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Die beiden Dianen

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XIX.
Worin zahlreiche Ereignisse mit viel Kunst zusammengefaßt sind

Drei Wochen waren vergangen, man hatte die letzten Tage des Septembers erreicht und, keine bemerkenswerthe Veränderung hatte sich in der Lage der verschiedenen Personen dieser Geschichte ergeben.

Jean Peuquoy bezahlte natürlich Lord Wentworth das schwache Lösegeld, zu dem er sich taxiren zu lassen gewußt hatte. Es wurde ihm überdies Erlaubniß ertheilt, sich in Calais ansässig zu machen. Wir müssen indessen sagen, daß er sich keines Wegs beeilte, eine neue Werkstätte einzurichten und seine Arbeit zu beginnen. Er schien sehr neugieriger und sehr sorgloser Natur zu sein, der ehrliche Bürger! und man sah ihn vom Morgen bis zum Abend auf den Wällen herumlungern und mit den Soldaten der Garnison plaudern, ohne daß er sich um die Weberei bekümmerte, gerade als wäre er Abt oder Mönch.

Indessen hatte er seinen Vetter Pierre Peuquoy nicht zu seinem Müßigang verlocken können oder wollen, und nie hatte der geschickte Schmied mehr und schönere Waffen geliefert.

Gabriel wurde von Tag zu Tag trauriger. Es gelangten zu ihm von Paris aus nur allgemeine Nachrichten. Frankreich fing an zu athmen. Die Spanier und die Engländer hatten mit der Einnahme von Nestern eine unwiederbringliche Zeit verloren; das Land war im Stande gewesen, wieder zu sich zu kommen, und Paris und der König waren gerettet. Diese Nachrichten, zu deren besserem Inhalt die heldenmüthige Vertheidigung von Saint-Quentin nicht wenig beigetragen hatte, erfreuten Gabriel allerdings; aber von Heinrich II., von Coligny, von seinem Vater, von Diana kein Wort! Das verfinsterte seine Stirne und hinderte ihn, wie er es vielleicht bei jeder andern Veranlassung gethan hätte, sich dem freundschaftlichen Entgegenkommen von Lord Wentworth hinzugeben.

Der umgängliche und mittheilsame Gouverneur schien wirklich eine Freundschaft für seinen Gefangenen zu fassen. Die Langweile und seit einigen Tagen ein wenig Traurigkeit trugen ohne Zweifel zu dieser Sympathie bei. In dem verdrießlichen Calais war die Gesellschaft eines jungen und geistreichen Edelmanns vom französischen Hofe eine kostbare Zerstreuung. Lord Wentworth ließ auch nie zwei Tage vergehen, ohne daß er dem Vicomte d’Ermès Besuch machte, und er wollte ihn wenigstens dreimal in der Woche bei Tische sehen. Eine im Ganzen lästige Zuneigung, denn der Gouverneur schwor lachend, er würde seinen Gefangenen nur bei der äußersten Nothwendigkeit freigeben, er würde sich nie darein fügen, ihn auf Ehrenwort zu entlassen, und nur wenn ihm der letzte Thaler des Lösegelds von Gabriel gebührender Maßen bezahlt wäre, würde er sich der harten Unvermeidlichkeit, sich von einem so theuren Freunde zu trennen, unterziehen.

Da dies im Grunde sehr wohl nur eine elegante, vornehme Art des Mißtrauens sein konnte, so sollte Gabriel nicht auf eine Aenderung dringen und litt, in seinem Zartgefühl, ohne sich zu beklagen, in Erwartung der Wiedergenesung seines Stallmeisters, der, wie man sich erinnern wird, das für die Freilassung des Vicomte d’Ermès festgestellte Lösegeld in Paris holen sollte.

Doch Martin-Guerre oder vielmehr sein Ersatzmann Arnauld du Thill erholte sich nur sehr langsam. Der Chirurg, welchen man mit Heilung der Wunde beauftragt, die der Bursche in einem Streit erhalten hatte, entfernte sich jedoch nach einigen Tagen mit der Erklärung, seine Aufgabe sei vollbracht und sein Kranker völlig wiederhergestellt. Ein paar Tage Ruhe und die Pflege der hübschen Babette, der Schwester von Pierre Peuquoy würden genügen, die Heilung zu vollenden, wenn sie überhaupt noch einer Vollendung bedürfte.

