Das skurrile Leben der Myriam Sanders

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Myriam sucht noch nach weiteren Erklärungen, findet aber nichts über ein magisches Ankh-Kreuz. Enttäuscht klappt sie den PC wieder zu. Wie auch immer. Der Smaragd leuchtet seltsam. Irgendetwas Magisches ist daran.

Flucht

Noemi eilt zu ihrer besten Freundin Emma, dort hat sie ihr ganzes Hab und Gut abgestellt, das sie für ein neues Leben im Ausland braucht. Reisepass auf einen neuen Namen und auch ein neuer Führerschein. Mit ihrem heimlich gesparten Geld hatte sie sich vor zwei Tagen ein Auto gekauft. Jedoch nicht angemeldet. Es lief noch auf den Vorbesitzer.

«Emma, bist du da?»

«Natürlich, Noemi, ich habe sehnsüchtig auf dich gewartet. Ich hatte solche Angst, dass du erwischt wirst!»

Die beiden Frauen fallen sich in die Arme, Noemi kann nicht anders, als zu weinen.

Endlich frei! Endlich frei! Nie mehr ein Halsband. Das weiß ich, auch wenn es nicht magisch sein sollte. Nie mehr eine Sklavin und nie mehr anderen Frauen zu Willen sein.

«Ist der Wagen vollgetankt?»

Emma nickt. «Süße, pass auf dich auf. Willst du mir nicht doch sagen, wohin du fahren willst?»

«Nein, je weniger du weißt, desto sicherer bist du. Ich möchte nicht, dass dir die Morettis das Lebenslicht ausblasen.»

«Okay, pass auf dich auf!»

«Ja, mach ich!» Noemi lächelt, umarmt Emma noch einmal, dreht sich um und steigt in den Wagen. Emma hatte ihn bereits fertig gepackt.

Noemi! Jetzt muss ich mich an einen anderen Namen gewöhnen und Noemi vergessen. Carmen Cravetta.

Sie sagte ihn leise vor sich hin: «Carmen Cravetta, Carmen Cravetta, Carmen Cravetta.» Jedesmal wird sie ein wenig lauter.

«Ja, genau! Jetzt kommt Carmen Cravetta mit ihrem neuen Leben. Jetzt erobere ich die Welt und niemand sagt mir mehr, was ich tun soll. Jetzt hören alle auf mich!»

Sie tritt das Gaspedal fest durch und fährt Richtung A2. Sie will nach Hamburg. Dort hat sie eine Passage auf einem Frachter gebucht, der heute Abend nach Ecuador ausläuft. Die Autofahrt wird ungefähr drei bis vier Stunden dauern. Wenn kein Stau dazwischen kommt, wird sie rechtzeitig am Hamburger Hafen sein und pünktlich ihr Schiff besteigen. Und dann auf Nimmer Wiedersehen, Antonia! Und du wirst mich nicht finden, denn die Papiere habe ich nicht bei deinen Handlangern anfertigen lassen. Sondern bei deinen Gegnern! Ha, du findest mich nicht, niemals im Leben wirst du mich finden. Und wenn ich genügend Beweise gegen dich gesammelt habe, werde ich dich vernichten!

Ah, das fühlt sich gut an.

Noemi Moretti alias Carmen Cravetta lacht und ist guter Dinge.

Die drei Wochen Überfahrt werde ich genießen.

Partytime

Myriam ist sehr neugierig geworden und klappt am nächsten Morgen in ihrem Büro ihren Laptop auf und gibt in die Suchmaschine Erotik Clubs in Berlin ein. Das Ergebnis hatte sie nicht erwartet.

So viele Clubs! Ich muss zugeben, bisher habe ich mich mit dem Thema nicht beschäftigt, aber nach dem Erlebnis mit und durch Noemi, bin ich neugierig geworden. Na ja, mal schauen, was ich tue.

Myriam ruft eine Freundin an: «Hallo, Nadine!»

«Hallo Myriam! Lebst du auch noch? Habe lange nichts von dir gehört!»

«Hatte viel zu tun, und musste dafür sorgen, dass ich genug Knete verdiene!»

«Und was verschafft mir die Ehre deines Anrufes?»

«Hast du Lust, mich in den KitKat-Club zu begleiten? Dort findet eine Fetischparty statt.»

«Was willst du auf einer Fetischparty? Du warst doch noch nie dort und wolltest das auch nicht kennenlernen!»

«Ich habe meine Meinung eben geändert! Also, kommst du nun mit oder muss ich mir eine andere Begleitung suchen?»

«Nein, nein, das ist super, ich begleite dich gerne!»

