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Der Graf von Bragelonne

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»Ho! ho!«

»Abgesehen davon, daß auf der andern Seite der Scheidewand eine mit Porzellanen beladene Etagère stand.

»Die Ihr umwarfet.«

»Die ich an das andere Ende des andern Zimmers schleuderte.«

Porthos lachte.

»Das ist in der That, wie Ihr sagt, unerhört,«, rief d’Artagnan.

Und er lachte wie Porthos.

Sogleich lachte Porthos noch stärker, als d’Artagnan.

»Ich zerbrach,»sagte Porthos, von dieser zunehmenden Heiterkeit im Fluß seiner Rede gehemmt, »ich zerbrach für mehr als drei tausend Franken Porzellane, oh! oh! oh!«

»Gut.«

»Ich zertrümmerte für mehr als viertausend Franken Spiegel, oh! oh! oh!«

»Vortrefflich.«

»Einen Lustre nicht zu rechnen, der mir gerade auf den Kopf fiel und in tausend Stücke zerschellte.«

»Auf den Kopf?« versetzte d’Artagnan der sich die Seite hielt.

»Voll.«

»Das hat Euch den Kopf zerbrochen.«

»Nein, ich sage Euch, im Gegentheil, der Lustre sei zerbrochen, denn er war von Glas.«

»Ah! er war von Glas.«

»Von venetianischen, Glas; eine Curiosität, ein Stück, das nicht seines Gleichen hatte, ein Stück, das zweihundert Pfund wog.«

»Und Euch auf den Kopf fiel.«

»Auf . . . den . . . Kopf . . . Stellt Euch eine ganz vergoldete, ganz incrustirte Kristallkugel vor, unten Parfumerien, welche brannten, oben Schnäbel, welche Flammen auswarfen, wenn sie entzündet waren.«

»Wohl verstanden, sie waren das nicht.«

»Nein, ich wäre in Brand gesteckt worden.«

»Und Ihr wurdet nur platt geschlagen.«,

»Nein.«

»Wie! nein?«

»Nein, der Lustre ist mir auf den Schädel gefallen. Wir haben da, wie es scheint, oben auf dem Kopf äußerst solide Kräfte.«

»Wer hat Euch das gesagt, Porthos?«

»Der Arzt. Eine Art von Dom, der Notre-Dame in Paris tragen würde.«

»Bah!«

»Ja, es scheint, unser Schädel ist so beschaffen.«

»Sprecht für Euch, lieber Freund, Euer Schädel ist so beschaffen, und nicht der der andern Leute.«

»Das ist möglich,« erwiederte Porthos mit einer gewissen Selbstgefälligkeit, »gewiß aber ist, daß es, als der Lustre auf den Dom herabfiel, den wir oben auf dem Kopf haben, einen Lärmen machte, als ob eine Kanone losgefeuert würde, der Kristall war zerbrochen und ich fiel ganz überströmt nieder.«

»Bon Blut, armer Porthos!«

»Von Parfumerien, welche wie seine Liqueurs rochen, es war vortrefflich, aber es roch zu gut; ich war wie betäubt von diesem guten Geruch; nicht wahr, Ihr habt dies zuweilen erfahren, d’Artagnan?«

»Ja, wenn ich den Duft von Maiblümchen einathmete; Ihr wurdet also somit von dem Schlag niedergeworfen, und vom Geruch betäubt?«

»Was aber ganz eigenthümlich hierbei ist, und der Arzt hat mich bei seiner Ehre versichert, er habe nie etwas Aehnliches gesehen . . . «

»Ihr bekamet doch wenigstens eine Beule?« unterbrach ihn d’Artagnan.

»Ich bekam fünf.«

»Warum fünf?«

»Wartet, der Lustre hatte an seiner Innern Extremität fünf sehr spitzige vergoldete Zierrathen.«

»Oh! wehe!«

»Diese fünf vergoldeten Zierrathen drangen in meine Haare, die ich sehr dicht trage, wie Ihr seht.«

»Zum Glück.«

»Und drückten sich in meine Haut ein. Aber bemerkt wohl die Seltsamkeit, dergleichen Dinge begegnen nur mir; statt Höhlungen zu machen, machten sie Beulen: der Arzt konnte mir das nie auf eine befriedigende Weise erklären.«

»Nun wohl! ich will es Euch erklären.«

»Damit thut Ihr mir einen Gefallen,« erwiederte Porthos, mit den Augen blinzelnd, was bei ihm das Merkmal einer bis aus den höchsten Grund gesteigerten Aufmerksamkeit war.

