Hunting Prey

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«Lassen Sie mich raten, Florian ... weil ich auch rote Haare habe!»

«Nein! Weil Sie den gleichen Bikini tragen!», sagte er.

Sie schlug ihm mit der Hand gegen die Schulter: «Sie sind doof!»

Ein Boot kam in die Bucht hereingefahren und steuerte auf den kleinen privaten Hafen zu. Offensichtlich war es ein Fischerboot, das Nachschub für die Köche brachte. Ein paar Seevögel flogen kreischend über die Fischer hinweg. Sie ahnten vermutlich, welche «reiche Beute» an Deck war und hofften ein paar Brocken abzubekommen.

«Werden Sie sich die Jagd anschauen?», fragte Florian

Sie richtete sich erneut auf: «Sie meinen, ob ich in einen der aufdringlichen Bildschirme starre, die überall installiert sind?»

«So ungefähr, ja!»

«Na ja, ich weiß ja nicht. Ich war mit meinem Vater oft jagen, in Schottland. Aber Menschen? Das ist pervers!»

«Sie waren jagen?», fragte er überrascht.

«Ja. Vor allem Enten!»

«So richtig mit Gewehr?»

«Ähm, ja ...»

Er grinste: «Wie wäre es, wenn du mich heute begleitest?» Zum ersten Mal duzte er sie.

«Ich?», fragte Lucy überrascht: «Zu Ihrem perversen Spiel?»

«Es ist nicht mein Spiel. Ich bin nur eine Spielfigur!», sagte er.

«Aber Sie gehen freiwillig auf die Jagd. Oder bekommen sogar Geld dafür ... nun ja. Für mich hört sich das nicht wie eine Spielfigur an!»

«Ja, ich mache da freiwillig mit. Genauso wie die Frauen dort draußen auf der Insel ...»

«... und Männer!», fügte sie hinzu.

«Noch nicht!», grinste Florian: «Dein Bruder wird der Erste sein!»

«Er bekommt Geld dafür hat dieser Bär gesagt ...»

«Sie meinen Johnson?», fragte Florian.

«Ja, dieser Johnson. Der aussieht wie ein riesiger Bär ...»

«... aus einem gruseligen Märchen!»

Sie grinste: «Und dann ist da noch dieser andere Typ. Der hat ein bisschen was von einem Gorilla. Wissen Sie wen ich meine?»

«Manson! Lu Manson!», sagte Florian: «Jetzt haben wir unser Gruselkabinett komplett!»

«Er ist ein rassistisches Arschloch!», murmelte sie.

«Manson oder Johnson?»

«Keine Ahnung. Wahrscheinlich beide!», lachte sie: «Aber ich meinte Johnson. Ich kann ihn nicht leiden!»

«Komm mit auf die Jagd!», wiederholte er seinen Vorschlag.

«Ich überlege es mir!», grinste sie und stand auf: «Ich hole mir was zu trinken. Wollen Sie auch was?!»

«Gerne. Eine Coke, wenn es geht!»

Er schaute ihr hinterher. Sie hatte eine schöne weibliche Figur. Mit schönen Rundungen aber dennoch recht sportlich ...

... und einen verdammt süßen Arsch!

South Bay

Im kleinen privaten Hafen im South Bay, keine hundert Meter vom Pleasure Beach entfernt, war es normalerweise immer sehr ruhig. Als Johnson mit dem jungen Schotten James allerdings gerade dort ankam, war eine Menge geschäftiges Treiben. Die drei Fischer brachten ihr fangfrische Ware an Land und fünf Angestellte der Küche und des Hotels halfen ihnen dabei.

«Gott, das stinkt vielleicht!», schimpfte Johnson und ging angewidert an dem kleinen Fischerboot vorbei.

«Guten Morgen, Mr. Johnson!», grüßte einer der Fischer freundlich. Die rechte Hand des Milliardärs war nicht gerade beliebt. Dennoch war jeder stets freundlich zu Johnson. Er war unberechenbar und das wusste so gut wie jeder der Angestellten.

«Was passiert eigentlich mit dem ganzen Hotelkomplex, dem Hafen, der Insel ... wenn Hunting Prey vorbei ist?», fragte James.

Johnson schaute ihn verwirrt an. Diese Frage hatte er nicht erwartet. Zumindest jetzt nicht, kurz bevor es in die Jagdzone ging. Johnson kletterte in das Motorboot und meinte: «Es wird eine stinknormale Urlaubsinsel für reichere Leute.»