«Okay, ich hole dich um 21 Uhr ab. Du wohnst doch noch auf der Erich-Steinfurth-Straße?»

«Ja, Hausnummer 21! Ich freue mich!»

Nachdenklich legt Myriam ihr Telefon zur Seite. Sie beschließt, Feierabend zu machen und nach Hause zu fahren. Dort füllt sie ihren Schlafvorrat auf und schläft tief und fest bis um 18 Uhr.

Erfrischt steigt sie aus ihrem Bett und überlegt, was sie anziehen soll. Es muss auffällig sein, darf nicht bieder wirken.

Da werde ich schon fündig werden!

Myriam durchwühlt ihre Schublade mit den Dessous und findet eine schwarz-rote Corsage mit Strapsen, die ihre Brüste gut zur Geltung bringen. Passende schwarze Spitzenstrümpfe findet sie auch. Dazu die roten High-Heels, ein kurzer, schwarzer Lederrock und darüber nur ihren langen schwarzen Mantel mit Kapuze. Das ist perfekt. Nun noch das Make-Up. Sie tuscht sich die Wimpern und malt sich Smokeyeyes. Ihre Lippen zieht sie mit einem kirschrotem Lippenstift nach und verwendet einen Hauch Goldpulver auf ihren Wangen.

Fertig, Perfekt. Ein Blick in den Spiegel macht sie sehr zufrieden. Der Abend wird geil!

Ihre Absätze klappern, als sie den Flur entlang schreitet, steigt in ihr Auto und fährt zu Nadine. Sie wartet schon am Straßenrand und steigt zu Myriam ins Auto.

Am KitKat finden sie sofort einen Parkplatz und die beiden Frauen steigen aus.

Nervös gehen die beiden Frauen auf die zwei großen, roten Metalltüren zu. Drei junge Männer in Jeans und dunklen Pullovern werden gerade von der streng anmutenden Selekteurin des BDSM Clubs sorgfältig gemustert. Aufgrund ihrer zu unauffälligen Kleidung bittet sie die Männer freundlich, aber bestimmt zu gehen. Die Türpolitik des KitKat Clubs oder Kitty, wie es in der Szene genannt wird, gilt als sehr streng. Auffällige und freizügige Kleidung ist Voraussetzung. Der Dresscode ist laut Eigenaussage «geschlechtsbewusst». Auch Myriam und Nadine, in ein schwarzen Gothikkleid gehüllt, werden von Kopf bis Fuß gemustert. Aber dann bereitwillig eingelassen.

Innen angekommen, gibt es im Eingangsbereich die Möglichkeit, sich umzuziehen. Wer direkt von der Arbeit herkommt, bringt einfach seine Wechselsachen mit und zieht sich direkt vor der Kasse und Garderobe um. Der vordere Teil des BDSM-Clubs ist, im Vergleich zum Rest, sehr hell, mit alten Holzdielen, Betten und Sofas, einem beleuchteten Pool und einer kleinen Bar ausgestattet.

In der einen Ecke sitzt ein älterer Mann, so, wie Gott ihn schuf, in einem Rattan-Korbsessel und spielt fröhlich an sich herum. In der anderen Ecke unterhalten sich zwei Frauen in Netzoberteilen und Mini-Latexröcken auf einem weißen Bett und trinken Champagner. An der Bar mixen halbnackte Barkeeper Drinks, die durch gedimmte Lampen, die überall an den Wänden angebracht sind, im Dunkeln leuchten. In allen Räumen sind mit kräftigen Neonfarben kleine, anzügliche Kunstwerke an die Wände gemalt.

Myriam und Nadine setzen sich an die Bar, bestellen zwei Gläser Single Malt und schauen sich das bunte Treiben aus nächster Nähe an. Auf der Tanzfläche im Hauptbereich des BDSM-Clubs feiern die unterschiedlichsten Menschen zu Trance-, House- und Elektro-Musik zusammen. Etwa 3000 Besucher kommen durchschnittlich übers Wochenende ins Kitty – von der Krankenschwester über den Manager und Rechtsanwalt bis hin zu Schwulen, Lesben, Lackfetischisten, Pornostars und Promis ist alles dabei. Nicht, um gesehen zu werden, sondern vor allem, um Spaß zu haben.

Myriam fällt sofort ein nacktes, älteres Ehepaar auf, das in ihrem Tanzrausch die Hälfte der Tanzfläche für sich einnimmt. Dicht daneben haben mehrere Männer in Korsetts, High Heels, Latexkostümen und bunten String-Tangas einen Kreis um eine junge Frau gebildet. Sie trägt einen Lack-Leder-Bikini und tanzt hingebungsvoll an einer Strip-Stange. Zwischen den vielen freizügig gekleideten Partygästen blitzt plötzlich etwas auffallend Rotes hervor. Es ist ein junger Mann in einem Weihnachtsmannkostüm mit weißem Bart, Schlappen und einer Kaffeetasse in der Hand. Alles ist hier völlig normal, außer dem «Normalen». Was die Gesellschaft so als normal bezeichnet. Die Identität wird in BDSM Clubs an der Garderobe abgegeben.