»Seitdem Ihr Euer Gehirn in hohen Studien, in wichtigen Berechnungen arbeiten laßt, hat der Kopf Nutzen davon gezogen, so daß Ihr jetzt einen Kopf habt, der zu voll von Wissenschaft ist.«

»Ihr glaubt?«

»Ich bin dessen sicher. Daraus geht hervor, daß, statt nichts Fremdes in das Innere des Kopfes eindringen zu lassen, Euer Knochengehäuse, das schon zu voll ist, die Oeffnungen, die sich bilden, benützt, um die Ueberfülle entströmen zu lassen.«

»Ah!« machte Porthos, dem diese Auslegung klarer vorkam, als die des Arztes.

»Die durch die fünf Zierrathen des Lustre verursachten fünf Hervorragungen waren sicherlich nur wissenschaftliche Anhäufungen, durch die Gewalt der Dinge nach außen geleitet.«

»Wahrhaftig,« sagte Porthos, »und zum Beweise dient, daß es mir mehr wehe außen thut, als innen. Ich muß Euch sogar gestehen, wenn ich meinen Hut auf meinen Kopf setzte, und ihn mit der Faust mit jener anmuthigen Energie hineindrückte, die wir adeligen Kriegsleute besitzen, fühlte ich außerordentliche Schmerzen, war mein Faustschlag nicht ganz genau abgemessen.«

»Porthos, ich glaube Euch.«

»Nun sagte der Riese, »als Herr Fouquet die geringe Solidität des Hauses sah, entschloß er sich auch, mir eine andere Wohnung zu geben. Dem zu Folge versetzte man mich hierher.«

»Nicht wahr, das ist der Park, den man sich vorbehalten?«

»Ja.«

»Der der Rendezvous? der, welcher in der geheimnisvollen Geschichte des Oberintendanten so berühmt ist.«

»Ich weiß es nicht: ich habe weder Rendezvous, noch geheimnißvolle Geschichten, aber man erlaubt mir, hier meine Muskeln zu üben, und ich benutze die Erlaubniß dadurch, daß ich die Bäume entwurzle.«

»Warum thut Ihr das.«

»Um meine Handgelenk zu erhalten, und um die Vogelnester auszunehmen, ich finde das bequemer, als hinaufzusteigen.«

»Ihr seid schäferlich, wie Tiocis, mein lieber Porthos.«

»Ja, ich liebe die kleinen Eier; ich liebe sie unendlich mehr, als die großen. Ihr habt keinen Begriff, wie delicat ein Pfannkuchen von vier bis fünfhundert Eiern von Grünlingen, Buchfinken, Staaren, Amseln und Drosseln ist.«

»Bier bis fünfhundert Eier, das ist ja ungeheuer l«

»Oh! das hat in einer Salatschüssel Platz,« entgegnete Porthos.

d’Artagnan bewunderte fünf Minuten lang Porthos, als sehe er ihn zum ersten Mal.

Porthos dehnte sich freudig unter dem Blicke seines Freundes aus.

So blieben sie einige Augenblicke, d’Artagnan anschauend, Porthos sich ausdehnend.

d’Artagnan suchte offenbar dem Gespräch eine neue Wendung zu geben.

»Ihr belustigt Euch ungemein hier, Porthos?« fragte er endlich, ohne Zweifel, nachdem er gefunden, was er suchte.

»Nicht immer.«

»Ich begreife das: was werdet Ihr aber thun, wenn Ihr Euch zu sehr langweilt?«

»Oh! ich bin nicht auf lange hier, Aramis wartet nur, bis meine letzte Beule verschwunden ist, um mich dem König vorzustellen, der, wie man mir gesagt hat, die Beulen nicht leiden mag.«

»Aramis ist also immer noch in Paris?«

»Nein.«

»Wo ist er denn?«

»Er ist in Fontainebleau.«

»Allein?«

»Mit Herrn Fouquet.«

»Sehr gut. Aber wißt Ihr etwas?«

»Nein, sagt es mir, und ich werde es wissen.«

»Ich glaube, Aramis vergißt Euch.«

»Ihr glaubt?«

»Seht Ihr, dort lacht man, tanzt man, schmaust man, man läßt die Weine von Herrn von Mazarin springen. Wißt Ihr, daß dort alle Abend ein Ballet stattfindet?«

»Teufel! Teufel!«

»Ich erkläre Euch also, daß Euer lieber Aramis Euch vergißt.«

»Das könnte wohl sein, und ich habe es auch zuweilen gedacht.«

»Wenn er Euch nicht gar verräth, der Duckmäuser.«

»Ah!«

»Ihr wißt, Aramis ist ein schlauer Fuchs.«

»Ja, aber mich verrathen . . . «

»Hört, vor Allem sequestrirt er Euch.«

»Wie, er sequestrirt mich? ich bin sequestrirt?«

»Bei Gott!«

»Ich möchte wohl, daß Ihr mir das bewieset.«

»Nichts kann leichter sein. Geht Ihr aus?«

»Nie.«

»Reitet Ihr?«

»Nie.«

»Läßt man Eure Freunde zu Euch gelangen?«

»Nie.«

»Nun wohl! mein Lieber, nie ausgehen, nie reiten, nie seine Freunde sehen, heißt man sequestrirt sein.«

»Und warum sollte mich Aramis sequestriren?« fragte Porthos.

