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Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur

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XLV

 
Nu siht man die
Gruͤnen heide
Wol bekleidet, wol geschoͤnet.
Schouwent an den gruͤnen walt!
Nu hoͤret man die vogelin singen
In den wunneklichen ouwen.
Die der kalte winter twang,
Die siht man in wunnen beide.
Vogel sang
Mit froͤiden doͤnet,
Wan ir stimme ist manigvalt.
Nů siht man die blůmen springen,
Der mag man ein wunder schouwen,
Sit der liebe sumer ist hie.
 
 
Manger froͤit sich
Gegen der wunne;
So leb ich in sender swere
Nach der lieben frouwen min,
Dú da kan so suͤsse lachen,
Swenne ir roter munt erlachet,
Und er liebe lachen sol.
Bas, danne ich erdenken kunne,
Kan si wol,
Dú seldenbere,
Kúsche und dabi wiplich sin.
Si kan mir die froͤide machen,
Das min herze an froͤiden krachet.29
Frouwe Minne, darzů sprich.
 
 
Minne, hilf das
Mir dú here
Mit ir liehten ougen brach30
Mine sende swere buͤsse,
Die ich von der schonen dulde.
Doch froͤit mich ein lieber wan,
Das si mir min leit verkere,
Wan ich han,
Dast ane lougen,
Von ir sendes ungemach.
Minne, sprich, das si mich gruͤsse;
Minne, wirb mir umb ir hulde:
Sost mir senden, siechen bas.
 

XLVI

 
Nu woluf! gruͤssen
Wir den suͤssen,
Der uns buͤssen
Wil des winters pin,
Der uns wil bringen
Vogelin singen,
Blůmen springen
Und der sunnen schin.
Da man sach e
Den kalten sne,
Da siht man gras;
Von touwe nas,
Bruevent das
Die blůmen unde der kle.
 
 
Vorhin in walde,
Uf der halde,
Hort man balde
Wunneklichen schal.
In suͤsser wise,
Gar von prise,
Hohe, lise,
Singet dú nahtegal.
Der vogellin sanc
Der ist niht zekrank
Hin gegen dem meigen.
Megde! leigen!
Wir sun reigen
Den sumer lanc.
 
 
Des meigen bluͤte,
Des sumers guͤte
Hohgemuͤte
Git den vogellin.
Das hilfet mich kleine,
Wan dú reine
Troͤste alleine
Noch das herze min.
Ir brunes har,
Ir ougen clar,
Ir roter munt
Hat mich verwunt
Bis an den grunt,
Swie fro ich doch gebar.
 

XLVII

 
Winter, du wilt aber vil verderben
Liehte blůmen, die doch schoͤne waren;
Und ein wib, dú wil mich froͤide ersterben,
Der ich pflag in froͤiderichen jaren:
Dú gůte, dú gůte, dú reine,
Die ich mit ganzen trúwen iemer meine.
 
 
Sit dú welt an froͤiden wil verswinden,
So moͤht ich wol lassen ungesungen.
Wan ein wib des war ich wolte erwinden,
Nach der ie min herze hat gerungen:
Dú gůte, dú gůte, dú reine,
Die ich mit ganzen trúwen iemer meine.
 
 
Wol gebaren und lieplich lachen,
Lieplich bliken dar und dan mit guͤte,
Das kan dú vil gůte wol gemachen;
Gegen ir troste froͤit sich min gemuͤte:
Dú gůte, dú gůte, dú reine,
Die ich mit ganzen trúwen iemer meine.
 
 
Wer gesach ie von so rotem munde
Minneklicher lachen und gruͤssen?
Den kust ich vil gerne, ob si mirs gunde,
Dú mir minen kumber kan gebuͤssen:
Dú gůte, dú gůte, dú reine,
Die ich mit ganzen trúwen iemer meine.
 
 
Dú reine ist vri vor missewende,
Der ich dienen wil gar eigenliche.
Ich bit ie, das si mir helfe sende;
Tůt si das, so wirde ich froͤideriche:
Dú gůte, dú gůte, dú reine,
Die ich mit ganzen trúwen iemer meine.
 

XLVIII

 
Nu siht man aber die wunneklichen heide
In speher wat mit blůmen wol beschoͤnet;
Man hoͤret die vogellin in dem walde singen,
Den tet der kalte winter vil zeleide;
Nu ist aber der walt mit sange wol bedoͤnet,
Den hoͤrt man in dú oren suͤsse erklingen;
Si froͤwent sich gegen des suͤssen meigen bluͤte:
So sent sich min gemuͤte
Nach der vil reinen guͤte;
Das si mir Got behuͤte!
 
 
Swas ieman seit, so lit der wunsch an wiben.
Si kunnen in dú herzen lieplich lachen;
Ir loslich ougenblike tůnt froͤidenriche;
Ir reine guͤte kan wol leit vertriben,
So sis mit guͤte wellent lieblich machen.
Ze der froͤide ich in der welte niht geliche.
Ach ie doch das tůt mir niht dú reine, suͤsse,31
Die ich mit sange gruͤsse.
Got mir des helfen muͤsse,
Das si mir kumber buͤsse.
 
