Der spirituelle Weg

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Diese Ausweitung der Orientierung des Lebens an Gottes Willen über das in Gesetz und Propheten Gesagte hinaus auf alle Lebensvollzüge bedarf einer tieferen und umfassenderen Quelle der Erkenntnis, als Worte und selbst das Studium der heiligen Schriften sie vermitteln können. Diese Quelle liegt in der Unmittelbarkeit des Innersten, des Herzens als seiner Mitte, zu Gott. Diese spricht sich bei Jesus in unerhörten, blasphemisch anmutenden Worten aus wie: „Alles, was der Vater hat, ist mein“ (Joh 16,15) oder „Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30) – und tatsächlich wird er wegen Gotteslästerung verurteilt (Mk 14,64). Diese Einheit kann nicht äußerlich oder an der Oberfläche bestehen, und die Kommunikation dieser Einheit muss im Innersten und im Besitz desselben Geistes vonstattengehen.

Zu einer solchen Kommunikation in der innersten Tiefe sind auch die Christen berufen. Die Oberfläche genügt nicht: weder oberflächliches Kennen – „Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken, und du hast auf unseren Straßen gelehrt“ (Lk 13,26 f) – noch oberflächliche Frömmigkeit – „Herr! Herr! sagen“ (Mt 7,21) – noch auch große Werke: „… sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen große Wunder vollbracht?“ (Mt 7,22 f). Die Antwort ist immer dieselbe: „Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!“ (Mt 7,23). Der Neue Bund besteht darin, „Spruch des Herrn: Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein. … Denn ich verzeihe ihnen die Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr“ (Jer 31,33–34). Der Zugang in die innerste Tiefe und Mitte des Menschen, in sein Herz, wird freigemacht, so dass er nicht mehr als Knecht die Aufforderungen von außen befolgt, sondern seinen Willen formt im Dialog seines Herzens mit Gott – wenn er bei den Bewegungen seines Herzens bleibt!

Der Wackelkandidat in diesem Dialogprozess ist der Mensch, der den Weg des Hörens nicht zu Ende geht. Er bleibt nicht dran, hat keine Ausdauer (Lk 18,1). Er klopft jetzt an oder sucht – ganz wichtig! –, im nächsten Moment jedoch ist er anderweitig beschäftigt und vergisst seine Absicht. Nur wer Suchender, Bittender, Anklopfender bleibt, den führt der Prozess von der Oberfläche weg in die Tiefe. Nur ihm wird „der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben“ (Lk 11,9–13). Ein solcher Mensch wird zum „Sohn“: „Der Sohn kann nichts von sich aus tun [der Mensch, der nicht Sohn ist, kann das schon], sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. … Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut …“ (Joh 5,16 f). Es sind letztlich Vertrauen in die Wahrheit und Hoffnung, die den Weg in die Tiefe erlauben. Je offener und vorbehaltloser der Mensch in den Prozess eintritt, je mehr er bereit ist, sich sozusagen zu lassen, zu wollen, was Gott will, umso mehr will Gott, was der Mensch will. „Dann wird euch der Vater alles geben, worum ihr ihn in meinem [des Sohnes] Namen bittet“ (Joh 15,16).

Das alles ist nicht fertig da. Doch auf dem Weg des Hörens erstarken die Voraussetzungen des Hörens: Glaube, Hoffnung, Liebe zur Wahrheit, so dass der Prozess langsam in die Tiefe wächst. Das Herz eröffnet sich langsam. Der Hörende reift allmählich in die Unmittelbarkeit zu Gott hinein, den er in diesem Prozess überhaupt erst entdeckt und kennenlernt. Langsam bekommt er Anteil an einer ungekannten, nicht vorstellbaren Seligkeit. Es ist entscheidend, immer wieder den „Schritt“ des Hörens zu wagen.

Doch was mir, Paulus, damals ein Gewinn war, das habe ich um Christi willen als Verlust erkannt. Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt. Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen. So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.

Phil 3,7–11

Der Schritt auf dem spirituellen Weg

Paulus „gibt auf“, „sucht“, „will erkennen“, bewegt sich also aktiv auf seinem spirituellen Weg. Aktivität des Pilgers, von der dieses Kapitel handelt, braucht es, auch dann, wenn die Mitteilung des spirituellen Ziels letztlich alle Erwartung übertreffendes Geschenk auf Grund von Glauben ist. Da aber der Glaube vom Hören kommt, besteht im Hören ganz wesentlich die Aktivität des Voranschreitens auf dem Weg.