Auf diese Versicherung kündigte Gabriel seinem Stallmeister an, er habe am zweiten Tag ohne Verzug nach Paris abzureisen. Doch am zweiten Tage beklagte sich Arnauld du Thill über Nebel vor den Augen und über Schwindel, was ihn sicherlich gefährlichen Stürzen aussetzte, wenn er nur einige Schritte ohne die gewohnte Unterstützung von Babette machen würde. Ein neuer Aufschub von zwei Tagen erbeten und bewilligt. Aber nach Verlauf dieser Zeit lähmte eine Art allgemeiner Müdigkeit dem unglücklichen Arnauld Arme und Beine; er mußte diese, sicherlich durch sein Leiden veranlaßte, Müdigkeit durch Baden und eine sehr strenge Diät bekämpfen. Diese Lebensordnung hatte sodann eine so große Schwäche zur Folge, daß eine weitere Frist unerläßlich schien, um dem treuen Stallmeister Zeit zu lassen, seine Kräfte durch stärkende Mittel und ein wenig edlen Wein wiederherzustellen. Babette, seine Krankenwärterin, schwor wenigstens Gabriel weinend, wenn er von Martin-Guerre eine unmittelbare Abreise forderte, so würde er ihn der Gefahr, unter Weges vor Entkräftung zu sterben, aussetzen.

Diese seltsame Wiedergenesung verlängerte sich weit über die Krankheit und es vergingen trotz der Sorge, ein Boshafter würde sagen, durch die Sorge von Babette zwei Wochen Tag für Tag gewonnen, was beinahe einen Monat seit der Ankunft von Gabriel in Calais ausmachte.

Doch dies konnte nicht mehr länger währen. Gabriel wurde am Ende ungeduldig, und Arnauld du Thill selbst, der am Anfang mit dem besten Willen der Welt Ausflüchte suchte und fand, erklärte nun der in Thränen zerfließenden Babette mit einer anmaßenden und siegreichen Miene, er könnte es nicht wagen, seinen Herrn unzufrieden zu machen, und es wäre am Ende das Beste, so schnell als möglich abzureisen, um so bald als möglich wieder zurückzukommen. Die rothen Augen und die niedergeschlagene Miene der armen Babette bewiesen, daß dieser Grund ihr nicht einleuchtete.

Am Vorabend des Tages, an welchem Arnauld du Thill nach seiner förmlichen Erklärung sich auf den Weg nach Paris begeben sollte, speiste Gabriel bei Lord Wentworth.

Der Gouverneur schien noch mehr Schwermuth als gewöhnlich abschütteln zu müssen, denn er steigerte seine gezwungene Heiterkeit bis zur Tollheit.

Als er Gabriel verließ, nachdem er ihn bis zu dem zu dieser Stunde nur durch eine Lampe beleuchteten Vorplatze begleitet hatte, sah der junge Mann in dem Augenblick, wo er sich in seinen Mantel hüllte, um wegzugehen, eine von den Thüren, welche auf diesen Vorplatz führten, sich öffnen. Eine weibliche Person, in der Gabriel eine von den Kammerfrauen des Hauses erkannte, schlüpfte, einen Finger der linken Hand auf den Lippen, zu ihm, reichte ihm mit der rechten Hand ein zusammengefaltetes Papier und flüsterte:

»Für den französischen Edelmann, welchen Lord Wentworth oft empfängt.«

Und ehe Gabriel in seinem Erstaunen Zeit gefunden, sie zu befragen, hatte sie schon die Flucht ergriffen.

Hierdurch sehr gereizt, seiner Natur nach ein wenig neugierig und ziemlich unvorsichtig, dachte der junge Mann, er hätte eine Viertelstunde Weges in der Dunkelheit zu machen, ehe er das Billet nach Bequemlichkeit in seinem Zimmer lesen könnte, und das hieße sehr lang auf den Schlüssel zu einem Räthsel warten, das piquant zu sein schien. Ohne viel Umstände zu machen und um sogleich zu erfahren, woran er sich zu halten hätte, schaute er umher. Und als er sah, daß er allein war, näherte er sich der rauchigen Lampe, entfaltete das Billet und las, nicht ohne eine gewisse Gemüthsbewegung:

»Mein Herr, ich kenne Euch nicht, ich habe Euch nie gesehen, doch eine von den Frauen, die mich bedienen, sagt mir, Ihr seid Franzose wie ich und gefangen wie ich. Das verleiht mir den Muth, Euch in meiner Noth anzurufen. Ihr seid ohne Zweifel gegen Lösegeld angenommen. Ihr werdet wahrscheinlich bald nach Paris zurückkehren. Ihr werdet dort die Meinigen sehen, welche nicht wissen, was aus mir geworden ist. Ihr könnt ihnen sagen, wo ich bin, Lord Wentworth halte mich zurück, ohne mir eine Mittheilung gegen irgend eine lebende Seele zu gestatten, ohne einen Preis für meine Freiheit annehmen zu wollen; er mißbrauche das grausame Recht, das ihm meine Lage gebe, und spreche mir jeden Tag von einer Liebe, die ich mit Abscheu zurückweise, welche aber gerade diese Verachtung und die Gewißheit, ungestraft zu bleiben, bis zum Verbrechen aufstacheln können. Ein Edelmann und besonders ein Landsmann ist mir gewiß in dieser trostlosen Lage seinen Beistand schuldig; doch ich will Euch auch sagen, wer ich bin, damit diese Pflicht . . .«

