Die Memoiren der Fanny Hill

Tekst
Autor:
Z serii: Cupitora #40
0
Recenzje
Przeczytaj fragment
Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

Unterdessen hatte der junge Herr ihre Lage so geändert, dass sie nun der Länge nach auf dem Bett lag, aber ihre Schenkel waren immer noch gespreizt, und das Ziel lag unbehindert vor ihm. Er kniete zwischen ihren Beinen nieder und eröffnete uns dadurch eine Seitenansicht seines grimmigen, aufgerichteten Apparates, der das zarte Opfer zu spalten drohte. Es lächelte jedoch den emporgerichteten Bolzen an und schien ihn keineswegs abweisen zu wollen. Er begutachtete seine Waffe liebevoll und zufrieden, brachte sie mit der Hand der einladenden Spalte nahe, zog deren Lippen zur Seite und führte sie unter wenigen Stößen, die Polly anscheinend noch unterstützte, zur Hälfte ein; dort steckte sie, wie ich annehme, wegen ihres Umfangs fest. Er zog sein Schwert wieder heraus, befeuchtete es mit Speichel, führte es von neuem ein und brachte es nun leicht bis zum Heft in der Scheide unter. Hierbei gab Polly einen tiefen Seufzer von sich, der ganz anders als ein Schmerzensschrei klang. Er stieß, sie hob sich, erst sacht und regelmäßig, bald aber wurde die Erregung zu heftig, um einen gleichmäßigen Rhythmus beibehalten zu können. Ihre Bewegungen waren zu schnell, ihre Küsse zu glühend und leidenschaftlich, als dass die Natur solch ungestümes Tun lange hätte aufrechterhalten können. Beide schienen außer sich vor Leidenschaft, ihre Augen sprühten Feuer, und »oh! … oh! … Ich kann nicht mehr … Es ist zu viel … Ich sterbe … Ich werde ohnmächtig …«, rief Polly in der Ekstase aus. Seine Freude äußerte sich nicht so lautstark, aber bald zeigten unterbrochenes Flüstern, aus der Tiefe des Herzens steigende Seufzer, schließlich ein endgültiger Stoß, als wollte er sich ganz in ihren Körper versenken, und dann bewegungslose Mattigkeit seiner Glieder, dass der Augenblick der Entladung über ihn gekommen war. Auch sie gab Anzeichen, dass sie ihm darin folgte, denn sie warf heftig ihre Arme um ihn, schloss die Augen, seufzte tief auf und schien in einer Pein höchster Lust zu sterben.

Als er sie von seiner Last befreite, lag sie nach diesen Wonnen regungslos und, wie es schien, ohne zu atmen da. Er legte sie wieder quer auf das Bett, sodass sie sich nicht aufrichten konnte. Immer noch waren ihre Schenkel geöffnet, und ich konnte zwischen ihnen eine weiße, speichelähnliche Flüssigkeit sehen, die die äußeren Lippen jener vor kurzem geöffneten, nun tiefrot aussehenden Wunde befeuchtete. Polly stand alsbald auf, umarmte ihn und schien alles andere als über diese Heimsuchung erzürnt zu sein, wenn man bedenkt, wie zärtlich sie ihn ansah und umsorgte.

Was mich betrifft, so will ich nicht vorgeben, all das beschreiben zu können, was ich während dieser Szene empfand. Aber von diesem Augenblick an sagte ich allen Befürchtungen darüber, was ein Mann mir antun könnte, Lebewohl; sie hatten sich in brennende Wünsche, in ein unbezähmbares Verlangen umgewandelt, sodass ich den Erstbesten des Geschlechts, der mir über den Weg gekommen wäre, beim Kragen hätte packen und ihm meinen jungfräulichen Tand hätte anbieten mögen; dessen Verlust betrachtete ich jetzt als einen Gewinn, den ich mir nicht früh genug sichern konnte.

Die erfahrenere Phoebe, für die ein solcher Anblick nichts Neues war, war jedoch bei dieser belebenden Szene ebenfalls nicht unbewegt geblieben. Sie zog mich sanft, um nicht gehört zu werden, von dem Guckloch fort und leitete mich, die ich ihren Zeichen ganz widerstandslos und gehorsam folgte, so nahe wie möglich zur Tür.