Es beginnt außen. Ein Ereignis, eine Begegnung, ein Wort berührt einen Menschen, geht ihm nach. Es hat Wirkung auf sein Inneres, löst dort Bewegungen aus. Diesen wird nun Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei sind manchmal erhebliche Widerstände zu überwinden. Davon handelt der erste Abschnitt: von außen nach innen.

Doch genügt es nicht, wenn das Nach-innen-Genommene quasi wieder zum andern Ohr hinausgeht. So würde der Pilger die Botschaft des Gehörten nicht vernehmen. Er wird also lernen, aufmerksam bei seiner inneren Wirklichkeit zu verweilen. Auf diese Weise gelangt er in die Tiefe seines Inneren. Immer neue Gewölbe öffnen sich ihm, wenn er bei seinen inneren Bewegungen aushält, auch dann, wenn diese störend, enttäuschend oder gar leidvoll sind. Dabei erfährt er, was Paulus mit „sein Tod soll mich prägen“ meint. In diesem Verweilen wird der Person ihr Inneres nicht nur bewusst. Sie erfährt, wie eine Bewegung aus einer anderen hervorgeht. Sie beginnt, Zusammenhänge zu erkennen, ihr Inneres zu verstehen. Das macht einen nicht unerheblichen Teil des Weges aus. So weit wird sie vordringen, bis nichts aus ihrem Inneren sie mehr bindet, bis sie alles (da-)sein-lassen kann, was sich in ihr bewegt. Davon handelt der zweite Abschnitt: In die Tiefe.

In der Tiefe kann jedoch ein Durchbruch geschehen, der das Gefühl vermittelt, wirklich bei sich selbst angekommen zu sein. Hier ereignet sich mitten im Leben „die Macht der Auferstehung Christi“, von der Paulus oben spricht. In ihr offenbart und verbirgt sich der wahre Grund des Lebens. Von einem solchen Widerfahrnis handelt der dritte Abschnitt.

Abgeschlossen ist der Schritt auf dem spirituellen Weg jedoch erst, wenn sich die Verwandlung des Selbst im alltäglichen Leben inkarniert: in der gelebten spirituellen Suche, im alltäglichen Verhalten, in Initiativen und Handeln. Damit wird der im Durchbruch geschenkten Klarheit gehorcht, sein Geist in die Welt eingepflanzt. Indem diese Sendung erfüllt wird, bleiben Pilger und Pilgerin offen, bereit für den nächsten Schritt des Hörens. Von dieser Bewegung von innen nach auβen handelt schließlich der vierte Abschnitt.

Somit lässt sich die spirituelle Grundbewegung folgendermaßen veranschaulichen:


Lehre mich, Herr!“ Mit diesen Worten näherte sich Nârada dem Weisen Sanatkumâra. Er antwortete ihm: „Komme zu mir mit dem, was du weißt, und ich werde dich lehren, was darüber hinausgeht.“

Er sagte zu ihm: „Herr, ich habe Rigveda, Yajurveda, Sâmaveda und Atharvaveda gelernt, ferner die Epen und heiligen Texte und alle Wissenschaften. Alle diese habe ich gelernt.

Herr, ich kenne die Worte (mantravid), doch den Âtman (das wahre Selbst) kenne ich nicht. Ich habe gehört, Herr, von Weisen wie du, dass derjenige, der den Âtman kennt, das Leiden überwindet. Herr, ich bin im Leiden gefangen, führe mich ans andere Ufer des Leidens!

Sanatkumâra sprach zu ihm: „Alles, was du studiert hast, ist nur Name.“

Chândogya-Upanishad (VII,1–3)5

1. Von außen nach innen – das erste Moment des Schrittes auf dem spirituellen Weg

„Außen“ – damit meine ich unsere Alltagswelt und unsere alltägliche Weise, sie wahrzunehmen und mit ihr umzugehen. Es mag hier genügen, einige für den Weg des Hörens bedeutsame Merkmale davon zu erwähnen, um anzudeuten, was es mit diesem Außen auf sich hat:

Wir müssen essen, wohnen, heizen, uns kleiden usw. und unseren Lebensunterhalt Natur und Gesellschaft abringen, um zu überleben. Wir brauchen Informationen und Kontakt mit anderen. Wir suchen Freunde, Freundinnen und Geschlechtspartner, kümmern uns viele Jahre um unsere Kinder und unsere alten Eltern. Wir engagieren uns politisch und gestatten uns ein bisschen Unterhaltung, Ablenkung und Freizeit: In alledem sind wir außen. Auch in Stunden, wo nichts davon uns beschäftigen müsste, sind wir mit etwas beschäftigt. Eigentlich sind wir immer mit „etwas“ beschäftigt, nie mit nichts.