Nachdem die Beiden hier genug gesehen haben, gehen sie in einen Nebenraum. Dort tanzen zwei Männer in Lackkleidung neben einigen nackten Frauen und in den Sitzgruppen treibt es ein Pärchen wild. An der langen Holzbar arbeiten Kellnerinnen in freizügigen Militärkostümen. Eine große Gemeinschaftsspielwiese mit französischer Wand, das ist die Bezeichnung für eine Wand mit mehreren Löchern, in die Männer ihre Penisse stecken, um dann oral oder mit der Hand auf der anderen Seite, befriedigt zu werden. Das muss ein prickelndes Gefühl sein, nicht zu wissen, wer Hand an einen legt. Myriam schmunzelt.

Und eine Sitzecke lädt zum Videos schauen und anderen Spielereien ein.

Neben zahlreichen Fetischanhängern sind auch drei junge, eher unauffällig gekleidete Frauen unter den Partygästen. Die drei lassen sich von zwei älteren Herren auf ein paar Wodka-Shots einladen, flirten ein wenig mit ihnen und fangen dann plötzlich an, sie im Getümmel der Tanzfläche oral zu verwöhnen. Myriam schaut in Nadines Richtung: «Lust da mitzumischen?»

«Mmh», brummelt sie. «Lass uns doch auch noch in den Keller gehen.»

Gesagt, getan.

Im Keller des Clubs finden sie zwei kleine SM-Spielzimmer. Hier hängt es ein großes Andreaskreuz und eine Art Liebesschaukel.

«Ich habe gehört, dass es hier weder Publikum noch künstlerische Darsteller gibt, sondern jeder ist alles. Durch seine sexuellen Aktivitäten liefert das Publikum selbst die Show, wobei jeder einzelne selbst entscheidet, ob und inwieweit er sich in das Spektakel einbinden lassen will oder kann.»

Nadine antwortet: «Wo hast du das denn gehört?»

«Ich habe im Internet recherchiert!»

Myriam grinst sie an. «Was schlägst du vor, dass wir machen?»

 

«Mitten ins Getümmel werfen!»

Mit diesen Worten dreht sie sich um, nimmt Myriams Hand und zieht sie auf die Tanzfläche. Es ist heiß und sie winden und drehen sich zu der Musik.

Myriam selbst ist heiß und spürt ihre Lenden pulsieren. Ihre Hand wandert über Nadines Beine hoch zu ihrer Brust. Sie knetet die Brüste abwechseln sehr fest, Myriam weiß, dass Nadine ein wenig auf Schmerz steht. Sie starrt in ihre Augen, versinkt in ihnen und gibt sich Myriam ganz und vollständig hin. Myriams Hand steckt nun in Nadines Slip und sucht die heiße Liebesgrotte. Sie stöhnt auf, als Myriam ihre empfindlichste Stelle berührt. Ihre Lippen finden zueinander und saugen sich gegenseitig an ihren Zungen. Langsam schiebt Myriam Nadine während ihres Tanzes zu einer weichen Liege, unterpolstert ihren süßen Arsch mit einem Kissen und ihr Becken ragt nun hoch über ihren Körper. Was für ein Anblick! Ich weide mich an ihrer Unterwürfigkeit.

Myriam holt ihren Dildo aus der Tasche und dringt ohne Vorankündigung in sie ein. Ein kurzer Schrei der Überraschung dringt aus Nadines Mund, dann ein Keuchen, als sich der Dildo seinen Weg in ihre Muschi bahnt. Myriam fickt sie kurz und heftig, entzieht sich ihr und bearbeitet ihre Klitoris sodann mit der Zunge. Ihr Keuchen wird immer lauter. Aber kurz vor ihrem Orgasmus beendet Myriam das Zungenspiel und dringt wieder mit ihrem Dildo in sie ein. Sie dreht fast durch vor Ekstase. Kurz bevor sie der Höhepunkt erreicht, zieht Myriam den Dildo aus Nadines Honigtöpfchen, wirft sie auf den Bauch, unterfüttert ihr Becken mit dem Kissen und dringt heftig mit dem Phallus in ihren Darm ein. Sie schreit, das stachelt Myriam noch mehr an. Heftig stößt sie in sie hinein. Bearbeitet mit der Hand ihre Klitoris und spürt, wie sich ihr Orgasmus in heißen Wellen durch ihren Körper fräst. Ihre orgastischen Schreie übertönen die laute Musik.

