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Lache Bajazzo

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Zweites Kapitel

Carl saß noch nicht lange wieder in seinem Zimmer, als Minna, die Zofe, kam und ihm einen Brief reichte.

»Gnädige Frau läßt Herrn Doktor bitten, den Brief noch vormittags persönlich abzugeben.«

Carl nahm ihn und las:

»Herrn Geheimrat Leo Weber, Fasanstraße 5.«

»Ist meine Frau fort?«

»Ja.«

»Wissen Sie wohin?« fragte er interessiert. »Glauben Sie, daß sie vielleicht . . .? Sie wissen doch, heute ist ihr achtzehnter Geburtstag.«

»Wessen Geburtstag?«

»Cläres.«

»Was Sie sagen! Achtzehn Jahre wird das Balg schon?« Sie schüttelte den Kopf. »Das sieht der Gnädigen aber kein Mensch an, daß sie schon eine erwachsene Tochter hat.«

»Nicht wahr? Sie glauben also . .?« fragte Carl erregt.

»Was?«

»Daß sie zu ihr ist?«

»I Gott bewahre! Heut wird doch die Union in Hoppegarten gelaufen,« erwiderte Minna. »Das Auto des Herrn von Wolfrath hat die gnädige Frau abgeholt.«

»So! so!« erwiderte Carl und biß sich auf die Lippen.

»Aber es ist immerhin möglich, daß sie von da aus – sie tritt ja heut erst um neun Uhr auf – oder vielleicht auch vorher . . .«

Carl klammerte sich an diese Hoffnung.

»Das glauben Sie?« fragte er lebhaft.

»Warum nicht? – Obschon . . . in bester Laune war sie nicht, als sie fortging.«

»Vielleicht tut sie’s doch,« redete Carl sich zu, und auch Minna, der er jetzt leid tat, sagte:

»Sie haben recht, man soll die Hoffnung nicht aufgeben. – Was haben Sie denn da für hübsche Rosen stehen, Herr Doktor?«

»Nicht wahr, die sind schön!« antwortete Carl freudig. »Die hab ich mir selbst gekauft. Ein wenig feierlich wollt ich es mir doch machen. Achtzehn Jahre, das ist doch immerhin ein Abschnitt.«

»Bei mir war’s einer!« seufzte Minna laut und brabbelte vor sich hin: »Dieser gemeine Kerl!« Dann trat sie an Carl heran, streckte ihm die Hand hin und sagte: »Dann gratulier ich auch schön, Herr Doktor.«

»Danke, danke!« sagte der freudig, steckte den Brief ein, nahm Hut und Mantel und machte sich auf den Weg. —

Der Geheimrat, der seine Frau verloren hatte, schneeweiß, aber geistig immer noch rege war, saß mit Werner in seinem Arbeitszimmer.

Werner erzählte mit großer Leidenschaft von seinen Erfolgen:

»Noch ein Jahr intensiver Arbeit, und wir sind am Ziel. Und das, ohne in den fünfzehn Jahren das Wort ›Frieden‹ auch nur ein einziges Mal gebraucht zu haben.«

»Und was dann?« fragte der Alte. »Gedenken Sie sich dann zur Ruhe zu setzen in dem Glauben, daß Kriege nun nicht mehr möglich sind?«

»Wenn die gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen der in Frage kommenden Staaten so ineinandergreifen, daß ein Krieg zwischen ihnen selbst im Gewinnfall rechenmäßig eine Pleite wäre, dann sehe ich allerdings meine Mission für erfüllt an.«

»Ihre Arbeit wird dann ein anderer übernehmen müssen. Denn in dem Augenblick, in dem die Kredit- und Debetseite in dem Hauptbuch eines Staates Schwankungen aufweist, kann ein Krieg dem Staate, dessen Debetseite angewachsen ist, einen Profit bringen.«

»Sehr richtig! Und darum ist mein Ziel: das gemeinsame Hauptbuch.«

»Wenn Sie das erreichen,« stimmte der Alte zu, »dann allerdings! Jedenfalls werde ich auf Ihre Mitteilungen hin in Rüstungswerten von nun an á la baisse spekulieren.«

Werner sprang wütend auf.

»Dazu habe ich es Ihnen nicht erzählt,« sagte er laut.

