Za darmo

Der grune Kakadu

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Marquis. Ich finde das Gruseln nicht so angenehm. Applaudiren wir, meine Freunde, nur so können wir uns von diesem Banne befreien.

Leises Bravo!, das immer lauter wird; alle applaudiren.

Wirthzu Henri, während des Lärms. Rette Dich, flieh, Henri!

Henri. Was? was?

Wirth. Laß es jetzt genug sein und mach', daß Du fortkommst!

François. Ruhe! … . Hören wir, was der Wirth sagt!

Wirthnach kurzer Ueberlegung. Ich sag' ihm, daß er fort soll, bevor die Wachen an den Thoren der Stadt verständigt sind. Der schöne Herzog war ein Liebling des Königs – sie rädern Dich! Hättest Du doch lieber die Canaille, Dein Weib, erstochen!

François. Was für ein Zusammenspiel! … . Herrlich!

Henri. Prospère, wer von uns ist wahnsinnig, Du oder ich? – Er steht da und versucht, in den Augen des Wirths zu lesen.

Rollin. Es ist wunderbar, wir alle wissen, daß er spielt, und doch, wenn der Herzog von Cadignan jetzt hereinträte, er würde uns erscheinen wie ein Gespenst.

Lärm draußen – immer stärker. Es kommen Leute herein, man hört schreien. Ganz an ihrer Spitze Grasset, Andere, unter ihnen Lebrêt, drängen über die Stiege nach. Man hört Rufe: Freiheit, Freiheit.

Grasset. Hier sind wir, Kinder, da herein!

Albin. Was ist das? Gehört das dazu?

François. Nein.

Marquis. Was soll das bedeuten?

Séverine. Was sind das für Leute?

Grasset. Hier herein! Ich sag' es Euch, mein Freund Prospère hat immer noch ein Faß Wein übrig, und wir haben's uns verdient! Lärm von der Straße. Freund! Bruder! Wir haben sie, wir haben sie!

Rufe draußen. Freiheit! Freiheit!

Séverine. Was giebt's?

Marquis. Entfernen wir uns, entfernen wir uns, der Pöbel rückt an.

Rollin. Wie wollen Sie sich entfernen?

Grasset. Sie ist gefallen, die Bastille ist gefallen!

Wirth. Was sagst Du? – Spricht er die Wahrheit?

Grasset. Hörst Du nicht?

Albin will den Degen ziehen.

François. Laß das jetzt, sonst sind wir alle verloren.

Grassettorkelt über die Stiege herein. Und wenn Ihr Euch beeilt, könnt ihr noch draußen was Lustiges sehn … . . auf einer sehr hohen Stange den Kopf unseres theueren Delaunay.

Marquis. Ist der Kerl verrückt?

Rufe. Freiheit! Freiheit!

Grasset. Einem Dutzend haben wir die Köpfe abgeschlagen, die Bastille gehört uns, die Gefangenen sind frei! Paris gehört dem Volke!

Wirth. Hört Ihr! Hört Ihr! Paris gehört uns!

Grasset. Seht, wie er jetzt Muth kriegt. Ja, schrei' nur, Prospère, jetzt kann Dir nichts mehr geschehn.

Wirthzu den Adeligen. Was sagt Ihr dazu? Ihr Gesindel! Der Spaß ist zu Ende.

Albin. Hab' ich's nicht gesagt?

Wirth. Das Volk von Paris hat gesiegt.

Commissär. Ruhe! – Man lacht. Ruhe! … . Ich untersage die Fortsetzung der Vorstellung!

Grasset. Wer ist der Tropf?

Commissär. Prospère, ich mache Sie verantwortlich für alle die aufreizenden Reden –

Grasset. Ist der Kerl verrückt?

Wirth. Der Spaß ist zu Ende, begreift Ihr nicht? Henri, so sag's ihnen doch, jetzt darfst Du's ihnen sagen: Wir schützen Dich … . . das Volk von Paris schützt Dich.

Grasset. Ja, das Volk von Paris.

Henri steht stieren Blicks da.

Wirth. Henri hat den Herzog von Cadignan wirklich ermordet.

Albin. François. Marquis. Was sagt er da?

Albin und Andere. Was bedeutet das alles, Henri?

François. Henri, sprechen Sie doch!

Wirth. Er hat ihn bei seiner Frau gefunden – und er hat ihn umgebracht.

Henri. Es ist nicht wahr!

Wirth. Jetzt brauchst Du Dich nicht mehr zu fürchten, jetzt kannst Du's in die Welt hinausschrein. Ich hätte Dir schon vor einer Stunde sagen können, daß sie die Geliebte des Herzogs ist. Bei Gott, ich bin nahe daran gewesen, Dir's zu sagen … Sie schreiender Bimsstein, nicht wahr, wir haben' s gewußt?

