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Der Graf von Bragelonne

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XX.
Der Morgen

Im Vergleich mit dem finsteren Geschick des in der Bastille eingesperrten und vor Verzweiflung an den Riegeln und den Gitterstangen nagenden Königs, würde die Rhetorik der alten Chronikschreiber nicht verfehlen, den Gegensatz des unter dem königlichen Betthimmel schlafenden Philipp auszustellen. Die Rhetorik ist nicht immer schlecht, sie sät nicht immer falsch die Blumen aus, mit denen sie die Geschichte überschmelzen will: aber wir werden uns der Ausgabe überheben, die Antithese hier sorgfältig glänzend zu machen und mit Interesse das andere Gemälde zu zeichnen, das dem ersten als Seitenstück zu dienen bestimmt ist.

Der junge Prinz stieg aus der Wohnung von Aramis herab, wie der König aus dem Zimmer von Morpheus herabgestiegen war. Die Kuppel senkte sich langsam unter dem Drucke von Herrn d’Herblay, und Philipp befand sich vor dem königlichen Bette, das wieder emporgegangen war, nachdem es seinen Gefangenen in den Tiefen des unterirdischen Gewölbes abgesetzt hatte.

Allein in Gegenwart dieses Luxus, allein vor all dieser Macht, allein vor der Rolle, die er zu spielen genöthigt sein sollte, fühlte Philipp zum ersten Mal seine Seele den tausend Bewegungen sich öffnen, welche die Lebensschläge eines königlichen Herzens sind.

Aber die Kälte erfaßte ihn, indem er dieses leere und noch von dem Leibe seines Bruders zerknitterte Bett betrachtete.

Der stumme Mitschuldige war zurückgekehrt, nachdem er zu Vollbringung des Werkes gedient hatte. Er kam mit der Spur des Verbrechers zurück, er sprach zu dem Schuldigen die offenherzige und ungeschlachte Sprache, die der Mitschuldige gegen den Mitschuldigen zu gebrauchen nie sich scheut. Er sagte die Wahrheit.

Philipp, indem er sich bückte, um besser zu sehen, erblickte das von dem kalten Schweiß, der von der Stirne von Ludwig XIV. gerieselt war, noch feuchte Sacktuch. Dieser Schweiß erschreckte Philipp, wie das Blut von Abel Kain erschreckt hatte.

»Ich stehe nun von Angesicht zu Angesicht meinem Geschicke gegenüber,« sprach Philipp, das Auge in Flammen, das Gesicht leichenbleich. »Wird es furchtbarer sein, als meine Gefangenschaft schmerzlich war? Werde ich genöthigt, jeden Augenblick den Usurpationen des Geistes zu folgen, stets daran denken, auf die Scrupel meines Herzens zu hören? Nun wohl! ja, der König hat auf diesem Bette geruht! ja, es ist sein Kopf, der diese Vertiefung in das Kissen gegraben hat; es ist die Bitterkeit seiner Thränen, was dieses Sacktuch erweicht hat, und ich zögere, mich aus dieses Bett zu legen, mit meiner Hand dieses Sacktuch zu berühren, aus welches das Wappen des Königs geflickt ist! Auf, ahmen wir Herrn d’Herblay nach, nach dessen Willen die Handlung immer einen Grad über dem Gedanken stehen soll; ahmen wir Herrn d’Herblay nach, der immer an sich denkt, und der sich einen ehrlichen Mann nennt, wenn er nur seine Feinde unzufrieden gemacht oder verrathen hat. Dieses Bett, ich würde es eingenommen haben, hätte mich mein Bruder nicht durch das Verbrechen unserer Mutter um mein Erbe gebracht. Dieses Sacktuch, woraus das Wappen von Frankreich gestickt ist, mir allein käme es zu, mich desselben zu bedienen, hätte man mich, wie Herr d’Herblay bemerkte, an meinem Platze in der königlichen Wiege gelassen. Philipp, Sohn von Frankreich, steige wieder aus Dein Bett! Philipp, einziger König von Frankreich, nimm Dein Wappen wieder, an!! Philipp, einziger muthmaßlicher Erbe von Ludwig XIII., Deinem Vater, sei ohne Mitleid gegen den Usurpator, der in diesem Augenblick nicht einmal den Gewissensbiß über Alles das hat, was Du gelitten!!!«

Nachdem er so gesprochen, legte sich Philipp, trotz des instinctartigen Widerstrebens seines Körpers, trotz des Schauers, trotz des Schreckens, den sein Wille bändigte, aus das königliche Bett und zwang seine Muskeln, das noch laue Lager von Ludwig XIV. zu pressen, während er aus seine Stirne das von Schweiß feuchte Sacktuch drückte.