»Also noch immer derselbe Idealist?« erwiderte der Geheimrat. »Obschon Ihre Friedenspropaganda seit Jahren eine rein geschäftliche Tätigkeit erfordert.«

»Ich habe geglaubt, daß Sie aus ethischen Gründen gegen den Krieg sind. Deshalb habe ich es Ihnen erzählt.«

»Lieber Freund,« erwiderte der Alte. »Ethik ist ja wohl soviel wie Sittenlehre. Wenn man aber, wie ich, fünfundsiebzig Jahre lang die Augen offen gehabt hat, erscheint einem das ganze Leben nur als eine Narrensposse, die man so leicht nehmen soll wie irgend möglich. Warum sie also mit Feierlichkeit und Ernst beschweren, was so ganz und gar nicht in den Possencharakter paßt? Was ihr im Gegenteil das bißchen Lustigkeit, die sie zuweilen mal aufweist, auch noch nimmt.«

Werner hatte keine Gelegenheit zu widersprechen, denn der Diener kam und meldete:

»Herr Doktor Holten.«

»Wa . . .?« sagte der Geheimrat. »Herr . . .?«

»Jawohl.«

Der Alte zog die Schultern hoch und sagte:

»Sonderbar!«

»Ich habe ihn jahrelang nicht mehr gesehen,« sagte Werner. Und er fühlte sich sehr unbehaglich in dem Gedanken, ihm unter so veränderten Verhältnissen plötzlich wieder zu begegnen.

»Ich auch nicht,« erwiderte der Alte, wandte sich an den Diener, wies auf eine Tür und sagte: »Da hinein!«

Der Diener verbeugte sich und ging.

»Wie geht’s ihm?« fragte Werner.

Der Geheimrat zog die Schultern hoch.

»Gut, soviel ich weiß – das heißt: er ist halb vertrottelt.«

Werner zuckte zusammen.

»Von wem wissen Sie das?«

»Von Agnes.«

»Mit ihr kommen Sie also noch zusammen?«

»Ab und zu.«

»Und die redet so von ihrem Mann?«

»Gott, Sie kennen sie ja.«

»Ich finde das ekelhaft.«

»Sie denkt sich nichts dabei.«

Werner schüttelte den Kopf.

»Eine Tragödie ist das!« sagte er.

»Wie man’s nimmt. Mir erscheint’s eine Narrensposse wie alles andere; nur ein wenig bunter als gewöhnlich.« Er stand auf. »Es ist Ihnen doch recht, wenn ich ihn hier hineinlasse?«

Werner wehrte sehr bestimmt ab.

»Nein! das will ich ihm und mir ersparen.«

Er gab dem Geheimrat die Hand und ging.

Als er draußen war, schüttelte der Alte den Kopf und dachte:

Von einer Feierlichkeit ist dieser Mensch!

Dann ging er zur Tür, öffnete sie und sagte:

»Bitte!«

Carl trat ein.

»Ich freue mich,« sagte der Alte und gab ihm die Hand, »Sie einmal wiederzusehen.«

»Sehr freundlich! Ich komme nur, weil mich Agnes bat, hier diesen Brief —« er überreichte ihn, »persönlich abzugeben.«

Der Geheimrat stutzte, als er den Brief in der Hand hielt, und sah Carl an.

Der verzog keine Miene.

»Sie sind auch nicht jünger geworden, Holten.«

Carl schüttelte den Kopf.

»Geht’s Ihnen nicht gut?«

»Ja und nein.«

»So ist’s mit uns allen. Mal oben, mal unten. Wenn man unten ist, hat man wenigstens die Hoffnung, mal wieder hinauf zu kommen. Die hat man nicht, wenn man oben ist.« – Wie dumm! dachte er, als er es ausgesprochen hatte. Aber er hatte, als Carl so vor ihm stand, das Gefühl, als wenn er irgend etwas sagen müsse.

»Es ist ja schließlich ganz gleich,« meinte Carl. »So oder so. Wenn nur das nicht wäre!« Und dabei wies er auf sein Herz. »Und doch wieder: missen möcht man’s auch nicht.«

Der Alte zuckte zusammen.

»Noch immer die alte Sache?« fragte er teilnahmsvoll und schüttelte den Kopf. »Nicht möglich!«

»Ja!« erwiderte Carl. »Noch immer! Und keinen Menschen, dem man’s sagen kann.«

Zum ersten Male regte sich in dem Alten so etwas wie ein Gewissen. Daß er auch ihm gerade damit kommen mußte! Wie er mit dem Brief von Agnes in der Hand jetzt vor ihm stand, das war keine Narrensposse mehr, das war Verzerrung des Lächerlichen ins Groteske.

»Wollen Sie sich nicht setzen, lieber Holten?«

»Danke! – Ich muß noch weiter.«

»Dann natürlich —« und er streckte ihm die Hand hin.

Carl wies auf den Brief:

»Aber wollen Sie denn nicht lesen? – Vielleicht daß Sie mir Bescheid geben.«

»Nein! nein!« erwiderte der Geheimrat. »Das ist nicht nötig.«

»Sie wissen also, was in dem Briefe steht?« fragte er arglos.

»Ich? – Wieso?« Er drehte den Brief um. »Er ist ja geschlossen. Wie kann ich da wissen? Ich habe keine Ahnung.«

Carl sah ihn erstaunt an.

