Scheidungskind Samantha

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M ein neues Zuhause wurde immer komfortabler, einige Wohnräume waren bereits bezugsfertig, eine neue Küche wurde installiert und ein großer Wintergarten mit winkelförmigen Grundriss zierte den Innenhof.

Auch nach einigen Monaten Abstinenz, so kam auch in mein Liebesleben wieder etwas Bewegung. Ich lernte eine nette junge Dame aus den Neuen Bundesländern kennen, die schon zwei erwachsene Söhne hatte und sie konnte sich sehr schnell mit Samantha anfreunden, was mir auch sehr wichtig war. Wir Drei verstanden uns prima und diese Beziehung hielt fast dreieinhalb Jahre und endete, wegen nicht vorhandener Entschlusskraft der weiblichen Seite.

Der Hausverkauf brachte mir keinen Erlös in meine Kasse, mein gesamtes Kapital steckte in dem Haus am Golfplatz und meine „Ex“ rückte keinen „Heller“ heraus, auch nicht die hochdotierte Lebensversicherung, die dann die Bank zum Rückkaufwert einlöste. Die Lage schien wieder einmal sehr hoffnungslos. Ich hatte hier doch mit gutem Recht auf einen Ausgleich aus dem Verkauf gerechnet, so aber nicht die Verkäuferin. Wie sollte ich nun die Erbengemeinschaft bedienen, einige tausend Euro hatte ich schon auf die hohe Kante gelegt aber es fehlte schon noch ein größerer Teil zur vereinbarten Rückzahlung. Ich musste um einen Zahlungs-Aufschub bei der Erbengemeinschaft nachsuchen, gleichzeitig hatte ich meine Geschwister, drei Brüder und sieben Schwester um einen Kredit gebeten. Einige wollten nicht, einige hatten akzeptable Ausreden parat, eine Schwester hielt mich über Wochen mit ihrer Überweisungs-Absicht hin, die aber nie eintraf. Der Elektromeister und drei meiner Schwestern halfen mit ihrer Finanzspritze ohne zu zögern, mir war so die fällige Terminzahlung ermöglicht worden und ich konnte erst einmal wieder frei atmen. Die kleine noch offene Summe, die eigentlich eine Schwester ausgleichen wollte, klaffte als Restkaufsumme, immer noch offen und diese pingelige Summe sollte noch für großen Ärger sorgen …

Samantha war nun schon ein großes und sehr hübsches Mädchen, ging in den Kindergarten und war einmal wöchentlich, meistens Mittwoch über Nacht bei mir und alle zwei Wochen über das Wochenende. Es war eine schöne, lustige und auch tiefgründig verbindende Zeit, das gemeinsame Wochenende hatten wir dann stets mit der Ablieferung am Montag-Morgen im Kindergarten verbunden. Samanthas Hundedame „Peppels“ war sehr oft mit von der Partie, sie fühlte sich bei dem großen Auslauf im Innenhof und auch später hinter der Scheune sehr wohl. In dieser schnelllebigen Zeit erlebte Samantha viele Neuigkeiten, vom Aussäen und Anpflanzen von Gemüse, das Ernten von Tomaten, Radieschen und Bohnen und wie man daraus leckeres Essen zubereitet, wir verbrachten viele schöne Wochenenden und der Wissensdurst von Samantha war riesengroß, man merkte das rege Interesse und ich hatte ein sehr positives Gefühl mit der stattfindenden Entwicklung unseres Kindes. Für den Sommer hatte ich einen Schwimmingpool angeschafft und somit auch meine liebe Not die kleine Wasserratte, hier immer wieder heraus zu bekommen. Samantha genoss diese Aufenthalte, ich nahm mir die erforderliche Zeit und bekam so ein gleichwertiges Feedback zurück. Samantha war glücklich und fühlte sich wohl …

Nach all den vorausgegangenen Querelen und negativen Umständen, beantragte ich beim Amtsgericht unsere Scheidung.