Auch hier war zum Sitzen oder Liegen nicht Raum genug, aber Phoebe machte Platz, damit ich mit dem Rücken zur Tür stehen konnte. Dann hob sie meine Unterröcke hoch, und ihre geschäftigen Finger besuchten und erforschten wieder jenen Teil, wo Lust und Erregung inzwischen so heftig geworden waren, dass ich vor Verlangen ganz krank und zu sterben bereit war und die bloße Berührung mit dem Finger an diesem empfindlichen Ort der Wirkung von Feuer in Zugluft gleichkam. Ihre Hand fühlte sofort den Grad meiner Erregung und Lust, die der Anblick, den ich durch ihre Vermittlung genießen durfte, in mir ausgelöst hatte. Zufrieden, erfolgreich eine Leidenschaft gestillt zu haben, die es mir verwehrt hätte, den Fortgang des Treibens zwischen unserem Liebespaar geduldig weiterzuverfolgen, führte sie mich wieder zu dem Spalt, der unserer Neugierde so dienlich war.

Ganz gewiss waren wir nur wenige Augenblicke von ihm entfernt gewesen, und doch sahen wir bei unserer Rückkehr alles so weit fortgeschritten, dass das Paar die zärtlichen Feindseligkeiten wieder aufnehmen konnte.

Der junge Ausländer saß, uns zugewandt, auf dem Bett, Polly auf den Knien. Sie hatte die Arme um seinen Hals geschlungen, und so bildete die außergewöhnliche Blässe ihrer Haut einen ganz entzückenden Gegensatz zu dem weichen, glänzenden Braun ihres Liebhabers.

Wer aber kann die heftigen Küsse zählen, die sich die beiden gaben? Dabei konnte ich oft sehen, dass sie Zungenküsse tauschten und ihre Münder dann gewissermaßen zwei Zungen enthielten. Sie schienen das mit größtem Gusto und Vergnügen zu genießen.

Unterdessen hatte der rotköpfige Kämpe, der vor kurzem erst, bezwungen und gedemütigt, dem Schlund entflohen war, wieder voll und ganz seinen besten Zustand erreicht. Er reckte sich selbstbewusst zwischen Pollys Schenkeln hoch, die ihm ihrerseits schmeichelte, um ihn bei Laune zu halten. Über ihn gebeugt, streichelte sie ihn und nahm sogar seine samtweiche Spitze zwischen die Lippen des Mundes, in dem er gar nicht zu Hause war. Ob sie das aus besonderem Vergnügen heraus tat, oder ob es geschah, um ihn besser für den andern Eingang vorzubereiten, konnte ich nicht sagen. Sie bewirkte jedenfalls, dass der junge Mann, seinen Augen, die aufgeregter sprühten, und seinem erregten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, noch mehr Lust verspürte. Er stand auf, schloss Polly in die Arme und sagte so leise etwas zu ihr, dass ich es nicht verstehen konnte. Dabei führte er sie zum Ende des Bettes, klatschte ihr mit seinem steifen Glied vergnüglich auf Schenkel und Hinterteil, indem er ihm mit seiner Hand federnden Schwung verlieh, und produzierte dann nochmals solche Geräusche. Dadurch verletzte er sie aber nur so sehr, wie es in seiner Absicht lag, denn sie hatte anscheinend einen ebenso ausgelassenen Geschmack wie er.

Aber stellen Sie sich meine Überraschung vor, als ich sah, wie der faule junge Schelm sich auf den Rücken legte und Polly sanft auf sich herunterzog. Sie gab seiner Laune nach, setzte sich rittlings auf ihn und führte ihren blinden Liebling an die rechte Stelle. Einer plötzlichen Eingebung folgend, spießte sie sich dann geradewegs auf die flammende Waffe der Wollust auf, wobei sie sie völlig hereinließ und bis zur letzten Haaresbreite von ihr durchbohrt wurde. So saß sie einige Augenblicke auf ihm, ihre Haltung genießend, während er mit den aufreizenden Brüsten spielte. Ab und zu neigte sie sich herab, um seinen Küssen zu begegnen, aber bald trieb sie der Stachel der Leidenschaft zu heftigerem Tun.

Nun begannen die stürmischen Bewegungen, die vonseiten des unteren Kämpfers gleichzeitig Stöße waren; er schlang seine Arme um sie und zog sie mit süßer Gewalt an sich. Diese Umkehrung, dass nun der Amboss die Schläge auf den Hammer ausführte, bewirkten bald die Ankunft am Ziel, wobei die Zeichen einer engen, zusammenwirkenden Ekstase uns bedeuteten, an welchem Punkt sie angelangt waren.