»Seid wahr, Porthos.«

»Wie das Gold.«

»Gesteht, daß Aramis den Plan zur Befestigung von Belle-Isle gemacht hat.«

Porthos erröthete.

»Ja,« sagte er, »doch das ist Alles, was er gemacht hat.«

»Ganz richtig, und das ist meiner Ansicht nach nichts Großes.«

»Der meinigen nach auch.«

»Gut, ich bin entzückt, daß wir derselben Ansicht sind.«

»Er ist sogar nie nach Belle-Isle gekommen.«

»Nicht wahr.«

»Ich ging nach Vannes, wie Ihr sehen konntet.«

»Sagt, wie ich gesehen habe. Nun! das ist gerade die Sache, mein lieber Porthos. Aramis, der nur die Pläne gemacht, möchte gern für den Ingenieur gelten; während Ihr Stein für Stein, die Mauer, die Citadelle, die Basteien errichtet habt, möchte er Euch gern auf den Rang des Werkmeisters verweisen.«

»Des Werkmeisters, das heißt des Maurers?«

»Des Maurers, so ist es.«

»Des Kalkeinrührers.«

»Ganz richtig.«

»Des Handlangers?«

»Ihr habt es.«

»Ho! ho! mein lieber Aramis, Ihr haltet Euch immer noch für fünfundzwanzigjährig, wie es scheint!«

»Das ist noch nicht Alles, er hält Tuch für einen Fünfziger.«

»Ich hatte ihn wohl bei der Arbeit sehen mögen.«

»Ja.«

»Ein Bursche, der die Gicht hat.«

»Ja.«

»Den Gries.«

»Ja.«

»Dem drei Zähne fehlen.«

»Vier.«

»Während ich . . . schaut.«

Hier that Porthos seine dicken Lippen auseinander und zeigte zwei Reihen Zähne, etwas minder weiß, als der Schnee, aber so glatt, so hart und gesund, als das Elfenbein.

»Ihr könnt Euch nicht vorstellen, Porthos, welchen Werth der König auf die Zähne legt,« sagte d’Artagnan. »Die Einigen bestimmen mich; ich werde Euch dem König vorstellen.«

»Ihr?«

»Warum nicht? Glaubt Ihr, ich stehe schlechter bei Hofe, als Aramis.«

»Oh! nein.«

»Glaubt Ihr, ich habe die geringste Anmaßung, hinsichtlich der Befestigung von Belle-Isle.«

 

»Oh! gewiß nicht.«

»Es kann mich also Euer Interesse allein handeln machen.«

»Ich bezweifle das nicht.«

»Nun denn! ich bin der vertraute Freund des Königs, und zum Beweise mag dienen, daß, wenn ihm etwas Unangenehmes zu sagen ist, ich das übernehme.«

»Aber, mein lieber Freund, wenn Ihr mich vorstellt . . . «

»Nun?«

»Aramis wird böse werden.«

»Gegen mich?«

»Nein, gegen mich.«

»Bah! ob er Euch vorstellt, oder ich Euch vorstelle, wenn Ihr nur vorgestellt werdet, das ist das Gleiche.«

»Man müßte mir Kleider machen lassen.«

»Die Eurigen sind glänzend.«

»Oh! diejenigen, welche ich bestellt hatte, waren viel schöner.«

»Nehmt Euch in Acht, der König liebt die Einfachheit.«

»Dann werde ich einfach sein. Doch was wird Herr Fouquet sagen, wenn er erfährt, daß ich weggegangen bin?«

»Seid Ihr Gefangener auf Ehrenwort?«

»Nein, nicht ganz. Aber ich habe ihm versprochen, mich nicht zu entfernen, ohne ihn davon in Kenntniß zu setzen.«

»Wartet, wir werden hierauf zurückkommen. Habt Ihr etwas hier zu thun?«

»Ich, nichts, wenigstens nichts sehr Wichtiges.«

»Ihr seid auch nicht der Vermittler von Aramis in einer sehr bedeutenden Angelegenheit?«

»Meiner Treue, nein.«

»Was ich Euch sage, Ihr begreift das, sage ich Euch aus Theilnahme für Euch. Ich nehme zum Beispiel an, Ihr seid beauftragt, Aramis Briefe, Botschaften zu schicken.«

»Ah! Briefe! ja. Ich schicke ihm gewisse Briefe.«

»Wohin?«

»Nach Fontainebleau.«

»Und Ihr habt solche Briefe?«

»Aber . . . «

»Laßt mich sprechen. Ihr habt solche Briefe?«

»Ich habe so eben einen erhalten.«

»Einen interessanten?«

»Ich denke.«

»Ihr lest sie also nicht?«

»Ich bin nicht neugierig.«

Bei diesen Worten zog Porthos aus seiner Tasche den Brief des Soldaten, den Porthos nicht gelesen, den aber d’Artagnan gelesen halte.

