Der Psychocoach 8: Zu viel Erziehung schadet!

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Z serii: Der Psychocoach #8
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Was ist das Bestreben des Menschen?

Überlegen Sie bitte einmal: Warum spielt jemand Lotto, obwohl die Gewinnchance verschwindend gering ist? Warum bringt ein Mensch sich oder andere um? Warum raucht ein Mensch, obwohl er weiß, dass der Qualm ihn krank macht, und warum schwänzt ein Schüler den Unterricht? Warum wird jemand depressiv und warum bekommt ein anderer vor Überarbeitung einen Herzinfarkt? Dass Menschen nicht dumm sind, haben wir im vorhergehenden Kapitel geklärt. Also was ist der logische und nachvollziehbare Grund für solches Verhalten?

Es gibt eine einzige Antwort auf alle diese Fragen.

Sie lautet: Weil ein Mensch bestrebt ist, seine eigene Absicht möglichst widerstandsfrei zu verwirklichen.

Der Wiener Arzt und Pionier der Individualpsychologie, Alfred Adler (1870 – 1937), beschrieb dies bereits in Ansätzen und nannte es „das Streben nach Macht“. Auf diesem Streben gründe, so Adler, jegliches menschliche Verhalten, ob pathologisch oder gesellschaftskonform. Da der Begriff „Macht“ bei uns Deutschen oft leider mit „Machtmissbrauch“ gleichgesetzt wird, obwohl „Handlungsfähigkeit“ eher das passende Synonym wäre, möchte ich für Adlers Beschreibung den etwas wertneutraleren Ausdruck „Algorithmus der Psyche“ verwenden. Diese Grundformel macht menschliches Verhalten so berechenbar wie das Wetter: noch nicht sehr exakt, aber zunehmend vorhersagbarer.

Die eigene Absicht möglichst widerstandsfrei zu verwirklichen, erklärt die menschliche Vorliebe für Fernbedienungen, Distanzwaffen, Autos, Werkzeuge und alles, mit dem man mit geringem Aufwand eine große Wirkung erzeugen kann. Hierbei wird die Absicht (ich will zum Spielplatz) durch die Persönlichkeit bestimmt und der subjektiv empfundene Widerstand (ich muss erst meine Hausaufgaben machen) durch den Grad der Entfaltungsmöglichkeit.

Zur Verwirklichung einer Absicht stehen dem Menschen drei verschiedene Strategien zur Verfügung: die Offensive, die Defensive und die Akzeptanz. Das bedeutet, entweder begegnet man dem Widerstand mit Gegendruck, mit Rückzug oder mit Diplomatie. Kinder haben nur die ersten beiden Strategien zur Verfügung. Bei Einschränkungen reagieren sie entweder mit Trotz und Protest oder Kuschen und Schmollen. Beide Strategien tragen selbstverständlich nicht zur Lösung eines Konfliktes bei, sondern dienen lediglich dem Vermeiden von Grenzberührungen. Als Grenze bezeichne ich alles, was vom Menschen subjektiv als Widerstand empfunden wird: Ablehnung, Unvermögen, Hinderung und dergleichen. Welche Strategie letztlich bei welcher Art von Grenze zur Anwendung kommt, entscheidet der Charakter.

Grundpersönlichkeit und Charakter

Grundsätzlich unterscheide ich zwischen erworbenen und fixen Eigenschaften, also zwischen dem frei variablen Charakter und der nicht veränderbaren, sondern nur entwicklungsfähigen Grundpersönlichkeit. Sie können einem Kind beibringen, wie es sich verhalten soll (Charakter), aber nicht, wie es sich dabei zu fühlen hat (Grundpersönlichkeit). Diese Unterscheidung ist insofern angebracht, als durch die Persönlichkeit des Menschen seine Absicht definiert wird – und diese zu verwirklichen trachtet er stets.

Sehen wir uns doch einmal an, wie Persönlichkeit und Charakter bestimmt oder beeinflusst werden.

