Tierkommunikation mit Gänsehaut

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Nachdem ich letztes Jahr das Camp des fiesen kleinen Mannes verlassen hatte, blieb mir nur eine Nacht vor meinem Rückflug nach Los Angeles. Diese Nacht wollte ich in der schönen Hütte in Kafunta verbringen, wo ich meine Safaris leite. Ich sagte den Elefanten, dass ich am nächsten Tag abfliegen würde, und bat sie, sich mit mir an der Kafunta River Lodge zu treffen. Kafunta ist selbst für Elefanten einen langen Fußmarsch vom Billigcamp mit dem elektrischen Zaun entfernt. Ich fuhr in einem Laster die lange, staubige Strecke zur Kafunta River Lodge, während mir das Herz bei dem Gedanken, Naughty und ihre Familie verlassen zu müssen, schwer wurde. In Kafunta checkte ich ein und bezog ein Zimmer für Mitarbeiter, das im hinteren Teil des Camps lag, an einer Stelle, an der ich noch nie übernachtet hatte. Ich glaubte, dass die Elefanten mich dort nie finden würden.

Nachts wachte ich von lautem Getrampel auf und strahlte. Danke, Gott! Sie hatten mich doch gefunden. Ich rannte hinaus. Die ganze Horde stand im ersten Morgenlicht vor meiner Tür und wirkte so fantastisch wie eine Familie freundlicher Drachen aus einem Märchenbuch. Die Elefanten warteten mit sanften Augen darauf, mich vor meinem Abflug nach Los Angeles noch ein letztes Mal zu sehen. Wie sie mir durch ihr Auftauchen bewiesen, konnten sie mich überall finden; sie hatten mich verstanden, als ich sie darum bat, sich mit mir an einem neuen Ort zu treffen, hatten die Verabredung eingehalten. Sie zeigten mir auf eine mystische, unbeschreibliche Weise, dass wir uns etwas bedeuten. Sie konnten mich hören, und ich konnte sie hören, aber darüber hinaus entwickelte sich noch etwas Tieferes. Wir waren nicht mehr nur Bekannte. Dieses Gefühl lässt sich nicht so leicht erklären, wie es sich empfinden lässt. Es fühlt sich an wie wahre Liebe.

Die Elfenbeinschlüssel zum Nullpunkt-Energiefeld

Elefanten sind nicht meine erste Liebe. Vor langer Zeit war meine Mutter Melinda Lou so klug, meinen zweijährigen Po auf eine Klavierbank zu setzen. Ich war kaum aus den Windeln heraus - oder steckte noch in ihnen -, als ich mich in ein Musikinstrument verliebte, das mich so verzauberte, dass seine Klänge mich bis zum heutigen Tag faszinieren. Auch wenn ich als Kind noch nicht wusste, dass zur Herstellung dieses vollkommenen Instruments Elefantenzähne geopfert worden waren, kann ich heute ihre Ähnlichkeiten erkennen. Wäre ein Klavier ein Tier, dann wäre es ein Elefant. Und wäre ein Elefant ein Musikinstrument, wäre er ein Klavier.

Und was sind beide? Himmlische Entwürfe, die die Harmonie der Erde spiegeln - heilige Harmonien, die auf Mathematik aufgebaut sind, die Muster und die Schönheit kosmischer Harmonien wiedergeben, welche der menschliche Verstand nicht begreifen kann. Lassen Sie mich das näher erklären. Als meine Mutter meinen kleinen runden Hintern auf die Klavierbank setzte, tat sie das in der Hoffnung, dass ich ihre große Liebe, das Klavier, lieben lernen und eines Tages Duette mit ihr zusammen auf Konzertniveau spielen könnte. Warum sollte ich ihren Traum ruinieren? Ich verbrachte meine Kindheit damit, es zu versuchen, und auch wenn ich ihr Können auf Konzertniveau nie erreicht habe, genoss ich jede Berührung meiner kleinen Finger auf den Elfenbeintasten.

