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Der Graf von Bragelonne

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Er begleitete diese Antwort mit einem mehr von verletzenden Anspielungen, als von Artigkeit gegen Fouquet erfüllten Blick.

Dieser bebte. Er hatte in einem Schrei, der furchtbarer, als die andern, die Stimme des Königs erkannt.

Er blieb aus dem Ruheplatz stehen und nahm den Schlüsselbund aus den Händen von Baisemeaux. Dieser glaubte, der neue Narr wolle ihm den Schädel mit einem von den Schlüsseln zerschmettern.

»Oh!« rief er, »Herr d’Herblay hatte mir nichts hiervon gesagt!«

»Gebt doch die Schlüssel!« sprach Fouquet, indem er ihm dieselben entriß.

»Wo ist der, zu der Thüre, die ich öffnen will?«

»Dieser ist es.«

Ein schrecklicher Schrei, woraus ein furchtbarer Schlag an die Thür? erscholl, machte Echo aus der Treppe.

»Zieht Euch zurück!« sprach Fouquet mit drohender Stimme zu Baisemeaux.

»Das ist mir ganz lieb,« murmelte dieser. »Da werden zwei Wüthende einander gegenüberstehen. Der Eine wird den Andern fressen, davon bin ich fest überzeugt.«

»Geht,« wiederholte Fouquet. »Setzt Ihr den Fuß aus diese Treppe, ehe ich Euch rufe, so erinnert Euch, daß Ihr den Platz des Elendesten der Gefangenen der Bastille einnehmen werdet.«

»Das ist mein Tod, soviel ist gewiß,« brummelte Baisemeaux, während er sich mit wankenden Schritten entfernte. Fouquet versicherte sich, daß Baisemeaux unten an die Stufen kam. Dann steckte er den Schlüssel in das erste Schloß.

Da hörte er klar die erstickte Stimme des Königs, welcher wüthend schrie:

»Zu Hilfe! ich bin der König! zu Hilfe!«

Der Schlüssel zur zweiten Thüre war nicht derselbe wie der zur ersten. Fouquet war genöthigt, in dem Bund zu suchen.

Indessen schrie der König trunken, verrückt, wahnsinnig aus vollem Halse:

»Herr Fouquet hat mich hierher führen lassen! Zu Hilfe gegen Herrn Fouquet! ich bin der König! zu Hilfe für den König gegen Herrn Fouquet!«

Diese Schreie zerrißen dem Minister das Herz. Es folgten daraus furchtbare Schläge an die Thüre mit dem zerbrochenen Stuhl, dessen sich der König als eines Sturmbocks bediente. Es gelang Fouquet,. den Schlüssel zu finden. Die Kräfte des Königs waren erschöpft: er artikulirte nicht mehr, er brüllte.

»Fouquet den Tod!« heulte er; »Tod dem ruchlosen Fouquet!«

Die Thüre öffnete sich.

XXIII.
Die Dankbarkeit den Königs

Die zwei Männer, welche einander entgegenstürzten, blieben plötzlich stehen, als sie sich erblickten, und stießen jeder einen Schrei des Schreckens aus.

»Kommt Ihr, um mich zu ermorden?« sagte der König, Fouquet erkennend.

»Der König in diesem Zustand!« murmelte der Minister.

Nichts konnte in der That schrecklicher sein, als das Aussehen des jungen Fürsten in dem Augenblick, wo ihn Fouquet überraschte. Seine Kleider waren in Fetzen; offen und zerrissen, trank sein Hemd zugleich den Schweiß und das Blut, die seiner Brust und seinen verwundeten Armen entflossen.

Verstört, bleich, schäumend, die Haare emporgesträubt, bot Ludwig XIV. das wahrhafte Bild der Verzweiflung, des Hungers und der Angst, in einer einzigen Bildsäule vereinigt. Fouquet war so gerührt, so ergriffen, daß er mit offenen Armen und Thränen in den Augen aus den König zulief.

Ludwig hob gegen Fouquet den hölzernen Stumpf auf, von dem er einen so wüthenden Gebrauch gemacht hatte.

»Nun!« sagte Fouquet mit zitternder Stimme, »erkennt Ihr nicht den treusten Eurer Freunde?«

»Ein Freund, Ihr!’ wiederholte Ludwig mit einem Knirschen der Zähne, worin der Haß und der Durst. nach einer schnellen Rache erklangen.

»Ein ehrfurchtsvoller Diener,« sprach Fouquet aus die Kniee stürzend.

Der König ließ seine Waffe fallen. Fouquet näherte sich ihm, küßte seine Kniee und nahm ihn zärtlich in seine Arme.

»Mein König, mein Kind!« sagte er. »Wie mußtet Ihr leiden!«

Durch die Veränderung der Lage zu sich selbst zurückgerufen, wich Ludwig, der Unordnung in seinem Aeußern, seiner Tollheit, des Schutzes, der ihm zu Theil wurde, sich schämend, ein paar Schritte zurück.

