Wer ist der Richtige

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Der Freitagabend war gekommen. Die Mitarbeiter hatten früher Schluss gemacht, um sich für die kleine Feier zurechtzumachen. Auch Britta war nach Hause gefahren und zog einen leichten ärmellosen Overall an. Diesmal steckte sie die Haare locker hoch. Ein leichte dazu passende Jacke nahm sie auch noch mit. Dann fuhr sie zu dem Lokal. Fast alle, von ihrem Team, waren schon da und begrüßten sie freudig. Direkt nach ihr erschien Georg. Er kam nicht allein. An seiner Seite war Karina. Sie sah toll aus.

„Hallo Britta, darf ich dir meine Freundin Karina vorstellen?“

„Hallo Karina, freut mich sie kennenzulernen.“

„Freut mich auch, endlich mal die Person kennenzulernen, um die sich alles bei Georg dreht.“

„Wie?“,staunte Britta.

„Ja, er hat mir schon so viel erzählt. Da kann man fast eifersüchtig werden.“, lächelte Karina Georg an.

„Jetzt übertreibst du aber, Karina. Britta ist ist halt nicht mehr aus unserem Betrieb wegzudenken.“

„Jetzt ist es aber genug.“

Britta war dieses Gespräch peinlich.

„Darf ich euch allen meine Freundin Karina Lichtenberg vorstellen.“

Alle schauten auf Karina. Sie kannten sie noch nicht.

„Gleichzeitig begrüße ich euch alle recht herzlich und wünsche uns einen schönen Abend. Da das Wetter so toll ist, hatte ich mir gedacht, dass wir zuerst hier draußen unser Essen einnehmen. Ich hoffe es ist in Ordnung. Nun nehmt Platz. Ihr könnt euch hinsetzen wo ihr wollt. Für später habe ich noch eine kleine Band bestellt, die zum Tanzen auffordert.“

Die Mitarbeiter klatschten und waren begeistert.

„Britta, du setzt dich neben uns.“, befahl Georg.

Oh nein, dass auch noch. Dann müssen sich unbedingt Sofie und Felix in meine Nähe setzen. Sie winkte den beiden zu. Sofie setzte sich neben sie und Felix den beiden gegenüber. So konnten sie sich gut unterhalten. Britta musste sich eingestehen, dass Karina gut zu Georg passte. Sie war freundlich und nett. Und sie schienen sich gut zu verstehen. Sie lachten viel und Georg küsste sie mehrmals auf den Mund. Es störte Georg nicht, dass es alle mitbekamen. Auch wenn er ihr Chef war, sollten alle sehen, wie verliebt er in Karina war. Georg unterhielt sich auch mit Britta, Sofie und Felix angeregt. Auch Karina hörte interessiert zu und gab auch ihre Meinung kund. Es war ein schöner Abend. Es herrschte eine gute Stimmung.

Mittlerweile spielte auch die Band zum Tanzen. Viele nahmen die Gelegenheit beim Schopf und tanzen unermüdlich. Georg und Karina tanzten auch unentwegt. Felix tanzte abwechselnd mit Britta und Sofie.

„Hast du was dagegen, wenn ich mal mit Britta tanze?“, wollte Georg von Karina wissen.

„Nein, warum denn. Ich werde schon einen anderen Tanzpartner finden.“, lächelte sie.

„Britta wollen wir tanzen?“

„Wenn es deine Freundin erlaubt? Gerne.“

„Ich entscheide immer noch selbst.“, grinste Georg.

Er ging mit ihr zu einem freien Platz und legte seine Arme um sie.

Auch Karina wurde aufgefordert.

Als Georg und Britta zusammen tanzten, erinnerten sich beide an den Abend, an dem sie zusammen ausgegangen und auch getanzt hatten. Sie sahen sich in die Augen. Und das Gefühl, dass sie damals hatten, übermannte sie wieder. Einen Moment lang vergaßen sie alles um sich herum. Als die Band einen schnelleren Tanz spielte, trennten sie sich etwas voneinander.

„Ich wollte dir noch sagen, dass du wieder toll aussiehst. Hast du dieses Teil, dass du trägst auch wieder selbst entworfen?“

„Ja. Gefällt es dir?“

„Sehr sogar. Alles was du trägst, gefällt mir. Das solltest du auch für die nächste Modenschau vorführen. Du trägst dein Haar heute anders. Das steht dir sehr gut.“

Britta hatte ein eigenartiges Gefühl. Sie wollte so schnell wie möglich dieser Situation entfliehen.

