Die Reichtumsblaupause

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TEIL 2:

DIE HACKS

Ein Hack ist ein intelligenter Kniff, durch den angestrebte Ziele auf eine ungewöhnliche, nicht-lineare Weise schneller erreicht werden als auf dem gewöhnlichen Standardweg. (Alexander Mark)

Wir alle sehnen uns nach der Abkürzung. Dem kurzen, schnellen, mühelosen Weg, der uns all das beschert, wonach wir uns schon so lange in den tiefsten Tiefen unseres Herzens sehnen. Und so gerne würde ich Dir jetzt sagen: »Ja, es gibt sie, die Abkürzung. Du musst nur bei Vollmond ›Itzlibuuh‹ rufen, und alles wird gut …«

Doch so einfach ist es leider nicht. Und das weißt Du auch. Andererseits: So schwer, wie es sich die meisten machen, ist es auch nicht. Oder anders gesagt: Du musst das Richtige auf eine ganz bestimmte Weise tun. Was das Richtige ist und auf welche Weise Du es tun musst – das verraten Dir jetzt die 24 Hacks.

Bei den 24 Hacks arbeite ich mit einer Metapher: Stell dir einmal Geld als eine reale Person vor, als eine ganz besondere Persönlichkeit, und zwar als eine elegante, grandiose und flamboyante Diva, die – sehr zu unserem Leidwesen – auch äußerst launisch sein kann. Ich nenne sie »Lady Pecunia«. Alles, was Du tust (oder nicht tust!), wird von dieser Grande Dame in extremem Maße mit übertrieben scheinenden Reaktionen quittiert.

Lady Pecunia ist nicht höflich. Sie ist nicht zurückhaltend. Sie ist extrem. Wenn Du sie ein kleines bisschen ärgerst, reagiert sie sehr beleidigt. Wenn Du ihr ein kleines bisschen schmeichelst, ist ihr das nicht genug. Sie will Deine ganze Aufmerksamkeit. Immer. Ausschließlich. Und zwar in der richtigen Weise. Und die Maßstäbe, was »richtig« ist (und was nicht), setzt sie. Ja, Lady Pecunia, die Geld-Diva, ist extrem.

Die folgenden 24 Hacks sind wie eine Anleitung, die Dir hilft, erstens den Umgang mit dieser unberechenbar scheinenden Dame berechenbarer zu machen, und zweitens eine Beziehung zu dieser Lady aufzubauen, die Dich reich machen kann.

Ich glaube übrigens, dass es ein großer Fehler war, keine Personen mehr auf den Geldscheinen abzubilden. Ich erinnere mich an meine Kindheit: Damals hatten wir Geldscheine mit den Porträts reicher Kaufmänner in all ihrer Pracht; da konnte man sich in der Tat vorstellen, dass Geld eine mächtige Person ist. Stell Dir die Geldscheine vor, als wäre darauf eine Diva abgebildet, vielleicht Madonna oder Marlene Dietrich! Und wenn Du Dir lieber eine männliche Diva vorstellen willst: Wie wär’s mit Karl Lagerfeld?

Im Grund genommen zeigen Dir die 24 Hacks, wie Du das Geld in Dein Leben lockst. Ja, Du liest richtig: locken, anlocken! Es geht darum, Lady Pecunia anzulocken. Dieses Buch entschlüsselt Dir das bisher verborgene Geheimnis: »Wie locke ich das Geld so an, dass es gerne zu mir kommt – und vor allem gerne bei mir bleibt?!«

Stell Dir die Hacks vor wie die verschiedenen Facetten eines geschliffenen Diamanten (Lady Pecunia liebt übrigens Diamanten!). Der härteste Stein, den wir kennen, wird mit zahlreichen Facetten versehen: Sie sind an unterschiedlichen Stellen angesetzt, sodass der Stein im Licht magisch funkelt. Auf den ersten Blick mag es Widersprüchlichkeiten geben. Doch wir tun hier nichts Geringeres, als Dein Reichtumsbewusstsein mit vielen Facetten zu versehen: auf der einen Seite die Verwegenheit, das Tempo, auf einer anderen Seite die gründliche Planung; auf einer Seite das Rebellische, zugleich auf einer anderen Seite die Disziplin. Du brauchst all diese Facetten, obwohl sie zum Teil im Widerspruch zueinander stehen. Erst durch dieses Gegenüberliegende gewinnt der Stein sein wunderbares Funkeln. Doch jede einzelne Facette ist wichtig. Je mehr es Dir gelingt, jede einzelne Facette zu integrieren und mit der Widersprüchlichkeit zu leben, desto facettenreicher wird Dein neues Reichtumsbewusstsein.

