Za darmo

Die beiden Dianen

Tekst
0
Recenzje
iOSAndroidWindows Phone
Gdzie wysłać link do aplikacji?
Nie zamykaj tego okna, dopóki nie wprowadzisz kodu na urządzeniu mobilnym
Ponów próbęLink został wysłany

Na prośbę właściciela praw autorskich ta książka nie jest dostępna do pobrania jako plik.

Można ją jednak przeczytać w naszych aplikacjach mobilnych (nawet bez połączenia z internetem) oraz online w witrynie LitRes.

Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

XXIII.
Folge der Unfälle von Martin-Guerre

Die Straßen von Frankreich waren nicht sicherer für Gabriel von Montgommery, als für seinen Stallmeister, und er mußte die ganze Einsicht und die ganze Thätigkeit seines Geistes entwickeln, um die Schwierigkeiten zu beseitigen und den Hindernissen zu entgehen. Doch trotz aller Eile, die er anwandte, kam er erst am vierten Tage nach seiner Abreise von Calais in Paris an.

Doch die Gefahren des Weges nahmen Gabriel vielleicht minder in Anspruch, als seine ihr Ende berührende Unruhe. Obgleich von seiner Natur nicht besonders zu Träumereien hingezogen, zwang ihn doch sein einsamer Marsch beinahe beständig, von der Gefangenschaft seines Vaters und von Diana, von den Mitteln, diese theuren und heiligen Wesen zu befreien, von dem Versprechen des Königs und davon zu träumen, wozu er sich entschließen sollte, wenn Heinrich II. sein Versprechen nicht halten würde. Aber nein, Heinrich II. war nicht umsonst der erste Edelmann der Christenheit. Die Erfüllung seines Schwures kostete ihn große Ueberwindung und er würde warten bis Gabriel es forderte, um dem alten rebellischen Grafen zu verzeihen, aber er würde verzeihen. Doch wenn er nicht verzieh?«

Wenn diese verzweiflungsvolle Idee seinen Geist durchzuckte, wie ein Dolch sein Herz durchzuckt hätte, gab Gabriel seinem Pferde die Sporen und fuhr mit der Hand an das Stichblatt seines Degens.

Gewöhnlich war es der süße und und zugleich schmerzliche Gedanke an Diana von Castro, was seiner bewegten Seele wieder Ruhe verlieh.

Mitten unter diesen Ungewißheiten und Befürchtungen kam er endlich am Morgen des vierten Tages vor die Thore von Paris. Er war die ganze Nacht gereist und die bleiche Helle der Morgendämmerung beleuchtete allein die Stadt, als er durch die Straßen in die Nähe des Louvre ritt.

Er hielt vor dem geschlossenen und entschlummerten königlichen Hause an und fragte sich, ob er warten oder weiter reiten sollte. Doch seine Ungeduld fügte sich schlecht in die Unbeweglichkeit. Er beschloß, sich sogleich nach Hause in die Rue des Jardins-Saint-Paul zu begeben, wo er wenigstens etwas über das, was er wünschte oder befürchtete, erfahren könnte.

Sein Weg führte ihn vor die finsteren Thürme des Châtelet.

Er hielt auch vor dieser Unglückspforte an. Ein kalter Schweiß badete seine Stirne. Seine Vergangenheit und seine Zukunft waren hier hinter diesen feuchten Mauern. Aber Gabriel war nicht der Mann, der der Gemüthsbewegung eine lange Zeit gönnte, die er nützlicher zum Handeln verwenden konnte. Er schüttelte die düsteren Gedanken von sich ab und setzte sich mit einem: »Vorwärts!« wieder in Marsch.

Als er vor seinem Hotel ankam, das er so lange nicht gesehen hatte, glänzte ein Licht hinter den Scheiben des unteren Zimmers. Die wachsame Aloyse war schon aufgestanden.

Gabriel klopfte an und nannte sich. Zwei Minuten nachher lag er in den Armen der guten würdigen Frau, die ihm als Mutter gedient hatte.

»Ah! Ihr hier, gnädiger Herr! Ihr hier, mein Kind!«

Das war Alles, was sie zu sagen die Kraft hatte.

Gabriel, nachdem er sie zärtlich umarmt, wich einen Schritt zurück und schaute sie an.

In diesem tiefen Blick lag eine stumme Frage, welche klarer war, als alle Worte.

Aloyse begriff auch, und dennoch neigte sie das Haupt und antwortete nicht.

»Also keine Kunde vom Hofe?« sagte der Vicomte, als als ob ihm die in diesem Stillschweigen enthaltene Offenbarung nicht genügte.«

»Keine Kunde, gnädiger Herr,« antwortete die Amme.

