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Der Graf von Bragelonne

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XXV.
Wie d’Artagnan Bekanntschaft mit einem Dichter machte, der Buchdrucker geworden war, damit seine Verse gedruckt würden

Ehe sich d’Artagnan zu Tische setzte, zog er wie gewöhnlich seine Erkundigungen ein; doch es ist ein Axiom der Neugierde, daß jeder Mensch, der gut und auf eine Frucht tragende Weise fragen will, zuerst sich den Fragen darbieten muß.

D’Artagnan suchte also im Gasthause von la Roche-Bernard einen nützlichen Frager. Es befanden sich gerade in diesem Hause zwei Reisende, welche auch mit den Vorbereitungen zu ihrem Abendbrod oder sogar mit dem Abendbrod selbst beschäftigt waren. D’Artagnan hatte im Stall ihre Rosse und in der Wirthsstube ihre Reisegeräthe gesehen.

Der Eine reiste mit einem Lackei, wie eine ansehnliche Person; zwei Stuten aus dem Perche, schöne runde Thiere, dienten dem Herrn und dem Diener zum Reiten.

Der Andere, ein ziemlich kleiner Kamerad, ein Reisender von magerem Aussehen, der einen staubigen Oberrock, abgenutzte Wäsche und mehr durch das Pflaster, als durch den Steigbügel verdorbene Stiefel trug, kam von Nantes mit einem Karren, gezogen von einem Pferd, das Furet, was die Farbe betrifft, so ähnlich war, daß d’Artagnan hundert Meilen hätte machen können, ohne etwas Besseres für ein gleiches Gespann zu finden.

Der besagte Karren enthielt verschiedene große, in alte Stoffe gewickelte Päcke.

»Dieser Reisende,« sprach d’Artagnan zu sich selbst, ist von meinem Schlag. Er steht mir an, er sagt mir zu, ich muß ihm anstehen und ihm zusagen. Herr Agnan mit dem grauen Rock und der abgetragenen Plattmütze ist nicht unwürdig, in Gesellschaft des Herrn mit den alten Stiefeln und dem abgeschabenen Rock zu Nacht zu speisen.«

Nachdem er so gesprochen, rief d’Artagnan den Wirth und befahl ihm, seine Kriechente, seinen Fladen und seinen Aepfelmost in das Zimmer des Herrn mit dem bescheidenen Aeußeren zu tragen.

Er selbst stieg, einen Teller in der Hand, die hölzerne Treppe hinauf, welche nach diesem Zimmer führte, und klopfte an die Thüre.

»Herein!« rief der Unbekannte.

D’Artagnan trat, seinen Teller unter dem Arm, seinen Hut in einer und seinen Leuchter in der andern Hand, ein und sprach:

»Mein Herr, entschuldigt mich, ich bin, wie Ihr, ein Reisender, ich kenne Niemand im Gasthaus und habe die schlimme Gewohnheit, mich zu langweilen, wenn ich allein speise, so daß mir dann mein Mahl schlecht vorkommt und mich nichts nützt. Euer Gesicht, das ich so eben erblickte, als Ihr hinabginget, um Euch Austern aufmachen zu lassen, sagt mir ungemein zu. Dabei bemerkte ich, daß Ihr ein Pferd ganz dem meinigen ähnlich habt, das der Wirth ohne Zweifel wegen dieser Aehnlichkeit in seinem Stall neben das meinige gestellt hat, wo sich Beide in Gesellschaft äußerst behaglich zu fühlen scheinen. Ich sehe also nicht ein, warum die Herren getrennt sein sollten, während die Pferde vereinigt sind, und bitte Euch daher um das Vergnügen, an Eurem Tisch Platz nehmen zu dürfen. Ich heiße Agnan, Agnan, Euch zu dienen, mein Herr, unwürdiger Verwalter eines reichen Grundherrn, der Salinen in der Gegend kaufen will und mich abschickt, um seine zukünftigen Erwerbungen in Augenschein zu nehmen. Ich wünschte nur, mein Gesicht möchte Euch ebenso anständig sein, als mir das Eurige ist, denn ich empfehle mich Euch in voller Achtung.«

Der Fremde, den d’Artagnan zum ersten Male sah, denn Anfangs hatte er ihn nur von fern erschaut, der Fremde hatte schwarze, glänzende Augen, eine gelbe Gesichtshaut, eine durch die Last von fünfzig Jahren etwas gefaltete Stirne, Gutmüthigkeit im Gesammtwesen der Züge, aber Feinheit im Blick.