„Peppels“ blieb manchmal die gesamte Woche bei mir, denn wo sich Madame das Leben leichter machen konnte, da war sie voll mit dabei. Hier konnte die Hundedame nicht Ausbüchsen, höchstens viel Blödsinn unternehmen, wenn es ihr alleine im Innenhof zu langweilig wurde. An ein Erlebnis erinnerte ich mich besonders, eines Abends kam ich mit einigen Sträuchern, die ich von einer Kundschaft geschenkt bekommen hatte, zu meinem Bauernhof und diese Sträucher mussten noch am selben Abend in die Erde. Peppels war bei dieser Arbeit voll dabei, sie schnupperte voll an den umgegrabenen Erdhäufchen herum und entdeckte wahrscheinlich tausend und eins Aromen? Ich machte mir kaum weitere Gedanken. Am nächsten Abend, ich kam wieder von einer Außenmontage zurück und wurde überschwänglich von „meiner“ Hundedame begrüßt, so nach dem Motto, „… schau einmal was ich Tolles in Deiner Abwesenheit gemacht habe …“, dann sah ich auch schon die „Bescherung“. Peppels hatte alle Sträucher fein säuberlich wieder ausgegraben und wartete auf die Belobigung, das konnte aber beim besten Willen nicht sein? Es setzte erst einmal ein kleines Donnerwetter und Peppels verzog sich beleidigt, mit eingezogenen Schwanz zu seinem Schlafplatz, sie war sichtlich sauer, was für eine verkehrte Welt …

Ein späteres Fell kraulen mit Streicheleinheiten am Abend beendete diesen aufregenden Tag. Wir hatten eine sehr gute Symbiose zwischen Mensch und Tier, die eines Tages, wieder einmal durch meine „Ex“ jäh zu Nichte gemacht wurde, denn Hass und Neid waren ihre besten Ratgeber …

***

Der Scheidungs-Termin vor dem Amtsgericht, war für das nahende Frühjahr angesetzt worden, eineinhalb Jahre nach Einreichung des Antrages und wieder einmal zeigte sich, dass Frauen doch zu allem fähig sein können, wenn es um den schnöden „Mammon“ Geld ging. Während dieser Zeit versuchte meine „Ex“, noch zusätzliches Kapital, aus der von ihr verursachten Situation zu schlagen. Sie nahm sich meinen Freund und Golfpartner, der Anwalt war und stellte eine Unterhaltsklage, obwohl wir einen Ehevertrag vor der Hochzeit, notariell abgeschlossen hatten. Dieser war jedoch erst nach der Scheidung gültig und ich musste mich eines Besseren belehren lassen, dass ich während dieser Zeit einen „Ehegatten-Unterhalt“ zu zahlen hatte, von was, war mir zwar unklar, den mein Einkommen reichte gerade zum Überleben. Aber dies hatte meine „Ex“ noch nie interessiert, sie lebte nach dem „Geiz ist geil“-Motto und „Kassandra first“.

Meine „Ex“ wollte hier, so schien es, besonders geschäftstüchtig auftreten, obwohl sie wusste, dass sie mein ganzes eingebrachte Vermögen, samt Auto, Motorrad und Ladengeschäft verballert hatte. Das Selbe hatte diese liebe Frau mit einer unbezahlten Rechnung von meinem Bruder, dem Elektro-Meister, in Höhe von fünf Tausend Euro verbockt. Diese Rechnung musste ich später auch noch begleichen, um endlich Frieden mit meiner Verwandschaft zu bekommen.

Viele Kleinigkeiten hatten uns in dieser Zeit der Auflösung, doch noch gemeinsam betroffen. Eines Tages erreichte uns die Hiobs-Botschaft aus dem nahegelegenen Kindergarten, wo Samantha von einem Spielkameraden, während des Mittagsschlafes sexuell „missbraucht“ wurde. Es gab eine große Aufregung über diesen Vorfall.