Ob wir uns mit anderen, mit Sachen oder unserer Stimmung beschäftigen, alles wird uns dabei zum Objekt, zum Gegenstand. Das bedeutet, dass wir uns zu allem in einem gewissen Abstand befinden. Insofern leben wir in einem Gefühl der Isoliertheit, der Getrenntheit von allem. Wir können nur erkennen, was ein Stück weit vor uns liegt, das Nächstliegende, Unmittelbare erkennen wir nicht. So kennen wir auch nicht den Boden, auf dem wir stehen; um ihn zu erkennen, müssen wir einen Schritt zurücktreten. Das gilt auch – im übertragenen Sinn – von uns selbst und unseren Nächsten. Auch wenn wir mit einem Freund viel Zeit verbracht haben, er viel von sich preisgegeben hat, kann es geschehen, dass wir erschrocken feststellen, dass wir unseren Freund nicht wirklich kennen. Auch wenn er sich hätte rückhaltlos äußern wollen, es geht gar nicht: Auch wir selbst sind uns verschlossen. Doch obwohl wir uns letztlich unbekannt sind, können wir nicht umhin, alles aus unserem Blickwinkel und von unserem Standpunkt aus zu betrachten: Dieser befindet sich gewissermaßen in der Mitte unserer Alltagswelt, und von dort aus setzen wir alles zu uns selbst in Beziehung, bewerten es, erstreben es oder lehnen es ab, bauen das Außen als Welt um uns herum auf. Auch in diesen Vorgang sind wir wie eingeschlossen, wir können nicht wählen, ihn zu unterlassen.

 

Ein weiteres Merkmal des Außen besteht darin, dass sein Element der Name ist. Wenn wir den Namen von etwas kennen, atmen wir auf, sagen „ah ja“ und glauben, die Sache selbst zu kennen. Mit dem Namen verbinden wir eine Vorstellung von der Sache und können über sie reden. Veranschaulichen wir uns räumlich, was dabei geschieht: Wir haben den Namen, in einigem Abstand darunter ist die Sache, die so heißt und über die wir, oben, reden oder nachdenken. Mit der Sache selbst treten wir gar nicht in Kontakt. Normalerweise sind wir mit diesem Zustand zufrieden, wir sind uns dessen auch kaum bewusst. Offenbar reicht es meist aus, die Sache einschätzen, gebrauchen und verwenden zu können. Wir wissen, wie sie funktioniert, und dieses Wissen der Oberfläche genügt.

Ein spiritueller Weg, auf dem das Leben zur Einheit wird, kann am Außen nicht vorbeigehen. In der Tat beziehen sich alle Weltreligionen darauf. Sie deuten es und lehren Gebot und Ethos, damit der Mensch so damit umgeht, dass es ihn nicht hindert, sondern dabei unterstützt, sein spirituelles Ziel zu erreichen.

So regelt z. B. die Tora, Grunddokument des Judentums, wichtige Vollzüge im Leben des Einzelnen, der Familie und der Gesellschaft. Sie enthält keineswegs nur religiöse oder kultische Bestimmungen; sie ist vielmehr eine Sozialordnung, die persönlicher, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Wohlfahrt dient und dabei besonders die Armen im Blick hat. Auf das Gesamt der Lebensgestaltung bezieht sich der Bund mit Jahwe, dessen Urkunde die Tora ist. Nichteinhalten des Bundes, Verstoß gegen das Gesetz, zeitigt Fluch, der sich in Verarmung, Krankheit, Unfrieden, Unfruchtbarkeit oder zu frühem Tod manifestiert.

Der Islam verpflichtet seine Gläubigen nicht nur zu Glaubensbekenntnis, Gebet, Fasten, Almosen und Wallfahrt. „Er ist eine Ermahnung für die Menschen. Er begleitet sie in ihrem Leben, im Alltag und zu besonderen Anlässen, mit seiner Rechtleitung, mit seiner Belehrung, seiner Urteilshilfe und seinen praktischen Anweisungen“6, die den Einzelnen, die Familie und die Gesellschaft betreffen. „Diejenigen, die glauben und Gutes tun, gehen ins Paradies ein. Für die Ungläubigen und Übeltäter steht die Hölle bereit.“7 Wie im Islam gibt es auch im Alten Testament den Gedanken, dass in dieser verwirrenden und überfordernden Welt der Mensch eine Hilfe braucht, die ihm sagt, wie er leben soll: Tora und Koran werden jeweils als Gnade und Wohltat Gottes empfunden.