»Also! dann lesen Sie ihn doch.«

»Ja! – Sie haben recht! Das werde ich tun.« Er wandte sich zur Tür. »Einen Augenblick, bitte! – Aber so setzen Sie sich doch!«

Der Geheimrat ging sehr ungeschickt aus dem Zimmer und Carl blieb stehen, riß die Augen weit auf und sah ihm nach.

Sehr ungeschickt habe ich das gemacht! dachte der Alte, als er mit dem Briefe in der Hand auf dem Korridor stand. Wirklich sehr ungeschickt! Na, das läßt sich nicht mehr ändern. Also dann – und er öffnete das Kuvert, nahm den Brief heraus und las:

»Alter Esel!

Du hast mich in deiner Trottelhaftigkeit gestern auf dem Wohltätigkeitstee in Gegenwart des chilenischen Gesandten wieder dreimal geduzt. Damit du mich nicht desavouierst: ich habe ihm gesagt, du bist mein Großonkel. Also paß gefälligst auf! – Ich bin heut nach dem Rennen wieder mit ihm zusammen. Aber von dem Sanatorium will er vorläufig nichts wissen. – So! das ist eins! – Und dann bitt’ ich mir aus, daß du nun keine Faxen weiter machst, sondern noch heute dem Direktor die Garantie zahlst. Gib dem Boten Bescheid. Am Freitag um sechs darfst du zum Tee kommen. Du wirst alles finden, wie du es wünschst. Also mach! Gruß Agnes.«

Der Alte holte tief Atem.

Was mach ich da? dachte er. Sollte es soweit mit ihm gekommen sein? Und er wandte den Kopf unwillkürlich in das Zimmer, in dem Holten stand und wartete. – Nein! entschied er, das ist nicht möglich! Er weiß von nichts!

Er troddelte in den kleinen Salon, ließ sich Papier, Feder und Tinte bringen und schrieb:

Angebetete!

So wenig ich mir Dir gegenüber in der Rolle eines Großonkels gefalle – was liegt daran? Wenn ich nur weiß, daß Du mir erhalten bleibst. Was ich von Dir verlange, ist für Dich nicht viel und bedeutet für mich doch alles. Also bis Freitag! Wenn von Bister ein Dutzend seidener Strümpfe und zwölf Paar langer Schweden kommen – sie sind von mir. Wir werden Tee trinken, Du wirst sie anpassen, und ich werde glücklich sein. Das mit der Kaution lasse ich noch heute durch meine Bank erledigen. Auf Wiedersehen! Leo.«

 

Er überlegte noch einen Augenblick, schrieb die Adresse, tat den Brief in ein Kuvert, schloß es, sicherte es durch zwei Siegel und troddelte dann den Korridor entlang ins Herrenzimmer, in dem Carl noch immer stand und auf seine Rückkehr wartete.

»Sie haben doch nicht etwa die ganze Zeit über gestanden, Holten?« fragte der Alte.

»Doch! ich sitz den ganzen Tag über genug; da macht’s nichts, wenn man mal ein Weilchen steht.«

»Wenn ich das gewußt hätte! Ich dachte, Sie haben’s sich hier bequem gemacht. Die zwei Zeilen waren ja im Augenblick geschrieben. Aber mir ist ein Telephongespräch dazwischengekommen, das hat mich so lange aufgehalten. Also, dann das nächste Mal!« Er übergab ihm den Brief, begleitete ihn zur Tür und klingelte nach dem Diener. Der erschien auf dem Flur und half Carl in den Mantel.

Eine Minute später stand Carl, den Brief in der Hand, auf der Straße, ging schnell über den Damm in den Tiergarten hinein und setzte sich auf eine Bank.

»Frau Agnes Holl-Holten,« las er auf dem Kuvert; und unten links stand: »D. B.«. »Durch Boten,« sagte er laut und machte sich klar: der Bote bin ich! – Der Geheimrat hatte es, ohne sich was Besonderes dabei zu denken, geschrieben. Für Carl waren diese beiden Buchstaben sinnbildlich und sagten ihm mehr über sich und schafften ihm größere Klarheit, als er durch langes Nachdenken erreichte. Eine ganze Zeitlang saß er so und stierte darauf hin; dann wandte er das Kuvert um und besah die beiden Siegel.