«Und dem Rest der Insel?», fragte James interessiert: «Die Bucht hier macht doch nur einen kleinen Teil aus. Was wird aus dieser ... Jagdzone ...?»

«Keine Ahnung. Vielleicht Jurassic Park. Vielleicht setzen wir ein paar Dinos aus ...», scherzte Johnson.

«Nein, ernsthaft!», meinte der rothaarige Schotte und stieg dann ebenfalls ins Motorboot.

«Ich weiß es nicht, verdammt!», seufzte Johnson gelangweilt und startete rasch den Motor. Das laute Geräusch machte es James unmöglich in normaler Lautstärke das Gespräch fortzusetzen. Deshalb schwieg er und klammerte sich an der Reling fest.

James saß vorne im Bug und starrte auf Johnson. Der kräftige ehemalige Fremdenlegionär gefiel ihm. Er wirkte grob und gemein. Aber auch männlich. Es war dem Schotten durchaus klar, dass Johnson sich definitiv auf kein homoerotisches Abenteuer einließ. Vermutlich würde er James lieber an die Haie verfüttern, als auch nur annähernd daran zu denken. Aber der kräftige bullige Bär hatte sicherlich auch einen weichen Kern hinter seiner harten Schale. Glaubte James zumindest ...

Für James war seine schwule Leidenschaft nicht allzu einfach. Bislang hatte er nur wenige Erfahrungen sammeln können. Ein älterer Mann, den er in einer Bar kennengelernt hatte, war der letzte gewesen. Davor zwei mehr oder weniger feste Beziehungen. Und da davor Jack ... sein erstes Mal ...

November 2014, Schottland

«Und du willst es wirklich?», fragte Jack.

James nickte: «Ja, verdammt, ja, ich will es ...»

«Deine Schwester wird mich umbringen. Sie wird uns beide umbringen», seufzte Jack und fasste James in den Schritt. Er konnte die steife Latte spüren.

«Oh Gott!», stöhnte James leise auf. Er vergötterte Jack. Den sportlichen Typ, der eigentlich mit seiner Schwester liiert war. Sie waren eigentlich ein Traumpaar. Er, der talentierte Fußballer und sie, die rothaarige attraktive Kampfsportlerin. Jeder hielt Jack und Lucy für die perfekte Symbiose zweier junger Menschen. Und James war immer eifersüchtig gewesen auf seine Schwester.

Aber heute?

Heute spürte er die kräftige Hand von Jack an seinem Schwanz, der unter der engen Jeans fast zu explodieren schien. Es tat so verdammt gut. Und es war das erste Mal, dass ein anderer Mann ihn so anfasste ... ihn, den schüchternen Schatten seiner Zwillingsschwester. Keiner kannte seine Vorliebe für andere Männer und so blieb er immer nur das zurückhaltende Anhängsel von Lucy.

«Zieh deine Hose aus!», sagte Jack leise und fuhr über den bereits nackten Oberkörper des rothaarigen Schotten. Viel zu schnell knöpfte dieser seine Jeans auf und zog sie hinunter. Sein Glied bekam nun mehr Spielraum und drückte sich gegen die Unterhose ...

«Die auch!», befahl der sportliche Fußballer.

James gehorchte. Sein Glied sprang voller Erwartung nach oben. Streckte sich dem Sportler entgegen ... James Herz pumpte wie wild und er beobachtete Jack, wie auch dieser sich von seinen Kleidungsstücken befreite ... sein Blick fiel unweigerlich auf den Schwanz. Er war gut bestückt. Seine dicker Schaft mit gut sichtbaren, leicht bläulichen Venen streckte sich ihm ebenfalls entgegen.

Oh Gott ... ich tu es nicht wirklich gleich mit einem Mann?

James traute sich nicht Jack anzufassen. Er wusste nicht warum. Es war einfach ... keine Ahnung, es war einfach so.

Sein Blut schien zu gefrieren, als sich der kräftige sportliche Mann vor ihm niederkniete, seinen Schwanz betrachtete und ihn schließlich mit seinem Mund aufnahm.

Oh Gott ... war das gut ...

Es war ein ungewöhnlich intensives Gefühl. Noch nie in seinem Leben durfte er das fühlen. Die Lippen des kräftigen Sportlers glitten über seinen Schaft. James stöhnte laut auf ...

«Ich möchte dich ficken!», meinte Jack, nachdem er für einen kurzen Moment innehielt.

«Wirklich?», fragte der rothaarige Schotte mit belegter, kratziger Stimme. Er konnte das alles noch gar nicht fassen, noch nicht wirklich begreifen.