Fouquet begriff diese Bewegung nicht. Er fühlte nicht, der Stolz des Königs würde ihm nie verzeihen, daß er der Zeuge einer so großen Schwäche gewesen.

»Kommt, Sire, Ihr seid frei,« sagte er.

»Frei?« wiederholte der König. »Ah! Ihr macht mich frei, nachdem Ihr die Hand an mich zu legen gewagt habt!«,

»Ihr glaubt das nicht!« rief Fouquet entrüstet. »Ihr glaubt nicht, daß ich bei dieser Sache schuldig bin?«

Und rasch, hitzig sogar, erzählte er ihm die Intrigue, deren einzelne Umstände man kennt.

So lange die Erzählung dauerte, erduldete Ludwig die furchtbarsten Bangigkeiten, und als die Erzählung beendigt, war er noch viel mehr ergriffen von der Größe der Gefahr, der er preisgegeben gewesen, als von der Wichtigkeit des Geheimnisses in Beziehung aus seinen Zwillingsbruder.

»Mein Herr,« sagte er plötzlich zu Fouquet, »diese doppelte Geburt ist eine Lüge; es ist nicht möglich, daß Ihr Euch habt dadurch bethören lassen.«

»Sire.«

»Es ist nicht möglich, daß man die Ehre, die Tugend meiner Mutter beargwohnt. Und mein erster Minister hat den Verbrechern nicht schon Gerechtigkeit widerfahren lassen?«

»Ueberlegt wohl, Sire, ehe Ihr Euch erhitzt,« erwiederte Fouquet, »Die Geburt Eures Bruders . . . «

»Ich habe nur einen Bruder: das ist Monsieur. Ihr kennt ihn wie ich. Es ist ein Komplott, sage ich Euch, mit dem Gouverneur der Bastille anzufangen.«

»Habt wohl Acht, Sire: dieser Mann ist, wie alle Welt, durch die Ähnlichkeit des Prinzen getäuscht worden.«

»Die Aehnlichkeit! Geht doch!«

»Marchiali muß Eurer Majestät sehr ähnlich sein, daß Aller Augen sich dadurch täuschen lassen,« entgegnete Fouquet.

»Tollheit!«

»Sagt das nicht, Sire; die Leute, die sich bereit halten, dem Blicke Eurer Minister, Eurer Mutter, Eurer Officiere, Eurer Familie zu trotzen, diese Leute müssen der Aehnlichkeit sehr sicher sein.«

»In der That,« murmelte der König; »diese Leute, wo sind sie?«

»In Vaux.«

»In Vaux! Ihr duldet, daß sie dort bleiben?«

»Das Dringendste, wie mir scheint, war, Eure Majestät zu befreien. Ich habe diese Pflicht erfüllt. Thun wir nun, was der König befehlen wird. Ich warte.«

Ludwig dachte einen Augenblick nach.

»Versammeln wir die Truppen in Paris,« sagte er sodann.

»Alle Befehle sind zu diesem Behufe gegeben,« erwiederte Fouquet.

»Ihr habt Befehle gegeben!« rief der König.

»Zu diesem Behufe, ja, Sire. Eure Majestät wird in einer Stunde an der Spitze von zehntausend Mann stehen.«

Statt jeder Antwort, ergriff der König die Hand von Fouquet mit einer solchen Wärme, daß man leicht sehen konnte, welches Mißtrauen er bis zu diesem Worte gegen seinen Minister, trotz seiner Dazwischenkunft, gehegt hatte.

»Und mit diesen Truppen fuhr der König fort, »werden wir in Eurem Hause die Rebellen belagern, die sich schon dort festgestellt und verschanzt haben müssen.«

»Das würde mich wundern.«

»Warum?«

»Weil, nachdem ihr Haupt, die Seele der Unternehmung, durch mich entlarvt worden ist, mir der ganze Plan gescheitert zu sein scheint.«

»Ihr habt den falschen Prinzen entlarvt?«

»Nein, ich Habe ihn nicht gesehen.«

»Wen denn?«

»Das Haupt der Unternehmung ist nicht dieser Unglückliche. Dieser ist nur ein Werkzeug, für sein ganzes Leben zum Unglück bestimmt, wie ich wohl sehe.«

»Entschieden!«

»Es ist der Herr Abbé d’Herblay, der Bischof von Vannes.«

»Euer Freund!«

»Er war mein Freund,« erwiederte Fouquet edelmüthig.