Hält er den Boten für so unsicher? fragte er sich. Oder weshalb sonst sichert er den Brief gegen den Einbruch fremder Augen? Ist er ein so schlechter Psychologe, und sagt er sich nicht, daß er durch diese beiden Siegel erst die Neugier in einem Boten weckt? – Er befühlte den Brief; sorgfältig fuhr er mit den Fingern darüber hin. Geld war nicht drinn! Also galt der Schutz den Worten, die der Brief enthielt! Aber wie konnte er annehmen, daß es einen Boten interessieren würde, was er der Frau Agnes Holl-Holten zu sagen hatte? – Er wurde nachdenklich. Einen Boten nicht! Aber den Mann, der konnte am Ende ein Interesse daran haben; mußte es wohl gar. Denn in dem Fall, wo der Bote der eigene Mann war, wäre es wohl natürlich gewesen, daß die Bestellung mündlich erfolgte. Lag also nicht schon in der Schriftlichkeit eine Kränkung? Aber das wollte er noch gelten lassen. Vielleicht bat sie ihn um eine Adresse oder ein Rezept – sie klagte ja schon tagelang über Brennen in den Augen, und daran litt am Ende der Geheimrat, dessen Augen stets gerötet waren, auch! Aber warum schloß er dann den Brief? So ein Rezept war doch kein Geheimnis! – Nein! nein! Es mußte doch wohl was anderes sein! Etwas, was er nicht sehen sollte. Und dieses: »Du darfst nicht!« schrien ihm laut die beiden Siegel zu, durch die der Geheimrat dem Briefe zugleich den Stempel des Geheimnisses aufgedrückt hatte.

Er wollte zurück und den Geheimrat stellen. Der sollte den Brief in seiner Gegenwart öffnen und ihm dann zu lesen geben. – Er stand auf. Ja! das wollte er tun. Aber schon nachdem er ein paar Schritte gegangen war, kamen ihm Bedenken. Enthielt der Brief ein Geheimnis, so würde der Geheimrat es ihm auch nicht preisgeben, wenn er ihn darum bat. Er würde vermutlich den Brief nehmen und ihn zerreißen und ihm dann irgend etwas Gleichgültiges erzählen, was ganz etwas anderes war als das, was in dem Briefe stand. Bestimmt, das würde er tun! – Er blieb stehen. – Wie kam er nur plötzlich zu solchen Gedanken? Nie war es ihm eingefallen, schlecht von Agnes zu denken. War auch alles ganz anders gekommen, als er sich wünschte, so lag das an ihrer Natur, für die sie nichts konnte. – Aber darum zu denken, daß sie schlecht war? Nein! – Er wehrte sich gegen den Gedanken. – Denke nicht weiter! redete er sich zu. Aber schon sagte ihm der Verstand: wenn sie schlecht wäre, läge das dann etwa nicht auch in ihrer Natur? – Auch dafür konnte sie nichts! – Aber wissen muß ich’s! Vielleicht, daß ich sie dann weniger liebe? – Er erschrak! Soll ich mir das wünschen? fragte er sich und rief laut: »Nein! nein! Alles! Nur das nicht!! Lieber nicht leben!« Er warf noch einen Blick auf die beiden Siegel; dann steckte er den Brief mit zitternden Händen in die Tasche.

Drittes Kapitel

Frau Lona Zero kannte in Potsdam jeder. Aber keiner wußte recht, in welche der vierundzwanzig Gesellschaftsklassen, die es hier gab und die peinlich Distanz zueinander hielten, er sie einrangieren sollte. Sie bewohnte eine kleine Villa in der Neuen Königstraße, hielt sich Pferde, ein Auto, zahlreiche Dienstboten und – einen Mann, nach dem sie sich Lona Zero nannte. Den sah niemand. Aber in den Listen des Polizeibureaus stand Ernesto Zero, Kapellmeister, geboren in Halberstadt; Ehefrau Ida Zero geborene Krüger in Frankfurt an der Oder. Und diese Ehefrau Ida Zero war niemand anders als Frau Lona.

Jedenfalls: Frau Lona lebte. Und von diesem Leben hatte jeder so seine bestimmte Vorstellung. Je nach dem Rang der vierundzwanzig Klassen, der er gerade angehörte. Die Offiziere der Leibgardehusaren zeigten sich nie mit ihr auf der Straße. Wenn sie aber an der Spitze ihrer Schwadron an der kleinen Villa verüberritten, vergaß keiner hinaufzublinzeln. Und sie nickten ihr wohl auch zu, wenn sie in einer verführerischen Matinee am Fenster stand. Die Herren Assessoren und Referendare hingegen grüßten sie ungeniert, wenn sie in ihrem Auto, zu Pferde oder in dem Dogkart an ihnen vorüberkam. Sie freuten sich sogar, wenn es jemand sah, und legten in ihren Gruß gern das Bekenntnis, daß ihre Bekanntschaft nicht nur flüchtig war – Die Offiziersdamen blickten zur Seite. Die jüngeren blieben wohl auch vor einem Laden stehen, wenn sie sie kommen sahen. War sie aber vorüber, dann drehten sie sich nach ihr um und suchten mit einem schnellen Blick zu fassen und sich einzuprägen, wie sie gekleidet war.

