Reise Know-How Reiseführer Marokko

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FÜNF ORTE ZUM BADEN, SURFEN UND ENTSPANNEN


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Al Hoceima und Umgebung | 115

Schon die Fahrt auf der N 16 von Tétouan in Richtung Al Hoceima ist spektakulär. Malerische Buchten unterbrechen die grünen Berge des Rifs, deren steile Hänge bis zum Mittelmeer reichen. Als Unterkunft bieten sich Ferienwohnungen an, zur Entspannung lange Spaziergänge an dunklen Sandstränden und für die Aktiveren Wanderungen im nahe gelegenen Nationalpark Al Hoceima in den Bergen und an der Küste.


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Oualidia | 302

Im vorwiegend von Marokkanern im Hochsommer viel besuchten Ferienort südlich von El Jadida ist außerhalb der Saison nur wenig los. An der lang gezogenen, türkisblauen Lagune kann man zahlreiche Wasservögel beobachten, Bootstouren und Strandspaziergänge unternehmen und natürlich baden. Dazu gibt’s frische Austern aus der Lagune in jedem Restaurant.


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Sidi Kaouki | 349

In diesem kleinen Ort südlich von Essaouira herrscht eine besonders relaxte Atmosphäre. Im Winter treffen sich hier Wind- und Kitesurfer auf den Wellen des kalten Atlantiks. Surfer und Traveller finden Unterkunft in einigen sympathischen Gästehäusern. Am Sandstrand kann man in Richtung Norden und Süden endlose Spaziergänge unternehmen oder auf dem Rücken eines Pferdes oder Kamels zu einem Ausflug starten.


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Taghazoute | 346

Der Küstenstreifen nördlich von Agadir ist zwar auch nicht mehr einsam und wird zunehmend touristisch erschlossen, aber man findet hier noch immer wunderschöne Sandstrände wie etwa in Imourane, Taghazoute, Imiouaddar (Paradis Plage) und Immesouane. Die Gegend ist ein Paradies für Surfer, die hier diverse Surfschulen und -unterkünfte finden.


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Mirleft | 448

Auch Mirleft südlich von Agadir ist unter Wellenreitern bekannt. Der Ort selbst hat außer hübscher Surferherbergen und chilliger Cafés nicht viel zu bieten, aber die Buchten, Klippen und Strände rundum sind sehr schön. Außerdem kann man einen lohnenden Ausflug zu den roten Natursteinbögen am Strand von Legzira und zum kolonial geprägten Städtchen Sidi Ifni unternehmen.


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Tanger, die marokkanische Metropole am Mittelmeer

Im touristisch wenig entwickelten Norden Marokkos lohnen neben den Badezentren um Martil vor allem die legendäre Stadt Tanger, die Altstadt von Tétouan und Chefchaouen mit seinen weiß-blauen Gassen vor grüner Bergkulisse einen Besuch.

1 Tanger, Rif und Mittelmeerküste

Überblick

Chefchaouen

Chefchaouen – Issaguen – Al Hoceima

Chefchaouen – Ouezzane – Fès

Issaguen – Targuist bzw. Taounate – Fès

Tanger

Tanger – Tétouan

Tanger – Tétouan (entlang der Mittelmeerküste)

Tétouan

Tétouan – Al Hoceima

Tétouan – Chefchaouen

ÜBERBLICK

Tanger – einst schäbige und verfallene Hafenstadt – erstrahlt in neuem Glanz. In der Medina entstanden stilvolle Riads (Gästehäuser) in mediterran anmutenden weißen Häusern. Eine palmengesäumte Promenade zieht sich entlang des Sandstrandes, vorbei an Cafés, Luxushotels und Beachclubs mit Pools und nächtlichen Partys. Die Neustadt spiegelt noch immer die internationale Vergangenheit wider, mit spanischen, italienischen und französischen Elementen. Der moderne Fährhafen Tanger-Med und Direktflüge aus Deutschland machen Tanger zum wichtigsten Touristenzentrum des Nordens und Ausgangspunkt zur Erkundung der Region.

Die Häfen von Tanger und Ceuta ermöglichen eine bequeme und schnelle Anreise (nur 35 Min. Überfahrt von Tarifa) per Fähre mit dem eigenen Fahrzeug von Südspanien nach Nordmarokko.

