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Frau Dirne

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Drittes Kapitel

Frau Ina hatte die zweite Etage ihrer Villa für die Mädchen herrichten lassen. Immer zwei schliefen in einem Zimmer. Die telephonisch herbeigerufene Mathilde Brückner, die mit ihrem Manne kam, brachte Blumen mit und einen Korb mit Konfekt.

»Es fehlt nur noch, daß du Ehrenjungfrauen zum Empfang beorderst«, sagte Wolfgang v. Erdt.

»Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn Nelly mitgekommen wäre. Ich war immer dafür, sie aufzuklären und alles wissen zu lassen, was sie durch andere doch erfährt.«

»Sie war eben feinfühlig genug, zu Hause zu bleiben.«

»Wenn wir uns nicht auf den Standpunkt stellen,« mischte sich Frau Ina in das Gespräch, »daß, was hier geschieht, dem tiefsten sittlichen Drang entspringt, dann sind wir erledigt. Hier gibt's nur ein Entweder – oder. Entweder ist, was wir tun, der Ausdruck höchster Sittlichkeit oder – eine Schweinerei. Ein Mittelding gibt es nicht.«

»Ganz meine Ansicht«, erwiderte Wolfgang v. Erdt. »Ich bin durchaus im Bilde und bereit, wo Ihr Mann etwa versagt, einzuspringen.« – Er sah sie prüfend an. »Vorausgesetzt, daß wir einig werden.«

»Warum sollten wir das nicht?« erwiderte Frau Ina. »Wenn ich nicht irre, haben wir manche Berührungspunkte.«

Mathilde Brückner war in die obere Etage gegangen und verteilte die Blumen und die Erdbeeren in die einzelnen Zimmer. Der Rittmeister und die Baronin standen auf der Veranda und erwarteten die Ankunft der Mädchen.

»Ich weiß nicht viel von Ihnen«, erwiderte Erdt.

»Sie sind unehrlich.«

»Ich glaube nur zu wissen, daß Sie den Ehrgeiz haben, Gräfin von Scheeler zu werden.«

»Nun also.«

»Was das aber mit dieser Gründung zu tun hat . . .?«

»Das will ich Ihnen sagen; denn irgendjemanden braucht man, mit dem man sich ausspricht.«

»Ihr Vertrauen, gnädige Frau . . .«

»Braucht Sie nicht zu ehren«, fiel sie ihm ins Wort. »Es ist weniger Vertrauen als – Gegenseitigkeit.«

»Das verstehe ich nicht.«

»Sie verstellen sich schon wieder.«

Erdt sah sie an und fühlte sich unsicher.

»Um Gräfin Scheeler zu werden,« fuhr Frau Ina fort, »muß ich meinen Mann los sein und Vermögen haben – sonst ist es sinnlos.«

»Und das glauben Sie durch dieses . . .?«

». . . Bordell zu erreichen. Allerdings!«

»Demnach wäre dieser Glanz hier . . .?«

»Bluff, Schwindel oder was Sie sonst wollen.«

»Ich staune.«

»Ich hätte Sie für hellsichtiger gehalten. Ich glaubte, Sie durchschauten das.«

»An die Verdienstmöglichkeiten glaube auch ich.«

»Sonst wären Sie vermutlich jetzt nicht hier.«

»Warum, meinen Sie, sollte ich an den edlen Zweck nicht glauben?«

»Weil, wenn Sie daran glaubten, Sie der letzte wären, der dafür einen Finger rührte.«

»Haben Sie eine derart schlechte Meinung von mir?«

»Schlecht oder gut – wer will das entscheiden? Jedenfalls: ich kenne Sie!«

v. Erdt wurde immer unsicherer.

»Und darum wählte ich Sie für diese Aussprache. Denn haben muß ich jemanden; genau wie Sie!«

»Ich habe jemanden.«

»Ich weiß!«

»Wie können Sie wissen? – wen meinen Sie?«

»Sie sind doch verheiratet.«

»Das sagen Sie gegen Ihre Überzeugung.«

»Wenn Sie das Theater noch lange fortsetzen, brechen wir ab – und ich suche mir einen andern. – Verdienen, groß verdienen tut jeder gern.«

»Da Sie es denn erraten, das ist allerdings auch der Grund, aus dem ich mich für die Sache interessiere.«

»Aber das haben Sie doch gar nicht nötig!« erwiderte Frau Ina. »Ihre Frau verdient doch! Man schätzt sie auf hundertfünfzigtausend Mark im Jahre.«

»Ja, glauben Sie, es ist angenehm für einen Mann, von der Arbeit der Frau zu leben?«

»Finden Sie es sehr viel erhebender, von den Erträgen eines Bordells zu leben?«

v. Erdt schwieg. Frau Ina triumphierte.