Mehr konnte ich nicht ertragen. Ich war so überwältigt, durch den zweiten Teil des gleichen Spiels so leidenschaftlich erregt und fast unerträglich gereizt, dass ich Phoebe umarmte und umklammerte, als hätte sie das Nötige, um mich zu erleichtern. Sie war erfreut, bemitleidete meine Aufregung und zog mich deshalb zur Tür, die sie so sacht wie möglich öffnete. Wir machten uns unentdeckt davon, und sie begleitete mich in mein Zimmer zurück. Dort warf ich mich sofort auf das Bett, da meine Beine mich in meinem Zustand nicht mehr trugen, und ich lag heftig erregt, wenn auch über meine Gefühle beschämt, da.

Phoebe legte sich neben mich und fragte schelmisch, ob ich mich nun, da ich den Feind gesehen und ihn einer vollen Betrachtung unterzogen hätte, noch vor ihm ängstigte, oder ob ich der Meinung sei, es wagen zu können, eine nähere Verabredung mit ihm zu treffen. Ich antwortete nicht, sondern seufzte tief und konnte kaum atmen. Sie schlug ihre eigenen Röcke hoch, ergriff meine Hand und zwang sie gegen meinen leichten Widerstand zu jener Zone, wo ich, um einiges klüger, das Hauptziel meiner Wünsche vermisste. Da ich nicht einmal einen Schatten dessen, wonach mich verlangte, dort fand, wo alles so flach und leer war, hätte ich in meiner Qual lieber meine Hand zurückgezogen, wollte Phoebe aber nicht kränken. So überließ ich ihr ganz die Führung meiner Hand, und sie gebrauchte sie, wie sie es für richtig hielt, um sich nur einen Abglanz des Vergnügens zu sichern. Ich für mein Teil schmachtete nun nach soliderer Kost und schwor mir im stillen, dass ich mich nicht mehr viel länger mit dieser Narretei zwischen Frauen zufrieden geben würde, wenn Mrs. Brown mir nicht bald das unentbehrliche Geschlecht verschaffen würde. Kurzum, es hatte ganz den Anschein, als könnte ich nicht auf Lord B … warten, obwohl man in wenigen Tagen mit seiner Ankunft rechnete. Ich wartete auch wirklich nicht auf ihn, denn dem großen Verlangen und der zügellosen Lust zum Trotz nahm sich die Liebe meiner an.

Zwei Tage nach der Begebenheit in der Kammer stand ich ungefähr um sechs Uhr früh auf und verließ meine Bettgenossin, die noch fest schlief. Ich tappte leise hinunter, ohne eine andere Absicht zu hegen als ein wenig frische Luft zu schöpfen, und zwar in einem kleinen Garten, auf den unser Hinterzimmer hinausging; dies war mir verwehrt, solange irgendeine Gesellschaft sich im Haus herumtrieb, doch herrschte jetzt überall die Ruhe des Schlummers.

Ich öffnete die Tür des Wohnzimmers und war aufs höchste überrascht, als ich neben dem halberloschenen Kaminfeuer einen jungen Mann im Lehnstuhl der alten Dame sitzen sah. Ein Bein war über das andere geschlagen, und er lag in tiefem Schlaf, offensichtlich von seinen gedankenlosen Gefährten verlassen, die ihn unter den Tisch getrunken und sich dann, jeder mit seinem Dämchen, aus dem Staub gemacht hatten. Er blieb zurück, weil ihn die alte Matrone in seiner Verfassung wohl nicht stören oder gar hinauswerfen wollte, noch dazu um ein Uhr nachts; ein leeres Bett gab es, wie man ohne weiteres annehmen darf, um diese Zeit nicht. Auf dem Tisch standen noch die Punschbowle und die Gläser – alles verstreut in der üblichen Unordnung nach einem Saufgelage.

 

Als ich nun näher trat, um den Eingeschlafenen zu betrachten – lieber Himmel, was für ein Anblick! Nein, keine Entfernung an Jahren, keine Schicksalsveränderung, nichts wird je den blitzähnlichen Eindruck auslöschen können, den seine Gestalt auf mich machte! Ja, geliebter Gegenstand meiner frühesten Leidenschaft, ich bewahre für alle Zeit die Erinnerung an deine erste Erscheinung in mir … Ich erwecke dich jetzt wieder zum Leben, und immer noch vermag ich dich zu sehen!