NICHT VERPASSEN!

Tanger – ein Bummel durch die quirlige Altstadt | 48

Tétouan – maurische und spanische Architektur in der Medina | 83

Am Mittelmeer – Baden in einer der malerischen Buchten | 92

Nationalpark Al Hoceima – wandern zwischen Klippen und Meer | 94

Chefchaouen – malerische Gassen in der blau-weißen Stadt im Rif | 98

Diese Tipps erkennt man an der gelben Hinterlegung.

König Mohamed VI. ist im Gegensatz zu seinem Vater Hassan II. dem Norden des Landes zugetan, und so entwickelten sich in den letzten zehn Jahren die Verkehrs- und die touristische Infrastruktur enorm. Lokale Tourismusprojekte bemühen sich um die Etablierung eines ökologisch und sozial verträglichen Tourismus in der Region Nador-Oujda-Al Hoceima.

Das grüne Rif-Gebirge mit z.T. steil zum Mittelmeer abfallenden Klippen, die eine malerische Kulisse für die Badebuchten bilden, sowie seinen kurven- und panoramareichen Straßen durchs Landesinnere besuchen nur wenige Touristen. Immer noch eilt dem Rif sein Ruf als Drogendestination voraus. Zahlreiche (international unterstützte) Entwicklungsprogramme bemühen sich darum, den Bauern eine Alternative zum Cannabisanbau zu bieten. Gendarmerieposten und Militär bewachen zwischen Tétouan und El Jebah die Küste, um Drogen- und Menschenschmuggel zu verhindern. Für Touristen hat sich die Lage dadurch deutlich entspannt – Verfolgungsjagden von Drogenhändlern o.Ä. gehören der Vergangenheit an. Trotz der Investitionen der letzten zehn Jahre fühlen sich die Rif-Berber noch in vielerlei Hinsicht vom Staat vernachlässigt, was sich in Protestbewegungen in Al Hoceima bemerkbar gemacht hat (vgl. Kapitel zum Nordosten). Reisende sind davon jedoch nicht betroffen.

Im Rif kann man Wanderungen und Mountainbike-Touren mit grandiosen Ausblicken unternehmen und in kleinen Herbergen (Gîtes) übernachten. In den wildromantischen Felsbuchten mit türkisblauem Wasser (besonders zwischen Tétouan und El Jebah) lässt es sich ungestört baden und relaxen und – nach Rückfrage bei den Kontrollposten! – auch am Strand übernachten.

Tanger

Tanger liegt zwischen Atlantik und Mittelmeer im äußersten Nordwesten Marokkos. An der schmalsten Stelle der Straße von Gibraltar trennen den afrikanischen Kontinent nur 14 km Luftlinie von Europa. Vom spanischen Tarifa düsen sechsmal täglich Schnellboote in nur 30 Minuten in die marokkanische Metropole am Meer hinüber. Die von Hügeln begrenzte Bucht von Tanger umgibt ein weißes Häusermeer mit rund 950.000 Einwohnern. Südwestlich der Stadt erstrecken sich Pinienwälder und endlose weiße Sandstrände. Im Westen markiert das Cap Spartel den nordwestlichsten Punkt Afrikas und die Einfahrt in die Straße von Gibraltar. Tanger ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, an die im Osten die Provinz Tétouan und im Süden die Provinz Larache anschließen.

 

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Blick über Tanger und seinen Stadtstrand