Im Christentum ist die Tora in der „goldenen Regel“ – „Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“ (Mt 7,12) – zusammengefasst. Alle Gebote und Verbote gipfeln darin, den Nächsten zu lieben wie sich selbst: „Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes“ (Röm 13,10). Erfahrene und erwiesene Liebe öffnen das Herz des Menschen, böse Taten hingegen verschließen es – gegenüber ihm selbst, anderen und Gott.

Im Buddhismus enthält der „edle achtfache Pfad“, der „ans andere Ufer des Leidens“ führt, eine Ethik, die „rechtes“ Verhalten des Menschen nach außen, gegenüber seinen Mitmenschen und gegenüber seiner Mitwelt vorschreibt.8 So soll seine Rede „recht“ sein, d. h. wahr, ohne Geschwätz und Zuträgerei, nicht roh. Er soll „das Rechte“ tun, Töten, Stehlen sowie Leid verursachendes sexuelles Verhalten unterlassen und zu einem „hilfreichen und unterstützenden Verhalten, das Frieden fördert, dienend und erleuchtend ist“9, finden. „Lebenserwerb und Engagement“ sind dann „recht“10, wenn kein Lebewesen dadurch zu Schaden kommt. Das Ziel des Weges, die Freiheit vom Leiden, wird verfehlt, „wenn man verderbten Geistes spricht, verderbten Geistes Werke wirkt, denn dann folget einem Leiden nach, gleichwie das Rad des Zugtiers Fuß.“11

1.1 Das Leben weist über das Außen hinaus

Doch außen allein kann das Leben nicht bewältigt werden: Guter Wille reicht nicht aus, um Gebote zu halten, ein Ethos zu verwirklichen oder in vertrauensvollen und offenen Beziehungen zu leben. Im Außen allein findet der Mensch außerdem nicht die Erfüllung, die er letztlich sucht.

Gebundene Freiheit

Es gibt kein erfülltes Leben, das nicht „gut“ ist. Konflikte, Feindschaften, Lügen, böse Taten oder auch nur das Zurückbleiben hinter dem, der man selbst ist, lassen einen keine Ruhe finden. Wer dies bejaht, steht immer wieder betroffen vor seinem Fall, der wie in ein Geheimnis eingehüllt zu sein scheint. Auch der an einem Apfel scheiternde Adam im Paradies kann letztlich nur den Hergang beschreiben: „Sie gab mir, und so habe ich gegessen“ (Gen 3,12). Wieso und Weshalb liegen unverständlich im Dunkeln. Gerade wer sich um das Gutsein müht, stellt nicht nur fest, immer wieder hinter dem eigenen Vorsatz zurückzubleiben, sondern dass für manche Fehler und manches ungute Verhalten guter Willen und bester Vorsatz untaugliche Mittel zu ihrer Überwindung sind: Es geht einfach nicht! Gegenüber den eigenen Lastern – Stolz, Neid, Völlerei, Geiz, Faulheit, Zorn, Wollust – ist der gute Wille machtlos. Im siebten Kapitel des Römerbriefs schildert Paulus dieses Problem sehr anschaulich; es ist das Rätsel der inneren Unfreiheit: „Denn ich begreife mein Handeln nicht: Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was ich hasse. … Das Wollen ist bei mir vorhanden, aber ich vermag das Gute nicht zu verwirklichen. … Ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das mit dem Gesetz meiner Vernunft im Streit liegt und mich gefangenhält im Gesetz der Sünde, von dem meine Glieder beherrscht werden“ (Röm 7,15.18.23). Solange die „Glieder vom Gesetz der Sünde beherrscht werden“, ist die Freiheit des Menschen nicht frei. Was ist zu tun? Die Mittel des Außen wie fester Vorsatz, mehr Disziplin, Aussicht auf Belohnung oder Androhung von Strafen usw. richten nicht viel aus. Im Laufe der Zeit erlahmt der dadurch anfangs zu höchster Kontrolle aufgestachelte Wille, und schwupps! ist geschehen, was hatte verhindert werden sollen. Bei dem „anderen Gesetz in den Gliedern“ handelt es sich offenbar um eine Macht, die näher ist, als wir außen vermögen zu schauen, und die die Freiheit zum Guten fesseln kann. Sie müsste dem Menschen bewusst werden und der Mensch als Ganzes von der Sehnsucht ergriffen sein, von ihr freizukommen.