»Das ist ein Unglück für Euch,« rief der König mit minder edelmüthigem Tone,

»Solche Freundschaften hatten nichts Entehrendes, so lange ich das Verbrechen nicht kannte.«

»Ihr mußtet es vorhersehen.«

»Bin ich strafbar, so übergebe ich mich den Händen Eurer Majestät.«

»Oh! Herr Fouquet, das ist es nicht, was ich sagen will,« erwiederte der König, ärgerlich, daß er so die Bitterkeit seines Gedankens gezeigt hatte. »Nun! ich erkläre Euch, trotz der Larve, mit der dieser Elende sein Gesicht bedeckt hatte, regte sich in uns ein unbestimmter Verdacht, er könnte sein. Doch bei diesem Haupte der Unternehmung war ein handfester Mann. Derjenige, welcher mich mit seiner herculischen Kraft bedrohte, wer ist es?«

»Das mukösem Freund der Baron du Vallon, der ehemalige Musketier sein.«

»Der Freund von d’Artagnan? der Freund des Grafen de la Fère? Ah!« rief der König bei dem letzten Namen, »übersehen wir diesen Zusammenhang zwischen den Verschwörern und Herrn von Bragelonne nicht.«

»Sire, Sire, geht nicht zu weit. Herr de la Fère ist der redlichste Mann Frankreichs. Begnügt Euch mit dem, was ich Euch überliefere.

»Mit dem, was Ihr mir überliefert? Die Schuldigen, nicht wahr?«

»Wie meint Eure Majestät das?«

»Ich meine, daß wir mit Streitkräften nach Vaux kommen, daß wir uns dieses Schlangennestes bemächtigen werden, und daß nichts entkommen wird; nicht wahr, nichts?«

»Eure Majestät wird diese Menschen tödten lassen?« rief Fouquet.

»Bis aus den letzten.«

»Oh! Sire.«

»Verstehen wir uns wohl,« sprach der König hochmüthig. »Ich lebe nicht mehr in einer Zeit, wo der Mord die einzige, die letzte Raison der Könige ist. Nein, Gott sei Dank! Ich habe Parlamente, die in meinem Namen richten, und ich habe Schaffote, worauf man meinen höchsten Willen vollstreckt.«

Fouquet erbleichte.

»Ich nehme mir die Freiheit, Eurer Majestät zu bemerken,« sagte er, »daß jeder Prozeß über solche Materien ein tödtliches Aergerniß für die Würde des Thrones ist. Der erhabene Name von Anna von Oesterreich darf nicht über die zu einem Lächeln halb geöffneten Lippen des Volkes gehen.«

»Es muß Gerechtigkeit geschehen, mein Herr.«

»Gut, Sire, aber das königliche Blut kann nicht auf dem Schaffot fließen.«

 

»Das königliche Blut! Ihr glaubt das!« rief der König voll Wuth mit dem Fuß aus den Boden stampfend. »Diese doppelte Geburt ist eine Erfindung, Hier, hauptsächlich in dieser Erfindung sehe ich das Verbrechen von Herrn d’Herblay. Dieses Verbrechen will ich mehr bestrafen, als ihre Gewaltthat, ihre Beleidigung.«

»Und mit dem Tode bestrafen?«

»Mit dem Tode, ja, mein Herr.«

»Sire,« sprach mit Festigkeit der Oberintendant, dessen lange Zeit gebeugte Stirne sich stolz erhob, »Eure Majestät wird, wenn sie es will, Philipp von Frankreich, ihrem Bruder, den Kopf abschlagen lassen; das ist ihre Sache, und sie wird sich darüber mit Anna von Oesterreich, ihrer Mutter, berathen. Was Eure Majestät befiehlt, wird befohlen sein. Ich will mich also nicht mehr darein mischen, nicht einmal für die Ehre Eurer Krone; aber ich habe mir eine Gnade von Euch zu erbitten, und ich erbitte sie mir.«

»Sprecht,« sagte der König sehr beunruhigt durch die letzten Worte des Ministers. »Was verlangt Ihr?«

»Die Begnadigung von Herrn d’Herblay und die von Herrn du Vallon.«

»Meine Mörder!«

»Zwei Rebellen, Sire, nicht mehr.«

»Oh! ich begreife, daß Ihr Begnadigung für Eure Freunde verlangt.«

»Meine Freunde!« rief Fouquet tief verletzt.

»Eure Freunde, ja; doch die Sicherheit meines Staates heischt eine exemplarische Bestrafung der Schuldigen.«

»Ich bemerke Eurer Majestät nicht, daß ich sie so eben in Freiheit gesetzt, ihr das Leben gerettet habe.«

»Mein Herr!«

»Ich bemerke ihr nicht, daß Herr d’Herblay, wenn er hätte seine Mörderrolle spielen wollen. Eure Majestät ganz einfach diesen Morgen im Walde von Stuart ermorden konnte, und Alles war vorbei.«

Der König bebte.