Samantha war zu diesem Zeitpunkt fünf Jahre und einige Monate alt und der kleine „Casanova“ ein paar Monate jünger. Dieser kesse Knabe nutzte die Gunst der Stunde und befummelte unsere Samantha während des Mittagsschlafes und küsste ihre kleine Vagina. Wahrscheinlich hatte dieser Junge heimlich zu Hause, seine Eltern beim Sex überrascht oder sogar gespannt? Samantha musste nun diesen „sexuellen“ Übergriff in dem Kindergarten ausbaden und hier konnten wir damals schon unsere verkehrte, heuchlerische Welt kennen lernen. Nicht dem „Täter“ wurden Auflagen gemacht, nein unsere Tochter sollte von Heute auf Morgen sich einen anderen Kindergarten-Platz suchen und nur weil das Personal, die Schlafpause der Kinder nicht ausreichend kontrollierte und sich wahrscheinlich eine Auszeit gönnte. Gegen diese, ausgesprochene Maßnahme wehrten wir uns vehement, trotzdem nahmen wir den Ratschlag der Einrichtung an, mit Samantha, therapeutische Gespräche bei einem Psychologen auf zunehmen, zumal Einnässen und Alpträume sich einstellten. Wir sahen zum ersten Mal wie sich auch unter Gleichaltrigen, solche Handlungen im Seelenleben widerspiegeln konnten. Am Anfang waren diese Gespräche wöchentlich und später im vierzehn tägigen Abstand. Ich hielt eigentlich von diesem psychologischen „Gequatsche“ nicht allzu viel, da Samantha an einem Nebentisch malte und wir uns mit dem Psychologen nur unterhielten, es war sicherlich eine gute Honorar-Einnahme.

Der einst abgelehnte Kindergarten-Wechsel sollte nun doch noch vollzogen werden, nicht so wie die Kindergarten-Leitung es sich vorgestellt hatte, sondern wie es sich meine „Ex“ in ihrer weiteren Lebensplanung zurecht gelegt hatte. Der kleine „Casanova“ wurde nicht weiter zur Rechenschaft gezogen, er stand nur unter weiterer Beobachtung, wie uns die Leiterin einst noch versicherte. Meine „Ex“ plante den Umzug in den „Westen“, ohne mich vorher zu befragen, nein, sie hatte schon alle Details abgeklärt und mich nur noch vor vollendete Tatsachen gestellt, der Umzugswagen war bereits gebucht und die Wohnungsübergabe zum nächsten Termin besiegelt.

Sicherlich hätte ich hier meinen Einspruch vorbringen können, eventuell mit einem Eilantrag bei Gericht, aber was hätte es gebracht? Ich hatte gerade nach den gesamten, verlustreichen Begebenheiten mit meiner „Ex“, beruflich wieder Fuß gefasst und da sollte ich nun vor Gericht ziehen, mein Bekannter riet mir vor dieser Klage aus Eigennutz ab und ich verzieh mir Jahre später nicht, dass Samanthas Mutter mich damals schon wieder über den berühmten Tisch gezogen hatte.

Heute kann ich mit Recht behaupten, hier versagt zu haben, dass dieses Versagen einmal solche gravierenden Auswirkungen auf das Verhalten von Samantha zu mir haben würde, konnte ich bei diesem Schritt und in diesem Ausmaße nicht ahnen.

Wie ich vernehmen konnte so wollte sie in die Nähe von Krefeld ziehen, hier wohnte bereits ihre Schwester und der nicht zur Hochzeit eingeladene Schwager. Über diesen Umzug war ich überhaupt nicht begeistert, denn wenn ich meine Tochter sehen wollte dann musste ich einige hundert Kilometer Wegstrecke stets zurücklegen, mir vor Ort ein Zimmer suchen und dafür auch noch die Kosten tragen. Dieser Umzug war ein genau kalkulierter Schachzug meiner „Ex“, sie nutzte meinen beruflichen Neuanfang für ihre hintergründigen Machenschaften aus, unsere Tochter mir zu entfremden und wenn erst einmal vier hundertfünfzig Kilometer dazwischen lagen, dann wird der „Alte“ schon sein Interesse verlieren?

 

Mir wurde in den Wochen darauf schnell klar, dass ich um unsere Tochter kämpfen musste, denn diese Frau kannte in dieser Phase nur den alleinigen Vorteil. Zu aller Enttäuschung hat meine „Ex“, ohne Rücksicht auf Samantha und im Endstadion auch auf mich, unsere Hundedame „Peppels“, einfach weggegeben. Ich hätte liebend gerne Peppels bei mir auf dem Bauernhof, ein neues Zuhause gegeben, aber diese heimtückische Frau setzte ihre Nadelstiche weiter in jedes Herz, ohne Rücksicht auf Verluste.

Zu ihren unmenschlichen Weggaben, nach der Katzen-Entsorgung, der Weggabe ihres Sohnes Rolf nach seiner Geburt und nun die „Entsorgung“ von Samanthas Hund, fiel mir nichts Positives ein. Diese Frau schien mit ihrem Hass, keiner zu stoppen?