»Wißt Ihr, was Ihr thun müßt?« sagte d’Artagnan.

»Bei Gott! was ich immer thue, ihn abschicken.«

»Nein.«

»Wie, ihn behalten?«

»Nein. Hat man Euch nicht gesagt, dieser Brief sei wichtig?«

»Sehr wichtig.«

»Wohl, Ihr müßt ihn selbst nach Fontainebleau bringen.«

»Zu Aramis?«

»Ja.«

»Gut.«

Und da der König dort ist . . .

» »So werdet Ihr das benützen . . . «

»Ich werde das benützen, um Euch dem König vorzustellen.«

»Ah! Teufel! d’Artagnan, Ihr allein seid im Stande, solche Auskunftsmittel zu finden.«

»Statt also unserm Freund mehr oder minder treue Boten abzusenden, bringen wir selbst ihm den Brief.«

»Daran dachte ich gar nicht, und es ist doch so einfach.«

»Deßhalb ist es dringend, daß wir sogleich aufbrechen, mein lieber Porthos.«

»In der That, je eher wir abgehen, desto weniger wird die Depeche Verzug erleiden.«

»Porthos, Ihr urtheilt stets mächtig, und es wird bei Euch die Einbildungskraft von der Logik unterstützt.«

»Ihr findet das!«

»Es ist dies das Resultat solider Studien. Doch kommt nun.«

»Aber mein Versprechen gegen Herrn Fouquet?«

»Welches?«

»Saint-Mandé nicht zu verlassen, ohne ihn davon in Kenntniß zu setzen.«

»Ah! mein lieber Porthos, wie jung seid Ihr!«

»Wie so!«

»Nicht Wahr, Ihr kommt in Fontainebleau an?«

»Ja.«

»Ihr findet dort Herrn Fouquet?«

»Ja.«

»Beim König wahrscheinlich?«

»Beim König,« wiederholte Porthos majestätisch.

»Und Ihr redet ihn an und sagt zu ihm: »»Herr Fouquet, ich gebe mir die Ehre, Euch davon in Kenntniß zu setzen, daß ich Saint-Mandé so eben verlassen habe.««

»Und wenn er mich in Fontainebleau beim König sieht, wird Herr Fouquet nicht sagen können, ich lüge,« sprach Porthos mit derselben Majestät.

»Ich öffnete eben den Mund, um dies zu sagen, doch Ihr kommt mir in Allem zuvor. Oh! Porthos, welche glückliche Natur seid Ihr; das Alter hat keinen Einfluß auf Euch gehabt.«

»Nicht zu viel.«

»Somit ist Alles abgemacht.«

»Ich glaube, ja.«

»Ihr habt keine Bedenklichkeiten mehr.«

»Ich glaube, nein.«

»Ich nehme Euch also mit.«

»Vortrefflich, ich will meine Pferde satteln lassen.«

»Ihr habt Pferde hier?«

»Fünf.«

»Die Ihr von Pierrefonds kommen ließet.«

»Die mir Herr Fouquet geschenkt hat.«

»Mein lieber Porthos, wir brauchen keine fünf Pferde zu zwei; überdies habe ich schon drei in Paris, das würde fünf machen, und das wäre zu viel.«

»Das wäre nicht zu viel, wenn ich meine Leute hier hätte; aber ich habe sie leider nicht.«

»Ihr sehnt Euch nach Euren Leuten!«

»Nach Mousqueton, Mousqueton fehlt mir.«

»Vortreffliches Herz; doch glaubt mir, laßt Eure Pferde hier, wie Ihr Mousqueton dort gelassen habt.«

»Warum dies?«

»Weil später . . . «

»Nun?«

»Später wird es vielleicht gut sein, wenn Euch Herr Fouquet gar nichts geschenkt hat.«

»Ich verstehe nicht.«

»Es ist nicht nöthig, daß Ihr versteht.«

»Doch . . . «

»Ich werde Euch das später erklären, Porthos.«

»Ich wette, das ist Politik.«

»Von der feinsten Art.«

Porthos senkte den Kopf bei dem Worte Politik; nach einem Augenblick sprach er aber:

»Ich muß Euch gestehen, d’Artagnan, daß ich nicht Porthos bin.«

»Ich weiß es, bei Gott! wohl.«

»Oh! Niemand weiß das, Ihr sagtet es mir selbst, Ihr, der Brave der Braven.«

»Was sagte ich Euch, Porthos?«

»Man habe seine Tage. Ihr sagtet es mir und ich habe es erfahren. Man hat seine Tage, wo es einem weniger Vergnügen bereitet, als an anderen, Musketenschüsse und Degenstiche zu empfangen.«

»Das ist mein Gedanke.«

»Das ist auch der meinige, obschon ich kaum im Schusse und Stiche welche zu tödten glaube.«

»Teufel! Ihr habt doch getödtet.«

»Ja, aber ich bin nie getödtet worden.«

»Der Grund ist gut.«

»Ich glaube also, daß ich nie durch eine Degenklinge oder durch eine Flintenkugel sterben werde.«

»Ihr fürchtet Euch vor nichts? Ah! vor dem Wasser vielleicht.«

»Nein, ich schwimme wie eine Fischotter.«

»Vor dem viertägigen Fieber vielleicht?«

»Ich habe es nie gehabt und glaube nicht, daß ich es je haben werde; doch ich muß Eines gestehen . . . «

Hierbei dämpfte Porthos die Stimme.