 
Ir wol geroͤter mund, ir liehten ougen,
Ir kel, ir kinne, ir roͤselehte wangen,
Die hant das sende herze min betwungen;
Do si darin geblihten lieplich tougen,
Darnach zehant do wart ich ir gevangen.
Darzů do kam dú Minne darin getrungen,
Si sprach: nu hab ich mich din underwunden.
Das han ich wol befunden
An minen senden wunden,
Die stent noch unverbunden.
 
 
Was treit úch fúr, fro Minne, ob ich verdirbe?
Was hilfet es úch, suͤssú seldenbere?
Durh Got, nu bin ich doch verselt úch beiden.
Was treit úch fúr, fro Minne, ob ich erstirbe?
Was hilfet úch min lange werndú swere?
Mich jamert, sol min herze von úch scheiden,
Sit ich úch han gedienet manige stunde.
Hei, kus von rotem munde!
Ob mir din trost des gunde,
Das mich dú liebe enbunde.
 
 
Ich wil den valschen und den ungetrúwen
Zeleide singen, und den edeln jungen
Zeliebe, und  der vil lieben, die ich da minne.
Ir valsches herze kan den valsch wol brúwen.
So we in ie wart so we der valschen zungen,
Dú valschet in ir herzen und mit sinne.
Das schat mir niht: ob mich dú suͤsse reine
Wil meinen, als ich meine
Si, lieben alterseine;
So schat ir has mir kleine.
 

XLIX

 
Nu ist manig herze vro,
Wan das mine; das můs iemer trurig sin,
Es enwende ir guͤte also,
Das ir guͤte troͤste mir das herze min.
Hei, nahtegal!
Suͤssen schal
Bringet uns des meigen zit.
Al min trost an einem reinen wibe lit.
 
 
Aller miner selden tag
Lit an der, diu mir das herze hat verwunt.
Niemant mich getroͤsten mag,
Wan dú schoͤne und ir roseroter munt.
Hei, wer aber das,
Ane ir has,
Das ichs umbevienge also!
 
 
Minne, sunder dinen dank, so were ich fro.
Minne, sunder dinen dank…
Hab ich das gesprochen, das ist mir leit.
Nu sich an, min lip ist kranc.32
Nieman mich getroͤstet, wan ir werdekeit.
Hei, Minne, sprich
Wider mich!
Sprich ein guͤtlich wort zů ir,
Das dú reine suͤsse tů genade an mir.
 

L

 
Sol ich disen sumer lang
Bekumbert sin mit kinden,
So wer ich lieber tot.
Des ist mir min froͤide krank.
Sol ich niht ze den linden
Reigen: owe, dirre not!
Wigen, wagen, gugen, gagen,
Wenne wil es tagen?
Minne, Minne, trute Minne, swig! ich wil dich wagen.
 
 
Amme, nim das kindelin,
Das es niht enweine.
Alse lieb als ich dir si,
Ringe mir die swere min!
Du maht mich alleine
Miner sorgen machen fri.
Wigen, wagen, gugen, gagen,
Wenne wil es tagen?
Minne, Minne, trute Minne, swig! ich wil dich wagen.
 

LI

 
Dú nahtegal dú sang so wol,
Das man irs iemer danken sol,
Und anderen kleinen vogellin.
Da daht ich an die frouwen min
Dú ist mins herzen kúnigin
 
33

BRŮDER EBERHART VON SAX,

ein Bredier

Nach dem Liede auf die heilige Jungfrau, das in der Samml. von Minnesingern Th. I S. 28…30 abgedruckt ist, findet sich in der Bremischen Handschrift folgender Anfang eines andern Liedes. Ob auch in der Pariser Handschrift nichts mehr steht?

 
 
Ewig geburt, gotlich ein lamp, vil megtlich gezwiget,
Verborgen ros in lilien blat, einvalt und doch gedriget,
Verholn und gevriget,
Und unerkant din wesendes wesen,
Vor allem wunder suͤsses wunder, wunderlich gemeret,
Sin kraft in siner wisheit als…
 

HER RUDOLF VON ROTENBURG

I

 
Kunde ich geloben die frowen min,
Als ich entstan
Ze rechte wol,
Mit trúwen das ich tete:
Der ich můs iemer mere sin
Gar undertan;
Min herze sol
Ir tragen wernde stete.
Ob ich si niht geloben kan,
So wissent doch,
Das die dir sint
Von Troie unz uf die Sone
Niender funden einen man,
Der spreche, noch
Ie sach ein kint,34
Das lebt wol alse schone.
Solde ich der frouwen haben wal,
Der leben stat
Uf hohem pris,
Fúr miner frouwen minne,
Von Maggun unz ze Portegal;
Mins herzen rat
Wer ir amis,
Von der ich lones sinne.
 
 
Was schate mir ein schwacher nit,
Ob mir dú schone gúnde,
Das ich ir diende zaller zit,
So vil ich danne kúnde?
Was leiden mannes were das,
Der mir der selde erbunde,
Ob ich erwurbe, ane ir has,
Das ich genade funde!
 
