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Prekäre Eheschließungen

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3.2 Quantitative Tendenzen

1

Lanzinger, Liebe, 163.

2

Vgl. Hardwick, Business, 8.

3

StABE, B III 824, 12–19; 207–217.

4

StABE, B III 826, 552–557; StABE, B III 829, 376–378; StABE, B III 830, 368–372. In einem sechsten Fall wurde die Heirat zwischen einem Bernburger und einer Bernburgerin verboten, weil sie in einem zu nahen Verwandtschaftsgrad stattfinden sollte. StABE, B III 826, 412–414. Diese prekäre Eheschließung betraf insofern einen Gegenstand, der scheinbar keinen richterlichen Ermessenspielraum zuließ. Er lässt sich deswegen mit den anderen fünf Fällen nicht vergleichen.

5

In 12 Fällen stehen im Urteil keine Ausführungen zur Verteilung der Kosten.

6

StABE, B III 826, 57–63; StABE, B III 826, 142–145; StABE, B III 826, 175–184; StABE, B III 826, 447–451; StABE, B III 826, 591–598; StABE, B III 829, 183–185; StABE, B III 830, 83–86; StABE, B III 830, 492–507; StABE, B III 830, 586–592.

7

StABE, B III 829, 67–70.

8

StABE, B III 827, 298–303.

9

StABE, B III 829, 83–85.

10

Ebd., 114–117.

3.3 Widerstreitende Urteilslogiken

1

Braun, Ancien Régime, 55.

3.3.1 Das reformorientierte ehepolitische Lager

1

StABE, B III 824, 432–438. Darin gleichen die im Berner Oberehegericht angebrachten Unmutsäußerungen an der strikten Auslegung des herrschenden Ehegesetzes der Kritik der reformorientierten Genfer Staatsanwälte in Kriminalprozessen am geltenden Strafrecht in den rund zwei letzten Dritteln des 18. Jahrhunderts, die Michel Porret beobachtet hat. Porret, Crime.

2

Regula Ludi, Die Wiedergeburt des Criminalwesens im 19. Jahrhundert. Moderne Kriminalpolitik zwischen helvetischer Gründungseuphorie und Kulturpessimismus der Jahrhundertmitte, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 60 (1998), 176–196, 176.

3

Vgl. hierzu auch Porret, Crime.

4

StABE, B III 829, 580–583.

5

StABE, B III 824, 12–19.

6

StABE, B III 826, 74–75.

7

An dieser Stelle wird deutlich, dass es den Richtern gerade nicht an „Durchsetzungsvermögen“ fehlte, sondern sie sehr bewusst auf die Anwendung der Gesetze verzichteten, um ein reformorientiertes ehepolitisches Programm zu realisieren. Holenstein, Umstände, 35.

8

StABE, B III 824, 20–51.

9

Barbara Stollberg-Rilinger, Europa im Jahrhundert der Aufklärung, [Nachdr.], Stuttgart 2006, 203.

10

StABE, B III 826, 178–179.

11

Ebd.

12

Ebd.

13

Ebd.

14

Ebd., 97–98.

15

Ebd., 394–400.

16

Ebd., 74–75.

17

Ebd.

18

Ebd., 352.

19

Ebd., 356.

20

Wyss, Reformprogramm, 29.

21

StABE, B III 824, 207–217.

22

StABE, B III 829, 595–597.

23

StABE, B III 827, 381–385.

