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Zwanzig Jahre nachher

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XIII
Wie d’Artagnan, als er Portos wiedersah, wahrnahm, daß das Vermögen nicht immer glücklich macht

D’Artagnan ritt durch das Gitter und befand stets vor dem Schlosse. Er sprang zu Boden, als eine Art von Riesen auf der Freitreppe erschien. Um d’Artagnan Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. müssen wir mitteilen, daß ihm, jede Selbstsucht bei Seite gesetzt, bei dem Anblicke dieser hohen Gestalt und des martialischen Gesichtes wodurch er an einen braven, guten Mann erinnert wurde, das Herz gewaltig schlug.

Er lief auf Porthos zu und stürzte sich in seine Arme. In einem Kreise von ehrerbietiger Entfernung schaute das ganze Gesinde mit demüthiger Neugierde zu. Mousqueton trocknete sich in der ersten Reihe die Augen. Der arme Junge hörte nicht auf zu weinen, seitdem er d’Artagnan und Planchet wiedererkannt hatte.

Porthos nahm seinen Freund beim Arme.

»Ah! welche Freude, Euch wieder zu sehen, lieber d’Artagnan!» rief er mit einer Stimme, welche sich von Bariton in Baß verwandelt hatte. »Ihr habt mich also nicht vergessen?«

»Euch vergessen! ah, lieber du Vallon, vergißt man die schönsten Tage seiner Jugend, seine ergebensten Freunde und die gemeinschaftlich bestandenen Gefahren. Während ich Euch wiedersehe, gibt es keinen Augenblick unserer alten Freundschaft, der sich nicht vor meinen Geist stellte.«

»Ja, ja, sprach Porthos, und versuchte es, seinem Schnurrbart die coquette Biegung, zu geben, die er in der Einsamkeit verloren hatte. »Ja, wir haben unserer Zeit schöne Dinge gemacht und dem Cardinal Faden aufzudrehen gegeben.«

»Und er stieß einen Seufzer aus. d’Artagnan schaute ihn an.

»In jedem Fall,« fuhr Porthos mit betrübtem Tone fort, »seid mir willkommen, mein Freund. Ihr werdet mir helfen die Freude wieder finden. Wir jagen morgen den Hasen in meinen schönen Feldern oder das Reh in meinen herrlichen Waldungen. Ich besitze vier Windhunde, welche für die leichtesten der Provinz gelten, und eine Meute, die ihres Gleichen aus zwanzig Meilen in der Runde nicht hat.«

Und Porthos stieß einen zweiten Seufzer aus.

»Oh! oh,« sagte d’Artagnan ganz leise zu sich selbst, »sollte mein Bruder minder glücklich sein, als es den Anschein hat.« Dann fügte er laut bei:

»Vor Allem werdet Ihr mich Madame du Vallon vorstellen; denn ich erinnere mich eines gewissen sehr verbindlichen Einladungsschreibens von Eurer Hand, dem sie unten einige Zeilen beizufügen die Güte hatte.«

Dritter Seufzer von Porthos.

»Ich habe Madame du Vallon vor zwei Jahren verloren.« sprach er, »worüber ich noch ganz betrübt bin. Deshalb verließ ich mein Schloß du Vallon bei Corbeil, um auf dem Gute Bracieux zu wohnen, eine Veränderung, welche mich veranlaßte, dieses Gut hier zu kaufen. Arme Madame du Vallon!« fuhr Porthos mit einer kläglichen Grimasse fort. »Es war keine Frau von gleichmäßigem Charakter, aber sie hatte sich endlich an meine Art und Weise gewöhnt und sich in meinen Willen gefügt.«

»Ihr seid also reich und frei?« sprach d’Artagnan.

»Ach!« erwiderte Porthos, »ich bin Wittwer und habe vierzig tausend Livres Renten. Wollen wir frühstücken?«

»Ich will sehr,« sagte d’Artagnan, »die Morgenluft hat mir Appetit gemacht.

»Ja,« versetzte Porthos, »meine Luft ist vortrefflich.«

Sie traten in das Schloß. Es war nichts als Gold von oben bis unten. Die Karnieße waren vergoldet, die Gesimse waren vergoldet, die Gestelle der Lehnstühle waren, vergoldet.

Die Tafel war mit Allem, was man sich wünschen mochte, bedeckt.