»Man sollte glauben,« dachte d’Artagnan, »man sollte glauben, dieser Mensch hätte nie etwas Anderes geübt, als die oberen Theile seines Kopfes, das Auge und das Gehirn, und er müsse ein Mann der Wissenschaft sein; der Mund, die Nase, das Kinn bezeichnen durchaus nichts.«

»Mein Herr,« antwortete derjenige, dessen Geist und Person man so zu ergründen suchte, »Ihr erweiset mir eine große Ehre; nicht als ob ich mich langweilte, ich habe,« fügte er lächelnd bei, »ich habe eine Gesellschaft, die mich immer zerstreut, doch gleichviel, ich bin glücklich, Euch zu empfangen.«

Während er diese Worte sprach, warf indessen der Mann mit den abgetragenen Stiefeln einen unruhigen Blick auf den Tisch, von dem die Austern verschwunden waren, und worauf nur noch ein Stück gesalzener Speck blieb.

»Mein Herr,« sprach d’Artagnan eilig, »der Wirth besorgt mir eine hübsche gebratene Kriechente und einen herrlichen Fladen.«

D’Artagnan hatte in dem Blick seines Gefährten, so rasch er auch gewesen, die Furcht vor einem Angriff durch einen Schmarotzer wahrgenommen.

Er hatte richtig errathen; bei dieser Eröffnung entrunzelten sich die Züge des Mannes mit dem bescheidenen Aeußeren; in der That, als ob er nur auf seinen Eintritt gewartet hätte, erschien der Wirth sogleich und brachte die angekündigten Gerichte.

Der Kriechente und dem Fladen war ein Stück gerösteter Speck beigefügt! d’Artagnan und sein Tischgenosse grüßten sich, setzten sich einander gegenüber, und theilten wie Brüder den Speck und die anderen Gerichte.

»Mein Herr,« sagte d’Artagnan, »gesteht, daß es etwas Herrliches um gesellschaftliche Vereinigung ist.«

»Warum?« fragte der Fremde mit vollem Mund.

»Nun! das will ich Euch sagen,« antwortete d’Artagnan.

Der Fremde gab den Bewegungen seines Kinnbackens Waffenstillstand, um besser zu hören.

»Einmal,« fuhr d’Artagnan fort, »haben wir statt eines Lichtes, das jeder von uns hatte, nunmehr zwei.«

»Das ist wahr,« sprach der Fremde, berührt von der außerordentlichen Richtigkeit dieser Bemerkung.

»Dann sehe ich, daß Ihr vorzugsweise meine Kriechente esset, während ich vorzugsweise Euren Speck speise.«

»Das ist abermals wahr.«

»Doch über das Vergnügen, bessere Beleuchtung zu haben und Dinge nach seinem Geschmack zu speisen, setze ich das Vergnügen der Gesellschaft.«

»Wahrhaftig, mein Herr, Ihr seid fröhlich,« sagte der Unbekannte mit freundlichem Ton,

»Fröhlich, ja, mein Herr, wie alle diejenigen, welche nichts im Kopf haben. Oh! dem ist nicht so bei Euch,« fuhr d’Artagnan fort, »und ich sehe in Euren Augen jegliches Genie.«

»Oh! mein Herr . . . «

»Gesteht mir Eines . . . «

»Was?«

»Daß Ihr ein Gelehrter seid.

»Meiner Treue, mein Herr . . . «

»Wie?«

»So ungefähr.«

»Ah! ah!«

»Ich bin ein Schriftsteller.«

»Oho!« rief d’Artagnan entzückt, indem er in seine Hände klatschte. »Ich täuschte mich als« nicht, das ist wunderbar!«

»Mein Herr . . . «

»Ah!« fuhr d’Artagnan fort, »sollte ich das Vergnügen haben, diese Nacht in Gesellschaft eines Schriftstellers, eines berühmten Schriftstellers vielleicht zuzubringen?«

»Oh! . . . « versetzte der Unbekannte erröthend, »berühmt, mein Herr, berühmt ist nicht gerade das Wort.«

»Bescheiden!« rief d’Artagnan entzückt, »er ist bescheiden!«

Dann mit dem Charakter einer ungestümen Zutraulichkeit wieder zu dem Fremden zurückkehrend:

»Aber sagt mir wenigstens die Namen Eurer Werke, mein Herr, denn Ihr könnt bemerken, daß Ihr mir den Eurigen nicht gesagt habt, und daß ich Euch zu errathen genöthigt gewesen bin.«

»Ich heiße Jupenet.«

»Ein schöner Name,« rief d’Artagnan, »ein schöner Name bei meinem Wort, und ich weiß nicht, warum, – verzeiht mir das Versehen, wenn es eines ist – Ich weiß nicht, warum ich mir einbilde, ich habe diesen Namen irgendwo aussprechen hören.«

»Ich habe Verse gemacht.«

»Ei! man wird mir sie zu lesen gegeben haben.«

»Ein Trauerspiel.«

»Ich habe es wohl aufführen sehen.«

Der Dichter erröthete abermals.