Stellen Sie sich vor, Gnädigste: Ein hübsches Bürschchen zwischen achtzehn und neunzehn Jahren, den Kopf auf eine Seite des Stuhls geneigt, das Haar in wirren Locken, die einen unregelmäßigen Schatten auf sein Gesicht warfen – ein Gesicht, in dessen Zügen sich die rosig blühende Jugend und alle männlichen Reize dazu verschworen hatten, meine Augen und mein Herz festzuhalten. Sogar der Umstand, dass sein Gesicht blass und schmal wirkte, was wohl auf die Ausschweifungen der Nacht zurückzuführen war, verlieh ihm eine solche Anziehungskraft, wie sie nur denkbar sein kann. Seine Augen, im Schlaf geschlossen, waren herrlich umrahmt von langen Wimpern. Kein Zeichenstift würde es vermögen, zwei regelmäßigere Bögen zu zeichnen als diejenigen, die seiner Stirn ihren Reiz gaben; die Stirn selbst war hoch, vollkommen weiß und glatt. Dann ein Paar leuchtend rote Lippen, schwellend unter jedem Atemzug, als ob eine Biene sie eben gestochen hätte; sie erschienen mir wie eine Herausforderung, die ich von diesem liebenswürdigen Schläfer einfach annehmen musste – hätten nicht die Schamhaftigkeit und die Achtung, die bei beiden Geschlechtern untrennbar mit einer echten Leidenschaft verbunden sind, meine erste Regung verhindert.

Als ich aber seinen Hemdkragen offen sah und darunter seine Brust, weißer als ein Schneegestöber, konnte mich die Freude, sie zu betrachten, dennoch nicht dazu verlocken, seine Gesundheit durch längeres Verweilen aufs Spiel zu setzen; sein Leben begann schon die Sorge meines Daseins zu werden.

Die Liebe, die mich schüchtern machte, lehrte mich auch, zärtlich zu sein. Mit zitternder Hand ergriff ich eine seiner Hände und weckte ihn so sacht wie möglich. Er wachte auf und blickte zuerst etwas verwirrt drein; dann fragte er mit einer Stimme, deren harmonischer Klang in meine Seele drang:

»Oh, mein Kind, wie spät ist es, bitte?«

Ich sagte es ihm und fügte hinzu, dass er sich erkälten könne, wenn er weiterhin mit entblößter Brust in der Kühle des Morgens schlafe. Er dankte mir mit einer Sanftheit, die ganz zu seinen Gesichtszügen und seinen Augen passte; sein Blick war jetzt auf mich gerichtet, und das funkelnde Feuer, das seine Augen ausstrahlten, ging geradewegs in mein Herz.

Anscheinend hatte er zu unbekümmert getrunken, ehe er zum Höhepunkt des Abends samt einigen jungen Freunden in unser Haus gekommen war; er war wohl nicht mehr in der Lage gewesen, mit seinen Kameraden länger mitzuhalten und sich als krönenden Abschluss für die Nacht ein Dämchen zu schnappen.

Als er mich etwas nachlässig angezogen sah, konnte er kaum daran zweifeln, dass ich eines der Mädchen des Hauses war, das zu ihm geschickt worden war, um seinen Verlust an günstigen Gelegenheiten wettzumachen; obwohl er jedoch ohne Zögern zu diesem Schluss gelangte – was ziemlich offensichtlich war –, rief andererseits meine Gestalt einen mehr als gewöhnlichen Eindruck bei ihm hervor.

Vielleicht äußerte sich aber auch nur seine natürliche Höflichkeit auf solche Weise, denn er redete mich in einer Art an, die alles andere als grob war, allerdings auch zu erkennen gab, dass er mich noch immer für eine der Hausbewohnerinnen hielt, die gekommen war, um ihn zu amüsieren. Er gab mir den ersten Kuss, den ich von einem Mann mit Freude empfing. Dann fragte er mich, ob ich ihn mit meiner Gesellschaft erfreuen wolle, wobei er mir versicherte, dass es mich keineswegs gereuen werde. Hätte nicht bereits die neugeborene Liebe als die wahre Feindin jeder bedenkenlosen Lust eine schnelle Übergabe verhindert, dann gewiss die Angst, von irgendjemand im Haus überrascht zu werden; sie bildete eine ausreichende Schranke für mein Einverständnis.