»Ihr seht,« sagte Porthos, »das ist mein Gewöhnliches.«

»Pest!« sprach d’Artagnan, »ich mache Euch mein Compliment. Der König hat nichts Aehnliches.«

»Ja,« erwiderte Porthos, »ich habe sagen hören, er werde von Herrn von Mazarin sehr schlecht genährt. Kostet dieses Ripchen, mein lieber d’Artagnan, es ist von meinen Schöpfen.«

»Ihr habt zarte Schöpfen,« sagte d’Artagnan, »und ich beglückwünsche Euch dazu.«

»Ja, man weidet sie auf meinen Wiesen, welche vortrefflich sind.«

»Gebt mir noch mehr davon.«

»Nein, nehmt lieber von diesem Hasen, den ich gestern in einem von meinen Gehegen erlegt habe.«

»Ah, den Teufel, welch ein Geschmack! Es scheint, Ihr füttert Eure Hasen nur mit Quendel.«

»Und was denkt Ihr von meinem Wein?« fragte Porthos. »Nicht wahr, er ist angenehm?«

»Er ist köstlich.«

»Es ist Wein aus der Gegend.«

»Wirklich?«

»Ja, ein kleiner Weingarten gegen Süden, da unten auf meinem Berge. Er trägt zwanzig Tonnen.«

»Das ist ja eine wahre Weinlese.«

»Porthos stieß einen fünften Seufzer aus. D’Artagnan hatte die Seufzer von Porthos gezählt.

»Mein Freund,« sagte er, begierig das Räthsel zu ergründen, »man sollte glauben, es betrübe Euch etwas. Solltet Ihr leidend sein? … Ist diese Gesundheit … «

»Vortrefflich, besser als je. Ich würde einen Ochsen mit einem Faustschlage tödten.«

»Familienkummer also?«

»Familienkummer? zum Glücke habe ich nur mich auf dieser Welt.«

»Was wacht Euch denn seufzen?«

»Mein Lieber,« sagte Porthos, »ich werde offenherzig gegen Euch seine ich bin nicht glücklich.«

»Ihr nicht glücklich, Porthos? Ihr, der Ihr ein Schloß, Wiesgründe, Berge, Wälder besitzt; Ihr, der Ihr vierzigtausend Livres Renten habt, Ihr seid nicht glücklich?«

»Mein Lieber, ich habe Alles dies, es ist wahr, aber; ich bin allein mitten unter diesen Dingen.«

»Ah, ich begreife, Ihr seid von Schluckern umgeben, die Ihr nicht ansehen könnt, ohne daß es Euch graut.«

Porthos erbleichte leicht und leerte ein ungeheures Glas von seinem eigenen Weinberg.

»Nein,« sagte er, »im Gegentheil; denkt Euch, es sind Dorfjunker, welche alle Grund und Boden zu besitzen, und von Pharamond, Karl dem Großen oder wenigstens Hugo Capet abzustammen behaupten. Im Anfang war ich der zuletzt Gekommene und mußte mich folglich ihnen nähern; ich that es; aber Ihr wißt, Madame du Vallon …«

Als Porthos diese Worte sprach, schien er mit Mühe seinen Speichel zu verschlucken.«

»… Madame du Vallon,« fuhr er fort, »war von zweifelhaftem Adel. Sie hatte in erster Ehe (ich glaube Euch nichts Neues mitzuteilen, d’Artagnan) einen Procurator geheirathet. Sie fanden das ekelhaft. Sie haben gesagt ekelhaft. Ihr begreift, das war ein Wort, um dreißigtausend Mann umbringen zu machen. Ich habe zwei getödtet; das bewog die Andern, zu schweigen. Ich wurde dadurch aber nicht ihr Freund. Auf diese Weise habe ich keine Gesellschaft mehr, ich lebe allein, ich langweile mich, ich kümmere mich ab.«

D’Artagnan lächeltet er sah den Fehler am Küraß und schickte sich zum Stoße an.

»Nun aber,« sagte er, »seid Ihr für Euch allein und Eure Frau kann Euch nicht mehr Eintrag thun.«

»Ja, aber Ihr begreift, da ich nicht von geschichtlichem Adel bin, wie die Coucy, welche sich damit begnügen, Sires zu sein, und die Rohan, die keine Herzöge sein wollten, so haben alle diese Leute, welche Vicomtes oder Grafen sind, den Vortritt vor mir in der Kirche, bei öffentlichen Feierlichkeiten überall, und ich kann nichts dagegen sagen. Wäre ich nur …«

»Baron, nicht wahr?« sprach d’Artagnan, den Satz seines Freundes vollendend.

»Ah!« rief Porthos, dessen Züge sich ausdehnten, »ah, wenn ich Baron wäre!«

»Gut!« dachte d’Artagnan, »es wird mir gelingen.«

Dann fügte er laut bei:

»Wohl, mein lieber Freund, Ihr wünscht, ich möchte Euch heute diesen Titel bringen?«

Porthos machte einen Sprung, der den ganzen Saal erschütterte. Mehrere Flaschen verloren das Gleichgewicht, fielen auf den Boden und zerbrachen. Mousqueton lief bei dem Geräusche herbei, und man erblickte in der Perspective Planchet mit vollem Munde und die Serviette in der Hand.

»Monseigneur ruft mich?« fragte Mousqueton.

Porthos machte ein Zeichen mit der Hand und Mousqueton sammelte die Scherben von den Flaschen.