 
Es ist ein reiner sitte gůt
An frouwen, das
Si minnent die35
Gar ane strit
Mit stetem můte stent in ir gebande.
Daruf so húget min hoher můt;
Wande ich vergas
Der gůten nie,
Ze keiner zit,
Sit dem tage, das man si genande.
Wil si mir des gelouben niet,
Das ich ir bin,
Und lange was,
Gar undertan,
E ich si durh der ougen schin erkande,
Und ich mich nie von ir geschiet,
Und ie min sin
Ir tugende las
Uf gůten wan;
Des setze ich ir das herze min ze pfande,
Das mir nie wib so nahen kan
Und niemer sol.
Swie verre ich si,
So wissent das:
Die mine sinne stent in dem lande,
Da ich ir kunde alrerst gewan.
Mir tete wol,
Mohte ich ir bi
Getweln bas
Mit steteclicher fůge und ane ir schande;
 
 
So neme ich fúr der vogelin sang
Der wolgetanen minne,
Swie doch der nahtegalen klang
Mir troͤstet mine sinne.
Vil dike so der min gedank
Mit sorgen lebt hierinne;
 
 
Sie machet mir das leben kranc,
Mis herzen kúniginne.
Sin enpflege masse:
Von der strasse
Můs ich uf den smalen pfat,
Da sprichet mir dú sorge mat;
So můs ich froͤide miden,
Und grossen kumber liden.
Ob ich mit stete
Gut gerete
Nicht an ir erwerben kan,
So heisse ich niht ein selig man.
Si pfliget so vil der guͤte,
Davon das min gemuͤte
Dike singet
Und springet,
Uf genedeklichen wan.
Si ist ro rehte wol getan,
Das nieman si ensehe,
Wan der von schulden jehe:
Der also were,
Das er swere
Wolde liden dur ein kint,
Der wer an beiden ougen blint,
Wolt er si niht enminnen
Von allen sinen sinnen.
Uf aventúre
Ich diene ir húre,
Seht, darzů wol zwenzig iar,
Das ich so gros als umbe ein har
Ir kunde nie geniessen:
Es muͤsse si verdriessen.
 
 
Ovidius, der wise man,
Do der von erst minne pflag,
Do kunte er uns den sinen ban.
Ob si die naht ald den tag,
De keiner lib,
Man alder wib,
Die minne unrehte pflegen;
Der nîden schar
Die nemens war:
Das die vor kilchen legen!
Der blůmen schin
Sol iemer sin
Von ir gewalt gescheiden!
Dú heide hreit
Si unbereit
Den kargen und den leiden.
Mir tůt der kumber niht so we,
Den ich můs von in liden;
Davon, si tetens deste me,
Bete ich, sis gar vermiden.
Min reht ist, das ich von in dulde
Kumber und has.
Die mir miner frowen hulde
Erbunden, ane was,
Wanden si, das ich ins gulde,
Si heten mich bas.
Gar ane alle mine schulde
So nident si das,
Ob mir geschehe,
Das ich sehe
Ein wib, der ich bin undertan,
Und ie was, ane valschen wan,
Das sie mich umbevienge.
Der die darumbe hienge,
Die gůten lúten
Wendent trúten,
Da es nieman scheiden sol,
Das kunde ich vertragen wol.
Ich bin in niht geminne,
Swas ich davon gewinne.
 
 
Sorgen bůs
Tete ein grůs
Schone mir,
Der von ir
Keme; so
Were ich fro.
Verre bas
Tete das,
Danne ein wib
Minen lib
Hete wert.
Bas gewert
Wer ich hie,
Darnach ie.
Min gedank
Ane wanc
Stete pflag.
Untz ich mag
Alder kan
Sele han,
So můs das herze min
Ir iemer stete sin,
Uf den wan;
Wande ich han
Mich gar an si verlan.
Nu nimt genůge wunder,
Das ich so grossen kumber klage,
Und iedoch darunder
Ein so hoh gemuͤte trage.
Da han ich gůt gedinge,
Das si mir libes ende gebe,
Darnach ich iemer ringe,
(Das wissent!) aldiewile ich lebe.
 

