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Die Dame von Monsoreau

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Auf die bei jeder Reise des Prinzen herkömmlichen Vorteile hoffend, rief das Volk: »Heil!«

»Wir wollen zu Nacht speisen; ich habe seit diesem Morgen nichts mehr zu mir genommen,« sagte der Prinz.

Der Herzog war in einem Augenblick von seinem Hause umgeben, das er in seiner Eigenschaft als Herzog von Anjou unterhielt, und dessen vornehmste Diener allein ihren Herrn kannten. Dann kam die Reihe an die Edelleute und an die Damen der Stadt.

Der Empfang dauerte bis Mitternacht; die Stadt wurde beleuchtet, Musketenschüsse erschollen in den Straßen und auf den öffentlichen Plätzen, die Glocke der Kathedrale wurde geläutet und der Wind trug bis nach Méridor die geräuschvollen Töne der traditionellen Freude der guten Einwohner von Angers.

Sechzehntes Kapitel
Diplomatie des Herrn Herzogs von Anjou

Als der Lärmen der Musketen sich in den Straßen ein wenig verloren hatte, als die Schwingungen der Glocke etwas langsamer geworden waren, als die Vorzimmer sich allmählich entleert, als endlich Bussy und der Herzog sich allein befanden, sagte dieser:

»Nun lasst uns plaudern.«

Mit seinem Scharfsinn sah Franz ein, dass Bussy seit ihrem Zusammentreffen viel zuvorkommender, als gewöhnlich war.

Mit seiner Kenntnis des Hofes urteilte er, Bussy befände sich in einer Verlegenheit, und er könnte folglich mittelst eines geschickten Verfahrens einen Vorteil über ihn gewinnen.

Doch Bussy hatte Zeit, sich vorzubereiten, und erwartete seinen Prinzen festen Fußes.

»Lasst uns plaudern, Monseigneur,« erwiderte er.

»An dem letzten Tage, da wir uns sahen, wart Ihr sehr krank, mein armer Bussy,« sprach der Prinz.

»Es ist wahr, Monseigneur, ich war sehr krank, und es ist beinahe ein Wunder, was mich gerettet hat.«

»An jenem Tage war ein gewisser für Euer Heil ganz wütender Arzt bei Euch: er biss, wie mir schien, sehr kräftig alle diejenigen, welche sich Euch näherten.«

»Das ist abermals wahr, mein Prinz, denn der Haudouin liebt mich ungemein.«

»Er hielt Euch strenge im Bett.«

»Darüber war ich von ganzer Seele wütend, wie Eure Hoheit sehen konnte.«

»Doch wenn Ihr so wütend gewesen wäret, so hättet Ihr die Fakultät zu allen Teufeln schicken und mit mir ausgehen können, wie ich Euch bat.«

»Verdammt!« sagte Bussy, auf hunderterlei Arten seinen Apothekerhut zwischen seinen Fingern hin und her drehend.

»Doch,« fuhr der Herzog fort, »doch, da es sich um eine wichtige Angelegenheit handelte, so hattet Ihr bange, Euch zu gefährden.«

»Wie beliebt?« versetzte Bussy, mit der Faust denselben Hut auf seine Augen drückend, »Ihr sagtet, glaube ich, ich hätte bange gehabt, mich zu gefährden, mein Prinz?«

»Ich habe es gesagt,« antwortete der Herzog von Anjou.

Bussy sprang von seinem Stuhle auf, stellte sich vor den Prinzen und rief:

»Wohl! Ihr habt gelogen, Monseigneur, Ihr habt Euch selbst belogen, hört Ihr, denn Ihr glaubt nicht ein Wort, nicht ein einziges Wort von dem, was Ihr gesagt habt. Auf meiner Haut sind zwanzig Narben, welche beweisen, dass ich mich zuweilen gefährdet habe, dass ich jedoch nie Furcht hatte, und ich kenne meiner Treue viele Leute, welche nicht dasselbe zu sagen und besonders zu zeigen vermöchten.«

»Ihr habt immer unwidersprechliche Beweise, Herr von Bussy,« entgegnete der Herzog sehr bleich und aufgeregt, »wenn man Euch beschuldigt, so schreit Ihr lauter als der Vorwurf, und bildet Euch dann ein, Ihr habet Recht.«

»Oh! ich habe nicht immer Recht, Monseigneur, ich weiß es wohl, ich weiß aber auch, bei welchen Gelegenheiten ich Unrecht habe.«

»Und bei welchen Gelegenheiten habt Ihr Unrecht? sprecht, ich bitte Euch.«

»Wenn ich undankbaren Leuten diene.«

»In der Tat, mein Herr, ich glaube Ihr vergesst Euch,« sprach der Prinz, plötzlich sich mit der ihm bei gewissen Veranlassungen eigentümlichen Würde erhebend.

