Love after work - Der Märchenprinz

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Love after work - Der Märchenprinz
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Love after work - Der Märchenprinz

Von Dani Merati

Buchbeschreibung:

Ein Job, der ihn ausfüllt und ein Partner, mit dem er einen gemütlichen Feierabend genießen kann. Genau das fehlt Daniel, seit sein Ex ihn verließ. Er ist jemand, der seine Routine liebt. Neuen Dingen und Unwägbarkeiten geht er lieber aus dem Weg. Doch da ihm das Alleinsein bis oben steht, beschließt er, ein wenig aus seinem Trott auszubrechen.

Ein Besuch im ‚Shades‘, dem exklusiven Nachtklub seines Arbeitgebers Christopher Thalberg wirft ihn in einen Strudel aus neuen Erfahrungen und er muss sich entscheiden: an seiner Routine festhalten oder ausbrechen und ein Risiko eingehen ...

Love@work war gestern, jetzt gibt es Love after work! Die Männer in diesen Geschichten trennen Job und Privates strikt, es gehört für sie nicht zusammen. Fortuna durchkreuzt ihre Vorstellungen jedoch mit dem größten Vergnügen ...

Über den Autor:

Dani Merati lebt für zwei Dinge - na ja, eigentlich unzählige mehr, aber was soll’s - und das sind: Bücher und Männer. Nicht unbedingt in der Reihenfolge, aber das ist ja nicht wichtig. Vor Ewigkeiten mit dem Schreibvirus infiziert, möchte sie ihre Ideen jetzt mit anderen teilen, die ebenfalls von Männern und Büchern nicht genug bekommen können.

Aber Vorsicht! In ihren Geschichten gibt es Männer immer mindestens im Doppelpack und explizit dargestellt. Das Gay-Genre ist eine äußerst vielfältige Spielwiese, auf der Dani sich gerne austobt. Sie wünscht gute Unterhaltung und hofft, dass ihre Charaktere, die ihr ständig ins Ohr flüstern auch von den Lesern gnädig aufgenommen werden.

Love after work - Der Märchenprinz

Gay Romance

Von Dani Merati

Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei erfunden, Ähnlichkeiten rein zufällig.

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.

E-Books sind nicht übertragbar und dürfen nicht weiterveräußert werden. Bitte respektieren Sie die Arbeit der Autorin und erwerben eine legale Kopie. Danke!

2. Auflage, 2017

© Text: Dani Merati; Cover: Dani Merati; Bildmaterialen: pixabay.com

Inhaltsverzeichnis

1. Nur ein Blick

2. Tausendundeine Nacht

3. Verrückte Ideen

4. Schweben auf Wolken

5. Unverhoffte Chancen

6. Zuviel

7. Entscheidungen

8. Epilog

1. Nur ein Blick

Eine lange aufreibende Arbeitswoche lag hinter Daniel. Jetzt war Wochenende und er hockte Zuhause auf seiner Couch. Mit einem theatralischen Seufzen warf er den Krimi, von dem er gerade mal die ersten Zeilen gelesen hatte, beiseite. Das war doch zum Mäusemelken. Da lag er hier nun schon eine geschlagene Stunde herum und schaffte es einfach nicht, abzuschalten. Früher war es für ihn ein Leichtes gewesen, seine Freizeit zu genießen. Ein spannendes Buch oder eine informative Sendung in der Glotze und er war zufrieden. Dann noch sein Partner neben ihm, der wortlos mit ihm kuschelte - ein perfekter Feierabend.

Missmutig stand Daniel auf, wanderte in die Küche und schnappte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank. Öffnen und gleich die Hälfte wegtrinken, geschah innerhalb von Sekunden. Scheiße, es konnte doch nicht sein, dass er hier an einem Samstagabend Zuhause saß und sich zu Tode langweilte. Einsam und allein. So wie in den vergangenen sechs Monaten seit Clemens ausgezogen war.

Oh nein. Falsches Thema. Das hatte er schon hundert- ach was, tausendmal im Geiste durchgekaut, da kam er auf keinen grünen Zweig. Und um ehrlich zu sein, hatte er es satt, nach den Gründen zu suchen, wieso sein Freund ihn verlassen hatte. Es war passiert. Punkt. Mit seinen achtundzwanzig Jahren hielt Daniel sich allerdings eindeutig für zu jung, um alleine zu versauern. Geändert hatte er an dem Zustand aber bisher nichts. Die Trennung war für ihn wie aus heiterem Himmel gekommen und einen neuen Versuch zu starten fand er zu früh.