Als ich vor vielen Jahren diese Frau kennen und lieben lernte, da hatte sie schon die ersten Anzeichen zu dieser Eiseskälte, vielleicht hätte ich damals schon die Reißleine ziehen sollen. Aber wahrscheinlich schlägt man als Neuverliebter ohne Hirn, alle Warnsignale in den Wind? Das einzig Positive aus dieser ruinösen Verbindung, war meine Tochter Samantha und hier hatte ich mir einst vorgenommen, alle Wege meiner „Ex“ mit Argusaugen im Wohle meiner Tochter zu beobachten und ich wollte so lange ich lebe, für Samantha ein guter Vater und Freund sein und wenn alle „Stricke“ reißen auch ein Zufluchtsort …

***

Die Scheidung war überstanden, meine Zukunfts-Planung umfasste nur noch mein Kind Samantha und ich hatte in dieser Phase eine Wochenend-Beziehung, die sich sehr gut mit Samantha verstand. Das Verhältnis zu meiner „Ex“ war sehr abgekühlt, die Eiszeit war jedoch noch nicht angebrochen, da ich durch den Umzug der „Ex“, auch noch Kontakt zu meiner Tochter unterhielt. Diese Zeiten waren doch sehr schwer, aber danach fragte leider niemand den erzeugenden Vater, der hatte sich mit dem geschaffenen Umstand abzufinden, denn das Kind verblieb bei der Mutter, ein geglückter Schachzug …

Bei einem der letzten Besuche beim Kinderpsychologen, wegen der Kindergartenüberraschung, erfuhr ich von dem geplanten Umzugstag. Diesen Tag wollte ich mir live gönnen und ich fuhr zu der Wohnung meiner „Ex“, die Speditionsarbeiter hatten größte Probleme mit der Verladung des Umzugsgutes, kurz es waren noch zu viel Hausrat und Möbel einzuladen und es gab zu wenig Stauraum, hier schlug unbarmherzig „Murphys-Gesetz“ zu.

… angenommene Gesetzmäßigkeit, nach der alles misslingt, was misslingen kann.

Hier lernte ich einen „Kleiderschrank“ von Mann kennen, der nur so von Leibesfülle strotzte, ein „Fettsack“ im wahrsten Sinne des Wortes, unästhetisch, verschwitzt bei der kleinsten Bewegung und wie ich später erfuhr, der nur Vater Staat auf der Tasche lag, er bezog wegen seiner Unvermittelbarkeit, Sozial- und Arbeitslosengeld. Was dieser Kerl von Mann bei meiner „Ex“ zu suchen hatte, wurde mir nicht mitgeteilt, vielleicht hatte die einstige Gran Madame eine „Geschmacks-Verirrung“ durchlaufen?

Die Verschärfung der Sozialgesetz-Gebung erfolgte erst später mit der Agenda 2010 und der großen Koalition, angeführt mit meiner „Lieblings-Kanzlerin“ Angie, auf die wir in Deutschland aus vielen Gründen bestimmt verzichten hätten können.

Detlef, war dieser Schweiß durchtränkte Kleiderschrank und stellte sich als guter Freund des „Hauses“ und meiner „Ex“ vor, also doch Geschmacks-Verirrung, wie mir sofort in den Sinn kam. Früher kannte ich nur die Einstellung meiner Frau, die auf Ästhetik und Sauberkeit fixiert war, bei diesem Mann war der Geschmack und die Ausstrahlung total aus den Fugen geraten. Detlev hatte nun die vertrauenswürdige Aufgabe erhalten, die nun leer geräumte Wohnung in einen Übergabe gerechten Zustand zu versetzen und diese an den Hausbesitzer zu übergeben. Meine „Ex“ hatte wieder einmal einen „Doofen“ für die niedrigen Arbeiten gefunden und ich sollte Monate später noch einmal das Vergnügen erhalten, mit diesen „Schmuddelbatzen“ zusammen zu treffen.

Aber Heute im Nachhinein betrachtet, war ich auch nicht der Hellste oder ich war mit dem berühmten „Klammerbeutel“ gepudert worden, denn ich ließ mich auch stets von der „Ex“, für ihre Arbeiten kostenfrei einspannen, ich redete mir zwar ein, ich täte es für meine Tochter, aber glaubte ich dies tatsächlich?