„Tor zu Afrika“, „Die weiße Stadt“, „Stadt der Künstler“, „Die legendäre Stadt“ – Tanger trägt viele Titel. Für viele Touristen, die mit der Fähre ankommen, ist „Tanjah“ (sprich: „Tanscha“) die erste afrikanische Stadt, die sie zu Gesicht bekommen. Die Festungsanlagen der Altstadt, einst von den portugiesischen Eroberern errichtet, thronen seit mehr als 500 Jahren über den Meeresklippen von Tanger. Im 19. Jahrhundert entstanden neue Wohn- und Verwaltungsviertel außerhalb der Stadtmauern für die wachsende internationale Gesellschaft aus Diplomaten und Migranten. Tanger war zu dieser Zeit das diplomatische Zentrum des Landes. 1923 wurde Tanger zur Internationalen Zone erklärt und von acht Staaten verwaltet: Frankreich, Spanien, Großbritannien, Niederlande, Belgien, Portugal, Schweden und Italien. Dank der Zollfreiheit erlebte Tanger eine wirtschaftliche Blütezeit, zugleich boomte das Geschäft mit geschmuggelter Ware. Nach dem Zweiten Weltkrieg existierten 19 ausländische Konsulate in der Stadt. In den 1940er und -50er Jahren wurde Tanger von vielen Aussteigern als „freizügigste Stadt Europas“ bezeichnet – die Metropole zwischen Europa und Afrika zeigte sich damals offener als die meisten europäischen Städte und galt als sicherer Hafen für Exzentriker, Aussteiger und Homosexuelle aus aller Welt. Mit der Unabhängigkeit Marokkos im Jahr 1956 endete die Zeit der Internationalen Zone und damit die große Freizügigkeit. Die Anziehungskraft Tangers auf Schriftsteller, insbesondere die „Beatniks“, und Künstler blieb jedoch erhalten: Paul und Jane Bowles, Tennessee Williams, William S. Burroughs, Jean Genet, Jack Kerouac, Truman Capote, Henri Matisse u.v.m. fanden hier Inspiration und Ideen für ihre Werke.

Die international geprägte Vergangenheit Tangers lässt sich bis heute in der Stadtstruktur ablesen: Im Zentrum der Medina (Altstadt) befinden sich eine spanische Kirche (Iglesia de la Purísima) und die Amerikanische Gesandtschaft, das heutige Old American Legation Museum. Das San-Francisco-Viertel (in der Neustadt) umfasst verschiedene italienische und spanische Institutionen – das italienische Konsulat etwa ist im Palais Moulay Hafid untergebracht. Weitere europäische Einrichtungen sind die anglikanische St. Andrew’s Church mit Gräbern bekannter Europäer in unmittelbarer Nähe zum alten Marktplatz, dem Grand Socco, der Deutsche Friedhof im Mendoubia-Park und der Jüdische Friedhof vor den Mauern der Altstadt. Bis heute gibt es in Tanger eine spanische und eine amerikanische Schule.


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Fischerboote im Hafen von Tanger

Geschichte

Der Legende nach hat Antäus, Sohn Neptuns und der Erdgöttin Gäa, die Stadt gegründet. Herkules spaltete an dieser Stelle die Erde und schuf so die Meerenge von Gibraltar, wo Mittelmeer und Atlantik ihre Gewässer vermischen. Tanger ist das wahre Eingangstor Marokkos, täglich verbinden es mehrere Fähren mit Algeciras, Gibraltar und Tarifa. Zuerst war es eine schlichte Berbersiedlung, Tinigi oder Tinigis genannt. Der Name stammt aus der Berberspache Tamazight und wurde aus zwei Silben, tin und igi, zusammengesetzt. Tin bedeutet „die, diejenige“, Igi „hoch, Höhe“, eingedeutscht also „die Hohe“ bzw. „die Hohe Stadt“. Dieser Begriff wurde unter den Einheimischen beibehalten; auf Marokkanisch-Arabisch heißt die Stadt „Tanga al-alya“, französisch Tanger. Unter den Phöniziern hieß sie auch „Stadt der Lagune“ und war blühender Handelsplatz und reiche karthagische Kolonie. Zum ersten Mal in der Geschichtsschreibung erwähnt wurde Tanger erst im 4. Jh. vor Chr. von Hekaitos von Milet, unter anderem auch wegen seiner Tradition, Fische einzusalzen und daraus eine köstliche Fischpaste (Garum) zu bereiten.

