Kurze Formen in der Sprache / Formes brèves de la langue

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3 Giveness and Newness – Infinit vs. Komplementsatz

Anschließend an das soeben Ausgeführte, kann nun zu der Frage übergegangen werden, was die Perspektivierungen leisten und ob sich aus den unterschiedlichen Möglichkeiten von Instanziierungen des Schemas verschiedene Wahrnehmungsmodi ableiten lassen. Dazu wird zunächst auf andere Konstruktionstypen (≆ Sätze) zugegriffen, für die die folgenden Beobachtungen und Entwicklungen verzeichnet sind.

In Ausgaben des Neuen Testamentes finden sich neben infiniten Konstruktionen im Altgriechischen, Lateinischen und Frühneuhochdeutschen Komplementsatzkonstruktionen.

 (9) Da aber die Hohenpriester vnd Schrifftgelerten sahen die Wunder […] vnd die Kinder im Tempel schreien. (Luther Ausgabe letzter Hand 1545, Mt 21,15)

 (10) videntes autem principes sacerdotum et scribae mirabilia […] et pueros clamantes in templo (Vulgata)

 (11) ἰδόντες δὲ οἱ ἀρχιερεῖς καὶ οἱ γραμματεῖς τὰ θαυμάσια […] καὶ τοὺς παῖδας τοὺς κράζοντας ἐν τῷ ἱερῷ (Novum Testamentum Graece)

(lies: idontes de hoi archiereis kai hoi grammateis ta thaumasia […] kai tous paidas tous krazontas en to hiero)

In (9) wird das verbum videndi mit einer Accusativus cum Infinitivo (AcI)-Konstruktion übersetzt (sahen + die Kinder schreien), in (10), (11) zeigen der lateinische (videntes + pueros clamantes) und altgriechische Text (ἰδόντες + τοὺς παῖδας τοὺς κράζοντας) eine Accusativus cum Participio (AcP)-Konstruktion.

In (12) sind die AcP-Konstruktionen, die im Lateinischen (13) und Altgriechischen (14) vorliegen, dagegen im Frühneuhochdeutschen mit einem Komplementsatz übersetzt (sahe + das sie wolten hin ein gehen):

 (12) Da er nu sahe Petrum vnd Johannem / das sie wolten zum Tempel hin ein gehen. (Luther Ausgabe letzter Hand 1545, Apg. 3,3)

 (13) is cum vidisset Petrum et Iohannem incipientes introire in templum (Vulgata)

 (14) ὃς ἰδὼν Πέτρον καὶ Ἰωάννην μέλλοντας εἰσιέναι εἰς τὸ ἱερόν (Novum Testamentum Graece)(lies: hos idon Petron kai Johannen mellontas eisienai eis to hieron)

Insgesamt ergibt eine Analyse des Neuen Testamentes in der Übersetzung Luthers 1545 Ausgabe letzter Hand, dass sieben verschiedene videre + x-Konstruktionstypen (insgesamt 116 Belege, dazu zählen AcP, AcI, quia, quod, quoniam, PP im Nominativ, vgl. dazu ausführlicher Mucha iV) im Frühneuhochdeutschen mit nur zwei Konstruktionstypen übersetzt sind, nämlich entweder einer Infinitivkonstruktion (AcI wie in (9), insgesamt 65 Belege) oder einem Komplementsatz (wie in (12), insgesamt 51 Belege).

Für die beiden Konstruktionstypen (AcI und Komplementsatz) werden im Konsens voneinander verschiedene semantisch-pragmatische Funktionen angesetzt. Herman (1989: 134; 145) weist zunächst daraufhin, dass beide Konstruktionstypen bei den gleichen Autoren, in den gleichen Texten und bei vergleichbaren Sprechern und sich im schriftlichen Sprachgebrauch bei den christlichen Autoren etablieren.1 Für den Konstruktionstyp AcI merkt er an, dass der Rückbezug auf einen vorausgehenden Kontext prototypisch sei,2 während ein Komplementsatz meist einen neuen Referenten einführt.3

Riddle (1975: 473) führt aus einer wahrnehmungspsychologischen Perspektive für infinite Komplemente „a greater participation on the part of the subject or speaker in terms of control, subjective opinion, and attitude, as well as a sense of decreased authority and distance“ an. Mit Blick auf that-Komplementsätze veranschlagt sie, dass „situations“ beschrieben werden „which are more objectively true and where there is a greater psychological distance between the subject or speaker and the object“.