»Wohl! ich vergesse mich, Monseigneur,« versetzte Bussy, »thut einmal in Eurem Leben eben so viel, vergesst Euch oder vergesst mich.«

Bussy machte nun zwei Schritte, um wegzugehen, doch der Prinz war noch schneller als er, und der Graf fand den Herzog vor der Türe.

»Werdet Ihr leugnen, mein Herr, dass Ihr am Tage, wo Ihr Euch weigertet, mit mir auszugehen, einen Augenblick nachher ausgegangen seid?« fragte der Herzog.

»Ich,« entgegnete Bussy, »ich leugne nie etwas, wenn man mich nicht zwingen will, zu gestehen.«

»So sagt mir, warum Ihr hartnäckig auf Eurem Willen, zu Hause zu bleiben, bestanden seid.«

»Weil ich Geschäfte hatte.«

»Bei Euch?«

»Bei mir und anderswo.«

»Ich glaubte, wenn ein Edelmann im Dienste eines Prinzen ist, so müssten seine Hauptgeschäfte die Geschäfte dieses Prinzen sein.«

»Und wer besorgt gewöhnlich Eure Geschäfte, wenn ich es nicht tue?«

»Ich sage nicht nein, und finde Euch gewöhnlich treu und ergeben; ich sage sogar noch mehr, ich entschuldige Eure schlimme Laune.«

»Ah! Ihr seid sehr gütig.«

»Ja, denn Ihr hattet einigen Grund, mir zu grollen.«

»Ihr gesteht es, Monseigneur?«

»Ja, ich hatte Euch die Ungnade von Herrn von Monsoreau versprochen. Es scheint, Ihr hasst Herrn von Monsoreau sehr?«

»Ich, keines Wegs. Ich finde, dass er ein hässliches Gesicht hat, und hätte ihn gern von Hofe entfernt gewusst, um dieses Gesicht nicht mehr vor Augen zu sehen. Ihr, Monseigneur, liebt im Gegenteil dieses Gesicht. Über Geschmackssachen muss man nicht streiten.«

»Nun, da Ihr nur die einzige Entschuldigung hattet, dass Ihr mir wie ein verdorbenes, boshaftes Kind grolltet, so sage ich Euch, dass es doppelt Unrecht von Euch war, nicht mit mir ausgehen zu wollen, und nach mir dennoch auszugehen, um unnötige Heldentaten auszuführen.«

»Ich habe Heldentaten ausgeführt? Und so eben warft Ihr mir vor … seid doch folgerecht, Monseigneur, welche Heldentaten habe ich ausgeführt?«

»Dass Ihr Herrn von Épernon und Herrn von Schomberg böse seid, begreife ich. Ich habe auch einen Groll gegen sie und zwar einen tödlichen; doch ihr musstet Euch auf den Groll beschränken und den Augenblick abwarten.«

»Oho! was kommt denn da noch, Monseigneur?«

»Schlagt sie tot, beim Teufel, schlagt sie Beide tot; schlagt sie alle Vier tot, und ich werde Euch im höchsten Maße dankbar sein, aber erbittert sie nicht, besonders wenn Ihr fern seid; denn ihre Erbitterung fällt auf mich zurück.«

»Sagt, was habe ich denn dem ehrwürdigen Gascogner getan?«

»Ihr sprecht von Épernon, nicht wahr?«

»Ja.«

»Wohl, Ihr habt ihn steinigen lassen.«

»Ich?«

»Dergestalt, dass sein Wamms in Fetzen zerrissen wurde und ihm der Mantel in Stücken vom Leibe fiel, weshalb er nur in Hosen in den Louvre zurückkehrte.«

»Gut, das ist Einer, gehen wir zu dem Deutschen über. Was ist mein Unrecht gegen Herrn von Schomberg?«

»Werdet Ihr leugnen, dass Ihr Schomberg habt mit Indigo färben lassen? Als ich ihn drei Stunden nach seinem Unfall wiedersah, war er noch azurblau; und Ihr nennt das einen guten Scherz. Geht doch!«

Und der Prinz fing unwillkürlich an zu lachen, während Bussy, sich der Figur erinnernd, welche Schomberg in seiner Küpe spielte, ebenfalls in ein schallendes Gelächter ausbrach.

»Also gelte ich für denjenigen, welcher ihnen diesen Streich gespielt haben soll?« sagte Bussy.