»Ich glaube nicht, denn meine Verse sind nicht gedruckt worden.«

»Nun, wie ich Euch sage, ich werde Euren Namen durch das Trauerspiel erfahren haben.«

»Ihr täuscht Euch abermals, denn die Herren Komödianten vom Hotel von Burgund wollten nichts davon wissen,« sagte der Dichter mit jenem Lächeln, dessen Geheimnis nur gewisse stolze Charaktere kennen.

D’Artagnan biß sich auf die Lippen.

»Mein Herr,« fuhr der Dichter fort, »Ihr seht also, daß Ihr in einem Irrthum über mich begriffen seid, und daß Ihr, da Ihr mich durchaus nicht kennt, auch nicht von mir sprechen hören konntet.«

»Das bringt mich in Verwirrung. Der Name Jupenet dünkt mir ein schöner Name und ganz würdig, ebenso bekannt zu sein, als die Namen der Herren Corneille, Rotrou oder Garnier. Ich hoffe, mein Herr, Ihr werdet mir ein wenig von Eurer Tragödie vorsagen . . . später, beim Nachtisch. Das ist geröstete Brodschnitte in Zucker, Mordioux! Ah! verzeiht, mein Herr, dieser Schwur entschlüpft mir zuweilen, weil mein Herr und Meister sich desselben zu bedienen pflegt. Ich erlaube mir manchmal, diesen Schwur zu ursurpiren, der mir von gutem Geschmack zu zeugen scheint. Wohl verstanden, ich erlaube mir das nur in seiner Abwesenheit, denn Ihr begreift, in seiner Gegenwart . . . Aber in der That . . . «

»Was?«

»Mein Herr, dieser Aepfelmost ist abscheulich, seid Ihr nicht meiner Meinung? Und dann hat der Krug eine so unregelmäßige Form, daß er durchaus nicht auf dem Tisch hält.«

»Wenn wir etwas darunter legen würden?«

»Allerdings! doch was?«

»Dieses Messer.«

»Und die Kriechente? womit werden wir sie aufschneiden? gedenkt Ihr etwa die Kriechente nicht zu berühren?«

»Doch wohl.«

»Nun also . . . «

»Wartet . . . «

Der Dichter suchte in seiner Tasche und zog ein kleines viereckiges, ungefähr eine Linie dickes und anderthalb Zoll langes Stück Zeug hervor.

Doch kaum war dieses Stückchen Zeug an den Tag gekommen, als der Dichter eine Unklugheit begangen zu haben schien und eine Bewegung machte, um es wieder in seine Tasche zu stecken,

 

D’Artagnan bemerkte es: das war ein Mann, dem nichts entging.

Er streckte die Hand nach dem Stückchen Zeug aus und rief:

»Ah! es ist hübsch, was Ihr da habt; kann man es sehen?«

»Gewiß.« antwortete der Dichter, der wohl zu rasch einer ersten Bewegung nachgegeben hatte. »Gewiß kann man es sehen,« fügte er mit zufriedener Miene bei; »doch Ihr mögt es immerhin anschauen, wenn ich Euch nicht sage, wozu es dient, wißt Ihr es nicht.«

D’Artagnan hatte wie ein Geständniß das Zögern des Dichters und seinen Eifer, den Guß, den er durch eine erste Bewegung veranlaßt aus der Tasche gezogen, zu verbergen, aufgegriffen.

Sobald seine Aufmerksamkeit über diesen Punkt einmal erweckt war, verschloß er sich in eine Umsicht, die ihm bei jeder Veranlassung die Ueberlegenheit verlieh. Ueberdies hatte er, was auch Herr Jupenet sagen mochte, bei einfacher Beschauung den Gegenstand sogleich erkannt.

Es war ein Druckerbuchstabe.

»Errathet Ihr, was das ist?« fuhr der Dichter fort.

»Nein,« antwortete d’Artagnan, »meiner Treue, nein.«

»Nun, mein Herr, dieses Stückchen Zeug ist ein Druckerbuchstabe.«

»Bah!«

»Ein großer.«

»Ah! ah! ah!« rief Herr Agnan, die Augen ganz naiv aufreißend.

»Ja, mein Herr, ein großes I, der erste Buchstabe meines Namens.«

»Und das ist ein Buchstabe?«

»Ja. mein Herr.«

»Nun, ich will Euch etwas gestehen.«

»Was?«

»Nein, denn ich würde abermals eine Dummheit sagen.«

»Gewiß nicht,« entgegnete Meister Juvenet mit einer Protectorsmiene.

»Ich begreife nicht, wenn das ein Buchstabe ist, wie man ein Wort machen kann.«

»Ein Wort?«

»Um es zu drucken, ja.«

»Das ist leicht.«

»Laßt hören.«

»Interessirt es Euch?«

»Ungeheuer.«

»Wohl! ich will es Euch erklären. Wartet.«

»Ich warte.«

»Merkt auf.«

»Gut!«

»Schaut wohl.«

»Ich schaue.«

D’Artagnan schien in der That ganz in seine Betrachtung vertieft,

Juvenet zog aus einer Tasche sieben bis acht andere gegossene Buchstaben, aber kleinere.