„Wir sollten wieder zu den anderen zurück.“

Das Gespräch nahm für sie plötzlich eine eigenartige Wendung. Sie fühlte sich nicht wohl dabei, zumal Karina, seine Freundin, anwesend war. So nahmen sie wieder am Tisch platz. Georg tanzte wieder mit Karina. Ihr war nicht entgangen wie Georg Britta anschaute. Sie wollte dafür sorgen, dass Georg nur noch Augen für sie hatte. Deshalb schmiegte sie sich beim tanzen enger an ihn.

„Möchtest du nach Hause, Karina? Ich denke, wir waren lang genug anwesend. Ich möchte gerne allein sein mit dir.“

„Ich hatte den gleichen Gedanken. Komm, lass uns gehen.“

Georg und Karina verabschiedeten sich von allen Mitarbeitern und verließen das Lokal eng umschlungen. Dies sah auch Britta.

„Was da heute Abend noch passieren wird?“, flüsterte Sofie in ihr Ohr.

„Sie sind halt verliebt. Ich wusste vorher gar nicht, dass er eine Freundin hat.“, meine Britta.

„Woher sollte man es auch erfahren. Aber sie sieht verdammt gut aus. Und ist auch noch nett.“, fügte Sofie hinzu.

„Ja. Das stimmt.“

Eigentlich sollte es ihr egal sein, war es aber nicht. In den letzten Tagen hatte sich das Verhältnis zwischen ihr und Georg verändert. Vor allem seit der Modenschau.

Doch sie musste sich Georg aus dem Kopf schlagen, denn sie war nur eine Mitarbeiterin in seiner Firma. Außerdem war sie gar nicht verliebt in ihn. Sie hatte sowie für eine Zeit lang die Nase voll von Männern. Also war das Thema für sie erledigt. Der Abend ging zu Ende und alle machten sich auf den Heimweg.

Das restliche Wochenende wollte sie zu Hause verbringen. Sie nahm sich vor, noch ein paar Skizzen zu fertigen. Sie wollte neue Modelle fertigen, mit besonderen Schnitten.

Am Morgen machte sie noch Einkäufe, um es sich dann zu Hause gemütlich zu machen. Das Wetter war wieder herrlich und so verbrachte sie den Tag und den Abend auf ihrem Balkon und war mit ihren Zeichnungen beschäftigt. So verbrachte sie auch den darauffolgenden Tag. Diese Ruhe tat ihr gut. Sie wusste selbst, dass sie manchmal zu viel arbeitete, deshalb wollte sie auf den Rat von Georg hören und ab und zu eine Pause einlegen. In den nächsten Monaten kam sowieso wieder viel Arbeit auf sie alle zu.

Gut ausgeruht kam sie nach dem Wochenende zur Arbeit. Felix und Sofie begrüßten sie herzlich.

„Wie war dein Wochenende?“, wollte Felix wissen.

„Ich war zu Hause. Ich brauchte einfach mal ein bisschen Ruhe.“, entgegnete Britta.

„Du warst die ganze Zeit allein?“

„Ja. Hab an meinen Zeichnungen gearbeitet. Mir sind ein paar gute Einfälle gekommen.“

„Kann ich mal sehen?“

„Schau. Was hältst du davon.“

Felix begutachtete mit Sofie zusammen ihre Skizzen.

„Die sind ausgesprochen gut. Mal was anderes.“, staunte Sofie.

„Ja wirklich. Der Schnitt für den Mantel gefällt mir besonders gut. Das solltest du unbedingt direkt mal unserem Chef zeigen. Ist er eigentlich schon im Haus?“

„Keine Ahnung. Hab ihn noch nicht gesehen. Aber ich möchte noch warten, bevor ich ihm die Skizzen zeige. Ich bin noch nicht ganz zufrieden damit. Vielleicht fällt mir noch was ein.“

„Mit was bist du nicht zufrieden?“

Georg stand hinter ihr.

„Guten Morgen. Was willst du mir noch nicht zeigen?“

„Sie hat tolle Modelle am Wochenende gezeichnet. Die sollten sie sich unbedingt einmal anschauen. Vor allen Dingen den Mantel.“

Verriet Felix schnell.

„Ok. Dann zeig mal her.“

Britta rollte die Augen. Sie war noch nicht zufrieden mit ihren Zeichnungen. Aber jetzt musste sie Georg die Modelle zeigen.

„Aha. Mmh. Oh. Ja.“, hörte man nur von ihm.