Beide Autoren weisen mit ihren Beobachtungen darauf hin, dass infinite Komplemente etwas schon Gegebenes, weniger Distanziertes installieren, während Komplementsätze etwas Hinzukommendes, Distanzierteres konturieren (immer mit Blick auf den / die Wahrnehmende(n)). Eine Beobachtung von Noel (1997: 279) zielt eben in die Richtung eines unterschiedlichen Wahrnehmungs-Status: „‚Givenessʻ seems almost to be a necessary condition for the choice of an infinitival complement to be possible, and ‚newnessʻ seems almost to necessitate a that-clause“. Wichtig ist hierbei, dass es sich um die erzählte Wahrnehmungssituation handelt, nicht um die Erzählsituation (Given und New sind hier als Termini mit Blick auf die psychologische Realität verwendet).

Der Rückblick auf unsere Beispiele aus dem Neuen Testament (und die Ergebnisse der zugrunde liegenden Studie, vgl. Mucha iV) zeigen dieses Phänomen am Beispiel von sehen: Im Sinne einer Sinneswahrnehmung wird das Ereignis-Komplement eher infinit konstruiert, im Sinne eines Erkenntnisvorgangs eher als Komplementsatz:

 (9) Da aber die Hohenpriester vnd Schrifftgelerten sahen die Wunder […] vnd die Kinder im Tempel schreien. (Luther Ausgabe letzter Hand 1545, Mt 21,15)

 (12) Da er nu sahe Petrum vnd Johannem / das sie wolten zum Tempel hin ein gehen. (Luther Ausgabe letzter Hand 1545, Apg. 3,3)

Für den infiniten Konstruktionstyp AcI ist belegt, dass er in den klassischen (und dann romanischen) Sprachen bei gleichzeitigem Ausbau des Modussystems abgelöst wird durch Komplementsatzstrukturen [mit ὁτι; ὡς; quia; quod] (vgl. Calboli 1978: 212; Calboli 1983: 44–45; Becker 2014: 186). Das Phänomen der veranschlagten „Giveness“ und „Newness“ kann also hier nicht mehr als tendenziell unterscheidendes Kriterium greifen. Die Frage ist, ob die Konstruktionstypen (≆ Sätze), die das Schema x ≆ y instanziieren, in Abhängigkeit von ihrer Instanziierung „Giveness“ oder „Newness“ auf der Wahrnehmungsebene konturieren. „Giveness“ ist daran gebunden, dass etwas bekannt ist (mehr oder weniger generisch). Das, was bekannt ist, muss aber nicht durch eine episodische Struktur als Wissen in Form eines eigenen Erfahrungswertes generiert worden sein, sondern kann als Wissen ohne Erfahrungswert (= semantisches Gedächtnis) abgespeichert sein (vgl. hierzu auch Mucha 2018: 32f.). „Newness“ hingegen ist an Erfahrungswerte gebunden, die episodisch in Raum und Zeit lokalisierbar sind (= episodisches Gedächtnis) und entweder durch Situationen in der Realität oder durch reflexive Situationen auf der metakognitiven Ebene gewonnen werden können.

4 Fazit

Im vorliegenden Beitrag habe ich das Schema x ≆ y als Grundlage vier unterschiedlicher Kopulasätze mit SEIN / BE angesetzt und diese Einteilung mit Überlegungen zu semantischem und episodischem Gedächtnis, Generizität, Urteilstypen und Perspektivierungsleistungen verbunden. Im Anschluss an diese Darlegung wurden die Begriffe „Giveness“ und „Newness“, dem informationsstrukturellen Zusammenhang entwendet und auf die Wahrnehmungssituation des / der Erzählenden übertragen. Hieraus habe ich abgeleitet, dass semantisches Wissen mit episodischen Werten abgespeichert sein kann, über die der / die Erzählende durch reale oder metakognitive episodische Erfahrungen verfügt.

Literatur

Zu den Bibelausgaben Luther 1545, Vulgata und Novum Testamentum Graece vid. www.bibel-online.net/.

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Formes brèves non lexicales : comment les inscrire dans une théorie syntaxique1 ?

Mustapha Krazem

La « matière » linguistique n’est pas uniquement constituée par des mots. Il existe des formes largement employées dans la communication, abondantes dans les genres de discours brefs, qui viennent accompagner et même se substituer à un correspondant linguistique : gestes, intonations, effets typographiques, détournements de la ponctuation, émoticônes etc. Beaucoup de ces formes sont ramassées, brèves, en ce sens où elles agrègent ce qui lexicalement exigerait plusieurs mots.