Erschöpft liegt sie bäuchlings auf der Liege und Myriam streichelt ihren Rücken.

«Wow, was war denn das? So hast du mich noch nie geliebt. Und die vielen Leute, die zuschauen, boah, ich glaube, ich hatte noch nie so einen geilen Orgasmus.»

Sie dreht sich auf den Rücken und zieht Myriam zu sich heran, küsst sie kurz und heftig, wirft Myriam auf die Erde und reißt ihr den Rock vom Körper. So liegt sie ohne Höschen mit ihrer blanken Muschi vor Nadine und den vielen Menschen. Nadine leckt sich die Lippen, beugt sich langsam zu Myriam herunter, hebt ihre Beine hoch und vergräbt ihr Gesicht in ihrer Liebesgrotte. Überall spürt Myriam Nadines Zunge, auf ihrer Klitoris, in ihrer Liebeshöhle und an ihrem Anus. Ihre Zunge scheint überall zu sein. Dann spürt Myriam einen Finger in ihrer Grotte, dann zwei, dann drei, sie wird immer ausgefüllter und dann nimmt sie die ganze Hand. Sie dehnt Myriams Scheide und sie hat das Gefühl zu zerreißen. Durch ihr Zungenspiel empfindet Myriam den Dehnungsschmerz nicht besonders und es geilt sie total auf. Mehr, mehr, oh sie hat ihre ganze Hand in meiner Scheide.

Langsam bewegt sie ihre Hand auf und ab und Myriam wird schier verrückt vor Geilheit. Jetzt hat sie ihre Hand ganz drin und mit geübten Zungenschlägen treibt sie Myriam auf ihren Orgasmus zu. Ihr Unterleib zieht sich zusammen und ein gewaltiger Orgasmus durchschüttelt ihren Körper.

Nadine umarmt Myriam und hält sie fest. Zärtlich streichelt sie deren Körper.

Puh, das war genial. Hätte nie gedacht, dass ich mal mit einer Partnerin Liebe vor so vielen Zuschauern praktiziere.

Langsam lassen sie den Abend ausklingen und schauen nur noch zu, was die anderen so treiben. Myriam hält ein Glas Single Malt in der Hand und Nadine ein Glas Sekt. Sie beobachten, während sie sich streicheln.

Eine neue Aufgabe

Manchmal denkt Myriam, dass sie sich den falschen Beruf ausgesucht hat. Sollte sie lieber irgendwo in Anstellung gehen und ein regelmäßiges Gehalt beziehen? Fest für die Versicherung in der juristischen Abteilung arbeiten? Jeden morgen um sieben in die Tretmühle eines Unternehmens einsteigen, mit geregelten Mittagszeiten und Überstunden am Abend? Sie schüttelt unwillig den Kopf.

Nein, das ist nichts für mich. Ich brauche meine Freiheit, meine Auszeiten, wenn ich sie brauche und nicht, wenn mein Chef es mir sagt. Dann doch lieber ein bisschen weniger Geld haben und tun, was mir Spaß macht. Und wenn ich denke, dass nichts mehr geht, kommt immer ein neuer Auftrag und meistens macht es auch noch einen höllischen Spaß.

Heute hat sie die Buchhaltung gemacht, das ist etwas, was sie sehr ungern tut, jedoch der Fiskus will Zahlen sehen. Als sie endlich fertig ist, klappt sie den Laptop zu und gießt sich ein Glas Single Malt ein. Sie lächelt zufrieden.

Dafür reicht mein Geld immer. Es ist aber auch zu schön, wenn er meine Kehle hinunterfließt und wärmt, seidig und cremig mit einem Hauch Haselnüssen sowie leichtem Torfrauch. Speyside Single Malt 12 Jahre, ich habe ihn letztens bei meinem Einkauf entdeckt und beschlossen, ihm eine neue Heimat zu geben.

Draußen scheint die Sonne und sie denkt an ihr letztes Abenteuer. Ihre Füße liegen auf dem Schreibtisch und sie ist schon in Feierabendstimmung. Sie träumt. Einen Wohnwagen mieten, oder besser noch, ein kleines Wohnmobil und dann ab an die Nordseeküste, auf eine der Inseln. Das würde sie jetzt am liebsten tun. Notebook mitnehmen, ab und zu am Strand liegen und an einem Roman schreiben.

Es klingelt. Myriam schwingt ihre Beine auf die Erde, umrundet den Schreibtisch und öffnet die Tür.