»Ich bin es vielleicht?«

»Und Ihr fühlt den Mut in Euch, Monseigneur, einem Manne, der solche Gedanken hat, Vorwürfe zu machen? Seht, ich sagte es Euch so eben, Ihr seid ein Undankbarer.«

»Einverstanden. Nun höre, wenn Du wirklich deshalb ausgegangen bist, verzeihe ich Dir.«

»Gewiss?«

»Ja, bei meinem Ehrenwort; doch damit sind meine Beschwerden noch nicht zu Ende.«

»Immer zu!«

»Sprechen wir ein wenig von mir.«

»Es sei.«

»Was hast Du getan, um mich aus der Verlegenheit zu ziehen?«

»Ihr seht wohl, was ich getan habe.«

»Nein, ich sehe es nicht.«

»Nun wohl, ich bin nach Anjou abgereist.«

»Das heißt, Du hast Dich geflüchtet.«

»Ja, doch indem ich mich flüchtete, rettete ich Euch.«

»Statt Dich so weit wegzubegeben, konntest Du in der Gegend von Paris bleiben? Mir scheint, Du wärst mir in Montmartre nützlicher gewesen, als in Angers.«

»Ah! darin sind unsere Ansichten gerade verschieden, Monseigneur. Ich wollte lieber nach Anjou gehen.«

»Ihr werdet zugeben, Eure Laune ist ein nur sehr mittelmäßiger Grund.«

»Nein, denn es war der Zweck dieser Laune, Euch Parteigänger anzuwerben.«

»Ah! das ist etwas Anderes. Nun so sprecht, was habt Ihr getan?«

»Es wird morgen Zeit sein, Euch zu antworten, denn es ist gerade die Stunde, zu der ich Euch verlassen muss.«

»Und warum mich verlassen?«

»Weil ich mich mit einer höchst wichtigen Person zu besprechen habe.«

»Ah! wenn es sich so verhält, dann ist es gut; geht, Bussy, doch seid klug.«

»Klug, wozu? Sind wir nicht die Stärkeren hier?«

»Gleichviel, wage nichts; Hast Du bereits viele Schritte getan?«

»Wie soll ich, ich bin erst seit zwei Tagen hier?«

»Doch Du verbirgst Dich wenigstens.«

»Ob ich mich verberge, ich glaube bei Gott wohl! Seht, unter welcher Tracht ich mit Euch spreche; pflege ich zimmetfarbige Wämmser zu tragen? Ich habe mich indessen abermals Euch zu Lieb in diese abscheuliche Hülle gesteckt.«

»Und wo wohnst Du?«

»Ah! darin werdet Ihr meine Ergebenheit erkennen. Ich wohne … ich wohne in einer erbärmlichen Hütte am Walle, mit einem Ausgange nach dem Fluss. Aber Ihr, mein Prinz, sprecht, wie seid Ihr aus dem Louvre gekommen? Wie geschah es, dass ich Euch, ein verschlagenes Pferd zwischen den Beinen und Herrn d'Aubigné an der Seite, auf der Landstraße traf?«

»Weil ich Freunde habe,« sagte der Prinz.

»Ihr Freunde? geht doch!«

 

»Freunde, die Du nicht kennst.«

»Vortrefflich! Und wer sind diese Freunde?«

»Der König von Navarra und Herr d'Aubigné, den Ihr gesehen habt.»

»Der König von Navarra! … Ah! es ist wahr. Habt Ihr nicht mit einander konspiriert?«

»Ich habe nie konspiriert, Herr von Bussy.«

»Nein! fragt ein wenig La Mole und Coconnas.«

»La Mole,« sagte der Prinz mit düsterer Miene, »La Mole hatte ein anderes Verbrechen begangen, als das, für welches er dem allgemeinen Glauben nach gestorben ist.«

»Gut! lassen wir La Mole und kommen wir auf Euch zurück, um so mehr, Monseigneur, als wir einige Mühe hätten, uns über diesen Punkt zu verständigen. Wo des Teufels seid Ihr aus dem Louvre hinausgekommen?«

»Durch das Fenster.«

»Oh! wirklich. Und durch welches?«

»Durch das meines Schlafzimmers.«

»Ihr kanntet also die Strickleiter?«

»Welche Strickleiter?«

»Die im Schranke.«

»Ah! es scheint Du kanntest sie,« sagte der Prinz erbleichend.

»Verdammt,« rief Bussy, »Eure Hoheit weiß, dass ich zuweilen das Glück hatte, in dieses Zimmer zu kommen.«

»Zur Zeit meiner Schwester Margot, nicht wahr? Und Du kamst durch das Fenster hinein?«

»Beim Teufel, Ihr stieget wohl durch dasselbe heraus.« Ich wundere mich nur, dass Ihr die Leiter gefunden habt.«

»Ich habe sie nicht gefunden.«

»Wer denn?«

»Niemand, man hat sie mir angegeben.«

»Wer?«

»Der König von Navarra.«

»Ah! ah! der König von Navarra kennt die Leiter; ich hätte es nicht geglaubt. Nun, soviel ist gewiss, Ihr seid gesund und wohlerhalten hier; wir setzen Anjou in Flammen, und mit demselben Zuge werden sich auch Angoumois und Béarn entzünden: das wird einen hübschen Brand geben!«

»Aber sprachst Du nicht von einer Zusammenkunft?« sagte der Herzog.