Ich wollte zu dem Umzugstermin eigentlich nur vorbei schauen, um Samantha ein Abschieds-Geschenk zu überbringen. Ich hatte aber nicht die Rechnung mit meiner „Ex“ gemacht, schwupps war ich für die nächsten Tage dienstverpflichtet in Krefeld. Da ich Kumpel wie „Sau“ war, so ließ ich mich nicht zweimal bitten, also wurde mein Werkzeug eingeladen, das Auto vollgetankt und auf eigene Kosten ging es in den Ruhrpott …

Der Umzugswagen war schon dagewesen und ein Großteil des Hausrates war schon nach Oben gebracht worden. Nun lernte ich zum ersten Mal, den nicht zur Hochzeit eingeladenen Schwager Franz kennen. Auch Franz hatte sich samt seinem Sohn zur kostenlosen Arbeit bei meiner „Ex“ rekrutieren lassen, obwohl sie ihn nur als doof und blöd abstempelte. Aus dieser Frau konnte man bei bestem Willen nicht schlau werden, hatte sie überhaupt kein Schamgefühl, oder hatte sie schon wieder den Eklat aus der Vergangenheit vergessen? Aber sicherlich war es aus ihrer Sicht konsequent, wenn man solche verachtete Menschen, für niedrige Arbeiten verwendet, denn so lange war die Sklaverei auch noch nicht abgeschafft worden? Von seiner fachlichen Qualifikation konnte ich mich gleich an Hand seines Redeschwalls überzeugen, er hatte fachlich nicht viel drauf, dafür lauter gescheite Sprüche, um sich wichtig in den Vordergrund zu stellen. Die Möbel standen bereits in den bestimmten Räumen und warteten auf meine Arbeit an die entsprechenden Wände fachgerecht angebracht zu werden. Dann musste noch die komplette Küche in den neuen Grundriss eingepasst werden, was mir auch anstandslos gelang.

Samantha war ganz happy, dass ihr Papa wieder bei ihr war. Sie erzählte mir von dem neuen Kindergarten, ihren neuen Freunden und davon, dass auch ein Kindergarten für behinderte Kinder angeschlossen war. Samantha fand diesen Umstand ganz aufregend und toll, da die gesunden Kinder den Nicht-Gesunden behilflich sein konnten. Ich fand diese Idee der Einrichtung im Zusammenspiel von gesunden und kranken Kindern einfach nur gut, denn so lernten die Großen von Morgen, den Umgang und die Akzeptanz von Behinderten und benachteiligten Mitmenschen. Die Arbeiten gingen gut von der Hand, so wie man es ebend gelernt hatte, ohne viel Reden, einfach abarbeiten. Es war von „Madame“ geplant, dass ich zwei Tage bleiben sollte, denn Arbeit gab es genügend, sogar so viel, dass „Madame“ sich zum Feier-Abend zum Rendezvous verdrückte und dies ließ sie sich ganz besonders heraus hängen, naja. Später erfuhr ich, dass sie ein Date mit einer Internet-Bekanntschaft hatte und diese Bekanntschaft sollte Wochen später ein erneuter Umzugsgrund werden.

Die Arbeiten wurden „pflichtbewusst“ erledigt, Samantha hatte am Abend noch viel Spaß, weil wir gemeinsam kochten und dazu das Gemüse schnippelten und dann gemeinsam gegessen hatten, aber auch der Abwasch wurde von uns Zwei erledigt. Mit dem Kochen hatte es „Madame“ nicht so, mit diesen Arbeiten stand sie auf dem Kriegsfuß, allzu oft gab es nur die Stulle aufs Brot, wie Samantha mir erzählte oder Spagetti mit Tomatensoße. Aber sehr oft blieb die Küche kalt …

„Madame“ liebte nach ihren Aussagen die mediterrane Küche, draußen heiß, gekühlter Lambrusco, so dass das Kondenswasser außen herunter lief und irgend etwas dazu, was nicht unbedingt mit Kochen zu tun hatte und für alle Notfälle gab es noch den Pizza-Boten.

Ich sehe Heute noch immer Samanthas leuchtende Augen, wenn ich nachfragte ob sie mir beim Kochen helfen wollte, Kinder sind hier sehr kreativ und wissbegierig.