Ich erzählte ihm in einem Ton, den die Liebe selbst in mich gelegt hatte, dass ich aus Gründen, die ich ihm aus Zeitmangel nicht erklären könne, nicht bei ihm bleiben und ihn nicht einmal wieder sehen dürfe. Ich stieß bei diesen letzten Worten einen Seufzer aus, der aus dem tiefsten Grund meines Herzens aufgestiegen war. Mein Eroberer, der sich, wie er mir später erzählte, durch meine Erscheinung sehr betroffen fühlte und mich lieber sah als je ein Mädchen meines Berufs zuvor, fragte mich sofort lebhaft, ob ich mich von ihm aushalten lassen wolle; er würde für mich eine Wohnung mieten und mich von jeder Verpflichtung, die ich, wie er annahm, dem Haus gegenüber habe, loskaufen. Schnell, plötzlich, unbedacht und sogar gefährlich, wie dieses Angebot seitens eines vollkommen Fremden auch sein mochte – noch dazu, da dieser Fremde ein unbesonnener Junge war –, die ungemeine Neigung, die ich für ihn gefasst hatte, verlieh seiner Stimme in meinen Ohren einen Charme, dem ich keinen Widerstand leisten konnte und der mich für jeden Einwand taub machte. In diesem Moment hätte ich für ihn sterben können; wie also konnte ich ablehnen, wenn er mir anbot, mit ihm zusammen zu leben! Mein Herz, das bei diesem Anlass heftig klopfte, diktierte meine Antwort; nach einer Pause von einigen Minuten erwiderte ich, dass ich sein Angebot annehmen wolle. Meine Flucht würde ich ganz nach seinem Gefallen einrichten und dann völlig zu seiner Verfügung stehen, ob es nun gut oder übel ausgehe. Ich habe mich oft darüber gewundert, dass ihm ein so leichtes Entgegenkommen nicht missfiel oder mich in seinen Augen allzu billig machte; mein Schicksal hatte es aber so bestimmt, dass er schon seit geraumer Zeit nach einem Mädchen gesucht hatte, das er bei sich haben wollte.

Zufällig erschien ich ihm genau als die Erfüllung seiner Phantasiewünsche. Es war wohl eines jener Wunder, die der Liebe vorbehalten sind, dass wir unsere Abmachung in einem einzigen Moment schlossen; wir besiegelten sie mit einem Kuss. Die Hoffnung auf ein nicht unterbrochenes Glück veranlasste ihn dazu, sich damit zu begnügen.

Die liebenswerte Jugend, die sich in seiner Person verkörperte, lieferte bestimmt nie einen erklärlicheren Anlass für ein Mädchen, sich den Kopf verdrehen zu lassen und alle Folgen auf sich zu nehmen, vor allem das Risiko, mit einem Liebhaber fortzulaufen.

Unzweifelhaft besaß er, neben all den Vollkommenheiten der männlichen Schönheit, die sich in seiner Erscheinung häuften, ein liebenswürdiges und freundliches Benehmen und eine gewisse Eleganz in der Haltung seines Kopfes, die ihn noch vornehmer machten; seine Augen blickten lebendig und verständnisvoll, zugleich mild und gebieterisch. Sein Teint hob die köstliche Rosenfarbe hervor, deren unvergleichlich zartes, lebendiges Glühen ihn vor dem Vorwurf bewahrte, es fehle ihm an Leben, er sei noch unreif – ein Vorwurf, der gewöhnlich Menschen, die so außerordentlich schön sind wie er, gemacht wird.

Unser Plan ging dahin, dass ich am nächsten Tag um sieben Uhr morgens fortgehen sollte, was ich leicht versprechen konnte, da ich wusste, wie man an den Schlüssel der Straßentür kam; er wollte mich am Ende der Straße mit einer Kutsche erwarten, um mich in Sicherheit zu bringen. Nachdem das geschehen war, würde er jemand schicken, um irgendwelche Kosten, die mein Aufenthalt bei Mrs. Brown verursacht hatte, zu zahlen; die alte Dame, so dachte er, würde wohl kaum großen Wert darauf legen, sich sang- und klanglos von jemand zu trennen, den sie für so geeignet hielt, Kundschaft in ihr Haus zu ziehen.

Ich machte ihn noch darauf aufmerksam, dass er nicht erwähnen solle, jemand wie mich im Haus gesehen zu haben, aus Gründen, die ich ihm in Ruhe erklären wolle. Dann riss ich mich, aus Angst, etwas aufs Spiel zu setzen, wenn man uns zusammen sehen würde, mit blutendem Herzen von ihm los und schlich mich lautlos in mein Zimmer. Dort fand ich Phoebe immer noch in festem Schlaf. Ich streifte schnell meine wenigen Kleider ab und legte mich zu ihr, erfüllt von einer Mischung aus Freude und Sorge, die man sich besser vorstellen als sie beschreiben kann.

Die Gefahr, dass Mrs. Brown meine Absichten entdeckte, dass Enttäuschungen und Elend mich heimsuchten, dies alles verschwand vor der neu entzündeten Flamme.