Wenn in der Gesellschaft die Herren unter sich waren, brachte regelmäßig jemand das Gespräch auf diese Lona. Alle machten dann verständnisvolle Miene, und jeder wußte etwas Neues zu berichten. Trat dann eine Dame heran, brach das Gespräch plötzlich ab. – Und auch im Damensalon wartete jede darauf, daß eine den Mut fand, das Neueste von dieser »Frau Lona« zu berichten. Sofort war das Interesse für Kleider, Dienstboten und Küche tot. Lona regierte die Stunde. Und wenn dabei eine immer die andere teilnahmsvoll ansah, so geschah’s, weil jede nur immer von dem Manne der anderen wußte. – In den Geschäften nannte man sie »gnädige Frau«. Sie zahlte stets bar, ließ sich alles ins Haus schicken, gab nie ihre Adresse an. Jeder wußte, wer sie war und wo sie wohnte. Und es gab – das war das Sonderbarste – Kleinbürgerinnen tadellosen Rufes, die sich nach ihrem Verkehr drängten. Mit denen und deren Männern erschien sie schlicht, aber doch nie ohne Geschmack, so daß die Verschiedenheit der Welten nie ausgeglichen war, des Abends in den besseren Restaurants, in denen auch Offiziere saßen. Und wenn Ernesto Zero – aber auch nur dann – alle paar Monate mal in der kleinen Villa in Potsdam war, dann lud Frau Lona diese Familien zu sich. Und diese Abende bildeten deren großes Erlebnis. – Obgleich sie jeder kannte, so sprach doch niemand – ob er sie nun gnädige Frau, Frau Lona oder gar nur Lona nannte, schlecht von ihr.

Und mit demselben Recht, mit dem sich jede Dame empörte, wenn man sie auf gleiche Stufe mit Frau Lona stellte, empörte sich Frau Lona, wenn es jemandem einfiel, sie mit einer von jenen Damen zu vergleichen, die nicht eben die Welt bedeuten.

Als eines Tages in einer Berliner Zeitung stand:

Dame

von Welt und vornehmsten Allüren, die in irgendeiner Form in Verkehr mit ersten Kreisen steht, dabei vorurteilsfrei ist und Lust hätte, gegen hohe Vergütung Kind berühmten Künstlerpaares zur vollendeten Dame zu erziehen, wird um Angabe ihrer Adresse gebeten. A. H. 17.

meldete sich unter vielen anderen auch Frau Lona und schrieb:

A.H. 17.

Wenn Sie meinen, was ich meine, dürfte Ihre Tochter bei mir in den richtigen Händen sein.

Zero, Königstraße 17, Potsdam.

Agnes hatte, als sie diese wenigen Zeilen las, ausgerufen:

»Natürlich meine ich das!« und war noch am selben Nachmittag zu Frau Lona gefahren.

Frau Lona, die sehr groß und sehr schlank war, eine Vivatsnase hatte und sehr vornehm tat, nach Houbigant roch und mit hohen und höchsten Namen wie ein Jongleur mit Billardbällen um sich warf, gefiel ihr außerordentlich. Die Frau wußte alles und kannte jeden. Zwar war sie in der Rangliste des deutschen Heeres mehr zu Hause als in der deutschen Literaturgeschichte. Und wenn sie in Fulda auch den bedeutendsten deutschen Dichter seit Shakespeare sah, so kannte sie dafür genau die Stammbäume sämtlicher Gardeoffiziere und Vollblüter, die in den letzten zehn Jahren das Derby und den großen Preis von Baden-Baden gewonnen hatten.

Das Innere der Villa, Frau Lonas Schmuck, das Auto, der Stall, überhaupt die ganze Aufmachung zeigten ihr, daß man mit diesen Kenntnissen weiter kam als mit Goethezitaten und einer guten Stimme. Die Verständigung war schnell da, und ein paar Tage später hielt Agnes’ Auto wieder vor der kleinen Villa, und Cläre, das Kind, wurde Frau Lona überantwortet.

Das Programm war: Cläre sollte eine große Dame werden.