Der Brief war hier abgebrochen und nicht unterzeichnet. Ein unerwartetes Hinderniß, ein plötzlicher Zufall hatte ohne Zweifel die Unterbrechung veranlaßt, und dennoch hatte man ihn selbst unvollendet abschicken wollen, um nicht eine kostbare Gelegenheit vorübergehen zu lassen, und weil er auch unvollständig immer noch Alles sagte, was er sagen wollte, außer dem Namen der Frau, der man auf eine so unwürdige Weise Zwang anthat.

Diesen Namen wußte Gabriel nicht. Die zitternde, hastige Handschrift vermochte er nicht zu erkennen, und dennoch war eine seltsame Unruhe, ein, unerhörtes Vorgefühl in sein Herz gedrungen. Und ganz bleich von innerer Aufregung näherte er sich der Lampe, um das Billet noch einmal genauer zu lesen, als sich eine andere Thüre öffnete und Lord Wentworth Durchgang gewährte, der, einen kleinen Pagen voran, über den Vorplatz schritt, um sich in sein Zimmer zu begeben.

Als er Gabriel erblickte, den er fünf Minuten zuvor herausbegleitet hatte, blieb der Gouverneur erstaunt stehen.

»Was habt Ihr, mein Freund?« fragte er mit der Theilnahme, die er gewöhnlich gegen ihn offenbarte. »Was hat Euch zurückgehalten? Ich hoffe, es ist wenigstens kein Unfall, keine Unpäßlichkeit?«

Der redliche junge Mann reichte, ohne ihm zu antworten, Lord Wentworth das Billet, das er empfangen hatte. Der Engländer warf einen Blick darauf und wurde bleicher als Gabriel, doch er wußte seine Kaltblütigkeit zu behaupten, und während er sich stellte, als läse er, bildete er geschickt seine, Antwort.

»Die alte Tolle!« sagte er, indem er das Billet zerknitterte, und mit einer gut gespielten Verachtung auf den Boden warf.

Kein Wort konnte schneller und besser Gabriel entzaubern, der so eben noch in die aufregendsten Träume versunken gewesen, und in Beziehung aus die Unbekannte nun schon sehr abgekühlt war. Doch er ergab sich nicht sogleich und sprach mit einem gewissen Mißtrauen:

 

»Ihr sagt mir nicht, wer die Gefangene ist, die Ihr hier wider ihren Willen zurückhaltet, Mylord?«

»Wider ihren Willen, ich glaube wohl!« versetzte Lord Wentworth mit ungezwungenem Tone. »Es ist eine Verwandtin meiner Frau, ein verrücktes Gehirn, wie man nur eines in der Welt finden kann; die Familie wollte sie aus England entfernen, und man hat sie zu meinem großen Mißvergnügen meiner Obhut in dieser Stadt übergeben, wo die Bewachung für die Wahnsinnigen ebenso wohl als für die Gefangenen leichter ist. Da Ihr in dieses Familiengeheimniß eingedrungen seid, so will ich Euch lieber sogleich sagen, wie sich die Sache verhält. Die Manie von Lady Howe, welche zu viel Ritterromane gelesen hat, besteht darin, daß sie sich trotz ihrer fünfzig Jahre und ihrer grauen Haare, für eine unterdrückte und verfolgte Heldin hält, und mittelst mehr oder minder gut erfundenen Fabeln jeden jungen und galanten Edelmann, der in ihrem Bereiche vorübergeht, für ihre Sache interessieren will. Gott verdamme mich! Gabriel, es scheint, die Märchen meiner alten Tante rührten Euch. Gesteht nur, mein armer Freund, das Sendschreiben beunruhigte Euch ein wenig?«

»Ihr müßt selbst zugeben, die Geschichte ist seltsam, Mylord,« erwiderte Gabriel ziemlich kalt, »Ihr habt, so viel ich weiß, nie von dieser Verwandtin gesprochen?«

»In der That, nein, man ist in der Regel nicht bemüht, Fremde in seine inneren Angelegenheiten einzuweihen.«

»Aber warum nennt sich Eure Verwandtin eine Französin?«

»Ei! wahrscheinlich, um Eure Theilnahme zu erregen,« erwiderte Lord Wentworth mit einem Lächeln, das gezwungen zu werden anfing.

»Aber die Liebe, von der sie erfüllt zu sein behauptet. Mylord?«

»Illusionen einer Alten, welche Erinnerungen mit Hoffnungen verwechselt,« antwortete Lord Wentworth nicht ohne eine gewisse Ungeduld kundzugeben.