24

Diese These erfährt Bestätigung durch die Forschung zu Zürich von Eva Sutter. Sie hat in Bezug auf die Stimmung unter den Zürcher Eherichtern von einer ‚liberalen‘ Tendenz gesprochen. Die vorliegende Studie hält zwar die begriffliche Charakterisierung in diesem Zusammenhang für etwas undifferenziert. Das ändert aber nichts an ihrem Befund, dass in Zürich in einem reformorientierten ehegerichtlichen Lager ebenfalls die Meinung vertreten wurde, dass die zahlreichen restriktiven Heiratsbeschränkungen zu Effekten führten, die dem Gegenteil der herrschenden bevölkerungspolitischen Intentionen entsprachen. In Zürich appellierten diese Eherichter an den Zürcher Rat und kritisierten ebenfalls die „‚Hintertreibung armer Ehen‘“ durch die Gemeinden. Ihnen erschien es falsch „Heuraten der Armen zu verbieten, oder Inmissrathen, dem ersten der Menscheheit gegebenen, allen Menschennaturen gleich ein gepflanzten Gesetze entgegenzuarbeiten.“ Dabei klammerten sie die kritische Frage zwischen Populationisten und deren Gegnern wortwörtlich aus, wenn sie bewusst in Klammern schrieben, dass zwar zu klären wäre, „ob die Bevölkerung für unser Vaterland [im Allgemeinen] nachtheilig oder vortheilhaft sey“. Gewiss war ihrer Meinung nach allerdings, dass die restriktiven Ehegesetze „fruchtlos, und gleichsam Berechtigung zu unordentlichem Zusammenleben“ waren und deswegen nur zur Vermehrung der „nachtheiligen Bevölkerung“ beitrugen. Die Appellation des Zürcher Ehegerichts zitiert nach Sutter, Act, 188.

25

StABE, B III 826, 385–386.

26

StABE, B III 829, 83–85.

27

StABE, B III 826, 57–63.

28

StABE, B III 827, 159–170.

29

Ebd., 159–170.

30

Wyss, Reformprogramm, 139–158; ebenso Stuber, Gesellschaft.

31

Hermann Wahlen, Johann Rudolf Tschiffeli, 1716–1780. Ein Patriot und Menschenfreund, Bern 1940, 26. Wahlen hat weiter über Tschiffeli geschrieben, dass die Berner Chorgerichtssatzung „nach seiner Beurteilung gewisse Mängel aufwies“. „Im Laufe der Jahre kamen in seiner Tätigkeit als Chorgerichtsschreiber Fälle vor, die nach den bestehenden Satzungen oft unzweckmäßig, gegen seine juristischen Kenntnisse und gegen sein Gewissen erledigt werden mußten.“ Ebd.

32

Hermann Wahlen, Meister und Schüler. Pestalozzis landwirtschaftliche Lehrzeit bei Tschiffeli in Kirchberg, in: Burgdorfer Jahrbuch 24 (1957), 172–186, 174; Martin Stuber, Art. Johann Rudolf Tschiffeli 2011. www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D26251.php (26.08.2021).

3.3.2 Das ständisch-patriarchale Lager

1

StABE, B III 830, 627–634.

2

 

StABE, B III 829, 645–647.

3

StABE, B III 826, 143–144.

4

StABE, B III 829, 362–363.

5

StABE, B III 824, 20–51.

6

StABE, B III 827, 366.

7

Pierre Bourdieu, Entwurf einer Theorie der Praxis auf der ethnologischen Grundlage der kabylischen Gesellschaft, 2. Aufl., Frankfurt a.M. 2009, 27.

8

Vgl. Cottier, Gewalt, 33; Schreiner/Schwerhoff, Ehre.

9

StABE, B III 826, 385–386.

10

Ebd.

11

Rainer Walz, Agonale Kommunikation im Dorf der Frühen Neuzeit, in: Westfälische Forschungen 42 (1992), 215–251, 223.

12

StABE, B III 826, 394–400.

13

StABE, B III 829, 265–269. Auf den Umstand, dass Ehrkonflikte häufig auch materielle Konflikte sein konnten, hat insbesondere Rainer Walz hingewiesen. Er hat formuliert, dass die „Verteidigung des eigenen Besitzes, der eigenen Ansprüche, […] zur Erhaltung der Ehre [gehörte]“. Walz, Kommunikation, 224.