Ein Mensch hat ein hochdifferenziertes Verhaltensrepertoire zur Verfügung. Es gibt wahrscheinlich keine Reaktionsvariante, die ausgeschlossen ist. Ob sich ein Kind über ein Geschenk freut, ärgert oder es ignoriert, ob es bei einer Schulhofschlägerei mitmacht, schlichtet oder weggeht und petzt – alles ist denkbar. Menschen aller Epochen waren sich dessen bewusst und versuchten, Charaktertypologien zu erstellen. Doch grundsätzlich ist jegliches Verhalten eine Folge aller Einflüsse, denen ein Mensch unterliegt – und die beginnen bereits, bei und kurz nach der Zeugung auf das Kind einzuprasseln. Der Mensch sammelt dabei alle Eindrücke und sortiert sie unterbewusst nach den Kriterien „Absicht“, „Widerstand“, „Effekt“ und den Oberbegriffen „Interesse“ und „Bedeutung“ (Relevanz). Meiner Erfahrung nach liegt der überwiegende Teil aller zwischenmenschlichen Konflikte darin begründet, dass wir weder uns noch unser Gegenüber kennen und korrekt einschätzen können. Genau das ist der Punkt, warum das oben erwähnte psychologische Werkzeug des „Reframing“ eine solch hohe Effizienz hat: Dieselbe Situation aus der Sichtweise der Gegenseite zu betrachten erzeugt eine andere Meinung und damit auch ein anderes Verhalten. Mit diesem erweiterten Bewusstsein über die Motive des vermeintlichen Kontrahenten stehen bei einem Konflikt nun alternative Möglichkeiten offen. Stellen Sie sich vor, Sie wüssten plötzlich genau, warum Ihre Eltern Sie damals ungerecht behandelt haben, begreifen nun also deren Sichtweise, dann ändert sich auch das bisherige Empfinden. Angenommen, Sie wünschten sich als fünfjähriges Kind ein bestimmtes Spielzeug, das Sie aber trotz Bitten, Betteln und Bravsein einfach nicht bekommen haben. Ihrem kleinen Geschwisterchen aber wurde drei Jahre später so gut wie jeder Wunsch quasi von den Augen abgelesen und erfüllt – für Sie damals unverständlich. Wenn Sie nach intensivem Einfühlen in die Motive der Eltern herausfänden, dass diese womöglich aufgrund ihrer damals schlechten finanziellen Lage sparen mussten, Ihnen gegenüber jedoch ein solch schlechtes Gewissen hatten, dass sie es beim nächsten Kind einfach besser machen wollten, dann ändert das augenblicklich Ihr Denken und Fühlen angesichts des vermeintlichen Unrechts. Was vorher unfair erschien, wird nun nachvollziehbar, logisch und damit verzeihbar. „Denkst du anders, lebst du anders“, sage ich dazu. So erleben wir in der Kindheit viele Dinge, die uns beeinflussen, aber nicht für immer und ewig prägen müssen. Unser Charakter ist formbar – in die eine, aber auch in die andere Richtung.

Wie komplex Persönlichkeit und Charakter sein können und wodurch sie zustande kommen, habe ich erstmals in meinem Buch „Liebe, Sex und Partnerschaft“ beschrieben. Hier möchte ich aber noch ein paar für die „Kindesbegleitung“ wesentliche Punkte vertiefen.