»Es hat wohl doch noch einen anderen Grund?«

v. Erdt wehrte sich noch immer.

»Sie glauben doch nicht etwa, daß ich der Mädchen wegen . . .?«

Ina lachte und sagte:

»Nein! – und damit dürfte Ihr Lügenrepertoire wohl erschöpft sein. – Die Mädchen müssen jeden Augenblick kommen; ich habe also keine Zeit, mich länger von Ihnen anlügen zu lassen. Ich hatte Sie für einen Gentleman gehalten und geglaubt, Sie würden das Vertrauen, das Ihnen eine Dame schenkt, erwidern. Da ich mich geirrt habe, wird die Stelle, die ich Ihnen zugedacht habe, ein anderer einnehmen.«

»O nein!« erwiderte v. Erdt. »Mich werden Sie nicht mehr los. Ich habe mich nun einmal in den Gedanken hineingekniet und entdeckt, daß ich für den Posten eine besondere Begabung habe.«

»Für was für einen Posten?« fragte Frau Ina.

»Nach außen hin, dachte ich, daß ich als Schriftführer des Vereins fungiere; nach innen aber, daß ich die treibende Kraft bin.«

»Die bin ich!«

»Wir ergänzen uns gut. Aber den geschäftlichen Teil nach außen vertreten kann nur ein Mann.«

»Eben, das ist es!«

»Nun also! Sind wir einig?« – Er hielt ihr die Hand hin.

»Ich habe ein starkes Bedenken.«

v. Erdt sah sie fragend an.

»Um jedem Zweifel an dem sittlichen Charakter unseres Unternehmens von vornherein die Spitze zu nehmen, ist der Leumund jedes Beteiligten unbedingte Voraussetzung.«

»Das ist auch meine Ansicht.«

»Wird irgendeiner von uns in einen Skandal verwickelt, der in gar keinem Zusammenhange mit dem Unternehmen zu stehen braucht, so wirkt das auf uns alle zurück. Und ist erst mal ein Zweifel erwacht, dann ist es schwer, den rollenden Stein zum Stehen zu bringen; das Terrain ist zu schlüpfrig.«

»Alles das geb' ich zu. Aber was hat das mit mir zu tun?«

»Denken Sie, Ihre Frau oder irgendein Dritter käme dahinter – die Katastrophe wäre unabwendbar! Sie und ich und wir alle wären nur noch Stoff für ein satirisches Witzblatt.«

Wolfgang v. Erdt hielt gegenüber der Bestimmtheit, mit der Frau Ina auftrat, weiteres Leugnen für zwecklos. Auf die Sache selbst ging er nicht ein; er stimmte auch nicht stillschweigend zu. Er tat, als wenn er es aufgäbe, an ihrer Überzeugung etwas zu ändern, und sagte:

»Dafür, daß es innerhalb unserer Familie keinen Skandal gibt, dafür verbürg' ich mich.«

»Ihr Wort darauf!« forderte Frau Ina und streckte ihm die Hand hin.

Er schlug ein und sagte:

»Mein Wort!«

Inzwischen waren auch Herzogs, Rießers und Professor Reger erschienen, die der Rittmeister auf Inas Geheiß telephonisch von der Fortentwicklung unterrichtet hatte.

»Wie schade,« sagte Frau Olga, daß ich das nicht miterleben konnte. Es muß doch himmlisch gewesen sein! Am meisten freue ich mich auf diesen Kraftmenschen Anton! Ich liebe solche Gewaltnaturen!«

Unwillkürlich sahen alle Max Herzog an, der mit dem Papagei auf der Stange und den eingeknickten Knien einem Gewaltmenschen sehr wenig ähnlich sah.

Auch Frau Miras Nasenflügel verrieten eine starke Erregung; sie warf Frau Olga einen haßerfüllten Blick zu und dachte: »In Ihrem Alter hat man Verzicht zu leisten.«

Frau Inas psychologischem Scharfsinn entging das nicht. Und schon des Grafen Interesse für Frau Mira ließ sie gegen sie Partei nehmen.

»Für diesen Anton Drexler beginnt die Frau erst jenseits des gefährlichen Alters,« sagte sie. »Daher eignet er sich ausgezeichnet für eine derartige Anstalt. Die Jugend ist vor ihm sicher.«

Aber was Frau Mira die Aussichtslosigkeit einer etwaigen Hoffnung zu Gemüte führen sollte, wirkte auf Frau Olga als Kränkung. Sie tat uninteressiert und sagte:

»Ich bitt' Sie, so ein Gesindel! Für so etwas kann unsereins doch immer nur ein theoretisches Interesse haben.«

»Von der Theorie zur Praxis ist oft nur ein Schritt«, erwiderte der Professor, woraufhin Frau Olga die stereotype Bewegung mit der Schulter machte und der Papagei kreischte:

»Schlagt den Juden tot!«

»Ihr Papagei sollte einen Kurs in Rassenkunde nehmen«, sagte der Professor.