»Oh! ich vermuthete es. Wenn etwas Glückliches oder Unglückliches vorgefallen wäre, so hättest Du mir es im ersten Kuß zugerufen. Du weißt nichts?«

»Leider nichts!«

»Ja, ich begreife,« versetzte bitter der junge Mann. »Ich war Gefangener, todt vielleicht! Man bezahlt seine Schulden einem Gefangenen nicht, und noch viel weniger einem Todten. Aber nun bin ich lebendig und frei, und man muß wohl mit mir abrechnen . . . aus freien Stücken oder mit Gewalt, es muß sein.«

»Oh! nehmt Euch in Acht, gnädiger Herr!« rief Aloyse.

»Sei ohne Furcht, Amme. Ist der Herr Admiral in Paris?«

»Ja, gnädiger Herr. Er ist angekommen und hat zehnmal hierher geschickt, um sich nach Eurer Rückkehr zu erkundigen.«

»Gut. Und Herr von Guise?«

»Er ist ebenfalls zurückgekehrt. Auf ihn zählt das Volk, um das Unglück Frankreichs wieder gut zu machen und die Schmerzen der Bürger zu heben.«

»Gott wolle, daß er keine Schmerzen finde, die man nicht wieder heben kann,« sagte Gabriel.

»Was Frau Diana von Castro betrifft, die man verloren glaubte,« fuhr Aloyse eiligst fort, »so hat der Herr Connétable entdeckt, daß sie Gefangene in Calais ist, und man hofft sie bald zu befreien.«

»Ich wußte es und hoffe es wie sie,« sagte Gabriel mit seltsamem Ausdruck. »Aber,« fuhr er fort, »Du sprichst mir nicht von dem, was meine eigene Gefangenschaft so sehr verlängert hat, von Martin-Guerre, von seiner verzögerten Botschaft. Was ist aus Martin geworden?«

»Gnädiger Herr, er ist hier, der Taugenichts, der Dummkopf!«

»Wie! hier! Seit wann? Was macht er?«

»Er liegt da oben und schläft,« antwortete Aloyse, welche von dem armen Martin mit einem gewissen Ärger zu sprechen schien. »Er behauptet, er sei ein wenig krank, unter dem Vorwand, daß man ihn gehängt habe.

»Gehängt!« rief Gabriel. »Wahrscheinlich, um ihm mein Lösegeld zu rauben?«

»Euer Lösegeld, gnädiger Herr! Ja, sprecht ein wenig mit diesem dreifachen Einfaltspinsel von Eurem Lösegeld! Ihr werdet sehen, was er Euch antwortet. Er wird gar nicht wissen, was Ihr nur meint. Stellt Euch vor, gnädiger Herr, er kommt ganz hastig, ganz eifrig hier an, und Eurem Briefe gemäß raffe ich rasch zehntausend schöne klingende Thaler zusammen und bezahlte sie ihm aus. Er reist ganz warm wieder ab, ohne eine Minute zu verlieren. Wen sehe ich ein paar Tage nachher mit gesenktem Ohr und kläglicher Miene hierher zurückkommen, meinen Martin-Guerre. Er behauptet, nicht einen rothen Pfenning von mir erhalten zu haben. Lange vor der Einnahme von Saint-Quentin selbst gefangen genommen, weiß er seit drei Monaten nicht, was aus Euch geworden ist. Ihr habt ihm keinen Auftrag gegeben. Man hat ihn geschlagen, gehängt! Es ist ihm gelungen, zu entkommen, und er kehrt zum ersten Male seit dem Kriege nach Paris zurück. Das sind die Mährchen, die uns Martin vom Morgen bis zum Abend wiederholt, wenn man mit ihm von Eurem Lösegeld spricht.«

»Erkläre Dich, Amme,« sagte Gabriel. »Martin war nicht im Stande, das Geld zu unterschlagen, darauf würde ich schwören. Er ist kein unredlicher Mensch, und mir treu ergeben.«

»Nein, gnädiger Herr, er ist kein unredlicher Mensch, aber ich befürchte, er ist ein Narr, ein Narr ohne Gedanken und Erinnerung, ein Narr zum Binden, glaubt mir. Obgleich noch nicht boshaft, ist er doch mindestens gefährlich. Ich bin nicht die Einzige, die ihn hier gesehen hat, alle Eure Leute legen Zeugschaft ab. Er hat wirklich die zehntausend Thaler empfangen. Meister Elyot hatte sogar Mühe, sie mir so schnell zusammenzubringen.«

»Er muß abermals auf’s Schnellste eine gleiche Summe und sogar eine noch stärkere anschaffen,« sprach Gabriel.«Doch hierum handelt es sich noch nicht. Es ist heller Tag. Ich gehe in den Louvre und spreche mit dem König.«

»Wie! gnädiger Herr, ohne eine Minute auszuruhen! Ueberdies bedenkt Ihr nicht, daß es kaum sieben Uhr ist, und daß Ihr die Thore, die man erst um neun Uhr öffnet, verschlossen finden werdet.«