»Was?« fragte d’Artagnan, der sogleich auch den Ton von Porthos annahm.

»Ich gestehe, daß Ich eine furchtbare Angst vor der Politik habe.«

»Ah! bah!« rief d’Artagnan.

»Nur gemacht« sprach Porthos mit einer Stentorstimme. »Ich habe Seine Eminenz den Herrn Cardinal von Richelieu und Seine Eminenz den Herrn Cardinal von Mazarin gesehen; der Eine hatte eine rothe Politik, der Andere eine schwarze. Ich war nie mit der einen viel zufriedener, als mit der andern: die erste hat Herrn, von Marillac, Herrn von Thou, Herrn von Cinq-Mars, Herrn Chalais, Herrn Bouteville, Herrn von Montmorency dem Beil überliefert; durch die andere sind eine Menge Frondeurs zersetzt worden, wobei wir waren, mein Lieber.«

»Wobei wir im Gegentheil nicht waren,« sagte d’Artagnan.

»Oh! doch! denn wenn ich für den Cardinal vom Leder zog, schlug ich für den König.«

»Theurer Porthos!«

»Ich vollende.«

»Thut das.«

»Meine Furcht vor der Politik ist also so groß, daß ich, wenn Politik hierunter steckt, lieber nach Pierrefonds zurückkehren will.«

»Ihr hättet Recht, wenn es so wäre, aber bei mir, lieber Porthos, nie Politik, das ist klar; Ihr habt an der Befestigung von Belle-Isle gearbeitet; der König wollte den Namen des geschickten Ingenieur erfahren, der diese Arbeiten vollführt hat; Ihr seid schüchtern wie alle Männer von wahrem Verdienst; Aramis will Euch vielleicht unter den Scheffel stellen; ich aber erkläre Euch, ich hebe Euch hervor; der König belohnt Euch, und das ist meine ganze Politik.«

»Das ist die meinige, bei Gott!« rief Porthos, d’Artagnan die Hand reichend.

D’Artagnan kannte aber die Hand von Porthos; er wußte, daß eine gewöhnliche Hand, einmal zwischen den fünf Fingern des Barons eingesperrt, nicht mehr ohne Quetschung herauskam.

Er reichte daher seinem Freunde nicht die Hand, sondern die Faust.

Porthos bemerkte dies nicht einmal.

Hiernach verliehen Beide Saint-Mandé.

Die Wächter zischelten wohl ein wenig und brummten sich Worte ins Ohr, die d’Artagnan verstand, aber Porthos begreiflich zu machen sich wohl hütete.

»Unser Freund war nichts Anderes als Gefangener von Aramis,« sagte er. »Wir wollen sehen, was daraus entsteht, daß ich diesen Verschwörer in Freiheit setze.«

XXV.
Die Ratte und der Käse

D’Artagnan und Porthos kamen zu Fuß zurück, wie d’Artagnan nach Saint-Mandé gegangen war.

Als d’Artagnan. der zuerst in die Bude zum Goldenen Mörser eintrat, Planchet angekündigt hatte, Herr du Vallon sei einer von den privilegirten Reisenden, als Porthos bei seinem Eintritt mit seiner Hutfeder die am Wetterdach aufgehängten hölzernen Lichter hatte klappern gemacht, da störte etwas wie eine schmerzliche Ahnung die Freude, die sich Planchet für den andern Tag versprach.

Aber unser Specereihändler war ein Goldherz, eine kostbare Reliquie aus einer guten Zeit, die für diejenigen, welche alt werden, stets ist und gewesen ist die Zeit ihrer Jugend, und für die, welche jung sind, das Alter ihrer Ahnen.

Trotz dieses eben so schnell bewältigten als gefühlten inneren Bebens, empfing Planchet daher Porthos mit einer Ehrfurcht, vermischt mit zarter Herzlichkeit.

Anfangs etwas steif in Folge der damals zwischen einem Baron und einem Gewürzkrämer bestehenden gesellschaftlichen Entfernung, wurde Porthos am Ende herablassender, freundlicher, als er bei Planchet so viel guten Willen und Zuvorkommenheit wahrnahm.