«Ja, ich möchte dich ficken!», sagte Jack und zeigte auf das Bett: «Leg dich auf den Bauch ...»

Oh Gott ... will ich das wirklich?

Ist das Realität?

James gehorchte. Er schlüpfte vollends aus der Hose und dem Slip, die ihm immer noch in den Kniekehlen hingen. Dann ging er zum Bett und legte sich auf den Bauch.

Schon war Jack hinter ihm ...

«Ich habe das noch nie getan, bitte sei vorsichtig!», meinte James leise.

Jack antwortete ihm nicht.

Was war mit ihm?

War es für ihn das erste Mal?

Warum sagte er dazu nichts?

«Entspanne dich!», meinte Jack. Das athletische sportliche Talent positionierte sich hinter dem jungen Rothaarigen. Er war viel zu heiß, viel zu geil auf diesen eher schmächtig wirkenden jungen Mann, der eigentlich der Zwillingsbruder seiner Freundin war. Aber diesen Gedanken hatte er längst verdrängt.

Sein stattliches Glied war hart. Er nahm die Gleitcreme vom Nachttisch, öffnete sie und drückte ein wenig des Mittels in seine Hand. Dann begann er langsam seinen Schwanz damit einzumassieren und zu wichsen. Schön glitschig und noch fester werdend näherte er sich mit seinem Schaft dem Po von James.

Ich will dich!

Ich will in dir sein ...

Seine Penisspitze setzte an. Drückte sich langsam in die Öffnung.

Vor Schmerz schrie James leise auf ...

«Beruhige dich. Entspanne dich. Ich möchte dir nicht wehtun!», sagte Jack flüsternd.

James vertraute ihm. Auf eine unglaublich angenehme, beruhigende Art. Der junge Fußballer schien ihm immer ein wenig zu stürmisch und zu ungestüm. Aber hier war er unglaublich einfühlsam.

Mit leichtem Druck und sanften kreisenden Bewegungen arbeitete sich die Eichel vor. Langsam versenkte Jack sein Glied in dem schmächtigen rothaarigen Mann. Es fühlte sich verdammt eng an ...

 

... schon war die Spitze seines Schwanzes drinnen.

Jack stöhnte leise auf: «Ist es so gut?»

«Ja!», erwiderte James. Er zitterte ein wenig. Vor Lust aber auch ein wenig aus Angst.

Immer tiefer bohrte sich der harte Schwanz in den rothaarigen Schotten bis dieser schließlich seinen Schließmuskeln so gut wie vollkommen entspannt hatte und Jack fast mit der gesamten Länge hineinglitt.

Jack packte James an den Hüften und begann ihn zu ficken ... mehrere Stöße tief in den Po ...

... dann hörte er plötzlich auf.

James hörte die Stimme von Jack: «Es ist nicht so, wie es aussieht!»

Was war los?

James drehte sich um. Mit Entsetzen starrte er zur Türe. Sein Blick traf für einen Moment den seiner Schwester. Dann rannte sie davon ...

Pleasure Beach

«War das mein Bruder?», fragte Lucy. Sie schaute dem kleinen Motorboot zu, wie es aus der Bucht hinaus Richtung offenes Meer fuhr und schließlich hinter der kleinen Landzunge, auf der ein kleiner Leuchtturm stand, verschwand.

Florian nickte: «Scheint so. ... also geht es für ihn los.»

Sie seufzte und schüttelte verständnislos den Kopf: «Ich kann es nicht verstehen, ganz ehrlich ...» Sie gab ihm eine Coke und setzte sich dann wieder zu ihm.

«Was?», fragte Florian: «Dass er bei Hunting Prey mitmacht?»

«Ganz genau!», nickte sie.

«Oder das er schwul ist?»

Lucy schüttelte den Kopf. Sie hatte längst akzeptiert, dass ihr Bruder schwul war. Ihr Zwillingsbruder. Das damals mit Jack, das tat immer noch weh. Sehr weh sogar. Aber dass ihr Bruder schwul war, war kein Problem.

Oder doch?

Nein! Sie akzeptierte es. Zumindest hatte sie ihm verziehen. Auch wenn es noch weh tat.

«Kleines, pass auf! Das mit deinem Bruder ist die eine Sache. Aber mein Angebot, dass du mitkommst eine ganz Andere. Geh mit mir auf die Jagd ...»

Kleines?

Ernsthaft?

Sie schüttelte den Kopf: «Ich denke nicht. Nachher treffe ich wirklich auf meinen Bruder und ...»

