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Olympia von Clèves

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»Olympia!« murmelte er, »was haben Sie gesagt?«

»Ich habe gesagt, ich schenke dieser Frau den Ring, den Sie Ihr schon geschenkt haben, nachdem Sie ihn mir gestohlen. Ich spreche Euch Beide von den Gewissensbissen und den Galeeren frei.«

Banniére erhob sich ganz zerzaust und ganz zitternd.

»Ich habe Ihren Ring der Catalane gegeben?« sagte er.

»Sie trägt Ihn an ihrem Finger mit den Ringen ihrer Liebhaber; sie hätte Ihnen wenigstens die Ehre erweisen müssen, denselben allein zu tragen. Der Rubin ist es wohl wert.«

»Sie sagen, die Catalane trage am Finger Ihren Ring?«

»Den Ring von Herrn von Mailly, ja, Herr Banniére.«

»Olympia, wir wollen die Catalane hierherkommen lassen; Olympia, wenn Sie diesen Ring am Finger trägt, so werden wir machen, daß sie gesteht, von wem sie ihn hat.«

»Oh!«

»Olympia, ich schwöre Ihnen bei Allem, was es Heiliges aus dieser Welt gibt, ich schwöre Ihnen bei der Liebe, die ich für Sie habe . . . das beleidigt Sie! . . . bei der Religion . . . Sie lachen! . . Ich ersticke vor Wut und Schmerz! Ich schwöre Ihnen bei Ihrer Mutter, daß ich nie diesen Ring der Catalane gegeben habe . . .«

»Die ihn am Finger trägt! Schwören Sie mir auch, daß Sie ihn mir nicht gestohlen haben!«

»Ich habe ihn gestohlen! ja, gestohlen! Dieses Wort ist keine Strafe, welche ärgerlich genug! Ich habe gestohlen! Olympia, das ist wahr, doch es geschah in der Absicht, diesen Ring zu verkaufen und mit dem Erlöse zu spielen, um mich zu bereichern. Olympia, ich kann nicht mehr lügen; wozu? die Beweise sind da. Ich habe den Ring an den Juden Jacob verkauft; er wird es Ihnen sagen. Nie habe ich auch nur an diese Frau gedacht. Ihr den Ring von Ihnen schenken! oh! lieber wäre ich gestorben!«

»Sie wollten ihr Ihre Liebe schenken.«

»Olympia, denken Sie das nicht. Und dann, was bin ich? nichts, als ein elender Gegenstand! Ihren Ring verschenken, Olympia, nie! nie!«

Olympia schüttelte den Kopf mit einer eisigen Kälte, die Banniére außer sich brachte.

»Sie glauben mir nicht?« rief er.

»Nein.«

»Seien Sie doch nicht so halsstarrig; Sie werden es später bereuen. In einer halben Stunde wird der Beweis kommen; ich laufe zu dem Juden. Oh! nein, ich kann nicht dahin geben: Sie würden glauben, ich habe mich mit ihm verständigt; ich bleibe hier. Gehen Sie zu Ihm, Olympia; oder schreiben Sie ihm vielmehr, denn Sie sind leidend, und Sie können nicht gehen. Mein Gott! haben Sie Mitleid mit mir! Sie sehen wohl, daß ich nicht lüge. Daß Ich Ihnen diesen Ring genommen habe, ist ein Verbrechen, doch es ist kein Diebstahl; ich habe mir dieses Geld nicht zu Nutze gemacht und noch viel weniger diese Frau davon profitieren lassen. Oh! drücken Sie mich nicht zu Boden; ich hasste diesen Ring, er ist ein Andenken für Sie, ein vielleicht süßes Andenken, für mich ein gräuliches, verhasstes! Olympia, ich flehe Sie an, lassen Sie diese unempfindliche Miene! Olympia, treiben Sie mich nicht zur Verzweiflung. Sie klagen mich an, ich verteidige mich. Greifen Sie nach den Beweisen; es wird immer noch Zeit sein, mich zu verdammen, wenn Sie den Beweis in Händen haben.*

»Wozu?« erwiderte sie; »Sie sehen mich todt, seitdem Sie mit mir sprechen; ich habe Alles, was mir möglich war, gethan, um in mir ein menschliches Gefühl wiederzuerwärmen: ich finde nichts; die Liebe, oh! sie ist todt; das Mitleid, todt; zwischen den zwei Extremen, welche Masse von Illusionen! Verteidigen Sie sich nicht, es ist nicht der Mühe wert; ich habe Ihren Ring am Finger der Catalane gesehen!«

»Warum sollte sie ihn nicht vom Juden gekauft haben?«

»Das ist schwach, finden Sie etwas Anderes, Herr Banniére.«

»Wenn es aber dennoch wahr ist!« rief der Unglückliche im Paroxysmus der Tollheit. »Wenn man Ihnen die Versicherung gibt, wenn man es Ihnen beweist, wenn. . .«

»Wäre der Jude da und sagte es mir, käme die Catalane zu meinen Füßen und sagte es mir, ich würde es nicht glauben.«

»Olympia, mein Gott!«

»Das ist das Unglück von dieser Art von Abenteuern. Blind ist diejenige, welche nie getäuscht worden ist, wie ich es bin! Vertrauen und Misstrauen haben jedes eine Binde aus den Augen: jenes, weil es das Böse nicht sehen will, dieses, weil es das Gute nicht sehen will.«

Verwirrt, erschöpft an Beweggründen und Worten, trat Banniére ans Fenster, um ein wenig Lust zu schöpfen.