»Das ist richtig,« erwiderte Gabriel, »ich muß noch zwei Stunden warten! O mein Gott! gib mir Geduld, noch zwei Stunden zu warten, da ich zwei Monate warten konnte. Aber ich werde doch wenigstens Herrn von Coligny und Herrn von Guise zu Hause finden?«

»Nein, denn sie sind wahrscheinlich im Louvre. Auch empfängt der König nicht vor Mittag, und ich befürchte, Ihr dürftet ihn nicht früher sehen. Ihr habt also drei Stunden, um Euch mit dem Herrn Admiral und mit dem Herrn General-Lieutenant des Königreichs zu besprechen. Das ist, wie Ihr wißt, der Titels, mit dem der König unter den gegenwärtigen ernsten Umständen Herrn von Guise bekleidet hat. Mittlerweile, gnädiger Herr, werdet Ihr es nicht ausschlagen, einige Erfrischung anzunehmen und Eure alten, getreuen Diener zu empfangen, welche so lange nach Eurer Rückkehr geschmachtet haben.«

In diesem Augenblick und als wollte er in der That den jungen Mann in seiner schmerzlichen Erwartung beschäftigen und zerstreuen, stürzte Martin-Guerre, ohne Zweifel von der Ankunft seines Herrn unterrichtet, in das Zimmer, bleicher noch vor Freude, als von den Folgen seines Leidens.

»Wie! Ihr seid es! wie! Ihr hier, gnädiger Herr?« rief er. »Oh! welch’ ein Glück!«

Doch Gabriel nahm das Entzücken seines Stallmeisters ziemlich kalt auf und erwiderte:

»Wenn ich glücklich angekommen bin, so gestehe, daß es nicht Dein Fehler ist, und daß Du Alles gethan hast, um mich ewig in Gefangenschaft zu lassen.«

»Ihr auch, gnädiger Herr?« sagte Martin ganz bestürzt. »Ihr auch . . . statt mich mit dem ersten Worte zu rechtfertigen, wie ich hoffte, beschuldigt Ihr mich, ich habe die zehntausend Thaler eingestrichen. Wer weiß? Ihr werdet vielleicht sagen, Ihr habet mich beauftragt, sie in Empfang, zu nehmen und Euch zu bringen.«

»Allerdings,« versetzte Gabriel erstaunt.

»Somit,« entgegnete der arme Stallmeister mit dumpfem Tone, »somit glaubt Ihr, ich wäre fähig gewesen, mir treuloser Weise ein Geld anzueignen, das nicht mir gehörte, ein Geld, das bestimmt war, die Freiheit meines Herrn zu bezahlen.«

»Nein, Martin, nein,« sprach Gabriel gerührt durch den Ausdruck seines ehrlichen Dieners. »Mein Verdacht. ich schwöre es Dir, ging nie so weit, daß ich an Deiner Redlichkeit zweifelte, und ich sagte dies so eben zu Aloyse. Doch man konnte Dir diese Summe nehmen und Du konntest sie auf der Rückkehr zu mir verlieren.«

 

»Auf der Rückkehr zu Euch, gnädiger Herr? Aber wohin? Gottes Donner zerschmettere mich, wenn ich seit unserem ersten Abgange von Saint-Quentin weiß, wo Ihr gewesen seid. Wohin sollte ich zu Euch zurückkehren.«

»Nach Calais, Martin. Wie leicht und toll Dein Kopf auch sein mag, so kannst Du doch Calais unmöglich vergessen haben.«

»Wie sollte ich in der That vergessen, was ich nie gekannt habe?« sprach Martin-Guerre ruhig.

»Unglücklicher, kannst Du bis auf diesen Grad leugnen?« rief Gabriel.

Leise sagte er ein paar Worte zu der Amme und diese entfernte sich. Dann trat er auf Martin zu und fragte:

»Und Babette, Undankbarer?«

»Babette, welche Babette?« versetzte der Stallmeister ganz erstaunt.

»Diejenige, welche Du verführt hast, Unwürdiger.«

»Ah! gut! Gudule!« sagte Martin. »Ihr irrt Euch im Namen. Es ist nicht Babette, es ist Gudule, gnädiger Herr. Ah! ja, die Arme! doch offenherzig gesprochen, ich habe sie nicht verführt, sie hat sich ganz allein verführt, das schwöre ich Euch.«

»Wie! noch eine Andere?« rief Gabriel. »Aber diese kenne ich nicht, und wie es sich auch verhalten mag, sie kann nicht so sehr zu beklagen sein, als Babette Peuquoy.«

Martin-Guerre wagte es nicht, aufzubrausen, wäre er aber vom Rang des Vicomte gewesen, so würde er es sicherlich gethan haben.