Gib nicht auf, falls es Dir nicht immer gelingt, alle gleichzeitig zu integrieren! Es ist wie beim Tanzen: Zuerst mühst Du Dich ab, um überhaupt die einzelnen Schritte zu lernen, und kommst kaum mit dem Rhythmus mit. Und Du lächelst nicht. Stattdessen trittst Du Deiner Partnerin oder Deinem Partner auf die Füße. Doch irgendwann integrierst Du eine Fertigkeit nach der anderen – bis Du mit einer Leichtigkeit, die zumindest an Fred Astaire erinnert, alles gleichzeitig beherrschst, ohne darüber nachdenken zu müssen.

Vieles hängt vom richtigen Timing ab. Alles zu seiner Zeit – und manchmal sogar gleichzeitig. Und dann entdeckst Du: Auch Piraten und Rebellen haben – auf ihre Weise – Disziplin.

Vielleicht hast Du die eine oder andere Facette schon eingeschliffen. Ich kenne viele Menschen, die bereits sehr diszipliniert sind, denen es bloß an Mut fehlt, Neues zu wagen. Andererseits gibt es Menschen, die sehr wagemutig sind, denen es aber an Disziplin mangelt. Alle Facetten sind erforderlich! Keine ist wichtiger oder besser als die andere. Erst die Summe der geschliffenen, an unterschiedlichen Stellen angesetzten Facetten bringt Dich wirklich zum Funkeln. Je besser es Dir gelingt, die einzelnen Facetten zu integrieren und mit der Widersprüchlichkeit zu leben, desto facettenreicher wird Dein neues Reichtumsbewusstsein.

1. DER ORGANISATOREN-HACK

Lady Pecunia mag Organisatoren und organisierte Umgebungen.

Untersuchen wir Gemeinsamkeiten sehr reicher Menschen – hier denke ich an Selfmade-Milliardäre wie Andrew Carnegie, die Albrecht-Brüder (ALDI), Steve Jobs, Mark Zuckerberg (Facebook), Jeff Bezos (Amazon) oder die Disney-Brüder –, bestätigt dies unsere Beobachtung: Sie alle sind Organisatoren, das heißt, sie organisieren Umgebungen, in denen Geld zustande kommt und sich multipliziert.

Die Branche, in der Du aktiv bist, ist unwichtig. In jeder Branche müssen Menschen, bestimmte Aktivitäten oder auch Arbeitsabläufe gut organisiert werden. Hier liegt nun Deine Aufgabe darin, zu überlegen, wo Du eigenständig etwas organisieren kannst. Statt nur an Projekten mitzuwirken, die von anderen geleitet werden, nimm ein Projekt selbst in die Hand. Denn Geld fließt zu den Menschen, die Abläufe organisieren, und nicht zu denen, die nur mitlaufen.

Wer Eigentümer*in eines Unternehmens ist, muss allerdings etwas Wichtiges beachten: Ohne seine/ihre direkte Mitwirkung wird sich in der Firma alles entweder selber so organisieren, dass es mit den Zielen des Unternehmers nicht kongruent sein wird, oder noch schlimmer, es wird alles in ein totales Chaos ausarten.

Lady Pecunia liebt diejenigen, die sich selbst organisieren. Und sie liebt auch jene, die andere Leute, Orte und Aktivitäten organisieren.

2. DER KLARHEITS-HACK

Lady Pecunia liebt Klarheit, aber viele Menschen sind völlig verwirrt.

Lady Pecunia liebt Transparenz, Geld liebt Klarheit. Leider sind viele Menschen in den wichtigsten Bereichen ihres Lebens vollkommen unklar, oft sogar regelrecht konfus. Doch wenn Du im Lebensbereich »Business« unklar bist, straft Dich die Lady gnadenlos ab. Deshalb solltest Du diese 6 Arten von Klarheit unbedingt beachten:

1. Persönliche Transparenz: Wer sind wir und worum geht es uns?

2. Transparenz unserer Ziele: Wohin wollen wir, was wollen wir erreichen? (Ein klar definierter Zweck dessen, was wir tun.)

3. Publikums- bzw. Markttransparenz: Wer sind unsere perfekten Kunden und Kundinnen und wo finden wir sie?

4. Transparenz der eigenen Aussage: Was ist die ultimative Veränderung, die wir unseren Kunden anbieten? Welche ultimative Veränderung erreicht jemand dadurch, dass er mit uns arbeitet?