Olympia blieb düster und unbeweglich an ihrem Platze.

In der Sekunde, wo Banniére, nachdem er die Augen zum Himmel ausgeschlagen, den er um eine Eingebung bat, sich wieder gegen Olympia umwandte, um einen letzten Versuch zu machen, drang ein Schrei von der Straße empor und fesselte ihn an seinen Platz.

»Rühren Sie sich nicht, Banniére, oder Sie sind des Todes,« sagte eine Stimme.

XXXIII.
Die Schützen

Banniére hörte die seltsame Ermahnung, als man ihm zurief, und neigte sich gegen die schwarze Straße hinaus.

Olympia bebte. Banniére war ernstlich bedroht, und die Liebe war nicht so todt im Grunde ihres Herzens, als sie es selbst glaubte.

Indem er sich hinaus neigte, sah Banniére dem Hause gegenüber Lederwerk von Soldaten und längs den Mauern glänzende Bajonette.

Die Bewegung, die er gemacht, war beinahe unmerklich und glich nicht einer Fluchtbewegung; dennoch richteten sich die Flintenläufe gegen ihn.

»Rühren Sie sich nicht, oder man feuert auf Sie,« wiederholte die Stimme.

Olympia vergaß Alles. Sie eilte zu ihm.

»Was ist das?« rief sie erschrocken.

»Im Namen des Königs,« sprach unten die Stimme eines Commissär, der, nachdem man ihm die Thür geöffnet, in das Haus eindrang, »im Namen des Königs verhafte ich Sie.«

»Mein Gott! was bedeutet denn das?« wiederholte Olympia, die sich aus die Schulter von Banniére stützte.

»Oh! es sind ohne Zweifel die Soldaten, die Sie von der Polizei haben verlangen lassen, um Ihren Dieb zu verhaften, Olympia,« sagte Banniére, der das Zittern, welches sich seiner bemächtigte, nicht bewältigen konnte.

Olympia hatte nicht einmal Zeit, zu protestieren. Die Thür des Zimmers wurde geöffnet, und der erschrockene Lackei trat, dem Commissär und zwei Soldaten voranschreitend, ein.

»Das ist Banniére,« sagte der Beamte,«ich erkenne ihn.«

»Aber was wollen Sie denn?« fragte mit schwacher Stimme der Unglückliche.

Der Commissär ging auf ihn zu, bezeichnete ihn mit dem Finger seinen Soldaten und wiederholte die Worte, die er schon gesagt hatte:

»Ich verhafte Sie im Namen des Königs,«

»Was hat er denn gethan?« rief Olympia.

»Das ist die Sache der Richter, die über den Herrn zu urteilen haben werden. Ich habe ein Mandat, und ich vollziehe es.«

Man führte Banniére ab.

Von diesem Unglücklichen durch die Soldaten getrennt, fiel Olympia sterbend in ihren Lehnstuhl zurück.

Es war in Allem dem Etwas, worüber sie sich keine Rechenschaft geben konnte, und was sie erschreckte.

Durch welches Verhängnis folgte unmittelbar auf die Drohung, die sie bei verschlossenen Thüren ausgesprochen, eine so furchtbare Wirkung?

Olympia unterlag den Gewissensbissen, daß sie eine so barbarische Äußerung gethan, welche so schnell in Erfüllung ging.

Banniére aber war, von den Soldaten fortgezogen, schon verschwunden.

Er war verschwunden, immer mehr überzeugt, Olympia sei die Ursache seiner Verhaftung.

Banniére täuschte sich.

Seitdem sie die Entdeckung von der Untreue von Banniére und dem Verluste ihres Ringes gemacht, hatte Olympia weder die Zeit, noch die Mittel gehabt, die Gerichte in Kenntnis zu setzen.

Aber seit der Offenbarung der Catalane hatte der Abbé d'Hoirac vier und zwanzig Stunden gehabt.

Er hatte sie benutzt als ein Mann, den es drängt, seine Rache und seine Freiheit zu finden.

Dem zu Folge hatte er sich zum Official begeben und diesem die Sache selbst auseinandergesetzt.