Die Silikonfugen in der neu eingepassten Küche waren noch gar nicht richtig ausgehärtet, also noch elastisch und die Möbel hatten sich gerade an die neue Umgebung gewöhnt, Samantha wollen wir gar nicht erwähnen, denn auf unser Kind wurde von dieser Frau keine Rücksicht genommen, der Leitspruch lautete doch „Kassandra first“. Das Gastspiel im Kindergarten war von sehr kurzer Dauer und „Madame“ mit Anhang wollte zu der großen Internet-Liebe umziehen, warum erst einmal abwarten, der Mensch braucht doch Veränderung und wie sich ein Kind dabei fühlt, … scheiß egal!

Später stand in der Gerichtsakte, „die statt gefundenen Wohnungswechsel erfolgten aus arbeitspolitischer Sicht“, aber so genau, wie angekündigt, nahm sie es damit nicht, denn sie kündigte die Arbeitsstelle und wollte bei ihrer neuen großen Liebe, nennen wir ihn Bernd, im Büro arbeiten.

Samantha wurde wieder einmal aus ihrem neuen Umfeld heraus gerissen, weil Mutter nur ihre Interessen kannte und ohne Rücksicht auf Verluste ihr Ding und nur ihr Ding durchzog.

Ich hatte dies alles kommen sehen und leider nichts unternommen, ich hätte hier einschreiten müssen, was ich aber nicht tat. In dieser Situation hatte ich auch Verständnis für meine „Ex“, warum eigentlich? Ich ließ hier meine Tochter im Stich, eine Ausrede wollte ich auch im Nachhinein nicht mehr abgeben, aber vielleicht war ich damals noch der Ansicht, dass ein Kind zu seiner Mutter gehört?

Samantha konnte sich nicht wehren, Bernd der Neue, wie auch immer, wickelte sie am Anfang mit vielen Schmeicheleien und kleinen Geschenken in einer solchen Art ein, das es Samantha sehr gut gefiel. Bernd hatte ein eigenes Schwimmbad im Haus, einen lieben „Cäsar-Hund“, den aus der Hundefutter-Werbung und Samantha erhielt einen eigenen Kindersturzhelm und einen Kinder-Sitz für das hauseigene Motorrad, welches Kind konnte da schon ablehnend herüber kommen?

Die einst so geliebten Pferde bei ihrer Tante und dem Schwager Franz am Reiterhof, blieben somit nur noch zum Wochenende übrig oder zu den angesetzten Kurzurlauben. Der „brave“ Onkel Franz musste nun auf die Abholung von Samantha aus dem Kindergarten mit seinem Moped verzichten, denn dieser „Liebesdienst“ war nun durch den Umzug hinfällig geworden.

Ich kannte die Wegstrecke durch das parkähnliche Wohngebiet mit der dunklen Durchfahrt durch den Wald, bis hin zu dem Reiterhof, aber welcher „Unhold“ würde hier Böses vermuten und dann noch in der Verwandtschaft?

Sieben Jahre später sollte sich damit jedoch die Kripo beschäftigen …

„Madame“ hatte natürlich sofort an meine Mithilfe beim Umzug gedacht, „leider“ konnte ich beim Abbau und beim selbst engagierten Umzug nicht mithelfen, denn ich war bei einem Terminauftrag unabkömmlich, wie schade! Aber zum nächsten Wochenende fiel mir keine passende Ausrede mehr ein, denn es sollte auch ein letzter Umzug zu ihrer großen Liebe des Lebens sein, ich willigte ein und begab mich abermals Richtung Ruhrpott.

Die einst angepasste und eingebaute Küche sollte nun in Bernds Haus eingebaut und noch vergrößert werden, eine Mammut-Aufgabe übers Wochenende mit viel Arbeit und mit vielen Ecken und Kanten.

Zum Dank verkaufte mir Bernd, ein großes Schlitzohr, einige alte Biertisch-Garnituren und ein paar Ausstellungs-Trennwände, natürlich zum aktuellen Schnäppchen-Preis, verstand sich sicherlich von alleine. Meine Anlaufstelle war nun Hamm in Westfalen, etwas näher und bequemer zu erreichen. Samantha lebte sich sehr schnell dort ein und hatte viel Spaß mit dem Hündchen, obwohl dies auch mit einigen Pflichten verbunden war, was wiederum für ihrer Erziehung nicht schadete. Das Haus war jedoch in keinster Weise kindgerecht, es war sehr dunkel, mit vielen exotischen Reiseandenken voll „gepflastert“ und hier sollte eine Veränderung von statten gehen, so der Plan. Samantha bekam ein eigenes Zimmer und dieses sollte sie eigentlich auch nicht verlassen, denn der „große Meister“ wollte am Abend seine Ruhe vor dem überdimensionalen TV-Gerät, kurz um, das Kind ging dem Liebespaar gehörig auf den „Keks“. So schnell hatte sich für meine Tochter das Traumhaus zur Schreckenskammer gewandelt und „Madame“ schritt nicht ein, warum auch?

