Karriere 2.0 - Ausbildung in der zweiten Hälfte des Berufslebens

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Karriere 2.0 - Ausbildung in der zweiten Hälfte des Berufslebens
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Texte: © Copyright by Carola Käpernick

Umschlaggestaltung: Carola Käpernick

Bildquellen Pixabay Fotograf Gerd Altmann

Verlag:

Selbstverlag über Epubli

Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Karriere 2.0 – Ausbildung oder Studium in der zweiten Hälfte des Berufslebens

Carola Käpernick

Vorwort

Die gute alte Zeit, die uns Eltern und Großaltern immer so herrlich bilderbuchhaft zu vermitteln versuchen, war auch durch eine enge Bindung an den Beruf und den Arbeitgeber – oft sogar den Ausbildungsbetrieb gebunden. Diese Zeiten sind vorbei. Dafür gibt es viele Gründe. Die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit, die Unternehmen innerhalb kurzer Zeit hervorbringen, aber auch Konkurs gehen lassen kann, persönliche Entwicklungen, die dazu führen, dass der alte Betrieb oder gar Beruf nicht mehr passt.

Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, auch im fortgeschrittenen Alter noch eine Ausbildung zu machen. Die Gründe hierfür sind sehr vielfältig. Bevor diese Entscheidung fällt, stellen sich eine Menge Fragen. Wie komme ich in der Berufsschule mit sehr jungen und oft unreifen Schulabgängern klar? Bringe ich die Zeit und die Kraft auf, nach einem Tag im Betrieb oder in der Berufsschule noch zu lernen, Hausaufgaben zu machen oder mich auf Prüfungen vorzubereiten? Und die drängendste Frage ist mit ziemlicher Sicherheit: Wird mein Geld zum Leben reichen?

Ich habe fast 20 Jahre als Dozentin in der Erwachsenenbildung gearbeitet und mich entschieden, dieses Buch zu schreiben. Im Coaching wurden immer wieder dieselben Bedenken geäußert und Fragen gestellt. In vielen Fällen, habe ich Wege gefunden, meinen Kunden das Für und Wider aufzuzeigen und bei der Entscheidung zu helfen.

Jetzt habe ich für mich entschieden, dass ich mich beruflich verändern will. Zwar nicht unbedingt noch mal mit einer ganz neuen Ausbildung, aber mit neuen Aufgaben, für die ich auch verschiedene Fortbildungen benötige. Lebenslanges Lernen ist das Motto der Zeit und der Grund, warum Aus-, Fort-, Weiterbildung oder Studium in jedem Alter Sinn machen, wenn man selbst ein Ziel hat und das auch erreichen will.

Carola Käpernick

Welcher Weg eignet sich

Als junger Mensch in der Schule ist ganz klar, dass entweder studiert wird, eine weiterführende Schule absolviert wird, die Berufsabschlüsse beinhaltet oder eine duale Ausbildung – die gute alte Lehre - gemacht wird. Für Menschen bis 25 und dann wieder ab 50, gibt es spezielle Förderprogramme für Aus- und Weiterbildung, die meistens auch erst greifen, wenn man im Leistungsbezug ist. Entscheidet sich Jemand mitten im Berufsleben für einen beruflichen Neuanfang, ist er so ziemlich auf sich allein gestellt. Schnell stellt man fest, dass es mehrere Wege gibt, einen neuen Beruf zu erlangen, dass selbst für manche Studiengänge kein Abi mehr erforderlich ist und dass eine Ausbildung bezahlt werden kann oder muss.

Den eigenen richtigen Weg zu finden, ist daher gar nicht so einfach. Es ist leider auch kein genereller Weg hier zu empfehlen, weil jeder andere Voraussetzungen mitbringt und vor allem auch in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen steckt.

Studium, Ausbildung oder Umschulung

Wir beginnen jetzt mal ganz am Anfang und untersuchen genau, was ist was und was bringt es?