Meine Liebe zu Bach, Beethoven, Chopin und Mozart wurde zur Besessenheit - zu meiner Identität -, und in der zweiten Klasse hatte ich schon zehn klassische Stücke für einen Wettbewerb auswendig gelernt. Es war jedoch nicht mein Ego, das mich fesselte, sondern es waren die Harmonien, die Melodien, die Gefühle, die hinter einem Menuett, einer Sonate, einem Walzer stecken. In jeder Note von Mozart steckt etwas so Heiliges, das die Harmonien der Sphären spiegelt, wie Engelschöre, die in unermüdlicher Perfektion singen. Und Chopins Musik muss wohl die Stimme Gottes sein.

Was Musik mit Elefanten zu tun hat? Alles oder nichts - doch alles ist wahrscheinlicher.

Eine Gitarre gleicht in ihrer Struktur dem Inneren eines Klaviers. Die Saiten sind die Gleichen, und in der Welt der professionellen Gitarrenspieler sind viele Gitarrenplättchen aus Elfenbein, was Umweltschützer wie der Rockstar Slash von Guns N’ Roses bestätigen und gegen die er zugleich protestieren würde (er gehört zu den bekanntesten Elefantenschützern der Welt). Hier findet sich also wieder die traurige Tatsache, dass Elfenbein irgendwie mit Musik verknüpft ist. Wir spielen Musik, indem wir die Saiten mit Plektren zupfen, die aus toten Elefanten hergestellt werden? Das ergibt keinen Sinn. Aber warum tun wir es dann? Gibt es irgendeine Verbindung zwischen der starken Elefantenseele und der Musik?

Das Buch The Mozart Effect (Avon Books, 1997) von Don Campbell bezieht sich auf Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass das Hören von Mozarts Musik eine kurzzeitige Verbesserung bestimmter geistiger Aufgaben, die man als räumlich-zeitliche Logik bezeichnen kann, herbeiführt. Das bedeutet, dass gut komponierte klassische Musik eine Harmonie der Hirnhälften herstellt und dem Gehirn helfen kann, Konzentrationsprobleme zu verringern. Der Mozart-Effekt wurde für Experimente mit autistischen Kindern und solchen, die unter ADS leiden, angewandt. Wie ich bestätigen kann, fühle ich mich sofort besser, bin motivierter und kann klarer denken, sobald ich meine Lieblingsmusik höre. Die Musik scheint in meinen Körper zu fließen, mich leichtfüßiger zu machen und mir zu helfen, meine Gedanken besser zu organisieren. Es ist erwiesen, dass die Schwingungen der Musik in jeder Körperzelle widerhallen und unsere Betriebsfrequenz verändern. Unser Körper besteht zu 83 Prozent aus Wasser, und auch wenn wir unsere Knochen für dicht und hart halten, sind sogar sie voller Wasser. Wir haben im Rückgrat Flüssigkeit, und dieser Fluss enthält alles Wissen, das im Körper steckt, und zirkuliert es ständig. Jedes Molekül im Körper kann sich aufladen, wenn die Wassermoleküle anfangen, mit der Musik zu schwingen, die zu ihnen vordringt. Sie funktionieren wie eine Stimmgabel. Wenn man eine Stimmgabel anschlägt, fangen alle Moleküle um sie herum an, auf derselben Frequenz zu schwingen. In der Sprache der Quantenphysik wird dieses Phänomen Kohärenz genannt. Die Fähigkeit, etwas zusammenzuhängen, ist die Fähigkeit der Musik, alles um sie herum zu beeinflussen, indem sie hindurchfließt, hineinfließt und es tatsächlich verändert, so dass die anderen Objekte oder Wesen auf derselben Wellenlänge vibrieren. Ich bin ein absoluter Musikfreak. Einmal sah ich ein Interview mit John Cusack, der zu meinen Lieblingsschauspielern gehört. Er wurde nach dem Schlüssel seines Erfolgs gefragt und antwortete: „Ich nutze Musik als meinen Antrieb.“ Das halte ich für einen der besten Tipps, die ich je gehört habe. Da wurde mir bewusst, dass auch für mich die Musik schon immer als Antrieb gedient hat. Wenn man zur Musik tanzt, wird sie dadurch verstärkt und verteilt sich in Ihrem ganzen Körper. Eine der besten Tanzlehrerinnen, mit denen ich je in Hollywood zusammengearbeitet habe, sagte einmal: „Wenn du zur Musik tanzt, bist du die Musik, die körperliche Darstellung der Musik. Wenn also Musik nie einen Fehler machen kann - wie kann dann dein Körper jemals einen Fehler machen? Als Tänzerin müsstest du also den Gleichschwung mit der Musik aufgeben, um einen Fehler machen zu können.“