Bernd war in der Straßen- und Pflasterbau-Branche tätig, also gab es im Winter nichts zu tun und er bevorzugte in dieser Zeit den wärmeren Süden von Europa und auch die Nordafrikanischen Staaten. Das Auto wurde bepackt, die Motorräder auf den Anhänger verladen und mit Freundin und Kind ab nach Spanien, wo der Winter sie jedoch wieder einholte. Das Reiseziel wurde somit erweitert und sie setzten mit der Fähre über das Mittelmeer nach Marokko über, wo das Wetter wesentlich besser war. Madame hatte sich jedoch eine Unpässlichkeit eingehandelt und die vorzeitige Rückreise musste, zum Leidwesen aller, erfolgen.

 

Wie ich später erfahren konnte, so sollte dieses „Schwächeln“, gar nicht in die Vorstellungen von der großen Liebe Bernd, hinein gepasst haben. Da half doch nur der Spruch, „… schaff dir ein Polenmädchen an, die was vertragen kann und nicht beim ersten Kuss krepieren muß …“.

Das Verhältnis der beiden „Liebenden“ hatte die große Bewährungsprobe vorerst nicht bestanden, aber wie sollte dieses Familien-Verhältnis wohl weiter gehen …?

In der Osterwoche hatte ich Samantha eine Woche bei mir auf dem Bauernhof in den Ferien, Bernd und „Madame“ hatten sie mir vorbei gebracht und sich gleich, wie bei „guten Freunden“ üblich, sich zum Frühstück eingeladen. Diese Woche ging wieder einmal viel zu schnell vorbei und Samantha musste mit mir die Rückreise antreten, ich bemerkte das Samantha nicht sehr gerne zurück fuhr, irgend etwas bedrückte mein Kind, aber die kleine wollte nicht mit der Sprache heraus rücken. Bei meinem kurzen Aufenthalt vor der Rückfahrt bemerkte ich schon das gesamte Elend, das Liebespaar passte auch mit der Internet-Hilfe nicht zusammen und die Trennung war für mich nur noch eine Frage der Zeit.

Meine „Ex“ hatte mich in einigen Telefon-Gesprächen über die verzwickte Situation, am Laufenden gehalten, wahrscheinlich war ich als „Seelenklempner“ doch noch gut zu gebrauchen oder vielleicht auch nur, weil ich gut zuhören konnte. Ich erfuhr sehr kurzfristig von dem großen „Liebesaus“ und natürlich von dem geplanten neuen Umzug, wohin sollte es nun dieses Mal gehen?

Oh, es sollte wieder nach Krefeld zurück gehen, wegen den „beruflichen Umständen“, wie sie später ihre Umzugsreisen vor Gericht begründete.

Für den außenstehenden Betrachter ergibt sich sicherlich die eindeutige und zwingende Frage, warum hier kein Jugendamt im Sinne des Kindeswohls eingeschritten war, aber es fühlte sich niemand für unsere Samantha zuständig. Der abermalige Wohnungswechsel erfolgte erneut ohne Auflagen, aber dieses mal ohne meine Hilfe, denn ich sah nicht ein, dass ich diese Treiben weiterhin unterstützen sollte. Aber niemand von den Behörden war für das Kindeswohl verantwortlich, es war nichts an dem grauen Ruhrpott-Himmel zu erkennen, kein Jugendamt, kein Kinderschutzbund, kein weiß nicht wer …?

Bernd mit seinem Eigenheim und seinem so angepriesenen Schwimmbad im Haus, war nun Vergangenheit, die große, so standesgemäße Seifenblase war geplatzt und nur Einer durfte sich wieder etwas mehr freuen, dieses Mal war es wieder der gute Onkel Franz, der schon soviel Erfahrung mit der Abholung vom Kindergarten hatte …

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