«Wirst du nicht!», grinste er: «Wir jagen Frauen. Ich jage Frauen!»

«Ich denke trotzdem nicht!»

«Aber du zweifelst? Überlegst du dir es wenigstens?»

Sie nickte: «Ja, das tu ich.»

West Beach

Johnson starrte verwundert auf die sauber zusammengefalteten Kleidungsstücke von James. Mit einer fast peniblen Genauigkeit hatte er jedes Teil, das er am Körper getragen hatte, sorgfältig auf einen Haufen gelegt.

«Gott, ist das schwul!», meinte Johnson und bereute keineswegs es ausgesprochen zu haben.

«Sie haben was gegen Schwule, oder?», fragte James. Er zitterte, stand am Strand und hielt sich die Hand vors Geschlecht.

Johnson ging nicht auf die Bemerkung ein. Ja, er hatte etwas gegen Schwule. Er hatte eigentlich gegen jede Minderheit irgendwas. «Nur keine Argumente», warf ihm Manson immer wieder vor. Aber der war aus den Augen von Johnson auch nicht besser. Im Gegenteil. Schlimmer. Mit Blick auf das verdeckte Geschlecht des schwulen Schotten meinte Johnson: «Glauben Sie, ich habe noch nie einen Schwanz gesehen?»

«Ich muss mich erst daran gewöhnen!», sagte James.

«Sie wissen schon, dass hier überall Kameras sind?», lachte Johnson: «Ich gebe Ihnen einen Rat, nehmen Sie den Stock aus dem Arsch und werden sie locker ... wobei ... Ihnen wird aus anderen Gründen so ein Stock im Arsch wohl ganz recht sein!»

«Hat Ihnen jemals ein homosexueller Mensch etwas getan?», fragte James.

«Kommt ein Schwuler an eine Tankstelle, nimmt sich den Tankrüssel und steckt sich diesen in den Arsch. Fragt der Tankwart: "Ist das etwa normal?" Antwortet der Schwule ...»

«Nein, das ist Super!», ergänzte James den Witz gelangweilt: «Der ist so was von alt!»

«Ich finde ihn köstlich!», meinte Johnson.

«Kennen Sie irgendjemand der schwul ist? Irgendjemand aus ihrem Bekanntenkreis? Aus ihrer Familie?»

Johnson schüttelte den Kopf, schob das Motorboot komplett zurück ins Wasser, sodass es freischwamm, sprang dann hinein und rief: «Gott sei Dank nicht.» Rücksichtslos warf er den sauber gefalteten Stapel Wäsche in eine Ecke um besser Platz zu haben. Dann fuhr er los ohne sich noch mal umzublicken ...

Hotel Resort

«Ab wann gibt es Mittagessen?», fragte Lucy die Frau am Empfang.

«In einer Stunde etwa!», sagte die Angestellte: «Sie haben schon Hunger?»

«Ja!», seufzte die Schottin.

«Tut mir leid. Soll ich versuchen Ihnen etwas aus der Küche zu bringen?»

Lucy schüttelte den Kopf: «Nein, nein. Dann warte ich eben noch so lange ...»

«Sie können im Saal warten. Da findet noch eine letzte Vorführung heute statt.»

«Vorführung?»

«Schauen Sie es sich an. Die Tür hinten links. Einfach reingehen und hinsetzen!»

Lucy nickte: «Okay, danke. In Ordnung!»

Die 18-jährige rothaarige Frau folgte dem Rat der Angestellten. Sie wusste nicht, was sie erwartete. Jazz ertönte aus dem Raum.

Sie trat ein ...

Was war das für eine Show?

Es wirkte düster ... mystisch ...

... oder doch eher sinnlich erotisch?

Lucy wollte wieder umdrehen. Aber die Türe hinter ihr schloss sich automatisch. Nervös suchten ihre Augen einen freien Platz. Es waren etliche Tische frei. An anderen saßen meist Männer, ab und zu aber auch Paare.

Sie setzte sich an einen Tisch. Ein Saxofon tönte aus den Boxen.

Auf der Bühne war nichts zu sehen.

«Kann ich Ihnen etwas zu trinken bringen, Mylady?», fragte eine Bedienung.

Lucy schaute den Typ an. Er war aufreizend gekleidet, wie alle Bedienungen und Angestellte. Aber sie hatte es mittlerweile gelernt zu ignorieren. Sie überlegte kurz: «Ein Wasser, bitte!»