In meinen früheren Büchern habe ich über das Reich des Absoluten geschrieben: Nachts beim Einschlafen höre ich Bachs Menuette unablässig in meinem Kopf spielen. Keine Note fällt je aus dem Rahmen, und sie fließt immer weiter in einer Melodie der reinen Vollkommenheit. Hätte ich die Begabung, ans Klavier zu rennen und die Musik, die ich höre, zu komponieren, dann wäre ich Bach. Aber ich habe sie nicht. Deshalb muss ich mich damit zufriedengeben, seine Interpretation der Musik zu spielen - nicht das, was er erschaffen hat, sondern das, was er gehört hat. Was ich höre, könnte die Musik sein, die er gehört hat, bevor er sie in Notenform niederschrieb. Ich bin auch schon bei einigen donnernden Beethoven-Symphonien aufgewacht, als die Musik so schwer in der Luft hing, als würde sie aus der Atmosphäre selbst kommen. Kein Wunder also, dass das Genie mit dem Wahn rang, während er diese Musik hörte, die sonst niemand hören konnte.

Wer kann schon sagen, dass andere Lebewesen so etwas nicht auch erleben? An unserem letzten lebenden riesigen Landsäugetier ist etwas Magisches und Bemerkenswertes. Und ihm wohnen viele Geheimnisse des Universums inne. Es wandert auf uralten Ley-Linien und erschafft eine heilige Geometrie; es bereichert die Erde mit einer Beständigkeit und Harmonie, die Menschen nicht verstehen können. Manche Schamanen sagen sogar, Elefanten würden die Erde ruhig halten und Erdbeben verhindern. Stimmt das? Was glauben Sie? Stellen Sie sich vor, Sie könnten die Erde aus dem Weltraum sehen und die Muster der Trampelpfade der Elefanten erkennen - so uralte geometrische Formen, dass wir Menschen keine Ahnung haben, wann diese Tiere damit anfingen, ihre heiligen Ley-Linien zu erschaffen, ganz zu schweigen vom Grund dafür.

Ich stelle daher die Vermutung an, dass Elefanten Muster kreieren und Harmonien orchestrieren, die mit ihrer Wiederholung - wie das tägliche Üben auf dem Klavier - ein Gefühl der Harmonie und Ordnung auf unserer Erde erschaffen. Sie sind Gewohnheitstiere, und Gewohnheit könnte der Diener der Ordnung sein, einer himmlischen Ordnung der Natur, nach der sich die Menschen sehnen und die sie anscheinend verloren haben. Aus mystischer Sicht wird der hinduistische Elefantengott Ganesha immer mit einem Musikinstrument, auf dem er spielt, dargestellt. Doch die neuesten Erkenntnisse eines Biologen aus Stanford deuten darauf hin, dass diese Verbindung zur Musik eine buchstäbliche ist. Kann es sein, dass Elefanten nicht nur Schwingungen aufgreifen und mit den Füßen „hören“, sondern durch ihre Füße auch elektromagnetische Frequenzen in die Erde weiterleiten können? Machen sie tatsächlich Musik? Mark Shwartz des Stanford News Service hat einen Artikel über die Untersuchungen verfasst, bei dem mir erst ein Schauer über den Rücken lief und ich anschließend nach meinen Salsa-Tanz-Sandaletten griff („Elephants Pick Up Good Vibrations - Through Their Feet,“ (Elefanten greifen gute Schwingungen auf - durch ihre Füße), 5. März 2001):

