Der geistige Weg zum Überleben

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In der Seele werden die Erfahrungen aller Leben gespeichert. Nichts geht verloren. In unserer jetzigen Existenz legen wir die Grundlage für unser nächstes Leben, und der Ablauf unseres jetzigen Lebens ist die Auswirkung von zurückliegenden. Wir haben es weitgehend in der Hand, wie das nächste Leben ausfallen wird, wenn wir in diesem nicht die Erlösung aus dem Kreislauf erlangen, ob es ein frohes, von Krankheit freies, glückliches und auch reiches Leben wird oder ob es sich anders gestaltet. Eines dürfen wir aber nicht außer acht lassen, dass negative Handlungen in früheren Leben sich noch auswirken können. Wir haben allerdings auch die Chance oder die Gnade, unangenehme zu mildern oder aufzulösen, wenn wir in diesem Leben alles daransetzen, die Erlösung zu erreichen.

Alles was uns geschieht, erfolgt aus einem Lebensmotiv, das in frühere Existenzen zurückgreift. Es ist bedingt durch das ganze Karma, das der Mensch mitgebracht hat. Er will und muss Leid erfahren, um dadurch zu einer Läuterung zu gelangen. Der vordergründige Wille sieht das nicht ein. Der vordergründige oder empirische Wille ist jener, womit wir unsere Alltäglichkeit bestimmen. Der hintergründige Wille ist unser Lebensmotiv. Dieses nennen wir auch Schicksal. Wir begreifen unser Schicksal nicht. Wir begreifen auch nicht, warum manche Menschen so hart und schrecklich geprüft werden. Unser empirischer Wille lehnt sich auf und möchte dagegen angehen. Würde man aber versuchen, den Schicksalsplan zu durchschauen, so könnte man lernen, einen Sinn darin zu erkennen.

Wird man beispielsweise verleumdet, oder wird einem dieses oder jenes angetan und man würde sagen, dass man daran selber schuld sei, weil man einmal - man weiß zwar nicht warum - selbst ähnliches Mitmenschen gegenüber veranlasst habe und jetzt käme es auf einen zurück, so würden die meisten das nicht verstehen. Selbst eine Rehabilitation nach geschehenem Unrecht löst das Problem im Geistigen nicht. ähnliches wird immer und immer wieder mit einem geschehen, bis man gelernt hat zu verzeihen. Erst in dieser Vergebung, in dieser Verzeihung löst sich das Karma auf.

Dieses Beispiel mag uns zeigen, wie notwendig es ist, dass wir beginnen, unser Leben nach höheren Gesetzen zu ordnen, dass wir nachdenken und nicht einfach in den Tag leben und nachlässig unsere Christenpflicht tun. Im Vaterunser ist das Gesetz des Karmas deutlich zum Ausdruck gekommen: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern." Der Schöpfer und unser Höheres Selbst vergeben uns nichts, bevor wir nicht unseren Mitbrüdern und -Schwestern vergeben haben. Eine Abtragung mit materiellen Gütern gibt es auch nicht. Die göttlichen, kosmischen Gesetze sind unbestechlich und arbeiten exakt, ohne Fehler.

Wir alle, ob schwarz oder weiß, rot oder gelb, sind Kinder des Einen Schöpfers. Können wir von einem Vater erwarten, dass er uns liebt, wenn wir unsere Mitmenschen nicht lieben, die ja auch seine Kinder sind?

Es wäre unklug, sich vom Gesetz abzuwenden, weil man absolut nicht mehr zur Erde zurück möchte oder weil es einem unangenehm und unbequem erscheint. Mit dem Abwenden können wir dem Gesetz nicht entgehen, das wäre ein Trugschluss. Die Tragik würde um so größer, weil wir dadurch eine erneute Chance verpassten, endlich aus dem Kreislauf der Wiedergeburt herauszukommen.

Einmal wird jede Seele den Punkt erreichen, da sie des fortwährenden Kreislaufs müde ist, und sie wird sich zur Höherentwicklung entscheiden. Der Schöpfer zwingt niemanden. Er würde dadurch das Gesetz der Willensfreiheit verletzten, das er ja selber einsetzte. Außerdem hat er eine Ewigkeit Zeit.