14

StABE, B III 824, 12–19.

Ereignisse

1

André Holenstein, Der Weg in die Helvetische Revolution, in: Berns goldene Zeit. Das 18. Jahrhundert neu entdeckt, hrsg. v. André Holenstein, Bern 2008, 514–517, 514.

2

Richard Feller, Geschichte Berns, Bd. 3. Glaubenskämpfe und Aufklärung 1653 bis 1790, 2. Aufl., 4 Bde., Bern, Frankfurt a.M. 1974, 447–463.

3

Denise Wittwer Hesse, Die Bedeutung der Verwandtschaft im bernischen Patriziat, in: Berns goldene Zeit. Das 18. Jahrhundert neu entdeckt, hrsg. v. André Holenstein, Bern 2008, 149–153, 149; Wittwer Hesse, Familie, 33–34; ebenso die Fussnote 173. Der Name leitet sich ab vom schwarzen Samthut, genannt ‚Barett‘, den die Mitglieder des Großen Rats von Bern trugen und von ihrem Wahlherrn, also demjenigen erhalten hatten, der sie vorgeschlagen hatte.

4

Feller, Glaubenskämpfe, 465.

5

Holenstein, Weg, 514.

6

Holger Böning, Der Traum von Freiheit und Gleichheit. Helvetische Revolution und Republik (1798–1803), Zürich 1998, 65–67.

7

Ebd., 106–112.

8

Holenstein, Weg, 514–517; Böning, Traum, 153–159.

Historiographische Beurteilung

1

Daniel Schläppi (Hrsg.), Umbruch und Beständigkeit. Kontinuitäten in der Helvetischen Revolution von 1798, Basel 2009, 10; Holenstein, Helvetik, 83–85; Andreas Würgler, Grenzen des Zumutbaren? Revolution und Okkupation als Erfahrung und Erinnerung, in: Grenzen des Zumutbaren. Erfahrungen mit der französischen Okkupation und der Helvetischen Republik (1798–1803), hrsg. v. Andreas Würgler, Basel 2011, 9–27, 9–10.

2

Der von Daniel Schläppi herausgegebene Sammelband und sein Aufsatz Daniel Schläppi, Die Helvetik (1798–1803). Neue Ansätze zum Verhältnis von Wandel und Kontinuität anhand von Sondierbohrungen an einer paradigmatischen Epochenschwelle, in: Umbruch und Beständigkeit. Kontinuitäten in der Helvetischen Revolution von 1798, hrsg. v. Daniel Schläppi, Basel 2009, 9–24; darin setzen sich eingehend mit Kontinuitäten und Transformationen im Rahmen der Helvetik auseinander. Im Sinne einer dialektischen Rückstossbewegung werden hier reformabsolutistische Linien aus dem Ancien Régime aufgegriffen und in die Helvetik weitergesponnen. Dadurch fällt die Gewichtung der Aufsätze eher auf die fortgeführten Praktiken aus dem Ancien Régime, denn auf die klaren Brüche; André Holenstein charakterisiert das politische System der Helvetik beispielsweise im Titel seines Aufsatzes weniger als Zäsur, sondern tendenziell als reformabsolutistische Republik. Holenstein, Helvetik.

3

Daniel Schläppi verweist auf die Pfarrstochter Marianne Müslin, deren antirevolutionären und moralisierenden Vater wir bereits im ersten Teil vernommen haben. Sie berichtet diesem in einem Brief ihre negativen Einschätzungen der anarchischen Zustände aus der Ferne nach Bern. Zurück in der Stadt, kommt sie durch die Einquartierung eines französischen Offiziers in direkte Berührung mit den unmittelbaren Folgen der Revolution, die sie aufgrund der einquartierten Person, die sich sehr angenehm aufzuführen scheint, gar nicht mehr so kritisch wahrnimmt. Schläppi, Helvetik, 9–11; vgl. Würgler, Grenzen, 9–10.