Das Idol meines zutiefst jungfräulichen Herzens zu sehen, zu berühren, bei ihm zu sein, wenn auch nur für eine einzige Nacht, schien mir ein Glück zu sein, das größer war als der Erwerb meiner Freiheit oder meines Lebens. Er mochte mich bis aufs Letzte ausnützen – es war mir gleich, denn er war nun mein Herr! Ich war glücklich, derart glücklich, dass ich sogar den Tod aus seiner geliebten Hand bereitwillig empfangen hätte.

So schweiften meine Gedanken den ganzen Tag über umher, und jede Minute erschien mir eine kleine Ewigkeit. Wie oft schaute ich auf die Uhr! Ja, ich war nahe daran, den faulen Zeiger anzuschieben, als ob ich damit die Zeit auch vorgerückt hätte!

Wenn die Leute im Haus mich jetzt scharf beobachtet hätten, würden sie meine Erregung, die ich nicht beherrschen konnte, bemerkt haben. Besonders als während des Abendessens der entzückende junge Mann erwähnt wurde, der am Vortag hier gewesen und auch zum Frühstück geblieben war (»Oh! Was er doch für eine Schönheit war! Ich hätte für ihn sterben können! Für ihn könnte man sich das Fell über die Ohren ziehen lassen!« und ähnliche Dummheiten), wirkte das, als ob Öl in das Feuer gegossen würde, das ich sowieso eifrig zu schüren bemüht war.

Das Auf und Ab in meinem Kopf während des ganzen Tags hatte eine günstige Folge: Vor lauter Müdigkeit schlief ich ziemlich gut bis fünf Uhr morgens. Dann stand ich auf und wartete, nachdem ich mich angezogen hatte, unter dem doppelten Druck von Angst und Ungeduld auf die vereinbarte Stunde. Sie kam endlich – die ersehnte, kritische, gefährliche Stunde kam! Nur aufrecht gehalten durch den Mut, den die Liebe mir gab, wagte ich mich auf den Fußspitzen die Treppe hinunter; meinen Koffer ließ ich zurück, da ich fürchtete, mit ihm überrascht zu werden.

Ich erreichte die auf die Straße führende Tür, deren Schlüssel stets auf dem Stuhl neben unserem Bett lag, auf Grund des Vertrauens von Phoebe, die nicht den geringsten Verdacht hegte, dass ich die Absicht haben könnte, das Haus zu verlassen – die ich auch tatsächlich bis zum vorhergehenden Tag nicht hatte; Phoebe versteckte und hütete den Schlüssel nicht vor mir. Ich schloss die Tür sehr leicht auf; die Liebe, die mich ermutigt hatte, schützte mich auch jetzt. Bereits in Sicherheit auf der Straße, erblickte ich meinen neuen Schutzengel, der an der Tür der Kutsche, die weit offen stand, auf mich wartete. Wie ich zu ihm gelangte, weiß ich nicht: Ich glaube, dass ich flog. Auf jeden Fall war ich im Nu in der Kutsche und er an meiner Seite; mit seinen Armen umklammerte er mich fest und gab mir den Willkommenskuss. Der Kutscher hatte schon vorher seine Anweisungen erhalten und fuhr dementsprechend.

Meine Augen wurden sofort von Tränen überflutet, Tränen jedoch der größten Wonne. Mich in den Armen der wunderbarsten Jugend zu wissen, bedeutete ein Entzücken, in dem mein kleines Herz schwamm. Vergangenheit und Zukunft hatten keine weitere Bedeutung für mich; die Gegenwart wog so viel, wie meine Lebenskräfte gerade ertragen konnten, ohne dass ich ohnmächtig wurde. Es waren auch die zärtlichsten Umarmungen und die glühendsten Worte von seiner Seite nicht notwendig, um mich seiner Liebe zu vergewissern und mich den kühnen Schritt nicht bereuen zu lassen, den ich gewagt hatte, indem ich mich völlig seiner Ehre und Großzügigkeit anvertraute. Allerdings war das kein Verdienst von mir, denn ich hatte mich ihm zugewandt dank einer Leidenschaft, die zu heftig war, als dass ich ihr hätte widerstehen können. Ich handelte, wie ich eben handelte, weil ich einfach nicht anders konnte.

In einem Augenblick – denn die Zeit existierte nicht mehr für mich – befanden wir uns in einem Wirtshaus in Chelsea, das gastfreundlich und bequem genug eingerichtet war, um eine trauliche Zweisamkeit zu ermöglichen. Ein Frühstück mit Schokolade war schon für uns vorbereitet.