»Hört, gnädiger Herr, sie sagen Alle hier, ich sei ein Narr, und dadurch, daß ich es fortwährend sagen höre, glaube ich, beim heiligen Martin! daß ich einer werde. Indessen habe ich wohl noch meine Vernunft und mein Gedächtniß, was Teufels! und im Falle der Noth, gnädiger Herr, obgleich ich vielfache Prüfungen und Unglück . . . für zwei auszustehen gehabt habe, im Falle der Noth vermöchte ich Euch Punkt für Punkt zu erzählen, was mir seit drei Monaten, seitdem ich Euch verlassen, begegnet ist. Wenigstens,« fügte er bei, »die Umstände, deren ich mich meinerseits erinnere.«

»Ich wäre in der That begierig zu erfahren, wie Du Dein seltsames Benehmen, erklären willst.«

»Nun, gnädiger Herr, als wir Saint-Quentin verließen, um die Mannschaft von Herrn von Vaulpergues zu holen, schlugen wir, jeder einen andern Weg ein, wie Ihr Euch erinnern müßt, und das, was Ihr vorhergesehen, geschah. Ich fiel in die Hände der Feinde. Eurer Einschärfung gemäß wollte ich mit Kühnheit bezahlen, aber seltsamer Weise erkannten mich die Feinde. Ich war schon ihr Gefangener.«

»Du schweifst ab!« unterbrach ihn Gabriel.

»Oh! gnädiger Herr, ich beschwöre Euch, laßt mich erzählen, was ich weiß, wie ich es weiß. Ich habe genug Mühe, mich auszukennen, und Ihr mögt mich nachher beurtheilen. Ich gestehe, daß ich mich ergab, sobald mich die Feinde erkannten, denn ich wußte, und zwar gründlich, es ist Euch so gut bekannt, als mir, gnädiger Herr, daß ich zwei bin, und daß, ohne mich davon in Kenntniß zu setzen, mein Anderer oft tolle Streiche macht. Wir nahmen also unser Schicksal an, denn fortan will ich von mir, von uns, sage ich, in der Mehrzahl sprechen. Gudule, eine hübsche Flamänderin, die wir entführt hatten, erkannte uns auch; was uns beiläufig gesagt, einen Hagel von Schlägen eintrug. Wahrhaftig nur wir erkannten uns nicht. Euch all unser folgendes Elend erzählen und Euch sagen, in wie vieler mit den verschiedenartigsten Patois geschmückter Herren Gewalt Euer unglücklicher Stallmeister nach und nach gefallen ist, wäre zu lang.«

»Ja, kürze Deine Wehklagen ab.«

»Ich komme zu schlimmeren Dingen. Mein Numero 2 war einmal entwichen, und man schlug mich zur Strafe für ihn lendenlahm. Meinem Numero 1, demjenigen von welchem ich Bewußtsein habe, und dessen Geschichte ich Euch erzähle, gelang es abermals, zu entweichen, aber er war so albern, sich wieder fangen zu lassen, und ich blieb als todt auf dem Platz. Gleichviel! ich ergriff zum dritten Male Flucht. Aber zum dritten Male durch einen doppelten Verrat, den des Weins und den eines Vorübergehenden, wieder gepackt, wollte ich einen Hauptstreich machen und wehrte mich gegen meine Feinde mit der Wuth der Trunkenheit und der Verzweiflung. Nachdem sie mich die ganze Nacht aus die barbarischste Weise gemartert und geplagt hatten, hingen sie mich gegen Morgen!«

»Sie hingen Dich!« rief Gabriel, welcher dachte, die Monomanie seines Stallmeisters beginne ohne Zweifel wieder. »Sie hingen Dich, Martin? was willst Du damit sagen?«

»Ich will damit sagen, daß sie mich zwischen Himmel und Erde am Ende eines solid an einem Galgen befestigten Hanfstrickes aufhißten, was in allen Sprachen und Patois, mit denen man mir die Ohren geschunden hat, hängen heißt. Ist das klar, gnädiger Herr?«

»Nicht zu sehr, denn für einen Gehängtem . . .«

»Befinde ich mich ziemlich wohl,« gnädiger Herr, »das ist eine Thatsache. Aber Ihr wißt das Ende der Geschichte nicht. Mein Schmerz und meine Wuth, als ich mich hängen sah, machten, daß ich das Bewusstsein verlor. Als ich wieder zu mir kam, war ich mit meinem um den Hals abgeschnittenen Strick auf dem frischen Gras ausgestreckt. Wollte ein vorüber kommender Reisender, gerührt von meiner Lage, den Galgen von seiner menschlichen Frucht befreien. Dies zu glauben, verbietet mir meine gegenwärtige Menschenfeindlichkeit. Ich denke mir eher, daß ein Schelm mich zu plündern gewünscht und den Strick abgeschnitten hat, um meine Taschen nach Bequemlichkeit zu durchsuchen. Mein Hochzeitring und meine Papiere, die man mir gestohlen, bevollmächtigen mich, das zu behaupten, ohne dem Menschengeschlecht zu sehr Unrecht zu thun. So viel ist gewiß, daß ich zu rechter Zeit abgeschnitten wurde, und daß ich, trotz meines etwas verrenkten Halses zum vierten Male durch Wald und Feld entfliehen konnte, wobei ich mich bei Tag verbarg, bei Nacht vorsichtig weiter schlich und von Wurzeln und Kräutern lebte . . . eine abscheuliche Nahrung, an die das Vieh sich zu gewöhnen Mühe haben muß. Nachdem ich mich hundertmal verirrt hatte, konnte ich nach verlauf von vierzehn Tagen Paris und dieses Haus wiedersehen, wo ich vor zwölf Tagen angekommen und schlimmer empfangen worden bin, als ich nach so vielen Prüfungen erwartete. Das ist meine Geschichte.«