»Und um die Lächerlichkeit zu vermeiden, nicht wahr, Mylord, haltet Ihr sie vor Aller Blicken verborgen?«

»Ah! das sind viele Fragen!« sagte Lord Wentworth, die Stirne faltend, jedoch ohne loszubrechen. »Ich wußte nicht, daß Ihr in diesem Grade fragsam seid. Doch es ist ein Viertel nach neun Uhr, und ich rathe Euch, nach Hause zu gehen, ehe die Ruheglocke geläutet wird; denn Eure Freiheiten eines Gefangenen auf Ehrenwort dürfen sich nicht so weit steigern, daß dadurch die Sicherheitsvorschriften von Calais verletzt werden. Wenn Euch Lady Howe so sehr interessiert, so können wir morgen das Gespräch über diesen Gegenstand wieder aufnehmen. Einstweilen bitte ich um Stillschweigen über diese zarten Familiensachen und wünsche Euch einen guten Abend, Herr Vicomte.«

Hiernach grüßte der Gouverneur Gabriel und ging weg. Er wollte bis zum Ende seiner Herr bleiben, und befürchtete, sich zu sehr beleben, wenn das Gespräch fortdauern würde.

Nachdem er eine Minute gezögert und nachgedacht hatte, verließ Gabriel das Hotel des Gouverneurs, um in das Haus des Waffenschmieds zurückzukehren. Doch Lord Wentworth hatte nicht hinreichend bis zum Ende an sich gehalten, um jeden Verdacht im Herzen von Gabriel zu beseitigen, und die Zweifel des jungen Mannes, welche ein geheimer Instinkt anfachte, erfaßten ihn abermals auf dem Wege.

Er beschloß fortan hierüber vollkommenes Stillschweigen gegen Lord Wentworth zu behaupten, der ihm sicherlich nichts mittheilen würde; dabei aber zu beobachten, zu fragen und sich zu versichern, ob die unbekannte Dame nicht wirklich eine Landsmännin und die Gefangene des Engländers wäre.

»Aber, mein Gott!« sagte Gabriel zu sich selbst, »wenn mir dies auf eine unverwerfliche Weise bewiesen würde, was könnte ich machen? Bin ich nicht selbst ein Gefangener hier? Sind mir nicht die Hände gebunden? Kann nicht Lord Wentworth diesen Degen von mir zurückverlangen, den ich nur durch seine Gefälligkeit,trage? Das muß endigen, ich muß im Falle der Noth aus dieser zweideutigen Stellung heraustreten können. Martin-Guerre muß entschieden und ohne Verzug abreisen. Ich will ihm selbst heute Abend den Befehl geben.«

Gabriel, dem ein Lehrling von Pierre Peuquoy öffnete, stieg in der That, statt wie gewöhnlich in seiner Wohnung im ersten Stock zu bleiben, in den zweiten Stock hinauf. Das ganze Haus schlief zu dieser Stunde, und Martin-Guerre schlief ohne Zweifel wie die Andern. Doch Gabriel wollte ihn wecken, um ihm seinen ausdrücklichen Willen einzuschärfen. Er ging indessen, ohne Geräusch zu machen, bis zu dem Zimmer seines Stallmeisters, um Niemand im Schlaf zu stören.

Der Schlüssel stak in der ersten Thüre, und Gabriel öffnete sachte. Doch die zweite Thüre war geschlossen, und Gabriel konnte nur durch den Verschlag Gelächter und den Lärmen von Gläsern hören, die man zusammenstieß. Er klopfte hastig an und nannte sich mit gebieterischem Tone. Sogleich trat ein Stillschweigen ein, und da Gabriel nur um so lauter rief, so zog Arnauld du Thill rasch seinem Herrn die Riegel. Aber er beeilte sich zu sehr und ließ einem Weiberrock der durch eine Seitenthüre entfloh, nicht Zeit, völlig vor dem Eintritt von Gabriel zu verschwinden.

Dieser glaubte, es wäre ein Liebschäftchen mit einer Magd des Hauses, und da der junge Mann im Ganzen von keiner übertriebenen Prüderie war, so konnte er sich eines Lächelns nicht erwehren, während er seinem Stallmeister einen Verweis gab.