»Ein Pistolenschuß vor den Kopf,« fuhr Fouquet fort, »und das unkenntlich gewordene Gesicht von Ludwig XIV. war auf immer die Freisprechung von Herrn d’Herblay.«

Der König erbleichte beim Anblick der Gefahr, der er entgangen.«

»Herr d’Herblay,« sprach Fouquet, »wäre er ein Mörder gewesen, brauchte mir seinen Plan nicht zu erzählen. Des wahren Königs entledigt, machte er es unmöglich, den falschen zu errathen. Hätte Anna von Oesterreich den Usurpator erkannt, so war es doch immer ein Sohn für sie. Der Usurpator war für das Gewissen von Herrn d’Herblay immer ein Sohn vom Blute Ludwigs XIII. Mehr noch, der Verschwörer hatte die Sicherheit, das Geheimniß, die Straflosigkeit. Ein Pistolenschuß gab ihm dies Alles. Gnade für ihn im Namen Eurer Rettung, Sire!«

Statt von diesem so wahren Gemälde des Edelmuths von Aramis gerührt zu sein, fühlte sich der König grausam gedemüthigt. Sein unbezähmbarer Stolz konnte sich nicht an dem Gedanken gewöhnen, ein Mensch habe an dem Ende seines Fingers den Faden, eines königlichen Lebens hängen gehabt. Jedes von den Worten, welche Fouquet für wirksam hielt, um die Begnadigung seiner Freunde zu erlangen, brachte einen neuen Tropfen Gift in das schon geschworene Herz von Ludwig XIV. Nichts vermochte ihn daher zu beugen, und ungestüm sich an Fouquet wendend, sprach er:

»Mein Herr, ich weiß wahrhaftig nicht, warum Ihr die Begnadigung dieser Leute verlangt! Wozu soll es nützen, das zu verlangen, was man ohne Gesuch haben kann?«

»Ich verstehe Euch nicht, Sire.«

»Das ist doch leicht. Wo bin ich hier?«

»In der Bastille, Sire.«

»In einem Kerker. Nicht wahr, ich gelte für einen Narren?«

»Das ist wahr.«

»Und Niemand kennt hier einen Andern, als Marchiali?«

»Sicherlich.«

»Wohl denn! ändert nichts an der Lage der Dinge. Laßt den Narren in einem Kerker der Bastille verfaulen, und die Herren d’Herblay und du Vallon bedürfen meiner Begnadigung nicht. Ihr neuer König wird sie freisprechen.«

»Eure Majestät beleidigt mich, und sie hat Unrecht,« erwiederte Fouquet trocken. »Ich bin nicht genug Kind, Herr d’Herblay ist nicht albern genug, um nicht alle diese Betrachtungen angestellt zu haben, und wenn ich hätte einen neuen König machen wollen, wie Ihr sagt, so hatte ich kein Bedürfniß, die Thüren der Bastille zu sprengen, um Euch daraus zu befreien. Das entbehrt des Sinnes. Der Geist Eurer Majestät ist durch den Zorn gestört; sonst würde sie nicht ohne Grund denjenigen von ihren Dienern beleidigen, der ihr den wichtigsten Dienst geleistet hat.«

Ludwig bemerkte, daß er zu weit gegangen, daß die Thore der Bastille noch vor ihm geschlossen waren, während allmälig die Schleusen sich öffneten, hinter denen der edelmüthige Fouquet seinen Zorn gedämmt hielt.

»Ich habe dies nicht gesagt, um Euch zu demüthigen. Gott behüte mich, mein Herr,« erwiederte er. »Nur wendet Ihr, Euch an mich, um eine Begnadigung zu erhalten, und ich antworte Euch nach meinem Gewissen. Nach meinem Gewissen sind nun die Schuldigen, von denen wir sprechen, weder der Begnadigung, noch der Verzeihung würdig.«

Fouquet entgegnete nichts.

»Was ich da thue,« fügte der König bei, »ist hochherzig, wie das, was Ihr gethan habt, denn ich bin in Eurer Gewalt. Ich sage sogar, es ist hochherziger in Betracht, daß Ihr mich Bedingungen gegenüberstellt, wovon meine Freiheit, mein Leben abhängen können, und als eine Weigerung diese beiden Güter opfern heißt.«

»Ich habe in der That Unrecht,« sagte Fouquet. »Ja, ich hatte das Ansehen, als wollte ich Euch eine Begnadigung abnöthigen; ich bereue es und bitte Eure Majestät um Verzeihung.«

»Und es ist Euch verziehen, mein lieber Herr Fouquet,« sprach der König mit einem Lächeln, das vollends die Heiterkeit aus sein Gesicht zurückbrachte, welches so viele Ereignisse seit dem vorhergehenden Tag verstört hatte.