War es nicht schändlich, daß mit Verachtung der göttlichen und menschlichen Gesetze, so sein Gelübde und seine Verpflichtungen brechend, ein Mensch die Kirche verlassen hatte, um sich ins Theater zu werfen?

Der Vikar des Erzbischofs zeigte sich, wie man leicht begreift, sehr empfindlich bei diesem so gestellten Theorem.

Er antwortete, das Gelübde des Noviciats brechen sei ein Vergehen.

Entzückt darüber, daß seine Meinung ein Echo erweckt hatte, fuhr der Abbé d'Hoirac fort:

»Nicht wahr, das Ärgernis geht abscheulicher aus, kommt es von Leuten, welche eingesetzt sind, um ein gutes Beispiel zu geben?«

Der Vicar des Bischofs erwiderte, er sei glücklich, Herrn d'Hoirac, der einen etwas weltlichen Ruf habe, in einer so frommen Gesinnung zu finden.

Der Abbé verbeugte sich strahlend.

»Sie haben einen ärgerlichen Priester zu denunzieren?« fragte der Vikar.

»Ja, mein Herr,« antwortete der Abbé.

»Und dieser Priester ist Schauspieler geworden?«

»Ja, mein Herr.«

»Unsere Macht ist sehr beengt durch das Parlament,« sagte der Vikar; »wir haben indessen immerhin das Nachforschungsrecht.«

»Ah!« rief der Abbé d'Hoirac, »ich sage Ihnen zum Voraus, Sie haben es mit einem Burschen zu tun, der eine feine Nase hat, und während der Nachforschung wird er die Jagd riechen und verschwinden.«

»Wie heißt er?«

Der Abbé zögerte, seinen Namen zu sagen. Eine schlechte Handlung kommt nie frei aus dem Herzen eines redlichen Mannes, aus dem sie indessen zuweilen kommt.

»Es ist derjenige, welcher die Kaiser im Theater der Stadt spielt,« sagte der Abbé.

»Ah Banniére also?« versetzte der Vikar, der über Theaterdinge, wie gewisse Geistliche jener Zeit, sehr unterrichtet war.

»Ganz richtig.«

»Er! er spielt nicht schlecht,« bemerkte der Vikar; »ich liebe sein Auftreten; er hat ein edles Gebärdenspiel und eine wohlklingende und biegsame Stimme.«

 

»Ja. Oh! ich greife Ihn durchaus nicht in dieser Beziehung an.«

»Und Sie sagen, es sei ein entwichener Noviz?«

»Von den Jesuiten in Avignon, ja.«

»Ich will an den ehrwürdigen Pater Mordon schreiben, daß er ihn reklamiert.«

»Gut! Doch, wie ich Ihnen zu sagen die Ehre gehabt habe, wenn die Reklamation des ehrwürdigen Pater Mordon ankommt, wird Banniére entflohen sein,«

Der Vikar kratzte sich einen Augenblick am Kinn.

»Ich sehe, was Sie gern haben möchten,« sagte er; »das wäre eine provisorische Verhaftung, was wir beim Officialat einen Vorsichtsverhaft nennen.«

»Zur Verherrlichung der Moral,« sagte der Abbé.

»Ja; ad majorem Dei gloriam,« sprach lachend der Vikar des Erzbischofs, der einen gewissen Geruch von Jansenismus ausströmte und nicht ungern der Gesellschaft Jesu einen Hieb versetzte, wenn sich die Gelegenheit bot.

Der Abbé d'Hoirac lächelte und zeigte dabei seine schönen weißen Zähne.

»Sie interessieren sich also für die Jesuiten?« fragte der Official lächelnd wie der Abbé, doch leider ohne Zähne.

»Ich liebe ein wenig überall,« erwiderte der Abbé, »und in diesem Punkte folge ich dem Beispiele meines Verwandten, des Erzbischofs, der mehr Schäfer als Hirte ist. Ihr Anderen, die Ihr von der alten Schule, Ihr seid ausschließlich und begreift das nicht. Lebte der selige König, so würde man Euch roch als Arnoldisten und als Portroyalisten taxieren! doch ich, ein Jesuit, das heißt der Biene von Horaz ähnlich, ich pflücke ein wenig da und dort die Blumen der Orthodoxie.«

»Und wären sie auf dem Theater,« sagte mit seinem feinsten Lächeln der Official.

»Ich habe gesagt überall, Herr Vikar,« erwiderte d'Hoirac; »so werde ich also nicht nötig haben, an den Freund meines Oheims den ehrwürdigen Pater Mordon zu schreiben, und Sie wissen mir Dank, nicht wahr, daß ich Ihnen das Verdienst bei ihm lasse?«

»Ganz gewiß, mein lieber Abbé, ich schicke mich vortrefflich darein, den Herren Jesuiten nützlich zu sein, wenn sie uns angenehm zu sein suchen. Der ehrwürdige Pater Mordon ist ein Mann von Geist, er wird uns den Dienst vergelten, den ich ihm leisten will.«

»Und wann werden Sie diesen Vorsichtsverhaft ausführen?« fragte d'Hoirac.