Agnes hatte bei ihrer Freundin Bücher über die Frauen am Hofe der französischen Könige gelesen, und diese Bilder verfolgten sie seitdem bei Tag und Nacht. Da moralische Widerstände für sie nicht existierten und der einzige Wertmesser für sie das Maß von Macht war, das jemand in seiner Person vereinigte, so galt ihr eine Pompadour und Montespan mehr als die legitime Königin. Und sie hätte sich, vor die Wahl gestellt, den Platz der einen oder anderen einzunehmen, ohne Besinnen für die Favoritin entschieden. Da sie darin das höchste erreichbare Ziel für eine Frau sah, so war es begreiflich, daß sie es als Mutter für ihr Kind erstrebte. Und wenn man Erfordernisse und Leistungen wertete, die es voraussetzte, hatte sie recht. Gute Ehefrauen und gute Mütter, sagte sie, können von tausend Frauen neunhundertneunundneunzig werden; die schlechte Mutter bildet die Ausnahme. Eine Montespan von einer Million Frauen nicht eine. Und so handelte sie in gutem Glauben, wenn sie das Leben ihres Kindes in diese Bahnen lenkte. —

*

Es war gegen Mittag, als Agnes heute, an Cläres achtzehntem Geburtstag, bei der kleinen Villa in Potsdam vorfuhr. Sie trug ein Mantelkleid aus weißem Tuch und einen kleinen schwarzen Samthut; über der Schulter hing das Rennglas.

Außer dem Auto der Frau Lona hielt vor der Tür noch ein anderes Auto, das eine gräfliche Krone trug.

Als Agnes eintrat, fragte sie den öffnenden Diener:

»Ist die gnädige Frau da?«

»Ja, aber sie ist eben im Begriff, zum Rennen zu fahren.«

»Ich auch – bitte, melden Sie mich.«

Der Diener reichte ein Tablett, auf das Agnes ihre Karte legte. Im Vorraum hingen ein paar Offiziersmützen, Renngläser und Degen.

Die Frau versteht zu leben, dachte Agnes.

Der Diener kam zurück und führte Agnes in den Salon. Sie sah noch, wie jemand im Nebenzimmer hastig die Flügeltüren schloß, und erkannte eine gedeckte Tafel, um die herum mehrere Offiziere saßen.

Frau Lona Zero rauschte ins Zimmer.

»Nein! wie ich mich freue! Endlich lassen Sie sich einmal sehen! Dabei hatten Sie mir versprochen, einmal des Abends bei mir zu soupieren. Gerade gestern hatte ich den Prinzen Christian von Dänemark bei mir. Denken Sie, meinetwegen hat Königliche Hoheit, die dienstlich in Berlin zu tun hatte, seine Rückreise um einen Tag verschoben. Wirklich schade, daß Sie das versäumt haben! Wir waren im engsten Kreise. Nur noch der junge Graf Tayllerand und der türkische Prinz Effid Hascha, ein entzückender Bursch, solche Augen,« und dabei spreizte sie Daumen und Zeigefinger auseinander.

»Wer es hat wie Sie!« sagte Agnes. »Ich habe meinen schweren Beruf und Arbeit von früh bis spät.«

»Dafür sind Sie aber eine der größten Künstlerinnen Europas! Ich wünschte, ich hätte Ihr Talent! Unter einem gekrönten Haupte tät ich’s nicht.«

»Sie vergessen, daß ich die Mutter einer erwachsenen Tochter bin. – Aber ich halte Sie auf, Sie wollen nach Hoppegarten.«

»Fahren Sie nicht?« fragte sie Agnes und betrachtete sie.

»Aber natürlich! Entzückend dieses Kostüm.«

»Es kann sich mit Ihrem nicht messen.«

»Gestehen wir, daß sie sich beide sehen lassen können. – Dann fahren Sie also mit uns?«

»Wer ist mit Ihnen?«

»Dohna und der kleine Plüskow. – Sie kennen sie?«

»Ja! – Das heißt flüchtig! – Und was ist mit Cläre? Hatten Sie nicht die Absicht, sie mit hinauszunehmen?«

 

»Ich schon. Aber Sie wissen ja, das Kind ist nicht einfach. Dabei wird sie von Tag zu Tag schöner. Sie hätte es so leicht, sich durchzusetzen. Aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben. Sie ist eben noch ein Kind.«

»Sie wird heut achtzehn.«

»Nicht möglich!«

Agnes hielt ein kleines Päckchen Lind-Schokolade in die Höhe:

»Da! das war für sie bestimmt. Aber wenn Sie unzufrieden mit ihr sind, bekommt sie nichts.«

»Ich will das liebe Ding nicht um die Schokolade bringen,« erwiderte Frau Lona. »Sie hat auch ihre Meriten. Die englische und französische Lehrerin staunen. Sie ist in beiden Sprachen perfekt.«

»Was nützt mir das!« rief Agnes ärgerlich. »Um eine Sprachlehrerin in die Welt zu setzen bin ich nicht um Jahre gealtert.«

»Aber!« suchte Frau Lona zu widersprechen.