Auch wenn eine Seele noch so verbrecherisch wirkt, sie trägt den Gottesfunken, das Modell des Ebenbildes Gottes in sich. Es mag Äonen dauern, bis sie zur Erkenntnis kommt und begreift, dass auch ihr Weg ein Weg zum Licht ist und nicht ein Weg in die Finsternis. Einmal wird jede Seele von der großen Sehnsucht erfasst, und sie muss oft durch Leid und Krankheit geführt werden, um zur Erkenntnis zu kommen. Unglücklich sein kann auch der unerkannte Ausdruck einer nicht erfüllten Sehnsucht der Seele sein. Werden wir nicht manchmal von einer Sehnsucht erfasst und könnten nicht sagen wonach? Vielleicht ist es die Sehnsucht der Seele nach ihrer ewigen Heimat.

Warum können wir uns an frühere Leben nicht erinnern? Auch das ist eine weise Führung. Das Wissen um die Fehler unserer vergangenen Existenzen könnte uns sehr belasten, und somit könnten wir uns nicht frei und unvoreingenommen entwickeln. Vielleicht könnten wir auch manchen Mitmenschen nicht ohne Vorurteil gegenüber treten.

Wenn wir weiterkommen wollen, dürfen wir nicht an den Fehlern und Irrtümern der Vergangenheit festhalten. Sie blockieren unsere Fortschritte. Wir können aber die Auswirkungen früherer Fehler durch ernsthaftes Bemühen um schnellere Vervollkommnung wesentlich herabmindern oder gar auflösen, indem wir jetzt mit all unserer Kraft daran arbeiten, die Qualität unserer Seele zu verbessern. Darin sind uns keine Grenzen gesetzt. Wenn wir erkannt haben, dass wir in einem einzigen Leben niemals zum Göttlichen Ebenbild heranreifen können, sind wir schon ein Stück weitergekommen. Wir sollten nicht versäumen, jetzt die Gelegenheit aufzugreifen, um aus der bisherigen Unwissenheit herauszukommen. Aus der Sicht der kosmischen Gesetze bekommen wir ein ganz anderes Bild vom eigenen Leben und von dem unserer Mitmenschen. Von einer höheren Warte aus nehmen wir Worte der großen Menschheitsführer und die eines Jesus Christus ernster, wenn er sagt: „Werdet vollkommen, wie mein Vater vollkommen ist." Wir können uns erst aus dem Rad der Wiederverkörperung lösen, wenn wir seine Worte verwirklichen.

Wenn wir über die niederen Eigenschaften Herr geworden sind, sie gemeistert haben und dadurch dem Ebenbilde Gottes nahegekommen sind, haben wir auf diesem Plan nichts mehr zu suchen. Was sollten wir dann noch hier? Dann geht die Entwicklung auf einer anderen Ebene weiter, denn es gibt keinen Stillstand in der Evolution. Dann erst sind wir reif geworden für höhere und schönere Daseinsformen, die ihre eigenen Gesetze haben.

Wenn ein Wesen dem Göttlichen Bilde wieder gleich geworden ist, lebt es in völliger Freiheit, wird zum Mithelfer und Mitschöpfer am kosmischen Plan. Es hat dann die Grenze überschritten, jenseits welcher es nicht mehr fallen kann. In dieser Freiheit hat es aber die Möglichkeit, sich freiwillig wieder zu inkarnieren, um der Menschheit zu dienen, um ein Menschheitsführer zu werden oder auf anderen Gebieten entwicklungsfördernd für die Menschheit zu wirken.

In einer Zeit wie der heutigen, da die Geburtswehen eines neuen Zeitalters in vollem Gang sind, sind wieder viele hochentwickelte Seelen inkarniert, und es werden noch mehr kommen, um der Menschheit beizustehen und zu helfen, dass sie ihren Weg erkennt und das Wassermann-Zeitalter, ein geistig hochstehendes Zeitalter, von allen Erdbewohnern bewusst zu ihrer Entfaltung genutzt wird.