Dabei war der Anfang so vielversprechend gewesen. Zig Gemeinsamkeiten, wie ein ähnlicher Musik- und Filmgeschmack, die Sucht nach Fast Food, joggen ... und geiler Sex - zumindest hatte er das geglaubt. Ohne es zu wollen, stieg Clemens‘ Bild vor seinem inneren Auge auf. Die geschmeidige muskulöse Statur, die anziehende Sommerbräune, die er dank Solarium nie verlor ... Verdammt, der Kerl hatte sich unvergleichlich in seinen Armen angefühlt, ihn zu erforschen und verwöhnen war göttlich gewesen. Nun kam ein anderer in den Genuss.

Jetzt reichte es!

Er musste ein für alle Mal diesen sentimentalen Quatsch ausmerzen. Clemens war weg! Und er kam nie wieder. So hatten seine Abschiedsworte gelautet. „Es ist vorbei. Ich komme nicht zurück.“

Immer noch klang das Zuknallen der Haustür in Daniels Ohren nach. Der Knall hatte etwas Endgültiges an sich gehabt und sogar die nervenden Nachbarn auf den Plan gerufen, die dumm gafften. Fuck, er kriegte es einfach nicht aus seinem Schädel.

Daniel schlurfte ins Wohnzimmer, wo das Drama seinen Lauf genommen hatte. Genau hier hatte er gestanden, wie angewurzelt und vollkommen ungläubig, dass Clemens ihn tatsächlich verließ. Für einen Typen, den er in einem Club aufgerissen hatte, der seine Interessen teilte. Der nicht zufrieden war, jeden Abend als Couch-Potato herumzuhängen, sondern jemand der das Leben in vollen Zügen genoss. So jemand, wie er es selbst gewesen war, ehe sein Exfreund alles auf den Kopf gestellt hatte. Welch eine Ironie!

Okay, jetzt war Schluss mit dieser Selbstbemitleidungstour. Es war Samstagabend. Zeit, auszugehen und einen draufzumachen. Was sein Ex konnte ... Nein, das war falsch. Nachmachen wollte er Clemens ganz bestimmt nichts. Aber es schadete nicht, sich ein wenig aufzubrezeln und auf die Piste zu gehen. Oder lieber nur auf einen Drink. Ja, das klang mehr nach seinem Geschmack. Am besten ins ‚Shades‘, den exklusiven Nachtklub von Christopher Thalberg.

Da genoss er als Angestellter von dessen Firma gewisse Privilegien, die er durchaus zu schätzen wusste. In dem Klub war jeder willkommen - gegen eine saftige Mitgliedschaft. Mitarbeiter der Thalberg-Corporation jedoch bekamen diese gratis. Selbst wenn sie nur zum einfachen Fußvolk gehörten. Eine fleißige Arbeitsdrohne eben.

‚Aber ohne uns geht es auch nicht‘, dachte Daniel schmunzelnd und trottete ins Bad. ‚Gott bewahre, die Korrespondenz würde unbearbeitet bleiben.‘

Er drehte den Wasserhahn auf und schlüpfte unter den sich erwärmenden Duschstrahl. Rasch wusch er sich, ging in Gedanken seinen Kleiderschrank durch. Es gab zwar keinen besonderen Dresscode im ‚Shades‘, das hieß allerdings nicht, dass er dort wie ein Penner aufschlagen sollte. Hm, eine von den engen Bluejeans und eins von den eleganteren weißen Hemden, die er besaß. Und welche Schuhe? Verdammt, da hatte er kaum Auswahl. Boots oder Sneakers? Wohl eher Turnschuhe.

Mit einem Seufzen kletterte er aus der Dusche, griff nach einem Handtuch und betrachtete sein Spiegelbild, während er sich trocken rubbelte. Dass er auf die Dreißig zuging, sah man ihm zum Glück - oder leider? - nicht an. Ihn umgab immer noch so eine jungenhafte Aura, aber das war auch okay. Er war schlank und gut definiert. Und mit 1,80 m durchschnittlich groß. Seine dunkelbraunen Haare glichen zwar eher einem Wischmopp, ließen sich jedoch meistens ganz gut bändigen. Und seine Augen verleiteten angeblich zum Träumen, da sie in einem Samtbraun schimmerten. Na ja, O-Ton von seinem jetzt Exfreund. Das hatte den jedenfalls nicht davon abgehalten, die Biege zu machen.