«Gerne ... bringe ich Ihnen sofort ...»

Ein schwarzgekleideter Mann betrat den Raum und führte hinter sich eine etwa 30 bis 40 jährige Frau an einer Kette herein.

Lucy stockte der Atem. Mit einem Schlag war ihr klar, dass das eine Show erotischer Art war.

Aber was hatte sie auch anderes erwartet?

Herrje ... sie war hier bei Richard Pope, dem ehemaligen Pornoproduzenten.

Aber was würde das hier werden?

Der Mann führte die Frau in die Mitte der Bühne. Er löste die Kette, die an einem Halsband befestigt war. Erst jetzt sah Lucy, dass sie auch an den Hand- und Fußgelenken Lederriemen trug.

Ein rasselndes Geräusch wurde hörbar. Lucy starrte auf die beiden Ketten, die von der Decke herunterkamen. Das Scheinwerferlicht wurde heller und leuchtete das bizarre Spiel auf der Bühne vollends aus.

Einfach aufstehen und gehen?

Wie dumm würde das wohl aussehen. Aber allzu wohl fühlte sich Lucy nicht. Und dennoch ... wegschauen konnte sie auch nicht.

Die Frau auf der Bühne hatte große üppige Brüste. Der Mann in schwarz nahm ihre Hände und hängte die Fesseln an ihren Handgelenken in die Ketten. Mit einer Seelenruhe die beängstigend, ja bedrückend war.

Dann wurde die Frau nach oben gezogen, bis sie freischwebend im Raum hing ...

Oh Gott ... Lucys Herz schlug wie wild ...

Die Musik war plötzlich aus ....

... und der Mann hatte plötzlich eine Peitsche in der Hand. Er schlug zu. Direkt auf den Po. Ein lauter Aufschrei hallte durch den Raum.

Lucy starrte mit weit geöffneten Augen auf die Szene ...

Ein weiterer Schlag und ein Schrei. Dann noch einer und noch einer ...

Zwei weitere Ketten kamen etwas zwei Meter hinter der Frau herunter. Zuerst hatte Lucy das gar nicht gesehen. Der Mann nahm eine der Ketten und hängte daran die linke Fußfessel der Frau ein. Das gleiche wiederholte er mit dem anderen Bein. Als er fertig war, wurden die Ketten wieder nach oben gezogen. Langsam kam die Frau damit in die waagrechte Position. Ihr Körper hing leicht durch.

Und erneut knallte die Peitsche. Dieses Mal kam sie direkt von oben. Die Frau schrie ...

Noch immer war Lucy kurz davor zu gehen. Aber sie wagte es nicht sich zu bewegen. Sie würde auffallen. Definitiv. Hier im Saal war es mucksmäuschenstill. Keiner sagte etwas ... sie würde an allen vorbeimüssen. Sie, die junge Frau, die sich so fehl am Platz fühlte wie noch nie in ihrem Leben ...

Die hängende Frau schrie auf, als der schwarze Mann von unten Klammern an ihren Brustwarzen befestigte. Dann ging er um sie herum, nahm eine Art Dildo und führte ihn tief in sie hinein ...

Die Frau zitterte ... vor Schmerz? Vor Lust? Lucy konnte es nicht sagen. In der Zwischenzeit schaute sie immer wieder weg ...

«Ihr Wasser!»

Lucy fuhr erschrocken zusammen: «Was?»

«Ihr Wasser ...», meinte die Bedienung.

«Danke!», krächzte Lucy. Sie hatte in der Zwischenzeit einen trockenen Hals. Ein Schluck würde ihr guttun. Sie nahm das Glas, stellte es aber sofort wieder ab. Ihre Hände zitterten ...

Auf der Bühne ging die Show weiter ... ging die Quälerei weiter ...

In der Zwischenzeit hatte der schwarz gekleidete Mann die Frau ungefähr auf Hüfthöhe heruntergelassen. Noch immer hing sie an Armen und Beinen dort freischwebend. Der dunkel gekleidete Mann öffnete seine Hose.

Lucy schaute weg um einige Sekunden dann später doch wieder hinzuschauen...

Der Mann holte seinen Schwanz aus der Hose und begann die Frau zu ficken. Mit harten Stößen. Sie schrie laut und ihre Brüste, an denen noch immer Klammern hingen, wippten vor und zurück ...