»Ah! bei Gott das ist wahr; doch das Interesse unserer Unterredung ließ es mich vergessen. Gott befohlen, Monseigneur.«

»Nimmst Du Dein Pferd?«

»Wenn es Monseigneur nützlich ist, so mag er es behalten, ich habe ein zweites.«

»Dann nehme ich es an; später werden wir unsere Rechnungen in Ordnung bringen.«

»Ja, Monseigneur, und Gott wolle, dass ich Euch nichts schuldig bin.«

»Warum dies?«

»Weil ich denjenigen, welchen Ihr gewöhnlich mit Bereinigung Eurer Rechnungen beauftragt, nicht liebe.«

»Bussy!«

»Es ist wahr, Monseigneur, es war abgemacht, nicht mehr hiervon zu sprechen.«

Fühlend, wie sehr er Bussy's bedurfte, reichte ihm der Prinz die Hand.

Bussy gab ihm die seinige, jedoch den Kopf schüttelnd.

Und sie trennten sich.

Bussy kehrte mitten in der finsteren Nacht zu Fuße nach Hause zurück, doch statt Saint-Luc, den er bei sich zu treffen erwartete, fand er nur einen Brief, worin ihm die Ankunft seines Freundes auf den andern Tag gemeldet wurde. Um sechs Uhr Morgens verließ Saint-Luc wirklich Méridor, gefolgt von einem Jäger, und wandte sich gegen Angers. Er gelangte an den Fuß der Wälle, bei Öffnung der Tore, und erreichte, ohne die seltsame Aufregung des Volkes wahrzunehmen, das Haus von Bussy.

Die zwei Freunde umarmten sich herzlich.

»Mein lieber Saint-Luc,« sagte Bussy, »wollt Ihr die Gastfreundschaft meiner armen Hütte gütigst annehmen? Ich lagere in Angers.«

»Ja,« versetzte Saint-Luc, »nach Art der Sieger, nämlich auf dem Schlachtfeld.«

»Was wollt Ihr damit sagen, lieber Freund?«

»Dass meine Frau nicht mehr Geheimnisse für mich hat, als ich für sie habe, und dass sie mir Alles erzählte, mein teurer Bussy. Es besteht völlige Gemeinschaft unter uns, empfangt meine besten Komplimente, mein Meister in jeder Sache, und da Ihr mich gerufen habt, so erlaubt mir, Euch einen Rat zu geben.«

»Sprecht.«

»Entledigt Euch geschwinde dieses abscheulichen Monsoreau. Niemand kennt bei Hofe Eure Verbindung mit seiner Frau, und es ist jetzt der günstige Augenblick; nur müsst Ihr ihn nicht entschlüpfen lassen; wenn Ihr später die Witwe heiratet, so wird man wenigstens nicht sagen, Ihr habet sie zur Witwe gemacht, um sie zu heiraten.«

»Es waltet nur ein Hindernis bei diesem schönen Plane ob, der mir gleich von Anfang in den Kopf gekommen ist, wie er Euch kam.«

»Seht Ihr … und welches?«

»Ich habe Diana geschworen, das Leben ihres Gatten zu schonen, wohl verstanden, so lange er mich nicht angreift.«

»Ihr hattet Unrecht.«

»Ich!«

»Ihr hattet im höchsten Maße Unrecht.«

»Warum dies?«

»Weil man keine solche Eide leistet. Was Teufels, wenn Ihr Euch nicht beeilt, wenn Ihr ihm nicht zuvorkommt, so sage ich Euch: der Monsoreau, ein vollendeter Meister in allen Bosheiten, wird Euch entdecken, und wenn er Euch entdeckt, wird er Euch umbringen, da er nichts weniger als ritterlich ist.«

»Es wird geschehen, was Gott entschieden hat,« sagte Bussy lächelnd, »doch abgesehen davon, dass ich den Eid brechen würde, welchen ich Diana geleistet, wenn ich ihren Gatten tötete …«

»Ihren Gatten? … Ihr wisst wohl, dass er es nicht ist.«

»Ja, doch er trägt darum nicht minder den Titel. Abgesehen davon, sage ich, dass ich den Eid bräche, den ich ihr geleistet habe, würde mich die Welt steinigen, mein Lieber, und derjenige, welcher heute in aller Augen ein Ungeheuer ist, würde in seinem Sarge als ein Engel erscheinen, den ich ins Grab gebracht.«

»Auch riet ich Euch nicht, ihn selbst zu töten.«

»Mörder! Ah! Saint-Luc, Ihr gebt mir da einen traurigen Rat.«

»Geht doch! wer sprach von Mördern?«

»Wovon sprecht Ihr denn?«

»Von nichts, lieber Freund; es ging mir nur ein Gedanke durch den Kopf, der jedoch noch nicht hinreichend gereift ist, dass ich ihn Euch mitteilen könnte. Ich liebe diesen Monsoreau nicht mehr, als Ihr, obschon ich nicht dieselben Ursachen habe, ihn zu hassen: sprechen wir von der Frau, statt von dem Manne.«