Doch Bewusstwerdung des Inneren reicht noch nicht aus. So sind z. B. die sogenannten Antithesen12 der Bergpredigt und die „größere Gerechtigkeit“, die Jesus für das Reich Gottes reklamiert, nur lebbar, wenn das Innere nicht nur bewusst, sondern auch irgendwie gereinigt wird und die egoistischen Antriebe des Herzens entmachtet werden. Wie soll man etwa seinen Feind lieben können? Per definitionem ist der Feind jemand, den man nicht liebt, sondern verachtet oder hasst. Über solche Gefühle und ihren Geist müsste hinwegkommen, wer den Feind lieben will. Oder wie soll einer denjenigen eine zweite Meile freiwillig begleiten können, der ihn zum Mitgehen der ersten Meile gezwungen hat? Das hieße, die Kränkung und Empörung überwinden, die dieser gewaltsame Übergriff erzeugt. Wie soll ein junger Mann eine Frau nicht lüstern ansehen? Das hieße, frei zu sein von Wollust. All diese Beispiele weisen darauf hin, dass wir den Bewegungen des eigenen Inneren nicht nur näher kommen müssten, als außen gewohnt, sondern dass Hass, Begehren, Kränkung usw. gelassen werden müssen. Das gelänge, wenn im Innersten selbst eine Quelle der Erfüllung entdeckt werden könnte, in deren Licht solche Gefühle entmachtet und die Fesseln des gewohnten Standpunkts und Blicks sich lösen würden.

„Der Sannyasi hatte den Dorfrand erreicht und ließ sich unter einem Baum nieder, um dort die Nacht zu verbringen, als ein Dorfbewohner angerannt kam und sagte: ‚Der Stein! Der Stein! Gib mir den kostbaren Stein!‘ ‚Welchen Stein?‘, fragte der Sannyasi. ‚Letzte Nacht erschien mir Gott Shiwa im Traum‘, sagte der Dörfler, ‚und sagte mir, ich würde bei Einbruch der Dunkelheit am Dorfrand einen Sannyasi finden, der mir einen kostbaren Stein geben würde, so dass ich für immer reich wäre.‘ Der Sannyasi durchwühlte seinen Sack und zog einen Stein heraus. ‚Wahrscheinlich meinte er diesen hier‘, sagte er, als er dem Dörfler den Stein gab. ‚Ich fand ihn vor einigen Tagen auf einem Waldweg. Du kannst ihn natürlich haben.‘

Staunend betrachtete der Mann den Stein. Es war ein Diamant. Wahrscheinlich der größte Diamant der Welt, denn er war so groß wie ein menschlicher Kopf. Er nahm den Diamanten und ging weg. Die ganze Nacht wälzte er sich im Bett und konnte nicht schlafen. Am nächsten Tag weckte er den Sannyasi bei Anbruch der Dämmerung und sagte: ‚Gib mir den Reichtum, der es dir ermöglicht, diesen Diamanten so leichten Herzens wegzugeben.‘“13

Da ist der Dörfler, beherrscht von der Gier, endlich das ultimative Glück zu packen. Dort der Bettelmönch, der sich frei gemacht hat für ein Leben, das auf die Erkenntnis des Inneren gerichtet ist. Er scheint darin eine Erfüllung zu kennen, deren Hoheit und Glanz alles Glück und alle Ziele der Gier zu nichts werden lassen. Eine solche innere Erfüllung würde uns versöhnen und unsere gefesselte Freiheit befreien können.

Beziehung

Beziehung ist für Menschen ein lebensentscheidendes Feld. Ohne ausreichende Zuwendung sind Säuglinge kränklicher, ja sterben sogar häufiger.14 Ohne Beziehungen, ja auch nur ohne Ansprache, verkümmern Senioren und werden depressiv. Ohne Beziehungen kann sich die Identität einer Person nicht entwickeln. Menschen sehnen sich nach Kontakt, Berührung, ja Zärtlichkeit, nach Zuwendung und Verständnis. Beziehung weckt die Lebensgeister: Wünsche, Sehnsüchte und Hoffnungen erwachen. Interesse, Wertschätzung und Verständnis öffnen das Herz: Ach, das Leben ist doch gut! Erst recht, wenn Verliebtheit ins Spiel kommt und alles in ihr rosarotes Licht taucht.