5. Transparenz der Methode: Wie sind die Geschäftsabläufe und wie verhalten wir uns?

6. Transparenz in Geschäftsbeziehungen: Mit wem lassen wir uns geschäftlich ein (und mit wem nicht)?

Interessanterweise wählen reiche Menschen sehr bewusst, ob und mit wem sie sich unterhalten und zu wem sie eine Verbindung aufbauen. Reiche Menschen kümmern sich nicht um den meist viel größeren Teil der Bevölkerung, für den sie vielleicht uninteressant oder unsympathisch sind oder von dem sie missverstanden werden, sondern sie achten sehr genau auf ihren Energiehaushalt.

Oft investieren wir einen großen Teil unserer Energie, um von Menschen gemocht zu werden, deren Zuneigung in Wirklichkeit gar nicht so wichtig wäre, oder von eventuellen Kunden verstanden zu werden, die sowieso nicht ideal für uns wären oder die niemals zu unserer Kundschaft gehören werden. Daher solltest Du Dir im Klaren sein, wen genau Du erreichen möchtest.

Die wichtigsten Fakten zusammengefasst:

Lady Pecunia stört sich an Undurchsichtigkeit und Wahllosigkeit. Sie benötigt ein stabiles Zuhause. Solange wir uns unserer Ziele unsicher sind, werden wir Schwierigkeiten mit Geld haben. Die Undurchsichtigkeit bezieht sich sowohl darauf, was wir nicht wollen, als auch auf das, was wir wollen.

3. DER KONGRUENZ-HACK

Lady Pecunia verlangt, dass Verhalten und Ziel zusammenpassen.

Lady Pecunia verlangt Kongruenz. Dieser Begriff – lat. congruens – wird in der Geometrie verwendet und bedeutet »übereinstimmend«, »passend« oder auch »deckungsgleich«. Man sagt, zwei geometrische Figuren sind zueinander kongruent, wenn sie durch Spiegelung oder Verschiebung deckungsgleich sind.

Ein weit verbreiteter Mythos über Erfolg besagt, dass er sehr schwer zu haben sei. Aber es ist überhaupt nicht schwer, die meisten Ziele zu erreichen und somit zum Erfolg zu gelangen! Denn in den meisten Fällen wissen wir bereits genug oder können uns das benötigte Wissen einfach aneignen. Zumeist haben wir bereits die Ressourcen, um zumindest beginnen zu können. Und das ist der wichtigste Punkt: Für den Anfang haben wir bereits alle notwendigen Ressourcen, und mehr braucht es zu Beginn nicht. Alles andere kommt unterwegs.

 

Wenn Du ernsthaft beginnst und, wie Henry David Thoreau (1817–1862) es ausdrückt, Dich vertrauensvoll in die Richtung Deines Ziels bewegst, kommen unterwegs alle weiteren erforderlichen Mittel und Fähigkeiten zu dir.

Die meisten Menschen erreichen ihr Ziel nicht, weil sie sich erst gar nicht die Mühe machen, in einem analytischen Denkprozess all ihre Gedanken, Handlungen und Gewohnheiten, die derzeitig nicht mit ihrem Ziel kompatibel sind, zu identifizieren und zu notieren. Außerdem fällt es ihnen schwer, klar zu definieren, welche Gedanken, Handlungen und Gewohnheiten sie bräuchten, um mit ihrem Ziel kongruent zu sein. Die meisten Menschen denken überhaupt nicht darüber nach, wie sie ihre Kongruenz maximieren könnten. Und dies ist sehr inkongruent und törnt Lady Pecunia leider ab.

Sobald wir uns ein Ziel gesetzt haben – egal, ob es ein wirtschaftliches, finanzielles, unternehmerisches oder ein komplett anderes Ziel ist –, muss jede einzelne unserer Entscheidungen, Handlungen und Investitionen sowie jeder Gedanke und jedes Verhalten mit dem Ziel übereinstimmen, also in Kongruenz sein.

Dieser dritte Hack ist sehr wichtig. Erfolg ist die Folge dessen, was wir denken, fühlen, tun! Das Problem von Menschen, die vergeblich nach Erfolg trachten, ist ihre mangelnde Kongruenz hinsichtlich ihres Ziels. Die Kongruenz hat Einfluss auf alle Aspekte des Unternehmens, wie Du es führst und wie Du Dir Deine Zeit einteilst.