North Bay

Die Sonne hatte schon eine Weile den Zenit überschritten und dafür gesorgt, dass die Insel sich auch an diesem Tag aufgeheizt hatte. Der sandige Boden am Strand von North Bay war heiß. Selbst wenn die Sonne in ein paar Stunden untergehen würde, würde es eine Weile dauern, bis er wieder einigermaßen gekühlt war. Auch in der Nacht fiel das Thermometer deshalb grundsätzlich nicht unter 20 Grad. In den letzten Nächten hatte es sich meist so um 24 bis 26 Grad eingependelt. Der Sand hingegen erreichte hier tagsüber oberflächlich teilweise Temperaturen von mindestens 40 bis 50 Grad.

Zuri stand bis zu den Oberschenkeln in den warmen Wellen des Indischen Ozeans, was deutlich angenehmer war, als auf dem Sand zu stehen. Zwar hatte das Meer hier ebenfalls rund 27 Grad, war aber damit natürlich deutlich kühler als der Sandstrand.

Die Afrikanerin hatte Mariá gepackt, trug sie nun auf den Armen und mühte sich redlich ab, das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Die junge Chilenin umklammerte den Hals von Zuri und presste sich an den großen Busen.

«Was wird das?», schrie Mariá laut.

Zuri lachte und warf die junge Chilenin dann in die Fluten. Diese schrie auf, tauchte ab und schließlich wieder schnell nach oben: «Du bist gemein!» Dann aber lachte sie und wusch sich das schlammverkrustete Gesicht im recht angenehm warmen Salzwasser ab. Auf dem Weg hierher war der Schlamm getrocknet und es war gar nicht so leicht ihn wieder abzubekommen.

«Da ma hieff!», meinte Zuri nach einer Weile und als ihre neu gewonnene Freundin es nicht verstand, führte sie die Hände zu ihrem Mund.

«Du hast Hunger?», fragte Mariá und zeigte auf eine Hütte am Strand: «Vielleicht gibt es dort etwas ...»

«Baax na!», erwiderte die großbusige, dunkelhäutige Afrikanerin: «In Ordnung!»

Hotel Resort

Langsam wurde die Frau heruntergelassen und von ihren Fesseln befreit. Vor Lucy stand noch immer das Wasserglas. Sie hatte keinen Schluck davon getrunken.

Hunger, Durst ... sie hatte alles vergessen.

Lucy starrte auf die gequälte Frau. Mit Überraschung stellte sie fest, dass sie lächelte. Jetzt wo der Schmerz verging, schien sie auf eigenartige Weise sogar erheitert zu sein.

Oder einfach nur glücklich?

Es wirkte grotesk. Gefoltert, gedemütigt und doch zufrieden.

Warum war das so?

Lucy hatte keine Erfahrung mit BDSM. Schmerz war für sie einfach nur Schmerz. Die Erfahrungen in ihrem Leben verbanden Schmerz grundsätzlich immer mit etwas Negativem. Man stach sich in einen Finger, schlug sich das Knie an, schnitt sich beim Zwiebelschneiden in die Hand oder verbrannte sich am Herd.

Was, bitte schön, war an Schmerz schön?

Lucy saß alleine an ihrem Tisch. Sie bemerkte nicht, dass sie starrte. Es gab mehrere Zuschauer, aber keiner starrte so auffällig auf die Bühne wie sie. Mit einer Mischung aus Verwunderung und aufkeimender Begeisterung, aber doch auch Ablehnung.

Die Frau auf der Bühne schaute sie an und ihre Blicke trafen sich. Lucy wollte erst wegschauen. Sie wollte den Blick nicht erwidern ...

 

... und dann passierte etwas, dass sie niemals erwartet hätte. Die Frau kam herunter. Vollkommen nackt.

Was wird das?

Während die Frau langsam herunterkam, führte der schwarze Mann auf der Bühne zwei weitere Frauen herein. In der Hand trug er ein paar Seile ... die Show ging weiter.

«Ich bin Sklavin Mira!»

«Ich bin Lucy ...», die Worte klangen gehetzt.

«Hat es dir gefallen, Kleines?», fragte die Frau. Sie setzte sich zu Lucy an den Tisch.

«Ich ... ich weiß nicht ...», stotterte die rothaarige junge Schottin.

«Du weißt es nicht ...!», die Sklavin grinste.

«Das tat verdammt weh ... oder?»

Die Sklavin nickte: «Oh ja. Sehr sogar!»

«Und Ihnen .... Ihnen gefällt das?», fragte Lucy ungläubig.

«Verdammt gut sogar. Ich weiß, das hört sich verrückt an. Aber hast du nicht auch schon beim Sex Schmerzen als angenehm wahrgenommen?»