»Ich sehe mit Vergnügen,« sagte d’Artagnan, »daß Ihr diesen braven Burschen immer noch bei Euch habt.«

»Er ist mein Intendant,« erwiderte Porthos; dann die Achseln zuckend: »Der Junge hat seine Geschäfte gemacht, man sieht es wohl; aber,« fuhr er leise fort, »er ist sehr anhänglich an mich und würde mich um keinen Preis der Welt verlassen.«

»Und er nennt ihn Monseigneur,« dachte d’Artagnan.

»Tretet ab, Mouston,« sagte Porthos.

»Ihr nennt ihn Mouston? Ah, ja, zur Abkürzung: Mousqueton war zu lang zum Aussprechen.«

»Allerdings,« sagte Porthos, und dann roch das auf eine Meile nach dem Quartiermeister. »Aber wir sprachen von Geschäften, als dieser Bursche eintrat …«

»Ja,« erwiderte d’Artagnan, verschieben wir jedoch dieses Gespräch auf später. Eure Leute könnten etwas argwöhnen; es gibt vielleicht Spione in der Gegend, Ihr errathet, Porthos, es handelt sich um sehr wichtige Dinge.«

»Den Teufel,« rief Porthos. Nun, so wollen wir zur Verdauung in meinem Parke spazieren gehen.«

»Sehr gerne.«

Und als Beide hinreichend gefrühstückt hatten, machten sie einen Gang in einen herrlichen Garten. Allen von Kastenienbäumen und Linden schlossen einen Raum von wenigstens dreißig Morgen ein. Um die dicht verwachsenen Gebüsche sah man Kaninchen laufen, welche von Zeit zu Zeit spielend unter dem hohen Grase verschwanden.

»Meiner Treue,« rief d’Artagnan, »der Pack entspricht allem Uebrigen und wenn es so viele Fische in Eurem Teiche, als Kaninchen in Euren Gehegen gibt, so seid Ihr ein glücklicher Mann, mein lieber Porthos, vorausgesetzt, Ihr habt den Geschmack für die Jagd bewahrt und den für die Fischerei erhalten.«

»Mein Freund,« erwiderte Porthos, »ich überlasse die Fischerei Mousqueton; das ist ein Vergnügen für gemeine Leute. Aber ich jage zuweilen, das heißt, wenn ich mich langweile, setze ich mich auf eine von diesen Marmorbänken, lasse mir meine Flinte bringen, Gredinet, meinen Lieblingshund, herbeiführen und schieße Kaninchen.«

 

»Das ist sehr unterhaltend,« sprach d’Artagnan.

»Ja,« antwortete Porthos mit einem Seufzer, »das ist sehr unterhaltend.«

D’Artagnan zählte die Seufzer nicht mehr.

»Dann sucht Gredinet die Kaninchen,« fügte Porthos bei, »und bringt sie dem Koch; er ist dazu dressiert.«

»Ach, das vortreffliche Thier!« rief d’Artagnan.«

»Lassen wir Gredinet,« versetzte Porthos, »ich schenke ihn Euch, wenn Ihr ihn haben wollt, denn ich werde desselben überdrüssig, und kehren wir zu unserer Angelegenheit zurück.«

»Mit Vergnügen,« sprach d’Artagnan. »Nur sage ich Euch, lieber Freund, damit Ihr nicht behauptet, ich habe Euch als Verräther überfallen, Ihr müßt Euer Leben völlig verändern.«

»Wie so?«

»Ihr müßt den Harnisch wieder nehmen, den Degen umschnallen, Abenteuer nachlaufen, etwas Fleisch auf den Straßen lassen, wie in vergangenen Zeiten; Ihr wißt unsere Art und Weise von ehemals.«

»Ah, Teufel!« rief Porthos.

»Ja,« ich begreife, Ihr seid verweichlicht, Ihr habt Bauch bekommen und die Faust hat nicht mehr die Elasticität von der die Leibwachen des Herrn Cardinals so viele Proben erhielten.«

»Ah! die Faust ist noch gut, das schwöre ich Euch,« erwiderte Porthos und streckte eine Hand aus, ähnlich einem Hammelsbug.

»Desto besser.«

»Wir sollen also Krieg machen?«

»Ei, mein Gott, ja.«

»Und gegen wen?«

»Seid Ihr der Politik gefolgt, mein Freund?«

»Ich? nicht im Geringsten.«

»Seid Ihr für Mazarin oder für die Prinzen?«

»Ich? ich bin für Niemand.«

»Das heißt, Ihr seid für uns. Desto besser, Porthos, das ist die schönste Lage, um seine Geschäfte zu machen. Wohl, mein Lieber, ich sage Euch, daß ich im Auftrage des Cardinals komme.«

Dieses Wort machte eine Wirkung auf Porthos, als ob man im Jahre 1640 gewesen wäre und es sich um den wahren Cardinal gehandelt hätte.