»Ich habe meine Begnadigung,« sagte hartnäckig der Minister! »doch die Herren d’Herblay und du Balkon?«

»Werden die ihrige nie erhalten, so lange ich lebe,« erwiederte der unbeugsame König. »Thut mir den Gefallen, spracht nicht mehr davon.«

»Es soll Eurer Majestät gehorcht werden.«

»Und Ihr werdet keinen Groll gegen mich hegen?«

»Oh! nein, Sire, denn ich hatte den Fall vorhergesehen.«

»Ihr hattet vorhergesehen, ich würde die Begnadigung dieser Herren abschlagen?«

»Gewiß, und alle meine Maßregeln waren hiernach getroffen.«

»Was wollt Ihr damit sagen?« rief der König erstaunt.

»Herr d’Herblay überlieferte sich gleichsam meinen Händen. Herr d’Herblay ließ mir das Glück, meinen König und mein Vaterland zu retten. Ich konnte Herrn d’Herblay nicht zum Tode verurtheilen. Ich konnte ihn eben so wenig dem sehr gerechten Zorn Eurer Majestät aussetzen. Das wäre dasselbe gewesen, als wenn ich ihn selbst getödtet hätte.«

»Nun! was habt Ihr gethan?«

»Sire, ich habe Herrn d’Herblay meine besten Pferde und vier Stunden voraus vor allen denjenigen gegeben, welche ihm Eure Majestät wird nachschicken können.«

»Gut,« murmelte der König; »doch die Welt ist groß genug, daß meine Renner Euren Pferden die vier Stunden Vorsprung abgewinnen, die Ihr Herrn d’Herblay gegeben habt.«

»Indem ich ihm diese vier Stunden gab, wußte ich, daß ich ihm das Leben gab. Er wird das Leben haben.«

»Wie so?«

»Nachdem er, immer Euren Musketieren voran, gut gerannt ist, wird er in meinem Schlosse Belle-Isle ankommen, wo ich ihm Zuflucht gewährt habe.«

»Es mag sein; doch Ihr vergeßt, daß Ihr mir Belle-Isle geschenkt habt.«

»Nicht, um meine Freunde verhaften zu lassen.«

»Ihr nehmt es mir also wieder?«

»Zu diesem Behufe, ja, Sire.«

»Meine Musketiere werden es nehmen, und Alles wird abgemacht sein.«

»Weder Eure Musketiere, noch Eure Armee,« entgegnete Fouquet mit kaltem Tone.

»Belle-Isle ist uneinnehmbar!«

Der König wurde leichenbleich. Ein Blitz zuckte aus seinen Augen. Fouquet fühlte sich verloren; ober er gehörte nicht zu denjenigen, welche von der Stimme der Ehre zurückweichen. Er hielt den giftigen Blick des Königs aus. Dieser verschlang seine Wuth und sagte nach einem Stillschweigen:

»Gehen wir nach Vaux?«

»Ich bin zu den Befehlen Eurer Majestät,« erwiederte Fouquet sich tief verbeugend; »doch ich glaube. Eure Majestät kann nicht umhin, die Kleider zu wechseln, ehe sie vor ihrem Hofe erscheint.«

»Wir fahren durch den Louvre. Gehen wir,« sprach der König.

Und sie gingen vor dem erschrockenen Baisemeaux hinaus, der abermals Marchiali sich entfernen sah und sich die wenigen Haare, die ihm noch blieben, ausriß.

Allerdings gab ihm Fouquet eine Lossprechung des Gefangenen und der König schrieb darunter: Gesehen und gebilligt, Ludwig; eine Tollheit, welche Baisemeaux, unfähig, zwei Gedanken zusammenzufassen, mit einem heldenmüthigen Faustschlag aufnahm, den er sich an die Kinnbacken versetzte.

XXIV.
Der falsche König

Das usurpirte Königthum setzte indessen in Vaux muthig seine Rolle fort.

Philipp gab Befehl, zu seinem kleinen Lever die großen Entrées einzuführen, welche schon vor dem König zu erscheinen bereit waren. Er entschloß sich, diesen Befehl zu geben, trotz der Abwesenheit von Herrn d’Herblay, der nicht zurückkam, und unsere Leser wissen, aus welchem Grunde. Aber der Prinz, der nicht glaubte, diese Abwesenheit könnte sich verlängern, wollte, wie alle schüchternen Geister, seinen Werth und sein Glück, fern von allem Schutze, von allem Rathe, versuchen.

Ein anderer Grund trieb ihn hierzu an. Anna von Oesterreich sollte erscheinen; die so strafbare Mutter sollte sich in Gegenwart ihres geopferten Sohnes befinden. Philipp wollte, wenn er eine Schwäche hatte, den Mann nicht zum Zeugen davon machen, gegen den er fortan so viel Stärke zu entwickeln gehalten« war.

