First (Master Trooper - The next Generation) Band 11

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First (Master Trooper - The next Generation) Band 11
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Alexa Kim

First (Master Trooper - The next Generation) Band 11

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

Epilog

Die Master Trooper Reihe

Bisher erschienen von Alexa Kim als Print-Ausgaben und E-Books:

Impressum neobooks

1.

Mari

Ich habe das Gefühl, nicht atmen zu können, obwohl das Luft-Gasgemisch dieses Planeten laut Auskunft des Bordcomputers exakt dem der Erde entspricht, als diese noch ein sich selbst versorgender Organismus war. Meine Knie sind wie Pudding, während mein Verstand langsam wieder zu arbeiten beginnt. Wir haben überlebt! Ich kann es noch immer kaum fassen. Der Trooper hat das Shuttle auf diesem fremden Planeten gelandet, der vom Shuttlecomputer als Notanflugsziel ausgewählt wurde. Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, ob wir nicht von einer Katastrophe direkt in die nächste geraten sind. Der Planet ist unerforscht und wild! Das Einzige, was ihn in das Notfallprogramm des Bordcomputers gebracht hat, war seine Ähnlichkeit zur Erde und die Tatsache, dass er in einem der Erde nahen Sonnensystem liegt.

„Was ist das hier für eine Scheiße?“, holt mich Troys aufgebrachte Stimme in die Wirklichkeit zurück. Er ist wütend, und ich zucke automatisch zusammen. Allerdings richtet sich Troys Wut ausnahmsweise nicht gegen mich, sondern gegen den Trooper, der dabei ist, die Notfallrucksäcke aus dem Shuttle zu holen, während der Rest der Passagiere noch immer unter Schock steht.

Troy sieht sich mit düsterer Miene um. Das Shuttle hat eine Schneise durch den dichten Wald gezogen, überall liegen gefällte Bäume, und aus der Heckturbine quillt dicker schwarzer Rauch.

„Da hättest du uns auch gleich ins All schießen können, Trooper … ich hoffe, du bist ein besserer Mechaniker als Pilot ...“, beschwert sich Troy.

Der Trooper dreht sich langsam um. Sein Blick ist kalt. „Hätten Sie darauf geachtet, dass genug Treibstoff im Tank ist, hätten wir es bis nach Terra Alpha geschafft.“

Troy macht ein verächtliches Geräusch, und obwohl mir der riesige Trooper Angst macht, bewundere ich die Ruhe, die er ausstrahlt. Ich wünschte, Troy besäße diesen Charakterzug … Ich hätte länger warten sollen, bevor ich ihn geheiratet habe. Dann wäre mir vielleicht aufgefallen, dass er sich nicht beherrschen kann und zu Gewalt neigt. Wenn unsere Familien nicht so auf die Hochzeit gedrängt hätten …

„Hör gut zu, Trooper … am besten lässt du dir schnell etwas einfallen, um uns hier wegzubringen. Ich bin in der Lage, dir gewaltigen Ärger zu machen ...“

„Troy ...“, sage ich ruhig, obwohl ich besser den Mund halten sollte. „Er kann doch nichts dafür, wenn nicht genug Treibstoff im Tank war ...“

Ich habe noch nicht ausgesprochen, als Troy ausholt und seine Hand so hart in meinem Gesicht landet, dass mein Kopf zur Seite fliegt. Die anderen Frauen schauen betreten zur Seite und tun so, als würde sie das nichts angehen. Jeder weiß, dass Troy gewalttätig ist. Seit zwei Jahren sehen sie dabei zu, wie er mich schlägt und demütigt … genau wie meine Familie – peinlich berührt und beschämt nach Innen, nach Außen um Neutralität bedacht.

„Troy, bitte ...“, sage ich und halte mir die brennende Wange.

„Halt den Mund, Mari!“, presst er mit hochrotem Kopf hervor. „Ich habe dir nicht erlaubt, dich einzumischen!“ Er hebt erneut die Hand, aber im nächsten Augenblick steht der Trooper hinter ihm und hält seinen Arm fest.