„Was ist? Sie gefallen dir nicht. Ich sagte ja, sie sind noch nicht so, wie ich es mir wünsche.“

„Im Gegenteil. Die sind toll. Du musst da nichts mehr dran ändern. Das hast du alles am Wochenende geschafft?“

„Ja. Ich hatte ja sonst nichts zu tun. Und da sind mir einige Ideen gekommen.“

„Soll ich dir was sagen, Britta. Das wird unsere neue Kollektion.“

„Meinst du wirklich? Ich könnte da und da noch was ändern.“

„Nein. Sie bleiben so, wie sie sind. Wir haben genügend Zeit, bis wir unsere nächste Modenschau machen. Dann führen wir diese Kollektion vor. Mit den Stoffen können wir uns ja nochmals zusammensetzen. Ach, und vergiss nicht, du musst unbedingt diesen Overall, den du am Freitag getragen hast, vorführen. Der sah hinreißend aus. Sehr sexy.“

„Wie?“

„Ich wollte nur sagen. Du sahst sexy und verführerisch darin aus.“

„Was macht eigentlich deine Freundin? Ich meine beruflich?“, lenkte sie ab.

Sie wollte ihn daran erinnern, dass er gebunden war.

„Warum willst du das wissen?“

„Sie war sehr elegant gekleidet. Die Sachen, die sie trug, waren bestimmt nicht ganz billig.“

Warum sagte sie dass, es ging sie doch gar nichts an.

„Sie arbeitet als Maklerin. Verdient ganz gut dabei. Außerdem ist ihre Familie wohlhabend. Also kann sie es sich leisten.“

„Ich verstehe. Da hat sie mächtig Glück mit allem. Teure Häuser noch teurer verkaufen. Einen reichen Vater und jetzt noch einen reichen Freund. Ich gratuliere.“

Georg schaute sie erstaunt an. So kannte er sie gar nicht. War sie neidisch oder eifersüchtig?

„Was soll denn dass jetzt. Sie kann doch nichts für ihre Familie.“

„Nein natürlich nicht. Manch einer hat das Glück gepachtet.“

„Was hast du gegen sie. Ich dachte, du findest sie nett? Ihr habt euch doch gut unterhalten.“

„Ist sie ja auch, ich meine nett. Ihr passt gut zusammen.“

„Was ist dann dein Problem?“

Felix und Sofie schauten sich gegenseitig an.

„Was ist denn da zwischen den beiden los?“, wollte Felix wissen.

„Ich habe keine Ahnung.“, zuckte Sofie mit den Schultern.

 

„Ich hab kein Problem. Mit ist nur aufgefallen, dass Geld immer zu Geld kommt.“

„Was für ein Blödsinn. Ich liebe sie und sie liebt mich. Auch wenn sie kein Geld hätte, würde ich sie lieben. Gleich, als ich sie das erste mal sah, wusste ich, dass sie die Richtige ist.“

„Na, dann ist es ja gut. Herzlichen Glückwunsch. Es geht mich ja auch gar nichts an.“

Britta ging wieder an ihre Arbeit. Georg schaute ihr kopfschüttelnd nach.

„Sag mal, was ist denn los?“, wollte Sofie wissen.

„Nichts.“

„Nichts? So hat es sich nicht angehört. Hast du was gegen sie?“

„Nein. Sie ist mir egal. Ich habe mir nur gedacht, ob eine Frau, die nicht so gut gestellt ist, eine Chance bei ihm hätte.“

„Warum nicht? Wenn man sich liebt. Ich verstehe nur nicht, warum du so reagiert hast. Du bist doch nicht verliebt in deinen Chef, oder?“

„Nein. Unsinn. Ach, ich weiß auch nicht. War blöd, wie ich mich grad benommen habe.“

„Nun ja. Das kann man sagen. Ich hab es auch nicht verstanden, schon gar nicht, weil du ein so gutes Verhältnis zu ihm hast.“

„Da muss ich mich wohl bei ihm entschuldigen?“

„Denke schon.“

Sofie schaute Britta skeptisch an. Dann ging sie an ihren Arbeitsplatz. Felix folgte ihr.

„Sag mal, Sofie, ist sie etwa verliebt in Brader?“

„Du, dass hab ich mich auch gerade gefragt. Ich werde es beobachten.“

Nach längerer Überlegung entschied sich Britta zu Georg zu gehen. Sie klopfte an die offene Tür. Georg schaute auf.