Ihr Einfluss beginnt im Mutterleib

Bereits in der dritten Schwangerschaftswoche – zu dieser Zeit weiß eine Mutter meist noch gar nicht, dass sie überhaupt schwanger ist – beginnt unser Herz zu schlagen und unsere ersten Nervenzellen entwickeln sich. Mit Letzteren sind wir in der Lage, chemische Unterschiede aus dem mütterlichen Blut in unserer Umgebung zu registrieren. Allerdings gibt es in der Gebärmutter noch nicht allzu viele spürbare Unterschiede – es ist für den Follikel immer einigermaßen gleich warm und gleich dunkel. Doch ab diesem Zeitpunkt ist der kleine Zellknubbel, der zweieinhalb Wochen später unser Nervenzentrum ist, bereits in der Lage zu spüren, ob sich Stresshormone, Glückshormone, Schlafhormone oder etwa Drogen in seiner Umgebung befinden. Das Kind tritt in Interaktion mit dem mütterlichen Körper. Es beginnt, im weitesten Sinne, zu denken! Nach etwa weiteren sechs Wochen nennt man diesen kleinen „Haufen“ von Nervenzellen, der sich stetig weiterentwickelt, bereits „Gehirn“. Im Alter von etwa fünf Monaten bekommt das Kind sogar eine ganz genaue Vorstellung davon, ob es im Bauch willkommen ist oder etwa ungewollt. Es braucht sich lediglich beim mütterlichen Organismus bemerkbar zu machen, etwa indem es sich herumdreht oder von innen gegen Mutters Bauchdecke tritt. Das tut es ab diesem Zeitraum für gewöhnlich und bekommt darauf die Antwort seiner Mutter in Form von Neurotransmittern, die durch die Nabelschnur direkt zum embryonalen Gehirn rasen und ihm die gleichen Gefühle ermöglichen, die seine Mutter empfindet. Entweder sie freut sich, ihr Kind zu spüren, dann bekommt dieses einen Endorphinstoß, der als Glücksgefühl wahrgenommen wird; oder sie ist verzweifelt, weil sie gar kein Kind will, dann spürt der Embryo einen Adrenalinstoß. Dieses Stresshormon wird von einem Ungeborenen fast wie ein Stromschlag empfunden. Wenn das Kind diese Erfahrung ein paar Mal gemacht hat, schlussfolgert es, dass es offenbar eine ganz schlechte Idee ist, sich allzu deutlich bemerkbar zu machen. Depressionen und Introvertiertheit nehmen somit ihren Ursprung bereits vor der Geburt, bedingt durch die sich zunehmend ausbildende Verschaltungsfähigkeit, „Intelligenz“ genannt. Wenn Sie also ein Kind gezeugt haben, dann seien Sie als Mutter vorsichtig mit dem, was Sie dem Kind gegenüber empfinden, und dem, was Sie überhaupt empfinden. Das Beste wäre, Sie vermeiden angstmachende Situationen während der gesamten Schwangerschaft. Marlies Simon, eine befreundete, sehr erfahrene Hebamme, erklärte mir einmal, dass allein das „besorgte Herumgewiesel“ eines unerfahrenen Arztes eine junge Mutter derart unter Stress setzen könne, dass das Kind vorzeitig die Wehen auslöst. Zur Erklärung sollte man wissen, dass die Geburt tatsächlich vom Embryo mittels eines chemischen Signals veranlasst wird und nicht vom mütterlichen Organismus. Der junge Mensch registriert, wann seine Entwicklungsmöglichkeiten in seiner bisherigen Umgebung erschöpft sind, und entscheidet, sein Dasein an einem anderen Ort fortzusetzen. Ich begreife das embryonale Auslösen der Geburt als eine Art Selbstmord. Der Embryo hat selbstverständlich keine Todesabsicht, aber die hat ein Suizidaler ebenso nicht. Er will lediglich die Bedingungen des Jetzt verändern und nimmt dafür alles in Kauf. Die Geburt ist damit, so zeigt sich in der täglichen Praxis durch Befragung in Hypnose, ein notwendiges Übel, das man nicht noch verschlimmern sollte. Doch genau das geschieht in den zivilisierten Ländern zumeist. Hierdurch wird oft bereits den kleinen Neuankömmlingen in unserer Gesellschaft ein Trauma bereitet, welches man mit psychologischen Analyseverfahren noch bis ins hohe Alter nachweisen kann. Der Charakter mit all seinem Konfliktpotenzial entstammt quasi unserer frühesten Kindheit. Die meisten unserer Verhaltensmuster werden in dieser Zeit unterbewusst entworfen. Übrigens: Natürlich streite ich nicht ab, dass Erbanlagen ebenfalls ihren Anteil am Erscheinungsbild eines Menschen haben, da aber die DNS, der Speicherort unserer Erbanlagen, sich ebenfalls durch die Lebensweise verändern kann, lege ich mein Augenmerk lieber auf „das Huhn“ und nicht auf „das Ei“. Ich siedele die Charakterbildung also beim bereits gezeugten Menschen an. Die Grundpersönlichkeit hingegen nimmt ihren Ursprung möglicherweise durchaus noch deutlich früher: bei der Zeugung.

 

Tierkreiszeichen –
festgelegte Persönlichkeitsmerkmale?

Genau das sollten wir uns bewusst machen, bevor wir von Erziehung reden: Kinder sind zur Geburt bei Weitem kein unbeschriebenes, weißes Blatt mehr.

Bei meinen Analysegesprächen lasse ich mir immer das Tierkreiszeichen des Kunden nennen, um somit einen einfachen analogen Rückschluss auf seine grundsätzlichen Eigenschaften anbieten zu können. Das ist natürlich nur ein kleiner Aspekt seines Wesens, aber wenn man sich etwas damit auskennt, ein sehr nützlicher. Ich empfehle Ihnen daher dringend, sich mit der Grundpersönlichkeit Ihres Kindes zu befassen, denn allein mit diesem Wissen werden Sie bereits eine Vielzahl von Konflikten umgehen können. Machen Sie mit mir also nun einen Abstecher in ein Gebiet, das von den meisten Wissenschaftlern aus ideologischen Gründen ignoriert oder gar negiert wird, aber der Charakterisierung eines Menschen durchaus zuträglich sein kann.