„Schlag sie noch einmal, und du kannst es zur Abwechslung mal mit jemandem versuchen, der sich wehren kann ...“

Troys Gesicht wird dunkelrot, aber er lässt den Arm sinken. Im Grunde seines Herzens ist er ein Feigling. „Das wirst du büßen, Trooper. Sobald sie uns finden ...“

„Mag sein ...“, antwortet der Trooper noch immer ruhig. „Bis dahin liegen die Kräfteverhältnisse allerdings anders …“ Er wendet sich den sechs anderen Paaren zu, die mit uns im Shuttle waren. „Besser ihr alle merkt euch das! Ihr wisst nicht, wie ihr hier überlebt … wie ihr euch von der Natur ernährt, wie ihr jagt, kocht oder einen Unterschlupf findet.“

Ich starre den Trooper entsetzt an. Seine Augen sind stahlgrau und hart.

„Ob ihr es wollt oder nicht … ihr seid auf mich angewiesen.“

Das kollektive Schweigen und die betretenen Blicke zeigen, dass die Botschaft angekommen ist. Auch ich zweifele nicht im Geringsten daran, dass er keine Probleme hätte, uns hier zurückzulassen. Nach allem, was ich über Trooper weiß, besitzen sie wenig Mitgefühl. Wie sollten sie auch … genetisch sind sie ja zur Hälfte Tiere.

Der Trooper wendet sich wieder den Rucksäcken zu. Troy packt mich am Arm und zieht mich mit sich.

„Ich werde den Bastard fertigmachen, sobald wir diesen beschissenen Planeten verlassen haben … und du wirst nicht noch einmal ungefragt den Mund aufmachen, Mari.“ Er sieht mich mit unterdrückter Wut an. „Es gibt andere Arten, dir wehzutun, die keine Spuren hinterlassen. Der Trooper wird nicht immer dabei sein ...“ Er bedenkt mich mit einem grausamen Blick, und mir läuft ein eiskalter Schauer über den Rücken. Ich kenne Troys Arten, mir wehzutun. Ich bin lange genug mit ihm verheiratet, um zu wissen, dass ihn dieser Planet oder der Trooper nicht davon abhalten werden, seinen Gelüsten nachzugehen.

„Troy … ich wollte doch nur verhindern, dass wir den Trooper gegen uns aufbringen. Wir überleben hier keine Woche ohne ihn.“

„Willst du mich belehren?“ Troys Blick sagt mir, dass er schon wieder kurz davor ist, die Beherrschung zu verlieren.

„Nein, Troy … es tut mir leid ...“, antworte ich schnell.

„Du bist meine Frau … du wirst mich nicht noch einmal bloßstellen.“

„Natürlich nicht ...“, sage ich und schaue auf meine Füße. Mir wird plötzlich klar, wie wenig Schutz ich hier habe. Auf der Erde hat Troy sich zumindest darum bemüht, nach Außen hin eine glückliche Ehe vorzutäuschen … vor meiner Familie, vor dem Senat … auch, wenn im Grunde alle wussten, was vor sich geht. Aber wer will ihm hier etwas vorschreiben? Vor wem muss er sein wahres Gesicht verstecken? Die anderen werden nichts sagen … sie sind nicht so einflussreich wie Troy.

„Setz dich hier hin und warte ...“ Troy dirigiert mich grob zu einem umgestürzten Baum und versetzt mir einen Stoß. Dann kehrt er zurück zu den anderen. Das hat er schon immer getan … aus Angst, dass ich irgendjemanden um Hilfe bitte, isoliert er mich. Ich bin es gewohnt, allein zu sein, zumal ich weiß, dass mir ohnehin niemand helfen würde.

Resigniert bleibe ich auf dem Baumstamm sitzen und beobachte den Trooper, wie er die Vorräte zusammenpackt. Er wirkt ernst und organisiert, gar nicht wie ein Tier - aber er ist ja auch nur zur Hälfte eines. Sich in der Wildnis durchzuschlagen und zu überleben, wurde den Troopern in die Wiege gelegt. Dafür wurden sie geschaffen. Ich weiß, dass der Trooper die einzige Chance ist, die wir haben, wenn wir überleben wollen, und ich bete stumm, dass auch Troy das bald erkennt.