«Nein!», antwortete Lucy entrüstet.

«Die Fingernägel in der Haut, wenn dich dein Freund gefickt hat oder seine Zähne, die sich in dir verbissen haben ...»

Lucy wurde knallrot. Und das war ihr verdammt unangenehm. Auch wenn es keiner sah, da die Lichtverhältnisse im Raum dies nicht zuließen: «Keine Ahnung ...»

«Vielleicht willst du es ja mal probieren!», sagte die Frau: «Es ist eine Kunst. Schmerz nimmt jeder anders wahr. Aber umso höher der Erregungsgrad, umso mehr Schmerz wirst du als angenehm empfinden.»

«Ich ... ich kann es mir nicht vorstellen. Schmerzen tun weh und ... keine Ahnung. Wie kann so etwas angenehm sein?»

«Versuche es doch einfach mal!», grinste die Sklavin und stand auf.

Lucys Puls schlug höher. Erschreckt stellte sie fest, dass die nackte Frau um sie herumging. Sanft über ihre Schulter strich und dann eine Hand langsam in ihren Ausschnitt gleiten ließ.

«Hast du keine Fantasien über Schmerzen, über Gewalt ... dich zu unterwerfen?»

«Nein ...!», sagte Lucy leise und spürte plötzlich wie die Hand der Sklavin ihre Brust berührte. Sanft über den Nippel strich.

Was tat sie?

Lucys Herz pochte wie wild.

Auf der Bühne wurden die beiden anderen Frauen, Sklavinnen aus dem Hause Pope, auf groteske Weise gefesselt und wie ein Paket zusammengeschnürt ...

Die Sklavin hinter Lucy spielte mit deren Nippel, kniff sie ein wenig. Lucy zuckte zusammen ... bitte nicht ...

«Lass mich deine Sklavin sein, Mylady. Ich werde dir zu Willen sein ...», hauchte die Frau.

Lucy stand erschrocken auf. Schnell strich sie ihr Kleid zurecht und ging dann aus dem Raum ...

Glades of Prey

So viele Menschen tun es auf dieser Welt - sie frönen der Freikörperkultur. In der bayerischen Landeshauptstadt München kann man sie sogar direkt in der Stadt sehen. An manchen Stellen der Isar liegen sie pudelnackt in der Sonne und kaum einer stört sich daran. Nicht weit weg vom hektischen Trubel angezogener Menschen. Doch nicht jeder kommt mit der eigenen Nacktheit zurecht. Es gibt sogar Wissenschaftler, die sich mit dieser Frage beschäftigen. Ist die Scham vor der Nacktheit ein Phänomen einer durch viele Jahrzehnte entstandenen gesellschaftlichen Regel? Oder liegt sie in unserer Natur? Selbst zahlreiche Naturstämme bedienen sich Genitalschnüren, um nicht komplett nackt zu sein. Die Scham begrenzt uns Menschen in unserer sexuellen Freizügigkeit und erstickt vielerorts die exhibitionistische Ader in uns. Nur in bestimmten Kreisen gelingt es die Scham zu überwinden und damit vielleicht auch eine mögliche gesellschaftliche Ordnung.

Zweifelsohne ist die Scham keine moderne «Erfindung». Selbst die Bibel befasst sich mit diesem Phänomen und schreibt es dem Sündenfall zu, dass wir erkennen: wir sind nackt.

James war nackt. Und es war ein seltsames Gefühl. Er hatte längst verdrängt, dass er beobachtet wurde. Er vergaß die Kameras und die Zuschauer, die dahintersteckten. Trotzdem war seine Nacktheit für die erste Stunde seltsam. Er fühlte sich bloß und schutzlos. Warum? Das konnte er sich nicht erklären.

Er war gut eine Stunde unterwegs. Der junge Schotte mit den roten Haaren war immer einfach nur am Strand entlanggegangen bis er schließlich an den Ausläufer der sogenannten Glades of Prey kam. Er starrte auf den großen See und erblickte eine junge Frau, die ihn überrascht anschaute. Sie war sicherlich etwas älter als er, aber nicht viel älter als 21. Vom Aussehen war sie vermutlich Inderin.

Schamerfüllt versteckte James erneut sein Geschlecht und verdeckte mit den Händen seinen Schwanz. Sie hingegen ging ganz locker mit ihrer Nacktheit um. Zumindest sah es so aus ...

«Hallo!», meinte er und ging näher heran ...