 

Der ältere joviale Genießer, der die Wirtschaft führte und die Lebenskunst prächtig verstand, frühstückte mit uns, wobei er mir schalkhaft zublinzelte und allerlei nette Artigkeiten sagte, etwa, wir passten gut zueinander, beim Himmel!, und viele feine Herren und Damen beehrten sein Haus, aber nie habe er ein schöneres Paar gesehen; er sei sicher, dass ich verflixt knusprig wäre; ich würde so ländlich, so unschuldig aussehen; kein Zweifel, mein Gatte sei ein glücklicher Mann! Dieses ganze gewöhnliche Wirtsgerede gefiel mir nicht nur und regte mich an, sondern half mir auch, meine Verwirrung zu zerstreuen. Ich fing nämlich an, meinen neuen Herrn zu fürchten, jetzt, da sich die gefährliche Minute näherte; ich scheute davor zurück, mit ihm allein zu sein – eine Scheu, an der wahre Liebe einen größeren Anteil hatte als mädchenhafte Schüchternheit. Ich wünschte – so vernarrt war ich – für ihn sterben zu können; gleichzeitig, ich weiß nicht wie oder warum, fürchtete ich die Gelegenheit, die das Ziel meiner heißesten Wünsche gewesen war. Mein Puls schlug angstvoll inmitten einer Woge von trunkener Sehnsucht. Dieser Kampf der Leidenschaften, dieser Zwiestreit zwischen Schamhaftigkeit und liebeskrankem Sehnen ließ mich erneut in Tränen ausbrechen, die er, wie er es schon vorher getan hatte, sich nur aus der Plötzlichkeit erklärte, mit der mein Schicksal sich geändert und ich mich seiner Fürsorge anvertraut hatte. Immerhin ermutigte und tröstete mich alles, was er tat und sagte, aus welchem Grunde er es auch tun mochte.

Nach dem Frühstück ergriff Charles – sein teurer Vorname, ich nehme mir von jetzt ab die Freiheit, meinen Adonis damit zu bezeichnen – mit einem verständnisvollen Lächeln meine Hand und sagte:

»Komm, meine Liebe, ich will dir ein Zimmer zeigen, das eine schöne Aussicht über die Gärten hat.«

Ohne auf eine Antwort zu warten – womit er mir außerordentlich entgegenkam –, führte er mich in ein Zimmer, luftig zwar und voll Licht, in dem aber von keiner Aussicht die Rede sein konnte außer der auf das Bett, das den Eindruck erweckte, dass das ganze Zimmer eigentlich nur um seinetwillen da war.

Kaum hatte Charles den Riegel an der Tür vorgeschoben, als er auch schon auf mich zueilte, mich in seine Arme schloss und vom Boden aufhob. Seine Lippen auf meine gepresst, trug er mich, die ich, bebend und rascher atmend, in süßen Ängsten und zärtlichstem Verlangen erstarb, zum Bett, wo seine Ungeduld es ihm jedoch verwehrte, mich auszuziehen, und ihn nur mein Busentüchlein und Kleid losnesteln und mein Korsett aufschnüren ließ.

Mein Busen war nun entblößt und bot, in warmen Atemstößen schwellend, seinem Blick wie seiner Berührung die pralle harte Wölbung eines Paares junger Brüste, wie man es sich bei einem noch nicht sechzehnjährigen Mädchen, frisch vom Lande und nie zuvor befühlt, wohl vorstellen mag. Aber selbst solche Pracht, Weiße, Form und köstliche Festigkeit vermochten seine Hände nicht von schweifender Wanderung wegzulocken.

Einmal losgelassen, hatten sie jedoch meine Unterröcke und mein Hemd bald hochgestreift und so das Zentrum einer für sie weit stärkeren Anziehung zu zärtlichem Überfall freigelegt. Meine Ängste indes ließen mich die Schenkel instinktiv zusammenpressen; aber schon unter dem leichten Druck seiner unbemerkt zwischen sie geschlüpften Hand öffneten sie sich und gaben so den Weg frei für den Hauptansturm.

Inzwischen lag ich ruhig und widerstandslos da, seinen prüfenden Augen und Händen völlig ausgeliefert; das bestärkte ihn zunächst in der Meinung, dass er richtig handle, wenn er ungeniert mit mir umgehe. Er hielt mich natürlich für keine Anfängerin in diesen Angelegenheiten, da er mich aus einem öffentlichen Haus geholt und ich ihm noch nichts gesagt hatte, was ihn auf meine Jungfernschaft hingewiesen hätte. Hätte ich es getan, so wäre er eher überzeugt gewesen, dass ich ihn für einen Trottel hielt, der eine so unglaubwürdige Geschichte schon schlucken würde, als dass ich in der Tat noch im Besitz jenes kostbaren Schatzes sei, der von den Männern so heiß begehrten, verborgenen Mine, nach der sie nur schürfen, um sie zu zerstören.