4

Würgler, Grenzen, 17.

5

Vergleiche die Aufsätze im Sammelband von Andreas Würgler (Hrsg.), Grenzen des Zumutbaren. Erfahrungen mit der französischen Okkupation und der Helvetischen Republik (1798–1803), Basel 2011; besonders im Hinblick auf die körperliche Gewalterfahrung der Berner Bevölkerung vgl. Philippe Oggier, Übergriffe. Körperliche Gewalt französischer Besatzungstruppen gegen Berner Zivilpersonen 1798–1803, in: Grenzen des Zumutbaren. Erfahrungen mit der französischen Okkupation und der Helvetischen Republik (1798–1803), hrsg. v. Andreas Würgler, Basel 2011, 67–83.

6

Sandro Guzzi-Heeb, Marignano, Mythen, fremde Richter. Gastkommentar 2015. www.nzz.ch/meinung/marignano-mythen-fremde-richter-1.18522873 (26.08.2021).

7

Ebd.

Historiographische Beurteilung

8

Andreas Fankhauser, Art. Helvetische Republik 2011. www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D9797.php (26.08.2021).

9

Andreas Würgler, Existenzielle Not oder Menschenrecht? Argumente in Bittschriften während der Helvetischen Republik, in: Menschenrechte und moderne Verfassung. Die Schweiz im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert. Akten des Kolloquiums an der Universität Freiburg, Schweiz, 18–20 November 2010, hrsg. v. Silvia Arlettaz/René Pahud de Mortanges/Daniel Tröhler/Andreas Würgler/Simone Zurbuchen, Genf 2012, 297.

Eheschließung und Sexualität

1

Dieses Phänomen dürfte für den sehr kurzen Zeitraum auch in anderen Kantonen in ähnlicher Weise nachzuweisen sein.

2

Pfister, Strom, 108–109; Christian Pfister, Der „Baby Peak“ der Helvetik. Fragen und Ergebnisse zur Bevölkerungsgeschichte der Periode 1760–1850, in: Sozioökonomische Strukturen – Frauengeschichte/Geschlechtergeschichte. Structures sociales et économiques – histoire des femmes, hrsg. v. Christian Simon, Basel 1997, 59–66.

3

Hans-Rudolf Burri, Die Bevölkerung Luzerns im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Demographie und Schichtung einer Schweizer Stadt im Ancien Régime, Luzern 1975, 56.

4

Pfister, Strom, 91–93; 103–106.

5

Ebd., 109.

6

Ebd.

7

Verheiratete Männer konnten nicht für den Kriegsdienst eingezogen werden; Burri, Bevölkerung, 56.

8

Pfister, „Baby Peak“, 65.

9

Thompson, Moralische Ökonomie, 67–69.

10

Sutter, Act, 188–189.

1.1 Helvetische Verfassung

1

Böning, Traum, 158.

2

Würgler, Not, 297.

3

Holenstein, Beschleunigung, 355.

4

Peter F. Kopp, Art. Peter Ochs 2009. www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D11674.php (26.08.2021).

5

Christian Pfister, Territoriale Entwicklung 1796–1995, in: Historisch-Statistischer Atlas des Kantons Bern, 1750–1995. Umwelt, Bevölkerung, Wirtschaft, Politik, hrsg. v. Christian Pfister/Hans-Rudolf Egli, Bern 1998, 34–35, 34; es darf hier die Terminologie des Raubs verwendet werden, weil es die Absicht des französischen Direktoriums war, den ehemals patrizischen und so mächtigen Stand Bern gezielt zu schwächen und zu „demütigen“. In Zeiten der aufkommenden Bevölkerungspolitik entsprach dieser von Frankreich bestimmte Bevölkerungsverlust durchaus einer Art Raub. Vgl. Hans-Peter Höhener, Zentralistische oder föderalistische Schweiz? Die Gebietseinteilung in der Helvetik 1798 bis 1803 und ihre Darstellung in Karten, in: Cartographica Helvetica. Fachzeitschrift für Kartengeschichte 18 (1998), 21–31, 23.