II

 
O we, das ich si miden sol
Ze keiner zit
Durh swachen nît,
Die ich můs iemer minnen!
Das tůt vil maniges herzen wol,
Der sinen můt
Hat gar behůt
Vor tougenlichen sinnen.
Ich bitte Got, das ime besche,
Als ich im gan,
Der mir erban
Ir minneklichen guͤte.
Wan hassent si den kalten sne,
Und gunden mir,
Ob ich an ir
Erwurbe ein hoh gemuͤte?
(Ja muͤste er han gelukes rat,
Der das verdienen wolde.)
Ich wene, es were ein missetat,
Ob ich si minnen solde.
Ich neme, swie es mir darumbe ergat,
Ir roten mund ze solde
Fúr tusent march; und ob der pfat
Flusse von rotem golde,
Des moͤhte ich senfter enig sin.
Geloubent das:
Mir tete bas
Der welte has,
Danne ob ich si ze langer zit verbere.
Mir tůt ir liehter ougenschin
Den lib so clar
(Dú rede ist war!),
Das man ein har
Sehe in dem herzen, swanne ich bur were.
Ich wil ir dienen ane zil;
Des habe ich reht:
En eben sleht
Wer ich ir kneht,
Ob si mir niemer liebes iht getete.
Ouch duhte mich der selden vil,
Das ich si sach,
Und mir geschach
Ein ungemach,
Davon ich ir můs iemer wesen stete.
Sin welle ir guͤte an mir began,
Uf der genade ich singe;
So můs ich stete unfroͤide han,
Swie mir daran gelinge.
Si sol mich niht verderben lan;
Wande ich uf gut gedinge
Mit trúwen ir bin undertan,
Und darnach iemer ringe,
Das ich ir ere
Gerne mere,
So vil als ich beste kan;
Wande ich si mir erwelet han
Us allen guten wiben.
Ich wil bi ir beliben,
Ob si es gerůchet.
Swer mich sůchet,
Dem zeige man mich da,
Weis got! und niender anderswa,
Unz ich der sele walde.
Vor dem gruͤnen walde
Suln wir beginnen
Schone minnen,
Si mich, und ich gerne si,
So wirde ich aller sorgen vri;
So lebe ich niht ungerne,
Ob mir der tagesterne
Gelit so nahe,
Und umbevahe
Ich si. Das lassen ane zorn;
Dú rede were eht gar verlorn.
Das nide swer der welle.
Solde ich davon die helle
Beschowen innen,
Selker minnen
Muͤst ich úh pflegen da zehant.
Ob es da were also gewant,
Das mir dú schone gunde,
Das ich ir, alse ich kunde,
Der blůmen breche;
Da gereche
Ich mine lange swere also,
Davon das min gemuͤte fro
Belibe zallen ziten.
Ob ichs kan erbiten,
So wirt mir alles des ich ger,
Ob ich da gůt gelúke han.
Der rede moͤhte sin min wer
Der Babest da von Lateran,
Das si mich wert
Des ich gegert
Nu lange han mit stete,
Alder aber giht:
‚Ich tůns niht,
Ob er mich iemer bete!‘
Es lit an ir
Swas iemer mir
Beschehen sol ze heile:
Si troͤste mich!
So hangen ich
An dem rades teile,
Da maniger hanget ane trost,
Der doch genaden dinget,
Das er von rúwen werde erlost,
Und darnach iemer ringet.
Ist das ich niht gewinne36
Lon von ir gewalt,
So můs ich gar ane sinne
Loufen in den walt.
Mines herzen kúniginne,
Der ich bin versalt,
Dú sol mir ir suͤsse minne
Teilen manicvalt.
So das geschehe
(Das ich spehe,
Weis got! nu vil mengen tag
Mit dienste, als ich beste mag),
Das mir ir schonen ougen,
Als ichs gemeine, tougen
Ze heile winken:
Solde ich hinken,
Dur das eine, tusend jar
An minen beinen, das ist war,
Das ich es gerne tete.
Uf alse gůt gerete
Sol ein man
Schaden han.
Es ist reht,
Das der kneht,
Diene wol,
Da er sol
Lon enpfan:
Also han
Ich vil gar.
Selten war
Nan si doch
Des ich noch
Ie gesprach;
Sin gesach
Nie durh das
Deste bas
Her ze mir:
Doch ich ir
Stete bin.
Min gewin
Was ie noch kleine da.
In gesůche anderswa
Niemer solt;
Unverscholt
Wer ich ir iemer holt.
Ich lide grosse swere,
Die ich doch iemer gerne dol,
Wie kumbe ich ir enbere.
Si tůnt mime herzen wol,
Swie si des niht geloubet,
Das ich ir holdes herze trage,
Dú mich der sinne roubet:
Damitte ich ir genaden jage.
Solde ich des Riches crone
Von rehte tragen iemer me,
Genige ich niht ir lone
So gros als umbe ein bone,
Mir tete dannoch ir laster iemer we.
 

III

 
Ein hoher můt
Mich singen tůt
Disen wunneclichen sanc!
Schoͤne und gůt,
Hoͤfsch und frůt
Ist min frouwe, sunder valschen wanc,
Nach der min herze ringet.
 
 
Ir roter munt
Hat mich verwunt
Sere, durh der ougen schin.
Werde ich gesunt,
(Dast mir wol kunt)
Das můs gar an ir genaden sin,
Dú mich so sere twinget.
 
 
Hab ich des nît,
Das si mir lit
Naher danne ein ander wib:
Denselben strit,
Ane endes zit,
Wil ich liden umbe
ir werden lib,
Der mir noch froͤide bringet.
 
 
Herze und sin
Hat si mir hin
Mit ir schoͤnen zucht benomen.
Dast min gewin;
Wan ich ir bin
Eigenlicher danne irs hant vernomen,
Swie mir daran gelinget.
 
 
Hei, schoͤnest aller wibe,
Du, nim sendes war,
Wand ich dich minne gar,
E das der selden schibe
Mich hin verdruke dar
Zů der verzalten schar.
 