Philipp öffnete beide Flügel der Thüre, und mehrere Personen traten stillschweigend ein. Philipp rührte sich nicht, während ihn seine Kammerdiener ankleideten. Er hatte am Tage vorher die Gewohnheiten seines Bruders gesehen. Er spielte den König auf eine Weise, um keinen Verdacht zu erregen.

Er empfing also ganz angekleidet, in einem Jagdgewand, die Besuche. Sein Gedächtniß und die Noten von Aramis verkündigten ihm vor Allem Anna von Oesterreich, der Monseigneur die Hand gab, dann Madame mit Herrn von Saint-Aignan.

Er lächelte, als er diese Gesichter sah, und schauerte, als er seine Mutter erkannte.

Dieses edle und eindrucksvolle, vom Schmerz verheerte Gesicht vertheidigte in seinem Herzen die Sache der berüchtigten Königin, die ein Kind der Staatsraison geopfert hatte. Er fand, seine Mutter sei schön. Er wußte, daß Ludwig XIV. sie liebte, er gelobte sich, sie auch zu lieben, und für ihr Alter keine grausame Strafe zu sein.

Er schaute seinen Bruder mit einer leicht begreiflichen Rührung an. Dieser hatte nichts usurpirt, nichts in seinem Leben verdorben. War der Zweig beseitigt, so ließ er den Stamm emporwachsen, ohne sich um die Erhabenheit und die Majestät seines Lebens zu bekümmern. Philipp gelobte sich, ein guter Bruder gegen diesen Prinzen zu sein, dem das Gold genügte, das die Vergnügungen gewährt.

Er grüßte mit einer liebevollen Miene Saint-Aignan, der sich im Lächeln und in Bücklingen erschöpfte, und reichte die Hand zitternd Henriette, seiner Schwägerin, deren Schönheit ihm auffiel. Aber er sah in den Augen dieser Prinzessin einen Rest von Kälte, was ihm für die Leichtigkeit ihrer zukünftigen gegenseitigen Beziehungen gefiel.

»Wie viel leichter wird es mir werden,« dachte er, »der Bruder dieser Frau, als ihr Liebhaber zu sein, wenn sie mir eine Kälte bezeigt, die mein Bruder nicht gegen sie haben konnte, und die mir als eine Pflicht auferlegt ist.«

Der einzige Besuch, den er in diesem Augenblick fürchtete, war der der Königin; ihr Herz, ihr Geist waren durch eine so heftige Prüfung erschüttert worden, daß sie vielleicht, trotz ihres soliden Schlags, einen neuen Stoß nicht aushalten würden.

Zum Glück kam die Königin nicht.

Da begann von Seiten von Anna von Oesterreich eine politische Abhandlung über den Empfang, den Herr Fouquet dem Hause Frankreich bereitet hatte. Sie vermischte ihre Feindseligkeit mit Komplimenten an den König adressirt, mit Fragen nach seiner Gesundheit, mit kleinen mütterlichen Schmeicheleien und diplomatischen Ränken.

»Nun! mein Sohn,« sagte sie, »seid Ihr anderer Ansicht über Herrn Fouquet geworden?«

»Saint-Aignan, wollt Euch nach der Königin erkundigen,« sagte Philipp.

Bei diesen Worten, den ersten, welche Philipp laut sprach, wurde der leichte Unterschied, welcher zwischen seiner Stimme und der von Ludwig XIV. stattfand, für die mütterlichen Ohren fühlbar, und Anna von Oesterreich schaute ihren Sohn scharf an.

Saint-Aignan ging hinaus. Philipp fuhr fort:

»Madame, Ihr wißt, ich liebe es nicht, daß man schlecht von Herrn Fouquet spricht, und Ihr habt mir selbst Gutes von ihm gesagt.«

 

»Das ist wahr; ich frage Euch auch nur nachdem Zustand Eurer Gefühle gegen ihn.«

»Sire, ich habe Herrn Fouquet immer geliebt,« sprach Henriette. »Es ist ein Mann von gutem Geschmack, ein wackerer Mann.«

»Ein Oberintendant, der nie knausert,« fügte Monsieur bei, »und der alle Anweisungen, die ich auf ihn habe, in Gold bezahlt.«

»Es rechnet hier Jeder zu sehr für sich,« entgegnete die alte Königin. »Niemand rechnet für den Staat. Herr Fouquet, das ist eine Thatsache, richtet den Staat zu Grunde.«

»Ah! Madame,« sagte Philipp mit leiserem Tone, »werft Ihr Euch auch zum Schilde von Herrn Colbert auf?«

»Wie so?« fragte erstaunt die alte Königin.

»Ich höre Euch in der That hier sprechen,« erwiederte Philipp, »wie Eure alte Freundin Frau von Chevreuse sprechen würde.«

Bei diesem Namen erbleichte Anna von Oesterreich und biß sich aus die Lippen.