»Oh, oh!« rief er, »was will Seine Eminenz von mir?«

»Seine Eminenz will Euch in seinen Diensten haben.«

»Und wer hat von mir bei Seiner Eminenz gesprochen?«

»Rochefort, Ihr erinnert Euch.«

»Ja, bei Gott, derjenige, welcher uns in der Zeit so viel Ärger bereitet hat und uns so oft auf den Straßen umherlaufen machte, derselbe, dem Ihr nach und nach drei Degenstiche beibrachtet, die er übrigens nicht gestohlen hat.«

»Ihr wißt, daß er unser Freund geworden ist?« sagte d’Artagnan.

»Nein, ich wußte es nicht. Ah, er hat keinen Groll mehr.«

»Ihr täuscht Euch, Porthos,« versetzte d’Artagnan, »ich habe keinen mehr.«

Porthos begriff nicht ganz, aber man erinnert sich, das Begreifen war nicht seine Stärke.

»Ihr sagt also, der Graf von Rochefort habe von mir mit dem Cardinal gesprochen?«

»Ja, und dann die Königin.«

»Wie, die Königin?«

»Um uns Vertrauen einzuflößen, gab sie ihm den bekannten Diamant, den ich, wie Ihr wißt, an Herrn des Essarts verkauft hatte, und der, ich weiß nicht wie, wieder in ihren Besitz gelangt ist.«

»Aber mir scheint, sprach Porthos mit seinem plumpen Menschenverstand, »sie hätte besser daran gethan, Euch denselben wieder zu geben.«

»Das ist auch meine Meinung,« erwiderte d’Artagnan, »doch was wollt Ihr, die Könige und die Königinnen haben sonderbare Launen. Da sie es aber im Ganzen sind, welche Reichthümer und Ehrenstellen in den Händen haben, Geld und Titel vertheilen, so ist man ihnen ergeben.«

»Ja,« man ist ihnen ergeben,« sagte Porthos. »Ihr seid also ergeben in diesem Augenblick? …«

»Dem König, der Königin und dem Cardinal und habe mich überdies für Eure Ergebenheit verbürgt.«

»Und Ihr sagt, Ihr habet gewisse Bedingungen für mich gemacht?«

»Herrliche, mein Lieber, herrliche, Ihr habt Geld nicht wahr? Vierzigtausend Livres Renten, wie Ihr sagt.«

Porthos wurde mißtrauisch.

»Ei, mein Gott,« versetzte er, »man besitzt nie genug Geld. Madame du Vallon hat eine etwas verwickelte Erbschaft hinterlassen. Ich bin kein großer Schreiber und lebe somit gewissermaßen von einem Tag in den andern.«

»Er fürchtet, ich sei gekommen, Geld von ihm zu entlehnen,« dachte d’Artagnan.

»Ah, mein Freund,« sagte er laut, »desto besser, wenn Ihr beengt seid.«

»Wie, desto besser?« fragte Porthos.

»Ja, Seine Eminenz gibt Alles, was man will, Güter, Geld, Titel.»

»Ah, ah, ah!« rief Porthos, die Augen bei dem letzten Worte weit aufsperrend.

»Unter dem vorigen Cardinal,« fuhr d’Artagnan fort, »verstanden wir nicht, das Glück zu benützen. Ich sage das nicht Euretwegen, der Ihr Eure vierzigtausend Livres Renten habt und der glücklichste Mensch der Welt zu sein scheint.«

Porthos seufzte.

»Demnach, sprach d’Artagnan, »trotz Eurer vierzigtausend Livres Renten und vielleicht gerade wegen Eurer vierzigtausend Livres Renten scheint es mir, als ob sich eine kleine Krone gar nicht übel aus Eurer Carrosse machen würde. Wie?«

»Allerdings,« antwortete Porthos.

»Nun wohl, mein Lieber, gewinnt sie, sie hängt an Eurer Degenspitze. Wir werden uns nicht schaden. Euer Ziel ist ein Titel, mein Ziel ist Geld. Wenn ich hinreichend gewinne, um d’Artagnan wieder aufzubauen, das meine durch die Kreuzzüge verarmten Voreltern seit jener Zeit in Trümmer zerfallen ließen, und um etliche dreißig Morgen Landes umher zu kaufen,l so brauche ich nicht mehr; ich ziehe mich zurück und sterbe in Ruhe.«

»Und ich,« sprach Porthos, »ich will Baron sein.«

»Ihr werdet es.«

»Habt Ihr nicht auch an unsere Freunde gedacht?« fragte Porthos.