First

Ich weiß nicht, was schlimmer gewesen wäre – auf der Erde umzukommen, oder mit einem Haufen United Solar Senatsmitgliedern auf diesem Planeten zu stranden. Ich wollte eigentlich nur Vorräte holen, als dieses miese Schwein mich auf dem Flur gefragt hat, ob ich ein Shuttle fliegen kann. Was um Himmels willen habe ich mir nur dabei gedacht, mich darauf einzulassen? Ich hätte Zak holen müssen, und ich hätte vor allem nicht ohne ihn gehen dürfen …

Innerlich verfluche ich mich selbst, aber je besser ich Troy kennenlerne, desto klarer wird mir, warum ich es getan habe. Es war der Blick dieser traurigen Frau, der mich nicht losgelassen hat. Warum sie traurig ist, hat mir ihr Mann soeben eindrucksvoll gezeigt. Troy ist ein Arschloch, das sie nicht verdient hat; scheinbar aber eines, das einen hohen Rang bekleidet, wenn ich die Tatenlosigkeit der anderen richtig interpretiere. Sie hat ihn geheiratet … warum auch immer. Daran kann ich nichts ändern. Aber solange wir auf diesem Planeten festsitzen, gelten meine Regeln. Und nach denen schlägt man keine Frau!

Ich baue mich vor dem jämmerlichen Haufen auf. Sie sehen jetzt schon aus, als würden sie keine Stunde durchhalten … besonders die Frauen.

„Jeder Mann nimmt einen Rucksack. Die Wasser- und Nahrungsrationen teile ich ein. Wenn ich sehe, dass jemand etwas isst, wird es ihm von seiner nächsten Essensration abgezogen.“

Eine der Frauen ist empört. Sie hat rote Haare und trägt ein himmelblaues Kostüm. „Wir haben seit einem ganzen Tag nichts mehr gegessen! Warum bleiben wir nicht einfach hier und warten, bis man uns abholt?“

 

„Das Shuttle bietet nicht genügend Platz, und wir wissen nicht, wann sie das Notsignal orten ...“ Ich bin jetzt schon genervt von dem Gejammer dieser Frau und sehe sie mitleidlos an. „Wir werden erst essen, wenn wir einen Unterschlupf für die Nacht gefunden haben. Ich weiß nicht, welche Art von Raubtieren es hier gibt, wie viel Wild dieser Planet hat und wann ich jagen kann. Also werden wir mit dem Essen warten … wir alle!“

Die arrogante Senatorenfrau will etwas erwidern, aber ihr Mann hält sie am Arm fest. „Er hat recht, Megie. Wir wissen nichts über diesen Planeten, und wir brauchen einen Unterschlupf, bevor es dunkel wird.“

Die Frau … Megie … presst die Lippen aufeinander und bedenkt mich mit einem Blick, der mir deutlich zeigt, wie sehr sie auf mich herabsieht. Es ist mir egal … ich habe in den Überlebensmodus geschaltet, und für mehr habe ich im Augenblick keinen Platz in meinem Kopf. Zum Glück trage ich das Gewehr … Menschen benutzen im Gegensatz zu uns gerne Schusswaffen. Ich muss gestehen, dass ich in diesem Augenblick nichts dagegen habe, dass es diese Waffe gibt, auch wenn ich nicht sehr geübt mit Schusswaffen bin.

Insgeheim wünschte ich, dass ich allein hier gestrandet wäre. Ich bin gerne allein, im Gegensatz zu Zak, der immer Action braucht. Schon nach den ersten Minuten ist klar, dass diese Menschen eine Last sind. Wir kommen nur langsam voran, weil die Frauen sich die ganze Zeit beschweren … außer der Frau von Troy. Sie geht schweigend und müde neben ihrem Mann her. Ich beobachte sie aus dem Augenwinkel. Sie ist jung, ihr Blick wirkt aber ernst und viel älter. Es ist offensichtlich, dass sie Angst vor ihrem Ehemann hat. Allerdings hat sie auch Angst vor mir, weil ich bin, was ich bin. Ich kann ihre Angst riechen … scharf und stechend.

„Wir brauchen eine Pause ...“, verlangt schon nach etwa zwei Stunden einer der Männer.

Ich sehe nach oben in den Himmel. Es ist früher Nachmittag, das Blätterdach des Waldes ist dicht, aber ich bin geschult, um die Tageszeiten einschätzen zu können. Der Planet ist nicht so warm wie Terra Alpha, und da es auf der Erde auch immer kalt ist, tragen fast alle zumindest halbwegs passende Kleidung oder haben sich Jacken und Schuhe aus den Notrucksäcken genommen. Vor allem die Frauen sind ein Problem. Die Schuhe sind für männliche Soldatenfüße gemacht, genau wie die Kleidung. Zwei der Frauen … unter ihnen Megie … läuft noch immer in ihren unbequemen Absatzschuhen, und ich fürchte, dass sie bald so viele Blasen und offene Wunden an den Füßen hat, dass sie getragen werden muss.