»Sie haben mich vorher nicht gekannt,« unterbrach sie Agnes, »oder doch nur auf der Bühne. Jedenfalls, so geht das nicht weiter! Was gibt sie als Grund an, daß sie nicht mit aufs Rennen will?«

»Die vielen Menschen.«

»Sie ist verrückt! – Aber das ist der Einfluß Holtens. Der hat ihr die fixe Idee von der einsamen Schönheit der Berge in den Kopf gesetzt. War er in letzter Zeit oft hier?«

»Alle Tage. Ich habe auch den Eindruck, als wenn sie ganz unter seinem Einfluß stände. Und ob das gerade für ihre Entwicklung gut ist?« Sie zog die Schultern hoch. »Mir wird meine Aufgabe dadurch jedenfalls nicht erleichtert.«

»Das muß ein Ende haben!« entschied Agnes. »Demnach ist sie also noch immer so menschenscheu?«

»Nicht mal; sie ist sogar gewandt; und dumm ist sie auch nicht Aber für eine gewisse Art von Geselligkeit, die doch nun mal dazu gehört, wenn man in diesen Kreisen prosperieren will, dazu fehlt ihr, scheint’s, die Leichtigkeit und der Humor.«

»Ich kenne das von meinem Mann her. Er wird nachdenklich und schmeißt jede Stimmung.«

»Genau so macht sie’s.«

»Sonderbar!« sagte Agnes und überlegte: »Aber nein!« entschied sie, »das ist ja unmöglich!«

»Was haben Sie?« fragte Lona.

»Ich rechne nach!« platzte Agnes in Gedanken heraus, verbesserte sich aber schnell und sagte: »Ich meine, ich wundere mich, daß sie so gar nichts von ihrer Mutter hat.«

»Es wäre ihr zu wünschen! Aber wenn man sie zu ermuntern sucht, in harmlosester Form natürlich – das ist erst vor ein paar Tagen wieder der Fall gewesen, als der Radowitz und der kleine Graf Plitz hier waren, die sie natürlich ganz en enfant behandelt haben – dann wird sie geradezu ungezogen.«

»Nicht auszudenken!« rief Agnes. »Nein! was man als Mutter nicht alles durchzumachen hat!«

»Denken Sie, wie peinlich für mich, Radowitz ist ein ausgezeichneter Blagueur, wirklich, er plaudert ganz reizend, der Junge! Selbst die Frau Prinzessin Helene von Preußen soll sich auf einem der letzten Tees bei der Fürstin Hatzfeld günstig über ihn geäußert haben. – Der kleine Radowitz also findet, wie übrigens jeder, Gefallen an ihr. Sie können sich meine Freude vorstellen, ihr Geschlecht geht auf das elfte Jahrhundert zurück.«

»Wie? – Worauf geht es zurück?« fragte Agnes beunruhigt.

»Auf das elfte Jahrhundert!« wiederholte Lona. »So etwas will doch respektiert sein.«

»Und sie hat es nicht respektiert?«

»Im Gegenteil! Er gab sich wirklich Mühe mit ihr. Natürlich von ihrem Goethe und Shakespeare konnte er sie nicht unterhalten.«

»Verbrennen sollte man die alten Schmöker!« rief Agnes wütend.

»Erst hat er’s mit Pferden versucht. Mit einer Liebe, sage ich Ihnen, hat er sich in das Thema vertieft. Aber sie? Angegähnt hat sie ihn!«

»Unglaublich!«

»Dann hat er ihr aus seinem Klub erzählt. Sie können mir glauben, ganz exquisite Sächelchen! Da hat sie den Mund verzogen. Schließlich hat er, denken Sie, was das heißt, eine genaue Schilderung vom letzten Hoffest gegeben – jeder Zeitungsreporter hätte sich alle zehn Finger danach geleckt!«

»Ja und sie? Sie hat sich . . . nicht . . . alle zehn Finger geleckt?«  fragte Agnes und setzte sich auf

»Aufgesprungen ist sie, hat ganz laut gerufen: ›Ich halt den Blödsinn nicht aus!‹ und ist hinausgelaufen.«

»Wo ist sie?« rief Agnes wütend. »Sie sind zu gut! viel zu gut sind Sie!«

»Ich war natürlich in einer desperaten Situation.«

»Was taten Sie?«

»Mir blieb nichts anderes übrig, als in Ohnmacht zu fallen. Das lenkte ab und schwächte die Wirkung dieser Szene ab.«

»Was sie bei Ihnen alles lernen könnte!« rief Agnes und staunte Lona an. »Aber ich werde sie mir vornehmen. Ich werde ihr auch Hoppegarten opfern.«

»Aber . . .!« widersprach Lona.