Als sich sein Kopf rückwärts warf und das weiche Kissen aushöhlte, erblickte Philipp über seiner Stirne die Krone von Frankreich, erwähnter Maßen, gehalten von den Engeln mit den großen goldenen Flügeln.

Man stelle sich nun diesen königlichen Eindringling, das Auge düster und den Leib bebend, vor, Er gleicht dem in einer stürmischen Nacht verirrten Tiger, der durch das Schilfrohr, durch die unbekannte Schlucht, herbeigekommen ist und sich in der Höhle des abwesenden Löwen niedergelegt hat. Der bösartige Geruch, der laue Dunst der gewöhnlichen Wohnung haben ihn angezogen. Er hat ein Bett von trockenen Kräutern und zerbrochenen, markartig teigichten Knochen gefunden; er kommt und läßt in der Dunkelheit seinen Blick umherlaufen, welcher stammt und sieht; er schüttelt seine triefenden Glieder, sein von Schlamm beschmutztes Fell, kauert sich langsam nieder und streckt seine Schnauze aus seine ungeheuren Pfoten aus, bereit zum Schlafe, aber auch bereit zum Kampfe. Der Blitz, der in den Spalten der Höhle glänzt und spiegelt, das Rauschen der an einander stoßenden Zweige, die Steine, welche niederstürzend krachen, die unbestimmte Furcht vor der Gefahr, entziehen ihn oft dieser durch die Müdigkeit verursachten Lethargie.

Man kann seinen Ehrgeiz darein setzen, im Bette des Löwen zu schlafen, aber man darf nicht hoffen, ruhig darin zu schlafen.

Philipp horchte aus jedes Geräusch. Er ließ sein Herz bei dem Hauche aller Schrecken schwanken. Doch aus seine, durch das Uebermaß seines äußersten Entschlusses verdoppelte Kraft vertrauend, wartete er ohne Schwäche, daß ihm ein entscheidender Umstand sich selbst zu beurtheilen gestattete. Er hoffte, eine große Gefahr würde für ihn leuchten, wie jene Phosphore des Sturmes, die den Schiffern die Höhe der Wellen zeigen, gegen die sie kämpfen.

Doch nichts kam. Die Stille, dieser Todfeind unruhiger Herzen, dieser Todfeind der Ehrgeizigen, umhüllte die ganze Nacht hindurch mit ihrem dichten Dunst den unter seiner gestohlenen Krone liegenden zukünftigen König von Frankreich.

Gegen Morgen schlüpfte mehr ein Schatten, als ein Körper, in das königliche Gemach. Philipp erwartete ihn und wunderte sich nicht darüber.

»Nun! Herr d’Herblay?’ sagte er.

»Sire, Alles ist beendigt«

»Wie?«

»Alles, was wir erwarteten.«

»Widerstand?«

»Heftiger. Thränen, Schreie.

»Dann?«

»Dann die Bestürzung.«

»Endlich?«

»Vollkommener Sieg und gänzliches Stillschweigen.«

»Vermuthet der Gouverneur der Bastille?«

»Nichts.«

»Diese Aehnlichkeit?«

»Ist die Ursache des glücklichen Erfolgs.«

»Aber der Gefangene muß sich unfehlbar erklären. Bedenkt das wohl.«

»Ich habe schon für Alles vorhergesehen. In einigen Tagen, früher vielleicht, wenn es nöthig ist, nehmen wir den Gefangenen aus seinem Kerker und schaffen ihn durch die Verbannung nach einem so fernen Ort auf dem Lande . . . «

»Man kommt aus der Verbannung zurück, Herr d’Herblay?«

»Nach einem so fernen Ort, habe ich gesagt, daß die materiellen Kräfte des Menschen und die Dauer seines Lebens nicht zur Rückkehr zureichen würden.«

Abermals kreuzten sich der Blick des jungen Königs und der von Aramis mit einem kalten Einverständniß.

»Und Herr du Vallon?« fragte Philipp, um das Gespräch zu wechseln.

»Er wird Euch heute vorgestellt werden und Euch vertraulicher Weise zu der Gefahr Glück wünschen, die Euch dieser Usurpator hat laufen lassen.«

»Was wird man aus ihm machen?«

»Aus Herrn du Vallon?«

»Einen Herzog mit Diplom, nicht wahr?«

»Ja, einen Herzog mit Diplom,« erwiederte Aramis, seltsam lächelnd.

»Warum lacht Ihr, Herr d’Herblay?«

»Ich lache über den vorsichtigen Gedanken Eurer Majestät.«

»Vorsichtig, was versteht Ihr hierunter?«

»Eure Majestät befürchtet ohne Zweifel, dieser arme Porthos werde ein lästiger Zeuge, und sie will sich seiner entledigen.«

»Indem ich ihn zum Herzog mache?«

»Gewiß, Ihr tödtet ihn; er wird vor Freude darüber sterben, und das Geheimniß wird mit ihm sterben.«

»Oh! mein Gott!«

»Ich,« sagte Aramis phlegmatisch, »ich werde in ihm einen sehr guten Freund verlieren.«

In diesem Augenblick und mitten unter diesen unbedeutenden Gesprächen, unter denen die zwei Verschwörer die Freude und den Stolz über den glücklichen Erfolg verbargen, hörte Aramis etwas, was ihn die Ohren spitzen machte.