»Sie kommen!« rief der Rittmeister und stürzte, ohne sich um die Baronin zu kümmern, die Treppe hinunter, die von der Veranda in den Garten führte. Alle traten an die Fenster. Mathilde Brückner, die noch im oberen Stockwerk war, zog in ihrer Erregtheit sogar das Spitzentuch aus der Tasche und winkte.

In dem ersten Wagen, der geschlossen war, saßen die Rotblonde, Lona, Änne und die schlanke Marianne; Mertens Diener öffnete den Schlag und war den Mädchen beim Aussteigen behilflich. Sie sahen im Schleier und in ihren vornehm-einfachen Kostümen jetzt wie junge Mädchen aus guten Häusern aus. Das Empfinden hatte wohl auch der Rittmeister, der die Hacken zusammenschlug und jeder mit Akkuratesse die Hand reichte.

»Heinz!« rief die Baronin entsetzt, die von der Veranda aus mit der Lorgnette den Vorgang verfolgte, und hielt sich mit der freien Hand an der Brüstung fest. Der Rittmeister fuhr erschrocken zurück, besann sich und trat, als Marianne eben als letzte aus dem Wagen stieg, ein paar Schritte zurück. Aber Marianne, die schon durch die vielen Menschen mit den erwartungsvollen Gesichtern an den Fenstern und das Tücherschwenken Mathilde Brückners vom oberen Stockwerk aus stark beeindruckt war, die dann den eleganten Diener in der blauen Livree, der so ganz anders aussah als Anton Drexler, angestaunt und beobachtet hatte, wie der Rittmeister die Hacken zusammenschlug und ihren Freundinnen die Hand reichte – Marianne, die ja an Wunder glaubte, war durch alle diese Vorgänge und die Erlebnisse am Nachmittag so restlos glücklich und unbeherrscht, daß sie sich dem Rittmeister an den Hals warf, ihn leidenschaftlich auf den Mund küßte und rief:

»Schatz! mein Prinz! ich bin ja so glücklich. Ich wußte ja, einmal kommt das Glück!«

Der Rittmeister stand wie eine Bildsäule. Die Arme hingen ihm wie gelähmt herab. Er starrte geradeaus und wagte nicht einmal das Mädchen, das ihn mit Zärtlichkeiten überschüttete, anzusehen. Aber ein wohliges Gefühl überkam ihn, den so gar nicht Verwöhnten, doch. In den Beinen fing es an und teilte sich dann dem übrigen Körper mit. Die eben noch gelähmten Arme gerieten in pendelnde Bewegung, die Knie erwiderten den Druck, die anfangs teilnahmslos geschlossenen Lippen gaben nach, und schließlich schloß er Marianne in die Arme und drückte sie an sich.

 

Auf der Veranda fiel die Baronin in Ohnmacht.

Frau Ina überlegte, ob sie Entrüstung heucheln, gleichgültig tun oder gar ihrer Freude Ausdruck geben sollte. Sie erwog schnell alle Möglichkeiten, deren unmittelbare Wirkung und Konsequenzen, und entschied sich schließlich, es bei einer Geste bewenden zu lassen. Sie wandte sich an Wolfgang v. Erdt, schloß halb die Augen und sagte:

»Bitte, führen Sie mich auf mein Zimmer! Mir ist übel!«

Frau Olga konnte ihre Schadenfreude nicht unterdrücken und stieß ihren Mann an.

Aber Max Herzog schielte über Frau Mira hinweg auf die Liebesszene und spürte gar nicht, daß seine Frau ihn berührte. Frau Olga, die das sah, schrie ihn an:

»Untersteh' dich!« Und der Papagei schrie:

»Schlagt den Juden tot!«

»Himmlisch, nicht himmlisch!« schrie die über die Maßen erregte Frau Mira und drückte leidenschaftlich die Hand des Professors. »Ich hätte dem Jungen das gar nicht zugetraut.«

Daraufhin kam die Baronin, die man auf eine Chaiselongue gelegt hatte und der die Neugier keine Ruhe mehr ließ, zur Besinnung, richtete sich auf und fragte:

»Was machen sie jetzt?«

»Das müssen Sie sehen, Baronin!« erwiderte Mira und lachte hell auf. »Man sollte ihnen die Gartenbank hinschieben.«

Und der Diener in dem dunkelblauen Frack wandte sich ab, sagte zu den Mädchen, für die der Vorgang nichts Besonderes hatte:

»Kommen Sie, meine Damen!«

Und führte sie in das Haus.

