Dracula

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Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

   „Das ist mein tapferes Mädchen. Es ist besser zu spät, um Sie zu werben, als rechtzeitig um irgendein anderes Mädchen auf dieser Welt. Weinen Sie nicht, meine Liebe – wenn es um mich sein sollte. Ich bin eine harte Nuss; und ich stehe so etwas durch, wenn dieser andere Kerl sein Glück nicht erkennt, so soll er es bald tun, sonst bekommt er es mit mir zu tun. Wertes Mädchen, Ihre Ehrlichkeit und Ihr Mut haben mich zu Ihrem Freund gemacht, und Freunde sind spärlicher gestreut als Liebhaber; es ist irgendwie etwas Selbstloses. Meine Liebe, ich werde mich recht einsam fühlen auf dem Weg von hier nach Kingdom Come. Wollen Sie mir nicht einen Kuss geben? Ich werde die Erinnerung daran bewahren für finstere Zeiten – von jetzt an bis später. Sie können es, und das wissen Sie, wenn Sie wollen, denn der andere Mann hat ihre Liebe doch noch gar nicht erwidert. Aber er muss ein guter und ein feiner Kerl sein, sonst würden Sie ihn ja gar nicht lieb haben.“ Damit gewann er mich, Mina; denn es war edel und süß, und auch nobel, von ihm, so von einem Rivalen zu sprechen. Und er war so traurig. So beugte ich mich zu ihm und küsste ihn. Er stand auf, meine Hände hielt er immer noch in den seinen, er sah mir in die Augen – ich glaube, ich errötete dabei – und sagte:

   „Kleines Mädchen, ich halte Ihre Hände, und Sie haben mich geküsst. Wenn dies uns nicht zu Freunden machen kann, dann gar nichts. Ich danke Ihnen für Ihre Aufrichtigkeit und nun auf Wiedersehen.“ Er schüttelte mir die Hand, nahm seinen Hut und ging geradewegs aus dem Zimmer, ohne sich umzudrehen – ohne eine Träne, ohne ein Zittern und ohne Zögern; und ich heule wie ein Baby. Oh, warum muss gerade ein Mann wie er unglücklich werden, wo es doch jede Menge von Mädchen gibt, die den Boden anbeten würden, auf dem er seine Füße setzt. Ich weiß, wenn ich frei wäre, würde ich das tun – aber ich wünsche mir gar nicht, frei zu sein. Meine Liebe, das ist mir wirklich nahe gegangen, und ich kann dir nicht mehr von meinem Glück weiter erzählen. Und über die Nummer Drei werde ich dir erst erzählen, wenn alles wieder in einem glücklicheren Licht erstrahlt.

Stets deine

LUCY

P.S. – Nun, zur Nummer Drei, soll ich dir noch von Nummer Drei erzählen oder nicht? Unter uns gesagt, es war alles ganz konfus; es schien nur ein Augenblick vergangen zu sein, als er ins Zimmer hereinkam, da legte er schon seine Hände um mich und küsste mich. Ich bin sehr, sehr glücklich und weiß nicht, was ich getan habe, um das alles zu verdienen. Ich sollte in Zukunft versuchen, meine Dankbarkeit deutlicher zum Ausdruck zu bringen, für die göttliche Güte, die mir solch einen Liebhaber, einen solchen Ehemann und einen derartigen Freund bescherte.

Auf Wiedersehen.

TAGEBUCH VON DR. SEWARD

– mittels Phonograph aufgenommen -

25. Mai. – Heute kein Appetit. Kann nichts essen, hab´ keine Ruhe, deshalb Tagebuch. Seit meiner gestrigen Enttäuschung habe ich ein Gefühl der Leere; nichts in der Welt scheint mir wichtig genug, mich damit zu beschäftigen… Da ich weiß, dass die einzige Heilung für derartige Zustände die Arbeit ist, ging ich zu meinen Patienten. Ich suchte mir einen heraus, der für eine meiner Studien von höchstem Interesse ist. Er ist so wunderlich in seinen Ideen, und so unterschiedlich von den üblichen Geistesschwachen, dass ich mir fest vornahm, ihn soweit als möglich zu verstehen. Heute schien es mir, als wäre ich dem Kern seines Geheimnisses näher als je zuvor.