»Allerdings, ich habe mit Aramis gesehen.«

»Und was will er, Bischof werden.«

»Aramis,« erwiderte d’Artagnan, welcher Porthos nicht entzaubern wollte, »Aramis, stellt Euch vor, mein Lieber, ist Mönch und Jesuit geworden. Er lebt wie ein Bär und denkt nur an sein Seelenheil. Meine Anerbietungen konnten ihn nicht bestimmen.«

»Desto schlimmer,« sagte Porthos. »Er hatte Geist, und Athos?«

»Ich habe ihn noch nicht gesehen, werde ihn aber besuchen, wenn Ich Euch verlasse. Wißt Ihr, wo ich ihn finden kann?«

»Bei Blois, auf einem kleinen Landgut, das er, ich weiß nicht von welchem Verwandten, geerbt hat.«

»Und dieses heißt?«

»Bragelonne. Begreift Ihr wohl, mein Lieber, Athos, welcher adelig war, wie der Kaiser, und ein Gut erbt, dass den Grafschaftstitel hat! Was wird er mit allen diesen Grafschaften machen? Grafschaft La Fère, Grafschaft Bragelonne?«

»Dabei hat er keine Kinder? fragte d’Artagnan.

»O! rief Porthos, »man hat mir gesagt, er habe einen jungen Menschen angenommen, der ihm dem Gesichte nach äußerst ähnlich sei.«

»Athos, unser Athos, welcher tugendhaft war, wie Scipio. Habt Ihr ihn gesehen?«

»Nein.«

»Ich werde ihm morgen Kunde von Euch bringen. Unter uns gesagt, ich befürchte, der Wein hat ihn sehr alt gemacht und entartet.«

»Ja,« sprach Porthos, »es ist wahr, er trank viel.«

»Und dann war er älter, als wir Alle.«

Nur um einige Jahre,« versetzte Porthos. Seine ernste Miene gab ihm ein so altes Aussehen.

»Ihr habt Recht. Wenn wir Athos haben, desto besser; wenn nicht, so werden wir ihn zu entbehren wissen. Wir zwei sind so viel Werth, als zehn.

»Ja,« sprach Porthos lächelnd in der Erinnerung an seine alten Heldenthaten, aber wir vier wären so viel werth gewesen, als sechs und dreißig, um so mehr, als das Handwerk rauh sein wird, wie Ihr sagt.«

»Rauh für Rekruten, ja, aber für uns, nein.«

»Wird es lange währen?«

»Gott verdamme mich, es kann drei bis vier Jahre dauern.«

»Wird man sich viel schlagen?«

»Ich hoffe es.«

»Desto bessert, rief Porthos, »Ihr habt keinen Begriff, mein Lieber, wie mir die Knochen krachen, seitdem ich hier bin, Wenn ich Sonntags aus der Messe komme, jage ich zuweilen in den Feldern und auf den Gütern der Nachbarn umher, um einen guten kleinen Streit zu bekommen, denn ich fühle, daß ich dessen bedarf, aber nichts, mein Lieber! Mag man mich nun achten oder fürchten, das Letztere ist wahrscheinlicher, man läßt mich mit meinen Hunden den Klee zertreten, den Leuten gleichsam über den Bauch reiten, und ich komme ärgerlicher als zuvor zurück. Sagt mir wenigstens, schlägt man sich etwas leichter in Paris?«

»In dieser Beziehung sind die Verhältnisse reizend. Keine Edicte, keine Leibwachen des Cardinals, keine Jussac und andere Spürhunde mehr. Seht Ihr, unter einer Laterne, in einer Herberge; überall seid Ihr für Mazarin, seid Ihr Frondeur, man zieht vom Leder, und Alles ist gesagt, Herr von Guise hat Herrn von Coligny auf dem offenen Platze getödtet und damit war es aus.«

»Ah! das ist schön,« rief Porthos.

»Und dann binnen Kurzem,« fuhr d’Artagnan fort, »werden wir Schlachten in Reihe und Glied, Kanonen, Brände haben, darin liegt Abwechselung.«

»Dann bin ich entschieden.«

»Ich habe also Euer Wort!«

»Ja, es ist abgemacht. Ich werde für Mazarin hauen und stoßen; aber …«

»Aber?«

»Aber er muß mich zum Baron machen.«

»Ei! bei Gott!« rief d’Artagnan. »das ist zum Voraus festgestellt. Ich habe es Euch gesagt und wiederhole, »ich verbürge mich für Eure Baronie.«

Auf dieses Versprechen schlug Porthos, welcher nie an einem Worte seines Freundes gezweifelt hatte, wieder den Weg nach dem Schlosse ein.

XIV
Worin nachgewiesen ist, daß, wenn Porthos mit seinem Verhältnisse unzufrieden war, Mousqueton sich mit dem seinigen sehr zufrieden fühlte

Gegen das Schloß zurückkehrend, während Porthos in seinen Baronenträumen schwamm, dachte d’Artagnan an das Elend dieser armen menschlichen Natur, welche stets unzufrieden ist mit dem, was sie hat, und das wünscht, was sie nicht hat. An der Stelle von Porthos hätte sich d’Artagnan als den glücklichsten Menschen der Erde betrachten und damit Porthos glücklich wäre, was fehlte ihm? fünf Buchstaben vor alle seine Namen zu setzen und eine kleine Krone an seinen Wagen malen lassen zu dürfen.