Allzu erregt nun schon, um noch Aufschub zu dulden, knöpfte er seine Hose auf, holte die Liebeskampfmaschine hervor und ließ sie ungesäumt, wie gegen eine bereits geschlagene Bresche, Sturm laufen … und dann! Dann spürte ich, wie sein hartes, mächtiges Horn zum Stoß gegen die zarte Membrane ansetzte. Aber stellen Sie sich seine Überraschung vor, als er nach mehrfachem kraftvollem Anrennen, das mir heftigsten Schmerz bereitete, feststellen musste, dass er keinerlei Boden gewonnen hatte.

Ich klagte – aber klagte sanft –, ich könne es nicht aushalten … er täte mir so schrecklich weh … Noch immer glaubte er wohl, was mir, die ich so jung war, Schwierigkeiten bereite, sei einzig die Größe seiner Waffe (denn wenige Männer konnten sich mit ihr messen); und dass mich womöglich noch niemand besessen hatte, der in dieser Hinsicht so vorteilhaft ausgestattet war wie er selbst. Der Gedanke, die Blüte meiner Jungfräulichkeit könne noch ungepflückt sein, kam ihm auch jetzt nicht, und er würde es als müßig angesehen haben, Zeit und Worte daran zu verschwenden, mich hierüber zu befragen.

Er versuchte es aufs Neue: Noch immer kein Einlass, noch immer kein Durchlass. Aber er hatte mir nur noch stärkere Schmerzen zugefügt, indessen meine grenzenlose Liebe zu ihm mich grenzenlosen Schmerz, der mich kaum einmal aufstöhnen ließ, ertragen ließ.

Endlich, nach fruchtlos wiederholten Versuchen, legte er sich keuchend neben mich, küsste mir die Tränen fort und fragte mich zärtlich, was es mit so vielem Wehklagen auf sich habe. Ob ich es nicht wohl von anderen besser gelitten hätte als von ihm? Ich entgegnete mit einer Direktheit, von der ich hoffte, sie würde ihn überzeugen, dass er der erste Mann sei, der mir solche Dienste erweise. Die Wahrheit ist mächtig, und nicht immer weigern wir uns zu glauben, was wir so sehnlich wünschen.

Durch das Zeugnis seiner Sinne bereits geneigt, die Beteuerungen meiner Jungfräulichkeit als nicht gänzlich zweifelhaft zu erachten, besänftigt Charles mich mit Küssen, bittet mich im Namen der Liebe, ein wenig Geduld zu üben, und schwört, dass er ebenso sehr darauf bedacht sein will, mir nicht weh zu tun, als ginge es ihm darum, sich selber Schmerzen zu ersparen.

Je nun! Es genügte mir zu wissen, wonach er verlangte, um mich ihm freudig zu ergeben, welchen Schmerz es mich auch, wie ich wohl voraussah, kosten mochte.

Er macht sich nun erneut – und diesmal umsichtiger – ans Werk. Zunächst schiebt er eines der Kissen unter mich, um das Zentrum seines Ziels auf eine günstigere Höhe zu heben; und ein weiteres unter meinen Kopf, damit er bequemer lagert. Dann spreizt er meine Schenkel und lässt sie, indem er sich aufgerichtet zwischen sie postiert, auf seinen Hüften aufliegen. Als nächstes richtet er den Kopf seiner Maschine gegen den Spalt, in den er einzudringen suchte, der jedoch so eng war, dass er sich nur schwerlich darüber Gewissheit verschaffen konnte, ob er auch richtig angelegt hatte. Er schaut, er fühlt, und ist es zufrieden: Der furiose Ansturm seiner wundersamen Steifheit, keilartig vorangetrieben, trennt die Einheit jener Teile und verschafft der Spitze seiner Maschine lippentiefen Zugang. Kaum dessen gewahr geworden, weiß er seinen Vorteil auch schon zu nutzen, und vertieft, in gerader Linie kraftvoll nachstoßend, mit Gewalt so den Durchbruch; bereitete mir dabei aber einen so unerträglichen, von der durch einen harten, dicken Körper erzwungenen Trennung der Wände jenes empfindlichen Durchlasses herrührenden Schmerz, dass ich hätte aufschreien mögen.

To koniec darmowego fragmentu. Czy chcesz czytać dalej?