4. DER DAGOBERT-DUCK-HACK

Lady Pecunia besteht darauf, dass jeder Aspekt des Unternehmens ernst genommen wird. Sie duldet keine Widerstände oder Missachtungen dem Programm gegenüber und erwartet einen starken Sinn für Dringlichkeit.

Die Geld-Diva kann es überhaupt nicht leiden, wenn Du Dein Unternehmen nicht ernst nimmst. Um wachsen zu können, um Dein Projekt in eine Richtung zu erweitern, die jenseits dessen ist, was Du derzeitig machst, ist es erforderlich, dass Du wirklich alles ernst nimmst, was Du tust. (Sogar dann, wenn Du Angestellter in einem Job bist, den Du eigentlich nicht magst!)

Wenn Du also nicht jedem Aspekt Deines Unternehmens Deine ungeteilte Aufmerksamkeit widmest, gehen bei Lady Pecunia die Alarmglocken an. Eine halbherzige Herangehensweise an Dein Unternehmen signalisiert ihr, dass auch sonst niemand Deine Ambitionen respektieren muss und für voll zu nehmen braucht. Lady Pecunia belohnt nur sehr selten einen ängstlichen Schwächling, schüchternen Anführer, überaus Einfühlsamen sowie übermäßig Geduldigen. Doch diejenigen mit ernsten und ambitionierten Absichten werden von ihr belohnt.

Merke: Die Dinge ernst zu nehmen bedeutet nicht zwingend, dass man immer alles richtig machen wird. Im Gegenteil. Auf dem Weg zum Reichtum werden Fehler passieren. Aber das macht nichts, denn durch Fehler wird man klüger. Sooft Du einen Fehler machst, solltest Du daraus lernen, denn er ist eine Investition. Solltest Du nicht die richtigen Konsequenzen ziehen, ist er eine Fehlinvestition – was Lady Pecunia wiederum nicht mag.

Sie selber nimmt sich sehr ernst. Und sie will von anderen ebenfalls ernst genommen werden. Geld ist eine ernste Angelegenheit. Geschäfte sind ernst. Das Leben ist ernst. Und wenn Du das nicht ernst nimmst, bestiehlst Du Dich selbst, und andere werden Dich immer wieder übers Ohr hauen.

Dazu eine kleine Anekdote:

Ein großer schwäbischer Unternehmer geht über den Hof seiner Fabrik, begleitet vom Hausmeister. Plötzlich bückt er sich, zeigt seinem Mitarbeiter einen kleinen Gegenstand und fragt: »Was ist denn das?«

»Eine Büroklammer, Herr Generaldirektor«, antwortet der Hausmeister.

»Falsch, das ist mein Geld!«

Diese Geschichte könnte von Dagobert Duck stammen. In den Augen von Lady Pecunia sieht es folgendermaßen aus: Sobald ein Mitarbeiter eines Unternehmens nicht alle erforderlichen Anstrengungen unternimmt, um das Unternehmen nach vorne zu bringen, bestiehlt er den Inhaber des Unternehmens.

Wenn Du Dein Geschäft nicht ernst nimmst, bestiehlst Du Dich im Grunde selbst, weil Du Dein volles Potenzial nicht ausschöpfst. Falls Du nur faulenzen willst – kein Problem. Aber wenn Du Unternehmer bist, um Geld zu verdienen, dann wird von Dir erwartet, dass Du dies mit vollem Einsatz tust.

5. DER MAFIA-HACK

Riesige Mengen Geld entgleiten, wenn es keine Abläufe gibt.

In Hack Nummer 5, dem Mafia-Hack, möchte ich absolut nicht das organisierte Verbrechen romantisch verklären. Schauen wir es uns aber dennoch genauer an, können wir daraus etwas lernen. Denn erfolgreiche Verbrechenssyndikate sind in ihren Standardabläufen »mustergültig« organisiert. Daher funktionieren sie selbst dann, wenn die Bosse verurteilt wurden und im Gefängnis sitzen. Sie haben längst unsere reguläre Wirtschaft infiltriert.

Das meiste Geld, welches beständig fließt, kommt aus regelmäßigen Abläufen. Geld wird dort generiert, wo Prozesse stattfinden.

Das Wort »Prozess« stammt aus dem Lateinischen: procedere, das heißt »voranschreiten«. Wenn wir vorsichtig den Vorhang heben und schauen, was sich dahinter verbirgt, werden wir sehen, dass erfolgreiche, reiche Menschen mit Abläufen leben, statt von einem Ereignis zum nächsten zu stolpern.