6

André Schluchter, Die Bevölkerung der Schweiz um 1800. Eine Auswertung der Helvetischen Volkszählung von 1798 und anderer zeitnaher Erhebungen, mit Einbezug der Bevölkerungsentwicklung bis 1980, Bern 1988, 18.

7

Höhener, Schweiz, 21; Beat Junker, Art. Bern (Kanton). Der Staat im 19. und 20. Jahrhundert 2016. www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D7383.php (26.08.2021); Beat Junker, Geschichte des Kantons Bern seit 1798, Bd. 1. Helvetik, Mediation, Restauration, 1798–1830, 4 Bde., Bern 1982, 17–18.

 

8

Andreas Fankhauser, Neue politische Strukturen, in: Berns goldene Zeit. Das 18. Jahrhundert neu entdeckt, hrsg. v. André Holenstein, Bern 2008, 531–534, 534.

9

Höhener, Schweiz, 24.

10

Die erste helvetische Verfassung zitiert nach: Karl Hilty, Oeffentliche Vorlesungen über die Helvetik, Bern 1878, 47.

11

Brigitte Schnegg und Christian Simon resümieren in ihrem Aufsatz, dass die Entwicklungen in der Helvetik sehr oft geradezu nachteilige Auswirkungen für die Rechte der Frauen gehabt und diese sprachlos gemacht haben. Brigitte Schnegg/Christian Simon, Frauen in der Helvetik. Die Helvetik in frauen- und geschlechtergeschichtlicher Perspektive. Überlegungen zu einem brachliegenden Forschungsgebiet, in: Sozioökonomische Strukturen – Frauengeschichte/Geschlechtergeschichte. Structures sociales et économiques – histoire des femmes, hrsg. v. Christian Simon, Basel 1997, 131–149, 134–135, 137, 148.

12

Fankhauser, Art. Helvetische Republik.

13

Alle Zitate aus der ersten helvetischen Verfassung zitiert nach: Hilty, Vorlesungen, 731–741.

14

Holenstein, Helvetik, 85–87.

1.2 Volkszählung

1

Andreas Fankhauser, Die „Staats-Machine“ der Helvetischen Republik. Institutionelle und personelle Kontinuität innerhalb eines revolutionären Verwaltungsapparats, in: Umbruch und Beständigkeit. Kontinuitäten in der Helvetischen Revolution von 1798, hrsg. v. Daniel Schläppi, Basel 2009, 65–82; Holenstein, Beschleunigung, 357.

2

Vgl. den Beitrag von Markus Mattmüller in: Schluchter, Bevölkerung, 12.

3

Amtliche Sammlung der Acten aus der Zeit der helvetischen Republik (ASHR) (1798–1803), hrsg. v. Johannes Strickler, 16 Bde., Bern 1886–1966, Bd. 11, Nr. 372, 105.

4

Fankhauser, Art. Helvetische Republik; Werner Haug, Art. Volkszählung 2013. www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D7984.php (26.08.2021); vgl. zu ähnlichen Tendenzen in den süddeutschen Reformstaaten unter napoleonischer Vorherrschaft das Beispiel Baden in Eibach, Staat, Kapitel IV.1. Erfassung von Land und Leuten durch Ortsbereisungen und Statistik, 139–145.

5

ASHR, Bd. 11, Nr. 371, 104; die helvetische Regierung betrachtete die „Sorge um die Gesundheit von Mensch und Tier“, also die Biopolitik, eindeutig als öffentliche Aufgabe, auch wenn es aufgrund finanzieller Engpässe unter französischer Besatzung in der Praxis lediglich zur Erfassung der bestehenden Hilfsquellen und zur mehr oder weniger umfassenden Aufsicht über die bereits existierenden wohltätigen Institutionen reichte. Siehe dazu Guido Hunziker/Andreas Fankhauser/Niklaus Bartlome, Einleitung, in: Das Zentralarchiv der Helvetischen Republik, Bd. 1, hrsg. v. Guido Hunziker/Andreas Fankhauser/Niklaus Bartlome, 2 Bde., Bern 1990–1992, 13–29, 15.