»Lustig fängt das an!« rief Mira. Und zu der Baronin, die jetzt neben ihr stand, sagte sie: »Was sagen Sie zu Ihrem Schwiegersohn?«

»Wir lassen uns scheiden!« erwiderte die, rot vor Wut. »Hörst du's?« rief sie dem Rittmeister zu und schleuderte in ihrer Erregung den silbernen Stab, den Herzog hatte liegen lassen, aus dem Fenster. Der Rittmeister schrie auf. Aber Marianne, die im selben Augenblick nur noch Augen für das Tier hatte, ließ den Rittmeister los, rief:

»Bunter, bunter Vogel!«

Sie griff nach ihm, drückte ihn an sich und lief mit ihm in den Garten.

Der arg zerzauste Rittmeister erstarrte wieder zur Bildsäule.

Frau Olga lief in den Garten, Marianne und dem Papagei nach.

In den Trubel hinein kam mit ihrem süßen Lächeln Nelly Brückner, die von nichts wußte und über die erhitzten Gesichter und die vielen Menschen erstaunt war.

»Was geht denn hier vor?« fragte sie den Diener.

Der zog die Schultern hoch und sagte:

»Einquartierung vermutlich. Ich kenn' mich nicht aus.«

Sie hatte beim Anblick der vielen jungen Mädchen ein unangenehmes Gefühl und fragte:

»Ist Herr v. Erdt hier?«

»Jawohl!« erwiderte der Diener. »Ihr Herr Papa ist oben.«

Sie lief schnell die Treppe hinauf und suchte die Zimmer ab.

Frau Ina war schon wieder tätig. Sie stand in dem großen Speisesaal, an dessen Wänden Riesenspiegel hingen, die bis zur Erde reichten. Der Eßtisch in der Mitte war zur Seite geschoben. Darauf türmten sich Wäsche, Kleider, Hüte und Röcke. Kleine Frisiertische standen im Nebenraum, dessen Tür offen stand. Schneiderinnen, Schustern, Wäschelieferanten, Friseuren und Manikure gab sie Anweisungen. Die Mädchen wurden hereingeholt. Man nahm ihnen Maß für Wäsche und Schuhe, probierte ihnen Kleider und Hüte an, manikurte und pedikurte sie, probierte Frisuren – kurzum: man machte äußerlich neue Menschen aus ihnen. Frau Olga, die Baronin und Wolfgang v. Erdt assistierten. Und tatsächlich: Wer die Mädchen von der »Neuf d'or« her kannte, hätte ein paar Stunden später auch nicht eine in ihrer neuen Gestalt wiedererkannt. Dabei glich keine der anderen. Marianne sah aus wie ein kleines Prinzeßchen, fast unwirklich. Das schwebend Leichte war durch Frisur und Kleidung noch gehoben. Zart und körperlos wie eine rosa-weiße Wolke glitt sie über den Boden. Änne wieder sah man an, daß sie wußte, was sie wollte; nicht Träumen nachhing, sondern der Wirklichkeit lebte. Alles das verriet Inas feinen Instinkt. Zwar hatte sie am Nachmittag in der »Neuf d'or«, ohne daß es jemand merkte, jede einzelne genau studiert; aber es waren außer dem rein Äußeren doch nur Reflexe und Gesten, aus denen sie schöpfte. Während dieser anstrengenden Stunden ließ sie Schokolade und Kuchen reichen. Die Mädchen, die eines neuen Unterrockes wegen früher tagelang Kämpfe zu bestehen hatten, waren angesichts dieser Fülle, in der man sie bescherte, so starr und ergriffen, daß sie, auch untereinander, keine Worte fanden. Nur Marianne hüpfte vor Freude und überraschte alle durch die Sicherheit und Bestimmtheit, mit der sie, ganz instinktiv, ihre Auswahl traf und Vorschläge machte. – Als Mathilde Brückner ihr ein Schleifchen ins Haar stecken und eine Kette um den Hals legen wollte, die so gar nicht zu ihrem Kostüm gehörte, wehrte sie sich und sagte:

»Nein, nein! das tut mir weh; also paßt es nicht!«

Frau Ina trat ihr bei.

»Sie hat recht!« sagte sie. »Im übrigen, beste Frau Brückner, pfuschen wir uns nicht ins Handwerk! Sie haben die schwierigste Aufgabe: sich die Liebe der Mädchen zu erringen und auf ihr Gemüt zu wirken; die Herzogin« – und dabei wandte sie sich an Frau Olga – »übernimmt die gesellschaftliche Ausbildung, und ich das Äußere. Für das Geistige sorgen der Professor und Herr v. Erdt, der mir gleichzeitig in allen Verwaltungsfragen zur Seite steht. Der Graf vertritt den Verein nach außen im Namen der Präsidentin, meiner Mutter, der Ihr Gatte, Frau Herzog und mein Mann assistieren; das Ehepaar Rießer regelt den Verkehr und Fräulein Nelly Brückner schwebt als Ehrenjungfrau über dem Ganzen.«

Wolfgang v. Erdt sprach mit der hellblonden Lona und steckte ihr einen Schildpattkamm fest. Dann wischte er ihr mit dem Zeigefinger den Puder aus den Augenbrauen.