Doch können Beziehungen kaum immerfort harmonisch sein. Andere Menschen haben andere Interessen und Verhaltensweisen. Im Alltag wird Etliches, was einem querläuft, stillschweigend toleriert. Anderes wird besprochen, und mal gibt der eine, mal der andere nach. Konflikte entstehen in dieser Situation dann, wenn persönliche Vorbehalte und Misstrauen in die Beziehung einfließen. Man unterstellt der anderen Seite unlautere Motive und, in der Konsequenz, Unaufrichtigkeit. Ins Spiel kommende Emotionen lassen die Situation eskalieren. Der Blick auf den anderen engt sich darauf ein, ob er sich wieder so verhält, wie man es ihm unterstellt. Der Dialog mit ihm wird aufgegeben, dafür ist der andere Thema im Gespräch mit Dritten. In Teams, Freundeskreisen und Familien sind Parteiungen, Intrigen und Machtkämpfe die Folge. Da auch diese letzte Eskalation nichts löst, muss man sich irgendwie arrangieren. Der Konflikt kühlt sich dadurch zwar schließlich ab, aber er verhärtet sich auch gleichzeitig. Die prekäre Situation des Beziehungssystems bleibt ebenso bestehen wie das Bewusstsein erlittenen Unrechts. Beides ergibt einen wackligen Boden für das gemeinsame Leben und Arbeiten. Ganz abgesehen von der Kraft, die es kostet, der anderen Seite aus dem Weg zu gehen und die eigene miese Stimmung niederzuhalten.

Dennoch sind „Konflikte eine ganz normale Begleiterscheinung menschlichen Zusammenlebens“15. Ohne sie geht es weder am Arbeitsplatz noch in einer Gemeinschaft noch in Freundschaft oder Partnerschaft. Konflikte sind unvermeidlich und normal. Daher ist die Bereitschaft, Konflikte einzugehen und auszutragen, für vertrauensvolle und verlässliche Beziehungen unabdingbar.

Zu lösen sind Beziehungskonflikte letztlich jedoch weder durch Appelle noch durch Reparationsleistungen, weder durch Beteuerung der guten Absichten, Versprechen von Besserung, Vorsichtsmaßnahmen, Aufforderungen zur Versöhnung noch mit „Schwamm drüber!“ und Vereinbarungen. Solange das Herz nicht versöhnt ist, beherbergt es weiterhin das Misstrauen. Zu lösen sind Beziehungskonflikte nur in einer direkten Aussprache, in der das gegenseitige Erleben neues Vertrauen begründet. Dazu müssen die Konfliktparteien allerdings wiederum etwas tun, was außen nicht geläufig ist: sich selbst näher kommen, indem sie Zug um Zug ihr Inneres erforschen, es voreinander eröffnen und sich damit auseinandersetzen (siehe dazu S. 104 ff). Dabei gehen sie das Risiko ein, von Gefühlen überwältigt zu werden und den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sie wagen, bei Kleinlichkeiten oder Ungeheuerlichkeiten ertappt zu werden und demontiert und beschämt dazustehen. Dass genau diese Wende nach innen um der Wahrheit in der Beziehung willen eine Stärke ist, wissen und würdigen die Menschen meist nicht.

 

Erfüllung jenseits des Äußeren

Für ein glückliches und erfülltes Leben versuchen wir, Erwünschtes zu erstreben und zu erhalten. Wünsche können dem Leben Richtung und Perspektive geben. Das Streben nach ihrer Erfüllung befreit von einem bloßen Beobachter-Standpunkt. Es zieht ins Getümmel: Da sind Anstrengung und Risiko, da sind Kontakt und Reibung, da sind Vitalität und Grenzen. In alledem erfährt der Strebende sich selbst als lebendig und, bei Erfolg, eine Erhöhung seines Daseinsgefühls. Zunächst beglückt es, wenn ein Wunsch in Erfüllung geht. Man freut sich, genießt den Zustand, ist wie gesättigt davon. Wohlige Müdigkeit und Entspannung stellen sich ein. Doch diese angenehmen Folgen der Wunscherfüllung verklingen. Schnell, oft erstaunlich schnell, wird der neue Zustand gewöhnlich. Spuren von Langeweile trüben ihn ein, die sich im Lauf der Zeit zu Öde und Leere steigern. Die Unzufriedenheit und die Unruhe des Ausgangspunktes sind wieder da, erkennbar daran, dass die Augen nach links und rechts schweifen, um neue Wünsche zu entdecken, deren Erfüllung sich erstreben ließe. Irgendwie ist nach der Wunscherfüllung gleich vor der Wunscherfüllung.16 Mehr noch: Das durch Wunscherfüllung immer wieder herbeigeführte Glück verliert im Laufe der Zeit an Höhe und wird stumpf. Wenn das Instrument des Wünschens gar zur Sucht entgleist, erweist es sich nicht nur als auf Dauer nutzlos, sondern als verderblich.