»Ah! ah!« sagte er, »wir scheint, Martin, Du befindest Dich besser, als Du vorgibst? ein bestellter Tisch drei Flaschen, zwei Gedecke! Ich glaube, der andere Gast ist durch mich in die Flucht gejagt worden. Gleichviel, ich habe hinreichend schlagende Beweise von Deiner Genesung gesehen und bin überzeugt, daß ich Dir ohne alles Bedenken die Abreise auf morgen befehlen kann.«

»Das war, wie Ihr wißt, meine Absicht, gnädiger Herr,« erwiderte Arnauld du Thill, ziemlich verlegen, »ich nahm auch so eben Abschied . . .«

»Von einem Freunde? das gute Herz! doch man darf über der Freundschaft die Pflicht nicht vergessen, und ich verlange, daß Du morgen, ehe ich aufgestanden, auf der Straße nach Paris bist. Du hast den Paß vom Gouverneur, Dein Reisegeräth ist seit einigen Tagen bereit, Dein Pferd ausgeruht wie Du, Deine Bügeltasche voll durch das Vertrauen unseres vortrefflichen Wirthes, der nur Eines bedauert, der würdige Mann! daß er mir nicht mein ganzes Lösegeld vorstrecken darf. Nichts fehlt Dir, Martin, und wenn Du morgen frühzeitig aufbrichst, kannst Du in drei Tagen in Paris sein. Du erinnerst Dich, was Du dort zu thun hast?«

»Ja, gnädiger Herr, ich gehe auf der Stelle in das Hotel der Rue des Jardins-Saint-Paul; ich beruhige Eure Amme über Eure Person; ich verlange von ihr zehntausend Thaler für Euer Lösegeld, ferner drei tausend weitere für Eure Ausgaben und Schulden hier, und als Unterpfand zeige ich ihr diese Zeile von Euch und Euren Ring.«

»Unnöthige Vorsicht, Martin, denn meine gute Amme kennt Dich wohl, mein treuer Diener, doch ich habe Deinen Bedenklichkeiten nachgegeben. Mache nur, daß das Geld ein wenig schnell zusammengebracht wird, hörst Du?«

»Seid unbesorgt, gnädiger Herr. Sobald das Geld beisammen und Euer Brief an den Admiral übergeben ist, komme ich noch schneller hierher zurück, als ich abgereist bin.«

»Und keine schlimme Händel unter Weges!«

»Es ist keine Gefahr, gnädiger Herr.«

»Also, lebe wohl, Martin, und viel Glück.«

»Morgen bei Sonnenaufgang bin ich fern von Calais, und in zehn Tagen seht Ihr mich wieder.«

Arnauld du Thill hielt diesmal sein Versprechen. Er erlaubte nur am andern Morgen Babette, ihn bis um Thor der Stadt zu begleiten. Hier umarmte er zum letzten Male, schwur ihr ebenfalls, sie würde ihn bald wiedersehen, gab dann seinem Pferde beide Sporen . . . im Ganzen mit sehr munterem Herzen, der Schelm . . . und verschwand bald an der Ecke des Weges.

Die Arme beeilte sich, zurückzukehren, ehe ihr furchtbarer Bruder Pierre Peuquoy aufgestanden, aber sie war genöthigt, sich für krank auszugeben, um nach ihrem Belieben allein in ihrer Kammer weinen zu können.

Es wäre nunmehr schwer, zu sagen, ob sie oder Gabriel mit mehr Ungeduld auf. die Rückkehr des Stallmeisters wartete.

Sie mußten Beide lange Zeit warten.

XX.
Wie Arnauld du Thill Arnauld du Thill in Noyon hängen ließ

Arnauld du Thill begegnete am ersten Tag nichts Schlimmes und er verfolgte seinen Weg, ohne auf viele Hindernisse zu stoßen. Wohl fand er von Zeit zu Zeit feindliche Truppen, deutsche Ausreißer, entlassene Engländer, Spanier, so anmaßend wie ihr Sieg; denn in dem armen verwüsteten Frankreich gab es damals mehr Fremde als Franzosen. Doch allen diesen Leuten, die ihn auf der Landstraße befragten, zeigte Arnauld stolz seinen Paß, und alle respektierten nicht ohne Bedauern und Murren, den Besitzer der Unterschrift des Gouverneur von Calais.

Nichtsdestoweniger suchte am zweiten Tage, in der Gegend von Saint-Quentin, ein Détachement von Spaniern ihm eine Chicane entgegenzustellen, indem sie behaupteten, sein Pferd sei im Paß nicht mit inbegriffen, und es wäre vielleicht gut, dasselbe zu confisciren. Doch der falsche Martin-Guerre entwickelte große Festigkeit, verlangte vor den Chef geführt zu werden, und man entließ den schwierigen Gesellen mit seinem Roß.

Dieses Abenteuer diente ihm indessen zur Lehre, und er beschloß, fortan die Truppen, denen er begegnen würde, so viel als möglich zu vermeiden. Das war nicht so leicht ausführbar. Ohne seit der Einnahme von Saint-Quentin einen entscheidenden Vortheil davon zu tragen, hatte der Feind doch das ganze Land besetzt. Le Catelet, Ham, Noyon, Chauny gehörten ihm, und als Arnauld am Abend dieses zweiten Tags vor Noyon kam, mußte er sich, um jeder Verlegenheit zuvorzukommen, entschließen, die Stadt zu umgeben und erst im folgenden Dorfe Nachtlager zu nehmen.