Diese großen Seelen, Lehrer der Menschheit, Propheten nehmen freiwillig einen physischen Körper an, um dem neuen geistigen Äon zum Durchbruch zu verhelfen, damit dieser sich nicht zu katastrophal vollzieht. Denn die kosmische Uhr geht unaufhaltsam ihren Gang, und die Schwingungen aus dem Weltraum, die geistigen Einstrahlungen der Zentral-Sonne, erhöhen sich mit der Zeit merklich, was eine Bewusstseinserweiterung zur Folge hat, besonders für jene, die sich um ihre Entwicklung und Vervollkommnung bemühen. Für alle, die dieses nicht anstreben, wirkt diese Einstrahlung störend, ja sogar zerstörend. Jetzt werden „die Schafe von den Böcken geschieden". Es ist ein Gesetz, dass das Aufbauende von Bestand ist, während das Zerstörende das Gesetz der Vernichtung in sich trägt.

Die kosmischen Gesetze helfen uns, unser Leben und das unserer Mitmenschen besser zu verstehen. Wir werden nachsichtiger, verständnisvoller, einer umfassenderen Liebe fähig. Jede Seele befindet sich auf einer anderen Entwicklungsstufe, und wir sollten nie Vergleiche ziehen, keine Kritik üben im negativen Sinne und jedem seinen Entwicklungsweg lassen. Wir wissen nichts vom Seelenweg des anderen und dürfen uns kein Urteil erlauben.

Durch die fernöstlichen Einflüsse kommt kosmisches Gedankengut mehr und mehr auch zu uns ins Abendland. Die theosophische, die anthroposophische, die esoterische und andere Geistesrichtungen bauten aber auch bei uns schon immer darauf auf. Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird der Reinkarnationsgedanke wieder allgemein anerkannt und verstanden werden.

Wenn wir auf dem Wege der Seelenentwicklung weiter schreiten, werden wir sensitiver für die Schwingungen vergangener Erfahrungen. Diese sind nicht im physischen Körper gespeichert, sondern in unserer Seele, in unserem Höheren Selbst. Darum können Szenen der Vergangenheit, wenn wir genügend „durchlässig" geworden sind, aus der Tiefe emporsteigen und uns bewusst werden. Bei manchen sind schon Erinnerungen aufgetaucht, die aber nicht als solche erkannt werden konnten, weil das Gesetz der Reinkarnation noch nicht anerkannt wurde.

Wir sollten es nicht versäumen, in diesem Leben ganz bewusst die Seele zu verfeinern, Ewigkeitswerte zu schaffen. Auch wenn wir glauben, dass unsere heutigen Anstrengungen nutzlos sind, weil wir nicht den Fortschritt verzeichnen können, den wir wünschen, wenn vielleicht auch äußere Umstände uns daran zu hindern scheinen, so sollten wir doch in unseren Bestrebungen nicht müde werden. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir heute durch ehrliches Bemühen der Seele die Möglichkeit geben, im nächsten Leben bessere und vorteilhaftere Umweltbedingungen und dadurch größere Entfaltungsmöglichkeiten zu bekommen. Keine Anstrengung ist umsonst. Wir sollten aber auch nicht außer acht lassen, dass wir dort, wohin wir gestellt sind, bestimmt Wesentliches zu lernen haben.

 

Dieses größte kosmische Gesetz muss gründlich studiert und durchdacht werden. Das sollte jeder tun, um mehr Licht in seine Existenz zu bringen.

Alle Großen dieser Welt, ob wir Goethe, Schiller, Mozart, Beethoven, Wagner und andere Denker und Philosophen nennen, sie alle drückten in ihren Werken den Reinkarnationsgedanken aus. Es gibt eine Menge Literatur darüber.

Christian Morgenstern sagte an einer Stelle:

„Wer vom Ziel nicht weiß,

kann den Weg nicht haben,

wird im selben Kreis,

all seine Leben traben."

Aus Wagners Parsifal:

„Hier lebt sie heut - vielleicht erneut

zu büßen Schuld aus früheren Leben,

die dorten ihr noch nicht vergeben."