In der Tat ahnen die Menschen, dass ihr sterbliches Leben nicht durch äußere Güter und Erfolge erfüllt werden kann. Immer wieder einmal fühlen wir unser Inneres vom Außen berührt; bei Tragödien und Katastrophen ebenso wie bei Großtaten der Technik – mit feuchten Augen saß ich als Junge vor dem Fernseher, als der erste Mensch den Mond betrat –, angesichts der Wunder der Natur und der Kunst, menschlicher Schicksale usw. Immer dort, wo wir ins Staunen geraten, uns unverhofft Gutes geschenkt wird, wo wir Liebe erfahren oder Schönheit uns berührt, kommen wir unserem Inneren näher. Doch sind diese Momente nicht zu halten, und es scheitert der Versuch, sie wiederherzustellen.

Ähnliches geschieht in Gipfelerfahrungen, die spontan und unvermittelt eintreten und unser Inneres mit Trost, Licht und Liebe erfüllen. Das Herz geht über, weitet sich und stimmt spontan dem zu, was mit ihm geschieht. Es wird erfüllt von dem Verlangen, aus der Mitte und Tiefe des Inneren leben zu können, die sich darin eröffnet und den Menschen im Fluss des Daseins bei sich selbst beheimatet.17 Die Sehnsucht des Menschen geht über das Äußere hinaus.

Das lehrt auch die unbegreifliche Fröhlichkeit der Armen dieser Welt: Während ich in Kolkata morgens zum Einsatz in Mutter Teresas Sterbehaus ging, winkten und lächelten sie mir zu, die die Nacht auf der Straße verbracht hatten und nun hofften, das Essen für diesen Tag verdienen zu können. Was haben demgegenüber Reiche oft so verschlossene und abweisende Gesichter. Prinz Gautama, der spätere Buddha, verfügte über sagenhaften Reichtum und Macht, war jung, gesund und besaß eine schöne Frau. Obwohl ihm äußerlich nichts fehlte, „musste“ er ausziehen, um in Einsamkeit und Meditation einen Weg zur Überwindung der Schrecknisse von Alter, Krankheit und Tod zu suchen; in ihrem Angesicht erschien ihm alles, was er besaß, sinnlos und für das Gelingen seines Vorhabens auch nutzlos. In der Tat weist die Vergänglichkeit alles Äußeren nach innen. Doch nicht nur sie.

Immer wieder erfahren wir, dass unser Herz durch „mehr von Äußerem“ nicht erfüllt werden kann. Die Nonnen und Mönche aller Religionen folgen einem Ruf, der ihnen die Erfüllung ihrer Sehnsucht jenseits des Äußeren verheißt. Alle, die sich in die Stille zurückziehen, werden von der gleichen Sehnsucht geleitet. Gebet, das in all seinen Formen Sammlung und Innehalten voraussetzt, ja reifend immer innerlicher wird, weist nach innen. Die großen Menschensehnsüchte weisen nach innen. Sie postulieren eine Mitte dieses Inneren, aus der unbedingte Bejahung und ewige Liebe gleichsam hervorquellen, welche erlauben, sich ganz, würdevoll und frei zu fühlen – auch dann, wenn im Sterben alles Äußere bedeutungslos wird. Und in der Tat wird etwas von dieser Einheit und Mitte im Herzen erfahren, wo, von sich absehend, Gutes getan oder anderen die Hand zur Versöhnung gereicht wird. Da erscheint das Innere als Schlüssel zur Erfüllung unserer Sehnsucht.

Das Innere: verschlossen und vermieden

Dass uns unser Inneres geradezu verschlossen ist, habe ich schon eingangs festgestellt. Wenn wir uns schon mit seinen flüchtigen Äußerungen, Gedanken und Gefühlen beschäftigen, dann so, dass bestenfalls eine Stichprobe davon genommen wird. Diese wird behandelt, wie Menschen das überlicherweise tun: Sie betrachten das Innere eben von ihrem Standpunkt und damit in Distanz. Sie kommen nicht in Berührung damit.