Wir brauchen unbedingt einen Unterschlupf!

Es nutzt allerdings nichts, wenn ich untrainierte Menschen antreibe, bis sie nicht mehr können. „Also gut … wir machen eine halbe Stunde Pause ...“, beschließe ich, und alle lassen sich stöhnend an der Stelle fallen, an der sie stehen. Nein … die werden mir ganz sicher hier keine Hilfe sein … im Gegenteil!

Weil ich nicht weiß, wie lange wir noch gehen müssen, bis wir einen Unterschlupf für die Nacht finden, verteile ich Energieriegel aus der Notration, aber als ich Mari ihren Riegel gebe, nimmt Troy ihn ihr fort. „Ein halber Riegel reicht für sie … schließlich trage ich den Rucksack.“

„Gib ihr den Riegel zurück ...“, sage ich ruhig.

„Schon gut … mir reicht ein halber Riegel ...“, sagt sie schnell und zwingt sich zu einem Lächeln.

„Nein!“, bestehe ich. „Du brauchst die Energie, genau wie er.“

„Du hast doch gehört, was sie gesagt hat, Trooper … ihr reicht ein halber Riegel!“

Ich reiße dem dämlichen Idioten den Riegel aus der Hand und gebe ihn Mari zurück. „Essen!“, befehle ich kalt, und als sie aus Angst vor ihrem Mann keine Anstalten macht, verschränke ich die Arme vor der Brust. „Ich bleibe hier stehen, bis du ihn aufgegessen hast.“

Sie ist unschlüssig, dann aber isst sie den Riegel. Sie hat großen Hunger, genau wie wir alle.

„Na also ...“, sage ich ruhig und wende mich an Troy. „Sollte ich sehen, dass sie am Ende des Tages auch nur einen Kratzer hat, wo bisher keiner war, wirst du dir wünschen, du wärst auf der Erde gestorben!“

Er sieht mich ungläubig an. „Sie ist meine Frau!“

„Dann behandele sie auch so ...“, antworte ich, drehe mich um und suche mir eine Ecke, wo ich alle im Blick habe, aber trotzdem genug Abstand. Ich kann es gar nicht erwarten, diese Menschen wieder los zu sein und hoffe, dass das Notsignal des Shuttles bald geortet wird.

Mari

Ich kann meine Füße kaum noch spüren, als der Trooper endlich stehen bleibt und mit dem Finger auf etwas zeigt. „Da ist eine Höhle … ich gehe rein und schaue nach, ob sie bewohnt ist.“

„Bewohnt … heißt das, hier leben Menschen?“, fragt Megie hoffnungsvoll. Sie ist im mittleren Alter, und ihr Mann Clay trägt sie sinnbildlich auf Händen. Dementsprechend naiv und ahnungslos ist Megie. Ihr Leben besteht daraus, sich neue Kleider zu kaufen und Empfänge auszurichten … darin allerdings macht ihr niemand Konkurrenz. Megies Empfänge sind die größten und glamourösesten im ganzen Senatsviertel. Allerdings nutzen ihr diese Fähigkeiten hier in der Wildnis nicht viel.

„Nein, du blödes Schaf …“, weist Troy sie zurecht. „Er will nachsehen, ob wilde Tiere in der Höhle leben!“

„Wie sprichst du mit meiner Frau?“, mischt sich Clay ein, und Troy fährt ihn an: „Wie man eben mit einer dummen Pute spricht …“

„Sobald wir zurück auf der Erde sind, werde ich den Senat einberufen!“, empört sich Clay, der einen Arm um seine sichtlich schockierte Frau legt.

Troy schüttelt den Kopf. „Du bist eigentlich genauso dämlich wie sie, Clay. Die Erde ist am Ende … du glaubst doch nicht ernsthaft, dass wir dorthin zurückkehren, oder?“

Megie macht ein kieksendes Geräusch, genau wie die anderen Frauen. Über diese Möglichkeit scheinen sie noch nicht nachgedacht zu haben. Die übrigen Männer schlagen sich auf Clays Seite.

„Das heißt noch lange nicht, dass du dir jetzt alles erlauben kannst, Troy ...“

„Habt ihr keine anderen Probleme?“, brüllt der Trooper dazwischen, und alle sind still. Seine sturmgrauen Augen sind so kalt, dass mein Herz fast stehen bleibt.