 
Si liebet mir
Von schulden alle tage,
Die ich, herze! dir nahest trage.
Unmere ich ir
Durh mine klage,
Das muͤse sich verkeren!
Ich bin geborn
Ze dienste ir werdekeit.
Dast gar verlorn,
So si mir seit:
Des mag ir zorn
Min herzeleit
Mit lihter kunst gemeren.
Ir ougen glast,
Ir roten mundes schin,
Machen mich gast
Der sinne min.
Der minnen last
(Das můs nu sin)
Wil mich an froͤiden seren.
 
 
Frouwe, aller tugende krone,
Tů mir der sorgen rat!
Wande dir gesichert hat
Vor allen frouwen schone
Min herze, swie es ergat,
Ane arge missetat.
 
 
Parcifal, der leit dur minne
Grossen kumber und not.
Mehoth pflag derselben sinne,
Wande es ime Amur gebot.
Glies und eine kúniginne
Minten sich unz an den tot.
Noch minne ich herzelicher
Dich lieben selicheit
Mit ganzer stetekeit.
Wirde ich iht lones richer
Von diner werdekeit,
Des wirt min froͤide breit.
 
 
Das dú maget Lavine icht were
Schoͤner danne min frouwe si,
Oder Pallas, dú witen mere:
Des gelouben bin ich fri.
Si kan froͤmden grosse swere
Und kan sorgen machen bi.
So gros ist, frouwe reine,
Din er und din gewalt;
Din selde ist menicvalt.
Ich bin din ungemeine,
Darzů bin ich gezalt,
Des wirt min froͤide balt.
 
 
Mir tumben ist also geschehn:
Ein lieb hat mir min ougen ersehn,
Des ich niemer sit vergessen kunde;
Dast ein reine, selig wib.
Nach ir lieben, roten munde
Sent sich al min lib.
Ohey, Ohey!
 
 
Sit ich die schonen erst ersach,
Von der ich han menig ungemach,
So nam mir ein minnekliches lachen
Alle die gedanke min.
Also kan si toren machen;
Dast an mir wol schin.
Ohey, Ohey!
 
 
Si hasset mich gar unverscholt,
Der ich bin mit trúwen holt.
Ich můs mich dem boume wol gelichen,
Der sunder rinden stat,
Unz min lib der minneklichen
Sich gefroͤmdet hat.
Ohey, Ohey!
 
 
Du hast doch, frouwe here,
Min herze und den gedank,
Ane aller hande wank,
Swar ich des landes kere,
Du lebst darane getrang;
Da mich dú minne twanc.
 
 
Dast ein kumber,
Si wil mir niht bas
Noh gelouben, das
Ich ir nie vergas,
Sit ich tumber
Erst da gesas,
Da man werde mas
Aller tugende vas
Diu hant die besten minne
Zwischen Paris und der Sal
Mit lobelicher zal
Mins heiles kúniginne
Wande in mins herzen wal
Stet aller wibe kal.
Ob das Riche
Were mir gesant,
Dannoch al dú lant,
Dú man erkant
Eigenliche,
Lies ichs in ir hant.
Dú min herze bant,
Aldar ich si vant:
So lieb ist mir din ere,
Die ich, frouwe, minnen můs.
Uf dinen werden grůs
Dien ich dir iemer mere
Von dem houbet unz uf den fůs;
Des wirt mir niemer bůs.
 
 
Beide, rot und wis,
Also hat der nature flis
Gemachet ir wengel var,
Und hat dabi ze wunsche gar
Gestalt ir minnerichen munt,
Gelich deme, als er spreche zaller stunt:
Kússe, kússe, kússe mich!
Alse tet ir nieman gerner danne ich,
Wolde sis versinnen sich.
Mir schadet ein not
(Und niht so vil),
Das ich si selten sihe,
Die ich iemer minnen wil.
O we wie wirt der sorgen rat,
Dazů man heiles noch der statte niene hat!
 

IV

 
Hete ich niht anders leides me,
So wolde ich klagen den gruͤnen kle,
Den uns der rife und ouch der sne
Verderbet hat:
Daran geschiht mir leide.
Nu geht mir naher ander leit,
Das mir ein wib so gar verseit
Ir minne, die mit stetekeit
Gedienet hat
Min lib, min herze, beide.
Dú mir vor allen wiben
Ze frouwen můs beliben,
Wil dú mich verderben so,
Wer sol mich danne machen fro?
Ja wers ir súnde, ob si mir also tete.
Ich was ir ie getrúwe,
Und bin ir iemer núwe.
Schoͤner danne ein spiegel glas,
Herter danne ein adamas,
So ist ir das herze min an rehter stete.
 