Er war besonders empfänglich für die Freiheit, die ihm gegönnt oder vielmehr angeboten war, seine großen Hände in die Kisten mit getrockneten und eingemachten Früchten, in die Säcke mit Mandeln und Haselnüssen, in die Schubladen voll Zuckerwerk zu tauchen.

Trotz der Einladung von Planchet, in das Entresol hinaufzusteigen, wählte Porthos auch zu seinem Lieblingsaufenthaltsort während des Abends, den er bei Planchet zuzubringen hatte, die Bude, wo seine Finger immer fanden, was seine Nase gerochen hatte.

Die schönen Feigen aus der Provence, die Haselnüsse vom Foret, die Pflaumen aus der Touraine, wurden für Porthos der Gegenstand einer Zerstreuung, die er fünf Minuten lang ohne Unterbrechung genoß.

Unter seinen Zähnen wurden wie unter Mühlsteinen die Nüsse zermalmt, deren Ueberreste auf dem Boden umherlagen und unter den Sohlen der Umhergehenden krachten; Porthos beerte mit einem Druck die reichen getrockneten Muskatellertrauben mit dem violetten Dufte ab, von denen so ein halbes Pfund mit einem Zug von seinem Mund in seinen Magen überging.

In einer Ecke des Magazins hatten sich die Ladendiener voll Angst niedergekauert und schauten einander an, ohne daß sie zu sprechen wagten.

Sie kannten Porthos nicht, sie hatten ihn nie gesehen. Das Geschlecht dieser Titanen, welche die letzten Panzer von Hugo Capet, von Philipp August und von Franz I. getragen hatten, fing an zu verschwinden. Sie fragten sich im Geiste, ob dieß nicht der Wehrwolf der Fehenmährchen wäre, der in seinem Magen das ganze Magazin von Planchet untergehen lassen würden

Während er so knackte, kaute, zermalmte, knaupelte, saugte und verschlang, sagte Porthos von Zeit zu Zeit zu dem Gewürzkrämer:

»Ihr habt da ein hübsches Geschäft, Freund Planchet.«

»Er wird bald keines mehr haben, wenn es so fortgeht,« brummelte der erste Ladendiener, der nach der Zusage von Planchet dessen Nachfolger werden sollte.

Und er näherte sich in seiner Verzweiflung Porthos, der den ganzen Raum des Ganges inne hatte, der von der Hinterbude in den Laden führte. Er hoffte, Porthos würde aufstehen, und diese Bewegung würde ihn von seinen Verschlingungsideen abbringen.

»Was wünscht Ihr, mein Freund?« fragte Porthos mit leutseliger Miene.

»Ich wünschte hier durchzugehen, mein Herr, wenn es Euch nicht zu sehr belästigte.«

»Das ist nicht mehr als billig und belästigt mich durchaus nicht,« erwiederte Porthos,

Und zu gleicher Zeit nahm er den Ladendiener beim Gürtel, hob ihn vom Boden auf und stellte ihn sanft auf die andere Seite.

Alles, indem er fortwährend mit derselben leutseligen Miene lächelte.

Die Beine erlahmten dem erschrockenen Ladendiener, als ihn Porthos auf den Boden stellte, so daß er mit dem Hintertheil auf Pantoffelholz fiel.

Da er jedoch sah, wie sanftmüthig dieser Riese war, so wagte er die Bemerkung:

 

»Ah! Herr, nehmt Euch in Acht.«

»Wovor mein Freund?« fragte Porthos.

»Ihr werdet Euch Feuer in den Leib bringen.«

»Wie so, mein guter Freund?«

»Das sind lauter erhitzende Nahrungsmittel, mein Herr.«

»Welche?«

»Die Trauben, die Haselnüsse, die Mandeln,«

»Ja, doch wenn die Mandeln, die Haselnüsse, die Trauben erhitzen . . . «

»Das ist unbestreitbar.«

»So kühlt der Honig ab,« sprach Porthos.

Und er streckte die Hand nach einem offenen Fäßchen Honig aus, in dem der Spatel lag mit welchem man die Kunden bedient, und verschlang ein halbes Pfund.

»Mein Freund,« sagte Porthos, »ich bitte Euch nun um Wasser.«

»In einem Eimer?« fragte naiver Weise der Ladendiener.

»Nein, in einer Flasche, eine Flasche wird genügen,« antwortete Porthos treuherzig.

Und er hielt die Flasche an seinen Mund, wie es ein Hornist mit seinem Horn thut, und leerte sie aus einen Zug,

Planchet bebte in allen Gefühlen, welche mit den Fibern des Eigenthums und der Eitelkeit correspondiren.

Doch ein würdiger Vertreter der antiken Gastfreundschaft, gab er sich den Anschein, als spräche er sehr aufmerksam mit d’Artagnan, und wiederholte diesem unablässig:

»Ah! Herr, welche Freude! ah! Herr, welches Glück!«

»Um welche Stunde werden wir zu Nacht speisen?« fragte Porthos.«Ich habe Appetit, Planchet.«

Der erste Ladendiener faltete die Hände.