Nelly, weiß vor Ärger, trat dicht an ihn heran, streifte ihn und sagte scharf:

»Laß das!«

Er nahm gar keine Notiz von ihr.

Nelly krampfte die Finger zusammen, die Augen traten ihr aus den Höhlen und zitternd am ganzen Körper sagte sie:

»Ich will nicht!«

»Scher, dich weg!« fuhr er sie an.

Sie quälte sich zu ihrer Mutter.

»Gib auf Papa acht!«

»Was ist mit ihm?« fragte die ängstlich.

»Die Mädchen sind hübsch und jung.«

Mathilde lächelte mütterlich.

»Er interessiert sich, scheint's, besonders für die eine!«

Mathilde streichelte sie und sagte:

»Laß nur, mein Kind! Papa ist gut.«

»So laß dich doch warnen«, drängte Nelly. »Duld' es nicht.«

Jetzt erst sah sie Nellys Erregtheit und legte den Arm um sie.

»Mein gutes Kind! So sorgst du dich um deine Mutter?« sagte sie gerührt. »Glaube mir, du kannst ganz ruhig sein. Wenn sich Papa für eines dieser Mädchen interessiert, so ist das, genau wie bei mir, rein väterlich.«

»Das ist es nicht!« behauptete Nelly bestimmt.

»Verlaß dich drauf. Ich muß es doch wissen. Papa – ja, wie bring' ich dir das nur bei? – ist darüber hinaus. Schon seit Jahren.

Nelly senkte den Kopf.

»Ich weiß, es gehört sich nicht, daß ich dir das sage. Aber ich sehe, du regst dich auf, darum erzähle ich dir die Wahrheit. Wenn er auch leider nicht dein richtiger Vater ist, so will ich darum doch nicht, daß du schlecht von ihm denkst.«

Nellys Ausdruck blieb, was Mathilde in Staunen setzte, unverändert. Dann stürzte sie unvermittelt aus dem Zimmer.

»Komm jetzt!« rief sie v. Erdt zu, der noch immer in dem Raum neben dem Eßsaal stand und sich mit der hellblonden Lona beschäftigte. Um Aufsehen zu vermeiden, gab v. Erdt nach.

»Was hast du nur?« fuhr er sie an. »Du führst dich wahrhaftig dümmer auf als diese Dirnen.«

»Danke!« sagte sie mit Tränen in den Augen.

»Also was ist?« fragte er ungehalten.

»Ich ertrage das nicht.«

»Was?«

»Andere Frauen.«

»Du vergißt ganz . . .«

Sie hielt sich die Ohren zu, fiel ihm ins Wort und sagte:

»Ich weiß! ich weiß! Ich bin nicht deine Frau. Aber ich bin mehr. Ich bin deine Kreatur.«

»Mit eigenem Willen!«

»Gewiß, gewiß! Ich habe ja keinen anderen Gedanken als dich. Ich möchte ganz in dich hineinkriechen und in dir aufgehen.«

»So tu das doch!«

»Und das Ende? – und Mama?«

»Wenn sie nicht wäre!«

»Was dann? was wäre dann?« fragte sie lebhaft.

»Dann wärst du meine Frau.«

Nelly zuckte zusammen.

»Deine Frau«, wiederholte sie. »Wenn sie nicht wäre!«

»Aber sie ist!« sagte v. Erdt. »Und mit der Tatsache mußt du dich endlich abfinden. Du richtest dich sonst zugrunde!«

»Nein! – nie, nie finde ich mich damit ab!«

»Du kannst es nicht ändern.«

»Aber du!«

»Deine Mutter würde es nicht überleben, wenn ich von ihr ginge – deinetwegen.«

»Ist deine Verantwortung größer als deine Liebe?«

»Quäl' mich nicht!«

Nelly sah ihn an, als suche sie seine Gedanken zu erraten.

»Ich will dich nicht quälen«, sagte sie und machte ein nachdenkliches Gesicht. »Aber wenn du es nicht ändern kannst, ändere ich's!« – Das brachte sie wie ein Gelöbnis hervor, so ernst und feierlich, daß v. Erdt, der mit seinen Gedanken ganz wo anders gewesen war, erschrocken auffuhr und sie ansah.

»Du?« sagte er, und sie wiederholte:

»Ja! ich!«

»Wie willst du das anstellen?« fragte er.

»Ich kann, was ich will!« erwiderte sie. Und der starke Wille, der aus ihr sprach, überzeugte ihn.