»Was sagt Ihr mir da von Frau von Chevreuse!« rief sie, »und welche Laune habt Ihr heute gegen, mich?«

Philipp fuhr fort:

»Hat Frau von Chevreuse nicht immer ein Bündniß gegen Jemand zu schließen? Hat Euch Frau von Chevreuse nicht einen Besuch gemacht, meine Mutter?«

»Mein Herr,« erwiederte die alte Königin, »Ihr sprecht hier mit mir aus eine Art, daß ich den König, Euren Vater, zu hören glaube.«

»Mein Vater liebte Frau von Chevreuse nicht, und er hatte Recht. Ich, ich liebe sie ebenfalls nicht, und wenn es ihr einfällt, hierher zu kommen, wie sie einst kam, unter dem Vorwand, Geld zu betteln, in der That aber, um Haß und Zwietracht auszustreuen, nun! . . . «

»Nun?« versetzte stolz Anna von Oesterreich, selbst den Sturm hervorrufend.

»Nun!« erwiederte mit Entschlossenheit der junge Mann, »so werde ich Frau von Chevreuse aus dem Königreich jagen, und mit ihr alle die Künstler in Geheimnissen und Mysterien.«

Er halle die Schußweite dieses furchtbaren Wortes nicht berechnet oder er hatte vielleicht die Wirkung davon beurtheilen wollen, wie diejenigen, welche an einem chronischen Schmerz leiden und die Eintönigkeit dieses Leidens brechen wollen, aus die Wunde drücken, um sich zur Abwechselung einen scharfen Schmerz zu verschaffen.

Anna von Oesterreich war einer Ohnmacht nahe; ihre offenen, aber blicklosen Augen hörten einen Moment aus zu sehen; sie streckte ihre Arme gegen ihren andern Sohn aus, der sie sogleich ohne Zögern und ohne Furcht, den König zu ärgern, umfingt

»Sire,« murmelte sie, »Ihr behandelt Eure Mutter grausam.«

»In welcher Hinsicht, Madame? Ich spreche nur von Frau von Chevreuse! zieht meine Mutter etwa Frau von Chevreuse der Sicherheit meines Staates und der Sicherheit meiner Person vor? Ich sage Euch, Frau von Chevreuse ist nach Frankreich gekommen, um Geld zu entlehnen, sie hat keines gefunden, sie hat sich an Herrn Fouquet gewendet, um ein gewisses Geheimniß an ihn zu verkaufen.«

»Ein gewisses Geheimniß!« rief Anna von Oesterreich.

»Die vorgeblichen Diebstähle betreffend, welche der Herr Oberintendant begangen haben soll; was falsch ist,« fügte Philipp bei. »Herr Fouquet hat sie mit Entrüstung fortjagen lassen, denn er zog die Achtung des Königs jeder Genossenschaft mit Intriguantinnen vor. Dann hat Frau von Chevreuse das Geheimniß an Colbert verkauft, und da sie unersättlich ist, und es ihr nicht genügte, hunderttausend Thaler diesem Schreiber ausgepreßt zu haben, so suchte sie höher, ob sie nicht tiefere Quellen finden könnte . . . Ist das wahr, Madame?«

»Ihr wißt Alles, Sire,« antwortete die Königin mehr unruhig, als gereizt.

»Ich habe nun,« fuhr Philipp fort, »ich habe wohl das Recht, auf diese Furie böse zu sein, welche an meinen Hof kommt, um die Schande der Einen und den Untergang der Andern anzuzetteln. Hat Gott geduldet, daß gewisse Verbrechen begangen wurden, und er hat sie im Schatten seiner Milde verborgen, so gebe ich nicht zu, daß Frau von Chevreuse die Macht haben soll, den Absichten Gottes entgegenzutreten.«

– Dieser letzte Theil der Rede von Philipp hatte die Königin Mutter dergestalt erschüttert, daß ihr Sohn Mitleid mit ihr bekam. Er nahm ihre Hand und küßte sie zärtlich; sie fühlte nicht, daß in diesem Kuß, trotz des Grolls und der Empörung des Herzens, eine ganze Verzeihung von acht Jahren furchtbarer Leiden lag.

Philipp ließ einen Augenblick des Stillschweigens die Gemüthsbewegungen verschlingen, die er hervorgebracht hatte. Dann sagte er mit einer Art von Heiterkeit:

»Wir werden heute nicht abreisen; ich habe einen Plan.«

Und er wandte sich nach der Thüre, wo er Aramis zu sehen hoffte, dessen Abwesenheit ihm unangenehm zu sein anfing.

Die Königin Mutter wollte Abschied nehmen.