Tanger (Tinigis) gehörte seit 146 v.Chr. (dem Jahr der Zerstörung Karthagos) zu Mauretania, einem von Rom unterstützten Berber-Königreich. Der Berberkönig Juba II., in Rom erzogener und von Kaiser Augustus eingesetzter Herrscher von Mauretania Tingitana, pflegte rege Beziehungen zum Römischen Reich. Tanger wurde wichtiger Handelsstützpunkt und Roms Einfallstor zum Hinterland von Mauretania Tingitana. Nach der Ermordung von Ptolemäus, dem Sohn Jubas II., durch Caligula gab es Berberaufstände im ganzen Land, so auch in Tanger. Die Stadt wurde 38 v.Chr. unter römische Verwaltung gestellt und in die römische Provinz Hispania eingegliedert. Sie war deshalb vom Rest des Berberreiches abgekapselt und selbst nach der Angliederung Mauretanias ans Römische Reich (40–45 n.Chr.) verhältnismäßig unabhängig. Damals war Volubilis die Hauptstadt, zu Ende des 3. Jh. wurde Tanger dann als wichtiges Handelszentrum Hauptstadt der römischen Provinz Mauretania Tingitana.

429 wurde Tanger vom Vandalenkönig Geiserich erobert, ihm aber von den Legionen Justinians wieder entrissen und innerhalb des Byzantinischen Reiches der Provinz Mauretania Caesarea zugeschlagen.

Zu Anfang des 8. Jh. fiel Tanger an den Bekehrer und arabischen Feldherren Musa Ibn Nusair, der die Islamisierung einleitete. In der Folge wurde es zum Spielball arabischer Herrschergechlechter, so der Idrissiden unter dem Führer Idris Ben Abdallah, der vor den Abassiden aus dem Orient flüchtete und zum ersten König Marokkos wurde, und den Umayyaden.

Ein Jahrhundert später, 958, gewannen die tunesischen Fatimiden die Oberhand. Die in den Bergen versteckten Idrissiden wurden endgültig von den Umayyaden verjagt, die die Macht über die Stadt erlangten. 1075 wurde die Stadt von den Almoraviden, 70 Jahre später von den Almohaden übernommen. Ein weiteres Zwischenspiel in der Eroberung der Stadt gaben die tunesischen Fatimiden, bevor die Meriniden 1274 Tanger in ihre Gewalt brachten.

Im 14. Jh. war die Stadt zu einem wichtigen Handelsplatz für die Seemächte im Mittelmeer geworden, und manche begehrlichen Herrscheraugen richteten sich auf Tanger. 1437 eroberten es die Portugiesen, und im Jahre 1578 ging es durch Erbfolge in den Besitz der Spanier und 1643 wieder auf die Portugiesen über. 1661 fiel Tanger durch die Eheschließung der portugiesischen Prinzessin Catarina von Bragança mit Karl II. als Mitgift an England. Unter den Briten konnte sich die Stadt gut entwickeln, nach Uneinigkeiten des englischen Königs Karl II. mit seinem Parlament kam es aber zum Rückzug der britischen Truppen.

Aufgrund der sechsjährigen Belagerung durch Moulay Ismail, der von den Spaniern unterstützt wurde, war Tanger ohnehin vom Hinterland abgeschnitten und konnte durch Belagerung der Spanier vom Meer her den Hafen nicht mehr nutzen, sodass der Handel seitdem an Bedeutung verloren hatte. 1684 konnte Moulay Ismail in Tanger einziehen, die Engländer rückten ab, zerstörten vorher aber die alten Befestigungsmauern und brannten die Innenstadt nieder.

1790 musste die Stadt spanischen Angriffen trotzen, 1844 versuchten die Franzosen die Stadt zu erobern. Da sich Ende des 19. Jh. Marokko immer mehr von Europa abkapselte, ja sogar ein Verbot für Ausländer aussprach, das Land zu bereisen, wurde Tanger der einzige Platz, an dem sich ausländische Diplomaten niederlassen konnten. Immer mehr Europäer siedelten sich an, die Engländer kümmerten sich um den Bau sanitärer Anlagen, und es gelang ihnen innerhalb kurzer Zeit, in der Stadtverwaltung wichtige Posten zu besetzen, bis der Sultan bald kaum mehr etwas zu sagen hatte. Deutschland unterhielt schon seit 1870 Handelsbeziehungen zu Marokko und war ebenfalls konsularisch in Tanger vertreten. Kaiser Wilhelm II. setzte sich bei seinem Besuch 1905 in Tanger für eine weitere Unabhängigkeit Marokkos ein. Trotzdem wurden Marokko und auch Tanger 1912 französisches Protektoratsgebiet.