Mathilde, die um ihr Kind in Sorge war, kam ins Zimmer. Nelly lächelte süß und mädchenhaft und sagte:

»Du, Mama?«

»Um nach dir zu sehen. Hast du dich beruhigt, mein Kind?«

»Aber Mama!« wehrte Nelly ab und tat verlegen.

»Nein, er muß wissen, was für ein gutes Kind seine Mutter hat. – Denk dir, Wolfgang, sie hat gezittert, daß du mich mit einem dieser Mädchen betrügen könntest.«

Nelly schlug verschämt die Augen nieder.

»Ist das nicht rührend?« fragte Mathilde und drückte ihr Kind an sich.

Viertes Kapitel

Die nächsten Tage vergingen mit der Neueinrichtung der »Neuf d'or«. Auch nicht ein Stück der früheren Möbel blieb. Nichts erinnerte mehr an ein Bordell. Der geschäftliche und fachliche Charakter, der allen Häusern dieser Art anhaftet, verschwand ganz. Die persönliche Note kam in jedem Raume zum Ausdruck, und das Ganze glich einer Tiergartenvilla, die schon Generationen lang im Besitze ein und derselben Familie war. Nichts haftete ihr an, was den Protzen oder Parvenu verriet. Und die acht Appartements der Mädchen, die aus je einem kleinen Vorraum, Schlaf-, Ankleidezimmer und Bad bestanden, konnten ebensogut die Wohnräume einer Geheimratstochter sein.

Während dieser räumlichen Veränderungen in der »Neuf d'or« vollzog sich in der Mertensschen Villa die Metamorphose der Mädchen, die jedoch rein äußerlich blieb. Auch die Einwirkungen Mathildes, die wohl bei der einen oder anderen ein Gefühl der Dankbarkeit auslösten, gingen nicht in die Tiefe. Dazu waren die Mädchen viel zu sehr von all dem Neuen abgelenkt. Überraschung folgte auf Überraschung. Und was für Frau Ina und ihren Kreis alltäglich war – neue Hüte und Kostüme, feine Wäsche und seidene Pyjamas – das wurde ihnen zum Erlebnis.

Einige Mühe bereitete ihnen ein gemeinsam von Ina und Mathilde entworfener Fragebogen, den sie auszufüllen hatten. Nach ihrem Namen, nach der Geburt, den Eltern, deren Stand, ob sie noch lebten, von dem Schicksal der Tochter wüßten, und wie sie sich dazu stellten, wurde darin gefragt. Aber auch darauf sollten sie Antwort geben, wie sie sich in ihrem Berufe fühlten und welche besonderen Wirkungen ihre Lebensführung auf sie übte.

Die Eltern von fünf Mädchen lebten noch. Aber nur zwei standen mit ihnen noch in Verbindung. Die einen beschimpften ihre Tochter, die anderen flehten ihre Tochter an, sich von dort frei zu machen und ein neues Leben zu beginnen; aber beide klagten über die Zeiten und – baten um Geld. Lona besaß nur einen Vater, der Säufer war und sie schlug und dem sie davongelaufen war. Änne hatte noch einen Vater; die Mutter, an der sie mit großer Liebe hing, lebte nicht mehr. Mariannes Eltern waren beide tot. Sie wußte nichts von ihnen. Zu einer Trödlerin führten ihre ersten Erinnerungen, die sie mit zwölf Jahren schon an Männer verkaufte.

Immerhin wirkte die Berührung mit Menschen, die nichts von ihnen verlangten, freundlich waren und gaben, so auf sie, daß sie aus ihrer gedankenlosen Lethargie erwachten und mitteilsam wurden. So ließen es Änne und Marianne nicht dabei bewenden, daß sie die Fragen kurz mit ja oder nein beantworteten. Sie freuten sich der Gelegenheit, einmal ihrem Gefühl, für das sich ja nie jemand interessierte, Ausdruck geben zu dürfen.

 

Marianne schrieb:

»Solange ich denken kann, rufen sie mich Marianne. ›Mutter‹ habe ich nie zu jemandem gesagt und nie hat mich jemand ›mein Kind‹ genannt. Auch hatte ich immer viel auszustehen. In dem Trödlerladen, in dem ich aufwuchs, wimmelte es von Gesindel, das mich stieß und schlug. Und wenn was fehlte, hieß es, ich habe nicht aufgepaßt – und ich bekam Hiebe. Dabei schlugen sie mich auf die Finger und stießen mich, wenn ich was sagte. Und schrie ich, so hielten sie mir den Mund zu und banden mich fest. Denn ich durfte nicht fortlaufen, wenn die Alte nicht da war, da sie sonst alles stahlen. Das waren alles schlechte Menschen, die da kamen und sich beschimpften; und die Frauen, die sie bei sich hatten, führten sich gemein auf. Aber wir hatten auch Hunde, und die waren gut. Einmal hatte die schwarze Hündin Junge, gleich sechs auf einmal. Aber sie war zu allen gut und zärtlich und sorgte für sie. Ich denke mir, so sorgt eine gute Mutter für ihre Kinder. Und wenn die bösen Leute kamen, war sie in Angst um ihre Jungen und trug sie in eine Ecke, wo sie sich sicher glaubte. Kam trotzdem jemand und faßte eines ihrer Jungen an, stürzte sie sich auf ihn, ganz gleich, wer es war. Auch auf den Stärksten. Kroch eins fort, so lief sie mit furchtsamen Augen umher und weinte. Ich mußte dann mitweinen. Einmal hatte sich ein Junges unter die Kommode verkrochen und piepste jämmerlich. Die Mutter zerquetschte sich fast, um sich unter die Kommode zu zwängen, sie schrie dabei vor Schmerzen, versuchte es aber trotzdem immer wieder; schließlich konnte auch sie nicht mehr zurück. Da schob ich vorsichtig und mühsam die Kommode beiseite und befreite erst die Mutter, dann das Junge, das ich aufs Lager trug, während die Alte, die ganz erschöpft war, an mir hochsprang. Von dem Tage an hing die Alte an mir, während ich sie schon lange liebte, weil sie so treu und so gut war. Wie oft habe ich die Jungen um die Liebe ihrer Mutter beneidet. Aber ich freute mich doch, daß sie es gut hatten. Von nun an kam die Alte mit allem zu mir. Ich sah es schon immer an ihrem Blick, wenn ein Junges fort war. Dann suchten wir beide und fanden es auch. Und ich stahl Milch, da ich ja selbst keine hatte, und brachte sie ihr. Und wenn ich Schläge bekam, winselte die Alte und weinte. Und als die Jungen dann eines Tages an einen Händler gingen, der viel Geld dafür bezahlte – denn sie waren echt; ich wußte nicht, was das bedeutet –, da saßen wir die ganze Nacht beisammen und heulten. Die Alte ist daran gestorben – ich leider nicht. Aber ich weine noch heute; denn niemand hat mich geliebt wie sie; und ich redete mir ein, sie gleicht meiner Mutter. Die ist auch an mir gestorben – irgendwann und irgendwo – weshalb, weiß ich nicht. Und niemand kann mir etwas sagen. Aber sie starb an mir. Und vielleicht wußte es die Hündin, denn sie hatte Mitleid mit mir und ich hatte oft das Gefühl, als stände sie mit meiner Mutter in Verbindung. Wenn ich weinte und sie ganz wo anders war, so daß sie es nach menschlicher Berechnung gar nicht hören konnte, so kam sie doch, um mich zu trösten. Dann sagte ich mir: eine Mutter hört mehr als andere; denn sie hört mit dem Herzen. – Seitdem blieb ich immer bei den Tieren und habe mich um die Menschen nie mehr gekümmert. Mit allen, die in unserer Straße wohnten, schloß ich Freundschaft. Aber so wie die Mutter habe ich nie wieder eine geliebt. Aber lieb hatte ich darum doch alle, wenn auch anders. Und ich ertrug die schlechten Menschen und die Schläge und alles Böse, weil ich doch gar nicht zu ihnen gehörte und sie auch gar nicht verstand und sie mir fremd waren. Und ich begriff, daß sie mich nicht mochten, weil ich doch ganz anders wär. Eines Tages kam der Händler, der die Jungen fortgeholt hatte, wieder. Ich traute mich nicht, ihn zu fragen, was aus ihnen geworden sei. Mir war es, als hörte ich die Alte schreien; genau wie damals. Der Schrei kam aus einem Versteck, das ich nicht kannte. Ich kroch hinein. Gleich darauf kam die Trödlerin und schrie laut: »Marianne!« Ich rührte mich nicht. Die beiden zankten. Dann ging der Händler. Aber am Abend, als ich schlief, kam er wieder. Und holte mich. Auf dem Tisch lag Geld, das die Trödlerin nachzählte und zu sich steckte. Als er mich forttrug, hörte ich deutlich wieder das Winseln der Alten. Und im Hausflur, als die Tür zuschlug, war es mir, als wenn sie hin und her lief und Hilfe suchte – genau wie damals, als man ihre Jungen forttrug. Ich dachte, ich käme vielleicht auch dahin, wo die Jungen waren, und war gar nicht traurig. Ich hätte ihnen von der Mutter erzählt. Aber man brachte mich in ein Haus, das »Neuf d'or« hieß, und da hatte mein Elend ein Ende. Man war gut zu mir, sagte mir, wozu ich da sei und daß es so von anderen bestimmt sei. Und die alte Löschner sagte, sie wäre nun meine zweite Mutter. Aber das glaube ich nicht, denn meine Gefühle für sie wären sonst andere. Ich mag sie nicht. Und nach dem, was Änne sagt, glaube ich nicht einmal, daß sie gut ist. Änne lügt nicht. Eins an ihr verstehe ich nicht: sie sagt immer, ich täte ihr leid. Dabei habe ich es doch ganz gut. Nur daß mir die Tiere fehlen! Aber das meint sie nicht. Und dann behauptet sie: an ihr sei nichts verloren; aber um mich wäre es schade. – Dabei fühle ich, daß sie klüger und besser ist als wir andern. – Auf die Frage, wie ich mich in meinem Berufe fühle, kann ich schwer antworten. Frau Löschner sagt immer: der höchste Beruf einer Frau sei, möglichst vielen Männern Freude zu bereiten. Demnach müßte ich wohl sehr glücklich sein. Aber mir ist immer, als gäbe es etwas, was ich nicht kenne. Früher, wenn ich mit der Hündin im Arme saß und träumte, war alles ruhig in mir. So schlecht ich es hatte und so gut es mir jetzt geht, so wünschte ich doch, es wäre wie früher. Ich könnte heulen, wenn ich daran denke. Ich glaube, ich sehne mich nach meiner Mutter.«