»Was gibt es?« fragte Philipp.

»Der Tag, Sire!«

»Nun?«

»Ehe Ihr Euch gestern in dieses Bett gelegt, habt Ihr wahrscheinlich bestimmt, diesen Morgen bei Tagesanbruch etwas zu thun?«

»Ich habe meinem Kapitän der Musketiere gesagt, ich erwarte ihn,« erwiederte lebhaft der junge Mann.

»Wenn Ihr ihm das gesagt habt, so kommt er sicherlich, denn es ist ein pünktlicher Mann.«

»Ich höre einen Tritt im Vorsaal.«

»Er ist es.«

»Auf, beginnen wir den Angriff,« sprach der junge Mann entschlossen.

»Nehmt Euch in Acht!« rief Aramis, »den Angriff beginnen, und zwar bei d’Artagnan, das wäre Tollheit. D’Artagnan hat nichts gesehen, d’Artagnan ist hundert Meilen davon entfernt, unser Geheimniß zu ahnen; aber er komme zuerst diesen Morgen hier herein, und er wird wittern, daß etwas vorgefallen ist, womit er sich beschäftigen muß. Höret, Sire, ehe wir d’Artagnan hier eindringen lassen, müssen wir dem Zimmer viel Luft geben, oder so viele Leute hier einführen, daß der feinste Leithund des Königreichs durch zwanzig verschiedene Spuren von der Fährte abgebracht würde.«

»Aber wie ihn wegschicken, da ich ihn hierher beschieden habe?« bemerkte der Prinz, ungeduldig, sich mit einem so furchtbaren Gegner zu messen.

»Ich übernehme das,« erwiederte der Bischof, »und um anzufangen, will ich einen Schlag thun, der unsern Mann betäuben wird.«

»Er thut auch einen Schlag,« fügte der Prinz lebhaft bei.

Man hörte in der That außen klopfen.

 

Aramis hatte sich nicht getäuscht: es war d’Artagnan, der sich aus diese Art ankündigte.

Wir haben ihn die Nacht mit Philosophiren bei Herrn Fouquet hinbringen sehen. Doch der Musketier war sehr müde, sogar nur den Schlaf zu heucheln, und sobald die Morgendämmerung mit ihrem bläulichen Scheine die kostbaren Karnieße im Gemache des Oberintendanten beleuchtete, erhob sich d’Artagnan aus seinem Lehnstuhle, richtete seinen Degen zurecht, bügelte seinen Rock mit seinem Aermel und bürstete seinen Filzhut wie ein Soldat aus der Wache, der bereit ist, die Inspection seines Gefreiten durchzumachen.

»Ihr geht weg?« fragte Fouquet.

»Ja, Monseigneur; und Ihr?«

»Ich bleibe.«

»Auf Euer Wort?«

»Auf mein Wort.«

»Gut. Ich gehe übrigens nur von hier weg, um Euch die bewußte Antwort zu holen.«

»Den Spruch wollt Ihr sagen.«

»Seht, ich habe ein wenig vom alten Römer. Diesen Morgen, als ich mich erhob, bemerkte ich, daß sich mein Degen an keinem Nestel fing und daß das Wehrgehenk gut lief. Das ist ein untrügliches Zeichen.«

»Von Glück?«

»So oft sich dieses verteufelte Büffelleder an meinen Rücken anhing, war es eine Strafe von Herrn von Treville oder eine Geldverweigerung von Herrn von Mazarin. So oft der Degen sich am Wehrgehenk selbst anhakte, war es ein schlimmer Auftrag, wie es mir solche mein ganzes Leben lang geregnet hat. So oft der Degen selbst in der Scheide tanzte, war es ein glückliches Duell. Sobald er sich in meine Waden einquartierte, war es eine leichte Wunde. So oft er ganz aus der Scheide herauskam, war ich entschieden, ich sollte auf dem Schlachtfeld bleiben, mit zwei bis drei Monat Wundarzt und Compressen.«

»Ah! ich wußte nicht, daß Ihr von Eurem Degen so gut unterrichtet werdet,« sagte Fouquet mit einem bleichen Lächeln, das der Kampf gegen seine eigenen Schwächen war. »Ist Eure Klinge eine Fee oder eine Zauberin?«