Die Ausbildung

Wikipedia sagt dazu: „Ausbildung umfasst die Vermittlung von Fertigkeiten und Wissen durch eine dazu befugte Einrichtung, beispielsweise eine staatliche Schule, eine Hochschule oder ein privates Unternehmen. Im Regelfall steht am Ende einer institutionellen Ausbildung eine Abschlussprüfung des Absolventen, der nach erfolgreicher Teilnahme ein Dokument erhält, das den positiven Abschluss der Ausbildung bescheinigt und seine erworbene Befähigung nachweist, beispielsweise ein Zertifikat in Web-Programmierung, eine Promotion in der Philosophie oder einen Meister im Dachdeckerhandwerk. Ausbildung unterscheidet sich vom Begriff Bildung durch ihre Vollendung und Zweckbestimmtheit.“

Lenken wir den Blick auf das Abschlussdokument. Das kann ein Zeugnis oder ein Zertifikat sein. Besonders anerkannt sind Zeugnisse, hinter denen eine Kammer steht, die als Aufsichtsorgan die Ausbildungsinhalte regelt, Ausbildungsabläufe kontrolliert und lenkt und Prüfungen abnimmt. Jeder Berufszweig hat eigene Kammern. Bekannt sind die Handwerkskammer, die Industrie und Handelskammer (IHK), die Anwaltskammer, Ärztekammer etc.

Staatliche Schul- und Hochschulzeugnisse genießen auch ein sehr gutes Ansehen. Mit Zeugnissen und Zertifikaten von privaten Anbietern, kann dies ganz anders aussehen. Ist der Ausbildungsanbieter in der Branche besonders anerkannt, ist ein Zeugnis hier durchaus einem Kammerzeugnis gleichzusetzen. Unbekannte und zum Teil auch nicht zertifizierte Träger werben zwar damit, dass sie ein Zertifikat ausstellen, ob das im Berufsleben aber voran bringt, muss gründlich recherchiert werden.

Schulische Ausbildungen an staatlichen Schulen sind natürlich voll anerkannt. Erzieher konnte man in Deutschland bis vor einigen Jahren nur durch eine schulische Ausbildung werden. Dies hat sich durch den Mangel an Erziehern verändert, zumal schulische Ausbildungen kein eigenes Einkommen in Form von Ausbildungsvergütungen generieren und Jugendliche die es sich finanziell nicht leisten konnten, diesen Beruf nicht gewählt haben.

Wenn die Analyse der eigenen Potentiale und Interessen auf eine schulische Ausbildung hinweist, dann gilt es unbedingt zu checken, ob die Schule privat finanziert werden muss und wie hoch die Kosten sein werden. Einige wirklich schöne Berufe fallen somit aus finanziellen Gründen, vor allem für Eltern und Erziehende, eher in die Kategorie „Wäre schön gewesen“. Hierzu zählen zum Beispiel die Berufsbilder Ergotherapeuten, Arbeitserzieher und Physiotherapeuten.

Auf die Finanzierung des Lebensunterhaltes kommen wir später noch zurück.

Das gängigste Ausbildungssystem in Deutschland ist die Duale Berufsausbildung. Das bedeutet, dass in diesem System sehr viel Wert auf die Praxis gelegt wird und die praktischen Inhalte auch im Ausbildungsbetrieb vermittelt werden. Berufsschulzeiten finden in Blöcken oder an einigen Tagen wöchentlich statt. Die Ausbildungsdauer ist durch die zuständige Kammer festgelegt und beträgt mindestens zwei und maximal 3,5 Jahre. Mit höheren Berufsabschlüssen und sehr guten Leistungen in der Ausbildung und Berufsschule können die Zeiten verkürzt werden.

Der Wechsel zwischen Berufsschule und dem Einsatz im Betrieb festigt theoretisches Wissen und ist daher für „lernentwöhnte“ Azubis von großem Vorteil. Auch wer in der Schule immer gut war und wenig lernen musste, muss sich darauf einstellen, dass ein neuer Lernprozess zumindest am Anfang schwer fällt. Zumal oft Verantwortung für Kinder und Familie getragen werden muss, die Zeit und Energie kostet, die beim Lernen dann fehlen kann.

Ein großer Vorteil der dualen Ausbildung ist auch die Chance, seinen Ausbildungsbetrieb sehr gut kennenzulernen und so rechtzeitig vor Ausbildungsende den weiteren Weg planen zu können.

In der dualen Ausbildung zahlt das Unternehmen eine Ausbildungsvergütung. Der Durchschnitt hierfür liegt bei 900 Euro im ersten Jahr, kann aber extrem variieren. Die Höhe hängt vom Beruf, der Region und auch vom Unternehmen ab.

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