Zu diesem Behufe mußte er aber die Landstraße verlassen. Arnauld kannte die Gegend schlecht, er Verirrte sich und gerieth, während er den Weg suchte, bei der Biegung eines Fußpfads, mitten in eine Truppe feindlicher Reiter, welche auch zu suchen schienen.

Wie groß aber war das Erstaunen von Arnauld, als er einen derselben, sobald er ihn erblickte, rufen hörte:

»Holla! he! sollte das nicht zufällig der elende Arnauld du Thill sein?«

»Wäre Arnauld du Thill zu Pferde?« sagte ein anderer Reiter.

»Großer Gott!« sprach erbleichend Arnauld zu sich selbst, »es scheint, man kennt mich hier, und wenn man mich kennt, bin ich verloren.«

Doch es war zu spät, um zurückzuweichen und zu fliehen. Zum Glück war es schon finstere Nacht geworden.

»Wer seid Ihr, und wohin wollt Ihr?« fragte ihn einer derselben.

»Ich heiße Martin-Guerre,« antwortete Arnauld zitternd, »ich bin der Stallmeister des Vicomte d’Ermès, der gegenwärtig Gefangener in Calais ist, und ich will in Paris sein Lösegeld holen. Hier ist der Paß von Mylord Wentworth, dem Gouverneur von Calais.«

Der Anführer der Truppe rief einen von seinen Leuten, der eine Fackel trug, und schickte sich an, den Paß von Arnauld mit allem Ernst zu untersuchen.

»Das Siegel ist authentisch und der Paß ächt,« sagte er. »Ihr habt die Wahrheit gesprochen, Freund, und Ihr könnt Eures Weges ziehen.«

»Ich danke!« versetzte Arnauld athmend.

»Doch noch ein Wort, Freund. Solltet Ihr auf Eurem Wege einem Menschen, der zu fliehen schien, einem Schurken, einem Galgenvogel, der auf den Namen Arnauld du Thill antwortet, begegnet sein?«

»Ich kenne Arnauld du Thill gar nicht,« rief Arnauld du Thill hastig.

»Ihr kennt ihn nicht, Freund, doch Ihr hättet ihm auf diesen Pfaden begegnen können. Er ist von Eurem Wuchse und hat auch, soviel man bei diesem dunklen Abend beurtheilen kann, Eure Tournure. Nur muß er nicht so gut gekleidet sein wie Ihr. Er trägt einen braunen Mantel, einen runden Hut und graue Beinkleider, und muß sich in der Gegend, von der Ihr herkommt, verbergen, der Schuft! Oh! daß er uns in die Hände fiele, dieser Arnauld des Teufels!«

»Was hat er denn gethan!« fragte Arnauld schüchtern.

»Was er gethan hat? das ist das dritte Mal, daß er entspringt. Er behauptet, man mache ihm das Leben zu hart. Ich glaube es wohl. Bei seiner ersten Flucht hatte er die Geliebte seines Herrn entführt. Das verdiente Bestrafung, wie mir scheint. Und dann besitzt er nichts, um sein Lösegeld zu bezahlen. Man hat ihn verkauft und wiederverkauft, und Niemand will ihn mehr. Da er uns nichts mehr nützen kann, so ist es wenigstens billig, daß er uns belustige. Schon dreimal ist er entwichen Doch wenn wir ihn wieder erwischen, den Schurken . . .!«

»Was werdet Ihr mit ihm machen?« fragte Arnauld.

 

»Das erste Mal hat man ihn geschlagen, das zweite Mal hat man ihn halb umgebracht, das dritte Mal hängt man ihn auf.«

»Man hängt ihn auf?« wiederholte Arnauld erschrocken.

»Auf der Stelle, Freund, und ohne eine Prozeßform. Er gehört uns. Es wird uns belustigen und ihm eine Lehre geben. Schaue rechts, Freund. Siehst Du jenen Galgen? Nun dort hängen wir Arnauld du Thill sogleich auf, wenn es uns gelingt, wieder seiner habhaft zu werden.«

»Alle Wetter!« rief Arnauld mit einem etwas gezwungenen Gelächter.