Bedauerlicherweise haben sich die meisten Menschen keine Abläufe erdacht, sondern erhalten willkürliche, unvorhersehbare Einnahmen, während erfolgreiche, reiche Menschen Abläufe geplant haben; ihre Einnahmen sind vorhersehbar.

Geld wird durch Reduzierung der Variabilitätssünden geschaffen. Das heißt, jede Variable, die es ermöglicht, dass etwas im Unternehmen auf mehr als eine Art geschehen kann, ist schädlich! Es darf nur einen perfekten Weg geben!

Gehen wir einmal davon aus, dass Du im Verkauf tätig bist und ein Produkt oder eine Dienstleistung anbietest. Jedes Mal, wenn Du vor einem Interessenten sitzt, verkaufst Du dieses Produkt oder diese Dienstleistung mit einer improvisierten Präsentation; manchmal läuft es richtig gut, ein anderes Mal nicht so gut. Da Du diese Verkaufsgespräche aber improvisierst, kannst Du nie wirklich erkennen, woran der Erfolg oder Misserfolg liegt.

Hättest Du dagegen eine Verkaufspräsentation, die Du vorher durchdacht, notiert und einstudiert hast, und würdest vielleicht sogar mit Präsentationsfolien Dein Produkt anbieten, könntest Du genau messen, wie erfolgreich sie ist. Sofern nötig, könntest Du sogar einzelne Teile der Präsentation austauschen beziehungsweise ergänzen. Man könnte zum Beispiel beim nächsten Mal ausprobieren, wie es mit einem anderen Preis funktionieren würde. Dann hätte man einen klaren Vergleich.

Ohne feste Abläufe besteht das gesamte Unternehmen, der gesamte unternehmerische Ansatz im Prinzip nur aus Variabilitätssünden, in denen man nicht einmal erkennen kann, was wann gut oder weniger gut gemacht wurde.

Es ist wichtig, dass Du den perfekten Weg findest! Dann kannst Du ihn immer wieder gehen. Und was sehr cool ist: Du kannst sogar jemanden dafür bezahlen, dass er diesen perfekten Weg, den Du gefunden hast, für Dich geht. Das heißt, Du gewinnst persönliche Freiheit und bist nicht mehr darauf angewiesen, diese Tätigkeit in Deinem Unternehmen höchstpersönlich zu erledigen. Du könntest sogar Dein Unternehmen verkaufen und entweder etwas Neues beginnen oder als Privatier einfach das tun, was Dir Freude macht. Mit den Menschen, die Du liebst. Oder vielleicht willst Du Deine frei gewordene Zeit und Deine neugewonnenen Ressourcen dazu nutzen, diese Welt ein bisschen besser zu machen.

Das heißt also, Variabilitätssünden sind Tätigkeiten, die nicht nach einem festen Ablauf geschehen, sondern »aus dem Bauch heraus« mal so, mal anders gemacht werden. Wobei es in einem Verkaufsgespräch selbstverständlich auch einen interaktiven Teil geben kann, in dem man auf Fragen eingeht. Allerdings sollte man auf die wichtigsten Fragen und Einwände, die sich ergeben könnten, bereits eine Antwort vorbereitet haben, um sie scheinbar spontan aus dem Ärmel ziehen zu können.

Sobald man den einen perfekten Weg gefunden hat, kann man ihn »split-testen«. Das bedeutet, dass man zwei kleine Variablen miteinander vergleicht und probiert, welche von ihnen besser funktioniert. Man schickt praktisch zwei Varianten nebeneinander ins Rennen und prüft, welche die befriedigenderen Ergebnisse bringt. Da es jeweils nur den einen perfekten Weg gibt, wirkt die Reduzierung von Variabilitätssünden extrem stark. Das heißt, sobald man die weniger gut funktionierenden Variablen entfernt, fließt automatisch mehr Geld in Richtung des Unternehmens. Und je mehr im Unternehmen und Geschäftsleben mit geregelten Abläufen gehandhabt wird, desto mehr und nachhaltiger wird Geld generiert.

Ein gutes Beispiel ist McDonald’s: Der Erfolg rührt daher, dass es festgelegte Abläufe ohne Variablen gibt, die weltweit standardisiert wurden.

Arme Leute arbeiten, reiche Leute führen Abläufe durch. Der bittere Nachgeschmack davon: Das bewährteste Erfolgssystem ist monoton. Dies bedeutet aber auch, dass das, was monoton geworden ist, delegierbar wird. Letztendlich werden dadurch Ressourcen für Kreativität freigesetzt, denn die Kreativität wird nicht mehr dafür benötigt, an Orten zu improvisieren, wo es besser wäre, zu standardisieren.