»Wann Sie es für dienlich erachten.«

»Wollen Sie beute Abend?«

»Heute Abend?«

»Ja.«

»Ist das möglich?«

»Vollkommen.«

»Heute Abend also. Geben Sie einer Art der Verhaftung den Vorzug?«

»Durchaus nicht. Lassen Sie uns nur jedes Aufsehen vermeiden.«

»Wir werden ihn also in seinem Hause verhaften?«

»Ich glaube, das wird da« Beste sein.«

»Wo wohnt er?«

»Ich weiß es nicht genau.«

Der Abbé wollte nicht das Ansehen haben, als wüsste er, wo Banniére wohnte: das hieß zu gut wissen, wo Olympia wohnte.

»Ah! Teufel!« versetzte der Vikar, »Sie wissen es nicht genau?«

»Man kann sich im Theater erkundigen,« bemerkte d'Hoirac.

»Sie haben Recht, das wird geschehen.«

»Eine letzte Frage.«

»Sprechen Sie.«

»Ich bitte, Herr Vikar, erklären Sie mir den Gang einer Angelegenheit von der Art derjenigen, welche uns beschäftigt.«

»Das ist leicht.«

»Ich höre.«

»Vorsichtsverhaft, Einkerkerung.«

»Provisorisch?«

»Immer provisorisch! Ei! Herr Abbé, Sie wissen wohl, daß in einem solchen Falle Alles nur provisorisch ist. Einkerkerung, habe ich gesagt, Reklamation des ehrwürdigen Pater Provisor, Debatte, provisorische Wiederaufnahme des Novizen in das Kloster, Instruktion seines Prozesses vor dem Official.«

»Ah! vor dem Official von Avianon?«

»Nein! nein! vor dem Official der Örtlichkeit, in der der Aufenthalt des Flüchtlings und seine Verhaftung stattgefunden haben.«

»Sehr gut! der Official von Lyon folglich?«

»Der Official von Lyon, ja; ist Ihnen das zufällig unangenehm?« fragte hinterhältig der Vikar.

»Durchaus nicht, mein Herr. Hernach?«

»Hernach, sagen wir, Prozess.«

»Nicht wahr, das dauert lange, ein geistlicher Prozess?«

»Oh! das endigt nie, besonders wenn ein Mächtiger ein Interesse dabei hat, daß es lange dauert.«

»Aber während dieser Zeit wäre der Unglückliche also immer Gefangener?«

»Nein: sobald er den Jesuiten zurückgegeben ist, wird er wieder Zögling, und da die ehrwürdigen Väter außerordentlich geschickt im Zurückhalten derjenigen sind, welche nicht bei ihnen bleiben wollen, da sie sehr unangenehm gegen diejenigen sein können, welche ihnen widerstehen, so ist es beinahe gewiß, daß der Noviz nach Verlauf von zwei bis drei Jahren sehr gutwillig Prozess tun wird.«

»Ei! wer weiß?« erwiderte der Abbé, der, ganz voll von Erinnerungen an Olympia, wenig geneigt war, zu glauben, nachdem man sie gekannt, könne man sie vergessen.

»In jedem Fall,« fuhr der Vikar des Erzbischofs fort, welcher wohl sah, daß den Abbé etwas peinigte, und der ihn durchaus beruhigen wollte, »in jedem Fall, mag er Gefangener, mag er Jesuit sein, wird unser ärgerlicher Noviz In langer Zelt nicht mehr, nie mehr, was noch länger ist, der Welt solche Ärgernisse geben, die Ihnen mit Recht bei Ihrer frommen Gesinnung so verdrießlich gewesen sind.«

Der Abbé dankte dem Offcial und nahm von ihm Abschied, fest entschlossen, erst nach dem Verschwinden des Haupthindernisses bei Olympia wieder zu erscheinen.

Und in der Tat, wie es der Herr Vicar vorhergesagt, schon an demselben Abend wurde auf seine Requisition Banniére durch Bewaffnete, mit einem Commissär an der Spitze, verhaftet, was wir im vorhergehenden Kapitel gesehen haben.

Der Anzeigebrief kam dem ehrwürdigen Pater Mordon am Tage nach dem Vorsichtsverhafte zu.

Entzückt, seine Beute wiederzufinden, richtete der Jesuit an den Official von Lyon seine gerichtliche Reklamation; diese Reklamation wurde dem Läufer des Collegiums anvertraut, einem verständigen Boten, der, wie die Mauleselin von Phädrus, wenn es sein musste und nach dem Bedürfnisse des Ordens, und zwar immer ad majorem Dei gloriam, zu laufen und zu traben wusste, und der Bote kam zwei Tage nach der kleinen Eskorte an, welche, Banniére ins Gefängnis führend, mit ziemlich hastigem Schritte marschierte. Es ist dies die Gewohnheit aller Schützen, unruhiger Leute, welche nach dem Augenblick streben, wo sie ihrer Verantwortlichkeit durch das Spiel von fünf bis sechs guten Niegeln entbunden werden.