Il ne s’agira pas ici de décrire ces formes, bien qu’elles suscitent de plus en plus d’intérêt2. Ma contribution visera à poser un cadre théorique et descriptif permettant d’unifier l’ensemble du matériel employé dans la communication qu’il soit ou non linguistique.

Dans une certaine mesure, unifier les mots avec des grimaces, des images ou des gestes relève d’une démarche ludique, que je ne nierai pas. Mais, en creux, il s’agit bien de tenter, par ce biais un peu exotique et imaginatif, de clarifier les relations entre la grammaire et le discours, entre la langue en tant que système et le discours en tant qu’usage de la langue. Cela va dans le sens de la tendance actuelle des études syntaxiques. On y prend nettement en compte le discours, tout en maintenant une distinction avec la langue. Irmtraud Behr a toujours été à la pointe dans cette ouverture de la langue au discours. Ce point de vue se fait de plus en plus entendre, pour preuve l’intégration du terme « discours » dans les appels à communication ou dans certains titres d’ouvrage3, sans parler des articles, qui adoptent les deux termes simultanément. On notera cependant l’ordre des deux termes constant dans ces titres : la langue y précède toujours le discours.

Toutefois, cette manière d’ordonner, issue d’une habitude devenue un réflexe construit par notre formation en linguistique, me paraît de plus en plus contre-intuitive. L’ordre langue-discours est surtout le point de vue implicite des spécialistes de la « langue », en tant que système formel. Or, cet ordre est peut-être trompeur et la prudence incite à ne pas ordonner d’emblée la langue et le discours. C’est bien dans cet esprit que je souhaite mettre à égalité ici les mots et… les grimaces !

Soit dit en passant, que faut-il entendre par « discours » ? Surtout pour les grammairiens ? Pour ces derniers, le discours est peu défini. En soi, cette imprécision justifierait un article entier mais je renverrai à Preoteasa (2017 : 64–80) pour un défrichage pertinent. Il montre ainsi que les définitions, quand elles sont formulées, prennent des directions variées dont il découle néanmoins une constante : pour les grammairiens, la langue est un objet, qui a des parties, des règles, alors que le discours n’est pas un objet en soi. C’est un emploi, une mise en acte. Cela correspond bien à l’opposition entre la « proposition », qui serait la forme, et « l’énoncé », qui serait une sorte de mise en acte de la forme notamment dans sa production par un locuteur. Comme le dit en substance Van Raemdonck (2015), la phrase « baigne » dans son énonciation et c’est cet objet immergé qu’il appelle « énoncé ». Le problème qu’avait soulevé Bakhtine (1984) reste donc entier : la proposition et l’énoncé sont produits exactement en même temps sans qu’il soit possible de les distinguer. Bien malin alors qui peut instantanément distinguer la « forme » de l’intention énonciative qui l’a convoquée ! Van Raemdonck (2015) voit nettement les conséquences de la volonté du locuteur sur la structuration et la définition de la forme phrastique :

Dès lors, toute définition de la phrase devrait inclure la dimension de l’intention de dire de l’énonciateur. En effet, tout peut faire phrase ou énoncé, pour autant qu’il en soit décidé ainsi. Si l’on veut définir la phrase ou l’énoncé, et y inclure tout ce qui peut l’être, il faut prendre en compte la liberté de l’énonciateur. Les définitions traditionnelles veulent en fait imposer un schéma canonique, correspondant à une phrase graphique en sujet – verbe – complément. Cependant, même si cette phrase graphique peut servir de guide, la langue et les énonciateurs ne se laissent pas corseter de la sorte. La délimitation de la séquence phrastique dépendra dès lors de celui qui décide que sa séquence fait phrase et, du fait de son instanciation, énoncé (Van Raemdonck 2015 : 118).

On voit alors le danger : se perdre dans une opposition dichotomique langue / discours souvent circulaire où le discours justifie ce que la langue n’a pas prévu, où la langue fabrique des séquences que le discours ignore4. Il en découle, pour éviter le sempiternel problème de l’antériorité de la poule ou de l’œuf par rapport à l’œuf ou la poule, qu’il faut donner un contenu palpable à ce que la grammaire appelle « discours ». La définition donnée par Berrendonner (2012) correspond bien à cette nécessité de concrétiser ce qui singularise le discours par rapport à la langue :

Nous appellerons discours l’ensemble des matériaux sémiotiques (dont les gestes, les images, les savoirs partagés) mis en œuvre par l’ensemble des partenaires de l’interaction verbale. Nous ne pouvons appréhender le discours qu’à travers les textes (Berrendonner 2012 : 21–22).