Der Kontakt mit dem Inneren ist allerdings auch heikel. Selbst Menschen, die ihn suchen, die sich zu einer Therapie entschließen oder in die Stille gehen, haben neben Hoffnung und Sehnsucht meist auch die Sorge, dass ihr Inneres sie mit Wahrheiten konfrontieren könnte, die nicht leicht zu bewältigen sein werden. In welche Krise wird das führen? Kommt heraus, dass sie ihren Partner oder ihre Partnerin in Wahrheit gar nicht lieben? Dass sie mit ihrer Arbeit unglücklich sind? Dass sie mit der Maske des Starken und Erfolgreichen nur ihre Minderwertigkeit mühsam kaschieren? Und wenn solches bewusst wird, wie geht das Leben dann weiter? Wenn schon diesen Mutigen die Begegnung mit dem Inneren als Risiko erscheint, um wie viel mehr macht sie dem Mann oder der Frau von der Straße Angst? Tatsächlich ist etlichen Zeitgenossen schon der Sonn- oder Feiertag ohne Arbeit und ohne Shopping zu viel der Konfrontation mit sich selbst. Was will man auch mit sich, seiner Müdigkeit, Öde und Langeweile anfangen? Wenn sich das Innere sogar störend im Alltagsbetrieb meldet, dann hoffen die meisten Menschen, dass es sich bald von selbst wieder gibt. Vielleicht verordnet man sich etwas Ruhe, einen Spaziergang und längeren Schlaf. Klappt das nicht, wird versucht, darüber hinwegzugehen, und man vergleicht mit anderen, die schlimmer dran sind. Man tröstet und vertröstet sich. Arbeit, Sport oder Konsum helfen dabei. Andere versuchen in einer anderen Welt, bei Events oder spiritueller Wellness auf erfreulichere Gedanken und zu angenehmeren Empfindungen zu kommen. Hilft das nicht und zeigen sich erste körperliche Beschwerden, wird der Arzt konsultiert. Eine Diagnose würde Erleichterung bringen. Man wüsste eine körperliche Ursache seiner Malaisen und wäre die zermürbende Ungewissheit los, die das aus dem Tritt geratene Innere verursacht. Doch oft endet auch dieser Versuch wie das Hornberger Schießen. Dann bleiben nur noch größere Veränderungen des Lebens: ein Zertifikat oder Titel, die als Pflaster auf dem Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit und Minderwertigkeit dienen, welche sich inzwischen eingestellt haben; eine neue Stelle, die das unangenehme Innere stillstellt. Schließlich bleibt noch der Umzug, um woanders ganz neu anzufangen. Die neue Front, die auf diese Weise eröffnet wird, beansprucht Aufmerksamkeit. Die alten Quälgeister sind damit gebannt. Für eine Weile zumindest. Doch dann tauchen sie wieder auf, am Ende vehementer als zuvor.

All diesen letztlich untauglichen Lösungsversuchen ist zweierlei gemeinsam: die Maxime, Unangenehmes auf jeden Fall wegzu„kriegen“, und die dazu nötige Veränderung außen zu suchen. Unter diesen Prämissen müssen manchmal Menschen regelrecht körperlich erkranken, um endlich innezuhalten und sich ihrer eigenen inneren Wirklichkeit zu stellen. Peter Jessen, ein Freund, Chefarzt und Therapeut, prägte den Ausspruch: „Nur an der Wand ist Wandlung möglich.“ Dies ist nicht nur ein Sprachspiel, das stutzig macht, weil es die unwandelbare „Wand“ mit „Wandlung“ zusammendenkt, sondern auch eine Einsicht, die ich aus eigenen Beobachtungen bestätigen kann. Man hat Namen und damit verbunden eine Vorstellung von der Sache – Person, Situation –, die so heißt. Die Selbstverständlichkeit dieser Vorstellung ist so groß oder liegt so sehr außerhalb des eigenen Horizontes, dass wenn die Sache ihr nicht entspricht, nicht etwa die eigene Vorstellung überprüft, sondern mit aller Kraft versucht wird, die Sache der Vorstellung von ihr anzugleichen. Falls das nicht klappt: neuer Versuch mit mehr Einsatz. Wieder nicht stellt sich das Erwartete ein. Dann noch mehr vom selben – ganz wie einer, der partout durch eine Wand ohne Tür will. Irgendwann wird er wund und erschöpft am Boden liegen. Sein Glück, wenn er kapitulieren kann und sich eingesteht, dass das, was er will und erwartet oder wie er es erstrebt, einfach nicht geht. In diesem Moment kommt er in Kontakt mit seinem Inneren: Enttäuschung, Ohnmacht, Ärger, Erschöpfung … Anders als Glücksmomente, die ihm das Außen schenkt, eröffnet ihm dieser Kontakt mit dem Inneren eine Fährte, die ihn näher zu sich selbst bringen könnte – wenn er sie aufnimmt, bei seinen Wahrnehmungen aushält. Solange es geht, scheint dieser Kontakt mit dem Inneren vermieden zu werden. Erst an der Wand, wenn alle Veränderungen der äußeren Lebensumstände, alle narzisstische Befriedigung durch Geld, Titel, Ansehen, Einfluss, Karriere nicht geholfen haben, alles noch schlimmer geworden ist, wenn außen nichts mehr geht, erst dann entsteht die Bereitschaft, sich dem Inneren zuzuwenden. Ist das nicht eigentümlich bei so vielen Hinweisen des Lebens nach innen?