„Willst du mir noch etwas negatives über meine Freundin sagen?“

„Nein. Ich möchte mich entschuldigen. Ich hatte nicht das Recht, so über sie zu reden. Es tut mir leid.“

„Warum hast du es dann getan. Ich verstehe es nicht. Sie hat dir nichts getan.“

„Ich weiß auch nicht. War einfach blöd von mir. Nimmst du meine Entschuldigung an?“

„Ja. Hab‘s schon vergessen.“

Georg schaute wieder auf seine Post. Britta ging zurück zu ihrem Schreibtisch. Aber sie merkte, dass sie ihn verletzt hatte. Gerade er hatte es nicht verdient. Er war zu allen Mitarbeitern und vor allem zu ihr, immer freundlich, gerecht und nie arrogant.

Wie sollte sie das wieder in Ordnung bringen.

In den folgenden Tagen arbeiteten beide, ohne groß miteinander zu reden, zusammen. Anscheinend hatte Georg ihr noch nicht ganz verziehen. Mit der Zeit wird es schon wieder werden, dachte Britta. Ich möchte wieder ein gutes Verhältnis zu ihm haben. Das macht das Arbeiten leichter. Britta arbeitete noch an einigen neuen Modellen, die sie entworfen hatte. Sie suchte die Stoffe aus und nähte selbst drei neue Kleidungsstücke, die Georg noch nicht gesehen hatte. Nur Sofie und Felix wussten davon. Nach einigen Tagen hatte sie die Sachen fertig.

„Sofie, kannst du mal kommen?“

„Sofort.“

„Ich möchte mal die Sachen anprobieren. Kannst mir deine Meinung dazu sagen?“

„Ok. Weiß mittlerweile Georg Brader von den Modellen?“

„Nein. Werde es ihm schon noch sagen.“

Zuerst zog Britta ein Kleid an. Sofie war begeistert. Sie rief auch Felix hinzu. Auf seine Meinung legten beide sehr viel wert. Denn er hatte einen ausgesprochen guten Geschmack. Auch er war begeistert. Dann zog sie ein Kostüm an.

„Wow, das ist ja ne Wucht. Der Schnitt ist ganz besonders gut gelungen.“

„Ja und der Stoff, den du gewählt hast, gibt dem ganzen die besondere Note.“, fügte Felix hinzu.

„Jetzt zeig ich euch noch ein Abendkleid. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt.“

Britta zog das Abendkleid an und trat damit vor die beiden Freunde. Im selben Augenblick kam Georg hinzu und starrte Britta nur an.

„Wow, Britta, das ist ein Traum.“, jubelte Sofie.

„Ja. Mit diesem Kleid kannst du die Herzen der Frauen und Männer erobern.“, lächelte Felix.

Beide hatten Georg noch nicht bemerkt. Britta aber schaute direkt in die großen Augen von Georg.

„Das ist wirklich unglaublich.“, staunte Georg.

Felix und Sofie drehten sich erschrocken um.

„Wir gehen dann mal wieder.“, fügte Felix schnell hinzu.

„Du siehst aus wie eine Königin. Wann hast du dieses Kleid entworfen?“

„Vor ein paar Tagen. Ich wollte es dir erst zeigen, wenn ich es fertig habe. Jetzt bist du zu früh gekommen.“

„Aber es ist doch fertig. Hast du es selbst genäht? Das Kleid ist wirklich ein Traum. Es steht dir ausgezeichnet, als hättest du es für dich entworfen.“

„Nein, nicht für mich. Dieses Kleid soll eine wunderschöne Frau tragen, zu einem ganz besonderen Anlass.“, schwärmte sie.

„Aber du bist eine wunderschöne Frau. Du solltest es tragen.“

Britta wollte dieses Gespräch und die Komplimente nicht.

„Ich zeige dir noch die beiden anderen Teile, wenn du Zeit hast.“

„Du hast noch was? Natürlich habe ich Zeit. Aber du musst es tragen.“

„Ok.“

Britta führte zuerst das Kostüm vor, welches Begeisterung bei Georg hervor rief.

Dann zeigte sie ihm das Kleid. Georg konnte auch hier die Augen nicht von ihr abwenden. Auch dieses Kleid war ein Volltreffer. Georg kam aus dem Staunen nicht heraus. Diese Kleider waren für Britta gemacht. Sie musste sie auch selbst bei einer Modenschau vorführen. Denn durch sie kamen sie erst richtig zur Geltung. Er wollte mit Britta zu einem gegebenen Zeitpunkt nochmal darüber reden. Georg machte ihr viele Komplimente und war von ihrer Arbeit begeistert. Das sagte er ihr mehrmals.

Britta freute sich darüber. Ihr Verhältnis schien sich wieder zu normalisieren.