»Ich werde mein ganzes Leben damit hinbringen, rechts und links zu schauen,« sagte d’Artagnan zu sich selbst, »ohne das Gesicht eines völlig glücklichen Menschen zu sehen.«

»Er stellte diese philosophische Betrachtung an, als die Vorsehung ihn Lügen strafen zu wollen schien. In dem Augenblick wo ihn Porthos verließ, um seinem Koche einige Befehle zu geben, sah er Mousqueton auf sich zukommen. Das Gesicht des braven Burschen, abgesehen das einer leichten Bewegung, welche wie eine Sommerwolke seine Physignomie mehr überflorte, als verschleierte, schien das eines vollkommen glücklichen Menschen zu sein.

»Das ist es, was ich suchte,« sprach d’Artagnan zu sich selbst; »aber, ach! der arme Bursche weiß nicht, warum ich gekommen bin.«

Mousqueton hielt sich in einiger Entfernung. D’Artagnan setzte sich auf eine Bank und bedeutete ihm durch ein Zeichen, er möge näher kommen.

»Mein Herr Lieutenant,« sprach Mousqueton die Erlaubniß benützend, »ich habe Euch um eine Gnade zu bitten.«

»Sprich, mein Freund,« sagte d’Artagnan.

»Ich wage es nicht, denn ich fürchte, Ihr könntet denken, das Glück habe mich verdorben.«

»Du bist also glücklich?«

»So glücklich, als man möglicher Weise sein kann, und dennoch könntet Ihr mich glücklicher machen.«

»Nun wohl, sprich, und wenn es von mir abhängt, so soll es geschehen.«

»Oh! gnädiger Herr, es hängt nur von Euch ab.«

»Laß hören.«

»Die Gnade, um die ich Euch bitte, besteht darin, mich nicht mehr Mousqueton, sondern Mouston zu nennen. Seitdem ich Intendant meines gnädigen Herrn bin, habe ich diesen Namen angenommen, welcher würdiger erscheint und dazu dient, mir Achtung bei meinen Untergebenen zu verschaffen. Ihr wißt, wie nothwendig die Subordination bei dem Gesinde ist.«

D’Artagnan lächelte, Porthos verlängerte seinen Namen, Mousqueton verkürzte den seinigen.

»Nun, gnädiger Herr?« sprach Mousqueton zitternd.

»Nun wohl, ja, mein lieber Mouston,« erwiderte d’Artagnan, »sei unbesorgt, ich werde Dein Gesuch nicht vergessen. Und wenn es Dir Vergnügen macht, so werde ich Dich sogar nicht mehr duzen.«

»Oh!« rief Mousqueton, roth vor Freude, wenn Ihr mir eine solche Ehre erweisen würdet, so wäre ich Euch mein ganzes Leben dankbar. Aber das hieße vielleicht zu viel verlangen.«

»Ach,« sagte d’Artagnan in seinem Innern, »das ist sehr wenig, den unerwarteten Plackereien gegenüber, die ich diesem armen Teufel bringe, der mich so gut empfangen hat.«

»Und der gnädige Herr bleibt lange bei uns?« sprach Mousqueton, dessen Angesicht, zu seiner vollen Heiterkeit zurückgekehrt, wie eine Gichtrose aufblühte.«

»Ich reise morgen ab, mein Freund,« antwortete d’Artagnan.

»Ah, gnädiger Herr,« sagte Mousqueton »Ihr seid also nur gekommen, um uns Kummer zu machen?«

 

»Ich befürchte es,« sprach d’Artagnan so leise, daß Mousqueton, der sich mit einer Verbeugung zurückzog, es nicht hören konnte.

Ein Gewissensbiß regte sich im Innern von d’Artagnan, obgleich sein Herz sich bedeutend verhärtet hatte. Er bedauerte es nicht, Porthos auf eine Bahn zu versetzen, wo sein Leben und sein Vermögen gefährdet werden sollten, denn Porthos wagte Alles dies freiwillig für einen Baronentitel, den er seit fünfzehn Jahren zu erlangen trachtete. Aber Mousqueton, der nichts wünschte, als Mouston genannt zu werden, war es nicht grausam, diesen seinem kostbaren Leben, der Hülle und Fülle zu entziehen? Dieser Gedanke beschäftigte ihn, als Porthos wieder erschien.

»Zu Tische!« sprach Porthos.

