus erreichen, aber viel mehr auch nicht. Das wird ihn ärgern und aufregen, weil sein Wille nicht von mir, sondern von einfachen Jeans verhindern wird. Armer Mann. Er wird weiter versuchen nun von hinten über meinen Po dahin zu kommen, wo er mir Lust bereiten will. Auch dort wird es nur sehr langsam gehen. Geschlagen aber noch erregter muss er dann die Jeans, den schlimmsten Konkurrenten aus dem Weg räumen. Er wird diese Jeans aufknöpfen, einen Knopf nach dem anderen, und dann wird er merken, dass er weiter gekommen ist, seine Finger können nun das feuchte Gebiet spüren aber doch nicht richtig fassen. Da Männer unbewusst Widerstand als Herausforderung und gleichzeitig Kampfansage an ihre Männlichkeit empfinden, wird er noch wütender werden. Eine stille Wut, die nur durch seinen schnellen Herzschlag spürbar ist. Dieser Konkurrent muss verschwinden. Deswegen wird er gezwungen sein ihn auszuziehen. Er wird mich zurück schubsen, damit ich auf den Rücken falle, es wird sich vor mich knien und versuchen die Jeans auszuziehen. Ich werde mich zuerst nicht bewegen, damit er noch mehr leidet. Er wird ein bisschen zurück gehen, um von unten die Jeans zu halten und zu ziehen, ich werde dann meine beide Beine nach oben heben in seiner Richtung, der wird dann die Hosenfüße halten und mit beiden Händen daran ziehen, ich werde dann meine Beine so weit auseinander öffnen, wie ich kann und dann wird er sich sofort wie ein Wilder auf mich werfen, um seinen Sieg als Held zu feiern, einen Sieg, den ich ihm aber geschenkt habe. Nein, als Mann nimmt er es nicht so einfach hin. Er muss sich revanchieren. Nun wird er alles tun, um das Geschenk zurück zu geben, um mir zu zeigen, dass er das Geschenkt verdient hat. Ich gebe mich ihm hin, ich gehöre ihm. Ich will nun von ihm beschenkt werden.

Carla war selbst überrascht von ihrer Fantasie. Sie wusste nicht, dass in ihr eine kleine „Schlampe“ steckte. Sie dachte immer, dass Frauen, die so etwas denken lockere Frauen sind. Jetzt wusste sie, dass es das Gegenteil war. Ein Mensch, der keine tiefen und schmutzigen sexuellen Fantasien hatte, hatte keine Ahnung, was es bedeutete Sex zu genießen. Sie hatten Sex, aber sie erlebten Sex nicht. Das sind zwei unterschiedliche Sachen, sagte sie sich. Ich habe immer Sex gehabt und nun will ich Sex erleben, ihn genießen. Ich will meine Sexualität befreien.

„Hast du Mauritz gesehen?“, fragte sie Günther der gerade aus dem Wasser kam und sich in den Schatten unter einen Baum legen wollte.

„ Er war hier mit Stefan und Anna. Sie haben sich mit anderen Menschen hier unterhalten und sind gemeinsam in diese Richtung gegangen. Ich war im Wasser. Sie haben nichts gesagt.“

„Ha, dann gehe ich auch mal ein bisschen spazieren und die Stadt entdecken. Bis später“

„Viel Spaß, und pass gut auf dich auf“, sagte Günther, der auf dem Bauch lag und die Einsamkeit genoss.

Johnnys Affäre mit Carla, seiner ersten weißen Frau

Das Taxi setzte Carla vor dem Hotel ab, wo Johnny untergekommen war. Sie musste gar nicht viel suchen, Johnny kam schon gerannt.

„He, meine Süße, du siehst fabelhaft aus heute, noch viel schöner als gestern.“

Sie nahmen sich in die Händen und küssten sie sich einfach so vor allen Leuten. Das war sehr ungewohnt in Kamerun. Sie hatte seitdem sie da war nicht einmal gesehen, dass Paare sich küssten. Eine kamerunische Kollegin sagte ihr: „So was macht man nicht auf der Straße, das ist europäisch und sehr demonstrativ und passt nicht zu unserer Kultur.“

So abrupt, wie es angefangen hatte, beendete Johnny die Umarmung, als ob er gerade auch dran gedacht hat, dass es nicht passte.