„Britta, da in letzter Zeit unser Verhältnis etwas angespannt war, hoffe ich, dass es sich jetzt wieder verbessert hat. Darum möchte ich dich gerne am Wochenende zum Essen einladen. Nimmst du meine Einladung an?“

Britta überlegte. Eigentlich wollte sie am Wochenende zu ihren Eltern. Sie hatte sie schon längere Zeit nicht gesehen.

„Ich will am Wochenende zu meinen Eltern fahren. Das kann ich nicht verschieben.“

„Das kannst du doch. Wir gehen am Freitagabend. Dann hast du doch das Wochenende für deine Eltern. Wie wäre es. Ich würde mich sehr freuen.“

„Na gut.“, willigte sie ein.

Eigentlich freute sie sich sehr darauf, mit Georg zusammen zu sein. Ob er sie wirklich nur deshalb ausführt, damit ihr Verhältnis wieder in Ordnung kommt? Sie hätte ihn auf jeden Fall gerne noch näher kennengelernt. Aber dazu würde es ja nicht kommen, denn er hatte eine Freundin. Also waren ihre Chancen gleich null. Was dachte sie da eigentlich. Sie schüttelte den Kopf. Mit Männern wollte sie ja in den nächsten Jahren nichts mehr zu tun haben. Zuerst musste sie mal über manches hinwegkommen, bevor sie sich wieder verlieben konnte. Denn das Vertrauen hatte etwas gelitten. Aber das wusste niemand. Bisher hatte sie noch mit niemand darüber gesprochen. So sollte es auch bleiben. Die einzigen, die davon wissen, sind ihre Eltern und Geschwister. Ihre Eltern hatten ihr geholfen über die Sache hinwegzukommen. Und ihr wieder Mut gemacht. Sie wollten auch, dass sie die Stelle bei Georg annahm. Britta war ihnen sehr dankbar. Denn es war eine gute Entscheidung. Sie blühte auf.

Britta arbeitete wieder viel zu viel und ihre Überstunden häuften sich . Dann kam der Freitag, an dem Georg sie zum Essen eingeladen hatte. An diesem Tag machte sie etwas früher Schluss. Sie wollte sich besonders hübsch machen. Diesmal wählte sie ein hochgeschlossenes, enges Kleid aus Seide. Es brachte ihre schlanke Figur so richtig zu Geltung. Die Haare steckte sie diesmal nicht hoch, sondern ließ sie in leichten Locken über ihre Schultern fallen. Britta betrachtete sich im Spiegel und war mit sich zufrieden. Gleich müsste Georg sie abholen. Schon läutete es an ihrer Tür.

Sie öffnete mit Herzklopfen.

„Hallo Georg.“

Georg bekam im ersten Moment kein Wort heraus. Er konnte die Augen nicht von ihr lassen.

„Hallo Georg? Was ist mit dir? Möchtest du noch kurz hereinkommen?“

„Hallo Britta. Ja.“

Er schaute sie immer noch mit großen Augen an.

„Wie schaffst du dass, mich immer wieder in deinen Bann zu ziehen. Jedes mal, wenn wir miteinander ausgehen, siehst du noch hübscher aus. Willst du mich mit diesem Kleid um den Verstand bringen? Du siehst fantastisch darin aus.“

„Ich möchte dir nur zeigen, dass es kein Fehler war, mich in dein Team zu nehmen. Es liegt mir fern, dich um den Verstand zu bringen. Ich weiß, dass du vergeben bist.“

„Aber wenn ich nicht vergeben wäre, könntest du mich um den Finger wickeln. Ich stelle immer mehr fest, dass du nicht nur sehr hübsch bist, du bist einfach hinreißend, in deiner ganzen Art.“

„Jetzt aber genug mit deinen Komplimenten. Willst du noch was trinken, oder willst du gleich fahren?“

„Lass uns fahren.“

Er musste sich zusammenreißen, um sie nicht in seine Arme zu nehmen und zu küssen.

Wieder fuhren sie in dieses romantische Restaurant. Sie hatten wieder den selben Tisch mit Blick auf den See und die Promenade. Georg schaute ihr ständig tief in die Augen. Britta überkam ein Kribbeln. Dieses Gefühl hatte sie schon lange nicht mehr. Aber es durfte nicht sein. Sie konnte sich doch nicht in ihren Chef verlieben, zumal er ja schon eine Freundin hat und wie es aussah, beide schon ihre Zukunft geplant hatten. Sie musste sich Georg aus dem Kopf schlagen. Die Unterhaltung verlief eigenartig. So als müsste man sich von den Gedanken, die man hatte, befreien. Nachdem sie lange beim Essen verbracht hatten, schlug Georg vor, nochmals zum Tanzen in dieselbe Bar zu gehen.