»Ah! ah!« machte d’Artagnan.

»Was?«

»Ihr habt also eine ganze Druckerei in Eurer Tasche? Teufel! das ist in der That interessant.«

»Nicht wahr?«

»Mein Gott! wie viel Dinge lernt man doch auf Reisen.«

»Auf Eure Gesundheit!« rief Jupenet entzückt.

»Mordioux! auf die Einige! doch wartet einen Augenblick, nicht mit diesem Aepfelmost. Das ist ein abscheuliches Getränke und unwürdig eines Mannes, der seinen Durst an der Hippokrene stillt; nicht wahr, so nennt Ihr Eure Quelle, Ihr Dichter?«

»Ja, mein Herr, so nennen wir in der That unsere Quelle. Das kommt von zwei griechischen Wörtern, Hippos, was Pferd bedeutet . . . und . . . «

»Mein Herr,« unterbrach ihn d’Artagnan, »ich will Euch einen Trank zu trinken geben, der von einem einzigen Worte herkommt, und darum nicht schlechter ist, von dem Worte Traube; dieser Aepfelmost macht mir übel und schwellt mich auf, erlaubt mir, daß ich mich bei unserem Wirth erkundige, ob er nicht eine gute Flasche Beaugency hinter den großen Holzscheitern in seinem Speisekeller hat.«

Man rief den Wirth, und dieser kam sogleich herauf.

»Mein Herr,« sagte der Dichter, »nehmt Euch in Acht, wir werden nicht Zeit haben, den Wein zu trinken, wenn wir uns nicht sehr beeilen, denn ich muß die Fluth benützen, um das Schiff zu nehmen.«

»Welches Schiff?« fragte d’Artagnan.

»Das Schiff, das nach Belle-Isle geht.«

»Ah! nach Belle-Isle,« rief der Musketier.

»Gut!«

»Bah! Ihr habt Zeit genug, mein Herr,« entgegnete der Wirth, indem er den Pfropf aus der Tasche zog; »das Schiff geht erst in einer Stunde ab.«

»Aber wer wird mich benachrichtigen?« fragte der Dichter.

»Euer Nachbar.«

»Ich kenne ihn nicht.«

»Wenn Ihr ihn weggehen hört, ist es Zeit, daß Ihr auch geht.«

»Er begibt sich also ebenfalls nach Belle-Isle?«

»Der Herr, der einen Lackei hat?« fragte d’Artagnan.

»Der Herr, der einen Lackei hat.«

»Irgend ein Edelmann ohne Zweifel?«

»Ich weiß es nicht.«

»Wie, Ihr wißt es nicht?«

»Nein. Ich weiß nur, daß er denselben Wein trinkt, wie Ihr.«

»Teufel! das ist viel Ehre für uns,« sprach d’Artagnan, indem er seinem Gefährten zu trinken einschenkte, während sich der Wirth entfernte.

»Ihr habt also nie drucken sehen?« fragte der Dichter, zu seinem vorherrschenden Gedanken zurückkehrend.

»Nie.«

»Seht, man nimmt die Buchstaben, welche das Wort bilden, schaut: A b, dann ein e, ein n, und endlich ein d.«

Und er nahm diese Buchstaben mit einer Behendigkeit und Gewandtheit zusammen, welche d’Artagnan nicht entgingen.

»Abend,« sagte er sodann.

»Gut!« versetzte d’Artagnan, »nun sind die Buchstaben beisammen; aber wie halten sie?«

Und er goß seinem Gast ein zweites Glas Wein ein.

Herr Jupenet lachte wie ein Mensch, der auf Alles eine Antwort hat, und zog dann – immer aus seiner Tasche – eine kleine Regel von Metall, bestehend aus zwei im Winkelmaaß zusammengefaßten Abtheilungen, worauf er die Charaktere, indem er sie unter seinem linken Daumen hielt, vereinigte und anreihte.

»Und wie nennt man diese kleine Regel von Eisen?» fragte d’Artagnan, »denn dies Alles muß am Ende einen Namen haben.«

»Das nennt man Winkelhaken,« antwortete Jupenet. »Mit Hilfe dieser Regel bildet man die Zeile.«

»Ah! ich behaupte, was ich sagte, Ihr habt eine Presse in Eurer Tasche,« rief d’Artagnan, mit so einfältiger Miene lachend, daß sich der Dichter ganz dadurch bethören ließ.