„Wie geht es dir?“, fragte Carla.

„He, meine weiße Fee, es ging mir die ganze Zeit nicht gut, weil du nicht bei mir warst. Ich war so traurig. Als du aus dem Taxi kamst, war ich ganz plötzlich fröhlich. Und dir? Wie geht es dir?“

„Mir geht ein bisschen wie dir. Bin ein bisschen unsicher. So etwas habe ich noch nie gemacht. Ist mir auch noch nie passiert. Die ganze Nacht habe ich nur an dich, an uns gedacht. Es fühlte sich so schön an. Du hast mir gefehlt.“

Johnny drehte sich, schaute im Himmel, überlegte kurz und sagte: „Weißt du was? Komm setzt dich hin. Ich hole meine Sachen und wir gehen ans Meer. Ich kenne einen Platz, der sehr schön ist und wo wir ganz einsam sein werden.“

Und prompt war er schon weg. Carla war überrascht und enttäuscht. Sie war sich sicher gewesen, dass Johnny sie bitten würde mit ihm in sein Zimmer zu gehen und sie würden sofort Sex haben. So hatte sie sich es vorgestellt. Sie dachte nach, ob sie etwas falsch gemacht hatte, ob Johnny seine Meinung über sie geändert hatte oder gefiel sie ihm nicht mehr?

Sie hatte nicht die Zeit, sich noch mehr Gedanken zu machen. Johnny war schon wieder bei ihr mit einer Tüte, in der man ein Stück Stoff und ein Handtuch erkennen konnte.

Er hatte eine kamerunische kurze Hose und ein Muskelshirt angezogen, trug Sandalen aus Gummi und sah unheimlich knackig und sexy aus. Wie eine Star. „Am liebsten würde ich sofort auf ihn springen“, sagte Carla sehr leise zu sich selbst.

„He, meine Weiße Fee, komm wir gehen kleine Sache kaufen und danach werde ich ein Moto mieten, um dahin zu fahren, wo das Paradies ist. Der Markt ist nicht weit. Nur da drüben, komm, schöne Kreatur, steh auf Gottesgeschenk.“ Er strecke Carla die Hand hin, die sie gern annahm und aufstand.

So viele schöne Komplimente hatte sie noch nie gehört. In Deutschland sowieso nicht. Die Männer da glaubten, dass es ein Kompliment ist zu sagen: „Schatz, ich lieb dich“. Nein, sie spürte, wie das etwas mit ihrem Selbstwertgefühl machte, es erhöhte es, wenn ein Mann dich anhimmelte. Du fühlst dich schön, sicherer und glücklich.

„Das ist wirklich ein Paradies hier“, bemerkte sie. Sie breiteten den Stoff unter einem Kokosnussbaum aus, holten aus den Tüten alles, was sie gekauft hatten: Mineralwasser, Melone, Ananas, Banane, Mangos, eine Sorte die man nur in Kamerun findet, „die leckersten Mangos der Welt“, sagte Johnny, ein Baguette und Öl-Sardinen.

Dieser Platz war extrem schön. Es lag circa zehn Kilometer entfernt von der Straße und man konnte ihn nur mit Geländewagen oder Mototaxi erreichen. Hier war der Strand leer und einsam. Es war wild. Der Sand war weiß und warm. Das Wasser klar, das Meer blau. Man hörte die Vögel singen und fliegen, kleine Affe sprangen von einem Baum zum anderen. Man konnte vergessen, dass eine große Stadt nur zehn Kilometer entfernt war.

Johnny versuchte eine Kokosnuss zu fällen, aber es war nicht einfach. Er zog sein Hose aus und setzte sich auf dem Stoff. Der Mann war wirklich wunderbar geformt. Null Fett, alles nur Muskel, dachte Carla und schaute ihn an.

„Komm setz dich, ich will ein Mango mit dir essen“, bat Johnny Carla. Sie ließ es sich nicht zweimal sagen und setzte sich zu ihm, ohne ihren engen Jeans auszuziehen. Sie hatte ihre Idee im Kopf.