1923 erklärte man Tanger zur internationalen Zone, acht Staaten einschließlich Marokko verwalteten nun die Stadt. Wirtschaftlich und politisch wurde sie international, militärisch aber neutral. Durch diesen Schritt erlebte Tanger eine wirtschaftliche Blüte, avancierte zum Freihandelsplatz und beliebten Stützpunkt für internationale Geldmärkte und Firmen. Mit dem regen Warenhandel wurde Tanger aber auch zum Umschlagplatz für Rauschgift und Alkohol und erwarb sich dadurch einen zwielichtigen Ruf.

Von 1940–45 war Tanger spanisch besetzt. Mit Erlangung der Unabhängigkeit und der Vereinigung Marokkos kam die Stadt am 29. Oktober 1956 zum scherifischen Reich zurück, die Privilegien wurden aufgehoben, lediglich der Hafen war noch Freihandelszone mit zahlreichen internationalen Textilfabriken. Durch Industrialisierung und Förderung des Tourismus wollte sich Tanger einen bescheidenen Wohlstand erhalten, die Hoffnungen waren aber trügerisch: Die Textilbranche, die sich einige Zeit mit Aufträgen für die europäischen Anrainerstaaten über Wasser halten konnte, verlor viele Aufträge an Billiglohnländer. Der Tourismus verlor durch den schlechten Ruf der Stadt deutlich an Terrain. Außerdem wurde Tanger wegen der Nähe zum Rif Umschlagplatz für den Hasch- und Kiffhandel und für den Schwarzmarkt mit der spanischen Enklave Ceuta. In den letzten zehn Jahren entwickelte sich Tanger jedoch wirtschaftlich und touristisch enorm, sodass sich die Stadt inzwischen in einem neuen Licht präsentiert.

Orientierung

Die Orientierung in der Stadt fällt relativ leicht. Ganz im Norden erhebt sich die ummauerte Altstadt (Medina) mit dem Kasbah-Viertel. Im Vergleich zu Marrakesch oder Fès ist die Medina recht klein und man findet sich im Sackgassen-Labyrinth nach einer Weile ganz gut zurecht. Der Grand Socco, Verkehrsknotenpunkt und zentraler Platz, markiert den Eingang in die Medina. Die breite Gasse Rue as Siaghins führt vom Grand Socco Richtung Osten zum Petit Socco, dem Zentrum der Altstadt mit mehreren Cafés.

Östlich der Stadtmauern schließt sich die nagelneue Tanja Marina Bay an. Der alte Fährhafen wurde in einen modernen Hafen für Jachten und Kreuzfahrtschiffe umgewandelt, einschließlich Restaurants, Cafés und Boutiquen.

Südlich der Altstadt erstreckt sich die Neustadt (Ville Nouvelle) mit ihren Hauptachsen Boulevard Pasteur, Avenue Mohamed V. und dem 5 km langen Strandboulevard entlang der Av. Mohamed VI.

Westlich der Altstadt bzw. des Kasbah-Viertels liegt das Marshan-Viertel mit seinen prächtigen Kolonialvillen, den Phönizischen Gräbern und dem Marshan-Palast. Noch weiter westlich Richtung Cap Spartel erhebt sich Vieille Montagne, ein nobles Villenviertel mit fantastischem Ausblick auf das weiße Häusermeer der Stadt.

Der Flughafen von Tanger liegt 12 km südwestlich der Stadt, der Hauptbahnhof Tanger-Ville befindet sich etwas südöstlich des Zentrums beim Place Maghreb Arabe. Eine Autobahn verbindet Tanger mit dem neuen Hafen Tanger-Med und den südlichen Küstenstädten Larache, Rabat und Casablanca.

Sehenswertes
Rund um den Grand Socco

Der Grand Socco bildet das Herz der alten Stadt: Er ist Verkehrsknotenpunkt, Treffpunkt der Einheimischen und Schnittpunkt zwischen Neustadt und Medina. Rund um den Platz befinden sich einige interessante Sehenswürdigkeiten, sodass es sich anbietet, einen Stadtbummel hier zu beginnen.