„Du siehst so toll aus, es wäre schade, wenn ich dich jetzt schon nach Hause bringen würde. Hättest du Lust, mit mir nochmal zum Tanzen zu gehen?“

Britta wollte ablehnen, aber Georg schaute sie so bittend an, dass sie nicht widerstehen konnte. So willigte sie ein. Georg tanzte wirklich jeden Tanz mit ihr. Er hielt sie fest an sich gedrückt. Britta schmiegte sich an ihn. Beide wollten, dass dieser Abend nie zu Ende gehen sollte. Etwas war zwischen ihnen. Sie spürten es beide. Wie sollten sie damit umgehen? Einfach nicht nachdenken und es geschehen lassen, dachte Britta.

Auch Georg war über seine Gefühle, die er für Britta entwickelt hatte, überrascht. Hatte er sich in sie verliebt? Und wie steht es um Britta. Sie schien sich in seiner Nähe wohl zu fühlen, sonst würde sie sich nicht so an ihn schmiegen. Hatte sie die gleichen Gefühle? Er wollte nicht weiter darüber nachdenken, sondern den Abend genießen. Spät brachte er Britta nach Hause.

Eine Nacht mit Georg

„Möchtest du noch mitkommen? Ich könnte dir noch einen Kaffee anbieten?“

„Ja, gerne.“

Britta bereitete Kaffee zu. Georg trat hinter sie und legte die Arme um ihre Hüften. Langsam drehte er sie um. Sie schaute in seine Augen. Lange schauten sie sich an, dann kam sein Gesicht immer näher und er küsste sie. Sehr zärtlich. Sie ließ es geschehen, ja sie erwiderte seinen Kuss. Aus dem zärtlichen Kuss wurde ein sehr leidenschaftlicher und bei wussten, dass dies nicht das Ende war. Die Leidenschaft übermannte beide und so verbrachten sie eine Nacht, die sie so schnell nicht vergessen würden, zusammen. Georg blieb bis zum Morgen. Als sie erwachten, lagen sie sich immer noch in den Armen.

„Wie soll es weitergehen?“

Britta stellte ihm und sich die Frage.

„Ich weiß es nicht. Nur eins weiß ich, dass du mich verzaubert hast. Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.“

„Bist du dir sicher? Für mich kommt im Moment keine Beziehung in Frage. Ich wollte nicht, dass es so weit zwischen uns kommt. Versteh mich nicht falsch. Es war wunderschön, aber ich bin für eine Partnerschaft noch nicht bereit.“

Georg schaute sie erstaunt an.

„Also war‘s das. So einfach ist das für dich?“

„Nein, es ist nicht einfach. Ich kann nur nicht mit dir zusammen sein.“

„Warum kannst du nicht mit mir zusammen sein? Du bist doch frei? Ich hingegen habe meine Freundin betrogen.“

„Ich kann es nicht erklären.“

„Warum hast du mit mir geschlafen. Du wolltest es doch auch?“

„Ja. Es war dieser ganze Abend und diese eigenartige Stimmung, die uns gefangen hielt.“

Georg war enttäuscht.

„Mehr hast du mir nicht zu sagen?“

„Nein, Georg. Lass uns die ganze Sache vergessen. Das es geschehen ist, tut mir leid. Aber es wird sich nicht wiederholen. Ich bitte dich, jetzt zu gehen. Ich will gleich zu meinen Eltern fahren.“

 

Georg konnte und wollte nichts mehr sagen. Für ihn hatte diese Nacht etwas bedeutet. Er zog seine Sachen an und verließ ohne ein Wort die Wohnung.

„Es tut mir leid, Georg.“, hauchte sie noch leise.

Britta wusste, dass sie sich in Georg verliebt hatte. Aber es gab keine Zukunft für sie.

So fuhr sie, mit den Gedanken an Georg, zu ihrer Familie.

Georg verstand Britta und die ganze Welt nicht mehr. Er hatte gestern Abend und in der Nacht, das Gefühl, dass sie ihn liebt. So konnte er sich nicht getäuscht haben. Vielleicht musste er ihr einfach etwas Zeit lassen. Er wünschte sich, dass diese Nacht nicht die einzige blieb. Wie sollte er Karina die ganze Sache erklären. Sie hatte sich Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft gemacht. Er musste es ihr schonend beibringen. Ob es noch eine Zukunft gab, konnte er nicht sagen. Im Moment musste er zuerst mit seinen Gefühlen für Britta klar kommen.

