Za darmo

Dichters Liebestod

Tekst
iOSAndroidWindows Phone
Gdzie wysłać link do aplikacji?
Nie zamykaj tego okna, dopóki nie wprowadzisz kodu na urządzeniu mobilnym
Ponów próbęLink został wysłany

Na prośbę właściciela praw autorskich ta książka nie jest dostępna do pobrania jako plik.

Można ją jednak przeczytać w naszych aplikacjach mobilnych (nawet bez połączenia z internetem) oraz online w witrynie LitRes.

Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

Das Gespräch kehrte trotz flüchtiger Streifzüge auf andern Gebieten, immer wieder zu dem toten Dichter zurück. Als nach dem Dessert der Freiherr in agrarischen Hausangelegenheiten abgerufen wurde und die drei Damen allein mit den drei Männern der Feder bei Kaffee, Likör und Zigaretten blieben, klang der eine Name unaufhörlich aus allen Reden heraus, schwebte auf jeder blauen Rauchwolke, die im Gemach umherzitterte, schien die Lebendigen verdrängen zu wollen, um den Raum mit der Gestalt des Toten zu erfüllen, von dem keiner wußte, wie er gestorben war. –

»O, wenn Sie wüßten, welche Abscheulichkeiten man sich darüber erzählt!« sagte die Freifrau zu dem französischen Berichterstatter, mit dem sie sich in eine diskrete Fensternische zurückgezogen hatte, so daß niemand ihr Gespräch belauschen konnte, hauptsächlich nicht, wenn sie, wie jetzt, geheimnisvoll flüsterte. Sie war nicht mehr jung, aber immer noch bezaubernd, liebte es, als »femme supérieure« zu gelten, und verstand mit unnachahmlicher Bewegung ihres aschblonden Kopfes Leute als »geistig inferior« zu brandmarken.

»Was erzählt man?« fragte er in entzückter Berufsneugier.

Sie spielte wie traumverloren mit der Goldquaste ihres Armstuhles, sprach in tadellos versonnener Erinnerung mehr zu sich, denn zu ihm: »Er verkehrte fast täglich hier bei uns. Er und ich, wir standen uns geistig sehr nahe. Er war ein hochkultivierter Mensch und hat sich niemals mit inferioren Frauen abgegeben. Nie . . . nie . . .! Die Leute sagen, er hätte mich geliebt. Sie sagen, mein Mann hätte ihn in berechtigter Eifersucht – (sie sprach das gefährliche Wort nicht aus, sondern zuckte nur erläuternd und elegant mit den Schultern). Sie sagen, ich sei so sein Verhängnis geworden . . . Es ist alles nicht wahr. Oder nur eins etwa . . . Vielleicht hat er mich wirklich geliebt! Aber nie hat er gewagt, mir's nur mit einem Wort zu verraten. Unser Verkehr war rein freundschaftlich, glauben Sie mir! Bei meinem Seelenheil schwör' ich Ihnen, daß ich nicht sein Verhängnis war . . . bitte, bitte, glauben Sie mir!«