Ganz anders Änne. Sie schrieb:

»Ist es denn nicht sinnlos, nach den Personalien eines Menschen zu forschen, der seine Persönlichkeit aufgegeben hat und kein Mensch mehr ist? Zur Sache erniedrigt, gleich einem ausgetretenen Läufer, an dem man sich die Füße reinigt, kann es sich bei uns um keine anderen Werte als um den Marktpreis handeln. Hütet euch, an unseren toten Gefühlen zu rühren; ihr Wiedererwachen könnte euch bittere Enttäuschung bringen. Laßt die Mütter aus dem Spiel! jede von uns reagiert darauf. Sind wir noch so entwurzelt, vom Stamme, an dem wir blühten, geschnittene Blumen, die in schmutzigem Wasser welken – wie der tote Wein in den Kellern gärt, wenn man draußen den Stamm schneidet, an dem er emporwuchs, so vollzieht sich in uns fürs Leben Toten eine Wandlung, wenn man an unserer Mutter rührt. Wir sind das Bindeglied zwischen ihr und dem Kinde, das uns starb – sterben mußte – dank euch. Ihr mißbraucht uns. Aber wir betrügen euch und lachen. Ihr sucht Fülle und Leben und glaubt sie aus uns zu schöpfen. Aber wir sind leere Schläuche. Seht und fühlt ihr in uns nicht eine Kränkung der Frau, die ihr liebt oder je geliebt habt? Schänden wir nicht die Gattung? Entheiligen wir nicht das Geschlecht der Mütter? eurer und eurer Kinder? Fühlt ihr nicht die Niedertracht, die ihr begeht, wenn ihr uns nach Dingen fragt, die uns einst heilig waren wie euch; die für uns tot sind, wie wir starben für sie? Genügt es euch nicht, daß wir alle Scham ablegten und nackt herumlaufen? Glaubt ihr auch noch ein Anrecht auf unsere nackte Seele zu haben? Unsere Seele ist tot! Hört ihr? Ich sag' es noch einmal. Darum fragt nicht: ›Wie wir uns in unserem Berufe fühlen und welche besondere Wirkung unsere Lebensführung auf uns übt?‹ Wir könnten nachdenklich werden und entdecken, daß nicht alles starb; daß noch irgendwo ein Funken glüht, und euch Antwort geben! Hütet euch. Rührt nicht an Erinnerungen, tötet sie! So gewaltig könnte Totgeglaubtes an irgendeiner Stelle hervorbrechen, daß es euch mitreißt.

Es gibt nur ein Verbrechen, das man an uns begehen kann. Da, was Leben heißt, Wunsch und Wille, längst in uns starb, so ist selbst Lustmord an uns nur Leichenschändung. Aber Verbrechen ist, aus Sport oder Lust oder Neugier diesen Leichnam seelisch zu beleben, das tote Gewissen zu wecken. Oder glaubt ihr, eine von uns – ich ausgenommen – hat diesen schleppenden Tod, denn das ist unser Leben, seelisch überstanden? Ehe wir dahin kamen, wo wir heute sind, war die Seele längst tot oder sie ging irre – wie bei Marianne, diesem Traumkind, für das allein Erwachen vielleicht Rettung ist. Für alle anderen bedeutet es Verzweiflung und Raserei! Darum gebe ich auf eure Fragen keine Antwort. Hände weg von uns! Laßt die Toten ruhn! Sie brauchen keine Gesellschaft.«