Das Phänomen der sogenannten Wunderkinder können wir nur unter Berücksichtigung des Gesetzes der Reinkarnation verstehen.. Mozart z. B. konnte nur aus den bewussten Erfahrungen einer Präexistenz mit 6 Jahren die Kontrapunktlehre beherrschen und vieles wissen, was anders nicht möglich und denkbar wäre von einem Kind. Diese Erfahrung nahm er bewusst mit in sein Tagesbewusstsein, was auch bei manchen anderen Seelen der Fall ist, besonders dann, wenn sie schon hochentwickelt sind.

Es ist ein Gesetz, dass, wenn eine Seele einen bestimmten Grad hohen Bewusstseins erreicht hat, sie das Wissen voll ins nächste Leben mitbringt.

So gibt es Menschen, die in ihrer Art so weise, entwickelt und vollkommen erscheinen, ohne in diesem Leben eine entsprechende Schulung genossen zu haben, dass man erstaunt ist. Auch bei uns könnte manches offenbar werden, wenn wir still genug würden und die Fähigkeit hätten, in unser wahres Selbst, in unsere ewige Seele einzutauchen. Frühere Erfahrungen könnten wir uns dann zunutze machen. Solange wir noch so stark in der Welt beschäftigt sind und uns in ihr niederlassen, als lebten wir ewig hier, wird es uns jedoch nicht gelingen, tiefere Einblicke und Rückblicke zu erlangen.

Das selbstloseste Motiv, wieder ein Ebenbild des Höchsten zu werden, ist es wohl, wenn der Mensch sich aus Liebe zum Vater aus dem Rad des Karma, der Wiederverkörperung lösen will. Diese Liebe kann eine solche Kraft und Macht sein, dass sie imstande ist, alles Karma, was die Seele in eine Wiederverkörperung zwingt, zu verbrennen, und dadurch der ewigen Glückseligkeit teilhaftig zu werden. Wie hätte sonst Christus am Kreuze zu dem Schächer, der mit ihm gekreuzigt wurde, sagen können: „Wahrlich ich sage dir, noch heute wirst du bei mir im Paradiese sein." In den Stunden am Kreuze wurde der Schächer von großer Sehnsucht nach dem Himmelreich und seiner Liebe erfasst, und was seine Seele durchlebte und durchlitt, weiß nur Gott allein. Durch seine Worte: „Herr, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst«, offenbarte er Christus seine Seele bis auf den Grund, und darum konnte dieser die verheißenden und erlösenden Worte sprechen.

Spricht man nicht vom Feuer der Liebe? Feuer bedeutet immer Reinigung. Das Leben Jesu war durchstrahlt und durchflammt von dieser Liebe zu seinem Vater und dadurch auch zu allen Wesen, zu aller Kreatur. Und immer wieder lehrte er diese Liebe.

Das Erlösungswerk Jesu Christi ist wohl darin zu sehen, dass es dem, der von dieser von ihm vorgelebten Liebe ganz durchdrungen und durchglüht ist, möglich ist, sein Karma aufzulösen, weil er in dieser Liebe lebend nicht mehr sündigen kann. Würde ein Vater sein Kind verstoßen, und habe es sich noch so weit von ihm entfernt, das brennend von der Liebe zu ihm, wieder in seine Arme flieht?

Solange wir aber diese befreiende Liebe nicht kennen, befinden wir uns auf dem mühsamen Weg der Selbsterlösung, den der größte Teil der Menschen gehen muss. Aus diesem Kreislauf von Ursache und Wirkung, dem zwanghaften Zustand der Wiederverkörperung, kommen wir heraus durch bewusstes Bemühen, das Lebensgesetz zu erfassen. Man muss Gott im eigenen Innern suchen, stets gegenwärtig und bewusst die Verbindung mit diesem Göttlichen Selbst herstellen und unerschütterlich daran festhalten in allen Lagen des äußeren Lebens.

Die Zeit ist nun gekommen, da viele Menschen beginnen zu erwachen. Sie müssen jetzt erfahren, dass sie vielleicht ungezählte Male schon gelebt haben, jedes mal in einem neuen physischen Körper, und dass jedes Leben Wachstum ermöglicht und jedem Gelegenheit bietet, sein Gleichgewicht wiederherzustellen. Das richtige Verständnis für dieses große Gesetz bringt auch das Verständnis für den tieferen Sinn mancher menschlichen Erfahrung, die sonst als völlig ungerecht empfunden werden müsste. Es vermittelt uns die Gewissheit, dass es nichts Zufälliges und Nebensächliches geben kann, dass jede Erfahrung Auswirkung einer früher gelegten Ursache ist.