Sein Spiegelbild zog eine Grimasse bei der Erinnerung an Clemens. Daniel versuchte es mit Lächeln. Das Ergebnis fiel recht dürftig aus.

‚Na großartig. Mit der Visage jage ich potenzielle Kandidaten für mein Liebesglück gleich in die Flucht.‘

***

Im ‚Shades‘ tummelte sich eine ziemliche Meute, als Daniel durch den unauffälligen Seiteneingang den Klub betrat. Einmal mehr war er froh um die Privilegien, die er als Angestellter genoss. Mit den armen Würstchen draußen in der endlosen Schlange wollte er nicht tauschen. Okay, auf in die Arena.

Betont lässig schlenderte er zur Bar hinüber, schaute sich dabei unablässig um. Im Grunde war ihm das Ambiente hier viel zu elegant und luxuriös, doch in den üblichen Gayklubs fühlte er sich unwohl. Da war jeder nur auf der Suche nach Frischfleisch. Als jemand, der eher einen festen Partner suchte, war man dort ein Exot und wurde häufig Ziel von Spott und Häme.

Am Tresen schlüpfte er in eine winzige Lücke und erregte auf Anhieb die Aufmerksamkeit eines Barkeepers, der ihn abschätzend musterte, ihm ein einladendes Lächeln schenkte. Nun sein Outfit funktionierte offenbar. Schade, dass der Kleine absolut nicht sein Typ war.

„Was darf es sein?“

 

„Gin Tonic, bitte.“

„Kommt sofort.“

Ihre Hände berührten sich kurz, als ihm das Glas gereicht wurde. Ein hoffnungsvolles Blitzen war in den blauen Augen zu erkennen. Daniel lächelte bedauernd und gab dem Barkeeper ein großzügiges Trinkgeld. Dann mischte er sich unter die Menge. Sein Blick scannte die Leute, suchte nach einem bekannten Gesicht. Von den wenigen Kollegen, mit denen er ein kameradschaftliches Verhältnis pflegte, war leider keiner zu sehen. Schade.

Plötzlich spürte er ein Prickeln im Nacken, die Härchen dort richteten sich auf. Er wurde beobachtet. Das Gefühl war einfach da. Aufgeregt schaute er sich unauffällig um und da sah er IHN in einer Ecke an einer Säule lehnen.

Etwas größer als er, muskulös, aber nicht aufgepumpt, schwarzes Haar, raspelkurz. Er trug ein weißes T-Shirt, das nicht nur seine Statur perfekt zur Geltung brachte, sondern auch die kaffeebraune Haut ansprechend betonte. Und die Augen. Daniel hielt den Atem an, als die türkisfarbenen Iriden ihn über den Raum hinweg ins Visier nahmen. Hatte er schon jemals solch eine Farbe gesehen? Sie schienen in dem dunklen kantigen Gesicht regelrecht zu leuchten.

Das Gefühl, welches dieser Blick in ihm auslöste, ließ ihn beinahe die Fassung verlieren. Wieso stand so ein Traumtyp alleine in der Gegend herum? Mit einem Seufzen suchte er einen Weg durch die Menge, um zu den Tischen auf der rechten Seite zu gelangen.

Dabei behielt er den Unbekannten im Auge, überzeugt, dass sich jeden Moment irgendeine Sahneschnitte an ihn dranhängte. Das geschah jedoch wundersamerweise nicht. Und noch wundersamer - der Typ lächelte ihn an. Ihn, Daniel Brandes!

Wie von einem unsichtbaren Band gezogen, änderte er die Richtung, ging auf den Fremden zu. Je näher er kam, desto stärker wurde die Sogwirkung. Zu dem Zeitpunkt als er den Mann erreichte, war er bereits unrettbar verloren.

Das Lächeln des Traumtypens wurde mit jedem Schritt, mit dem er an ihn herankam, strahlender. Volle Lippen, die er unbedingt kosten wollte, zogen ihn in ihren Bann. Verdammt, was geschah hier mit ihm? Er hatte noch nicht ein Wort mit dem Kerl gewechselt und er dachte schon ans Küssen. Und mehr, wie ihm das eindeutige Ziehen in seinem Untergeschoss verdeutlichte.