Ich begreife mich selbst als Naturforscher und sage daher standesgemäß: Beobachtbares muss erklärbar sein und Erklärbares ist anwendbar. Nur weil wir derzeit noch nicht die Erklärung für das Zustandekommen von Sternzeichen-Eigenschaften kennen, heißt das noch lange nicht, dass man diese ignorieren kann. Schließlich ist es bislang auch noch keinem Physiker gelungen zu erklären, aus welchem kausalen Grund ein Magnet Eisen anzieht. Die Begründung endet immer bei irgendwelchen Kräften – doch damit ist noch nicht geklärt, warum es diese Kräfte gibt und wie sie zustande kommen. Die astrologischen Eigenschaften sind beobachtbar und sogar kultur-, erziehungs-, spezies- und geografieunabhängig. Sie finden diese bei Mensch und Tier auf der ganzen Erde, sagen diejenigen, die sich damit auskennen. An der Universität hörte ich einmal eine psychologische Erklärung für die „Sternzeichen-Eigenschaften“, die davon ausgeht, dass die Geburts-Jahreszeit eine Rolle bei der Persönlichkeitsbildung spiele. So registriert ein Wintergeborener in den ersten Monaten seines Lebens, dass die wahrnehmbare Welt um ihn herum zunächst dunkel, kalt und trostlos ist und parallel zu seiner eigenen Entwicklung immer heller, wärmer und reizvoller wird. Im Gegensatz dazu würde ein im Spätsommer geborenes Kind die genau gegenteilige Beobachtung machen: Je mehr es sich entwickelt, desto eingeschränkter wird die Welt um ihn herum, weil es im Winter kälter, dunkler und ungemütlicher wird. Das war zugegebenermaßen eine sehr verlockende Erklärung dafür, warum die im Januar/Februar geborenen Wassermänner Entwickler und die Jungfrauen Bewahrer sein sollen – doch leider greift dieses Modell nicht auf der Südhalbkugel der Erde. Da ist im September nämlich Winter und die Jungfrauen erleben, dass die Welt langsam aufblüht. Und dennoch sind auch auf der anderen Seite der Erde die Grundpersönlichkeiten analog zu den Eigenschaften, die den Tierkreiszeichen zugesprochen werden!

Da ich selbst kein Astrologe bin, empfehle ich für detaillierte Ausführungen das Buch „Sternenkompass“ der australischen Astrologin Mystic Medusa[1]. Sie beschreibt treffend und humorvoll mit scharfer Beobachtungsgabe und kosmopolitischem Background die Eigenschaften der Tierkreiszeichen.

Da angeborene Persönlichkeitsmerkmale oftmals im Verdacht stehen, nicht gesellschaftskonformes Verhalten zu begünstigen (so heißt es, die Widder seien Sturköpfe und die Löwen eitel), werden sie meist erzieherisch unterdrückt. Sie sind aber nach meiner Erfahrung immer vorhanden und niemals zu überwinden. Und damit sind sie weder gut noch schlecht.

Im Folgenden finden Sie eine grob vereinfachte Typisierung. In einigen Tabellen gibt es teilweise unterschiedliche Anfangsdaten der Tierkreiszeichen – meiner Erfahrung nach können Sie das vernachlässigen, wenn wir in den Übergangszeiten von „Mischtypen“ ausgehen. Im Internet finden Sie unter http://www.urbia.de/services/horoskop_kindes_charakter eine Seite mit Kinder-Sternzeichen, die in Details von meinen Ausführungen zwar etwas abweichen, aber im Allgemeinen weitestgehend übereinstimmen und sehr trefflich beschrieben sind.