„Ihr wartet hier!“, stellt er klar, dann geht er mit dem einzigen Gewehr, das wir besitzen, Richtung Höhle.

Ich halte mich an einem Baum fest, um meine zitternden Knie unter Kontrolle zu bekommen. Wie konnte ich glauben, der Trooper wäre beherrscht? In diesem kurzen Augenblick habe ich gesehen, was er wirklich ist … und wozu er fähig ist!

Ich bin froh, dass Troy sich nicht weiter um mich kümmert, und nutze die Pause, um mir einen ruhigen Platz zu suchen. Meine Blase drückt seit einer geschlagenen Stunde, und ich habe mich nicht gewagt, nach einer Pause zu fragen.

Hinter einem Baum, der genug Sichtschutz bietet, raffe meinen unbequemen Kostümrock. In meinem Kopf mache ich einen Vermerk, dass ich mir eine Hose aus den Rucksäcken sichern muss, bevor es keine mehr gibt. Der Planet ist zwar nicht so frostig wie die Erde, aber doch kühl. Als ich fertig bin, stehe ich auf, ziehe den Slip hoch und richte den Rock.

Als ich mich umdrehe, steht der Trooper vor mir. Ich laufe innerhalb von Sekunden rot an.

„Was … was willst du?“, frage ich ängstlich.

Sein Blick bekommt einen verächtlichen Zug. „Nicht das, was du denkst ...“

Ich sehe auf meine Füße, weil es mir unangenehm ist, dass er mich so leicht lesen kann.

„Du solltest hier nicht allein sein. Wir kennen die Gefahren dieses Planeten nicht ...“, stellt er klar.

Ich fürchte diese Gefahren nicht so sehr, wie Troy …, liegt es mir auf der Zunge zu sagen, aber natürlich sage ich einfach nur: „Ist gut ...“

Der Trooper nickt, dann dreht er sich um und geht. Ich folge ihm in angemessenem Abstand und richte meinen Blick auf seinen breiten Rücken, der nur aus Muskelsträngen zu bestehen scheint. Dieser Mann ist ein unberechenbares Raubtier. Trotzdem müssen wir alles dafür tun, dass er uns nicht einfach zurücklässt. Die unbarmherzige Wahrheit ist - er braucht uns nicht, aber wir brauchen ihn …

2.

First

Ich wärme mir die Hände am Feuer und sehe mich in meinem neuen Reich um. Anstatt mich bei den anderen einzurichten, habe ich mir einen eigenen Bereich gesucht und ihn schließlich in einer Nebenverzweigung der Höhle gefunden. Meine sehr viel kleinere Höhle hat sogar einen eigenen Eingang, und es fällt Tageslicht herein, sodass ich nicht ständig durch den Bereich der anderen muss. Die Menschen haben ihren Bereich, und ich habe meinen. Sie wollen genauso wenig in meiner Nähe sein, wie ich in ihrer. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sie mich brauchen. Mir ist es recht … ich genieße die Ruhe, und habe mir aus Zweigen ein Feuer gemacht, neben das ich meinen Schlafsack gelegt habe. Den Boden habe ich mit trockenem Laub und Tannennadeln gepolstert, das abfedert und den kalten Boden dämmt. Die Menschen sind natürlich nicht auf diese Idee gekommen, und ich habe beschlossen, sie wenigstens eine Nacht frieren zu lassen, bevor ich ihnen einen Tipp gebe. Obwohl sie hilflos sind, ist ihre Arroganz noch immer so groß, als säßen sie in ihren Luxusapartments auf der Erde.

Die Tatsache, dass ich die Vorräte hier bei mir habe, gefällt ihnen nicht. Sie misstrauen mir. Langsam wird ihnen bewusst, dass sie rationieren müssen – ein Wort, das in ihrem Leben bisher keinerlei Bedeutung hatte.

Morgen werde ich versuchen, auf die Jagd zu gehen. Die Munition für das Gewehr ist begrenzt, aber ich habe keine anderen Waffen, außer ein paar Jagdmessern aus den Rucksäcken. Auf Terra Alpha tragen wir nur Waffen, wenn wir eine sichere Sektion verlassen. Mein Vater hat mir den Umgang mit Waffen früh beigebracht, auch wenn meine Mutter nicht einverstanden war. Torn ist der Ansicht, dass die Möglichkeit, anders zu leben nicht automatisch unsere Natur verändert – wir wurden zum Kämpfen und Überleben geboren.