»Es ist, wie ich Dir sage, Freund, und wenn Du den Burschen triffst, nimm ihn fest und führe ihn hierher; wir werden für den Dienst erkenntlich sein. Hiernach glückliche Reise!«

Sie entfernten sich. Wieder beruhigt, rief ihnen Arnauld nach:

»Verzeiht, meine Herren, ein Dienst ist einen andern werth! ich habe mich verirrt und weiß nicht recht, wo ich bin. Orientiert mich doch ein wenig, wenn’s beliebt.«

»Das ist sehr leicht, Freund,« sagte der Reiter. »Dort hinter Euch jene Mauern mit dem Schlupfthor, das Ihr vielleicht in der Dunkelheit unterscheidet, das ist Noyon. Ihr schaut zu sehr rechts! dort links beim Galgen, wo Ihr die Piken unserer Kameraden glänzen sehen müßt; denn an jenem Schlupfthor hat unsere Compagnie diese Nacht die Wache. Nun dreht Euch um, Ihr habt die Straße nach Paris durch den Wald vor Euch. Zwanzig Schritte von hier bildet die Straße eine Gabel. Ihr reitet rechts oder links, wie es Euch beliebt; von den beiden Wegen ist keiner länger als der andere und beide laufen wieder an der Fähre der Oise eine Viertelmeile von hier zusammen. Habt Ihr übergesetzt, so reitet immer gerade aus, das erste Dorf ist Auvray eine Meile von der Fähre. Nun seid Ihr so gut unterrichtet, Freund, als wir selbst. Glückliche Reise.«

»Ich danke und wünsche guten Abend,« sagte Arnauld, sein Pferd in Trab setzend.

Die Auskunft, die man ihm gegeben hatte, war genau. Nach zwanzig Schritten fand er den Kreuzweg und ließ sein Pferd links gehen.

Die Nacht war dicht und der Wald ebenfalls. Doch nach zehn Minuten erreichte Arnauld eine Lichtung im Gehölze, und der Mond goß durch die perlmutterartigen Wolken einen schwachen Schimmer auf den Weg.

In diesem Augenblicke träumte der Stallmeister von der Angst, die er ausgestanden, und von dem seltsamen Abenteuer, durch das seine Kaltblütigkeit auf die Probe gestellt worden war.

Ueber die Vergangenheit beruhigt, sah er der Zukunft nicht ohne eine gewisse Schwermuth entgegen.

»Es kann nur der wahre Martin-Guerre sein, auf den man so unter meinem Namen Jagd macht,« dachte er. »Doch wenn er entkommen ist, so werde ich ihn sogleich in Paris finden, den Galgenvogel, und es dürfte daraus ein seltsames Zusammentreffen erfolgen. Ich weiß wohl, daß mich die Unverschämtheit retten kann, sie kann mich aber auch in’s Verderben stürzen. Welches Bedürfniß hatte dieser Bursche, zu entweichen? Er wird in der That sehr lästig, und es wäre eine Wohlthat von unseren braven Feinden, wenn Sie ihn mir hängen würden. Er ist entschieden mein böser Geist.«

Dieser erbauliche Monolog dauerte noch fort, als Arnauld, der ein sehr scharfes und sehr geübtes Gesicht hatte. In einer Entfernung von etwa hundert Schritten vor sich einen Menschen oder vielmehr einen Schatten erblickte oder zu erblicken glaubte, der bei seiner Annäherung rasch in einem Graben verschwand.

»Holla! abermals ein schlimmes Begegnen, irgend ein Hinterhalt,« dachte der kluge Arnauld.

Er suchte in das Gehölze zu gelangen, doch der Graben war für den Reiter und das Pferd unübersteigbar. Er wartete einige Minuten und wagte es dann, genauer zu schauen. Das Gespenst, das sich wieder erhoben hatte, warf sich eiligst in seinen Graben.

»Sollte er vor mir bange haben, wie ich vor ihm?« sagte Arnauld zu sich selbst. »Sollten wir uns etwa gegenseitig zu vermeiden suchen? Doch ich muß einen Entschluß fassen, da mich die verfluchten Schläge die Straße durch das Gehölz zu erreichen verhindern. Soll ich auf meinem Wege zurückkehren? Das wäre das Klügste. Soll ich mein Pferd in Galopp setzen und wie ein Blitz an meinem Mann vorüber reiten? Das wäre das Kürzeste. Er ist zu Fuß, und wenn nicht ein Büchsenschuß . . . Doch ich werde ihm nicht die Zeit dazu lassen.«

Gesagt, gethan. Arnauld gab seinem Pferde beide Sporen und jagte wie ein Pfeil an dem im Hinterhalte liegenden oder verborgenen Mann vorüber.

Dieser rührte sich nicht.

Das benahm Arnauld alle Angst, er hielt sein Pferd an und kehrte sogar, von dem Blitze eines plötzlichen Gedankens erfaßt, ein paar Schritte zurück.

Der Mann machte nicht eine einzige Bewegung.

Das verlieh Arnauld wieder seinen ganzen Muth, und seiner Sache nun beinahe gewiß, ritt er gerade auf den Graben zu.

Doch nun und ehe er Zeit gehabt hatte: Jesus! zu sagen, stürzte der Mann mit einem Sprunge hervor, machte schnell das Bein von Arnauld vom Steigbügel los, hob es mit Gewalt in die Höhe, warf den Stallmeister vom Pferde, fiel mit ihm, auf ihn, und setzte ihm die Hand an die Gurgel und das Knie auf die Brust.