»Nun! ich, was diese Geschichte betrifft, ich könnte Dir wohl eine andere erzählen, eine ganz verschiedene, die ich unter meinen Augen habe in Erfüllung gehen sehen.«

»Die Geschichte von meinem Numero 2?« sagte Martin ruhig. »Meiner Treue, gnädiger Herr, wenn es nicht unbescheiden wäre, und wenn Ihr die Güte haben wolltet, mich mit zwei Worten zu berühren, so wäre ich sehr neugierig, sie zu erfahren.«

»Spottest Du, Bursche?«rief Gabriel.

»Oh! der gnädige Herr, kennt meine tiefe Ehrfurcht! Aber seltsamer Weise hat mich dieses andere Ich in große Verlegenheiten gebracht, nicht wahr? Es hat mich in grausame Klemmen versetzt! Dessen ungeachtet interessiere ich mich für dasselbe. Bei meinem Ehrenwort! ich hätte, glaube ich, am Ende die Schwäche, den schlimmen Gesellen zu lieben.«

»Ein schlimmer Geselle, in der That!« sagte Gabriel.

Er wollte vielleicht die Erzählung der Uebelthaten von Arnauld du Thill beginnen, aber er wurde von seiner Amme unterbrochen, welche gefolgt von einem Manne in Bauerntracht eintrat.

»Was ist denn das wieder?« sagte Aloyse. »Hier ist ein Mensch der behauptet, er sei hierher geschickt, um uns Euren Tod zu melden, Martin-Guerre!.«

XXIV.
Worin die Tugend von Martin-Guerre wieder klar zu werden beginnt

»Meinen Tod!« rief Martin-Guerre erbleichend bei den furchtbaren Worten von Frau Aloyse.

»Ah! Jesus und Gott!« rief der Bauer, sobald er den Stallmeister angeschaut hatte.

»Mein anderes Ich wäre todt? göttliche Güte!« sprach Martin. »Sollte ich kein Wechseldasein mehr haben? Bah! beim Lichte betrachtet, würde es mir ein wenig leid thun, im Ganzen aber bin ich wohl zufrieden. Sprich, Freund, sprich Du,« fügte er sich an den Bauern wendend bei.

»Ah! Meister,« sagte der letztere, nachdem er Martin genau betrachtet und ihn berührt hatte. »Wie geht es zu, daß ich Euch vor mir angekommen finde? Ich schwöre Euch, daß ich mich beeilt habe, so sehr sich ein Mensch beeilen kann, um Euren Auftrag zu besorgen und Eure zehn Thaler zu gewinnen; und wenn Ihr nicht ein Pferd genommen habt, Meister, so ist es durchaus unmöglich, daß Ihr mir auf der Straße zuvorgekommen seid, oder ich hätte Euch wenigstens sehen müssen.«

»Ah! mein Braver, ich habe Dich nie gesehen, und Du sprichst mit mir, als ob Du mich kennst,« entgegnete Martin.

»Ob ich Euch kenne!« versetzte der Bauer erstaunt. »Ihr seid es vielleicht nicht, der mir den Auftrag gegeben hat, zu melden Herr Martin-Guerre sei durch den Strang gestorben?«

»Wie! Martin-Guerre, das bin ich,« erwiderte Martin-Guerre.

»Ihr? unmöglich! hättet Ihr Euer eigenes Henken verkündigen können?«

»Aber warum, und wo und wann habe ich Dir solche Schauerlichkeiten mitgetheilt?« fragte Martin.

»Ich muß also zu dieser Stunde Alles sagen?«

»Ja, Alles.«

»Trotz der Verstellung, die Ihr mir empfohlen habt.«

»Trotz der Verstellung.«

»Nun wohl, da Ihr so wenig Gedächtnis habt, so werde ich Alles sagen; schlimm für Euch, daß Ihr mich dazu zwingt. Vor sechs Tagen war ich am Morgen beschäftigt, mein Feld auszugäten . . .«

»Vor Allem, wo ist Dein Feld?« fragte Martin.

»Muß ich wahre Wahrheit antworten, Meister?« sagte der Bauer.