»Nein,« erwiederte er, »aber ich bin träge im Schreiben, und wenn ich einen Vers in meinem Kopf gemacht habe, componire ich ihn sodann für die Druckerei. Das ist eine Verminderung der Arbeit.«

»Mordioux!« dachte d’Artagnan, »darüber muß man sich Licht verschaffen.«

Und unter einem Vorwand, über, den der Musketier, ein an Auskunftsmitteln fruchtbarer Mann, durchaus nicht verlegen war, verließ er den Tisch, stieg die Treppe hinab, lief in den Schoppen, unter welchem der Karren stand, untersuchte mit der Spitze seines Dolches den Stoff und die Umhüllung von einem der Päcke und fand ihn voll von gegossenen Charakteren, denen ähnlich, welche der Dichter-Drucker in seiner Tasche hatte.

»Gut!« sagte d’Artagnan, »ich weiß noch nicht, ob Herr Fouquet Belle-Isle materiell befestigen will, aber hier ist jedenfalls geistige Munition für das Schloß.«

Reich durch diese Entdeckung, kehrte er sodann zurück und setzte sich wieder an den Tisch.

D’Artagnan wußte, was er wissen wollte. Nichtsdestoweniger blieb er seinem Tischgenossen bis zu dem Augenblick gegenüber, wo man im Nebenzimmer das Geräusch eines Mannes, der sich zum Ausbruch anschickt, hörte.

Sogleich war der Drucker auf den Beinen; er hatte schon zuvor Befehl zum Anspannen seines Pferdes gegeben. Der Wagen erwartete ihn vor der Thüre. Der zweite Reisende stieg mit seinem Lackei im Hofe auf.

D’Artagnan folgte Jupenet bis zum Hafen; er schiffte seinen kleinen Wagen und sein Pferd sogleich ein.

Der wohlhabende Reisende that dasselbe mit seines zwei Pferden und seinem Bedienten. Aber wie viel Geist auch d’Artagnan aufwandte, um seinen Namen zu erfahren, er war nicht im Stande, dies zu bewirken.

D’Artagnan hatte große Lust, sich mit den zwei Passagieren einzuschiffen, doch ein Interesse mächtiger als das der Neugiede, das Interesse des Erfolges seiner Sendung trieb ihn vom User nach dem Gasthaus zurück.

Er kam seufzend dahin und legte sich sogleich zu Bette, um am andern Tag frühzeitig, mit frischen Ideen und dem Rath der Nacht bereit zu sein.

XXVI.
D’Artagnan setzt seine Forschungen fort

Bei Tagesanbruch sattelte d’Artagnan selbst Furet, der die ganze Nacht hindurch geschwelgt und ganz allein die Ueberreste des Futters seiner zwei Gefährten gefressen hatte.

Der Musketier zog alle Erkundigungen beim Wirth ein, den er schlau, mißtrauisch und mit Leib und Seele Fouquet ergeben fand.

Folge hiervon war, daß er, um bei diesem Mann keinen Verdacht zu erregen, seine Fabel in Beziehung auf den wahrscheinlichen Ankauf einiger Salinen fortsetzte.

Hätte er sich in la Roche-Bernard nach Belle-Isle eingeschifft, so würde er sich dadurch Commentaren ausgesetzt haben, die man vielleicht schon gemacht hatte und sodann im Schlosse hinterbrachte.

Dabei kam es d’Artagnan sonderbar vor, daß der Reisende und sein Lackei ein Geheimniß für ihn geblieben waren, trotz aller Fragen, die er an den Wirth gerichtet, der diesen Reisenden vollkommen zu kennen schien.

Der Musketier ließ sich also Auskunft über die Salinen geben und schlug den Weg nach den Salzteichen ein, wobei er die See zu seiner Rechten ließ und nach jener weiten öden Ebene ritt, welche einem Kothmeere gleicht, dessen Wogungen da und dort Salzkämme versilbern.

Furet marschirte vortrefflich mit seinen kleinen nervigen Beinen auf den einen Fuß breiten Wegen, welche die Salinen trennen. Beruhigt über die Folgen eines Sturzes, der auf ein kaltes Bad auslaufen würde, ließ ihn d’Artagnan gewähren und schaute nur am Horizont die drei spitzigen Glockenthürme an, welche wie Lanzenspitzen aus dem Schooße der jedes Grüns entbehrenden Ebene emporragten.

Pirial, der Flecken Batz und Croisic, drei einander ähnliche Ortschaften, erregten seine Aufmerksamkeit. Wandte sich der Reisende um, so sah er auf der andern Seite einen Horizont von drei weiteren Glockenthürmen, Guérand, Poulighen, Saint-Joachim, welche in ihrem Umkreis ihm ein Kegelspiel darstellten, für das er mit Furet die umherschweifende Kugel war.

Pirial war der erste kleine Hasen zu seiner Rechten. Er begab sich dahin, den Namen der bedeutendsten Salzsieder Im Munde.

In dem Augenblick, wo er den kleinen Hasen von Pirial erreichte, entfernten sich daraus fünf große Chalands mit Steinen beladen.