Bussy erwiderte lächelnd: »Ihr seid ein braver Kamerad, Saint-Luc, und Ihr könnt auf meine Freundschaft rechnen; Ihr wisst aber, meine Freundschaft besteht aus drei Dingen: aus meiner Börse, aus meinem Schwerte und aus meinem Leben.«

»Ich danke und nehme Euer Anerbieten an, doch nur unter der Bedingung der Wiedervergeltung.«

»Doch sprecht nun, was wolltet Ihr mir von Diana sagen?«

»Ich wollte Euch fragen, ob Ihr nicht ein wenig nach Méridor zu kommen im Sinne hättet.«

»Mein lieber Freund, ich danke, Ihr kennt meine Bedenklichkeiten.«

»Ich weiß Alles. In Méridor wäret Ihr der Gefahr ausgesetzt, den Monsoreau zu treffen, obgleich er achtzig Lieues von uns entfernt ist, ausgesetzt ferner, ihm die Hand zu drücken, und es ist hart, einem Manne, den man erdrosseln möchte, die Hand zu drücken, der Gefahr endlich ausgesetzt, Diana umarmen zu sehen, und es ist sehr hart, die Frau, die man liebt, umarmen sehen zu müssen.«

»Ah!« rief Bussy wütend, »wie gut begreift Ihr, warum ich nicht nach Méridor komme! Nun, lieber Freund …«

»Ihr entlasst mich?« sagte Saint-Luc, sich in der Absicht von Bussy täuschend.

»Nein,« erwiderte dieser, »ich bitte Euch im Gegenteil, zu bleiben, denn nun ist es an mir, Euch zu fragen.«

»Tut es.«

»Habt Ihr in dieser Nacht nicht den Lärmen von Glocken und Musketen gehört?«

»In der Tat, und wir fragten uns dort, was es wohl Neues geben möchte.«

»Habt Ihr diesen Morgen durch die Stadt reitend nicht eine gewisse Veränderung bemerkt?«

»Nicht wahr, etwas wie eine große Aufregung? Ja, ich wollte Euch fragen, woher sie käme.«

»Sie kommt davon her, dass der Herr Herzog von Anjou gestern Abend hier eingetroffen ist.«

Saint-Luc machte einen Sprung von seinem Stuhle, als ob man ihm die Gegenwart des Teufels angekündigt hätte.

»Der Herzog in Angers; man sagte, er wäre im Gefängnis im Louvre.«

»Gerade weil er im Gefängnis im Louvre war, befindet er sich jetzt in Angers. Es ist ihm gelungen, durch ein Fenster zu entweichen und sich hierher zu flüchten.«

»Nun!« fragte Saint-Luc.

»Nun! lieber Freund, das ist eine herrliche Gelegenheit, Euch für die kleinen Verfolgungen Seiner Majestät zu rächen. Der Prinz hat bereits eine Partei, er wird Truppen bekommen, und wir brauen etwas wie ein hübsches Bürgerkriegchen.«

»Oh! oh!« rief Saint-Luc.

»Und ich zählte darauf, Ihr würdet mit mir das Schwert ziehen.«

»Gegen den König?« versetzte Saint-Luc mit einer plötzlichen Kälte.

»Ich sage nicht gerade, gegen den König,« sprach Bussy, »ich sage, gegen diejenigen, welche das Schwert gegen uns ziehen werden.«

»Mein lieber Bussy,« sprach Saint-Luc, »ich bin nach Anjou gekommen, um die Landlust zu genießen, und nicht, um mich gegen Seine Majestät zu schlagen.«

»Aber lasst mich Euch immerhin Monseigneur vorstellen.«

»Unnötig, mein wertester Bussy; ich liebe Angers nicht und gedenke es bald zu verlassen; es ist eine langweilige, schwarze Stadt; die Steine sind hier weich wie Käse und der Käse ist hart wie Stein.«

»Mein bester Saint-Luc, Ihr würdet mir einen großen Dienst tun, wenn Ihr mir meine Bitte bewilligt: der Herzog hat mich gefragt, warum ich hierher gekommen sei, und da ich es ihm nicht sagen konnte, weil er selbst in Diana verliebt war und bei ihr scheiterte, so machte ich ihn glauben, ich wäre gekommen, um alle Edelleute des Cantons für seine Sache zu gewinnen; ich fügte sogar bei, ich hätte diesen Morgen eine Zusammenkunft mit einem derselben.«

»Wohl, so sagt, Ihr habet diesen Edelmann gesehen, und er erbitte sich sechs Monate Bedenkzeit.«

»Mein lieber Saint-Luc, ich finde Eure Logik, wenn ich es Euch gestehen soll, nicht minder widerspenstig, als die meinige.«

