Winterfee Chiarina und der Zauberschnee

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Winterfee Chiarina und der Zauberschnee
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Winterfee Chiarina und der Zauberschnee

Fröhlich bunt illustriertes Wintermärchen E-Book, Band 1 für Kinder ab 5 Jahre, von Annina Boger


Edition V4 September 2016 mit bearbeiteten Illustrationen, published by

SchreibARTelier Gerber Germany

Urheberrechtlich geschütztes Material. Alle Rechte vorbehalten. Enthält 34 Druckseiten plus Anhang.

Einführung

Aufruhr im Feendorf: Die kleine Winterfee Chiarina und die gesamte Feengemeinschaft haben genug von den harten Eiskörnern, die im Winter vom Himmel fallen. Denn daraus entstehen kantige Eishügel, und diese verletzen ihre Füßchen und Flügel. Die Nähfee ist chronisch überlastet, die Oberfee schimpft und mahnt zu größerer Sorgfalt.

Chiarina fühlt sich verantwortlich und sucht fieberhaft nach einer Lösung für das leidige Problem. Immerhin ist sie die Winterfee und daher zuständig für diesen Eisschnee. Mit ihrem Silberschimmel bricht sie auf zu einem Abenteuer mit ungewissem Ausgang.

Folgende Bände der Erfolgsreihe sind erschienen:

Band 1: Winterfee Chiarina und der Zauberschnee

Band 2: Winterfee Chiarina und der Weihnachtsmann

Band 3: Winterfee Chiarina auf dem Weihnachtsmarkt

Erscheint voraussichtlich im Herbst 2016:

Band 4: Winterfee Chiarina und Ruppi der Rabe

Winterfee Chiarina und der Zauberschnee

Es war einmal im Feenland ein klitzekleines Wesen, das wurde Chiarina genannt. Es war die Fee des Winters.

Unsere Winterfee hüpfte von Schneeflocke zu Schneeflocke. Dabei blinkte es hell auf der weißen Decke über der schlafenden Erde. Die kleine Winterfee freute sich so sehr darüber, dass es seither im Feenland nur noch diesen feinen Pulver-Zauberschnee gibt.


Ja, aber, denkst du jetzt vielleicht. Was soll daran zauberhaft sein? Wir haben doch auch ab und zu Pulverschnee. Und die Chiarina gibt’s doch bloß im Reich der Fee?

Stimmt, bis vor hundert Lichtjahren war das so. Damals, als die klitzekleine Fee noch klitzekleiner war, bestanden die Schneeflocken aber aus groben Eiskörnern. Diese piekten die empfindliche Haut der Feen, wenn sie auf ihren zarten Füssen landeten zum Gehen; oder wenn sie, nach ihren Ausflügen und Luftspielen, statt auf den Boden, zwischen die kantigen Flächen fielen.

Die harten Eiskrusten und die spitzen Hügel beschädigten auch ihre feinen Flügel, weil sie immer wieder einrissen. Dann wurden sie im Nähatelier einfach auf einen der vielen Stapel geschmissen.

* * *

Eines Tages wurde es der Nähfee zu dumm, denn sie nähte sich beinah schief und krumm. Ihre Geduld hing an einem sehr dünnen Band; und so kam es, dass die nächste Feenversammlung am Abend vor dem vollen Mond stattfand. Weil es auch an ihren Nerven nagte, die Oberfee zur Begrüßung sagte:

»Meine lieben Ladys, wozu haben wir unsere Nähfee? Genau, für die ersten Flügelchen der Feenbabys. Und um unsere Schwingen mit Gold- und Silberborten zu schmücken. Oder auch mit kleinen Schellen, die jedes Jahr wie Weihnachtsmusik klingen, und uns beim Tanzen in der Luft beglücken.«

Die Feen, die zuerst noch lachten, wollten sich am liebsten irgendwo verdrücken, als die Oberfee sie der Reihe nach ansah und mit strenger Stimme weitersprach:

»Doch nun kommt das große Leid: für all das bleibt ihr kaum noch Zeit. Inzwischen arbeitet die Arme fast Tag und Nacht, um eure Flügel auszubessern, wenn’s wieder irgendwo kracht. Manche von uns können wochenlang nicht fliegen, weil unsere Schwingen auf einem der Stapel liegen!«


»Das stimmt!«, rief die Nähfee und zeigte auf den Korb zu ihren Füßen. „Jeden Tag kommen mindestens sieben hinzu, die neu gestopft werden müssen.« Ihre Stimme zitterte, als ob sie gleich zu Weinen anfangen würde. »Ich brauche ganz dringend eine Hilfsnähfee!«

Tröstend legte die Oberfee ihr die Hand auf die Schulter.

»Keine Sorge, du kriegst bald Unterstützung«, versprach sie. »Also passt in Zukunft besser auf, denn ab sofort muss jede von euch, die mit einem beschädigten Flügel heimkehrt, eine Woche lang der Nähfee zur Hand gehen! Die Buchführungsfee trägt euch hier ein.« Sie zog ihr Notizbuch hervor und klopfte energisch darauf.

»Oh weh! Oh nein!« Nun protestierten die Grazien im Chor, denn jede von ihnen hatte ein besonderes Amt zu erfüllen. Ich habe doch keine Lust, daneben noch Flügel zu stopfen, dachten sie im Stillen.

»Aber ... Das ist doch nicht unsere Schuld! ... Wir können nichts dafür, dass die Eiskanten unsere Flügel aufreißen«, riefen sie ganz aufgeregt.

Die Oberfee hob den Zeigefinger und fuhr fort, es klang fast schon wieder heiter:

»Nächsten Monat sehen wir weiter. Ich erwarte von jeder meiner Feen, bis dahin ein paar gute Ideen!« Trotz aller Einwände erklärte sie die Versammlung für beendet:

»Nun wünsche ich eine gute Nacht, und denkt daran, gebt in Zukunft besser auf euch Acht!«


Wie die wilden Hummeln schwirrten die Feen auseinander, weil sie sich schrecklich darüber aufregten. Bekümmert gingen sie zu Bett, wo sie hin und her überlegten, ob es für diese doofe Sache denn keine bessere Lösung gegeben hätt‘?

Keiner achtete auf Chiarina, die klitzekleine Winterfee, die mit trauriger Miene nach Hause schlich. War nicht sie es, die jedes Jahr wieder den Winter gestaltete? In Gedanken ging sie jeden einzelnen Schritt zwischen dem Herbst und dem Winter noch einmal durch, und fragte sich bis spätnachts um drei:

Habe ich etwas übersehen oder gar falsch gemacht dabei?


Am frühen Morgen, als alle anderen noch schliefen, und die Sterne wie goldene Punkte am Himmel entlang liefen, startete Chiarina zu einem Besichtigungsflug über ihr eisiges Winterreich. Es stimmte natürlich, die scharfen Spitzen und Kanten waren sehr gefährlich. Aber was konnte sie dagegen tun? Sie holte tief Luft und sagte entschlossen:

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