Innerlich noch immer voller Adrenalin wickele ich mich in den Schlafsack und schließe die Augen. Ohne, dass ich es will, sehe ich die Frau vor mir … Mari. Als ich sie heute Nachmittag hinter dem Baum entdeckt habe, wollte ich mich umdrehen und gehen. Man schaut anderen nicht beim Pinkeln zu, aber meine Füße waren wie festgewachsen. Ich habe auf ihre schlanken Beine geschaut, beobachtet, wie sie den Rock gerichtet hat und mir gleichzeitig vorgestellt, wie sie wohl ohne diese unbequemen Kleider aussehen würde.

Ich stöhne, als ich spüre, dass mein Schwanz sich regt. Shit … Ein Teil unserer genetischen Anlagen bringt es mit sich, dass unsere Körper dreimal so viel Adrenalin ausschütten, wie die normaler Männer. Ich bin in einer Gefahrensituation, und mein Körper wird im Überlebensmodus bleiben, solange wir hier festsitzen. Ein Nebeneffekt dieses Adrenalinschubs ist auch ein starker Testosteronschub. Ich werde nicht nur unter Strom stehen, ich werde auch die ganze Zeit einen Ständer haben!

„Bitte nicht ...“, sage ich leise zu mir selbst. Ich habe wirklich andere Probleme als Frauen … und ich bin nicht Zak, der ständig eine Frau in seinem Bett braucht.

Angespannt drehe ich mich auf die Seite und denke an etwas anderes. Wie lange wird es dauern, bis man das Notsignal des Shuttles ortet? Wie lange werden sie danach brauchen, um eine Rettungseinheit zu schicken und uns zu finden? Ich bin mir sicher, dass Zak nach mir suchen wird … falls er rechtzeitig von der Erde kommt. Und was, wenn er es nicht schafft? Wenn sie auf Terra Alpha davon ausgehen, dass ich und Zak tot sind? Ich bin auf einen Schlag hellwach. Was, wenn niemand kommt, um nach uns zu suchen? Dann werde ich hier für den Rest meines Lebens festsitzen … mit diesen Menschen!

Shit! Normalerweise habe ich keine Probleme, einzuschlafen, aber mein Adrenalin hält mich wach. Ich starre an die Decke der Höhle und kann meine Gedanken nicht ausschalten.

Ich habe etwa zwei Stunden wach gelegen, als ich Geräusche höre. Es sind Stimmen, und weil mein Gehör empfindlich ist, kann ich sie auch sofort zuordnen. Sie gehören Mari und Troy. Mari klingt verängstigt, Troy unbeherrscht. Es geht dich nichts an …, sage ich mir, aber als Maris Stimme verzweifelter klingt, stehe ich auf, um nachzuschauen. Wenn er sie schlägt, werde ich ihm persönlich zeigen, wie es sich anfühlt, geschlagen zu werden.

Ich muss nicht lange suchen. Troy hat Mari in einen Seitengang der Höhle gegen die Wand gedrückt und versucht, ihren Rock hochzuschieben. Ihre Bluse hat er zerrissen, ihren BH verteidigt Mari, als würde ihr Leben davon abhängen.

 

„Jetzt stell dich nicht an, Mari. Ist ja nicht so, als wärest du noch Jungfrau!“

In Troys Hose zeichnet sich eine deutliche Beule ab – ich kann seine sexuelle Erregung riechen und Maris Angst.

In meine Verachtung für Troy mischt sich noch ein anderes Gefühl – ich kann meine Augen nicht von Maris Brüsten losreißen. Zwischen dem Geruch ihrer Angst nehme ich einen feineren Geruch wahr … süß und anziehend. Es ist diese Art von Geruch, nach der man süchtig werden kann. Ich bin hin- und hergerissen. Ich sollte mich nicht einmischen, solange er sie nicht schlägt – sie sind immerhin Gefährten und sie hat sich für ihn entschieden.

„Troy … bitte ...“, sagt Mari leise, und ich muss daran denken, dass sie schöne Augen hat … grün. Ihr Haar ist in einer typischen auf der Erde modischen Frisur gehalten, schulterlang und dunkelbraun mit leichten Wellen. Mari gefällt mir … Das ist ein verdammt gefährlicher Gedanke … und du solltest ihn ganz schnell aus deinem Kopf bekommen!