 

Nur wenige Anblicke in der Natur sind so gigantisch wie eine sechs Tonnen schwere Elefantenmutter, die ihr Baby vor einem hungrigen Raubtier schützt. Statt Rückzug wird die bedrohte Mutter vermutlich einen Angriff vortäuschen - ein einschüchterndes Schauspiel, bei dem sie auf den Boden stampft, mit den Ohren flattert und wilde Schreie ausstößt, um Löwen und Hyänen in die Flucht zu schlagen.

Wie Elefantenforscher jedoch herausgefunden haben, ist das Schauspiel weitaus mehr als nur ein vorgetäuschter Angriff. Laut einer neuen Studie, die im Journal of the Acoustical Society of America (JASA) veröffentlicht wurde, generiert das Trampeln und tiefe Grollen der Elefanten auch seismische Wellen in der Erde, die sich um die 30 Kilometer weit auf der Erdoberfläche ausbreiten können. Noch erstaunlicher ist die Entdeckung, dass Elefanten diese Schwingungen möglicherweise durch die Füße wahrnehmen und sie als Warnzeichen einer Gefahr in der Ferne deuten können.

„Elefanten könnten in der Lage sein, den Stress aus einer Herde, die viele Meilen entfernt ist, herauszuhören“, sagt Dr. Caitlin O’Connell-Rodwell, der in der Pediatrics-Abteilung des Center for Conservation Biology der Universität Stanford tätig ist.

„Sie können über weitaus größere Entfernungen als gedacht miteinander kommunizieren“, fügt O’Connell-Rodwell, die Autorin der JASA-Studie, hinzu.

Unterirdische Tests

Zur Überprüfung der Theorie, dass Elefanten unterirdische Mitteilungen übermitteln und erhalten, haben O’Connell-Rodwell und ihre Kollegen zuvor mehrere neue Experimente mit Dickhäutern in Afrika, Indien und in einem Elefantengehege in Texas durchgeführt.

„Wir sind zum Nationalpark Etosha in Namibia gefahren und haben drei akustische Rufe, die bei Wildelefanten häufig vorkommen, aufgenommen“, berichtet sie. „Einer ist ein Warnruf, einer eine Begrüßung und der dritte ist der Elefantenausdruck für ‚Los jetzt!‘“

Die Forscher wollten herausfinden, ob Elefanten auf elek­tronische Aufnahmen, die durch die Erde gesendet wurden, reagieren würden. Daher installierten sie in einer Einrichtung für Touristen, in der acht trainierte junge Elefanten untergebracht sind, seismische Sender.

Der Plan war, hörbare Rufe für „Hallo!“, „Vorsicht!“ und „Los jetzt!“ in unterirdische seismische Wellen umzuwandeln, die ein Elefant zwar spüren, doch nicht direkt durch die Luft hören konnte.

„Zum Vergleich verwendeten wir eine Mischung aus Elefantenrufen, erzeugten Tieffrequenztönen, Rockmusik und Stille“, sagt O’Connell-Rodwell. „Als die Warnrufe abgespielt wurden, wurde eine Elefantin so unruhig, dass sie sich herunterbeugte und in die Erde biss. Das ist zwar ein äußerst ungewöhnliches Verhalten für Elefanten, doch unter extremen Stressbedingungen wurde es auch schon in der Wildnis beobachtet.“

Das junge Weibchen zeigte bei jeder Wiederholung des Experiments dieselbe Reaktion. Die Forscher spielten auch sieben Elefanten in Gefangenschaft aufgezeichnete Rufe vor.