Grundsätzlich haben wir es bei den Erdzeichen mit „Machern“, bei den Luftzeichen mit „Denkern“, bei den Wasserzeichen mit „Fühlern“ und den Feuerzeichen mit „Stürmern“ zu tun. Die meisten Astrologen messen dem Aszendenten (das ist der Aspekt, der durch die Geburtsstunde angezeigt wird) ohnehin mehr Bedeutung bei als dem Sonnenzeichen (dem, was wir im Allgemeinen Sternzeichen nennen). Dennoch glaube ich: Es kann nicht schaden, ein wenig über die Sonnenzeichen Bescheid zu wissen, um in bestimmten Situationen weniger überrascht zu sein. Zur Veranschaulichung: Wenn Sie mit Ihrem Auto auf eine große Kreuzung zufahren und plötzlich biegt aus dem Gegenverkehr ein Fahrzeug links ab und zieht in Ihre Spur – was tun Sie? Sie fluchen und ärgern sich vielleicht – aber nicht, wenn das Fahrzeug vorher links blinkte, denn dann wissen Sie ja, was Sie erwartet. Damit Sie also in etwa wissen, wie Ihr Kind grundsätzlich tickt, schlagen Sie in der folgenden Tabelle nach. Die Angaben beziehen sich auf den jeweils mittleren Drittelabschnitt des Zeitraumes (mittlere Dekade).

Steinbock (21.12. – 19.01. [2] / Erde)

Frage: Was macht ein Steinbock-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es sägt aus Brettern einen Stand und verkauft die Äpfel an seine Freunde.

Der Steinbock baut nicht auf Sand, sondern setzt auf solides Fundament. Er sichert seinen eigenen Standpunkt. Rutscht jemand neben ihm in die Tiefe, erntet dieser vom Steinbock bestenfalls Bedauern. Der Steinbock ist taktisch und furchtlos und hat einen Hang zum materiellen Luxus. Er möchte etwas erreichen, wobei ihm seine Ausdauer dabei ein nützlicher Begleiter ist. Der Steinbock ist verantwortungs- und pflichtbewusst und kann sich erst dann entspannen, wenn sein Tagespensum erreicht ist. Das Problem dabei ist nur, dass es selten erreicht wird, da er sich zu viel vornimmt. Tiefsinnige Gespräche lassen sich mit einem Steinbock gut führen. Er ist potenzieller Unternehmenskapitän, der andere arbeiten lassen kann. Verschlossen und diszipliniert, muss er sich aber alles erarbeiten. Braucht viele Kuscheleinheiten, um seine Selbsthärte auszugleichen.

Konfliktpotenzial: Der Steinbock ist materiell und wenig kompromissbereit.

Wassermann (20.01. – 19.02. / Luft)

Frage: Was macht ein Wassermann-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es klettert in die Krone, denkt sich ein Baumhaus und beobachtet die Sterne.

Der Wassermann sprengt Grenzen. Alles Skurrile und Außergewöhnliche zieht ihn magisch an. Er ist schwer einzuschätzen und manchmal auch unberechenbar, aber niemals langweilig. Die große Stärke ist sein Ideenreichtum, allerdings fehlt es ihm an Durchhaltevermögen. Wassermänner blicken weit voraus. Eine seiner sympathischsten Eigenschaften ist die Kameradschaftlichkeit, allerdings auch völlige Unverbindlichkeit. Der Wassermann ist hilfsbereit und für seine Freunde immer da. Ein kreativer Denker, der leider seinen Körper oft ignoriert, da ihm der Geist wichtiger ist. Jedes Gesetz wird auf Tauglichkeit geprüft und gegebenenfalls durch eine sinnvollere Regel ersetzt – notfalls auch ohne die Zustimmung der anderen. Ist bestrebt, etwas für die Ewigkeit zu schaffen, zweifelt diese jedoch per se an. Das Auswendiglernen eines Gedichts können Sie beim Wassermann-Kind vergessen – doch wenn es will, überfliegt es den Inhalt, begreift diesen und fasst ihn mit drei Sätzen zusammen. Lassen Sie es früh viel entscheiden, pochen Sie nicht auf Autorität. Visuelle Hilfen sind günstig beim Lernen!

Konfliktpotenzial: Der Wassermann fühlt sich oft durch Regeln bevormundet und unterschätzt.

Fische (20.02. – 20.03. / Wasser)

Frage: Was macht ein Fische-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es träumt, es wohne im Inneren des Baumes mit einem Baumgeist.

Fische sind emotional und sensibel. Inspiration und Eingebung sind ihre Stärken. Der Fische-Geborene ist sehr fantasievoll und hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und Gutmütigkeit. Ein Forscher im Dienste der Menschheit. Familie ist nicht seine Stärke. Für Spirituelles durchaus zu begeistern. Feinfühlig und verträumt. Will alles ergründen – ist kein Befehlsempfänger und völlig glaubensresistent gegenüber neuen Erkenntnissen. Neigt bei Konflikten eher zum Rückzug in die tiefsten Nischen. Braucht ein eigenes Zimmer und Harmonie. Kein teures Spielzeug nötig, aber möglichst viele Kuscheltiere!