Die zwei anderen verkrochen sich unter die Ladentische, aus Furcht, Porthos könnte frisches Fleisch riechen.

»Wir nehmen hier nur ein leichtes Vesperbrod zu uns, und speisen zu Nacht, sobald wir auf dem Landsitze von Planchet sind,« erwiederte d’Artagnan.

»Ah! wir gehen nach Eurem Landsitze Planchet? desto besser,« sagte Porthos.

»Ihr seid allzu gütig Herr Baron.«

Die Worte Herr Baron brachten eine große Wirkung auf die Ladendiener hervor, welche einen Mann vom höchsten Rang in einem Appetit dieser Art erblickten.

Dieser Titel beruhigte sie übrigens. Sie hatten nie sagen hören, man habe einen Wehrwolf Herr Baron genannt.

»Ich werde einige Biscuits auf den Weg mitnehmen,« sagte Porthos mit gleichgültigem Tone.

Und so sprechend leerte er einen ganzen mit Anisbiscuits gefüllten Pocal in die weite Tasche seines Wammses.

»Meine Bude ist gerettet,« rief Planchet.

»Ja, wie der Käse,« versetzte der erste Ladendiener.

»Welcher Käse?«

»Der holländische Käse, in den ein Ratte gekommen war, so daß wir nur noch die Kruste davon fanden.«

Planchet schaute seine Bude an, und fand beim Anblick dessen, was dem Zahne von Porthos entgangen war, die Vergleichung übertrieben.

Der erste Ladendiener gewahrte, was in den Augen seines Herrn vorging, und sagte zu diesem:

»Aufgeschaut bei der Rückkehr.«

»Ihr habt Früchte in Eurem Hause?« fragte Porthos, wahrend er in das Entresol hinaufstieg, wo, wie man gemeldet, der Imbiß aufgetragen war.

»Leider!« dachte der Gewürzkrämer, indem er an d’Artagnan einen flehenden Blick richtete, den dieser halb verstand.

Nach dem Imbiß begab man sich auf den Weg.

Es war spät, als die drei Reiter, welche gegen sechs Uhr von Paris abgegangen waren, auf dem Pflaster von Fontainebleau ankamen.,

Man hatte den Weg heiter zurückgelegt. Porthos fand Geschmack an der Gesellschaft von Planchet, weil er ihm viel Ehrfurcht bezeigte und mit ihm voll Liebe von seinen Wiesen, von seinen Waldungen und seinen Kaninchengehägen sprach.

Porthos hatte den Geschmack und den Stolz des Gutsbesitzers.

Als d’Artagnan seine zwei Gefährten in ein Gespräch vertieft sah, wählte er die niedere Seite der Straße, ließ den Zügel auf dem Halse seines Pferdes hängen und trennte sich so von der ganzen Welt, wie von Porthos und Planchet.

Der Mond glitt sachte durch das bläuliche Blätterwerk des Waldes. Die Düfte der Wiesgründe stiegen balsamisch zu dem Nüstern der Rosse empor, welche unter großen Freudensprüngen schnaubten.

Porthos und Planchet unterhielten sich über Landwirthschaft.

Planchet gestand Porthos, in seinem reiferen Lebensalter habe er wirklich die Landwirthschaft über dem, Handel vernachläßigt, da aber seine Kindheit in der Picardie unter den Luzernen, die ihm bis an die Kniee gereicht, und unter den grünen Obstbäumen mit den rothen Aepfeln vergangen, so habe er sich geschworen, sobald er sein Glück gemacht, zu der Natur zurückzukehren und seine Tage so zu beschließen, wie er sie angefangen, nämlich so nahe als möglich bei der Erde, zu der alle Menschen gehen.

»Ei! ei!« sagte Porthos, »dann ist Euer Rückzug nicht mehr fern.«

»Wie so?«

»Ihr scheint mir im Begriff, ein kleines Glück zu machen.

»Ja wohl,« erwiederte Planchet, »man rührt sich.«

»Sprecht, wie viel erzielt Ihr, und bei welcher Summe gedenkt Ihr Euch Zurückzuziehen?«

»Herr Baron,« sagte Planchet, ohne die Frage zu beantworten, so interessant sie auch war, »Eines ist mir peinlich.«

»Was?« fragte Porthos, indem er umschaute, als wollte er das Eine suchen, was Planchet beunruhigte, um ihn davon zu befreien.