„Auch die Bullen reagierten, doch ihre Reaktion war weitaus subtiler“, führt O’Connell-Rodwell an. „Wir gehen davon aus, dass sie diese unterirdischen Schwingungen durch die Füße wahrnehmen“, fügt sie hinzu. „Seismische Wellen könnten von ihren Fußnägeln über die Knochen oder durch somatosensorische Rezeptoren im Fuß, die denen im Rüssel gleichen, in den Gehörgang geleitet werden. Wir denken, es könnte eine Kombination beider Möglichkeiten sein.“

Rufe über weite Entfernungen

Andere Lebewesen produzieren seismische Signale - darunter die Goldmulle, der Seeelefant (der mit dem Landelefanten nicht verwandt ist) und zahlreiche Arten von Insekten, Amphibien, Reptilien und Fischen.

„Viele Organismen nutzen Schwingungen in der Erde, um Partner oder Beute zu finden oder um Gebiete zu erforschen“, sagt O’Connell-Rodwell.

Auch die Fähigkeit großer Säugetiere, über weite Entfernungen hinweg miteinander zu kommunizieren, ist erwiesen. So produzieren beispielsweise Rufe der Finnwale, die auf einer Frequenz von 20 Hertz - die so tief ist, dass sie für das menschliche Ohr kaum wahrnehmbar ist - mehrere hundert Meilen weitergetragen werden.

Wie Forscher Ende der 1980er Jahre herausfanden, produzieren Elefanten auch ein kräftiges Brummen auf einer Niedrigfrequenz von 20 Hertz, das bei idealen Wetterbedingungen bis zu zehn Kilometer durch die Luft weitergeleitet wird. Neuere Studien zeigen, dass Elefanten diese Rufe auf Niedrigfrequenz anwenden, um ihre Bewegungen mit anderen Herden, die weit weg sind, zu koordinieren.

Anfang der 1990er ahnte O’Connell-Rodwell zum ersten Mal, dass das Brummen nicht die einzige Elefantenkommunikation über weite Strecken ist.

„1992 fing ich an, mit Elefanten im Nationalpark Etosha zu arbeiten“, erinnert sie sich. „Ich beobachtete sie damals an einem Wasserloch, als mir ihr seltsames Verhalten auffiel. Sie beugten sich vor, hoben ein Bein hoch und blieben aus einem unbekannten Grund wie erstarrt stehen.“

Nach ihrer Vermutung reagierten die Elefanten auf Schwingungen im Boden, die von sich nähernden Herden verursacht wurden.

„Als ich an die Universität von Kalifornien in Davis zurückkehrte, tat ich mich mit meiner Doktormutter Lynette Hart und dem Geophysiker Byron Aranson zusammen, um herauszufinden, ob seismische Kommunikation tatsächlich unter Elefanten stattfindet“, sagt sie.

Das Ergebnis war eine Reihe geophysikalischer Experimente mit Elefanten in Gefangenschaft. Das erste Experiment im Jahr 1997 bestätigte O’Connell-Rodwells Vermutung, dass akustisches Brummen von Schwingungen in der Erde begleitet wird.

„Wenn ein Elefant Laute auf Niedrigfrequenz (20 Hertz) durch die Luft übermittelt“, berichtet sie, „dann wird eine entsprechende seismische Welle in die Erde geleitet.“

Um herauszufinden, wie weit solche seismischen Wellen reichen, führten O’Connell-Rodwell und ihre Mitarbeiter Experimente an zwei weiblichen asiatischen Elefanten auf einem privaten Trainingsgelände in der Nähe von Jefferson in Texas durch.

Dafür installierten sie zwei Mikrofone vor dem Elefantengehege - eines ca. 10 m entfernt, das andere in einer Entfernung von ungefähr 40 m. Außerdem vergruben die Forscher direkt unter jedem der Mikrofone ein Geophon, um die unterirdischen Schwingungen zu messen. Wann immer die Elefanten Laute ausstießen oder einen Angriff vortäuschten, machten die gepaarten Geophone/Mikrofongeräte akustische und seismische Aufnahmen davon.

„Wie unsere Forschungsergebnisse zeigen, werden die Brummtöne der Elefanten separat durch die Luft und die Erde geleitet“, schreibt O’Connell-Rodwell in der Dezemberausgabe von JASA.