Johnny enthäutete ein Mango und streichelte die Frucht über Carlas Lippen und sagte zu ihr: „Es tut mir leid, Schöne, ich habe deine Lippen verschmutzt, lass mir die Ehre, den Schmutz weg zu lecken.“

Wie in Zeitluppe strecken sie beide ihre Münder zueinander und bald verschmolzen ihre Lippen, auch die feinste und dünnste Schnur hätte nicht mehr dazwischen gepasst.

Alles, was Carla sich vorgestellt hatte, passierte fast genauso und noch viel mehr und viel besser und viel fantastischer, viel leidenschaftlicher. Als er in ihre Vagina eingedrungen war, war es als ob ihr Unterleib Feuer gefangen hätte. Da sie enger gebaut war, ging Johnny sehr vorsichtig voran und erarbeitete sich den Weg mit großer Kunst. Sie hatte diese sanfte, aber harte Manneskraft gespürt. Seine rhythmischen und tänzerisch variierten Hüftschläge, wie ein Soukous-, Lambada- und Salsatänzer in einem, mal links, mal rechts, mal tief, mal nur an der Öffnung hatten ihr großen Spaß gemacht und ihren ganzen Körper zum Vibrieren gebracht. Zum ersten Mal war sie vaginal gekommen, sonst musste immer ihre Klitoris mitgestreichelt werden. Ja, der Orgasmus war auch etwas. So geschrien hatte sie noch nie, und er? Dieses Gesicht? Diese Augen und was er sagte beim Kommen, ein kleiner Angeber meinte sie. „Der Löwe kommt, der Löwe kommt, bist du bereit?“, dieser Satz von Johnny, der sie in diesem Moment sehr angespornt hatte, amüsierte sie immer noch und sie würde ihn nicht so schnell wieder vergessen. Gott sei gelobt, dass es hier wirklich menschenleer ist, dachte Carla. Auch in einem Hotel hätten die beiden vielleicht eine Abmahnung bekommen. Die einzige Zeugen waren ein paar Affen, die die ganze Zeit gequietscht hatten, und die Vögel, sonst war es hier freie Natur. Sie waren auf sich allein gestellt und konnten ohne Sorge zu haben, das tun, wovon sie fantasiert hatten. Ihre Wünsche wurden sofort erfüllt. Sie hatten sich wirklich mit allem Drum und Dran vergnügt und es genossen. „Ja, das ist Sex. Ja, so sollte es sein“, lächelte sie. Was für ein Lover!

„Ist es immer so bei euch“, fragte sie Johnny.

Er antwortete nur: „Ist das nicht normal? Ist es anders bei euch?“

Ja, sie hatte gerade Sex mit einem Kameruner, mit einem Schwarzen, gehabt. Hätte man ihr noch vor zwei Tagen gesagt, dass sie das tun würde, hätte sie denjenigen gefragt, ob er nicht dicht im Kopf sei. Sie hatte doch einen Freund, und für sie war es immer klar, dass man Sex nur mit dem Mann hat, mit dem zusammen ist. So gehört es sich halt, hatte man immer gesagt. „Was für einen Blödsinn“, sagte sie, „warum sollte man auf so etwas verzichten?“

Sie lag nun nackt auf dem nackten Körper Johnnys, wie eine Boa die gerade ihre Beute verschlungen hat, Bauch an Bauch, ihr Kopf auf seiner haarigen Brust, ihre Haare auf seinem Gesicht. Er streichelte ihren Rücken mit geschlossenen Augen und so verging die Zeit.

 

Wie lange hatte ihr erster Sex mit einem schwarzen Mann gedauert? Sie wusste es nicht, und es war ihr auch egal, dachte sie und schlief ein. Sie wurden vom Wasser, das die Wellen nun bis zu ihnen spülte, geweckt.

Es war so schön da zu liegen mit einem Teil des Körpers im warmen Wasser. „Hey Johnny, wach auf. Das Meer will uns hier wegspülen“, sie redeten, ohne sich zu bewegen.

Als Antwort streichelte Johnny ihr den Po und seine Finger gingen immer weiter und langsam zwischen den Pobacken in eine ganz präzise Richtung. Sie fing an mit ihrer Hüfte eine langsame Kreisbewegung zu machen, um Johnny zu signalisieren, er solle weiter machen. Sie hob ihr Po und drückte ihre Brust auf Johnnys und breitete leicht ihre Beine auseinander. So konnte er schnell und ohne Behinderung die richtige Stelle erreichen. Somit fing die nächste Runde an.