Vererbung im Lichte des Gesetzes der Wiederverkörperung

Jeder Mensch, wie er uns jetzt gegenübertritt, ist ein Brennpunkt, der die Summe all seiner (Vor-) Existenzen darstellt. Vererbung und Milieu werden heute allgemein für die Ursache seines augenblicklichen Zustandes, körperlich und geistig, verantwortlich gemacht. Zu dieser Folgerung sind Wissenschaft und Psychologie gekommen, da der Mensch nur in seinem „einmaligen" Leben gesehen wird, als Einzelwesen, getrennt von einer All-Einheit, außerhalb der kosmischen Rhythmen und Gesetze.

Wenn aber das erste Kosmische Gesetz, das der Reinkarnation (Wiederverkörperung), den wissenschaftlichen Betrachtungen zugrunde gelegt wird, muss es zwangsläufig zu ganz anderen Erkenntnissen kommen, die der bisherigen allgemeinen Denkweise fremd sind. Demnach sind Vererbung und Milieu in erster Linie Wirkungen und nicht Ursachen, also Folgen einer langen Vergangenheit, früherer Existenzen. Die Eltern, die ein Kind bekommen, sind nach unbestechlichen und präzis wirkenden Gesetzen gewählt im Hinblick auf die künftige physische Konstitution und die Entwicklungsmöglichkeiten. Ausgeschlossen ist dabei nicht, dass die Seele bei der Wahl beteiligt war, dass aber stets die Möglichkeit zur Erfüllung des individuellen Karmas in Betracht gezogen wurde. Die Eltern sind wohl die Werkzeuge zur Erschaffung des Körpers und eines bestimmten Milieus, nicht aber die Übermittler sämtlicher Eigenschaften. Es ist daher fraglich, ob ein Milieu, das vorher ausersehen oder vorgesehen wurde, um vielleicht einem Verlangen der Seele nachzugeben, als der entscheidende Einfluss von außen angesehen werden kann.

Durch die Wahl der Eltern, die im Einvernehmen mit dem Individuum und dem Gesetz des Karmas geschieht, werden der physische Körper, die Kindheits-Umgebung und auch eine bestimmte Art der Ausbildung gewählt. Nicht davon berührt sind die Charaktereigenschaften, die ja die Summe aller Vergangenheit sind. Ähnlichkeiten zwischen Eltern und Kindern, soweit sie Gesten und Persönlichkeit betreffen, sind vielfach auf kindliches Nachahmungstalent zurückzuführen. Nachahmend lernt ein Kind in den ersten Lebensjahren alles, was es zur Einordnung in das Leben seiner Umgebung braucht.

Übereinstimmung von Charakterzügen zwischen Eltern und Kindern wollen Fachleute mit „Vererbung" begründen. Zu dieser Folgerung können sie nur kommen, wenn das Gesetz der Wiederverkörperung außer acht gelassen wird. Es muss aber zu Fehlfolgerungen und Irrlehren kommen, wenn auf einem falschen Denkgebäude aufgebaut wird.

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sich bestimmte Stellungen von Planeten bei den Geburten innerhalb einer Familie wiederholen, wiederholen sich dementsprechend physische wie auch psychische Ähnlichkeiten, denn als Kind des Kosmos ist der Mensch auch dessen Rhythmus eingegliedert. Dieser ist überall zu bemerken.

Vielleicht helfen folgende Vergleiche zum besseren Verständnis für das Ausgesagte:

Es gibt Tierarten, die nur in einem bestimmten Monat Junge zur Welt bringen, die Blätter der Blumen öffnen und schließen sich nach dem täglichen Sonnenrhythmus, Ebbe und Flut gehorchen einem bestimmten Rhythmus, der Menstruationszyklus der Frau ist einem Rhythmus unterworfen, der mit dem Umlauf des Mondes um die Sonne zusammenhängt. Dies nur als Beispiele von Rhythmen, die jedem bekannt sind. Auch in einem Horoskop zeigen sich solche rhythmischen Abläufe.