   Ich fragte ihn eindringlicher aus, als ich es sonst tat, mit der Absicht, mich zum Beherrscher seiner Halluzination zu machen. In der Art meines Vordringens liegt, wie ich jetzt erkenne, eine gewisse Grausamkeit. Ich versuchte, ihn auf den Höhepunkt seines Wahnsinns zu treiben – ein Verfahren, das ich sonst meide wie den Schlund der Hölle. (Anmerkung: Unter welchen Umständen würde ich den Abgrund der Hölle nicht vermeiden?) Omnia Romae venalia sunt (Alle Römer sind käuflich). Und auch die Hölle hat einen Preis. verb. sap. (Verbum sapienti sat est – Ein Wort reicht dem weisen Mann). Wenn irgendetwas hinter diesen Wahnbildern steckt, dann ist es wert, dass man es genau aufspürt. Ich hatte also einen Grund so vorzugehen, deshalb –

   R. M. Renfield, aetatis (Alter) 59 – Lebhaftes Temperament; enorme physische Kraft; krankhaft reizbar; Perioden des Wahnsinns enden in einer fixen Idee, der ich nicht folgen kann. Ich schicke voraus, dass, wenn sein sanguinisches Temperament auf störende Einflüsse stößt, seelische Anfälle ausgelöst werden; ein – vielleicht – gefährlicher Mann, wahrscheinlich gefährlich, wenn er gereizt wird. Bei normalen Menschen ist die Vorsicht ein ebenso sicherer Schutz gegen seine Feinde wie gegen sich selbst. Ich denke, dass, wenn er mit sich selbst im Klaren ist, dann sind die zentripetalen (die zum Mittelpunkt hinstrebenden) und die zentrifugalen (die vom Mittelpunkt wegstrebenden) Kräfte im Gleichgewicht; wird hingegen aus irgendeinem Grund dieser Mittelpunkt verschoben, so dominieren die letztgenannten Kräfte und es kann nur ein Anfall, oder mehrere davon, einen Ausgleich herbeiführen.

BRIEF VON QUINCEY P. MORRIS AN HERRN ARTHUR HOLMWOOD

25. Mai

Mein lieber Art,

Wir haben uns Geschichten am Lagerfeuer inmitten der Prärien erzählt; und wir haben uns gegenseitig die Wunden verbunden, als wir versuchten, auf den Marquesas (vulkanische Inseln im Südpazifik) zu landen; am Ufer des Titicaca-Sees haben wir einander Glück zugeprostet. Es sind noch mehr Geschichten zu erzählen, weitere Wunden zu verarzten und auf ein nächstes Wohl zu trinken. Wollen wir das nicht morgen Abend, bei mir, bei einem Lagerfeuer machen? Ich lade dich ein, weil ich weiß, dass eine gewisse Dame morgen Abend zu einer gewissen Dinner-Party eingeladen ist, und du folglich noch frei bist. Noch einer wird da sein, unser alter Kumpel aus Korea, Jack Seward. Er wird auch kommen, sicher, und wir beide werden unsere Tränen über dem Weinglase mischen und von ganzem Herzen auf das Wohl des glücklichsten Mannes auf diesem Erdenrund trinken, der das nobelste Herz für sich errang, das Gott jemals schuf. Wir versprechen dir ein herzliches Willkommen, eine liebenswürdige Begrüßung und ein Prosit, das so wahrhaft ist wie deine eigene rechte Hand. Wir schwören dir beide, dich nach Hause zu schicken, wenn du, einem gewissen Paar schöner Augen wegen, zu tief in das Glas geschaut haben solltest. Sei dabei!

Dein – auf immer und ewig,

QUINCEY P. MORRIS

TELEGRAMM VON ARTHUR HOLMWOOD AN QUINCEY P. MORRIS

26. Mai.

Rechne mit mir wie zu jeder Zeit. Ich bringe euch Neuigkeiten, die euch beiden die Ohren aufgehen lassen werden.