6. DER PARADOXON-HACK

Lady Pecunia liebt es, durch komplizierte, verstrickte und gut durchdachte Abläufe zu uns zu kommen.

Lady Pecunia liebt Komplexität. Wenn wir unsere Bemühungen darauf richten, die Abläufe zur Kundengewinnung und zu den Geschäftsabschlüssen so einfach wie möglich zu gestalten, blockieren wir den Geldfluss in unserem Unternehmen. Divas lieben es kompliziert …

In den 1940er-Jahren spielte der berühmte Tänzer Fred Astaire – vielleicht der berühmteste Tänzer aller Zeiten – in zahlreichen großen Filmproduktionen mit. Sehr treffend wurde über ihn gesagt: »He made it look so easy.« Sinngemäß übersetzt: »Er sorgte dafür, dass es (das Tanzen) so leicht aussah.«

Ich denke, dies ist das Erfolgsgeheimnis aller großen Künstler. In ihrer Meisterschaft haben sie eine solche Leichtigkeit entwickelt, dass sich jeder vorstellen kann, das Gleiche auch einmal zu tun.

Ein weiterer entscheidender Punkt: Ein zu wenig komplexes System zieht Copy-Cats von nah und fern an. Ein offenes, leicht zu durchschauendes System kann jeder kopieren und verbessern. Clever ist es stattdessen, nach außen hin einfache Abläufe zu offenbaren, hinter denen aber – gut verborgen im Hintergrund – eine hoch entwickelte, komplexe und strategische Konstruktion steckt.

Schauen wir uns dazu Amazon an, das inzwischen größte Kaufhaus der Welt, das für den Endkunden so einfach zu handhaben ist. Aber hinter der scheinbar einfachen Oberfläche von Amazon liegt eine tiefgreifende, schwer zu kopierende Komplexität hinsichtlich Logistik, Bezahlsystemen, Rezensionen, Algorithmen und Konstruktion der Webseiten.

Oder Google: Sehr einfache Webseite – wahrscheinlich die einfachste der Welt. Für den Endnutzer sehr leicht zu bedienen. Du tippst ein, was Du suchst, und voilà, in Sekundenbruchteilen werden Dir Suchergebnisse, nach Relevanz geordnet, aufgelistet. Aber dahinter steckt ein unkopierbares, höchst komplexes System.

Ja, Lady Pecunia liebt Komplexität. Aber für die Kunden muss die Schwelle so niedrig wie möglich sein, damit sie sich nicht einmal Gedanken darüber machen, welch eine komplexe Struktur dahintersteckt. Allein die mit der Erstellung eines solchen Systems einhergehende Mühe dient als eine so große Abschreckung für all die anderen, dass es nicht geklaut wird. (Und das ist auch gut so.)

Fassen wir zusammen:

Für Dein Marketing ist der Reiz der Einfachheit zwar sehr vorteilhaft, aber sie ist nachteilig für Deine Unternehmensführung. Komplexe und komplizierte Systeme sorgen dafür, dass Dein Unternehmen aus der Menge der Mitwettbewerber hervorsticht. Wenn Dein Erfolgsgeheimnis kompliziert ist, ist es für Leute, die zum Plagiat neigen, höchstwahrscheinlich zu mühsam, es zu kopieren. Oder Konkurrenten werden nur die Oberfläche nachahmen, ohne in die Tiefenstruktur gehen zu können.

Oft sehe ich Webseiten, die auf der Oberfläche fast ein Amazon-Klon sind. Im Endeffekt wurde ich aber bisher immer enttäuscht: Es sieht zwar aus wie Amazon, doch spätestens beim Versuch, eine Bestellung abzuschicken, werde ich eines Besseren belehrt.

7. DER REALITY-CHECK-HACK

Lady Pecunia erwartet von uns, dass wir aufwachen und erkennen: Die Realität ist nicht so, wie wir sie gerne hätten.

Viele kennen das Buch »Denke nach und werde reich« von Napoleon Hill. Leider haben die wenigsten, die es gelesen haben, das Prinzip des vernünftigen Denkens richtig aufgenommen, da es der Bereich ist, den sie am wenigsten mögen.