Banniére äußerte keine große Neigung, sich zu empören. Er war In eine so düstere Verzweiflung versunken, daß man ohne die maschinenmäßige Tätigkeit seiner Beine, welche dem Impulse gehorchten, den ihnen von Zeit zu Zeit einige Püffe der Schützen gaben, den armen Jungen für versteinert wie die Frau von Loth nach ihrer unglücklichen Neugierde hätte halten können.

Die Schützen liefen also dem Commissär nach, und der Commissär schlug seinen Rock hinauf, um rascher zu gehen, als bei der Wendung einer Straße diese Eskorte mit einer andern zusammentraf, welche aus der anliegenden Straße hervorkam.

Der Commissär stieß an einen Dragoner, der eine Laterne trug; erzürnt gab ihm der Dragoner, welcher ihn nicht erkannte, den Stoß mit Heftigkeit zurück und rief ihm zu:

»Tölpel, siehst Du meinen Offizier nicht?«

Der Commissär wollte sich hierüber aufhalten und untersuchen, ob der Offizier nicht nur ein Lieutenant sei; doch beim Scheine der Laterne erkannte der Beamte einen Obersten; er steckte seinen Verdruß wieder ein und trat aus die Seite.

Man konnte sodann zwischen drei Dragonern, von denen zwei in einiger Entfernung folgten, einen sehr schönen Cavalier, ganz frisch von Spitzen und ganz von Rosen duftend, sehen.

Hinter den Dragonern war ein kleiner Lackei, der ihm seinen Degen und seinen Mantel trug.

Der Oberst, nachdem er den Commissär und die Alguazils schief angeschaut hatte, sagte zu dem Manne mit der Laterne:

»Ah! ah! leuchte ein wenig, Laverdrie; das ist, glaube ich, Wildbret hinter einem Commissär.«

»Ja, Herr Oberst,« antwortete demütig der Schwarzrock.

»Sehr gut, sehr gut, tun Sie Ihren Dienst,« sprach der Oberst mit einer gewissen Verachtung. . . »Doch sagen Sie, in welcher Straße bin ich?«

Der Commissär erwiderte:

»In der Rue de la Reale, Herr Oberst.«

»Oh! das ist es nicht, was ich will. Ist nicht hier in der Nähe die Rue Montyon?«

»Sie sind bei derselben; wir kommen daraus.

»Sehr gut, ich danke.«

»Die erste links, Herr Oberst.«

»Vorwärts, Laverdrie.«

»Ja, mein Oberst.«

»Und Du,« sprach der Offizier zum Lackei, »kundschafte mir ein wenig die Wohnung von Fräulein Olympia von Clèves aus.«

Der Lackei ging rascher und schritt bald denjenigen voran, welchen er kurz zuvor gefolgt war.

Beim Namen von Olympia schien Banniére aus einem Todesschlafe zu erwachen. Er öffnete die Augen, und sein Geist erblickte die Laterne, die Uniformen, die Epaulette, hörte die Tritte, die Sporen, die Stimmen.

Dem zu Folge setzte er sich auf einen Weichstein, unfähig, einen Schritt mehr zu machen.

»Ah! mein Gott!« wiederholte er, »ah! mein Gott!«

»Nun! gehen wir oder gehen wir nicht?« fragte der Commissär.

»Herr Commissär, der Gefangene geht nicht mehr,« antwortete ein Schütze.

»Pufft, pufft!«

»Wir haben gepufft, Herr Commissär.«

»So stecht.«

»Wir haben gestochen, Herr Commissär.«

Der Commissär näherte sich ganz wütend.

Er hatte nie etwas Ähnliches gesehen; das Puffen fand zuweilen Widerspenstige, das Stechen nie.

Banniére saß aus dem Weichsteine ganz bleich, ganz entblößt, ganz gequetscht. Seine glasigen Augen wandten sich beharrlich der Rue Montyon und der Stelle zu, wo er den Lackei, die Laterne und die zwei Dragoner im Gefolge des Obersten, der sich ohne allen Zweifel zu Olympia begab, hatte verschwinden sehen.

»Ah! mein Gott!« murmelte er, »so erklärt sich die Sache: sie erwartete einen neuen Liebhaber, und um sich meiner zu entledigen, hat sie mich verhaften lassen. Ah! mein Gott!«

Ein solcher Gedanke war allerdings im Stande, die Haut eines Liebenden, und wäre es die empfindlichste gewesen, dergestalt zu gerben, daß sie Püffe und Stiche auszuhalten vermochte.

