Wilde Träume 1

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Wilde Träume 1
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Anli Santos



Wilde Träume 1



Vivian und Jay





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Inhaltsverzeichnis





Titel







Wilde Träume







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Impressum neobooks







Wilde Träume





Wilde Träume





Vivian und Jay





Von Anli Santos





Anli Santos



„Wilde Träume – Vivian und Jay“



© 2014 Anli Santos; 1. Auflage



Alle Rechte vorbehalten



Umschlagfoto: fotolia





1




Jay blickte der rothaarigen Kellnerin von seinem Platz in der Ecke unauffällig hinterher. Sie hatte ihn noch nicht bemerkt. Wenn es nach ihm ging, würde sie das auch nicht, jedenfalls nicht vor heute Nacht. Er war bereits das vierte Mal in dieser Bar. Beim ersten Mal war es Zufall gewesen, da sein Bruder Simon in Schwierigkeiten steckte und er einen ruhigen Ort benötigte, um ihm helfen zu können. Also war er in die nächstbeste Bar gegangen, direkt auf die Männertoilette und hatte sich in der Kabine eingeschlossen. Dann hatte er Kontakt zu Simon aufgenommen und ihm mal wieder den Hintern gerettet. Beim Hinausgehen war ihm die Kellnerin aufgefallen, genauer gesagt ihre rote Mähne, die sie zu seinem Ärger mit einem Haarband zusammen gebunden hatte. Obwohl Jay eine recht auffällige Gestalt war, groß, dunkel, geheimnisvoll, hatte er es geschafft, sich in eine dunkle Ecke zu drücken und sie zu beobachten. Ihre Augen waren von einem Grün, dass ihn an dunkle Jade erinnerte. Vor langer Zeit war er mit Simon in Brasilien gewesen. Dort hatte er solch einen Stein gesehen, tief dunkelgrün, glänzend, geheimnisvoll. Ihre Haare waren von einem satten Rot, dem man sofort ansah, dass es echt war. Trotz des Haarbandes konnte Jay erkennen, dass es mit wilden Locken durchzogen war. Der Wunsch, diese Locken durch seine Hände gleiten zu lassen, war fast übermächtig. Er konnte es schon damals kaum erwarten, ihr Haar zu riechen, es durch seine Hände gleiten zu lassen. Und heute Abend war es endlich so weit. Er würde sie besuchen, nachts, wenn sie schlief. Ausser Simon machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Innerlich stöhnte er auf. Sein Bruder hatte das seltene Talent, ständig in Schwierigkeiten zu geraten. Meist ausgelöst durch einen wütenden Ehemann, der seine Frau in Simons Armen erwischte. Jay hoffte, heute Abend davon verschont zu bleiben. Viel länger konnte er sich nicht von der rothaarigen Schönheit fernhalten. Sein Verlangen nach ihr wuchs stündlich. Er musste es endlich stillen oder er würde noch wahnsinnig werden. Er dachte bereits jede wache Stunde an sie. Als er sah, dass sie nach hinten ins Lager ging, um etwas zu holen, erhob er sich und ging in Richtung Ausgang. Nicht mehr lange und sie würde ihm gehören.






2




Mit drei Flaschen Bacardi in der einen Hand und drei Flaschen Cola in der anderen, stieß Vivian die Tür mit ihrer Hüfte auf. Schnaufend stellte sie die Flaschen auf die Theke und schüttelte ihre Hände aus.



„Du hättest mir ruhig helfen können“, funkelte sie Logan, den Barkeeper, wütend an.



„Sorry, Schätzchen, keine Zeit.“



„Nenn mich noch einmal Schätzchen und du holst dir deinen Kram demnächst selber.“



„Na, Vivi, wieder Krallen ausgefahren?“, fragte Mia, die Logan eine neue Bestellung hinwarf.



„Ich heiße Vivian. Langsam bin ich es leid, euch dauernd zu korrigieren.“



„Dann lass es einfach.“



Vivian verdrehte die Augen und ergriff die Flucht. Es stimmte ja, was Mia sagte. Sie war heute total mies drauf. Es war jetzt fünf Monate her, dass Liam sie verlassen hatte. Fünf Monate, die sie unfreiwillig abstinent lebte. Sie war einfach sexuell frustriert. Klar bekam sie in der Bar genug eindeutige Angebote, aber sie war nicht der Typ für eine Nacht. Obwohl sie manchmal kurz davor gewesen war, einfach mitzugehen, um endlich wieder zu spüren, dass sie lebte. Sie wollte Hände spüren, die ihre Haut berührten, Lippen, die sie küssten, Finger, die in sie eindrangen. Unbewusst schüttelte sie den Kopf. Diese Gedanken halfen ihr nicht gerade, ihren Frust loszuwerden. Vielleicht sollte sie nicht so wählerisch sein. Der Kerl von Tisch sieben lächelte sie schon die ganze Zeit herausfordernd an. Aber er war absolut nicht ihr Typ.

Dünnes Hemd

, war das erste, das ihr zu ihm einfiel.




„Tut mir leid wegen vorhin“, entschuldigte Vivian sich später bei Mia, als sie gemeinsam ihr Trinkgeld zählten. Diese zuckte mit den Achseln. „Schon gut.“



„Ist es nicht. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist.“



„Gönn dir mal wieder einen Mann“, flachste Mia.



„Ich stelle mich gerne zur Verfügung“, ertönte Logans Stimme.



Vivian lachte auf. „So nötig habe ich es dann auch wieder nicht. Versteh mich nicht falsch, du bist schon ein echt schnuckeliger Kerl, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du einer der ersten Kandidaten für eine Geschlechtskrankheit bist.“



„Charmant wie immer“, grinste Logan, der sich keinesfalls beleidigt fühlte.



„Sie hat doch recht. Ein Gummi benutzt du jedenfalls nicht“, warf Mia trocken ein.



Vivian starrte sie an. „Und das weißt du woher?“



„Weil wir schon öfter im Lager waren.“



Vivian schüttete sich. „Das ist zu viel Information. Jetzt habe ich ekelige Bilder im Kopf.“



„Der pure Neid.“



„Ich gehe jetzt besser. Wünsche euch noch einen schönen Feierabend. Und, Logan, die Flaschen holst du ab jetzt selber aus dem Lager.“



Sie hörte noch Mias helles Lachen als sie bereits auf der Straße stand.






3




Erschöpft ließ Vivian sich in die kühlen Laken gleiten. Es war ein harter Tag gewesen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es bereits zwei Uhr nachts war. Gott sei Dank musste sie morgen erst abends arbeiten. Dafür allerdings bis zum bitteren Ende. Das konnte an einem Samstag schon mal sechs Uhr morgens bedeuten. Unruhig warf sie sich hin und her. Es war viel zu warm im Zimmer. Sie stand auf und öffnete das Fenster. Das war besser. Weit unter ihr rauschte der übliche New Yorker Str

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