Britta war froh, endlich ihre Familie wieder zu sehen. Es war schon etwas länger her. Ihre Eltern waren froh, dass es ihr wieder besser ging und ihr die Arbeit bei der Fa. Brader gefiel. Sie sah richtig gut aus.

„Wo ist mein kleiner Schatz?“, begrüßte Britta ihre Eltern und schaute sich um.

„Sie schläft noch. Wird sicher gleich wach.“, berichtete Brittas Mutter Magdalena.

Es gab viel zu erzählen. Sie nutzen die Zeit, bis die kleine Valentina erwachte.

„Ich schau mal nach ihr, ich habe sie schon so lange nicht mehr gesehen. Ich muss sie in meine Arme nehmen. Ich habe sie so vermisst.“,sehnte sich Britta nach der kleinen Valentina.

Sie ging ins Kinderzimmer und sah mit erstaunen, dass die Kleine schon wach in ihrem Bettchen saß. Sie strahlte über ihr ganzes Gesichtchen, als sie ihre Mutter sah. Britta nahm sie auf den Arm und küsste sie liebevoll. So ging sie mit Valentina zurück zu ihren Eltern.

„Ich muss öfter kommen. Sie hat sich schon wieder verändert und wächst so schnell. Ich verpasse so viel. Es muss unbedingt eine andere Lösung her.“

Valentina war jetzt genau 2 ½ Jahre alt. Sie sah ihrer Mutter sehr ähnlich. Britta staunte, was sie mittlerweile schon alles konnte. Sie war ihren Eltern sehr dankbar, dass sie sich um ihre Tochter kümmerten. Aber es konnte kein Dauerzustand sein, dass wusste sie. Man saß bis spät abends zusammen.

„Wie ist dein Chef, dieser Brader, eigentlich? Ist er ein guter und gerechter Chef?“

„Ja, Papa, keine Angst. Er ist ein fabelhafter Chef. Besser hätte ich es nicht treffen können. Wir sind überhaupt ein tolles Team. Unsere letzte Modenschau war ein Riesenerfolg. Die nächste ist schon in Planung. Es macht viel Spaß, dort zu arbeiten.“

„Also sind sie zufrieden mit dir?“, lächelte ihre Mutter.

„Ja denke schon. Georg ist von meinen Modellen begeistert.“

Ihre Eltern schauten sich an.

„Georg? Du nennst ihn beim Vornamen?“, staunte ihr Vater.

„Mhm. Er hatte es mir angeboten. Wir arbeiten ja eng zusammen.“

„So so.“, sagte ihre Mutter nur.

„Was meinst du mit so so? Mama.“

„Du strahlst so, wenn du von ihm redest. Ist da vielleicht etwas mehr?“, wollte ihre Mutter wissen.

„Nein. Du weißt, dass ich im Moment die Nase von Männern voll habe.“

„Nun es ist jetzt schon einige Zeit vergangen, Liebes. Du könntest dich ruhig wieder neu verlieben. Du willst doch nicht für immer allein bleiben.“, mischte sich ihr Vater Norbert ein.

„Können wir das Thema wechseln.“

Dieses Thema war ihr zu heikel. Sie wollte nicht über ihre Beziehung zu Georg reden. Natürlich wusste sie, dass ihre Eltern es gerne gesehen hätten, wenn da jemand wieder an ihrer Seite wäre. Aber die Zeit war noch nicht reif. Also lenkte sie das Gespräch auf andere Themen.

„Wie geht es meinen Geschwistern? Habe lange nichts mehr gehört?“

„Soweit gut. Sie sind halt traurig, dass du dich nicht meldest. Nach eurem Streit, wollten sie dir Zeit lassen und hofften, dass du den Kontakt wieder zu ihnen aufnimmst.“

„Ich werde es versuchen. Es tut mir leid, dass wir im Streit auseinander gegangen sind. Aber verstanden mich einfach nicht.“

„Dein Vater und ich, wünschen uns sehr, dass ihr wieder miteinander redet. Ruf sie doch einfach mal an.“, bat ihre Mutter.