ART

SECHSTES KAPITEL
TAGEBUCH VON MINA MURRAY

24. Juli. Whitby – Lucy holte mich vom Bahnhof ab; sie sah süßer und lieblicher aus als je zuvor, und wir fuhren gemeinsam in das Haus am Crescent, wo Zimmer vermietet werden. Es ist ein wunderbarer Ort hier. Der kleine Fluss – der Esk – fließt in ein tiefes Tal hinab, das aber breiter wird, wenn es sich dem Hafen nähert. Ein großer Viadukt führt darüber hinweg, mit hohen Brückenpfeilern, durch die der Blick irgendwie in weite Ferne gerät – weiter weg, als es der Realität entspricht. Das Tal ist saftig grün und so tief eingeschnitten, dass man von den Hängen aus nicht hinuntersehen kann, wenn man nicht bis direkt an den Rand tritt – andernfalls schaut man einfach darüber hinweg. Die Häuser der alten Stadt – auf der anderen Seite – haben allesamt rote Ziegeldächer und sehen wie übereinander geschachtelt aus – wie wir es aus den Bildern der deutschen Stadt Nürnberg kennen. Gerade über der Stadt liegt die Ruine der Abtei Whitby, die von den Dänen zerstört wurde, und in der sich ein Teil des Stückes „Marmion“ abspielt, in dem ein Mädchen in die Wand eingemauert wird. Es ist eine schöne Ruine, von stattlicher Größe und voll von herrlichen und romantischen Plätzchen; es geht die Sage um, dass sich in einem der Fenster eine weiße Frau sehen lasse. Zwischen dem Kloster und der Stadt befindet sich noch eine Kirche, die Pfarrkirche, um die herum sich ein großer Friedhof mit vielen Grabsteinen ausbreitet. Meiner Ansicht nach ist es der bezauberndste Fleck von ganz Whitby, denn er liegt direkt über der Stadt und gewährt eine schöne Aussicht auf den Hafen und die Bucht, von wo die Landspitze, Kettleness genannt, weit in das Meer ragt. Die Böschung über dem Hafen ist so steil, dass schon Stücke herunter gebrochen sind, wodurch einige Gräber zerstört wurden. An einer Stelle hängen die Grabsteine besonders weit hinaus über den tief unten liegenden sandigen Fußweg. Es führen Spazierwege, mit Bänken versehen, durch den Friedhof; den ganzen Tag gehen und sitzen hier Leute. Sie genießen die herrliche Aussicht und den kräftigen Seewind. Ich werde sehr oft hierher kommen und mich niederlassen, um zu arbeiten. Tatsächlich sitze ich schon hier und schreibe, mein Buch auf dem Knie, und höre den Gesprächen von drei alten Männern zu, die neben mir sitzen. Vermutlich besteht ihr tägliches Tun lediglich darin, hier zu sitzen und zu plaudern.

   Der Hafen liegt unter mir, auf der anderen Seite erstreckt sich eine lange Granitmauer, die bis ins Meer reicht und dann mit einer Biegung nach außen endet – in deren Mitte steht ein Leuchtturm. Breite Wellen laufen an der Mauer außen entlang. Auf der mir nahe gelegenen Seite verläuft die Hafenmauer gleich einer Armbeuge nach innen gekrümmt, und am Ende befindet sich wieder ein Leuchtturm. Zwischen den beiden Piers ist nur eine schmale Hafeneinfahrt, die sich dann trichterförmig erweitert.

   Besonders schön ist es bei Flut; aber wenn die Flut sich verläuft, dann liegen die Sandbänke frei, und dann ist bloß das Wasser des Esk sichtbar, das sich durch die Sandbänke windet und hie und da den steinernen Felsen ausweicht. Außerhalb des Hafens erstreckt sich eine halbe Meile lang ein großes Riff, das scharf abbricht und endet, wo der südliche Leuchtturm ruht. Dort schwimmt eine Boje, an die eine Glocke befestigt wurde. Bei schlechtem Wetter ertönt sie und schickt traurige Klänge zu den Windböen. Hier gibt es eine Legende: Wenn ein Schiff verloren geht, seien weit auf offener See Glockengeräusche hörbar. Ich muss den alten Mann darüber befragen; er kommt gerade des Weges…

 

   Es ist ein witziger alter Mann; er muss schrecklich betagt sein, denn sein Gesicht ist zerfurcht und rau wie Baumrinde. Er erzählt mir, dass er schon an die hundert Jahre sei und Matrose in der grönländischen Fischerflotte war, als die Schlacht bei Waterloo ausgefochten wurde. Er ist, fürchte ich, eine sehr skeptische Person, denn, als ich ihn über die Glocken am Meer und die weiße Frau in der Abtei fragte, antwortete er mir sehr schroff:

   „Ich scher’ mich nicht um so etwas, Fräulein. Das sind lauter abgedroschene Geschichten. Doch beachten Sie, ich sag’ nicht, dass es sie nie gab, aber ich sag’ nur, dass ich sie in meinem ganzen Leben nie selbst hören oder sehen konnte. Das ist alles schön für Besucher und Ausflügler, aber nicht für ein so hübsches, junges Fräulein wie Sie. Das Fußvolk von York und Leeds, das immer gepökelte Heringe isst, Tee dazu trinkt und immer drauf aus ist, günstig Strandgüter zu erwerben, mag ja alles glauben. Ich möcht’ gern’ wissen, wer sich damit abgibt, ihnen immer solche Lügen zu erzählen? Vielleicht sind’s die Zeitungen, die immer voll von dummem Gelaber sind?“ Ich dachte, er wäre die geeignete Person, um interessante Dinge zu erfahren, und deshalb bat ich ihn, mir etwas vom Walfischfang aus der alten Zeit zu erzählen. Er wollte gerade zu erzählen beginnen, als die Uhr sechs schlug; er stand, sich dabei abmühend, auf und sagte:

   „Ich muss jetzt nach Haus’, Fräulein. Meine Enkelin hat es nicht gern, wenn ich sie warten lass’, und der Tee bereits fertig ist. Es braucht seine Zeit, bis ich die Stufen da hinunter komme – und es sind viele Stufen – und ich brauch’ mein Futter auf die Stunde, wertes Fräulein.“