»Hört, ich hänge in dieser Welt nur an meiner Frau, Ihr nur an Eurer Geliebten; wir wollen uns über einen Punkt einigen; ich verteidige bei jeder Gelegenheit Diana, verteidigt Ihr bei jeder Gelegenheit Frau von Saint-Luc. Einen Liebesvertrag, gut, aber keinen politischen Vertrag. Nur auf diese Art wird es uns gelingen, uns zu verständigen.«

»Ich sehe, dass ich Euch nachgeben muss, Saint-Luc, denn diesmal ist der Vorteil auf Eurer Seite. Ich bedarf Eurer, während Ihr meiner entbehren könnt.«

»Keines Wegs, ich nehme im Gegenteil Euren Schutz in Anspruch.«

»Wie so?«

»Denkt Euch, die Angevins, denn so werden die Rebellen heißen, belagern Méridor und stecken es in den Sack.«

»Ah, Teufel! Ihr habt Recht« rief Bussv, »Ihr wollt nicht, dass die Belagerten die Folgen einer Erstürmung erdulden.«

Die zwei Freunde lachten, und da in der Stadt die Kanonen erschollen, und der Kammerdiener von Bussy diesem meldete, der Prinz habe bereits dreimal nach ihm gefragt, so schworen sie sich abermals nicht politische Verbrüderung, und trennten sich, gegenseitig von einander entzückt.

Bussy lief nach dem herzoglichen Schloß, dem bereits der Adel aus allen Teilen der Provinz zuströmte; die Ankunft des Herzogs hatte sich wie ein Echo verbreitet, und auf vier bis fünf Stunden in der Runde erhoben sich Städte und Dörfer bei dieser großen Kunde.

Der Graf beeilte sich, einen offiziellen Empfang, ein Mahl, Reden zu veranstalten; er dachte, während der Prinz empfangen, speisen, und besonders Reden halten würde, hätte er Zeit, Diana zu sehen, und wäre es auch nur für einen Augenblick. Als er dem Prinzen auf einige Stunden Beschäftigung gegeben hatte, kehrte er nach seinem Hause zurück, bestieg ein zweites Pferd und schlug im Galopp den Weg nach Méridor ein.

Der Herzog hielt, sich selbst überlassen, sehr schöne Reden, und brachte eine wunderbare Wirkung hervor, indem er von der Ligue sprach, mit Diskretion die Punkte berührte, welche seine Verbindung mit dem Herzog von Guise betrafen, und sich als einen von dem König wegen des Vertrauens, das ihm die Pariser bezeigt, verfolgten Prinzen darstellte.

Während der Antworten und Handküsse ließ der Herzog die Edelleute Revue passieren, und bemerkte sich sorgfältig diejenige, welche gekommen waren, und noch sorgfältiger diejenige, welche noch fehlten.

Als Bussy zurückkehrte, war es vier Uhr Nachmittags; er sprang vom Pferde und erschien von Schweiß und Staub bedeckt vor dem Herzog.

»Ah! Ah! mein braver Bussy,« sagte der Herzog, »Du bist in der Arbeit begriffen, wie es scheint.«

»Ihr seht es, Monseigneur.«

»Du hast warm.«

»Ich bin scharf geritten.«

»Nimm Dich in Acht, dass Du nicht krank wirst. Du bist vielleicht noch nicht ganz wiederhergestellt.«

»Es ist keine Gefahr.«

»Woher kommst Du?«

»Aus der Umgegend. Ist Eure Hoheit zufrieden, hat sie zahlreichen Hof gehabt?«

»Ja, ich bin ziemlich zufrieden; doch bei diesem Hofe fehlt Einer.«

»Wer?«

»Dein Schützling.«

»Mein Schützling?«

»Ja, der Baron von Méridor.«

»Ah!« machte Bussy, die Farbe wechselnd.

 

»Und man sollte ihn nicht vernachlässigen, obgleich er mich vernachlässigt. Der Baron hat Einfluß in der Provinz.«

»Ihr glaubt?«

»Ich weiß es gewiss. Er war der Correspondent der Ligue in Angers; es hatte ihn Herr von Guise erwählt, und die Herren von Guise wählen im Allgemeinen ihre Leute gut. Er muss kommen, Bussy.«

»Doch, wenn er nicht kommt, Monseigneur?«

»Kommt er nicht zu mir, so tue ich den ersten Schritt und besuche ihn.«

»In Méridor?«

»Warum nicht?« Bussy konnte den eifersüchtigen, verzehrenden Blick nicht zurückhalten, der aus seinen Augen sprang.

»Im Ganzen … warum nicht?« sagte er, »Ihr seid Prinz, Alles ist Euch erlaubt.«

»Ah! Du glaubst also, dass er mir immer noch grolle?«

»Ich weiß es nicht. Wie sollte ich es wissen?«

»Du hast ihn nicht gesehen?«

»Nein.«

»Bei den Großen der Provinz handelnd, hättest Du wohl mit ihm zu tun haben können.«

»Ich würde nicht verfehlt haben, hätte er nicht mit mir zu tun gehabt.«

»Nun?«

»Ich bin in den Versprechungen, die ich ihm geleistet, nicht glücklich genug gewesen, um mich so eilig vor ihm zu zeigen.«

»Hat er nicht, was er wünschte?«

»Wie so?«

»Er wollte, dass der Graf seine Tochter heirate, und der Graf hat sie geheiratet.«

»Gut, Monseigneur, sprechen wir nicht mehr davon,« sagte Bussy und wandte dem Herzog den Rücken zu.