„Jetzt reden wir lieber mal von euch. Was habt ihr in nächster Zukunft noch so alles vor? Wollt ihr nicht mal wieder verreisen?“

„Ja. Wir wollen irgendwann eine Nordlandreise unternehmen.“

„Toll. Alleine?“

„Nein, mit unseren Nachbarn. Du weißt ja, dass wir gut befreundet sind. Wir planen schon zusammen.“

Ihr Vater holte sämtliche Unterlagen über diese Reise und zeigte ihr alles. Britta fand es richtig gut, dass ihr Eltern mal wieder verreisen wollten. Deshalb musste sie Valentina endlich zu sich holen. Platz hatte sie in ihrer Wohnung. Sie musste nur einen Kindergartenplatz finden. Das wollte sie so schnell wie möglich tun.

Am nächsten Tag besuchte Britta mit ihrer Tochter noch einen traurigen Ort. Sie verweilte lange Zeit dort. Die Bilder von damals liefen in Gedanken an ihr vorbei. Doch ihre kleine Tochter brachte sie wieder in die Gegenwart zurück. Britta war dankbar, dass ihr wenigstens ihre Tochter blieb.

Dann nahm sie mit ihren Eltern und Valentina noch das Mittagessen ein, bevor sie wieder zurückfuhr. Vorher erzählte sie Magdalena und Norbert noch von ihrem Vorhaben, Valentina endlich zu sich zu holen. Die Eltern verstanden es.

„Lass dir Zeit Britta. Wir sind gerne für Valentina da. Die Reise läuft uns nicht davon, wenn du dass denkst.“,meinte Norbert.

„Ihr habt so viel für mich getan. Jetzt solltet ihr mal an euch denken.“

„Ist schon in Ordnung.“, nahm Magdalena ihre Tochter in den Arm.

Die Eltern waren sich sicher, dass Britta sich verliebt hatte und sahen mit Freude, auch wenn sie es abstritt. Sie hofften, dass sie diesmal ihr Glück finden würde.

Doch sie wussten auch, dass sie über dass, was geschehen war, noch nicht hinweg war. Britta brauchte noch etwas mehr Zeit. Sie wollten die Geschwister informieren. Vielleicht gingen auch sie wieder auf Britta zu, denn die drei waren immer eine verschworene Gemeinschaft. So sollte es auch wieder sein. Denn alle litten unter diesen Umständen. Britta verabschiedete sich von ihren Eltern und mit schwerem Herzen von Valentina und fuhr zurück.

Am Abend setzte sich Britta mit einem Glas Wein und einem Buch auf den Balkon. Ihr fiel das Gespräch ihrer Eltern wieder ein. Ja, sie wollte sich wieder mit ihren Geschwistern aussöhnen. Denn sie vermisste sie. Sie waren immer eng miteinander verbunden und hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Britta wusste auch, dass ihre Eltern sich einen neuen Partner für sie wünschten. Aber damit mussten sie noch warten. Das Klingeln an der Tür weckte sie aus ihren Gedanken. Als sie die Tür öffnete, staunte sie.

„Was willst du denn hier?“

„Mir ging unser Gespräch nicht aus dem Kopf und unsere Nacht auch nicht. Es ist mir nicht ganz klar, warum du nicht mit mir zusammen sein möchtest. Du empfindest doch war für mich, dass weiß ich. Das bilde ich mir doch nicht ein.“

„Kannst du es nicht einfach hinnehmen. Du hast doch eine Partnerin. Ich brauch keinen Mann an meiner Seite und ich will vor allem keine neue Liebe. Das musst du akzeptieren.“

„Britta. Ich habe mich in dich verliebt. Das kann ich nicht einfach verdrängen. Gib uns eine Chance.“

„Bitte Georg, lass mich in Ruhe. Ich möchte mit dir nur gut zusammen arbeiten. Mehr nicht. Wir sind ein gutes Team, das soll auch so bleiben. Ich arbeite gerne hier und ich möchte meinen Arbeitsplatz nicht verlassen müssen.“

„Was redest du da. Keiner will, dass du deinen Arbeitsplatz verlässt, vor allem ich nicht. Ich werde dir nicht zu nahe treten. Aber wissen sollst du schon, dass ich dich liebe.“

Dann verließ er kopfschüttelnd die Wohnung.

Er tut mir leid. Aber ich kann noch nicht mit dir zusammen sein. Wir werden es schaffen, freundschaftlich miteinander umzugehen. Vielleicht denkt er auch nur, dass er in mich verliebt ist und es ist in ein paar Wochen alles vorbei, dachte sie.

Am nächsten Morgen kam sie wie immer, sehr früh zur Arbeit. Nach und nach trudelten die anderen, von ihrem Team, ein. Auch Sofie und Felix kamen zusammen und begrüßten Britta.

„Hattest du ein schönes Wochenende?“, wollte Sofie wissen.

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