   So humpelte er davon, und ich beobachtete ihn, wie er sich bemühte, so gut es ging, rasch die Stufen hinunter zu kommen. Die Treppe ist absolut typisch für den Ort. Sie führt von der Stadt hinauf zur Kirche; es sind sicher mehrere hundert Stufen – wie viele es sind, weiß ich nicht -, und sie winden sich in einem zarten Bogen den Hügel entlang; die Steigung ist so sanft, dass sogar ein Pferd leicht hinauf- und wieder herunterkäme. Ich denke, dass die Treppe ursprünglich irgendetwas mit der Abtei zu tun hatte. Ich sollte jetzt auch nach Hause gehen. Lucy und ihre Mutter waren auswärts auf Besuch. Da es aber nur Anstandsvisiten waren, ging ich nicht mit. Sie werden wohl schon heimgekommen sein.

25. Juli – Ich kam vor einer Stunde mit Lucy hier herauf, und wir hatten ein äußerst interessantes Gespräch mit meinem alten Freund und zwei anderen Männern, die immer bei ihm sind. Er ist wie ihr „Herr Orakel“ (aus einem Gratiano-Zitat aus Shakespeares „Kaufmann in Venedig“) und muss seinerzeit eine sehr dominante Persönlichkeit gewesen sein. Er will nie etwas zugeben und beleidigt jeden. Wenn er nicht überzeugen kann, dann brüllt er über alle hinweg und quittiert das anschließende Schweigen, das er für Zustimmung hält, mit seinem Blick. Lucy sieht süß und bezaubernd aus in ihrem weißen Tenniskleid; sie hat eine schöne Farbe bekommen, seitdem sie hier ist. Ich bemerkte, dass die alten Männer sich beeilten herauf zu kommen, und sie nehmen sofort in der Nähe von Lucy Platz, wenn wir uns hinsetzten. Sie ist so freundlich zu den alten Leuten; ich glaube, sie haben sich alle geradewegs in sie verliebt. Sogar mein alter Freund erlag ihrem Charme, und er widersprach ihr nicht, während er mir dagegen doppelten Widerstand leistete. Ich brachte ihn auf das Thema Legenden, und er begann plötzlich, eine Art Predigt zu halten. Ich will versuchen, mich gänzlich daran zu erinnern, und es niederschreiben:

   „Es ist alles Gewäsch, das ganze Zeug; so ist es und nicht anders. Diese Hexen, Vorzeichen, Kobolde, Gespenster und Teufel sind doch alle nur erdacht, um Kinder und schwache Weiber zum Zittern zu bringen. Das sind alles nur Luftblasen. Sie und alle Drohungen, Zeichen und Warnungen sind erfunden von Pfaffen, schlappen Intellektuellen und Geschäftsreisenden, um Halbgebildete zu erschrecken oder Leute zu etwas zu bringen, was sie sonst nicht täten. Ich werde ganz irr’, wenn ich nur dran denk’. Aber nicht genug, dass sie diese Lügen in Zeitungen publizieren und von Kanzeln herunter predigen, nein, sie müssen sie auch auf Grabsteine schreiben. Schauen Sie umher, wohin Sie wollen, all diese Steine, die aufrecht stehen – wie stolz – sollten einfach umfallen unter der Lügenlast; denn auf ihnen steht: ‚Hier liegt begraben…’, ‚Im Andenken a …’, – das steht auf allen; und in Wirklichkeit ist nicht einmal bei der Hälfte davon ein Toter begraben. ‚Andenken’ ist kein Häufchen Schnupftabak wert, geschweige denn etwas Geheiligtes. Lügen, nichts als Lügen. Mein Gott, es wird ein seltsames Gedränge geben am Jüngsten Tag, wenn sie alle hier heraufkommen, um ihre Grabsteine zu holen, mit denen sie Ihm dann beweisen wollen, wie gut ihre Taten auf Erden waren; einige der Toten werden erhebliche Schwierigkeiten haben, wenn sie mit ihren Händen, die kraftlos und vor allem glitschig geworden sind – vom im Meer Liegen -, nach ihren eigenen Grabsteinen oder denen ihrer Familien hin zu greifen versuchen.“

   Ich sah an dem selbstzufriedenen Ausdruck des alten Mannes und an der Art, wie er sich, um den Beifall seiner Genossen zu ernten, im Kreis herum sah, dass er es mir gezeigt habe, und so fügte ich, um ihn zum Weiterreden zu veranlassen, hinzu:

   „Aber, Herr Swales, das können Sie doch nicht ernsthaft meinen? Es sind doch sicherlich nicht all diese Grabsteine falsch?“