»Wenigstens die ersten beiden Rennen. Aber Sie, beste Frau Lona, lassen sich bitte nicht abhalten. Sie haben Aerger und Umstände genug mit dem Kinde.«

»Ich würde natürlich bei Ihnen bleiben,« sagte sie, »wenn nicht —« und dabei wies sie auf das Zimmer nebenan, »der kleine Dohna . . .«

»Ausgeschlossen!« erwiderte Agnes. »Sie fahren!« Sie streckte ihr die Hand hin und sagte: »Auf Wiedersehn also!«

Lona schlug ein und ergänzte:

»Auf dem grünen Rasen!«

Noch einmal betrachteten sich die beiden Frauen:

»Wirklich! ungewöhnlich apart!« sagte Lona. »Dieser graue Stoffrock steht ausgezeichnet zu der karierten Taftjacke! Sie sind entschieden nicht zu schlagen draußen.«

»Ich möchte mit Ihnen nicht in einem Rennen starten,« erwiderte Agnes.

Es waren das die höchsten Ehren, die diese beiden Frauen zu vergeben hatten.

An der Tür drehte sich Lona noch einmal um.

»Auf Wiedersehen also! Und ich schicke Ihnen das Kind!«

Und Agnes dachte:

Ich würde viel darum geben, wenn ich wüßte, ob sie viel älter ist als ich. —

Cläre trat völlig arglos und unbefangen ins Zimmer.

Aeußerlich ganz das Kind der Mutter mit all deren Reizen, die ein unverkennbar aristokratischer Zug noch erhöhte.

»Du bist’s, Mama?« rief sie freudig. »Ich dachte schon wieder eine dieser ekligen Freundinnen von Frau Lona.«

»Das ist eine Unbildung!« rief Agnes, als Cläre ihr eben die Hand entgegenstreckte. »Du lebst einmal in diesem Hause, und Leute, die hier verkehren, hast du nicht eklig zu finden. Sie sind dein Verkehr so gut wie der Frau Lonas, die mir übrigens von Mal zu Mal besser gefällt.«

»Die ist auch nett; aber nicht mein Fall!«

»Für dich gibt’s keine Fälle. Sie hat dir zu gefallen – auf alle Fälle! Sie ist für dich Erzieherin, Lehrerin, Freundin und Mutt . . .« Sie hielt inne. »Deine Mutter bin natürlich ich. Aber nach mir, da kommt sie, und es gibt keine Dritten, verstehst du, keinen! auf den du zu hören hast, außer auf mich und sie! – So! und nun komm her und laß dir gratulieren.«

Cläre trat an sie heran.

Agnes küßte sie auf die Stirn.

»Und nun versprich mir, daß du dich bessern willst.«

»Worin?« fragte Cläre.

»In deinen Ansichten – und dann vor allem in deinem Benehmen.«

»Benehm ich mich schlecht?«

»Ja! Miserabel! Oder weißt du nicht, daß Frau Lona erst gestern wieder deinetwegen eine Ohnmacht hatte?«

»Die sie nicht abgehalten hat, bei Sang und Tanz bis vier Uhr morgens ihren Hochzeitstag zu feiern.«

»Wann?«

»Gestern.«

»Ich denke, es waren nur Graf Radowitz und der kleine Plitz?«

»Johann!« rief Cläre ins Nebenzimmer, in dem ein Diener die Vorhänge vor die Fenster zog. »Wieviel waren wir gestern abend?«

Johann trat ins Zimmer und sagte:

»Dreiundzwanzig, gnädiges Fräulein.«

»Da hörst du’s!«

»Entsetzlich!« rief Agnes. »Das verschlimmert den Fall ja ums dreiundzwanzigfache!«

»Welchen Fall?«

»Deinen! Oder meinst du, einer Mutter tut es nicht weh, wenn ihr Kind sich vor dreiundzwanzig Menschen, die gewiß nicht die ersten besten waren, derart blamiert?«

»Du meinst, daß ich den Blödsinn nicht länger ertragen habe?«

»Hör auf!« rief Agnes. »Ich kann es nicht noch einmal hören! – Wie rücksichtsvoll von ihr, daß sie mir das Aergste verschwiegen und nur die halbe Wahrheit gesagt hat.«

»Das ist für sie schon viel. Denn in der Regel spricht sie überhaupt kein wahres Wort.«

»Ich verbiete dir, so von deiner Erzieherin zu sprechen.

Also was waren das für Menschen?«

»Lauter Grafen und Barone. Einer, der Längste und Dümmste, war sogar ein Prinz.«

»Und da hast du . . .? Nicht auszudenken! Waren denn keine Damen da?«

»Doch! Frau Lonas Mutter.«

»So?« erwiderte Agnes erstaunt. »Sie hat eine Mutter?«

»Nein!«

»Du sagst doch . . .«

»Frau Lona gibt sie dafür aus.«

»Das versteh ich nicht. Heißt sie denn nicht Krüger?«

»Aber Mama!« Sie sah ängstlich zur Tür »Wenn das jemand hört! Krüger! Frau Lonas Mutter! Sie ist selbstredend eine Baronin. Fralaire oder so ähnlich. Aus einem alten Refugiégeschlecht.«