Die beiden haben mich noch nicht bemerkt - ich will mich umdrehen und zurück in meinen Teil der Höhle gehen, als Mari zu schluchzen beginnt. „Bitte, Troy … nicht hier … ich kann das einfach nicht ...“

„Du bist meine Frau, verdammt noch mal …“, antwortet Troy mitleidlos. „Nicht genug, dass du mir in zwei Jahren Ehe keine Kinder geschenkt hast … jetzt willst du noch nicht einmal mehr deine Pflichten erfüllen!“

Troy reißt Mari herum und drückt sie mit dem Gesicht gegen die Höhlenwand, während er grob an ihren Rock zerrt. Seine Stimme ist heiser. „Ich werde dir zeigen, was ich mit Weibern tue, die nicht spuren ...“

Ehe ich über die Konsequenzen nachdenke, reiße ich Troy von Mari fort, schleudere ihn gegen die Höhlenwand und drücke meinen Unterarm gegen seinen Adamsapfel.

„Möchtest du wissen, wie sich Schmerzen anfühlen? Und wie es ist, sich nicht wehren zu können?“

„Sie ist meine Frau, Trooper!“, brüllt Troy, und mir ist klar, dass er die anderen wecken will.

„Du behandelst sie nicht wie eine Gefährtin … du hast sie nicht verdient!“

Troy grinst, und ich verfluche mich innerlich. Die Worte sind mir einfach so rausgerutscht. „Du meinst, du hättest sie mehr verdient als ich, was? Hab gehört, dass das bei euch nicht anders läuft. Ihr sagt den Weibern, was sie zu tun haben und wenn ihr sie ficken wollt, dann tut ihr das. Was ist also dein Problem?“

Mein Problem ist, dass ich sie mehr verdient habe, als du … Irritiert von meinen eigenen Gedanken, lasse ich Troy los und sehe Mari an.

„Geht es dir gut?“

Sie nickt und sieht aus wie eine verschreckte Katze.

Troy sieht Mari mit einem gemeinen Grinsen im Gesicht an. „Hast du Lust auf einen Trooper? Würdest du lieber seinen Schwanz zwischen deinen Beinen haben als meinen?“

Sie schüttelt entsetzt den Kopf, und ich kann den scharfen Geruch ihrer Panik wahrnehmen.

Ihre Reaktion verletzt mich, obwohl sie verständlich ist. Ich folge ihrem Blick und bemerke, dass die Beule in meiner Hose sehr viel größer ist, als die in Troys.

Innerlich fluchend drehe ich mich um. Ist ja klar, was sie von mir denkt.

„Willst du sie Trooper? Was ist sie dir wert?“

Ich sehe ihn verständnislos an. Hat das Schwein tatsächlich vor, sie an mich weiterzureichen?

„Troy ...“, fleht Mari mit ängstlicher Stimme.

„Was denn, Mari? Vielleicht wirfst du ihm ja sogar ein paar Welpen! Wenn du es schon für mich nicht zustande bringst ...“

„Dafür kann ich nichts ...“, sagt Mari leise.

Bevor es für sie noch peinlicher wird, beschließe ich, die Situation aufzulösen. „So, wie es aussieht, bin ich weniger Tier, als du es bist …“ Dann mache ich, dass ich fortkomme - in meinen Teil der Höhle.

Mari

Ich spüre die Blicke der anderen auf mir. Alle sehen mich an, als hätte ich etwas Schlimmes getan. Ich nehme an, dass Troy ihnen eine ziemlich krude Geschichte darüber erzählt hat, was gestern Nacht passiert ist. Besonders Megies Blicke zeigen das deutlich. Ich könnte sie fragen, aber was würde das bringen … Troy würde mich nur seine Wut darüber spüren lassen, dass ich ihn als Lügner entlarve.

Ich friere seit einer Stunde, weil das Feuer nicht mehr brennt. Der Trooper hat Troy gestern Abend gezeigt, wie man ein Feuer macht, aber Troy benutzt zu feuchtes Holz und vergisst Späne zum Anglühen unter das Holz zu legen. Eigentlich hat er kaum hingehört, als der Trooper es ihm erklärt hat … genau, wie die anderen. Scheinbar sind sie der Meinung, der Trooper wäre ihr persönlicher Bediensteter, solange sie hier festsitzen. Ich hingegen habe zugeschaut – schon, weil ich nicht weiß, ob wir uns auf den Trooper verlassen können.

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