   „Möglicherweise! Es wird nur wenige darunter geben, die nicht falsch sind. Die ganze Sache ist Lug und Trug. Da sehen Sie nur her; Sie kommen als Fremde hierher und sehen den Kirchhof.“ Ich nickte, weil ich dachte, es wäre besser, ihm zuzustimmen, wenngleich auch ich seinen Dialekt nicht immer verstand. Ich war aber fest der Überzeugung, dass es etwas mit der Kirche zu tun habe. Er fuhr fort: „Und Sie glauben, dass alle diese Steine über Menschen stehen, die einmal hier gelebt haben?“ Ich nickte wieder zustimmend. „Und das ist gerade die Lüge. Da sind Grabstätten dabei, die sind so leer wie unsere alte Dun’s Tabakdose am Freitagabend.“ Er stieß einen seiner Kumpane an und alle lachten auf. „Und, mein Gott, wie könnte es auch anders sein? Sehen Sie einmal diesen, den hintersten Grabstein hinter der Bank: Lesen Sie!“ Ich wandte mich um und las:

   „Edward Spencelagh, Obermatrose, ermordet von Piraten an der Küste von St. Andreas im April 1854, als er 30 Jahre alt war.“ Als ich mich wieder zum ihm wandte, fuhr Herr Swales fort:

   „Wer brachte ihn denn hierher, möchte ich wissen, um ihn hier zu begraben? Ermordet wurde er an der Küste von St. Andreas! Und Sie glauben, er läge hier darunter! Nun, ich könnte Ihnen ein Dutzend nennen, deren Gebeine in Grönlands Gewässern ruhen.“ – Er deutete nordwärts; – „Oder wo die Strömung sie sonst wo hingetragen haben. Da stehen die Grabsteine um Sie herum. Sie können mit Ihren jungen Augen das erlogene Kleingeschriebene lesen. Da, Braithwaite Lowrey – ich kannte seinen Vater, vermisst auf der Lively bei Grönland im Jahre ’20; oder Andrew Woodhouse in denselben Gewässern 1777 ertrunken; oder John Paxton, ein Jahr später bei Kap Farewell ersoffen; oder der alte John Rawlings, mit dessen Großvater ich segelte, ertrank im Golf von Finnland im Jahre ’50. Glauben Sie denn, dass alle diese Leute nach Whitby hetzen werden, wenn die Trompeten ertönen? Da hab’ ich so meine Bedenken. Ich sage Ihnen, wenn sie alle einmal zusammenkommen, wird es ein Gedränge und Gewühle geben, das dem Kampf um die Eisscholle aus vergangenen Tagen gleichen wird, wo wir dann versuchen, zusammengepfercht bei Tag und Nacht, unsere Wunden im Licht der Aurora Borealis heilen zu lassen.“ Das war offenbar ein Insiderwitz, denn der alte Herr grinste vergnügt, und seine Gehilfen taten es ihm mit Freude nach.

   „Aber“, sagte ich, „sicherlich ist es nicht korrekt, wenn Sie von der irrigen Annahme ausgehen, dass all die armen Leute oder zumindest ihre Seelen, ihre Grabsteine zum Jüngsten Gericht schleppen müssen. Glauben Sie, dass das wirklich nötig sein wird?“

   „Nun, wofür wären sonst Grabsteine gut? Beantworten Sie mir das, Fräulein!“

   „Um den Verwandten eine Freude zu machen, denke ich.“

   „Um den Verwandten eine Freude zu machen!“, das sagte er mit nachhaltiger Verachtung. „Wie kann es denn einem Verwandten Freude bereiten, wenn sie wissen, dass Lügen auf den Grabsteinen stehen – und jeder im Umfeld weiß auch, dass es sich um Lügen handelt?“ Er deutete auf einen Stein zu unseren Füßen, der wie eine gewöhnliche Platte auf den Boden gelegt war, und auf dem man, am Rande des Cliffs, einen Ruhesitz angebracht hatte. „Lesen Sie die Aufschrift auf dem Grabstein“, sagte er. Von meinem Platz aus hätte ich die Buchstaben verkehrt lesen müssen, dagegen saß Lucy besser, beugte sich darüber und las:

   „Dem Andenken des George Canon gewidmet, der in der Hoffnung auf die glorreiche Auferstehung, am 29. Juli 1873 auf Kettleness von einem Felsen stürzte und verstarb. Dieses Grab wurde von der trauernden Mutter für ihren innig geliebten Sohn errichtet. Er war der einzige Sohn der Mutter, und sie war Witwe.“ „Tatsächlich, Herr Swales, ich kann nichts Lustiges daran entdecken!“ Lucy betonte dies sehr ernst und scharf.