Konfliktpotenzial: Die Fische ziehen sich bei Kritik sehr zurück und verweilen dort auf unbestimmte Zeit.

Widder (21.03. – 20.04. / Feuer)

Frage: Was macht ein Widder-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es rennt dagegen, schlägt sich die Nase auf und klettert hoch, fällt wieder herunter, verstaucht sich ein Bein und humpelt zufrieden nach Hause.

Der Widder ist entschlusskräftig und strebt immer nach vorn. Ist dabei oft ungestüm. Macht seine Spielregeln selbst. Schwer zu führen. In jedem Widder steckt der Glaube an seine eigene Kraft. Er ist energiegeladen und voller Mut. Komplizierte Zusammenhänge liegen ihm nicht besonders, da er schnell aktiv am Geschehen beteiligt sein will. Ein Widder ist risikobereit und schätzt ehrliche und offene Worte. Neigt zu Verletzungen. Will seine Grenzen erweitern, indem er an sie stößt. Kommen Sie nicht auf die dumme Idee, einen Widder mit einem geplanten Kaiserschnitt zu holen oder mit wehenunterdrückenden Mitteln an der Geburt zu hindern – sein Trotz verfolgt Sie bis ins Grab! Wacher Geist, ordnet sich aber schwer ein. Günstig: Lernwettkämpfe für Vokabeln und Experimente.

Konfliktpotenzial: Der Widder fühlt sich durch die Vorsicht anderer oft ausgebremst.

Stier (21.04. – 21.05. / Erde)

Frage: Was macht ein Stier-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es breitet eine Decke aus, setzt sich gemütlich an den Stamm, isst in Seelenruhe alle Äpfel auf und lässt sich von den Sägegeräuschen hinter sich erst stören, wenn der Baum umfällt. Rastet dann allerdings aus.

Ein Stier ist ein sinnlicher Mensch mit Geschmack und ein Genießer. Er kann sehr realistisch, also an der sinnlich erfassbaren Realität orientiert sein, strebt nach Besitz und Sicherheit. Arbeitet hart an seinen Zielen, bis er sie erreicht hat – und immer schön eines nach dem anderen. Geduld und Kreativität sind seine Stärken, allerdings kann diese Geduld manchmal in Unflexibilität ausarten. Der Stier ist derart leistungsbereit, dass er sich oft zu viel Arbeit auflädt. Neigt zu Übergewicht und Konsum, wenn man ihn an seiner Verwirklichung hindert. Liebt alles Körperliche, also auch Sport, Tanz und Sex, und versäumt, seine Mitmenschen rechtzeitig vor deren Grenzüberschreitungen zu warnen – und dann kann es oft zu Wutausbrüchen kommen. Geht gern zur Schule; lernt langsam, aber gründlich. Ermuntern Sie ihn, zu viel Druck schadet nur.

Konfliktpotenzial: Der Stier verliert die Beherrschung, wenn er keine Zeit und Ruhe für seine Aufgaben bekommt.

Zwillinge (22.05. – 21.06. / Luft)

Frage: Was macht ein Zwillinge-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es geht zum Birnenbaum.

Zwillinge sind ein wenig wie Schmetterlinge: unberechenbar und flatterhaft. Der Zwillinge-Geborene braucht Abwechslung. Größte Stärke: Kontakte knüpfen. Ihn zu beurteilen ist schwierig, da er selbst nicht genau weiß, was er im nächsten Moment tun wird. Vielseitig, aber auch unruhig und ungeduldig. Deshalb wechselt der Zwilling gern seine Überzeugung oder auch den Beruf. Ist ständig in Bewegung, daher oft viel schneller als andere, erledigt viele Dinge auf einmal. Schmusebedürftig, aber auch zickig. Lästert gerne. Wird oft missverstanden, weil der Zwilling, ähnlich wie der Stier, zu spät auf Grenzen hinweist. Anstrengende Diskussionen. Freut sich auf die Schule, ist voller Ideen (auch für Streiche). Braucht viele Anregungen.

 

Konfliktpotenzial: Der Zwilling ist unberechenbar und entflieht der Eintönigkeit.