Wenn das Gesetz der Wiederverkörperung einmal wieder zur Grundlage unseres Denkens geworden ist und in seinen vielfältigen Auswirkungen erkannt und richtig verstanden wird, können u. a. auch die bisherigen Irrtümer zum Thema „Vererbung geistiger Eigenschaften durch elterliche Gene" beseitigt werden.

Der Glaube an die physische Vererbung geistiger Eigenschaften stützt sich auch darauf, dass sich große Begabungen durch Generationen hindurch in einer Familie zeigen, z. B. die Musikalität der Familie Bach, obwohl es logisch sein dürfte, dass es unmöglich ist, dass sich geistige Eigenschaften physisch übermitteln lassen. Jedes Wesen ist doch eine Individualität, die wir in unserem Kulturkreis Seele nennen, eine Einmaligkeit, geprägt aus den Erfahrungen mancher Existenzen. Sie kann doch nur ihre eigenen Erfahrungen mitbringen. Um hier aber existent sein zu können, braucht sie den physischen Körper, der nur die Hülle, das Kleid ist, das der Verwesung anheimgestellt ist. Die beiden Bereiche, der geistig-seelische und der physische, verbinden sich nur für die Dauer der jeweiligen Inkarnation, wenn Astralleib und physischer Leib eine Einheit sind.

Bleiben wir beim Beispiel der Familie Bach. Einer der begabten Bach-Söhne, oder vielleicht auch mehrere, mögen sich durch Inkarnationen musikalische Talente erarbeitet haben und möchten gern Söhne eines ebensolchen Vaters werden. Es ist doch sehr naheliegend und sicher auch im Einklang mit dem Karmagesetz, dass sich solche Seelen in eine musikalische Familie inkarnieren. Vielleicht haben sich einige Familienmitglieder in Vorinkarnationen gekannt und möchten wieder zusammen sein und auch ihr Talent erweitern. Eine Inkarnation in eine solche musikbegabte Familie bietet die beste Möglichkeit zur Weiterentwicklung des Musiktalentes und würde gewiss auch dem persönlichen Karma entsprechen. Vielleicht spielt auch der Horoskop-Rhythmus eine Rolle dabei.

Ein Horoskop ist ein Diagramm des Sonnensystems im Augenblick der Geburt, mit dem sich ziemlich genau der künftige Stand von Sonne, Mond und Planeten ausrechnen lässt, woran durch eine ebenso ziemlich genaue Voraussage abzulesen ist, ob gewisse Zeiten sich schwierig oder günstig gestalten werden. Ein Horoskop stellt die Summe der Vergangenheit dar. Darum ist astrologisches Wissen ohne Kenntnis und Anerkennung der Reinkarnationslehre unvollkommen und kann viele Fragen nicht beantworten oder beantwortet sie falsch, weil das Denkgebäude, worauf aufgebaut wird, fehlerhaft ist.

Die Aspekte eines Horoskops an sich sind nicht gut oder schlecht. Sie sind eine Herausforderung, sich den daraus ergebenden Prüfungen zu stellen und die Lektionen zu lernen. Sie bieten, wenn der Mensch sie kennt und sich danach richtet, eine Chance zur Weiterentwicklung. Diese Aspekte werden uns ja nicht willkürlich zuteil. Sie entsprechen dem individuellen Karma. Sie sind sozusagen das Grundmuster, das sich jeder selbst geschaffen hat, das aber noch zu verändern und zu verbessern ist. Diese Veränderungen geschehen nicht von selbst. Sie hängen vom eigenen Bemühen ab, inwieweit jeder auf sein Karma reagiert, oder wie er es durch entsprechende Verdienste abzutragen, umzuwandeln oder aufzulösen imstande ist.

Unzerstörbar und ewig existierend kehrt die menschliche Seele so oft zur Erde zurück und muss sich eines physischen Körpers bedienen, bis sie alle Lektionen gelernt hat, wozu nur diese Ebene Gelegenheit bietet. Hat sie sich Göttliche Eigenschaften erarbeitet und alle Prüfungen des Lebens bestanden, ist sie reif geworden für höhere Daseinsebenen und -formen.

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