In diesem Augenblick traten neue Edelleute ein, der Herzog ging ihnen entgegen, und Bussy blieb allein.

Die Worte des Prinzen gaben ihm viel zu denken.

Was mochten die wirklichen Gedanken des Prinzen in Beziehung auf den Baron von Méridor sein?

Waren sie so beschaffen, wie der Prinz sie ausgedrückt hatte? Sah er in dem alten Herrn nur ein Mittel, seine Sache durch die Unterstützung eines geachteten, mächtigen Mannes zu verstärken? Oder waren seine politischen Pläne nur ein Mittel, sich Diana zu nähern?

Bussy untersuchte die Lage des Prinzen so wie sie war: er sah ihn mit seinem Bruder entzweit, aus dem Louvre verbannt, das Haupt eines Aufruhrs in der Provinz, er warf die materiellen Interessen des Prinzen und seine verliebten Phantasien in die Waagschale.

Dieses letzte Interesse war sehr leicht im Vergleich mit den andern.

Bussy wollte dem Herzog alle seine übrigen Unbilden verzeihen, wenn er hier sich jedes Unrechts enthalten würde.

Er brachte die ganze Nacht damit hin, dass er mit Seiner Königlichen Hoheit und den angevinischen Edelleuten bankettierte und den angevinischen Damen seine Huldigung zu Füßen, legte, und dann, dass er sie, als man nach dem Abendbrote Musikanten holen ließ, die neuesten Tänze lehrte.

Es versteht sich, dass er die Bewunderung der Frauen und die Verzweiflung der Männer erregte, und da ihn einige von den letzteren anders anschauten, als sich Bussy gern anschauen ließ, so strich er acht bis zehnmal seinen Schnurrbart in die Höhe und fragte drei bis vier von diesen Herren, ob sie ihm nicht die Gunst eines Spaziergangs im Mondscheine auf dem Rasen bewilligen wollten.

Doch sein Ruf war ihm nach Angers vorangegangen, und es blieb bei den Vorschlägen von Bussy.

Vor der Türe des Palastes fand Bussy ein offenherziges, redliches, freundliches Gesicht, das er achtzig Lieues von sich entfernt glaubte.

»Ah!« sagte er mit einem Gefühle lebhafter Freude, Du bist es, Remy.«

»Ei! mein Gott, ja, Monseigneur.«

»Ich wollte Dir schreiben, Du solltest zu mir kommen.«

»In der Tat?«

»Bei meinem Ehrenwort.«

»Das ist vortrefflich; ich befürchtete, Ihr würdet mich schelten.«

»Worüber?«

»Dass ich ohne Erlaubnis gekommen sei. Doch meiner Treue! ich hörte sagen, Monseigneur der Herzog von Anjou wäre aus dem Louvre entwichen und nach der Provinz abgereist. Ich erinnerte mich, dass Ihr Euch in der Gegend von Angers aufhieltet; ich dachte, es würde ein Bürgerkrieg entstehen, und viele Degenstiche müssten ausgeteilt und eingenommen, Löcher in großer Anzahl müssten in die Haut meines Nächsten gemacht werden, und da ich meinen Nächsten liebe, wie mich selbst, und sogar mehr als mich selbst, so eilte ich herbei.«

»Du hast wohl daran getan, Remy, bei meiner Ehre, Du fehltest mir.«

»Wie geht es Gertrude, Monseigneur?«

Der Graf lächelte und erwiderte:

»Ich verspreche Dir, mich bei Diana zu erkundigen, sobald ich sie sehen werde.«

»Und ich, seid unbesorgt, ich werde dagegen Gertrude, sobald ich sie sehe, um Nachrichten über Frau von Monsoreau bitten,« sprach Remy.

»Du bist ein herrlicher Kamerad; und wie hast Du mich aufgefunden?«

»Bei Gott! eine schöne Schwierigkeit: Ich fragte, wo das herzogliche Schloss wäre, und wartete vor der Türe, nachdem ich zuvor mein Pferd in den Stall des Prinzen geführt hatte, wo ich, Gott vergebe mir, das Eurige erkannte.«

»Ja, der Prinz hat das seinige zu Tode geritten, ich lieh ihm Roland, und da er kein anderes Pferd hatte, so behielt er ihn.«

»Daran erkenne ich Euch, Ihr seid der Prinz und der Prinz ist der Diener.«

»Beeile Dich nicht, mich so hoch zu stellen, Remy, Du wirst sehen, wie Monseigneur wohnt.«

Und so sprechend, führte er den Haudouin in sein kleines Haus am Walle.