»Wie, zu Tische?« fragte d’Artagnan. »Wie viel Uhr ist es denn?«

»Ei, mein Lieber, es ist ein Uhr vorüber.«

»Euer Wohnort ist ein wahres Paradies, Porthos, man vergißt die Zeit. Ich folge Euch, aber ich habe keinen Hunger.«

»Kommt, wenn man nicht immer essen kann, so kann man doch wenigstens immer trinken. Das ist eine von den Maximen des armen Athos, deren Richtigkeit ich anerkannt habe, seitdem ich mich langweile.«

D’Artagnan, den seine gascognische Natur stets ziemlich nüchtern gelassen hatte, schien nicht eben so sehr, wie sein Freund, von der Wahrheit des Axioms von Athos überzeugt. Nichtsdestoweniger that er, was er konnte, um sich auf der Höhe seines Wirthes zu erhalten. Während er indessen Porthos beim Essen zuschaute und nach Kräften trank, kam d’Artagnan wieder der Gedanke an Mousqueton und zwar um so stärker, als Mousqueton, ohne selbst bei Tische zu serviren, was unter seiner neuen Stellung gewesen wäre, von Zeit zu Zeit an der Thüre erschien und seine Dankbarkeit gegen d’Artagnan durch das Alter und, das Gewächse der Weine, die er auftragen ließ, kundgab.

Bei dem Dessert, als Porthos auf ein Zeichen von d’Artagnan seine Lackeien weggeschickt hatte und sich die zwei Freunde allein befanden, sagte d’Artagnan:

»Porthos, wer wird Euch bei Euren Feldzügen begleiten?«

Porthos antwortete natürlich:

»Mouston, wie es mir scheint.«

Das war ein Schlag für d’Artagnan. Er sah bereits das wohlwollende Lächeln des Intendanten sich in eine Grimasse des Schmerzes verwandeln.

»Doch, mein Freund,« versetzte d’Artagnan, »Mouston scheint mir nicht mehr in der ersten Jugend zu stehen. Ueberdies ist er sehr dick geworden und hat vielleicht die Gewohnheit des selbstthätigen Dienstes verloren.«

»Ich weiß es,« erwiderte Porthos; »aber ich bin an ihn gewöhnt, und überdies würde er mich nicht gerne verlassen- Er liebt mich zu sehr.«

»O blinde Eitelkeit!« dachte d’Artagnan.

»Und dann,« sprach Porthos, »habt Ihr nicht immer noch denselben Lackeien in Eurem Dienste, den guten, den braven, den gescheitert … Wie nanntet Ihr ihn doch?«

»Planchet. Ja, ich habe ihn wiedergefunden. Aber er ist nicht mehr Lackei.«

»Was ist er denn?«

»Mit seinen sechzehnhundert Livres, Ihr wißt, die sechzehnhundert Livres, die er bei der Belagerung von La Rochelle durch die Überbringung eines Briefes an Lord Winter gewonnen hat, hat er einen kleinen Laden Rue des Lombards eröffnet und ist Zuckerbäcker.«

»Ah, er ist Zuckerbäcker in der Rue des Lombards? Aber wie kommt es, daß er Euch folgt?«

»Er hat einige Streiche gemacht,« erwiderte d’Artagnan, »und befürchtet deßhalb beunruhigt zu werden.«

»Nun wohl, wenn man Euch einst gesagt hätte, mein Lieber, Planchet würde eines Tages Rochefort retten, und Ihr würdet ihn deßhalb verbergen?«

»So hätte ich es nicht geglaubt. Aber was wollt Ihr? die Ereignisse ändern die Menschen.«

»Nichts ist wahrer,« sagte Porthos. »Aber was sich nicht ändert, oder was sich vielmehr nur ändert, um besser zu werden, das ist der Wein. Kostet einmal diesen. Es ist ein spanisches Gewächs, das unser Freund Athos sehr achtete, es ist Xeres.«

In diesem Augenblick kam der Intendant, um seinen Herrn über den Küchenzettel des andern Tages und auch über die beabsichtigte Jagdpartie befragen.

»Sage mir, Mouston,« sprach Porthos, »meine Waffen, sind in gutem Stande?«

D’Artagnan fing an auf dem Tische zu trommeln, um seine Verlegenheit zu verbergen.

»Was für Waffen, gnädiger Herr?« fragte Mouston.

»Meine Kriegswaffen.«

»Ja, gnädiger Herr, Ich glaube wenigstens.«

»Du wirst Dich morgen überzeugen und sie putzen lassen, wenn es nothwendig ist.«

»Welches von meinen Pferden ist der beste Renner?«

»Vulcan.«

»Welches ist am bestes für Strapazen?«

»Bayard.«

»Welches Pferd liebst Du für Deine Person?«

»Ich liebe Rustand, gnädiger Herr. Es ist ist ein gutes Thier, mit dem ich mich am besten verständige.«

»Es ist kräftig, nicht wahr?«

»Normanne mit Mecklenburger gekreuzt. Er würde Tag und Nacht gehen.«

»So ist es gut. Du läßt die drei Thiere gehörig stärken, putzest meine Waffen oder läßt sie putzen, dann Pistolen für Dich und ein Jagdmesser.«

»Wir reisen also, gnädiger Herr?« sprach Mousqueton, bereits sehr unruhig.