»Ei! gewiß, Schafskopf!«

»Mein Feld ist hinter Montargis. Ich arbeitete, Ihr kamt, einen Reisesack auf dem Rücken, die Straße einhergezogen.

»He! Freund, Was machst Du da?« (Ihr sprecht.)

»Ich gäte, Meister.« (Ich spreche.)

»Wie viel trägt Dir dieses Handwerk ein?«

»Ein Jahr ins andere vier Sous täglich.«

»Willst Du zwanzig Thaler in zwei Wochen gewinnen?«

»Oh! oh!«

»Ich frage Dich ja oder nein.«

»Ja wohl.«

»Du wirst auf der Stelle nach Paris aufbrechen. Wenn Du gut marschierst, bist Du spätestens in fünf bis sechs Tagen dort, Du fragst nach der Rue des Jardins-Saint-Paul und dem Hotel des Vicomte d’Ermès. In dieses Hotel schicke ich Dich. Der Vicomte wird nicht dort sein. Aber Du wirst die Dame Aloyse, eine gute Frau, seine Amme, finden. Und dieser sagst Du Folgendes. Höre wohl: – »Ich komme von Noyon . . .« – DU verstehst? Nicht von Montargis, von Noyon. – Ich komme von Noyon, wo einer Eurer Bekannten gehenkt worden ist. Dieser Eine heißt Martin-Guerre.« – Behalte wohl diesen Namen: Martin-Guerre.« – Man hat Martin-Guerre, nachdem man ihn des Geldes beraubt, das er bei sich trug, gehenkt, aus Furcht, er könnte klagen. Aber ehe man ihn zum Galgen führte, hatte er Zeit, mich zu beauftragen, Euch von diesem Unglück in Kenntniß zu setzen, damit Ihr, wie er sagte, ein neues Lösegeld für seinen Herrn zusammenbringen könntet. Er hat mir versprochen, Ihr würdet mir für meine Mühe zehn Thaler bezahlen. Ich habe ihn hängen sehen und bin sodann hierher gegangen.« – Das ist es, was Du der guten Frau sagen musst. Hast Du begriffen?« fragtet Ihr mich.

»Ja Meister,« antwortete ich, »nur sagtet Ihr zuerst zwanzig Thaler und jetzt sagt Ihr zehn.«

»Dummkopf!« erwidertet Ihr, »hier hast Du zum Voraus die zehn anderen.«

»Das lasse ich mir gefallen,« sagte ich. »Aber wenn mich die gute Frau Aloyse fragt, wie Herr Martin-Guerre, den ich nie gesehen und den ich gesehen haben muß, beschaffen gewesen sei?«

»Schau mich an.«

»Ich schaue Euch an.«

»Nun! Du wirst Martin schildern, als ob ich selbst er wäre.«

»Das ist seltsam,« sagte Gabriel, der dem Erzähler mit tiefer Aufmerksamkeit zuhörte.

»So bin ich denn,« fuhr der Bauer fort, »so bin ich denn gekommen, mein Meister, bereit, die Lection zu wiederholen, die Ihr mich zweimal gelehrt habt, so daß ich sie beinahe auswendig konnte, und nun finde ich Euch vor mir hier! Es ist wahr, daß ich mich unter Weges etwas aufgehalten und in den Schenken Eure zehn Thaler verzehrt habe, in der Hoffnung, bald die zehn anderen zu erhalten. Aber ich hütete mich wohl, die Frist zu überschreiten, die Ihr mir gesetzt hattet. Ihr habt mir sechs Tage gegeben und es sind gerade sechs Tage, daß ich Montargis verlassen.«

»Sechs Tage,« sagte Martin-Guerre schwermüthig und träumerisch. »Ich bin vor sechs Tagen durch Montargis gekommen! Ich war vor sechs Tagen auf dem Wege nach meiner Heimath! Deine Erzählung ist außerordentlich wahrscheinlich, Freund, und ich halte sie für wahr.«

»Nein!« unterbrach ihn lebhaft Aloyse, »dieser Mensch ist offenbar ein Lügner, da er mit Euch vor sechs Tagen in Montargis gesprochen zu haben behauptet, während Ihr seit zwölf Tagen diese Wohnung nicht verlassen habt.«

»Das ist richtig,« sprach Martin. »Doch mein Numero 2 . . .«

»Und dann,« fuhr die Amme fort, »und dann sind es nicht vierzehn Tage, daß Ihr in Noyon gehängt worden seid, nach Eurer eigenen Aussage ist es ein Monat.«

 

»Das ist gewiß,« versetzte der Stallmeister, »es ist gerade heute auf den Tag ein Monat, ich dachte diesen Morgen beim Erwachen daran. Aber mein anderes Ich . . .«

»Alberne Possen,« rief die Amme.