»Früher nanntet Ihr mich kurzweg Planchet, und Ihr hättet zu mir gesagt: »»Wie viel erzielst Du, Planchet, und bei welcher Summe gedenkst Du Dich zurückzuziehen?«

»Gewiß, gewiß, früher hätte ich das gesagt,« erwiederte der ehrliche Porthos mit einer Verlegenheit voll Zartgefühl, »doch früher . . . «

»Früher war ich der Lackei von Herrn d’Artagnan, nicht wahr, das wolltet Ihr sagen?«

»Nun denn! wenn ich nicht mehr ganz und gar sein Lackei bin, so bin ich doch noch sein Diener, und seit jener Zeit . . . «

»Nun! Planchet.«

»Seit jener Zeit habe ich die Ehre gehabt, sein Associe zu sein.«

»Ho! Ho!« rief Porthos. »Wie! d’Artagnan hat sich auf den Specereihandel gelegt?«

»Nein, nein,« sprach d’Artagnan, den diese Worte seiner Träumerei entzogen und der seinen Geist in das Gespräch mit der Gewandtheit und der Raschheit versetzte, durch die sich jede Operation seines Geistes und seines Körpers auszeichnete, »nicht d’Artagnan hat sich aus den Specereihandel gelegt, sondern Planchet hat sich der Politik ergeben.«

»Ja,« sagte Planchet zugleich mit Stolz und Befriedigung, »wir haben eine kleine Operation mit einander gemacht, die mir hunderttausend Livres und Herrn d’Artagnan zweimal hunderttausend eingetragen.«

»Ho! ho!« rief Porthos voll Bewunderung.

»Herr Baron,« fuhr der Gewürzkrämer fort, »ich bitte Euch somit, mich, wie in der Vergangenheit Planchet zu nennen und fortwährend zu dutzen. Ihr könnt nicht glauben, welches Vergnügen mir das bereiten wird.«

»Ich will es, wenn dem so ist, mein lieber Planchet,« erwiederte Porthos.

Und da sich Planchet in seiner Nähe befand, so. hob er die Hand auf, um ihm zum Zeichen herzlicher Freundschaft auf die Schulter zu klopfen.

Doch eine providentielle Bewegung seines Pferdes lenkte die Geberde des Reiters so, daß seine Hand aus das Kreuz des Rosses von Planchet fiel.

Das Thier bog die Lenden., D’Artagnan fing an zu lachen und laut zu denken,

»Nimm Dich in Acht, Planchet,« sagte er, »denn wenn Dich Porthos zu sehr liebt, streichelt er Dich, und wenn er Dich streichelt, schlägt er Dich wieder; siehst Du, Porthos ist stets sehr stark gewesen.«

»Oh!« entgegnete Planchet, »Mousqueton ist nicht todt, und der Herr Baron liebt ihn doch sehr.«

»Gewiß,« versetzte Porthos mit einem Seufzer, der gleichzeitig die drei Pferde sich bäumen machte, »ich sagte d’Artagnan noch diesen Morgen, wie sehr ich seine Abwesenheit beklage; doch sprich, Planchet . . . «

»Meinen Dank, Herr Baron, meinen Dank.«

»Braver Junge! . . . Wie viel Morgen Park Hast Du?«

»Park.«

»Ja. Wir rechnen die Wiesen nachher, dann die Waldungen.«

»Wo dies, Herr Baron?«

»Bei Deinem Schloß.«

»Herr Baron, ich habe weder Schloß, noch Park, noch Wiesen, noch Waldungen.«

»Was hast Du denn, und warum nennst Du das einen Landsitz?«

»Ich habe nicht gesagt, ein Landsitz, sondern ein einfaches Absteigequartier,« erwiederte Planchet etwas gedemüthigt.

»Ah! ah! ich begreife. Du bist zurückhaltend.«

»Nein, Herr Baron, ich sage die volle Wahrheit; ich habe nur zwei Zimmer für Freunde.«

»Aber wo gehen denn Deine Freunde spazieren?«

»Einmal im Wald des Königs, der sehr schön ist.«

»Der Wald ist allerdings sehr schön, beinahe so schön wie mein Wald im Berry.«

Planchet riß die Augen weit auf und stammelte:

»Ihr habt einen Wald in der Art von dem von Fontainebleau, Herr Baron?«

»Ja, ich habe sogar zwei, doch der im Berry ist mein Lieblingswald.«

»Warum dies?« fragte Planchet mit holdseliger Miene*.

»Weil ich das Ende davon nicht kenne, und weil er voll von Wildschützen ist.«

»Und wie kann Euch der Ueberfluß an Wildschützen diesen Wald so angenehm machen?«

»Weil sie mein Wildpret jagen, und weil ich sie jage, was in Friedenszeiten für mich im Kleinen ein Bild des Krieges ist.«

Man war so weit im Gespräche, als Planchet, die Nase erhebend, die ersten Häuser von Fontainebleau erblickte, die sich kräftig vom Himmel abhoben, während über der ungestalten Masse des Schlosses spitzige Dächer emporragten, deren Schieferplatten im Monde wie die Schuppen eines ungeheuren Fisches glänzten.

»Meine Herren,« sprach Planchet, »ich habe die Ehre, Euch zu melden, daß wir in Fontainebleau an»gekommen sind.« ^