Wer war das? Shiva, die junge 21-jährige Inderin stand auf. Ein nackter Mann. War das ein Trick? Wurde sie nun von einem nackten Mann gejagt?

Lauf, Mädchen, lauf ...

Egal ob er der Jäger ist oder nicht ... lauf einfach davon.

Und das tat sie dann auch.

Hotel Resort

Florian setzte sich an einen freien Tisch und entschied sich für Hecht mit Nudeln zu Mittag. Er bestellte dazu ein kleines kühles Bier und beobachtete dann Richard Pope zwei Tische weiter. Der im Rollstuhl sitzende Milliardär unterhielt sich mit Gipsy Payne und deren Ehemann. Im Foyer hatte Florian ihn kurz kennengelernt. Er hatte sich als Dom von Gipsy Payne vorgestellt. Florian glaubte jedoch gehört zu haben, dass sie verheiratet waren. Das Thema war hier im Hotel Resort Pleasure Beach in aller Munde. Der Kurzroman «Gejagt» von Gipsy Payne hatte es zur aktuellen Stunde in den Erotikbestenlisten auf Amazon bereits auf Platz 3 geschafft. Florian war selbst Erotikautor und wusste, dass das gar nicht schlecht war. Das brachte jeden Tag einige Verkäufe. Allerdings war es vor allem wichtig auch länger in den Top 10 zu bleiben.

«Kann ich mich zu Ihnen setzen?», fragte Lucy. Sie wollte nicht alleine sein und ihren Vater fand sie schon seit einer Weile nicht mehr. Hunderte von Gedanken gingen ihr durch den Kopf.

Florian löste seinen Blick von Richard Pope und seinen beiden Gästen. Er schaute die rothaarige Schottin an. Sie hatte ein schwarzes Sommerkleid angezogen.

«Sicher!», meinte Florian: «Setz dich! Bestell dir was ...»

Lucy setzte sich und schaute dann herum. Teilweise wirkten die Leute irgendwie normal. Gut, es waren eher Menschen aus der Oberschicht. Aber keiner wirkte aggressiv, lüstern oder sonst in irgendeiner Weise so, als würde er sich dauernd bizarre Sexshows anschauen.

Aber wie sah überhaupt so jemand aus?

«Was hast du heute vor?», fragte Florian und riss sie aus den Gedanken.

«Ich weiß es noch nicht ...», murmelte sie: «Vielleicht gehe ich wieder hinunter an den Strand ...»

«Da wirst du deine Ruhe haben. Ab 15 Uhr sitzt wahrscheinlich jeder irgendwo an einem Bildschirm!», grinste der Hamburger.

Sie nickte. Das hatte sie ganz vergessen ...

«Mein Angebot steht noch. Komm mit!»

Sie antwortete nicht.

Eine Bedienung kam an den Tisch, brachte den Hecht für Florian und wollte die Bestellung von Lucy aufnehmen. Sie hatte noch nicht in die Karte geschaut. Langsam öffnete sie diese und blickte auf die Auswahl.

Sag einfach ja ... du langweilst dich eh nur.

Du gehst doch gerne jagen ...

Ihre Gedanken spielten verrückt ...

«Okay. Ich habe mich entschieden!», sprudelte es plötzlich aus ihr heraus. Sie schaute von ihrer Karte auf: «Ich komm heute mit. Wann geht es los?»

Florian lächelte. Die Nachricht freute ihn. Die junge, teilweise äußerst taff wirkende, aber doch immer wieder von Unsicherheit getriebene Schottin war sicherlich eine Bereicherung. In ihr kochte ein Wechselbad der Gefühle. Sie war hin und hergerissen. In ihrer normalen Umwelt war sie vermutlich wenig aus der Fassung zu bringen. Hier kämpfte sie mit sich ...

Noch hatte Pope keinen Gastjäger mitgeschickt oder eingeplant. Florian trank einen Schluck Wasser und antwortete dann mit Blick auf die Uhr: «Um 15.00 Uhr Ortszeit.»

«Gut. Wo soll ich sein?»

«Du solltest vielleicht noch mit Mr. Pope reden!», sagte Florian.

«In Ordnung!»

«Gut!!», Florian war es gar nicht so Unrecht, dass sie das selbst klären würde: «Iss doch was! Stärk dich bevor es losgeht.»

Sie nickte stumm und bestellte sich dann Spaghetti Frutti di Mare.

Lager der Amazonen

Eine dicke Wolke zog an der Sonne vorbei und sorgte für einige Minuten für Schatten. Wind zog auf und ein eigenartiges Rascheln klang durch den Wald.