Der Commissär wandte das letzte Mittel an, welches ihm das Gesetz ließ.

Er befahl, Banniére aus ein Bett von verschlungenen Flinten zu heben, und der arme Junge wurde aus diese Art bis zum Stadthaus getragen, wo man ihn in's Gefängnis brachte.

Die Schützen litten mehr als er; sie fanden ihn sehr schwer.

XXXIV.
Herr von Mailly

Olympia hatte sich von dem Schmerze und dem Schrecken, verursacht durch die Verhaftung von Banniére, noch nicht erholt, als sie abermals Stimmen vor ihrer Thür auf der Straße und einen Augenblick nachher in ihrem Vorzimmer hörte.

Noch erschrocken über den Besuch der Schützen, zögerte der Diener nicht, ohne sie zu melden, eine neue Uniform in Begleitung von mehreren andern einzuführen. Der würdige Junge würde ein ganzes Heer eingeführt haben, wäre es, selbst im Einzelnen, vor der Thür seiner Gebieterin erschienen.

Olympia stürzte nach der Thür, um die Ursache des Geräusches zu erfahren, und in der Hoffnung, man bringe ihr Banniére wieder; doch sie wich plötzlich zurück und rief:

»Herr von Mailly!«

Immer gefolgt von seinem Laternenträger, durchschritt in der Tat der Oberst die Wohnung, müde, zu fragen, ob Fräulein von Clèves zu Hause sei, und ungeduldig, weil er keine Antwort erhielt.

»Ja, ich, Madame,« sagte er, »Ich selbst, Sie haben da einen sehr schweigsamen Lackei,«

»Herr von Mailly!« wiederholte Olympia, deren sehr geschwächter Geist diesem neuen Sturme vollends unterlag.

»Ei. . . ich bringe hier die Wirkung eines Gespenstes . . . die Wirkung eines Ehemannes hervor!« sagte der Oberst lächelnd.

»Verzeihen Sie! verzeihen Sie!« flüsterte Olympia.

Die Dragoner und der Lackei entfernten sich, als sie sahen, daß der Oberst Fräulein von Clèves bei der Hand genommen hatte.

Sie setzte sich halb todt.

»Ich erschrecke Sie oder Ich bin Ihnen lästig.« sagte Herr von Mailly artig, »und ich will ebenso wenig das Eine als das Andere, ebenso wenig in der Nähe als in der Ferne.«

Olympia antwortete nicht: sie erstickte beinahe.

»Ich denke, wir sind immer Freunde,« fuhr Herr von Mailly fort. »Ich erscheine, um die Ehre zu haben, Sie zu sehen, und ich hoffe, Niemand kann durch die Gegenwart eines Freundes bei Ihnen, der höflich erscheint, belästigt werden.«

Olympia stammelte ein paar durch Seufzer unterbrochene Worte.

»Ich würde mich lieber zurückziehen, als Ihnen die geringste Verlegenheit verursachen.« sprach der Oberst. »Ich kam hierher, um Ihnen eine, meiner Ansicht nach, gute Nachricht zu bringen. Nun befürchte ich, daß sie schlecht ist.«

 

Olympia fasste endlich Mut: sie schlug die Augen zu Herrn von Mailly aus.

»Eine gute Nachricht, Herr Graf?« sagte sie mit einem traurigen Lächeln.

»Doch da ich Sie nicht frei finde, so nehme ich Anstand . . .« fuhr der Graf fort.

»Frei! . . .« versetzte sie.

»Oh! ich weiß, daß Sie nicht frei sind, da Sie die Freiheit, die ich Ihnen zurückgegeben, veräußert haben.« »Mein Herr. . .«

»Ich hatte sie Ihnen zurückgegeben, folglich konnten Sie sie benutzen. Glauben Sie, daß ich mir nicht erlauben würde, Ihnen einen Vorwurf darüber zu machen. Man hat mir gesagt, Sie werden sehr geliebt und seien sehr glücklich.«

»Sehr glücklich!« rief Olympia in Tränen zerfließend; »man hat Ihnen das gesagt?«

»Ja wohl; sind Sie es nicht«

»Schauen Sie mich an.«

»Sie weinen; vor Freude?«

»Glauben Sie das?«

»Meine Gegenwart verletzt Sie.«

»Oh! nein.«

»Dann beruhigen Sie mich. Könnte ich Ihnen wirklich, wenn nicht angenehm, doch wenigstens nützlich sein?«

»Herr Graf, ich habe nicht das Recht, etwas von Ihnen zu verlangen.«

»Ja, aber ich habe das Recht, Ihnen anzubieten.«

»Nichts, nichts, ich flehe Sie an. Wenden Sie sich von mir ab; ich verdiene nicht, daß Sie mein Freund sind.«

Er näherte sich ihr und fragte sie:

»Steht es Ihnen frei, nach Paris zu gehen?*

»Warum?«

»Um dort bei der Comédie einzutreten. Ich habe für Sie einen Debüt-Befehl.«

»Sie haben sich also für mich interessiert?«

»Immer. Das ist das Recht eines Freundes.«

»Selbst, während Sie mich glücklich wussten.«

»Ich wusste, daß Sie es nicht waren. Ich kenne ganz den Mann, den Sie gewählt haben, und . . .«

»Sagen Sie nichts Schlimmes von ihm, er ist so unglücklich.«

»Ich wollte nur sagen, er sei Ihrer nicht würdig gewesen.«

»Das ist eine Verirrung von meiner Seite, eine, Torheit, die daraus, daß Sie mich verlassen, entsprungen ist.«

»Ich halte mich auch für die Ursache Ihres Unglücks, und dieser Gedanke veranlasste mich, Ihnen beizustehen, Sie zu retten, wenn es noch Zeit ist und wenn Sie Willen haben.«

»Reden Sie, Herr Graf.«

»Sie müssen einen Entschluss fassen, Olympia, Sie müssen diesen Menschen verlassen, der Sie unglücklich macht und zu Grunde richtet.«

»Sie wissen?«

»Alles, wie ich Ihnen gesagt habe. Sie müssen Herrn Banniére verlassen; haben Sie diesen Mut?«

»Ach! es ist geschehen.«

»Sie haben ihn verlassen?«

»Der arme Junge! wir sind getrennt. Ja, man hat ihn so eben verhaftet.«

»Mein Gott! was hatte er gethan? Der Elende wird Sie entehren!«

»Der Unglückliche hat nichts gethan. Er ist aus dem Kloster entwichen. Sie wissen es vielleicht.«

»Allerdings. Und der Official hat ihn festnehmen lassen?«

»Bei mir!« rief sie weinend.

»Bei Ihnen? hier?«

»Kaum vor einer Viertelstunde.«

»Oh! mein Gott! durch sechs Schützen und einen Commissär.«

»Ja.«

»Ist er nicht groß, brünett, schlank und gut gewachsen?«

»Ja! ja!«

»Wie bleich war er!«

»Sie haben ihn gesehen?«

»Ich bin ihm unter den Schützen begegnet, als ich hierher kam.«

»Mein Gott! mein Gott! er wird Sie gesehen haben.«

»Er hat mich sogar Ihren Namen aussprechen und Ihre Adresse suchen hören.«

»Oh! der arme Junge! er wird darüber sterben!«

»Er wird darüber sterben! rief der Oberst mit Erstaunen, »und warum denn?«

»Weil er eifersüchtig auf Sie ist; weil er wohl weiß..

Olympia war Im Begriff, sich zu verraten; sie war im Begriff, das Geheimnis ihres Herzens zu sagen. Sie fühlte es aufrichtig, sie, dieses ein Jahr durch eine Luftspiegelung von umherschweifender Glückseligkeit verführte Herz.

»Was weiß er?« fragte der Oberst, sanft bewegt.

»Er weiß,« sprach Olympia mit fester Stimme. »daß ich immer für Sie viel Achtung gehabt hatte, Herr Graf.«

»Achtung?«

»Das ist Alles, was ich für Sie zu bewahren mir erlauben konnte,« flüsterte die junge Frau, abermals in Tränen zerfließend.

Der Oberst nahm Ihre Hand und drückte sie.

»Es thut Ihnen leid um ihn? fragte er; Sie bedauern ihn?«

»Ja, ich bedaure ihn. . . nicht seinen Verlust, »nicht das Leben, das er mich hat führen lassen, ach! obgleich ich ihn geliebt, obgleich ich ihn fortgerissen habe. Denn ich werde nicht feig sein und nicht zur Verräterin an meiner Zuneigung werden, und wäre sie eine unwürdige. Ich bedaure also nicht seinen Verlust, wiederholte ich, aber ich kann nicht umhin, zu sagen, daß er jetzt sehr zu beklagen ist, und daß sein ganzes Leben hindurch der Unglückliche nicht nur leiden, sondern auch mich seiner Leiden beschuldigen wird.«

»Sie machen mir Vergnügen, Olympia, indem Sie so sprechen,« sagte der Oberst. »Als brav habe ich Sie gekannt, brav sind Sie geblieben. Das ist gut! Wenn Sie wüssten, wie wohltuend es für das Herz ist, zu sehen, daß man seine Zuneigung gut angebracht hattet Sie sind ein edelmütiges Weib. Ich werde Sie retten. Ich wusste nicht, daß dieser junge Mann verhaftet war, aber ich wusste, daß er Sie unglücklich machte, und daß Sie zuweilen den Gedanken hatten, sich zu befreien. Ich wäre sehr erzürnt gewesen, hätte ich Sie ihn verleugnen oder noch lieben sehen.«