Grand Socco (Zoco Grande)

Der Grand Socco oder Zoco Grande heißt offiziell Place du 9 Avril 1949 – nach dem Tag, an dem König Mohamed V. die Unabhängigkeit Marokkos ausrief. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird er jedoch immer der „Große Marktplatz“ Tangers bleiben.

 

Bis zum Ende des 19. Jh. war der Grand Socco nichts anderes als ein leerer Platz vor den Stadtmauern, auf dem religiöse und weltliche Feste gefeiert wurden. Außerdem fand hier zweimal wöchentlich ein großer Markt statt, auf dem die Bauern der umliegenden Dörfer ihre Waren verkauften. In der französischen Kolonialzeit, zu Beginn des 20. Jh., begannen die neuen Stadtviertel rund um den Grand Socco zu wachsen. Der Platz diente weiterhin als Marktplatz der Rifbauern. In den letzten Jahrzehnten war der Grand Socco in erster Linie ein lauter und hässlicher Verkehrsknotenpunkt an der Grenze zwischen Neustadt und Medina. Erst vor wenigen Jahren erhielt der Platz ein neues, schönes Gesicht mit hohen Palmen, Bänken, Rasenflächen und einem nachts beleuchteten Springbrunnen in der Mitte. Besonders auffällig ist die Moschee Sidi Bou Abid auf der Westseite des Platzes, die 1917 errichtet wurde. Das erdrote Minarett schmücken bunte Kacheln und Mosaike.

Übernachtung

3Camping Miramonte

7El Minzah Hotel

13El Djenina

14Marco Polo

24Ibis Tanger City Center

Essen und Trinken

1Café Hafa

2La Posada del Hafa

4Casa d'Italia

5Relais de Paris

8Grand Café de Paris

18La Grande Poste

25La Gelateria

26Panorama

Nachtleben

15555 Marina Bay

27Havana Beach Club

29Casino

30Nyx Piano Bar

Einkaufen/Sonstiges

6Bazar Tindouf

9Dialogpunkt Deutsch

10Librairie Les Insolites

11Librairie des Colonnes

12Hispamaroc Voyages

16Marjane (ex Acima)

17Galerie de Velasco

19Hertz

20Amine Car

21Bricoma

22Carrefour

23Marjane-Supermakt

Übernachtung

2La Tangerina

4Dar Nour

13Le Balcon de Tanger

14The Melting Pot Hostel

15Dar Jameel

21Dar 23

Nachtleben

3Nord-Pinus Tanger

9Les Fils du Détroit

Essen und Trinken

5Café à l'Anglaise

6Café Colon

7Hamadi

8Bab al Madina

10Le Salon Bleu

11Le Nabab

18Restaurant Andalus

19Café Tingis

22Le Saveur de Poisson

Einkaufen/Sonstiges

1Galerie Volubilis

16Bleu de Fès

17Boutique Majid

20Boutique Volubilis

23Calypso Tour

Von allen Seiten des Platzes führen sternförmig Straßen ab: Die Rue de la Liberté führt Richtung Süden zum Place de France und ins Zentrum der Neustadt; die Rue d’Angleterre und die Rue Sidi Bou Abid im Südwesten führen Richtung St. Andrew’s Church und Place Koweit; die nach Westen abgehende Rue Sidi Bouarrakia führt zum Palais Moulay Hafid und weiteren italienischen Institutionen zwischen Av. Sidi Mohamed Ben Abdallah und Av. Hassan I.; auf der Rue d’Italie kann man nach Norden Richtung Kasbah-Viertel spazieren; die Rue Salah Idine el Ayoubi im Osten windet sich hinab zum alten Hafen und zur Strandpromenade an der Av. Mohamed I.

Im traditionsreichen Gebäude des Cinéma du Rif an der Südseite des Grand Socco ist heute das Kulturzentrum Cinémathèque de Tanger untergebracht. Hier kann man sich abends einen französischsprachigen Kinofilm ansehen oder im jugendlich-alternativ angehauchten Café einen Softdrink genießen.

Der Grand Socco hat auch nach der Neugestaltung seine soziale Funktion bewahren können: Abends trifft sich hier die halbe Stadt zum Flanieren, Plaudern und Einkaufen.