Ihr Mund verschluckt die harschen Worte, die auf ihrer Zunge liegen, weil ihre Träumerei gestört wird und schaut in zwei haselnussbraune Augen. Sie gehören zu einer wahren Schönheit mit dunkelbraunem Haar, einer atemberaubenden Figur und einem Duft aus Moschus. Myriam schnuppert: Opium. Mein Lieblingsparfüm.

«Guten Abend! Treten Sie doch ein!» Myriam tritt zur Seite und geleitet sie mit einer Handbewegung in ihr Büro.

«Vielen Dank, sind Sie Frau Sanders?»

Myriam nickt.

«Sie wurden mir von Noemi empfohlen. Sie sagt, sie würden sich sehr diskret um mein Problem kümmern.»

«Oh, vielen Dank. Wie geht es ihr denn? Ich habe schon lange nichts mehr von ihr gehört.»

«Sie ist mit neuen Papieren ins Ausland gegangen, sodass sie von Antonia Moretti nicht mehr gefunden werden kann. Und auch ich habe seit ihrer Abreise kein Lebenszeichen von ihr bekommen.»

«Nehmen Sie doch Platz!» Myriam rückt den schäbigen Stuhl zurecht und schämt sich wieder einmal für ihr mageres Ambiente.

Vielleicht sollte ich mir neue Büromöbel kaufen. Mit dem Scheck von Noemi, er traf bereits am nächsten Tag bei mir ein, konnte ich meine Schulden bei der Bank tilgen und habe nun auch noch ein kleines Polster. Ich werde meine Preise erhöhen. Heute noch!

«Danke, gerne», und die Fremde setzt sich nieder, als wäre es ein Thron. Sie ist unglaublich schlank, sieht aus, als wenn sie unter ihrer Bluse eine Korsage trägt, die sehr eng in der Taille geschnürt ist. Hautenge Jeans lassen ihre Kurven erahnen, ein runder knackiger Po, lange Beine, Erotik ausstrahlend. Ihre Haare sind zu einem Pferdeschwanz gebunden und er wippt lustig auf ihrem Rücken. Wäre sie nicht eine Kundin, Myriam wüsste schon, was sie mir ihr anfangen könnte. Sie setzt ihr geschäftliches Gesicht auf. «Was kann ich denn für Sie tun?»

«Oh, das werde ich Ihnen erklären. Ich bin mit einem einflussreichen Mann verheiratet Aber manchmal bin ich völlig ratlos. Ich möchte wissen, wohin mein Mann an jedem ersten Dienstagabend verschwindet. Er geht einfach, lässt mich unwissend zurück und ich frage mich, was tut er, das so geheimnisvoll ist, dass er mir nichts darüber erzählen kann oder will. In den frühen Morgenstunden ist er dann wieder zu Hause. Sagt kein Wort und erklärt auch nichts? Vielleicht macht er was Illegales, was weiß ich. Und vielleicht ist es sogar strafbar. In diesem Fall kann ich die Scheidung einreichen und er bekommt nichts. Wissen Sie, als wir geheiratet haben, wurde ein Ehevertrag aufgesetzt. Mein Vater bestand darauf, denn das Vermögen gehört meinem Vater und mir. Wenn aber ich die Scheidung einreiche, ohne dass er sich was hat zuschulden kommen lassen, so bekommt er eine sechsstellige Abfindung. Die würde ich gerne sparen. Zu seinen Ausflügen nimmt er immer ein Taxi. Wohl, damit ich ihm nicht auf die Schliche komme.»

Die Frau grinst bösartig.

Ich glaube, sie ist von ihrem Mann sehr verletzt worden, denkt Myriam.

«Was genau ist denn nun meine Aufgabe?»

«Sie sollen ihn beschatten und genau herausfinden, wohin er geht, was er macht und welchen Geschäften er nachgeht. Ich habe es satt, immer nur dumm zu Hause herumzusitzen.»

Myriam hat ihr Gehalt in Gedanken gerade verdoppelt.

«Gut, ich nehme den Auftrag an. Ich bekomme 2000 Euro Vorschuss und noch einmal 2000, wenn der Job erledigt ist.»

«Abgemacht. Am Dienstag ist es wieder soweit. Seien Sie bitte um einundzwanzig Uhr vor unserem Haus. Wenn sie ihn verlieren, können Sie erst nächsten Monat wieder in Aktion treten, also rate ich Ihnen, nicht zu versagen.»

Ihr Ton ist unmissverständlich. Sie würde eine gute Domina abgeben.