   „Sie finden nichts Lustiges daran! Ha! Ha! Das kommt daher, weil Sie nicht wissen, dass die Mutter eine aus der Hölle entsprungene Raubkatze war, die ihren Sohn so sehr hasste, weil er lahm war und Krücken bedurfte. Und er hasste sie im Gegenzug so, dass er Selbstmord beging, nur damit die Mutter die Lebensversicherung, die sie für ihn eingezahlt hatte, nicht erhalte. Er schoss sich in den Kopf mit einer alten Muskete, die sie sonst zur Jagd auf Krähen verwenden. Das also ist die Erklärung seines Absturzes von dem Felsen. Und was die Hoffnung auf eine fröhliche Auferstehung betrifft, so habe ich ihn oft sagen hören, meiner Seele, er hoffe, zur Hölle zu fahren, damit er nicht mit seiner Mutter, die sich sicherlich durch ihre Frömmigkeit den Himmel verdient, zusammen sein müsste. Also, enthält dieser Stein hier“, er klopfte mit seinem Stock darauf, „nicht einen ganzen Packen Lügen? Und würde nicht Erzengel Gabriel ein überraschtes Gesicht machen, wenn George mit dem Leichenstein auf seinem Buckel die Stufen herauf gehumpelt käme, um sich damit zu legitimieren.“

   Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, aber Lucy drehte das Gespräch und sagte, während sie aufstand:

   „Oh, warum haben Sie uns das erzählt? Es ist mein Lieblingsplatz, und ich kann ihn nicht aufgeben. Nun erfahre ich, dass ich künftig auf dem Grab eines Selbstmörders werde sitzen müssen.“

   „Das darf Sie doch aber nicht stören, Herzchen, und es würde dem armen George sicher eine große Freude bereiten, wenn er wüsste, dass ein so süßes Wesen auf seinem Grabstein sitzt. Das darf Sie also nicht stören. Sehen Sie, ich sitze hier schon Jahre lang, und es ist mir noch nie ein Leid zugestoßen. Bilden Sie sich eben ein, er läge nicht da unten oder Sie säßen anderswo. Meine Zeit ist nun um, und ich muss gehen. Ich empfehle mich, meine Damen.“ Mit diesen Worten humpelte er davon.

   Lucy und ich blieben noch einige Zeit sitzen. Zu unseren Füßen lag so viel Schönheit, dass wir andächtig unsere Hände verschlangen; sie erzählte mir noch von Arthur und ihrer kommenden Hochzeit. Das bereitete mir ein wenig Herzschmerzen, denn ich habe von Jonathan einen ganzen Monat nichts mehr gehört.

   Am selben Tag. – Ich kam allein hier herauf, denn ich bin sehr traurig. Es gab wieder keinen Brief für mich. Ich hoffe, dass Jonathan nichts zugestoßen ist. Eben hat es neun Uhr geschlagen. Ich sehe die Lampen in der Stadt aufleuchten – an den Straßen gehen sie in Reihen an und dann wieder leuchten sie ganz vereinzelt auf; sie laufen entlang des Esk und verlieren sich in der Krümmung des Tals. Links von mir ist die Aussicht durch die scharfe, dunkle Firstlinie des Daches eines Hauses nächst der alten Abtei abgeschnitten. Schafe und Lämmer blöken auf den Feldern hinter mir, und es ist das Klappern von Eselshufen auf der tief unten liegenden, gepflasterten Straße zu hören. Eine Kapelle am Pier spielt einen schnellen Walzer mit gutem Tempo, während weiter vom Kai entfernt, irgendwo in einer hinteren Gasse, die Heilsarmee aufspielt. Keine der Musikgruppen nimmt Notiz von der anderen, aber von hier oben kann ich sie beide hören und sehen. Ich frage mich bloß, wo Jonathan ist, und ob er an mich denkt? Ich wünschte, er wäre hier.

 

TAGEBUCH VON DR. SEWARD

5. Juni – Der Fall Renfield wird immer interessanter, je mehr ich den Mann zu verstehen imstande bin. Er hat gewisse und stark ausgeprägte Charaktereigenschaften: Selbstsüchtigkeit, Verschwiegenheit und Entschlossenheit. Ich wollte, ich könnte herausfinden, was es mit Letztgenannter auf sich hat. Er hat, finde ich, ein ganz spezielles Schema, aber was er damit will, weiß ich noch nicht. Seine Liebe zu Tieren ist eine ausgleichende Qualität seiner Person. Doch manchmal verhält er sich ihnen gegenüber derart kurios, dass es mir scheint, als sei er nur abnormal grausam. Seine Lieblingstiere sind unterschiedlicher Art. Gegenwärtig besteht sein Hobby im Fangen von Fliegen. Er hat eine solche Menge beisammen, dass ich ihm weiteren Fliegenfang untersagen musste. Zu meinem Erstaunen brach er nicht in Wut aus, sondern nahm es einfach hin. Er dachte einen Augenblick nach, dann sagte er: „Können Sie mir drei Tage geben? Da werde ich sie alle wegschaffen.“ Ich versprach, ihm die Zeit zu gewähren. Ich muss ihn aber genau beobachten.