Es kam d’Artagnan seltsam vor, daß Steine aus einer Gegend abgingen, wo man keine findet. Er nahm seine Zuflucht zu der ganzen Freundlichkeit von Herrn Agnan, um die Leute im Hafen nach der Ursache dieser Seltsamkeit zu fragen.

Ein alter Fischer antwortete Herrn Agnan, die Steine kämen weder von Pirial, noch aus den Sümpfen,

»Woher kommen sie denn?« fragte der Musketier.

»Sie kommen von Nantes und Painboeuf.«

»Wohin gehen Sie?«

»Nach Belle-Isle.«

»Ah! ah!« rief d’Artagnan mit demselben Ton, den er angenommen hatte, um dem Drucker zu sagen, seine Charaktere interessiren ihn . . . »Man arbeitet also in Belle-Isle?«

»Ja wohl, mein Herr. Alle Jahre läßt Herr Fouquet die Mauern des Schlosses ausbessern.«

»Es liegt also in Trümmern?«

»Es ist alt.«

»Sehr gut.«

»In der That.« sagte d’Artagnan zu sich selbst, »nichts kann natürlicher sein, und jeder Eigenthümer hat das Recht, sein Besitzthum ausbessern zu lassen. Das ist gerade, als ob man mir sagen würde, ich befestige das Bild Unserer Lieben Frau, wenn ich einfach genöthigt wäre, eine Ausbesserung daran vornehmen zu lassen. Wahrhaftig, ich glaube, man hat Seiner Majestät falsche Berichte gemacht und sie könnte wohl Unrecht haben.«

»Ihr werdet mir zugestehen,« fuhr er sodann laut gegen den Fischer fort, denn seine Rolle als mißtrauischer Mensch war ihm durch den Zweck seiner Reise auferlegt, »Ihr werdet mir zugestehen, mein lieber Herr, daß diese Steine auf eine seltsame Weise reisen.«

»Warum?« sagte der Fischer.

»Sie kommen von Nantes oder Painboeuf auf der Loire, nicht wahr?«

»Das geht zu Thal.«

»Es ist bequem, ich leugne es nicht, doch warum gehen sie nicht geraden Wegs von Saint-Nazaire nach Belle-Isle?«

»Ei! weil die Chalands keine guten Schisse sind und die See schlecht halten,« erwiederte der Fischer.

»Das ist kein Grund.«

»Verzeiht, Herr, man sieht wohl, daß Ihr Euch auf die Schiffahrt nicht versteht,« sagte der Fischer nicht ohne eine gewisse Verachtung.

»Ich bitte Euch, erklärt mir das, mein guter Mann. Mir scheint von Painboeuf nach Pirial kommen, um von Pirial nach Belle-Isle zu gehen, ist gerade als ob man von la Roche-Bernard nach Nantes und von Nantes nach Pirial ginge.«

»Zu Wasser wäre dies das Kürzeste,« erwiederte unstörbar der Fischer.

»Aber es findet eine Krümmung statt.«

Der Fischer schüttelte den Kopf.

»Der kürzeste Weg von einem Punkt zum andern ist die gerade Linie,« fuhr d’Artagnan fort.

»Ihr vergeßt die Strömung, mein Herr.«

»Es sei! ich will die Strömung gelten lassen.«

»Und den Wind.«

»Ah! gut!«

»Allerdings; die Strömung der Loire treibt beinahe die Barken bis Croisic. Müssen die Schisse ein wenig ausgebessert werden, oder bedarf die Mannschaft der Erfrischung, so kommen sie nach Pirial, indem sie längs der Küste hinfahren; von Pirial finden sie eine andere, umgekehrte Strömung, welche sie nach der Insel Dumet bringt, was zwei und eine halbe Meile entfernt ist.«

 

»Einverstanden.«

»Von da treibt sie die Strömung der Vilaine nach einer anderen Insel, der Insel Hoedic.«

»Ich will es wohl glauben.«

»Nun, mein-Herr, von dieser Insel nach Belle-Isle ist der Weg ganz gerade. Aufwärts und abwärts gebrochen, geht das Meer wie ein Kanal, wie ein Spiegel zwischen den zwei Inseln hin; die Chalands schlüpfen darüber weg wie Enten auf der Loire!«

»Gleichviel, das ist ein langer Weg,« entgegnete der halsstarrige Herr Agnan.

»Ah! . . . Herr Fouquet will es so!« sagte zum Schluß der Fischer, der, indem er diesen ehrwürdigen Namen aussprach, seine wollene Mütze abnahm.

Ein Blick von d’Artagnan, ein Blick, lebhaft und eindringend wie eine Degenklinge, fand in dem Herz des Greises nur das naive Vertrauen, in seinen Zügen nur die Zufriedenheit und die Gleichgültigkeit. Er sagte: Herr Fouquet will es, wie er gesagt hätte: Gott hat es gewollt!