Sie weist darauf hin, dass vorgetäuschte Angriffe Signale bei Frequenzen von ca. 20 Hertz durch Luft und Erde senden - ideal für die Kommunikation über weite Strecken.

„Aufgrund unserer mathematischen Modelle gehen wir davon aus, dass die seismischen Signale der Elefanten zwischen 16 und 32 Kilometer in der Erde weitergeleitet werden können, während akustische Signale nur eine Reichweite von ungefähr 9 km durch die Luft haben“, führt O’Connell-Rodwell aus ...

Vorgetäuschte Angriffe und Partner

Die Ergebnisse der von O’Connell-Rodwell durchgeführten Experimente sind von weitreichender Bedeutung. In ihrem JASA-Artikel erwähnte sie etwas Erstaunliches: „Elefanten können möglicherweise über viel größere Entfernungen als gedacht mit ihrer eigenen und anderen Herden kommunizieren.“

Weiter heißt es im Artikel des Stanford News Service:

Die in Texas durchgeführten Experimente zeigten, dass Schwingungen, die bei Rufen auf Niedrigfrequenzen und bei vorgetäuschten Angriffen entstehen, die indirekte Wirkung haben, andere Elefanten vor potenziellen Raubtieren und anderen Gefahren zu warnen.

„Seismische Signale könnten auch eine Rolle bei der Vermehrung der Elefanten spielen“, stellt O’Connell-Rodwell fest. „Wie wir wissen, spielt die Kommunikation über Laute in der Luft eine wichtige Rolle bei der Suche nach einem Partner oder einer Partnerin. Vielleicht schicken sie ja auch seismische Signale an potenzielle Partner in weiter Ferne aus.“

„Elefanten können ihre Umwelt womöglich besser spüren, als wir denken“, schreibt O’Connell-Rodwell ... „Wenn es in Angola regnet, fangen Elefanten, die 100 Meilen weiter in Etosha sind, an, sich auf der Suche nach Wasser in Richtung Norden zu bewegen. Es könnte sein, dass sie unterirdische Schwingungen wahrnehmen, die durch Donner entstehen.“

Ihre Forschungsergebnisse enthalten auch Hinweise darauf, wie Menschen und Elefanten miteinander umgehen - vor allem in Gebieten wie Südafrika, in denen schrumpfende Lebensräume Wildhüter dazu bringen, Elefanten aus Hubschraubern abzuschießen, um zu große Herden zu reduzieren. „Wie berichtet wird, löst das Töten von Elefanten im nördlichen Ende des Krüger-Nationalparks Unruhe bei den Elefanten im südlichen Ende aus, das viele Meilen entfernt ist“, sagt sie. „Das Geräusch der Helikopter ist für sie traumatisch. Vielleicht nehmen die Tiere Niedrigfrequenzsignale der Propeller oder der Schreie und des Getrampels der angegriffenen Herde in der Ferne auf.“

Ihre Forschungsergebnisse sind auch für die Art und Weise, wie wir mit Elefanten in städtischen Zoos umgehen sollten, von Bedeutung.

„Wenn Elefanten tatsächlich so sensibel auf seismischen Lärm reagieren“, merkt sie an, „sollten sie besser vor Großstadtlärm geschützt werden.“

O’Connell-Rodwell hofft, noch dieses Jahr in den Nationalpark Etosha in Namibia zurückkehren zu können, um noch mehr seismisch übertragene Rufe in der Wildnis aufzunehmen und wiederzugeben. Ihr Ziel ist, festzustellen, wie weit seismische Signale tatsächlich durch die offene Steppe getragen werden und wie wilde Elefanten auf diese unterirdischen Schwingungen reagieren.

„Wenn Elefanten die seismischen Eigenschaften von Niedrigfrequenzrufen, Bewegungen anderer Herden und Wettermuster erkennen können“, schlussfolgert sie, „dann können seismische Signale den Umfang ihrer Fernkommunikationsfähigkeiten erweitern und eine starke Komponente ihrer Sinneswahrnehmung sein.“

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