6

Markus Mattmüller mit seinem Beitrag in: Schluchter, Bevölkerung, 12–13.

7

Holenstein, Beschleunigung, 312; zur Durchführung der Zählung im Konkreten: Schluchter, Bevölkerung, 15.

8

Hunziker/Fankhauser/Bartlome, Einleitung, 15.

9

Holenstein, Helvetik, 103.

10

Haug, Art. Volkszählung.

11

Hunziker/Fankhauser/Bartlome, Einleitung, 13.

12

Holenstein, Beschleunigung, 357.

13

Simon, Hintergründe, 204–205.

1.3 Zwischenzeitliche Aufhebung der Ehegerichte

1

Die Distriktschreiberei Aeschi, quasi das Sekretariat des dortigen Distriktgerichts, gab die formalen Veränderungen, die das mit sich zog, in einem ihrer Gerichtsprotokolle zusammenfassend sehr verständlich wieder: „Unter der vormaligen Verfassung waren in Chorgerichtlichen Fällen drey Instanzen, die untern Chorgerichte auf dem Land, und das Obere Chorgericht in Bern, von dessen Aussprüchen mann in gewissen fällen an den täglichen Rath rekurieren konnte; die Constitution aber erkennt nur 2 Civilinstanzen, die Distriktsgerichte und das Cantongericht.“ StABE, B III 840. Ehegerichts-Protokoll der Distriktsgerichtschreiberei Aeschi (1798–1803), 15.

2

Siffert, Verlobung, 62.

3

Hafner, Mischehe, 5; Hans Staehelin, Die Civilgesetzgebung der Helvetik, Bern 1931, 179–202.

4

BAR B0#1000/1483#222*, Petitionen 1798/I, 547–548.

5

Aeberhardt, Mitteilungen, 117.

6

Hubler, Art. Sittengerichte.

7

Dadurch kam es graduell auch zu einer Abnahme des Prinzips „‚Vergesellschaftung unter Anwesenden‘“ und zu einer Zunahme von „medienvermittelter Kommunikation“. Schlögl, Anwesende, 13.

8

Die erste helvetische Verfassung zitiert nach Hilty, Vorlesungen, 735.

9

Ludi, Wiedergeburt, 185.

10

Eva Sutter zeigt auf, wie der Genisteid während der Helvetik mit der Folter verglichen wurde und aus Gründen aufklärerischer Humanität verboten wurde. Man bekämpfte die Methode zur Klärung der Vaterschaft in der Folge, indem man die Unterlassung von Geburtshilfe durch Hebammen unter Strafe stellte. Sutter, Act, 95.

11

BAR B0#1000/1483#226*, Petitionen 1799/IV, 321–325.

12

Böning, Traum, 219.

13

Ludi, Wiedergeburt, 185.

14

Böning, Traum, 219–220.

15

Certeau, Kunst, 23–24.

16

Vgl. Sutter, Act, 95–98.

17

Die Begriffe beziehen sich auf die Handlungstheorie von Michel de Certeau. Certeau, Kunst, zuerst 95; dann 88.

18

Anne-Lise Head-König, Mariage et citoyenneté des femmes. L’influence de l’Helvétique et de la Révolution sur la conception et les effets du mariage en Suisse, in: Sozioökonomische Strukturen – Frauengeschichte/Geschlechtergeschichte. Structures sociales et économiques – histoire des femmes, hrsg. v. Christian Simon, Basel 1997, 151–166, 154–155.

19

BAR B0#1000/1483#229*, Petitionen 1801, 29.