D’Artagnan war an diesem Ort zu weit vorgerückt; überdies blieb nach dem Abgang der Chalands in Pirial nur noch eine einzige Barke, die des Greises, und diese schien nicht geeignet, ohne viele Vorbereitungen in See zu gehen.

D’Artagnan schmeichelte auch Furet, der, um einen neuen Beweis von seinem liebenswürdigen Charakter zu geben, sich wieder in Marsch setzte, die Füße in den Salzteichen und die Nase in dem sehr trockenen Wind, der den Stechginster und das magere Heidekraut dieser Gegend beugt.

Er kam gegen fünf Uhr nach Croisic.

Wäre d’Artagnan ein Dichter gewesen, so hätten sie ihm ein schönes Schauspiel geboten, diese ungeheuren Sandflächen von mehr als einer Meile, die das Meer bei der Fluth bedeckt, während sie bei der Ebbe gräulich, öde, bestreut mit Polypen und todtem Seegras erscheinen, indeß weiße Strandsteine wie die Knochen auf einem großen Kirchhof überall umherliegen.

Aber der Soldat, der Politiker, der Ehrgeizige hatte nicht einmal mehr den süßen Trost, nach dem Himmel zu schauen, um daran eine Hoffnung oder eine Verkündigung zu lesen.

Der rothe Himmel bedeutet für solche Leute Wind und Sturm, die weißen Wolken auf dem Azur sagen ganz einfach, das Meer werde glatt und ruhig sein.

D’Artagnan fand den Himmel blau, die Abendluft von salzigen Wohlgerüchen geschwängert, und sagte zu sich selbst:

»Ich werde mich bei der ersten Fluth einschiffen, und wäre es auf einer Nußschale.«

In Croisic wie in Pirial bemerkte er ungeheure Haufen am Strand aufgereihter Steine. Diese riesigen Mauern, welche bei jeder Fluth durch die Transporte, welche man nach Belle-Isle bewerkstelligte, abgetragen wurden, waren in den Augen des Musketiers die Folge und der Beweis von dem, was er in Pirial so wohl errathen hatte.

War es eine Mauer, welche Herr Fouquet wiedererrichtete? war es eine Festung, die er erbaute? Um dies zu erfahren, mußte man es sehen.

D’Artagnan brachte Furet in den Stall, speiste zu Nacht, legte sich nieder und ging am andern Morgen bei Tagesanbruch am Hafen, oder vielmehr auf den Strandsteinen spazieren.

Croisic hat einen Hafen von fünfzig Fuß; er hat eine Klippe, welche einem ungeheuren, von einer Platte emporragenden Butterstollen gleicht.

Auf den Strandsteinen standen drei oder vier Fischer, welche über Sardinen und Seekrebse plauderten.

Das Auge belebt von einer treuherzigen Heiterkeit, ein Lächeln auf den Lippen, näherte sich Herr Agnan den Fischern.

»Fischt man heute?« fragte er.

»Ja, mein Herr,« sagte einer von ihnen, »und wir warten auf die Fluth.«

»Wo fischt Ihr, meine Freunde?«

»An den Küsten.«

»Welches sind die guten Küsten?«

»Ah! je nachdem; bei den Inseln zum Beispiel.«

»Die Inseln sind sehr fern.«

»Nicht zu sehr . . . vier Meilen.«

»Vier Meilen! das ist eine Reise!«

Der Fischer lachte Herrn Agnan ins Gesicht.

»Hört doch,« sagte dieser mit seiner naiven Albernheit, »bei vier Meilen verliert man die Küste aus dem Gesicht.«

»Nicht immer.«

»Kurz, das ist fern . . . zu fern sogar; sonst hätte ich Euch gebeten, mich an Bord zu nehmen und mir zu zeigen, was ich nie gesehen habe.«

»Was denn?«

»Einen lebendigen Seefisch.«

»Der Herr ist aus der Provinz?« sagte ein Schiffer.

»Ja, ich bin aus Paris.«

Der Bretagner zuckte die Achseln und fragte dann:

»Habt Ihr Herrn Fouquet in Paris gesehen?«

»Oft,« antwortete Agnan.

»Oft?« riefen die Fischer, indem sie ihren Kreis enger um den Pariser schlossen . . . »Ihr kennt ihn?«

»Ein wenig; er ist der vertraute Freund meines Herrn.«

»Ah!« machten die Fischer.

»Und,« fügte d’Artagnan bei, »und ich habe alle seine Schlösser in Saint-Mandé, in Vaux, so wie sein Hotel in Paris gesehen.«

»Es ist schön?«

»Herrlich.«

»Es ist nicht so schön als Belle-Isle,« sagte ein Fischer.

»Bah!« versetzte d’Artagnan, indem er in ein verächtliches Gelächter ausbrach, das die Umstehenden zornig machte.