»Nein,« versetzte Gabriel dazwischen tretend, »dieser Mann bringt uns, glaube ich, auf den Weg der Wahrheit.«

»Oh! mein guter Herr, Ihr täuscht Euch nicht,« sagte der Bauer. »Werde ich die zehn Thaler bekommen?«

»Ja, aber Ihr müßt mir Euren Namen und Eure Adresse zurücklassen.« antwortete Gabriel. »Wir bedürfen vielleicht eines Tags Eures Zeugnisses. Ich fange an durch noch dunklen Verdacht viele Verbrechen zu erschauen.«

»Aber, gnädiger Herr . . .« wollte Martin einwenden.

»Genug hierüber,« unterbrach ihn Gabriel. »Meine gute Aloyse, Du wirst dafür besorgt sein, daß der Mann befriedigt wird. Diese Angelegenheit wird ihre Stunde haben. Doch Du weißt,« fügte er die Stimme dämpfend bei, »ehe ich den Verrath gegen den Stallmeister bestrafe, habe ich vielleicht den Verrath gegen den Herrn zu rächen.«

»Leider!« seufzte Aloyse.

»Es ist acht Uhr,« sprach Gabriel. »Ich werde unsere Leute erst bei meiner Rückkehr sehen, denn ich will bei der Eröffnung der Pforten des Louvre anwesend sein; kann ich nur um Mittag zum König gelangen, so werde ich wenigstens mit dem Admiral und mit Herrn von Guise sprechen.«

»Und nachdem Ihr den König gesehen, kommt Ihr sogleich hierher zurück, nicht wahr?« fragte Aloyse.

»Sogleich, sei unbesorgt, gute Amme. Es sagt mir etwas, ich werde als Sieger aus allen diesen finsteren Hindernissen hervorgehen, welche die Intrigue und die Frechheit um mich her aufhäufen.«

»Oh! ja, wenn Gott mein glühendes Gebet erhört, wird es so sein!« sprach Aloyse.

»Ich gehe. Bleibe, Martin, ich muß allein sein. Wir werden Dich rechtfertigen und Dich befreien, Freund. Aber siehst Du, ich habe vor Allem eine andere Rechtfertigung und Befreiung zu bewerkstelligen. Auf baldiges Wiedersehen, Amme!«

Aloyse und Martin küßten die Hände, die ihnen der junge Mann reichte. Dann verließ er das Haus allein, zu Fuß, in einen weiten Mantel gehüllt, und schlug ernst und kühn den Weg nach dem Louvre ein.

»Ach!« dachte die Amme, »so habe ich einst seinen Vater weggehen sehen, der seitdem nicht mehr zurückgekommen ist.«

In dem Augenblick, wo Gabriel, nachdem er den Pont au Change überschritten hatte, seinen Weg längs der Grève fortsetzte, bemerkte er von ferne einen Mann, der ebenfalls in einen Mantel gehüllt war, doch in einen Mantel der gröber und fester geschlossen, als der seinige. Dabei war dieser Mann bemüht, seine Gesichtszüge unter der breiten Krämpe seines Hutes zu verbergen.

Obgleich Gabriel Anfangs unbestimmt die Haltung einer befreundeten Person zu unterscheiden glaubte, ging er doch seines Weges. Doch der Unbekannte machte, beim Anblick des Vicomte d’Ermès eine Bewegung schien zu zögern, blieb dann völlig stehen und sagte behutsam:

»Gabriel! mein Freund!«

Er entblößte sich halb das Gesicht, und Gabriel sah, daß er sich nicht getäuscht hatte.

»Herr von Coligny,« rief er, jedoch ohne die Stimme zu erheben. »Ihr auf diesem Platze! zu dieser Stunde!«

»St!« machte der Admiral. »Ich gestehe, daß ich in diesem Augenblick nicht erkannt, bespäht, gefolgt sein wollte. Als ich Euch aber sah, mein Freund, nach einer so langen Trennung, nach so viel Unruhe über Eure Person, konnte ich dem Bedürfnisse, Euch zurufen und die Hand zu drücken, nicht widerstehen. Seid wann seid Ihr in Paris?«

»Seit diesem Morgen; ich wollte vor Allem Euch im Louvre aufsuchen.«

»Nun, wenn Ihr nicht zu große Eile habt, macht einige Schritte mit mir. Ihr werdet mir sagen, wie es während dieser langen Abwesenheit gegangen ist.«

»Ich werde Euch Alles sagen, was ich sagen kann, Euch, dem redlichsten und ergebensten der Freunde,« sprach Gabriel. »Nichtsdestoweniger, Herr Admiral, wollt mir zuerst eine Frage über einen Punkt erlauben, der mich mehr als Alles in der Welt interessiert.«

»Ich sehe diese Frage vorher,« erwiderte der Admiral. »Aber müßt Ihr nicht auch meine Antwort vorhersehen, Freund. Nicht wahr, Ihr werdet mich fragen, ob ich das Versprechen gehalten habe, das ich Euch geleistet? ob ich dem König von dem glorreichen und wirksamen Antheil, den Ihr an der Vertheidigung von Saint-Quentin genommen, erzählt habe?«