18. Juni – Er konzentriert sich nun auf Spinnen, und hält recht große Exemplare in seiner Box gefangen. Er füttert sie mit seinen Fliegen, deren Zahl auch schon beträchtlich abgenommen hat, wenn er auch die Hälfte seines eigenen Essens dazu verwendet, neue Fliegen von außerhalb seines Raumes anzulocken.

1. Juli – Seine Spinnen stellen nun ein ebenso großes Ärgernis dar wie die Fliegen, und heute erklärte ich ihm, dass er sich von ihnen werde trennen müssen. Daraufhin wurde er so traurig, dass ich ihm sagte, er müsse zumindest einmal einige davon auslassen. Er beruhigte sich und wurde wieder fröhlich, da ich ihm dieselbe Zeit einräumte wie zur Reduzierung der Fliegen. Einmal ekelte ich mich heftig vor ihm, denn als eine widerliche Schmeißfliege, aufgebläht durch verwesende, faulige Nahrung, durch das Zimmer brummte, fing er sie und hielt sie jubelnd ein paar Augenblicke zwischen seinem Finger und Daumen, und bevor ich noch erraten konnte, was er nun tun wollte, steckte er die Fliege in den Mund und aß sie auf. Ich schimpfte deshalb mit ihm, er aber erwiderte in Ruhe, es schmecke sehr gut und sei gesund; es sei Leben, blühendes Leben, und gebe ihm auch lebendige Kraft. Das brachte mich auf eine Idee oder wenigstens auf den Teil einer Idee. Ich muss ihn nun dabei beobachten, wie er sich von seinen Spinnen trennen wird. Er trägt offenbar ein großes Problem im Kopf, denn er führt ein kleines Notizbuch, in das er immer etwas niederzuschreiben hat. Ganze Seiten sind voll von Zeichen und Ziffern, die er in Kolonnen addiert, und deren Summen kommen wieder in Kolonnen, als wollte er sein Zahlenwirrwarr nachvollziehbar machen – so klar, wie es etwa Rechnungsprüfer zu tun pflegen.

8. Juli – Es steckt eine Methode in seinem Wahnsinn, und die grundlegende Idee in meinem Kopf beginnt, sich weiterzuentwickeln. Bald wird die Idee fertig zu Ende gedacht sein, und dann, Intuition, wird an deine Stelle der Intellekt treten. Ich hielt mich von meinem Schützling einige Tage fern, sodass ich genau feststellen konnte, ob irgendeine Änderung zu bemerken sei. Die Dinge blieben so, wie sie gewesen waren, nur, dass er sich von einigen seiner Tiere getrennt und neue an ihre Stelle gesetzt hatte. Er brachte es zustande, einen Sperling zu fangen und hat ihn bereits teilweise gezähmt. Seine Mittel zur Zähmung sind einfach, die Anzahl der Spinnen hat sich verringert. Die übrig Gebliebenen sind gut genährt, denn er bringt ihnen noch immer Fliegen, die er mit seinem Essen ködert.

19. Juli – Wir machen Fortschritte. Mein Freund hat nun eine ganze Sperlingskolonie, und seine Fliegen und Spinnen sind schon tüchtig dezimiert. Als ich eintrat, rannte er auf mich zu und sagte, er möchte mich um einen großen Gefallen bitten, um einen sehr, sehr großen Gefallen; und wie er so sprach, schmiegte er sich an mich wie es Hunde tun. Ich fragte ihn, was er denn wolle, und er antwortete mit Erregung in seiner Stimme und Körperhaltung:

   „Ein Kätzchen, ein niedliches, kleines, geschmeidiges, verspieltes Kätzchen, mit dem ich herumtollen kann, ihm etwas beibringen und füttern und füttern und füttern kann.“ Ich war nicht unvorbereitet auf diese Bitte, denn ich weiß ja nun, dass seine Wünsche nach seinen Haustieren an Größe und Lebhaftigkeit immer mehr zunehmen; aber ich wollte nicht, dass die herzige Sperlingsfamilie dasselbe grausame Ende nehme wie die Fliegen und Spinnen. Ich sagte daher, ich wolle mir die Sache noch überlegen, und fragte ihn, ob er denn nicht lieber eine Katze als ein Kätzchen wolle. Seine Übereifrigkeit entlarvte ihn, denn er antwortete:

   „Oh ja, ich möchte eine Katze! Ich bat nur deswegen bloß um ein Kätzchen, weil ich fürchtete, Sie könnten mir eine Katze verweigern. Aber es wird doch niemanden geben, der mir ein Kätzchen verweigern würde?“ Ich schüttelte den Kopf und sagte ihm, dass es leider momentan wohl nicht möglich sein werde, aber dass ich die Sache im Auge behalten wolle. Sein Gesicht verfiel und ich konnte darin eine warnende Gefahr erkennen und sah eine plötzliche Bösartigkeit aufkeimen; sein Blick hätte mich töten können. Der Mann ist mit einem unentwickelten Mordtrieb behaftet. Ich will ihn testen mit seiner gegenwärtigen Sehnsucht und sehen, wie es funktioniert; dann werde ich mehr wissen.

   10 Uhr abends – Ich besuchte ihn nochmals und fand ihn brütend in einer Ecke sitzen. Als ich eintrat, warf er sich vor mir auf die Knie und flehte mich an, ihm doch eine Katze zu genehmigen, sein Seelenheil hänge davon ab. Ich blieb trotzdem fest und machte ihm klar, dass ich seinen Wunsch jetzt nicht erfüllen könne, worauf er wortlos weg ging, an seinen Fingern nagte, und sich wieder hinsetzte, wo ich ihn bei meinem Eintritt vorgefunden hatte. Ich werde ihn morgen früh wieder besuchen.

20. Juli – Besuchte Renfield sehr zeitig, noch bevor der Wärter seine Runden gedreht hatte. Fand ihn bereits munter und eine Melodie summend. Er streute gerade am Fenster seinen Zucker aus, den er sich aufgehoben hatte, und begann offenbar wieder mit seiner Fliegenfängerei; und er schien zufrieden dabei und hatte gute Erfolge. Ich hielt vergebens Ausschau nach seinem Federvieh und fragte ihn dann, wo die Vögel seien. Er antwortete, ohne sich umzudrehen, dass sie alle fort geflogen seien. Es lagen einzelne Federn im Zimmer, und auf seinem Kopfkissen war ein Tropfen Blut. Ich sagte nichts und ging weg, beauftragte aber den Aufseher, mich sofort zu benachrichtigen, wenn sich im Laufe des Tages etwas Merkwürdiges ereignen sollte.

   11 Uhr vormittags – Eben war der Wärter da und meldete mir, dass Renfield sehr krank sei und eine Menge Federn erbrochen habe. „Mein Verdacht, Herr Doktor, besteht darin“, sagte er, „dass er seine Vögel gegessen hat; er nahm sie einfach und verzehrte sie roh!“

   11 Uhr abends – Ich gab Renfield abends ein starkes Schlafmittel, genug, um sogar ihn zum Schlafen zu bringen; dann nahm ich ihm sein Notizbuch weg, um es zu durchforsten. Meine Ansicht wurde vollauf bestätigt. Mein Mordsüchtiger ist von einer besonderen Art. Ich muss eine neue Zuordnung für ihn erfinden; ich glaube, er hat einen zoophagen (Fleisch fressenden) Drang. Er möchte sich so viele Lebewesen einverleiben, als er nur irgendwie kann, und er hat es darauf angelegt, das in ausgiebigster Weise auszuleben. Er gab einer Spinne möglichst viele Fliegen, und möglichst viele Spinnen einem Vogel, und bat dann um eine Katze, auf deren Speisekarte Vögel stehen sollten. Was würde wohl sein nächster Schritt gewesen sein? Es wäre es fast wert, ihn das Experiment zu Ende zu bringen lassen. Läge ein ausreichender Grund dafür vor, müsste ich es ihm auch ermöglichen. Viele haben über Vivisektion (also den Eingriff an lebenden Tieren für wissenschaftliche Belange) gespottet, aber man sehe nun die Ergebnisse. Warum soll man der Wissenschaft in ihrem schwierigsten und vitalsten Zweig – der Lehre vom Gehirn – nicht Förderung zukommen lassen? Hätte ich das Geheimnis nur eines solchen Gehirnes erforscht, hätte ich den Schlüssel zum Wahnsinn nicht nur dieses Verrückten – ich würde auf einer so hohen Ebene stehen, dass die Physiologie von Burdon-Sanderson oder die Lehre vom Gehirn von Ferrier im Vergleich dazu lächerlich erschienen. (Sir John Scott Burdon-Sanderson war Physiologe, der von 1828 bis 1905 lebte; und Frederick Ferrier, schottischer Metaphysiker, lebte von 1808 bis 1864). Wenn es nur einen Grund gäbe! Ich darf nicht zu viel daran denken, sonst gerate ich noch in Versuchung; ein nur kleiner Grund würde den Ausschlag geben, und warum sollte ich nicht auch ein außergewöhnlichen Erfolg haben?