»Man sieht, daß Ihr Belle-Isle nicht gesehen habt,« äußerte der neugierigste Fischer. »Wißt Ihr wohl, daß das sechs Meilen macht, und daß Bäume dabei sind, wie man keine ähnliche in Nantes auf dem Graben findet.«

»Bäume am Meer!« rief d’Artagnan, »ich möchte das wohl sehen!«

»Das ist leicht, wir fischen bei der Insel Hoedic, kommt mit uns. Von diesem Orte werdet Ihr wie ein Paradies die schwarzen Bäume von Belle-Isle am Himmel sehen; Ihr werdet die weiße Linie des Schlosses sehen, welche wie eine Klinge den Horizont vom Meer abschneidet.«

»Oh!« sagte d’Artagnan, »das muß schön sein. Doch es sind hundert Glockenthürme beim Schloß von Herrn Fouquet in Vaux. Wißt Ihr das?«

Der Bretagner hob den Kopf mit tiefer Bewunderung empor, doch er war nicht überzeugt.

»Hundert Glockenthürme!« sagte er; »gleichviel. Wollt Ihr Belle-Isle sehen?«

»Ist das möglich?« fragte Herr Agnan.

»Ja, mit der Erlaubniß des Gouverneur.«

»Aber ich kenne den Gouverneur nicht.«

»Da Ihr Herrn Fouquet kennt, so sagt Ihr Euren Namen.«

»Oh! meine Freunde, ich bin kein Edelmann.«

»Jedermann findet in Belle-Isle Eingang,« sagte der Fischer in seiner kräftigen Sprache, »vorausgesetzt, daß man nichts Schlimmes gegen Belle-Isle oder seinen Herrn im Schilde führt.«

Ein leichter Schauer durchlief den Leib des Musketiers.

»Das ist wahr,« dachte er; dann rasch sich fassend, fügte er laut bei:

»Wenn ich sicher wäre, daß ich nicht seekrank würde.«

»Hierauf!« erwiederte der Fischer, stolz auf seine hübsche Barke mit dem runden Bauch deutend:

»Ah! Ihr beredet mich,« rief Herr Agnan; »ich will Belle-Isle sehen, doch von fern, denn man wird mich nicht hineinlassen.«

»Wir kommen wohl hinein.«

»Ihr! warum?«

»Ah! . . . um Fische an die Freibeuter zu verkaufen.«

»An die Freibeuter! . . . was sagt Ihr?«

»Ich sage, Herr Fouquet läßt zwei Freibeuterschiffe bauen, um Jagd auf Holländer oder Engländer zu machen, und wir verkaufen Fische an die Mannschaft dieser zwei kleinen Fahrzeuge.«

»Ah! ah!« sagte d’Artagnan zu sich selbst, »es kommt immer besser, eine Buchdruckerei, Basteien, Freibeuter! . . . Ah! Herr Fouquet ist kein mittelmäßiger Feind, wie ich gedacht hatte. Es ist wohl der Mühe werth, sich zu rühren, um ihn von Nahem zu sehen.«

»Wir fahren um halb sechs Uhr ab,« fügte der Fischer mit ernstem Tone bei.

D’Artagnan sah wirklich die Fischer mittelst eines Drehbaums ihre Barken, bis sie flott waren, anholen. Die See stieg, Herr Agnan ließ sich an Bord hissen, doch nicht ohne den Aengstlichen zu spielen, wodurch er den kleinen Schiffsjungen, die ihn mit ihren großen verständigen Augen beobachteten, zu lachen gab.

Er streckte sich auf einem viereckig zusammengelegten Segel aus, ließ die Leute Vorkehrungen zur Abfahrt treffen, und nach zwei Stunden war die Barke wirklich in der offenen See.

Die Fischer, welche, während sie fuhren, ihre Arbeit betrieben, bemerkten nicht, daß ihr Passagier nicht erbleicht war, nicht geseufzt, nicht gelitten hatte, daß trotz des furchtbaren Schwankens der Barke, der keine Hand die Richtung gab, der Neuling seine Geistesgegenwart und seinen Appetit behalten hatte.

Sie fischten, und der Fischfang ging ziemlich glücklich von Statten. An den Angelleinen, an denen Steuerkrabben als Köder befestigt waren, bissen die Sohlen und die Plattfische an. Zwei Garne waren schon durch Meeraale und Kabeljaue von ungeheurem Gewicht zerrissen worden; zwei Muränen zappelten im Todeskampf mit ihren schlammigen Leibern im Raum des Schiffes.

D’Artagnan brachte ihnen Glück; sie sagten es ihm. Der Soldat fand dieses Geschäft so belustigend, daß er selbst Hand an das Werk, nämlich an die Angelleinen legte, und er jauchzte vor Freude und stieß Mordioux aus, daß seine Musketiere selbst darüber gestaunt hätten, so oft eine Erschütterung der Angelleine beigebracht an den Muskeln seines Armes riß und die Anwendung seiner Kräfte und seiner Geschicklichkeit forderte.