»Bleibt, meine Mutter,« sagte er, »ich will Euch Frieden mit Herrn Fouquet schließen lassen.«

»Ich bin Herrn Fouquet nicht böse, ich fürchtete nur seine Verschwendungen.«

»Wir werden Ordnung in die Sache bringen und vom Herrn Oberintendanten nur die guten Eigenschaften nehmen.«

»Was sucht denn Eure Majestät?« fragte Henriette, welche sah, daß der König abermals nach der Thüre schaute, und ihm einen Pfeil nach dem Herzen abzudrücken wünschte, denn sie vermuthete, er warte aus la Vallière oder aus einen Brief von ihr.

»Meine Schwester,« erwiederte der junge Mann, der sie errathen hatte, mit dem wunderbaren Scharfsinn, dessen Uebung das Glück ihm fortan gestatten sollte, »meine Schwester, ich erwarte einen sehr ausgezeichneten Mann, einen äußerst geschickten Ruth, den ich Euch Allen vorstellen und Eurem freundlichen Wohlwollen empfehlen will. Ah! tretet doch ein, d’Artagnan.«

»Was will Seine Majestät?«

»Sagt doch, wo der Herr Bischof von Vannes, Euer Freund, ist?«

»Sire . . . «

»Ich erwarte ihn und sehe ihn nicht kommen. Man hole ihn mir.«

D’Artagnan blieb einen Augenblick ganz erstaunt; bald aber bedachte er, Aramis habe Vaux insgeheim mit einer Sendung des Königs verlassen, und er schloß hieraus, der König wolle das Geheimniß bewahren.

»Sire,« erwiederte er, »will Eure Majestät durchaus, daß man ihr Herrn d’Herblay bringe?«

»Durchaus ist nicht das Wort,» entgegnete Philipp. »Ich habe kein solches Bedürfniß; doch wenn man mir ihn fände . . . «

»Ich habe errathen,« . . . sagte d’Artagnan zu sich selbst.

»Dieser Herr d’Herblay ist der Bischof von Bannes?« fragte Anna von Oesterreich.

»Ja, Madame.«

»Ein Freund von Herrn Fouquet?«

»Ja, Madame, ein ehemaliger Musketier.«

Anna von Oesterreich erröthete.

»Einer von den vier Braven, welche einst so viele Wunder vollbrachten.«

Die alte Königin bereute, daß sie hatte angreifen wollen; sie brach das Gespräch ab, um den Rest in den Zähnen zu behalten.

»Was auch Eure Wahl sein mag,« sprach sie, »ich halte sie für vortrefflich.«

Alle verbeugten sich.

»Ihr werdet sehen,« fuhr Philipp fort: »die Tiefe von Herrn von Richelieu, ohne den Geiz von Mazarin.«

»Ein erster Minister?« fragte Monsieur erschrecken.

»Ich werde Euch das erzählen, mein Bruder; aber es ist seltsam, daß Herr d’Herblay nicht erscheint.«

Er rief.

»Man benachrichtige Herrn Fouquet,« sagte er, »ich habe mit ihm zu sprechen . . . . oh! in Eurer Gegenwart, entfernt Euch nicht.«

Herr von Saint-Aignan kam zurück und brachte befriedigende Kunde von der Königin; sie hütete das Bett nur aus Vorsicht, und um die Kraft zu haben, jeden Willen des Königs zu befolgen.

Während man Herrn Fouquet und Aramis überall suchte, setzte der neue König ruhig seine Prüfungen fort, und alle Leute, Familie, Officiere, Bediente, erkannten den König an seiner Miene, an seiner Stimme, an seinen Gewohnheiten.

Philipp, indem er aus alle Gesichter die ihm von seinem Genossen gelieferten treuen Noten und Zeichnungen anwandte, benahm sich seinerseits so, daß sich nicht der geringste Verdacht im Geiste derjenigen, welche ihn umgaben, erhob.

Nichts konnte fortan den Usurpator beunruhigen. Mit welch seltsamer Leichtigkeit hatte nicht die Vorsehung das höchste Glück der Erde umgestürzt, um das demüthigste an seine Stelle zu setzen!

Philipp bewunderte diese Güte Gottes gegen ihn und unterstützte sie mit allen Mitteln seiner wunderbaren Natur. Aber er fühlte zuweilen etwas wie einen Schatten aus die Strahlen seiner neuen Glorie gleiten. Aramis kam nicht.

Das Gespräch war erlahmt in der königlichen Familie. Innerlich in Anspruch genommen, vergaß Philipp, seinen Bruder und Madame Henriette zu entlassen. Diese wunderten sich und verloren allmälig die Geduld. Anna von Oesterreich neigte sich gegen ihren Sohn und sagte ein paar Worte in spanischer Sprache zu ihm.

Philipp war völlig unbekannt mit dieser Sprache: er erbleichte vor diesem unerwarteten Hinderniß. Doch als hätte ihn der Geist des unstörbaren Aramis mit seiner Unfehlbarkeit bedeckt, erhob sich Philipp, statt sich aus der Fassung bringen zu lassen.