„Hallo.“

Eine weiche, melodiöse Stimme, ein kaum wahrnehmbarer Akzent sandte einen erregenden Schauer seinen Rücken hinab.

„Mein Name ist Haidar.“

„Hi. Ich bin Daniel.“

Der Mann streckte die Hand aus.

„Es ist mir ein Vergnügen, dich kennenzulernen, Daniel.“

Elektrische Impulse erfassten ihn und beinahe hätte er hastig seine Hand zurückgezogen.

‚Reiß dich zusammen. Der Typ ist eine Wucht. Vermassel es jetzt ja nicht!‘

„Ebenso“, murmelte er leicht befangen.

Er war unrettbar gefangen von den leuchtenden Türkisen, die ihn bewundernd musterten. Hitze stieg ihm in die Wangen, die man hier in den Schatten hoffentlich nicht wahrnahm. Widerstrebend gab er Haidars Rechte wieder frei, bedauerte den Verlust des Kontakts zutiefst.

„Ich habe dich noch nie hier gesehen. Mitarbeiter oder Gast?“, fragte sein Gegenüber.

„Äh, Ersteres. Aber ich war bisher nur zwei- oder dreimal hier. War eine Weile nicht auf dem Markt sozusagen“, hustete er etwas verlegen.

„Verstehe.“

Haidar bedachte ihn mit einem wissenden Halblächeln. „Eine schmerzvolle Trennung?“

„So kann man es nennen.“

Daniel versank in dem teilnahmsvollen Blick des anderen. Offenbar jemand, der Erfahrung mit Beziehungen besaß. Ein weiterer Pluspunkt. Oh Mann! Bis jetzt war der Typ perfekt.

„Darf ich dir einen Drink ausgeben?“, fragte er. „Dein Glas ist leer.“

„Sehr gerne. Danke.“ Wieder diese weiche Stimme. Sie bescherte ihm eine Gänsehaut.

Gemeinsam schlenderten sie zur Bar. Die Bedienung von eben stolperte fast über ihre Füße in der Eile, zu ihnen zu gelangen, und strahlte sie an.

„Noch einmal dasselbe?“

„Bitte“, lächelte Haidar. „Champagner für mich und ein Gin Tonic war es für dich, richtig?“

„Ja.“

Daniel schaute dem Barkeeper nach, darauf wandte er sich an seinen Begleiter.

„Du hast bei dem Kleinen ja großen Eindruck hinterlassen.“

„Wirklich?“ Haidar wirkte überrascht, dann zwinkerte er ihm zu.

„Vielleicht solltest du deine Augen mal testen lassen. Der Junge ist eindeutig heiß auf dich.“

„Auf mich? Eher nicht. Du bist sein Ziel.“

„Hm. Was ist mit dir?“

Eindringlich wurde er angesehen und Daniel versank in dem türkisfarbenen Meer dieser ungewöhnlichen Iriden.

„Was soll mit mir sein?“, fragte er abgelenkt.

Gott, es war an der Zeit, sein Gehirn wieder einzusammeln, sonst quatschte er nachher noch irgendwelches sinnfreies Kauderwelsch und der Typ verschwand.

„Habe ich Eindruck bei dir hinterlassen, groß oder klein?“

„Ja.“ Die Antwort gab er, ohne zu überlegen. „Ja, hast du.“

„Freut mich.“ Haidar lächelte dem Barkeeper zu, der ihnen ihre Drinks reichte.

„Vielen Dank, Alex.“

„Cheers euch beiden. Die gehen aufs Haus.“

„Ah, jetzt verstehe ich. Du kennst ihn bereits“, merkte Daniel an, als sie nun zielstrebig auf einen frei gewordenen Nischenplatz zueilten.

„Nur von meinen Besuchen hier.“

„Ah, bist du Stammgast hier?“

„Nicht unbedingt. Aber ich schaue immer hier vorbei, um zu entspannen, wenn meine Geschäfte mit der Thalberg-Corporation mich nach Berlin führen.“

„Oh, du kommst nicht von hier?“

Enttäuschung überrollte ihn. Großartig. So ein vielversprechender Anfang und dann so ein Dämpfer ... Na ja, Enttäuschungen waren nichts Neues für ihn.