 

Die Kapitel, die dem Organisieren und dem organisierten Denken gewidmet sind, sind nicht wirklich mit dem esoterischen Wunschdenken kompatibel, das man zum Beispiel im Film »The Secret« findet. Nicht dass ich »The Secret« nicht gut finde, aber der Film ist notwendigerweise unvollständig. Bemerkenswert an ihm ist aber, dass er ein riesiges Bewusstsein geschaffen hat – eine gigantische Leistung, wenn man bedenkt, dass der Film nur eine Spielzeit von 90 Minuten hat. In 90 Minuten lässt sich nicht das ganze »Wie« hineinpacken.

Unvernünftiges Denken beruht auf pseudoesoterisch gefärbtem Wunschdenken, etablierten konventionellen Weisheiten, Gewohnheitsdenken, unbegründeten Meinungen, Meinungen anderer, die als Fakten hingenommen werden, auf angstbasierten Einverständnissen mit den Einstellungen anderer, auf unerprobten Fakten, unangefochtenen Kundenbewertungen, voreingenommen durchgeführten Recherchen, falscher Wissenschaft und unvollständigen Informationen.

Viele verlassen sich eher auf ihr »Bauchgefühl« und ihren eigenen Glauben als auf Fakten. Ich bin ein sehr großer Fan der Intuition. Sie zu entwickeln ist ein lebenslanger Prozess. Und ihr immer mehr zu vertrauen ist für mich eines der wichtigsten Ziele in der persönlichen Entwicklung eines jeden Menschen.

Zwischen »Bauchgefühl« und »Intuition« besteht für mich jedoch ein sehr großer Unterschied! Mein spiritueller Mentor Wayne Dyer beschreibt »Intuition« mit folgenden Worten: »Intuition ist, wenn Gott zum Menschen spricht. Das Bauchgefühl dagegen ist, wenn mein Bauch zu mir spricht.«

Der Bauch spricht zu mir aus der Erinnerung vorangegangener Erfahrungen oder auch vorangegangener Meinungen anderer Menschen. Mein Bauchgefühl ist manchmal nichts anderes als die Stimme einer unbewussten Programmierung. Natürlich behält der »Bauch« oft recht, denn er sieht nur das, was er bereits kennt … Die Intuition hingegen erlaubt es uns, in völlig neue Dimensionen vorzudringen.

Ein guter Wegweiser ist die Frage, ob man eine Entscheidung trifft, weil ein Gefühl von Angst vorhanden ist. Zum Beispiel die Angst, etwas zu verpassen oder etwas falsch zu machen; oder von anderen Leuten verachtet und nicht anerkannt zu werden. Falls ja, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass es eher ein Bauchgefühl ist.

Bedenke aber auch: Nicht jedes Bauchgefühl ist falsch. Genau das macht das Ganze so problematisch. Wenn Du in einem bestimmten Bereich sehr viel Erfahrung hast, machst Du aus dem Bauch heraus vieles richtig. Von daher hilft an dieser Stelle nur geduldige und langfristige Beobachtung. Das heißt, man beobachtet die Resultate, die man erhält, wenn man aufgrund eines bestimmten Bauchgefühls handelt. Und solange diese Resultate gut sind, ist alles in Ordnung.

Intuition wiederum hilft an Punkten weiter, die jenseits der bisherigen Erfahrung liegen. Intuition ist etwas Heiliges. Die Stimme der Intuition ist sehr leise. Das Bauchgefühl dagegen ist meistens laut und automatisch.

Und was sind schon Tatsachen? Was sind Fakten? Wir haben alle möglichen Annahmen, Vorstellungen und Meinungen, wie etwas sein sollte, und nehmen diese Annahmen als die Wahrheit hin. Wir verwechseln Vermutungen mit Fakten. Aber wir sollten uns immer wieder die Mühe machen, die vermeintlichen Fakten und Meinungen anderer infrage zu stellen und unsere eigenen, notwendigen Recherchen zu machen. Und zwar nicht auf den einschlägigen »Weltverschwörungsseiten«.

Immanuel Kant (1724–1804), den ich für den größten Philosophen der Neuzeit halte, erklärte den Satz aus dem ersten Buch der Episteln des Dichters Horaz (65–8 v.Chr.) zu seinem Leitspruch der Aufklärung: »Sapere aude!« Modern übersetzt könnte man sagen: »Trau dich, selber zu denken!« Der Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann (1755–1843), übernahm diesen Satz ebenfalls als seine Maxime.