Krebs (22.06. – 21.07. / Wasser)

Frage: Was macht ein Krebs-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es sammelt die heruntergefallenen Äpfel ein und pustet tröstend auf deren Druckstellen, umarmt den Baum, erfasst dabei intuitiv dessen Alter und fühlt sich dadurch klein, unwichtig und somit geborgen.

Der Krebs ist anhänglich, fürsorglich, harmoniebedürftig, lernbegeistert, wenn man ihn nicht zum Pauken zwingt. Bereit zu verzeihen und Opfer zu bringen. Sucht die Fehler bedauerlicherweise immer zuerst bei sich statt bei anderen. Krebschen ist schüchtern und vorsichtig. Will nie richtig erwachsen werden und tut sich mit dem Loslassen schwer. Loyal, intelligent, aber sehr leicht zu verletzen. Zielstrebig, wenn er sich in Sicherheit fühlt, scheut seine Grenzen, überrascht durch Energieausbrüche. Will zunächst ungern in Kindergarten und Schule, sondern lieber zuhause bleiben. Sie sollten Ihren Krebs viel loben und unterstützen.

Konfliktpotenzial: Der Krebs reagiert auf Kritik und Harmoniestörungen mit Rückzugsstrategien und Minderwertigkeitsgefühlen.

Löwe (22.07. – 22.08. / Feuer)

Frage: Was macht ein Löwe-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es schnitzt seinen Namen in den größten Baum und lässt sich damit fotografieren, derweil er großzügig Opas Äpfel verschenkt.

Der Löwe genießt den Mittelpunkt. Will eine Wirkung auf Menschen haben. Herrscht über andere als gütiger Regent und ist loyal – verlangt auch Loyalität. Schafft mit viel Herz Strukturen und Regeln. Hat Prinzipien und ist daher etwas stur. Ist gerne erwachsen, wenn man ihm seine Bühne lässt, die er spielerisch und gestenreich betritt. Trägt häufig nicht zu bändigendes Haupthaar. Ignorieren Sie ein Löwenkind, stehen Sie auf seiner Negativliste. Eigenständig, übernimmt früh Verantwortung, aber überschätzt sich dabei. Viel loben, zum Beispiel Urkunden an die Wand hängen.

Konfliktpotenzial: Der Löwe verkraftet es nicht, Rangletzter sein zu müssen, und lässt sich jedes Mittel recht sein, um dies zu kompensieren.

Jungfrau (23.08. – 22.09. / Erde)

Frage: Was macht ein Jungfrau-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es beobachtet, wie die anderen Kinder hochklettern, übt an einem Klettergerüst, geht pünktlich nach Hause und beschließt, morgen Nachmittag auf den Baum zu klettern.

Die Jungfrau ist akribisch, sehnt sich nach Struktur und Ordnung, kritisiert oft und fühlt sich schnell alleingelassen und unverstanden. Sucht die Fehler zunächst bei anderen. Sucht Sicherheit in äußeren Strukturen. Eine Jungfrau braucht ganz konkrete Anleitungen. Ist zuverlässig und detailversessen. Kann komplizierte Dinge auswendig lernen, ohne sie begreifen zu müssen. Leicht zu erschüttern, außer sie kann sich an etwas Stabilem festhalten. Sehr interessiert an Naturwissenschaften, gut organisiert. Frühe Einschulung günstig. Zu Gesprächen und Sport ermuntern. Kritisiert oft vor sich hin.

Konfliktpotenzial: Die Jungfrau wendet sich von Undurchsichtigem und Chaotischem ab, verteidigt dabei aber sehr vehement ihren Standpunkt.

Waage (23.09. – 22.10. / Luft)

Frage: Was macht ein Waage-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es fegt um ihn herum alle Blätter weg, schneidet herunterhängende Zweige ab und lädt seine Freunde zu einer Apfel-Party ein.

Die Waage versucht, gutmütig und ausgleichend zu sein. Hat einen extremen Gerechtigkeitssinn, was oft zu vorschnellen Urteilen führen kann. Denkt und tüftelt gerne und ist harmoniebedürftig. Wird oft als unloyal missverstanden, da ihr Gerechtigkeit über Freundschaft geht. Glaubt, es gäbe nur eine Wahrheit – ihre. Arbeitet gerne mit dem Kopf und den Händen. Große Liebe zu Ästhetik, Ordnung und Eleganz. Braucht die Geselligkeit. Meist ohne Probleme im Schulunterricht; benötigt manchmal Hilfe, um bei Konflikten das rechte Maß zu behalten!