Sie erhebt sich und gibt Myriam zwanzig schöne, grüne Geldscheine und eine Karte mit der Adresse und eine Handynummer. Myriams Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Super, ein neuer Auftrag, leicht verdientes Geld. So sollte es immer laufen.

Pünktlich, kurz vor dem vereinbarten Termin wartet Myriam in ihrem kleinen Auto an der Ecke unweit des Hauses mit den Garagen. Das ist mehr als ein Haus! Eine Villa, ein Palast! Alle Menschen in dieser Gegend scheinen im Geld zu schwimmen. Soll mir recht sein.

Kein Taxi, sondern ein dunkler Mietwagen kommt vorgefahren. Der Mann verlässt das Haus, steigt ein, nimmt hinten Platz und der Wagen rollt die Einfahrt hinunter, dann gibt er Gas und verschwindet in der Nacht.

Myriam nimmt die Verfolgung des Mannes auf und bleibt hinter ihm, weit genug entfernt, damit er nicht merkt, dass er verfolgt wird. Er fährt in Richtung Dahlem.

Hier sollen doch die Reichsten der Reichen wohnen! Was weiß ich über Dahlem? Mal nachdenken. Er zählt zu den wohlhabenden Stadtteilen Berlins, geprägt durch Villen und kleine Parkanlagen. Neben alten renovierten Gebäuden, findet man aber auch neue Luxus-Wohnanlagen auf dem Gelände des ehemaligen US-Hauptquartiers. Viele Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen haben sich hier niedergelassen, darunter die Freie Universität Berlin, die Max-Planck-Gesellschaft und verschiedene andere Institute.

Sie passieren ein schlossähnliches Gebäude. Hier wird er langsamer und biegt in die Einfahrt ab.

Myriams Gedanken kreisen.

Den Ankh-Schlüssel habe ich bei mir und das Halsband auch. Jetzt brauche ich nur noch eine willige Sklavin, die mich da hineinbringt..

Myriam schaut sich um und parkt dann ihr Fahrzeug an einem Gebüsch unweit des Tores. Langsam nähert sie sich dem Gelände und geht so unauffällig, wie möglich, in Richtung Eingang.

Ein Mercedes rollt durch das Tor und hält. Ein Mann steigt aus. Das ist nicht, was Myriam gebrauchen kann. Minuten später. Ein roter Jaguar-E braust durch die Einfahrt und parkt neben den anderen Autos. Wieder ein Mann. So geht das eine halbe Stunde. Zirka 30 Wagen. Dann herrscht Ruhe. Keine Frauen. Myriam zerbricht sich den Kopf und wartet in ihrem Wagen. Sie nickt ein.

Plötzlich wird es laut. Ein Kleinbus fährt in den Hof, gefolgt von mehreren weiteren Wagen.

Erschrocken fährt Myriam hoch. Schaut auf die Uhr. Es ist 11:30.

Mein Gott. Ich bin eingepennt. Jetzt oder nie.

Myriams Herz klopft laut, als sie sich der heißen Blondine, die aus dem letztem Wagen ausgestiegen ist, von hinten nähert. Blitzschnell legt sie der Frau das Halsband an und lässt das Schloss zuschnappen.

Myriam hält den Atem an.

Was wird die Frau jetzt tun? Wird die Magie hier funktionieren? Oh, ist das aufregend!

Die Blondine dreht sich langsam um und schaut Myriam mit großen Augen an.

«Was haben Sie mit mir gemacht? Es schnürt mir die Luft ab!»

«Dann zerren Sie nicht daran! Sie sollen mir sagen, wie ich in dieses Haus komme! Ab jetzt gehorchst du mir. Verstanden?»

Sie schaut erschrocken: «Ja, ja», beeilt sie sich zu antworten. «Sie brauchen eine Einladung und ein Losungswort, sonst werden Sie sofort wieder abgewiesen und wer weiß, was dann mit Ihnen geschieht!»

«Das klingt erst einmal ziemlich unschön! Ich muss aber da hinein. Ich muss einen Herrn suchen.»

 

Myriam zieht das Photo aus ihrer Tasche und zeigt es der blonden Frau. «Kennst du ihn? Und wie soll ich dich nennen?»

«Kristina!» Sie sieht Myriam an. «Und den Mann kenne ich. Es ist einer der Großmeister der Loge.»

«Was ist das denn?»

«Eine Loge ist ein Geheimbund. Dieser Orden ist Jahrhunderte alt und reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Er wurde in Jerusalem gegründet, hab ich gehört. Sie halten hier ihre Versammlungen ab.»

«Oh, je, das wird ja immer schöner. Also, wie kommen wir jetzt da hinein? Ich mache dir einen Vorschlag. Das Halsband entferne ich, wenn der Abend vorbei ist und ich Zugang in dieses Etablissement habe, und erfahre, was hier gespielt wird.»