Henri. Wer hat sie gesehn? Wo hat man sie gesehn?

Wirth. Was kümmert Dich das jetzt! Er ist ja verrückt … Du hast ihn umgebracht, mehr kannst Du doch nicht thun.

François. Um Himmelswillen, so ist es wirklich wahr oder nicht?

Wirth. Ja, es ist wahr!

Grasset. Henri – Du sollst von nun an mein Freund sein. Es lebe die Freiheit! Es lebe die Freiheit!

François. Henri reden Sie doch!

Henri. Sie war seine Geliebte? Sie war die Geliebte des Herzogs? Ich hab' es nicht gewußt … . er lebt … . er lebt. –

Ungeheure Bewegung.

Séverinezu den Anderen. Nun, wo ist jetzt die Wahrheit?

Albin. Um Gotteswillen!

Der Herzog drängt sich durch die Masse auf der Stiege.

Séverinedie ihn zuerst sieht. Der Herzog!

Einige. Der Herzog!

Herzog. Nun ja, was gibt's denn?

Wirth. Ist es ein Gespenst?

Herzog. Nicht daß ich wüßte! Laßt mich da herüber!

Rollin. Was wetten wir, daß alles arrangirt ist? Die Kerls da gehören zur Truppe von Prospère. Bravo, Prospère, das ist Dir gelungen!

Herzog. Was giebt's? Spielt man hier noch, während draußen … Weiß man denn nicht, was da draußen für Dinge vorgehen? Ich habe den Kopf Delaunay's auf einer Stange vorbeitragen sehen. Ja, was schaut Ihr mich denn so an – tritt herunter. Henri –

François. Hüten Sie sich vor Henri.

Henri stürzt wie ein Wüthender auf den Herzog und stößt ihm den Dolch in den Hals.

Commissärsteht auf. Das geht zu weit! –

Albin. Er blutet!

Rollin. Hier ist ein Mord geschehen!

Séverine. Der Herzog stirbt!

Marquis. Ich bin fassungslos, liebe Séverine, daß ich Sie gerade heute in dieses Lokal bringen mußte!

Séverine. Warum? mühsam. Es trifft sich wunderbar. Man sieht nicht alle Tage einen wirklichen Herzog wirklich ermorden.

Rollin. Ich fasse es noch nicht.

Commissär. Ruhe! – Keiner verlasse das Lokal! –

Grasset. Was will der??

Commissär. Ich verhafte diesen Mann im Namen des Gesetzes.

Grassetlacht. Die Gesetze machen wir, Ihr Dummköpfe! Hinaus mit dem Gesindel! Wer einen Herzog umbringt, ist ein Freund des Volkes. Es lebe die Freiheit!

Albinzieht den Degen. Platz gemacht! Folgen Sie mir, meine Freunde!

Léocadie stürmt herein über die Stufen.

Rufe. Léocadie!

Andere. Seine Frau!

Léocadie. Laßt mich hier herein! Ich will zu meinem Mann! Sie kommt nach vorne, sieht, schreit auf. Wer hat das gethan? Henri!

Henrischaut sie an.

Léocadie. Warum hast Du das gethan?

Henri. Warum?

Léocadie. Ja, ja, ich weiß warum. Meinetwegen, Nein, nein, sag' nicht meinetwegen. Soviel bin ich mein Lebtag nicht werth gewesen.

Grassetbeginnt eine Rede. Bürger von Paris, wir wollen unsern Sieg feiern. Der Zufall hat uns auf dem Weg durch die Straßen von Paris zu diesem angenehmen Wirth geführt. Es hat sich nicht schöner treffen können. Nirgends kann der Ruf: »Es lebe die Freiheit!« schöner klingen als an der Leiche eines Herzogs.

Rufe. Es lebe die Freiheit! Es lebe die Freiheit!

François. Ich denke, wir gehen – das Volk ist wahnsinnig geworden. Gehn wir.

Albin. Sollen wir ihnen die Leiche hier lassen?

Séverine. Es lebe die Freiheit! Es lebe die Freiheit!

Marquis. Sind Sie verrückt?

Die Bürger. die Schauspieler. Es lebe die Freiheit! Es lebe die Freiheit!

Séverinean der Spitze der Adeligen, dem Ausgange zu. Rollin, warten Sie heut Nacht vor meinem Fenster. Ich werfe den Schlüssel hinunter wie neulich – wir wollen eine schöne Stunde haben – ich fühle mich angenehm erregt.

Rufe: Es lebe die Freiheit! Es lebe Henri! Es lebe Henri.

Lebrêt. Schaut die Kerle an – sie laufen uns davon.

Grasset. Laßt sie für heute – laßt sie. – Sie werden uns nicht entgehen.

Vorhang.