»Ach! in Ermangelung Ihrer Liebe, die Sie mir entzogen, habe ich wenigstens noch Ihre Wertschätzung.«

»Rechnen Sie auf alle meine Gefühle, lassen Sie uns aber auf das Dringendste bedacht sein. Machen Sie sich fertig und lassen Sie uns abreisen.«

»Nach Paris?«

»Ja, Olympia, ich habe Pferde und einen Wagen.«

»Ich werde nichts von meinem Theater sagen: ich weiß, daß der Befehl des Königs Alles löst; lassen Sie mich nur von einem unglücklichen Eingekerkerten reden, der vor Schmerz sterben wird, wenn er meine Abreise in seinem Gefängnis erfährt. Er wird mich der Grausamkeit oder des Undanks bezichtigen, wenn er nicht etwas noch Schlimmeres tut. Denn am Ende hat er mir zu Liebe die Jesuiten verlassen.«

»Wir können uns aber doch nicht mit ihm in Verhaft geben.«

»Sie können Ihr Ansehen benützen, um ihn aus dem Gefängnis zu bringen.«

»Ich habe keine Macht über die geistliche Gerichtsbarkeit.«

»Versuchen Sie es.«

»Mit Nichten; Sie betrachten sich mit Unrecht als gegen diesen Menschen verbunden. Er ist im Gefängnis, und er bleibe darin. Wünschen Sie sich Glück, daß Sie die Schwierigkeiten so durchschnitten sehen.«

»Nie! das wäre eine Feigheit; dazu bin ich unfähig. Ich werde ihn Im Unglück nicht verlassen.«

»Das ist eine rein verlorene Ritterlichkeit.«

»Nein, das ist Herz!«

Sie können aber den Official nicht zwingen, einen gehörig überwiesenen Delinquenten frei zu lassen.«

»Dann kein Paris mehr für mich, wenn dieser Unglückliche nicht frei ist. Stellen Sie sich eine Frau ohne Gemüt vor, welche im Kerker, weil sie ihn nicht mehr liebt, einen Mann vergißt, dessen Verderben sie verursacht hat; eine Frau ohne Mitleid, die dort das Leben genießt, während ein Geliebter, den sie gewählt, vor Wut und Schmerz in einer Klosterzelle stirbt. Nein, nein, Sie würden eine Frau verachten, die Ihnen in diesem Punkte nachgäbe, Herr Graf, Sie würden sie nicht lieben.«

»Olympia, Olympia, Sie sind noch nicht geheilt. Sie haben für diesen Menschen mehr als Mitleid.«

»Bestehen Sie nicht hierauf,« erwiderte sie, »Sie würden machen, daß ich an Ihnen zweifelte, wenn Sie mich nicht begriffen.«

»Olympia, rettete ich Ihnen diesen Menschen, so ließen Sie sich wieder an seinen Ködern sangen.«

»Oh!«

»Solche Leute haben keine Wirbelbeine, sie sind wie die Reptilien; geschmeidig und immer vernichtet, wenn der Schlag sie bedroht, erheben sie sich hernach wieder: die Schlange hat Sie verführt, Tochter Eva's, und wird Sie abermals verführen.«

»Herr Graf, versprechen Sie mir, daß dieser Unglückliche in zwei Stunden frei sein wird, und in fünfzig Minuten bin ich auf der Straße nach Paris.«

»Ah! das heiße ich reden.«

»Versprechen Sie es.«

Der Graf dachte einen Augenblick nach.

»Sie sind Ihrer ganz sicher?« sagte er.

»Geben Sie mir Ihr Ehrenwort als Edelmann gegen mein Wort als Fräulein von Stande.«

»Der Handel ist abgeschlossen,« sprach der Graf; »helfen Sie mir nun eine Idee suchen.«

»Oh! hierbei tauge ich nichts. Sie sehen mich gelähmt, vernichtet; Ideen, Herr Graf! ich habe nicht eine in acht Tagen, seit einem Jahre gehabt; ich werde nicht eine in einem Jahre haben.«

»So warten Sie. daß ich suche.«

»Wie gut sind Sie!«

»Ich sehe nichts! Einen Aufreißer der Hand des Official entziehen heißt beinahe das Unmögliche versuchen. Warten Sie indessen, ich habe ein Mittel.«

»Ah!«

»Ja, doch um aus einer Sklaverei herauszukommen, muss sich Ihr Schützling einer andern unterwerfen.«

»Ist sie milder?«

»Oh! allerdings, und besonders lustiger.«

»Was ist es?«

»Er lasse sich bei meinen Dragonern anwerben; man wird den Werbevertrag schließen. Reklamieren die Jesuiten, so sagt man ihnen, ihr Mönch sei Dragoner, und die Dragoner gehören dem König. Die Jesuiten werden ihn wohl Seiner Majestät abtreten müssen.«