«Ja, ja. Das mache ich. Wie soll ich Sie nennen?»

Myriam beißt sich auf die Unterlippe, darüber hatte sie sich keine Gedanken gemacht, denn ihren richtigen Namen will sie auf keinen Fall preisgeben.

«Nenne mich Herrin! Und nun, mach schon! Lass uns hineingehen.» Mit diesen Worten nimmt Myriam Kristina bei der Hand und zieht sie hinter sich her.

«Wie lautete das Losungswort? Und gib mir die Einladung!»

«Primi secundi.»

«Was?»

«Das Losungswort: Primi secundi», und reicht Myriam die Einladung. Sie schließt auf und gemeinsam betreten sie den Eingang. Myriam sagt das Losungswort und zeigt die Einladung. Misstrauisch werden sie begutachtet und werden dann eingelassen.

Sie gehen eine geschwungene Treppe hinauf, bis zu einer Balustrade. Kristina zieht sich aus und wirft sich, nackt, wie sie ist, einen roten Kaputzenmantel über.

«Du musst dich auch ausziehen und dich mit einem der roten Mäntel bekleiden.»

«Und dann?»

«Auf ein Zeichen gehen wir hinunter und müssen die Männer befriedigen.»

«Aha. So läuft das.» Sie beobachten, wie sich unter ihnen der Saal füllt. Sie haben von hier oben einen guten Überblick. Myriam zieht sich aus. Ihr Job verlangt es. Schnell befestigt sie eine Mini Dashkamera am Kragen des Mantels.

«Das Zeichen. Wir müssen hinunter! Die Initiation beginnt!»

«Was ist denn das?», will Myriam wissen.

«Das ist das Ritual, damit der Bums beginnen kann.»

«Nach der Zeremonie bist du wieder bei mir!»

Myriam beobachtet, wie Kristina langsam die Treppe hinunter schreitet und sich in den Kreis der roten Robenträgerinnen einreiht.

In der Mitte steht ein Mann. Nicht der Mann, den sie sucht. Vermutlich der Großmeister. Er trägt ebenfalls eine rote Robe und umfasst einen langen Stab, der eine geschnitzte Figur auf dem oberen Ende trägt.

Monotoner Singsang wechselt sich mit dem Stampfen des Stabes auf der Erde ab. In der linken Hand schwingt er ein Weihrauchgefäß und schwingt es zu jeder anwesenden Person.

Myriam sieht, wie sich Männer in schwarzen Roben um die Roten herumstellen. Und sie stimmen in den monotonen Gesang mit ein.

Nachdem der Großmeister bei allen war, klopft er wieder mit dem Stab auf die Erde. Daraufhin senken alle roten Robenträgerinnen ihr Knie, legen den Kopf nach unten und scheinen auf etwas zu warten. Wieder klopft der Zeremonienmeister mit dem Stab auf den Boden und alle Knieenden werfen ihre Robe ab. 20 wunderschöne nackte Frauen erheben sich, knicksen noch einmal in Richtung der Mitte, wenden sich um und suchen sich einen der Schwarzgewandeten, mit dem sie zu den angrenzenden Sitzgelegenheiten und Sofaliegen verschwinden.

Myriam steigt die Treppe hinunter, um ebenfalls in den Raum hineinzugehen.

!Wow! Damit habe ich nicht gerechnet!»

Sie entdeckt Kristina. Sie lächelt sie an: Jetzt nur nicht auffallen.

Ich muss das tun, was alle tun. Das eröffnet neue Möglichkeiten, sagt sie zu sich selbst.

Myriam nimmt auf einem Sofa neben einem älteren Mann Platz, an dessen anderer Seite Kristina sitzt und dessen Hose im Schritt knetet. So kann sie in Ruhe die Szene in sich aufnehmen.

Einige nackte Frauen werden von elegant gekleideten Herren an Ketten geführt.

Eine Domina in einem schwarzen Lederanzug führt ihre Lebensgefährtin zu einem im Hintergrund stehenden schwarzen Pferd mit einem Sattel. Es ist eine originalgetreue Nachbildung eines Pferdes aus schwarz glänzendem Plastik. Erst jetzt erkennt Myriam, dass aus dem braunen Ledersattel ein stattlicher schwarzer Dildo in Form eines steifen Penisses aufrecht herausragt. Fasziniert starren sie das Bild an, das sich vor ihnen auftut. Myriam gibt Kristina ein Zeichen und sie gesellen sich zu dem Kreis der neugierigen Beobachter und Kristina gehorcht Myriam aufs Wort. Die Domina betätigt einen Schalter und der Dildo beginnt sich auf und ab zu bewegen. Dann beordert sie die nackte Frau in den Sattel aufzusteigen. Sie hält die Zügel und lässt sich langsam auf den Dildo herab. Am Summen des Elektromotors im Innern des Pferdes hört man, dass die Domina die Stoßgeschwindigkeit erhöht hat und die Gefährtin lautstark stöhnt.