Certes, cette définition contient une sorte de renoncement, mais il me semble possible et souhaitable d’essayer de passer outre cette muraille en croisant au plus près les éléments du discours et ceux de la langue. C’est ce que je me propose de faire à présent en prenant appui sur la théorie des positions de Milner (1989).

1 Approche concrète des éléments paralinguistiques

Mais commençons par être concrets en exposant une liste non exhaustive de ces « termes paralinguistiques » sans pour le moment justifier cette expression. Voici donc en (1) un échantillon de ces termes, dont on conviendra, d’une part qu’ils sont fréquents, d’autre part qu’ils sont aisément utilisés / rencontrés par les locuteurs1.


(1) geste : le pouce levé pour faire de l’auto-stop grimace : une manifestation de dégoût typographie : Zidane est LE joueur de foot français. ponctuation : Il a raté son bac !!!!! (dans un sms) intonation marquée : la phrase « Tu as mangé le chocolat ? » peut selon l’intonation signifier un fait grave, une moquerie, une dénonciation… émoticône : J ? L ? des images insérées : I TGV dès 25€ (pub Voyage point de 2016) des allongements vocaliques : J’adooooore faire les courses (pub Picard) Zidane qui cennnnnnntre et but ! (commentaire sportif)
des ajouts iconiques : J’adore la linguistique (= je n’aime pas la linguistique) des « détournements » de signes


Amour Argent Université
Capricorne ++ +++++ +
Balance ++++ ++++ +++++++

À partir de cette liste, il est déjà possible, malgré leur hétérogénéité flagrante, de cerner quelques points communs à ces termes, points communs qui justifient pour moi de les étiqueter « termes paralinguistiques » :

 On peut aisément les remplacer par un ou plusieurs mots.

 Ils sont produits consciemment.

 Leur signification est précise, sans ambiguïté en contexte.

 Ils peuvent se combiner avec des mots.

 Comme ils s’intègrent dans une interaction je / tu, ils sont compris par l’interlocuteur, lequel partage le même système.

Ces points communs permettent de ne pas confondre les termes paralinguistiques avec l’ensemble de la communication non verbale. Le fait de rougir dans une situation difficile, le fait d’être prostré ou au contraire exubérant gestuellement dans une discussion animée sont des faits de communication qui ne relèveront pas de mon propos.

On objectera que ces termes paralinguistiques contiennent un haut niveau de motivation alors que les mots souscrivent à la thèse de l’arbitraire du signe, conformément à l’enseignement des élèves de Saussure. Cependant, cela ne saurait suffire à exclure toute tentative d’unification. Si on admet, à l’instar de Toussaint (1983), qu’une partie du lexique est plus ou moins partiellement motivée, on peut amoindrir la frontière indéniable qui sépare les mots des gestes par exemple. En regardant de plus près, on constate à ce propos que le degré de motivation des termes paralinguistiques est variable. Certains d’entre eux sont quasiment réels : les photos, les images, les émoticônes. Quasiment seulement car dès qu’ils s’inscrivent dans une structuration phrastique (exemples 4 et 5), ils acquièrent de facto une prototypicité. Il est clair que la structure phonétique de « panda » est arbitraire contrairement à la photo d’un panda. Néanmoins, insérée dans une phrase, la photo devient générique. D’autres termes paralinguistiques obéissent à une logique analogique : la taille des caractères dans la BD, le cœur de l’exemple (9), certains gestes (x est grand / petit), le signe + de l’horoscope etc. Il est intéressant de relever que les gestes2, même s’ils peuvent différer plus ou moins maximalement entre les langues / cultures, gardent un certain degré de motivation. Enfin, plus rarement, certains termes paralinguistiques sont arbitraires. On peut penser au triste bras d’honneur.

 

De ce point de vue, les termes paralinguistiques participent au même continuum que les mots, à condition, non plus de tenir aveuglément ces derniers comme obéissant à Saussure, mais comme étant possiblement affectés, plus ou moins, par une motivation entre le signifiant et le signifié. Certes, les mots sont le plus souvent arbitraires (au moins en synchronie), mais ils peuvent obéir à un processus analogique3 même s’ils ne sont presque jamais quasi réels, hormis les onomatopées. Il s’ensuit de cette première partie deux observations : dans la communication, les termes paralinguistiques semblent se comporter comme des mots et ils participent au discours au même titre que les mots. C’est ce qui me conduit à imaginer de les traiter dans un cadre unitaire.

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