D’Artagnan, welcher bis jetzt nur unzusammenhängende Dinge getrommelt hatte, schlug einen Marsch.

»Noch etwas Besseres, Mouston,« antwortete Porthos.

»Wir machen eine Expedition, gnädiger Herr?« sprach der Intendant, dessen Rosen sich in Lilien zu verwandeln anfingen.

»Wir treten wieder in den Dienst, Mouston,« erwiderte Porthos, indem er seinem Schnurrbart die martialische Biegung zu geben versuchte, die er verloren hatte.

Diese Worte waren kaum ausgesprochen, als Mousqueton von einem Zittern befallen wurde, das seine dicken, geaderten Backen schüttelte. Er schaute d’Artagnan mit einer unbeschreiblichen Miene zarten Vorwurfs an, die der Offizier nicht ertragen konnte, ohne sich gerührt zu fühlen.

Dann wankte er und sprach mit einer beinahe erstickten Stimme:

»Dienst, Dienst bei der Armee des Königs?«

»Ja oder Nein. Wir ziehen ins Feld, suchen allerlei Abenteuer und fangen das Leben von ehemals wieder an.«

Dieses Wort fiel wie ein Blitzstreich auf Mousqueton, es war dieses furchtbare Ehemals, was das letzte so angenehm machte.

»Oh, mein Gott! was höre ich?« sprach Mousqueton, mit einem immer mehr flehenden Blicke an die Adresse von d’Artagnan gerichtet.

»Was wollt Ihr, mein armer Mouston?« sprach d’Artagnan. »Das Schicksal …«

Trotz der Vorsicht von d’Artagnan, ihn nicht zu duzen und seinem Namen das von ihm gewünschte Maß zu geben, empfing Mousqueton nichtsdestoweniger den Schlag, und dieser Schlag war so furchtbar, daß er ganz niedergeschmettert hinausging, wobei er die Thüre zu schließen vergaß.

»Dieser gute Mousqueton! er kennt sich nicht vor Freude!« sagte Porthos mit dem Tone, dessen sich Don Quichote wohl bediente, als er Sancho Pansa aufforderte, seinen Esel zu einem letzten Feldzuge zu satteln.

Die zwei Freunde, die nun allein waren, fingen an von der Zukunft zu sprechen und Luftschlösser zu bauen. Der gute Wein von Mousqueton ließ d’Artagnan eine glänzende Perspective von Quadrupeln und Pistolen, Porthosdas blaue Band und den Herzogsmantel erschauen. Es ist nicht zu verbergen, daß sie auf dem Tische schliefen, als man kam und sie aufforderte, zu Bette zu gehen.

Doch am anderen Morgen wurde Mousqueton einigermaßen von d’Artagnan getröstet, der ihm mitteilte, der Krieg würde wahrscheinlich im Herzen von Paris und im Bereiche den Schlosses du Vallon, welches unweit von Corbeille lag, von Bracieux, welches bei Melun, und von Pierrefonds, welchen zwischen Compiègne und Villers-Cotterets war, geführt werden.

Aber eo scheint mir, daß ehemals … « sprach Mousqueton schüchtern.

»Oh,« sagte d’Artagnan, »man führt den Krieg nicht mehr auf die Weise, wie ehemals. Gegenwärtig sind es diplomatische Angelegenheiten, fragt nur Planchet!«

Mousqueton zog Erkundigungen bei seinem alten Freunde ein, welcher in jeder Beziehung das, was d’Artagnan gesagt hatte, bestätigte. Nur, fügte er bei, laufen in diesem Kriege die Gefangenen Gefahr, gehenkt zu werden.

»Pest!« sprach Mousqueton, »ich glaube, die Belagerung von La Rochelle wäre mir lieber.«

Porthos, nachdem er seinen Gast ein Reh hatte erlegen lassen, nachdem er ihn von seinen Waldungen auf seinen Berg, von seinem Berg an seine Teiche geführt, nachdem er ihn seine Windhunde, seine Meute, Gredinet, kurz Alles, was er besaß, gezeigt und ihm darauf weitere verschwenderische Mahle gegeben hatte, forderte von d’Artagnan, der ihn nun verlassen mußte, um seinen Weg fortzusetzen, bestimmte Instruktionen.

»So hört, mein Freund,« erwiderte der Bote, »ich brauche vier Tage von hier nach Blois, einen Tag bleibe ich dort, drei bis vier Tage brauche ich zur Rückkehr nach Paris. Reist also in einer Woche mit Euerer Equipage ab; nehmt Euer Absteigquartier in der Rue Tiquetonne im Gasthofe zur Rehziege und erwartet dort meine Rückkehr.