 
Wol der Minne,
Dú min sinne
Leret
Und keret
Nach der besten einer, die man in alder welte erkennet!
Wol der guͤte,
Der gemůte
Machet,
Das mir lachet
Herze und al die sinne min, swa man si vor mir nennet!
E ich den kumber,
Den ich tumber
Dulde,
Durh ir hulde,
Liesse, lieber hette ich Rome und Engellant verbennet.
Und liege ich das,
So muͤsse ir has,
Der ich nienen vergas,
Min leit vertragen;
So wurde krank
Al min gesank.
Ir werden dank
Můs ich bejagen,
Des wurden tusent herzen lebende ane swere.
Swie min frouwe ir versagen
Wider mich verbere,
Son weis ich noch des kúniges niht, der mir geliche danne were.
Was hilfet si das riche gůt,
Die niht wibes minne minnent,
Und des niemer niht beginnent,
Das man nennet hohen můt?
Des hoͤfschen zimt den frouwen niht,
Swes herze unsanfte wol getůt.
Maniger suchet dur das jar,
Des er doch niht vinden wolde.
Sere man si hassen solde,
Die den wiben sagen unwar.
Swie kleine es mich doch frume,
Ich geloug in nie so túre als umb ein har.
Leider, si minnent alle niht als ich,
Die da wibes minne flissent sich.
Des sol min frouwe lan geniessen mich;
Ja enbin ichs niht, der valscher minne gert.
Valsches wil ich niemer werden wert,
Das hab ich her behalden drisseg vert.
 
 
Dú vil liebe und dú vil reine,
Die ich so herzelichen meine,
Erwirbe ich der niht ein vil kleine,
So fúrhte ich, das min sang erzage.
Swie min frouwe mir des gunde,
Das ich von ir minneklichen munde
Ir werden grůs bejagen kunde,
So verdurbe al mins herze klage:
Swie ich ir minne niht bejage,
So wissent, das ich allen froͤiden widersage.
 

V

 
Ich tete gerne schin
Grossen pin,
Den ich nu lange han.
Wolde gelúke sin
Der venre min,
So muͤse ich sorge lan.
Swie mir daran gelinge,
Doch ratet, das ich singe,
Ein wunneklicher můt;
Ouch dunket es mich gůt.
Swer ere gerne jaget,
Der gevat ir deste me;
Des bin ich unverzaget,
Swies mir darumbe erge.
Ich bin ein selig man,
Das ich ie gewan
Als schonen sin,
Der mich geleren kan
Lassen und han,
Als ich spil under in,
Und ich wol kan gescheiden
Die lieben von den leiden.
 
 
Das mein ich an ein wib
Und ir vil gůten lib,
Dú mir die froͤide machet,
Der ich e nien gepflag,
Davon min herze lachet
Vil dike, als es wol mag.
Hohen můt ich nie gewan,
E ich die schonen ane gesach,
Dú mir tůt, das ich wol kan
Verdulden, leit und ungemach.
Min herze nie von wibe me
So rehte wol ze mir gesprach;
Das wolde ich wider reden e,
Do betwanc es mich, das ich nie verjach.
Kunde ich wol, so solt ich sagen
Von ir das beste, als ichs enstan,
Dú mir sol vil gar vertragen,
Das ich han den můt an si verlan.
Si hat beroubet ellú wib
An mir, und můs mich eine han.
Ja wage ich ere und ouch den lib;
Was moͤhte ich nu dur si began?
Si kan noch eren,
Wol verschulden
Lobes vil, den man ir tůt,
Und ouch bekeren
Nach ir hulden
Swen si wil. Si ist so gůt;
Wie moͤhte ich eine si verlassen?
Ane strit
Jo dienet ir
Das lant gemeine,
Und unverwassen,
Zaller zit,
Ist si von mir.
War tete ich danne mine sin,
Der mich das beste leret?
Jo erwurbe ich lihte den gewin,
Der manig herze seret.
Si hat dú Minne zeineme gaste
Nu vil manigen tag gezalt,
Das si ir sinne niht so vaste
Ziehen wil in ir gewalt
Als si die mine hat getan.
Ouch ist mir das ein ere,
Der ich wolde wesen an
Húte und iemer mere.
 
 
Min herze ist gros, und wart nie swach,
Das es getorste ernenden
Al solche swere und ungemach,
Dú mich tůt ellenden.
Ist min frouwe ein teil ze her
(Dur wen solde ich das wenden?),
So wirt min froͤide deste mer,
Wil si min not vollenden.
Der zwivel tůt mir leides vil;
Doch troͤstet mich gedinge,
Ob ich bin stete (als ich da wil),
Das mir vil wol gelinge.
Ich sage iu, wer den strit geriet
Das taten mine sinne.
Ine můt ir anders niet,
Wan das ich si minne;
So hat si mich gar gewert,
Des ich an si sinne.
Er ist vil wis, swer masse gert;
Des bin ich worden inne.
Ich han mich selben úberladen
Mit wunderlicher stete.
Buͤset nieman mir den schaden,
Das ziet sich ze ungerete.
Wer solte stete an wiben gelten,
Wan ein ungefuͤger man,
Der missetete und selten
Gutes iht verschulden kan?
So schone sinne,
Die gerieten,
Das si kan des besten warn,
Den sol dú Minne
Das verbieten,
Das an mir niht missevarn.
Sol mich vergan ir grosse guͤte,
Die min ouge an ir ersach,
So můs ich lan
Ein hoh gemuͤte.
Das ist mir ein ungemach,
Des ich niht vergessen wil;
Und lebt ich tusend jare,
So het ich iemer leides vil:
Das sage ich iu ze ware.
So gros ist min klage,
Das ich gar verzage,
Si enwelle ir widersage
Lassen, dú mir alle tage
Vil ze nahe gat.
Si sol den rat
Kiesen, der zen eren rehte stat,
Sit si sich noch so wol behuͤtet hat
Vor missetat.
 