Als die beiden nun gezwungenermaßen aufstehen mussten, weil die Flut immer heftiger wurde, bemerkte sie erst, wie spät es schon war, und dass ihre Kleidung total nass war.

Jeden Morgen geht das Wasser ins Meer, um zu arbeiten und ab spätnachmittags kommt es wieder an Land, um zu schlafen, sagten die Menschen hier.

„Das ist der Preis dafür“, sagte Johnny lächelnd, „das war schön mit dir, meine weiße Fee. Nun it’s time to go home.“

„Johnny, du bist der Größte, der Beste. Es war einfach fantastisch. Als du mir im Bus in Douala in die Augen geschaut hast, wusste ich sofort, dass ich dich will.“

„Du, nein, ich wollte dich, ich, Johnny Win-Win und habe dich dazu gebracht es zu wollen“, sagte Johnny mit breiterem Lachen.

„Das denkst du? Ha ha“, erwiderte Carla, „ich habe alles so eingefädelt. Ihr Männer ihr sei zu naiv.“

„Nein, ha, du meine kleine Schlampe“, spaßte Johnny und bewarf Carla mit Sand. Carla wollte ihn auch mit Sand zurückbewerfen aber Johnny sprang schon ins Wasser und tauchte unter. Carla rannte schnell zu ihm: „Wo bist du, du unerzogener Junge?“

Sie spielten so im Wasser, als ob sie nicht mehr weggehen wollten. Sie wollten sich nicht trennen. Sie amüsierten sich und nach 30 Minuten kamen sie aus dem Wasser, zogen sich die nasse Kleidung an und dann fragte Johnny:

„Was wirst du deinem Freund erzählen, wo du so lange warst und warum du nass bist?“

Sie war überrascht. Bis dahin hatte sie ihm nicht gesagt, dass Mauritz Ihren Freund war und es hatte auch nicht wirklich einen Anlass gegeben, der hundertprozentig zu diesem Schluss hätte führen müssen.

„Weißt du Johnny, mein Schokoprinz, ich möchte jetzt nur noch genießen, was wir gerade gehabt haben. Das ist mir zurzeit wichtiger. Humm, mein Hand riecht nach dir.“

„Wie rieche ich denn?“, fragte er sie.

„Das sage ich dir gar nicht, aber deinen Geruch nehme ich mir mit ins Hotel.“

Als Carla wieder im Hotel ankam, war es schon fast 19 Uhr. Sie ging direkt auf ihr Zimmer. Die Tür war nicht geschlossen und Mauritz spielte am Laptop.

„Wo warst du? Ich habe dich überall gesucht, ich habe mir Sorgen gemacht“, fragte er sie, ohne seinen Kopf zu heben, ohne nach ihr zu schauen.

Carla nutze die Situation, um schnell ins Bad zu gelangen. Sie schloss die Tür nicht ganz und ging auf Angriff.

„Und du, wo warst du? Ich habe dich auch gesucht. Als ich dich nicht gefunden habe, was sollte ich tun? Allein einfach im Hotel sitzen? Ich bin deswegen spazieren gegangen. Die Stadt ist halt groß.“

„Du hättest doch mir eine Nachricht hinterlassen können“, beschwerte sich Mauritz.

Sie kam im Nachthemd aus dem Bad, setzte sich auf das Bett und ließ nicht locker „Du hättest mich anrufen können, um zu wissen, was mit mir los ist, wenn du dir sooooo viele Sorgen gemacht hast.“

Sauer stand Mauritz endlich mal auf und schaute nach Carla. „Was kann ich dafür, wenn du nicht an dein Handy gehst? Ich habe zigmal versucht, dich zu erreichen. Anscheinend hast du es nicht mal gemerkt und gesehen. Das ist komisch.“

„Ho je“, sagte sie sich innerlich, „es kann sein, dass wir die Wertsachen und unsere Taschen in meinem Sack auf dem Moto gelassen hatten. Es kann sein, dass es geklingelt hat ohne, dass ich es habe“, aber trotzdem wollte sie sich nicht so einfach geschlagen geben, und wie ertappte Menschen es häufig tun, ging sie weiter auf Konfrontation.