»Meiner Treue,« sagte Bussy, »Du siehst den Palast, quartiere Dich ein, wo Du kannst und wie Du kannst.«

»Das wird nicht schwierig sein, und ich bedarf keines großen Raumes; auch werde ich, wie Ihr wisst, wenn es sein muss, stehend schlafen: ich bin hierzu hinreichend müde.«

Die zwei Freunde, denn Bussy behandelte den Haudouin mehr als Freund, denn als Diener, trennten sich und Bussy, der doppelt zufrieden war, dass er sich wieder zwischen Diana und Remy fand, entschlief sogleich.

Um bequem zu schlafen, hatte der Herzog allerdings gebeten, nicht mehr mit den Kanonen zu schießen und das Musketenfeuer einzustellen; die Glocken waren in Folge der Blasen, welche die Läutenden an den Händen bekamen, von selbst entschlummert.

Bussy stand frühzeitig auf und eilte nach dem Schlosse, nachdem er Remy zuvor hatte bedeuten lassen, er möge ihm dahin nachfolgen. Es lag ihm daran, das erste Gähnen Seiner Hoheit zu beobachten, um wo möglich den Gedanken des Prinzen aus der gewöhnlich sehr bezeichnenden Grimasse des erwachenden Schläfers zu ersehen.

Der Herzog wachte auf, doch man hätte glauben sollen, er bediene sich, wie sein Bruder Heinrich, einer Maske beim Schlafen. Bussy hatte sich vergebens so frühzeitig auf die Beine gemacht.

Er hielt ein Verzeichnis von allen möglichen Dingen bereit, von denen das Eine immer wichtiger war, als das Andere.

Zuerst ein Spazierritt außerhalb der Mauern, um die Befestigung des Platzes in Augenschein zu nehmen.

Eine Revue der Einwohner und ihrer Waffen.

Ein Besuch im Arsenal und Bestellung von Munition aller Art.

Eine sehr sorgfältige Untersuchung der Abgaben der Provinz, um den guten und getreuen Vasallen des Prinzen einen kleinen Steuerzusatz, bestimmt zur inneren Ausschmückung der Kisten, zu verschaffen.

Endlich Korrespondenz.

Doch Bussy wusste zum Voraus, dass er nicht besonders auf diesen letzten Artikel rechnen durfte: der Herzog von Anjou schrieb wenig, schon damals beobachtete er das Sprichwort: das Geschriebene bleibt.

So bewaffnet gegen die schlimmen Gedanken, welche dem Prinzen kommen konnten, sah er seine Augen sich öffnen, jedoch ohne in diesen etwas lesen zu können.

»Ah! Ah!« rief der Herzog.

»Du bist schon hier.«

»Meiner Treue, ja, Monseigneur, ich konnte nicht schlafen, so sehr gingen mir die Interessen Eurer Hoheit im Kopfe um; was machen wir diesen Morgen? Halt! wenn wir etwas jagen würden?

»Gut,« sagte ganz leise Bussy zu sich selbst, »das ist abermals eine Beschäftigung, an die ich nicht dachte.«

»Wie!« sprach der Herzog, »Du behauptest, Du habest die ganze Nacht an meine Interessen gedacht, und das Ergebnis Deines Nachdenkens und Deines Wachens ist nichts Anderes, als dass Du mir eine Jagd vorschlägst? Gehe doch!«

»Es ist wahr … wir haben auch keine Meute.«

»Und keinen Oberstjägermeister,« versetzte der Prinz.

»Oh! meiner Treue, die Jagd würde mir ohne ihn nur um so angenehmer vorkommen.«

»Ich bin nicht wie Du, er fehlt mir.«

Der Herzog sagte dies mit einer seltsamen Mine.

Bussy bemerkte es und sprach:

»Dieser würdige Mann, Euer Freund, hat Euch, wie es scheint, auch nicht befreit.«

Der Herzog lächelte.

»Gut,« dachte Bussy, »ich kenne dieses Lächeln, es ist sein schlimmes; Monsoreau mag sich in Acht nehmen.«

»Du grollst ihm also?« fragte der Prinz.

»Dem Monsoreau?«

»Ja.«

»Und worüber sollte ich ihm grollen?«

»Darüber, dass er mein Freund ist.«

»Ich beklage ihn im Gegenteil sehr.«

»Was willst Du damit sagen?«

»Dass er, je höher Ihr ihn steigen lasst, desto tiefer fallen wird, wenn er einmal fällt.«

»Ich sehe, Du bist guter Laune.«

»Ich?«

»Ja, wenn Du guter Laune bist, sagst Du mir solche Dinge. – Gleichviel,« fuhr der Herzog fort, »ich behaupte, was ich gesprochen habe, Herr von Monsoreau wäre uns hier sehr nützlich gewesen.«