 
Swie sere mich twinge
Si, von der ich singe,
Doch han ich gůt gedinge,
Das mir noch wol gelinge;
Wande ich wil den strit
Han alle zit,
Unz das si der not ein ende git,
Dú doch vil nahe zallen ziten lit
Mir iemer sit,
Sit si min gemuͤte
Gevie mit ir guͤte,
Nach der ich mich verwuͤte.
Swie sere man ir huͤte,
Doch bin ich der man,
Der ir wol kan
Verholne dienen, ob si mir des gan.
Was kan gewerren mime libe dan
Der mirs verban?
 
 
Dú Minne
Mine sinne
Betwungen so hat,
Das min herze stat
Mit sorgen, swies ergat.
Wie sol des werden rat?
Es ist ein missetat,
Das si mich eine lat.
Mir were
Vil swere
Min můt und krank,
Wan das si betwank
Min herze, des ist lang.
Das ich nach froͤiden rank
Und ouch vil dike sanc:
Des sage ich ir danc.
Nu ger ich niht mere,
Wan das dú schone mich ze rehte lere,
In der welte sol ichs iht began,
Davon ich múge haben wan,
Das si min genade welle han.
 
 
Swas ich nu von hohem můte
Ie gesprach, und ouch tet ze gůte,
Daran brachte mich min frouwe gůt;
Davon min herze und alder můt
Gerne zallen ziten das beste tůt.
Swer gerne nach eren wil ringen,
Der sol sinen můt betwingen,
Das er selten an ihte missetů.
Ja mag im wol daran gelingen,
Kan ers mit schoner fůge bringen,
So wol beide abent und frů,
Das im die besten sprechent wol;
Das helfet im dazů.
Er sol sin milte und niht ze here:
Das ist min tumbes mannes lere.
Wil er in der welte den pris bejagen,
Sunder valsch er sine sinne kere
Daran, das er mit zúhten mere
Sin froͤide. Tougenliche sol er tragen
Ein lieb; davon sin herze vro
Belibet zallen tagen.
Ja enmag ze stete
Nieman tragen ho
Den můt (swie gerne ers tete)
Noch rehte wesen vro,
Wan der ze hohe Minne hat
Gůten wan. Des herze stat
Vor falscher fůre wol behůt;
Dú minne twinget sinen můt,
Das er zallen tugentlichen dingen můs sin bereit:
Des wirt sin lob von rehten schulden wit und breit.
 
 
Ein man sol niht vermiden,
Durh boͤser lúte niden,
Er si dien frouwen zallen ziten undertan;
Und můs er davon kumber han,
Den sol er gerne liden.
Mag er si bringen inne
Verwentlicher minne,
Und das sin lib ist aller valscher sitte blos:
So můs sin froͤide werden gros.
Swel leit er des gewinne,
Er lasse ime sin der boͤsen nît ze lihter wis.
Was sol ein besser paradis,
Ob er mag vro beliben
Von wol gelobten wiben?
 
 
Ja klage ich min swere,
Das mir noch nie gelanc,
Swie gerne ich da were,
Da man nach froͤiden ranc.
Min herze ie gerne das beste riet
Den libe, swie es in doch niet
Vervahen kunde umbe ein har.
Dú wort dú dunkent mich niht war,
Das man sprichet, darnach man werbe,
Des werde meist dem man,
Und ich so herzeclich ze manigen stunden geworben han
Umb einer frouwen hulde,
Von der ich dike dulde
Al solich not, dú mime libe nahe gat.
Das mich so kleine das vervat,
Dast ane mine schulde.
Ich diene uf gůt gedinge,
Swie mir daran gelinge.
Min herze ist ir mit trúwen zallen ziten bi;
Von leide wirt es niemer vri,
Es si das si mich twinge
Mit ir wol stenden ougen,
Das si mich sehe tougen
An,  minneclich  also,
Das ich wol muge entstan,
Das si min genade welle han;
So wirde ich ane lougen vro
Und zallen ziten schon und wol gemůt.
Des hat si leider sich behůt,
Das si niht mit ir guͤte37
Troste min ungemuͤte.
 