Verträumt sagt Myriam zu Kristina: «Ist das nicht ein schöner Anblick, wie sie gefickt wird?»

«Ja», stöhnt Kristina leise.

«Möchtest du da auch mal draufsitzen?», fragt der Mann.

Zaghaft verschämt, aber gehorsam antwortet Kristina: «Ja, wenn Sie das möchten.»

«Wir werden später nochmal herkommen. Es würde mir gefallen, wenn ich sehen könnte, wie du von dem Pferd gefickt wirst. Es wird dir Freude machen.»

Eine ganze Zeitlang schauen sie dem lustigen Treiben zu, bis die Frau ihren Orgasmus hinausschreit und fast aus dem Sattel fällt. Myriam beobachtet fasziniert die Domina, die ihre Gefährtin auf das Fickpferd gesetzt, das Gerät in Gang gesetzt hatte und ihr jetzt die Hand reicht, damit sie absteigen kann. Unten angekommen wird sie von ihrer Domina liebevoll umarmt und geküsst.

Da als Nächstes schon ein dominanter Mann mit einer nackten Partnerin bereitsteht, das Pferd zu nutzen, geht Myriam mit Kristina wieder zurück zu ihrem Sofa.

Ein Mann kommt zu ihnen. Sein Hosenschlitz ist offen und sein steifes Glied steht heraus. Er wendet sich an Kristina, hält ihr das Glied vors Gesicht und sagt nur: «Blasen!»

Kristina tut wie befohlen und Myriam schaut fasziniert zu. Alles wird ihre Kamera aufnehmen.

Es dauert nicht lange und der Mann spritzt in den Mund von Kristina. Er tätschelt ihre Wangen, sagt keinen Ton und verschwindet zu einer Gruppe Männer mit anderen Frauen.

Aus einem Lautsprecher ertönt eine Stimme. Es ist wohl der Großmeister, der Mann, der die Zeremonie abgehalten hat. Auch er hat seine Gewandung getauscht, trägt nun einen sehr eleganten Smoking und hält ein Mikrofon in der Hand.

«Liebe Brüder und Schwestern,

ich begrüße euch in diesem wunderschönen Ambiente, das uns von der hohen Freimaurerischen Vereinigung für den heutigen Abend überlassen wurde. Esst und trinkt, lasst es euch schmecken. Danach gebt euch nur noch der Lust hin. Macht den Abend nach der anstrengenden Sitzung zu einem grandiosen Fest.

Applaus, eine seitliche Doppeltüre wird geöffnet und dahinter wird nun ein exklusives Buffet aufgetragen. Eine Bar wird hineingeschoben und von dort kann sich jeder das Getränk seiner Wahl abholen. Sekt, Wein, Cocktails.

In der Mitte des Saales steht ein übergroßer Tisch, auf dem sich einige Frauen gegenseitig lecken. Außen herum setzen sich Zuschauer mit ihren beladenen Tellern und beobachten beim Essen die Show. Eine junge Frau wird von einer anderen mit einem Vibrator befriedigt, während eine andere ein kniendes Mädchen mit dem Flogger peitscht.

An einem Andreaskreuz an der Rückwand des Saals ist eine Frau gefesselt, die mit einer Singletail gepeitscht wird. Überall lustvolles Stöhnen und Schreien.

Einer der Großmeister hat eine hübsche Nackte an der Kette und setzt sich mit ihr an den großen Tisch zwischen anderen Gästen.

Kristina erschrickt. «Das ist der Mann, den du suchst. Einer der Großmeister. Er darf uns nicht sehen, sonst stellt er bestimmt Fragen.»

Myriam nutzt den Moment und kontrolliert ihre Kamera. Nicht weit entfernt setzt sie sich zu einem Mann am Tisch, dessen Glied von einer zwischen seinen Beinen knienden Frau geblasen wird. Der Mann nickt erfreut und um Gehorsam zu zeigen, krault Myriam seinen Sack, umgreift sein Glied und unterstützt mit entsprechenden Bewegungen die Arbeit der blasenden Frau. Dabei beachtet und filmt sie den Großmeister, dessen kleines Glied von der neben ihm sitzenden Frau gestreichelt wird, während die beiden fasziniert das Geschehen auf dem Tisch verfolgen.