Konfliktpotenzial: Die Waage kann bei fehlender Fairness unverhältnismäßig selbstgerecht werden.

Skorpion (23.10. – 22.11. / Wasser)

Frage: Was macht ein Skorpion-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es weiß, dass der Baum ein Geheimnis haben muss, und sucht daher den Kaninchenbau darunter nach Schlangen, Schätzen oder Knochen ab. Nachdem er über eine Wurzel stolpert, schwört er insgeheim, nie wieder zum bösen Baum zu gehen, da die Äpfel sowieso vergiftet sind.

Der Skorpion ist empfindlich und daher extrem verletzlich. Hört das Gras wachsen, bevor es gesät ist. Ist gern geheimnistuerisch, hasst es aber, wenn andere vor ihm Geheimnisse haben. Glaubt, sich schützen zu müssen, und ist misstrauisch. Handelt vorstellungsbezogen und ist daher auf die Einhaltung seines Plans angewiesen; Abweichungen von diesem werden als Störungen registriert. Der Skorpion erlebt auch oft Streitigkeiten und Kampf, oder – im anderen Extrem – Zurückgezogenheit und scheinbare Unterwürfigkeit. Sehr harmoniebedürftig. Hang zu Düsterem. Schreckt nicht davor zurück, sich bei Streitigkeiten unversöhnlich und ohne Wiederkehr zu distanzieren. Ermuntern Sie ihn zu mehr Lebensfreude (zum Beispiel Herumalbern). Bei Verboten ganz konsequent bleiben. Machtkämpfe mit den Eltern! Stabiler Tagesablauf ist wichtig.

Konfliktpotenzial: Der Skorpion kann bei geringster Verletzung die soziale Beziehung komplett in Frage stellen.

Schütze (23.11. – 20.12. / Feuer)

Frage: Was macht ein Schütze-Kind mit einem Apfelbaum?

Antwort: Es knüpft eine Schaukel an die preisgekrönte Edelobstsorte, genießt schaukelnd den Tag – und versteht gar nicht, warum der Gärtner sich so aufregt.

Wenn der Schütze nach gründlichem Anvisieren ein Ziel hat, dann drückt er auch ab. Lässt sich nicht gerne aufhalten. Kann Menschen begeistern, braucht sie aber eigentlich nicht, um erfolgreich zu sein. Kann schnell entscheiden und steht dazu. Zieht leider selbst dann sein Vorhaben durch, wenn sich zwischenzeitlich herausstellt hat, dass es das Falsche ist. Abgedrückt ist eben abgedrückt für den Schützen. Fühlt sich schnell gestört und bevormundet, hält sich nicht gern mit tiefschürfender Tragik auf. Voller Energie, hat oft Probleme bei Disziplin und Konzentration.

Konfliktpotenzial: Der Schütze kann durch Appelle an seine Empathie überaus trotzig werden.

Ich kenne die Bedenken, die viele von Ihnen beim Thema „Sternzeichen“ äußern werden: „Herr Winter, Astrologie ist unwissenschaftlich!“, „Lassen Sie die Tierkreiszeichen weg, ein Mensch lässt sich nicht so einfach kategorisieren!“, „Die Kategorien sind so allgemein gehalten, dass sich jeder darin wiedererkennen kann!“ – und so weiter. Doch wenn Sie sich oder andere Menschen in dieser Auflistung der Persönlichkeitsmerkmale nur ein wenig wiedererkannt haben, dann wissen Sie, dass Dinge, die wir noch nicht kausal erklären können, nicht zwangsläufig Unfug sein müssen.

Wenn diese Eigenschaften ignoriert beziehungsweise unterdrückt werden, dann geraten sie zur größten Schwäche ihres Besitzers: So kann ein Widder stur, ein Löwe herrschsüchtig, eine Jungfrau zögerlich und penibel und eine Waage selbstgerecht werden. Fische und Skorpione können überempfindlich, Wassermänner und Zwillinge weltfremd und zurückgezogen werden – und dies alles nur, weil die Eltern bei der Kindeserziehung nicht wissen konnten, dass Kinder bei der Geburt keine unbeschriebenen Blätter sind, beziehungsweise sich vielleicht sogar weigerten anzuerkennen, dass es eine Grundpersönlichkeit gibt.