 
Ich wil der schonen kúnden,
Das mir ist rehte als e was Gurasse,
Der in des sewes únden
Ertranc, davon das er ane masse
Minnet eine frouwen. Das si mich des erlasse,
Des bitte ich inneclichen
Die gůten, dú mich hat so gebunden,
Das in allen richen
Niemen lebt, der so gar verwunden
Si von starken rúwen, als ich bin zallen stunden.
So sere nie bevangen
Enwart noch Riter Gawan von Minnen,
Ich si in ir getwangen
Noch vaster. Wolde si sich des versinnen,
So moͤhte ich noch von ir vil suͤssen lon gewinnen.
Es ensi das si mich welle
Begnaden, so ist mir zallen ziten
Als eime, der in der helle
Můs mit rúwen Gotes helfe biten.
Ich stirbe, ob ich ze langer vrist mit solcher not sol striten.38
 
 
Ob ich von ir eine
Verdirbe, das ist kleine.
Wie lútzel mich das wundert!
Ja lagent tusent hundert
Ze Troie von Elenen tot.
Noch gerner mac man liden dur mine frouwen not;
Wan Got ein besser wib nie werden gebot.
Schoͤner lebt enkeine,
Wan die ich da meine.
In allen landen,
Die sie ie erkanden,
Oder hant gesehen,
Die muͤssen ir alle von waren schulden jehen,
Das dem, der si minnen sol, niemer kan bas beschehen.
Si sagent von Gúttinnen,
Die hievor minnen
Pflagen zallen ziten
In dien landen witen,
Das si weren schoͤne und gůt;
Hete die Got wol gesunt unz her behůt,
Si enmoͤhten gar gelichen niht der, die mich singen tůt.
Es wart nie niht so gůtes
Noh so hohes můtes.
Si kan mit schonen sinnen
Solich lop gewinnen,
Das ir die besten sprechent wol.
Von schulden ir ze gůte aldú werlt gedenken sol;
Swa si wont, da můs das lant von ir sin froͤiden vol.
Das ie so hoh das herze min
Geriet an ein wib so gůt,
Des můs ich fro von schulden sin.
Si hat vor valsche gar behůt
Ir userwelten gůten lip.
In schoner froͤide stet ir můt
Gehohet so fúr ellú wib,
Das mime libe sanfte tůt.
 
 
Min gemuͤte
Tůt der merkere spehen
Leides vil;
In getar vor huͤte
Niemer si reht angesehen
Als ich wil.
Des sol ir guͤte
Niemer mich engelten lan;
Wan, swa der lib
Ist, min gemuͤte
Wirt ir selten an.
Enchein ander wib
Enmag getroͤsten mir den můt;
Es ensi das si mir sende
Ein boten, der mit worten gůt
Mir kúnde ein liebes ende.
Glies leit vil manigen tac
Von liebe grosse swere;
Alienor desselben pflac.
Wie ungerne ich verbere,
Ich endiende ir bas, ald alse wol.
Der lib ist mir unmere
Ob ich si dike miden sol,
Bi der ich gerne were,
Ane kumber moͤht es sin.
Nu scheident uns die boͤsen,
Die huͤtent ir, so tůnt si min;
Got muͤsse uns von in loͤsen!
 
 
Mir was dú Minne ein teil ze gram,
Dú mich vil sere twinget,
Do si mir die masse nam,
Damit vil maniger bringet
Sin gemuͤte an solhen wan,
Da im vil wol gelinget.
Si moͤhte michs han erlan;
Min herze unsanfte ringet.
Nu han ich helfe noch den rat,
An den ich mich verlasse,
Wan der gůten, die mich hat
Betwungen ane masse.
Hey! wie si sich eret,
Ob si min leit verkeret,
Und mir die froͤide meret,
Dú vil manig herze leret
Leben ane twanc
Uf suͤssen sanc,
Der machet mengem man sin truren kranc.
Ouch tůn ich ir den ane valschen wanc
Uf gůten danc.
Nu seht wie ichs wage:
Ich seze ir ze lage
Beide frúnde und mage;
Kumt mir dan iht ze trage
Ir lon, des wirde ich alt.
Mir ward gezalt
Von der schonen ere manigvalt,
Der han ich funden vil in ir gewalt;
Des bin ich balt.
Nu enweis ich niht zeware,39
Wie min frouwe wil, das ich mich gebare,
Von der ich die grossen not enpfie;
Sin enwart mich noch ze rate nie.
Nu tete ich gerne das beste, wisse ich wie.
Swas mir geschiht ze leide,
Darumbe ich niener doch gescheide
Von der lieben minen steten můt.
Den sweren tag er wol vertůt,
Der sich versiht, das der abent werde gůt.
 
29In der Handschrift: Das min herze an froeiden kranket.
30Hier sind durch die Schuld des Abschreibers zwey Zeilen in Eine zusammen geschmolzen. Vielleicht ist zu lesen: Die mit ir vil liehten ougen In mein sendes herze brach,
31In der Handschrift: Ach ie doch das tůt mir dú reine suͤsse.
32In der Handschrift: Nu sich an wan min lip ist kranc.
33Steht dieses Lied eben so abgebrochen in der Pariser Handschrift?
34In der Handschrift: Sach ein kint.
35In der Handschrift: Si minnent ie.
36In der Handschrift: Ist das niht gewinne.
37In der Handschrift: Das si giht u. w.
38In der Handschrift:.. mit solcher not striten.
39In der Handschrift: Nu ein weis ich niht zware.