»Trau dich, selber zu denken!« Wie oft beginnen wir eine Recherche bereits mit dem Bewusstsein, wir müssten nur nach Hinweisen dafür suchen, dass unsere Annahme (oder anders gesagt: unser Bauchgefühl) wahr ist? Alle Fakten, die wir dann finden, bestätigen natürlich dieses Bauchgefühl. Und wir sagen: »Ja, siehst du, ich hab’s ja gleich gewusst!« Fakten, die diese Annahme widerlegen würden, nehmen wir entweder nicht wahr oder wir tun sie als unsinnig ab. Natürlich ist es auch möglich, dass wir die Recherche sofort abbrechen, nachdem wir die ersten Bestätigungen für unser Bauchgefühl gefunden haben.

Also: »Trau dich, selber zu denken!« bedeutet, mit dem eigenen Kopf zu denken, sich auf Fakten zu verlassen statt auf ein vages, vom Paradigma gesteuertes Bauchgefühl. Denn Letzteres ist unvernünftiges Denken, das natürlich wunderbar für diejenigen arbeitet, die all das falsche Wissen »verkünden«, um ihre eigenen festgefahrenen Ansichten zu bestätigen.

Solltest Du aus diesen fragwürdigen Baumaterialien eine Straße für Lady Pecunia bauen und sie bitten, zu Dir zu kommen, hat sie einen Weg voller Schlaglöcher, Umwege und dunkler Gassen vor sich. Ob ihr das wohl gefällt? Der Lady bieten sich eine Menge anderer gut ausgebauter Autobahnen ohne Tempolimit an. Eine Diva fährt nicht ohne Not auf holperigen Straßen.

Wenn wir Lady Pecunia in ihrer ganzen Pracht empfangen wollen, wird es Zeit, aufzuwachen und zu erkennen: Die Realität ist nicht so, wie Du sie gerne hättest. Die Realität ist einfach das, was ist. Entweder wir akzeptieren sie und nutzen sie zu unserem Vorteil, oder diese Realität, die wir nicht anerkennen wollen, richtet sich automatisch gegen uns – und Lady Pecunia geht woanders hin.

Selber zu denken, bedeutet oft auch: Wir müssen eine einmal eingeschlagene Richtung wieder ändern, nachdem wir neue Erkenntnisse gewonnen haben. Es bringt nichts, in eine Sackgasse zu marschieren und einfach weiterzugehen, nur weil wir schon so weit gegangen sind.

Als großer Fan von Napoleon Hill betrübt es mich, dass er so missverstanden wird. Zu seinen Maximen gehört, dass Durchhaltevermögen durch keine andere Fähigkeit ersetzt werden kann. Mit diesem Wissen im Hinterkopf müssen wir eine Unterscheidung treffen zwischen Durchhaltevermögen und Sturheit.

Unter Sturheit versteht man, dass man in eine Richtung weiterdenkt und weitergeht, nur weil man davon ausgeht, dass man hier durchhalten muss. Dabei ist längst klar, dass diese Richtung in eine Sackgasse oder in die Irre führt.

Durchhaltevermögen bedeutet dagegen, an dem anvisierten Ziel festzuhalten. Nebenbei bemerkt: Durchhaltevermögen setzt voraus, dass man sich die notwendige Zeit genommen hat, dieses Ziel so zu formulieren, dass es nicht nur im Moment passend ist, sondern auch noch in einem Jahr stimmig sein wird und nicht dauernd schwankt.

Sobald die Umstände uns beweisen, dass der eingeschlagene Weg nicht besonders gut oder sogar überhaupt nicht funktioniert, ist es buchstäblich notwendig, dass wir den Plan ändern. Hier gilt es, zwischen Plan und Ziel zu unterscheiden. Das Ziel solltest Du nicht ändern, aber den Plan, den Du benötigst, um das Ziel zu erreichen, solltest Du von Zeit zu Zeit neu überdenken.

8. DER BEGEISTERUNGS-HACK

Lady Pecunia wird von echtem Enthusiasmus angezogen.

Geld wird von Enthusiasmus – großer Begeisterung – angezogen. Lady Pecunia fühlt sich gänzlich von Enthusiasten angezogen; sie findet sie unglaublich sexy.

Mit Enthusiasmus meine ich nicht diesen irrtümlichen Enthusiasmus, bei dem man während eines Motivationsseminars mit tausend anderen Teilnehmern über glühende Kohlen läuft und sich danach ganz toll motiviert fühlt … Nein, diese Art von Enthusiasmus ist nur überaus vergänglich. Mit Enthusiasmus meine ich ein leidenschaftliches Interesse, zu erfahren, warum das Geld fließt. Man könnte auch sagen: Enthusiasmus, wirklich herauszufinden, worauf Lady Pecunia steht. Was mag sie?

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