Dies Alles hatte nicht zwanzig Minuten gedauert.

»Wer bist Du? Was willst Du?« fragte der Sieger seinen niedergeworfenen Feind.

»Habt Gnade, laßt mich los,« sagte mit zusammengepreßter Stimme Arnauld, der seinen Meister fühlte. »Ich bin Franzose, aber ich habe einen Paß von Lord Wentworth, dem Gouverneur von Calais.«

»Wenn Ihr ein Franzose seid,« erwiderte der Andere, »und in der That Ihr habt nicht die Aussprache von allen diesen Teufelsausländern, so brauche ich Euern Paß nicht. Doch was hattet Ihr Euch so neugierig mir zu nähern?«

»Ich glaubte einen Menschen im Graben zu sehen,« sagte Arnauld unter einem minder starken Druck, »und ich näherte mich, um zu sehen, ob es nicht ein Verwundeter wäre, und ob ich ihm nicht Hilfe leisten könnte.«

»Die Absicht war gut,« sagte der Mann, indem er seine Faust und sein Knie zurückzog. »Vorwärts, Kamerad,« fügte er bei und reichte Arnauld die Hand, der rasch auf seinen Beinen war. »Ich habe Euch vielleicht ein wenig scharf empfangen, entschuldigt mich. Es taugt in diesem Augenblick nicht für mich, daß man die Nase in meine Angelegenheiten steckt. Doch Ihr seid ein Landsmann, das ist etwas Anderes, und weit entfernt, mir zu schaden, werdet Ihr mir vielmehr nützlich sein. Wir wollen uns sogleich verständigen, ich heiße Martin-Guerre und Ihr?«

»Ich? ich? Bertrand,« sagte Arnauld bebend; denn allein mit ihm, in der Nacht, in diesen Wald beherrschte ihn der Mann, den er gewöhnlich durch List und Schlauheit beherrschte, nun seinerseits durch die Kraft und den Mut.

Zum Glück sicherte die tiefe Nacht das Incognito von Arnauld, und er verstellte überdies seine Stimme, so gut er konnte.

»Nun, Kamerad Bertrand,« fuhr Martin-Guerre fort, »wißt, daß ich ein flüchtiger Gefangener bin, der diesen Morgen zum zweiten Male, Andere sagen, zum dritten Male, diesen Spaniern, Engländern, Deutschen, Flamändern, kurz diesem ganzen feindlichen Gelichter entsprungen ist, das sich auf unser armes Land geworfen hat, wie eine Wolke Heuschrecken. Denn Gott strafe mich! Frankreich gleicht zu dieser Stunde dem Thurm von Babel. Seit einem Monat gehörte ich zwanzig Kauderwälschen von verschiedenen Nationen, und jedes Mal mußte ich ein rauheres und barbarischeres Patois anhören. Ich war es müde, von Flecken zu Flecken spazieren geführt zu werden, um so mehr, da es mir vorkam als spottete man meiner, und man mache sich einen Spaß daraus, mich zu quälen. Sie warfen mir immer eine hübsche Teufelin Namens Gudule vor, die mich, wie es scheint, so sehr geliebt hatte, daß sie mit mir entflohen war.«

»Ah! ah!« machte Arnauld.

»Ich sage Euch das, was man mir gesagt hat. Ihre Spöttereien langweilten mich dergestalt, daß ich eines schönen Tages, es war in Chauny abermals, doch ganz allein entfloh. Unglücklicher Weise wurde man meiner wieder habhaft und überhäufte mich dergestalt mit Schlägen, daß ich selbst Mitleid mit mir bekam. Doch wozu nützte das? sie mochten mir immerhin drohen, sie würden mich hängen, ich hatte nur umso mehr Lust, wieder anzufangen, und diesen Morgen, da sich eine gute Gelegenheit bot, drehte ich meinen Tyrannen eine Nase und entwich . . . Gott weiß; wie sie mich suchten, um mich zu hängen. Ich aber, der ich einen Widerwillen dagegen hege, hatte mich mit Eurer Erlaubniß auf einen großen Baum im Walde gesetzt, um hier die Nacht zu erwarten, und ich konnte mich, obgleich ein wenig bleich, des Lachens nicht erwehren, als ich sie fluchend und schwörend unter meinem Baume vorüber kommen sah. Sobald es Abend war, verließ ich meinen Beobachtungsposten. Erstens jedoch verirrte ich mich in diesem Walde, wo ich nie zuvor gewesen, und zweitens sterbe ich vor Hunger, insofern ich seit vierundzwanzig Stunden nichts zwischen die Zähne bekommen habe, als Wurzeln und Kräuter, eine magere Kost! ich falle auch vor Schwäche um, wie Ihr leicht sehen könnt.«