»Nein, Herr Admiral,« versetzte der Vicomte d’Ermès, »es ist in der That nicht das, was ich Euch fragen wollte, denn ich kenne Euch, ich habe auf Euere Wort bauen gelernt, und ich bin überzeugt, es war Eure erste Sorge bei Eurer Rückkunft hierher, Euer Verbindlichkeit zu erfüllen und edelmüthig dem König, dem König allein zu erklären, daß ich etwas zum Widerstand von Saint-Quentin beigetragen habe. Ich glaube, Ihr mußtet sogar meine Dienste bei Seiner Majestät übertreiben. Ja, Herr Admiral, das wußte ich zum Voraus. Was ich aber nicht weiß und was mir zu wissen sehr Wichtig sein muß, ist was Heinrich II. auf Eure Guten Worte erwidert hat.«

»Ach! Gabriel,« sprach der Admiral, »Heinrich II. hat darauf nur die Frage erwidert, was aus Euch geworden sei. Ich war sehr in Verlegenheit, es ihm zu sagen. Der Brief, den Ihr an mich in Saint-Quentin zurückgelassen, war nicht sehr ausführlich und erinnerte mich nur an mein Versprechen. Ich antwortete dem König, Ihr wäret sicherlich nicht unterlegen, aller Wahrscheinlichkeit nach hätte man Euch zum Gefangenen gemacht, und aus Zartgefühl hättet Ihr mich nicht davon unterrichtet.«

»Und der König?« seufzte Gabriel.

»Der König sagte: »Es ist gut!« Und ein Lächeln der Befriedigung schwebte über seine Lippen. Als ich beharrlich von dem Verdienste Eurer Waffenthaten und von der Verbindlichkeit sprach, welche der König und Frankreich gegen Euch hätten, erwiderte Heinrich der II.:« »Genug hierüber.« Hiernach wechselte er gebieterisch den Gegenstand des Gesprächs und zwang mich, von anderen Dingen zu reden.«

»Ja, das ist es, was ich vermuthete,« sagte Gabriel mit Ironie.

»Muth, Freund!« sprach der Admiral. »Erinnert Ihr Euch, daß ich Euch schon in Saint-Quentin darauf aufmerksam gemacht habe, man dürfe nicht zu sehr auf die Dankbarkeit der Großen dieser Erde zählen.«

»Oh!« sprach Gabriel mit einer drohenden Miene, »der König konnte wohl vergessen wollen, da er hoffte, ich wäre gefangen oder todt. Doch wenn ich ihn bald an meine Rechte von Angesicht zu Angesicht mahne, wird er sich erinnern müssen.«

»Und wenn er beharrlich sein Gedächtnis verleugnet?« fragte Herr von Coligny.

»Herr Admiral, wenn man eine Beleidigung erlitten hat, so wendet man sich an den König, der einem Recht angedeihen läßt. Ist der König selbst der Beleidiger, so hat man nicht nöthig, sich an Gott zu wenden, der uns rächt.«

»Uebrigens denke ich,« versetzte der Admiral, »wenn es sein müßte, würdet Ihr Euch gern zum Werkzeug der göttlichen Rache machen?«

»Ihr habt es gesagt, mein Herr.«

»Nun, es ist vielleicht hier der Ort und der Augenblick, Euch an ein Gespräch zu erinnern, das wir mit einander über die Religion der Unterdrückten gepflogen, und wobei ich Euch ein sicheres Mittel nannte, die Könige zu bestrafen, während man zugleich der Wahrheit dienen würde.«

»Oh! dieses Gespräch ist meinem Geiste gegenwärtig,« sagte Gabriel, »das Gedächtnis entgeht mir nicht. Ich werde vielleicht meine Zuflucht zu Eurem Mittel nehmen, wenn nicht gegen Heinrich II. selbst, doch gegen seine Nachfolger, da dieses Mittel gegen alle Könige gut ist.«

»Könnt Ihr mir in diesem Augenblick eine Stunde schenken?« fragte der Admiral.

»Der König empfängt erst um Mittag. Bis dahin gehört meine Zeit Euch.«

»Kommt also mit mir, wohin ich gehe. Ihr seid Edelmann, und ich habe Euren Charakter in der Prüfung gesehen, ich verlange also keinen Schwur von Euch. Versprecht mir einfach, ein Geheimniß unverletzt über die Personen, die Ihr sehen, und über die Dinge, die Ihr hören werdet, zu bewahren.«

»Ich verspreche Euch vollkommenes Stillschweigen.«

»Folgt mir also,« sagte der Admiral, »und wenn Ihr im Louvre eine Ungerechtigkeit erfahrt, so habt Ihr wenigstens zum Voraus Eure Genugthuung in den Händen. Folgt mir.«