„Was ist komisch? Hein, was ist komisch was willst du sagen? Rück aus damit?“

„Na ja“, sagte Mauritz, nur drehte sich wieder um und spielte an seinem Laptop weiter.

Carla legte sich aufs Bett und fragte sich, ob Mauritz doch etwas ahnte mit Johnny? Wie sollte sie nun damit umgehen? Sollte sie es ihm sagen? Sie spürte, dass das gar nichts mit Mauritz zu tun hatte. Ihre Einstellung und ihre Gefühl für Mauritz hatten sich (noch) nicht geändert. Klar, dass Johnny sexuell gesehen gepunktet hatte, er war erfahrener, aber was ihr sehr gefallen hatte war, dass er sehr achtsam und zärtlich war. Sagte sie sich.

Sie träumte weiter, obwohl ihr Freund daneben saß. Vieles ging durch Ihren Kopf: Er ist ein purer Mann mit einer starken Männlichkeit, aber er macht alles mit Respekt und weiß genau, was ich nicht will und forciert es auch nicht. Warum habe ich immer gedacht, dass man nur einen Menschen lieben kann und nur mit einem Mensch Sex genießen kann? Was ist das Problem, wenn ich mit einem anderen Sex genieße und er macht Sachen mit mir, die mir gut tun und mich glücklich machen? Wenn ich doch glücklich bin, profitiere auch Mauritz davon, oder? Das Verbot, Sex mit anderen zu haben außer seinem Mann, ist total christlich, aber die meisten Menschen in Deutschland sind nicht christlich. Mauritz nicht, ich auch nicht, meinte Carla. Wir gehen nicht in die Kirche und beten auch nicht. Die Geschichte von Jesus kennen wir nicht. Das muss dann einfach die Sozialisierung sein. Das hat nichts mit dem Naturell der Menschen zu tun.

Schlechtes Gewissen? „Nee, das habe ich überhaupt nicht“, sagte sie sich. Schlechtes Gewissen wofür? Dass ich mich als Frau noch wohler fühle? Das es der beste Sex meines Lebens war, den ich bis jetzt gehabt habe? Dass ich mich schöner und attraktiver fühle? Dass ich meine sexuellen Erfahrungen erweitert habe? Schlechtes Gewissen, dass es mir gut geht? Was für ein Blödsinn.

Ja ich habe ein schlechtes Gewissen, dass ich so lange warten mussten, um so etwas Bombastisches zu erfahren. Ja ich ärgere mich, dass ich erst mit fast 23 Jahren meinen Körper und meine Weiblichkeit richtig empfunden habe. Das war das erste Mal, dass ein Man mich als Frau behandelte und ich ihn als Mann. Einfach so ohne Bewertung: Einfach Mann und Frau. Dafür schäme ich aber nicht, dafür, dass ich noch versteckte Seite und Lustzonen meines Körpers entdeckt habe.

Carla schlief ein und als sie wach wurde, war es schon 8 Uhr am Morgen. Sie war gleichzeitig müde und entspannt.

„Ja, ich bin im Urlaub“, schrie sie leise und da erst bemerkte sie, dass Mauritz nicht mehr im Bett war.

Sie wollte ein bisschen schwimmen. Obwohl es noch relativ früh war, war das Wetter warm. Das Wasser war auch relativ okay und frisch. Die Sonne schien schon.

Am Strand waren auch Mauritz und Anna, die im Wasser saßen und auf sehr vertrauliche Art redeten und den Meeresblick genossen. Das wäre auch kein Problem und alles wäre ganz normal gewesen, wenn Anna nicht zusammengezuckt wäre, als sie erschien. Anna stand auf und war untypisch zu nett zu ihr.

„Nicht erschrecken“, sagte Carla nur, „ guten Morgen, es ist ein schöner Tag heute.“

Anna lächelte wie ein Roboter und verschwand ins Hotel.

Die nächsten Tage rückten Mauritz und Anna immer mehr zusammen, aber ohne, dass man etwas Besonderes feststellen könnte.