Hastig trank er von seinem Gin Tonic, um seinen plötzlichen Frust zu kaschieren. Dabei verschluckte er sich leider und der Alkohol rann ihm übers Kinn. Er griff nach einer Serviette, aber Haidar kam ihm zuvor, schlanke Finger umschlangen locker sein Handgelenk.

„Warte.“

Was als Nächstes geschah, nahm Daniel wie in Zeitlupe wahr. Er folgte der dunklen eleganten Hand, die sich hob, spürte den rauen Daumen, der ihm zart über den Kiefer und dann seine Unterlippe strich. Das Prickeln fuhr ihm ohne Umwege in den Unterleib. Die türkisen Iriden hielten seinen Blick gefangen und sein Gegenüber schob die feuchtglänzende Kuppe zwischen seine Lippen und leckte sie ab. Geradeso unterdrückte er ein Stöhnen.

„London“, meinte Haidar plötzlich.

Er nahm ihm die Serviette ab und tupfte die restliche Nässe weg.

„Hm?“

Daniel starrte ihn verträumt an. Verdammt, der Typ war tatsächlich perfekt. Er stand kurz davor alle Regeln über Bord zu werfen, Haidar mit nach Hause zu nehmen und die ganze Nacht zu vögeln. Er verlor den Verstand. Eindeutig. Er war schließlich nicht auf der Suche nach einem One-Night-Stand. Andererseits ... der Mann war nur geschäftlich in der Stadt, mehr war vermutlich gar nicht drin, also was sprach gegen ein bisschen Spaß?

„London. Das ist der Ort, den ich Zuhause nenne.“

Er schreckte aus seinen Gedanken auf.

„Oh. Entschuldige bitte. Ich ...“, er räusperte sich. „Du bist Brite?“

„Das sagt mein Pass. Meine Wurzeln sind jedoch ein ziemlicher Mischmasch. Dad ist halb Deutscher, halb Schotte, meine Mum stammt aus Jordanien. Ich bin ergo ein bunter Mix.“

Ah, daher sein exotisches Aussehen. Daniels Interesse an dem Mann wuchs sekündlich. Das war doch nicht normal. Sie kannten sich vielleicht zwanzig Minuten und ihm kam es vor wie zwanzig Jahre.

„London soll eine tolle Stadt sein. Ich war leider noch nie dort.“

‚Was redest du da für einen Unsinn? Nachher denkt der Kerl, du spekulierst auf eine Einladung? Oder er hält dich für langweilig, weil du nie über die Ostsee hinausgekommen bist!‘

„Ist es auch. Eine pulsierende aufregende Metropole“, bestätigte sein Gegenüber, den betörenden Blick unverwandt auf ihn gerichtet.

„Möchtest du mit mir nach Hause kommen?“

„Nach London?“, krächzte Daniel einem Herzinfarkt nahe.

Haidar lachte warmherzig. „Nein. Zumindest nicht mehr heute Nacht. Ich dachte an die Suite in meinem Hotel.“

„Oh.“ Idiot!

„Ich ... Ähm, natürlich, das war mir klar“, stotterte er verlegen.

Verdammt, jetzt reichte es aber. Noch eine Premiere. Er konnte sich nicht erinnern, jemals gestottert zu haben. Tolles Debüt, Brandes!

„Ich meine, ich weiß, dass du nur dein Hotel meintest und ... äh, nicht London ... na ja, heute Nacht ... Ich ... oh, bitte erschieß mich einer!“

Erneut erklang Haidars volles, unglaublich warmherziges Lachen. Eine Hand streichelte über seine heiße Wange, verursachte ein angenehmes Prickeln.

„Du bist sehr süß, wenn du rot wirst, Daniel.“

Großartig. Süß. Welcher Mann wollte denn bitteschön süß sein. Oder niedlich. Oder ... Er stoppte den entgleisenden Gedankenzug gerade noch rechtzeitig. Es war an der Zeit, sein Leben wieder auf Spur zu bringen. Und da gehörte es nun zu, sich diesen traumhaften Kerl keinesfalls durch die Lappen gehen zu lassen.

„Du glaubst mir nicht“, flüsterte Haidar in sein Ohr.“

Die Hand glitt von seiner Wange, ergriff seine und drückte sie fest.

„Nicht nur süß. Einfach bezaubernd. Nun, ich wiederhole meine Einladung. Begleitest du mich ins Hotel?“

„Ja.“ Daniel erwiderte den Druck der starken Finger. „Das möchte ich sehr gerne.“

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