»Mein Degen, seht Ihr, ist ein Glied, das einen Theil meines Körpers bildet. Ich habe sagen hören, gewisse Menschen werden durch ihr Bein, oder durch ein Schlagen ihrer Schläfe benachrichtigt. Ich werde durch meinen Degen unterrichtet. Nun! er hat mir heute Morgen nichts gesagt. Ah! doch . . . nun fällt er ganz allein in den letzten Winkel des Wehrgehenks. Wißt Ihr, was mir das weissagt?«

»Nein.«

»Das weissagt mir eine Verhaftung für heute.«

»Ah!« rief der Oberintendant, mehr erstaunt als ärgerlich über diese Offenherzigkeit, »wenn Euch von Eurem Degen nichts Trauriges geweissagt wird, so ist es also nicht traurig für Euch, mich zu verhaften.«

»Euch verhaften! Euch?«

»Allerdings . . . die Weissagung . . . «

»Geht Euch nichts an, da Ihr seit gestern verhaftet seid, Ihr seid es also nicht, den ich verhaften werde. Darum freue ich mich, darum sage ich, mein Tag werde glücklich sein.«

Nach diesen, mit einer ganz liebevollen Freundlichkeit ausgesprochenen, Worten nahm der Kapitän von Fouquet Abschied, um sich zum König zu begeben.

Er war im Begriff über die Schwelle des Zimmers zu schreiten, als Fouquet zu ihm sagte:

»Ein letztes Zeichen Eures Wohlwollens.«

»Gut, Monseigneur.«

»Herr d’Herblay, laßt mich Herrn d’Herblay sehen.«

»Ich will es so einrichten, daß ich ihn Euch zurückbringe.«

D’Artagnan glaubte nicht, so wahr zu sprechen. Es stand geschrieben, es sollten sich für ihn am Tage die Weissagungen verwirklichen, die ihm der Morgen gemacht hatte.

Er hatte, wie gesagt, an die Thüre des Königs geklopft. Diese Thüre öffnete sich. Der Kapitän konnte glauben, der König habe selbst geöffnet. Diese Annahme war nicht unzuläßig nach dem aufgeregten Zustand, in dem der Musketier den König am Abend vorher verlassen hatte. Doch statt des königlichen Gesichtes, das er ehrfurchtsvoll zu begrüßen sich anschickte, erblickte er das lange, unempfindliche Gesicht von Aramis. Es fehlte wenig, daß er einen Schrei ausgestoßen hätte, so gewaltig war sein Erstaunen.

»Aramis?« sagte er.

»Guten Morgen, lieber d’Artagnan,« erwiederte kalt der Prälat.

»Hier!« stammelte der Musketier.

»Seine Majestät bittet Euch, zu verkündigen, sie ruhe, nachdem sie sich die ganze Nacht ermüdet habe.«

»Ah!« machte d’Artagnan, der nicht begreifen konnte, wie der Bischof von Vannes, am Abend zuvor ein so dünner Günstling, in sechs Stunden der größte Glückspilz geworden war, der je im Gange hinter einem königlichen Bett gewachsen.

In der That, um aus der Schwelle des Gemaches des Monarchen die Willensbestimmungen des Königs zu übertragen, um Ludwig XIV. als Mittelsperson zu dienen, um in seinem Namen zwei Schritte von ihm zu befehlen, mußte man mehr sein, als je Richelieu bei Ludwig XIII. gewesen war.

Das ausdrucksvolle Auge von d’Artagnan, sein erweiterter Mund, sein emporgesträubter Schnurrbart sagten dies Alles in der klarsten Sprache dem stolzen Günstling, der nicht dadurch in Bewegung gerieth.

»Mehr noch,« fuhr der Bischof fort, »Ihr werdet die Güte haben, mein Herr Kapitän der Musketiere, diesen Morgen nur die größten Entrées zuzulassen. Seine Majestät will noch schlafen.«

»Aber,« wandte d’Artagnan ein, der im Begriffe war, sich zu empören und besonders den Verdacht ausbrechen zu lassen, den ihm das Stillschweigen des Königs einflößte, »aber, Herr Bischof, Seine Majestät hat mich auf diesen Morgen beschieden.«

»Verschieben wir das,« rief aus dem Hintergrunde des Alkoven die Stimme des Königs, eine Stimme, die einen Schauer die Adern des Musketiers durchlaufen machte.

Er verbeugte sich, verblüfft, verdutzt durch das Lächeln, mit dem ihn Aramis niederschmetterte, sobald diese Worte gesprochen waren.

»Und dann,« fuhr Aramis fort, »um auf das zu antworten, was Ihr den König fragen wolltet, mein lieber. d’Artagnan, hier ist ein Befehl, von dem Ihr aus der Stelle Kenntniß nehmen werdet. Dieser Befehl betrifft Herrn Fouquet.«

D’Artagnan nahm einen Befehl, den man ihm reichte.

»Freilassungsbefehl?« murmelte er. »Ah!«

Und er gab ein zweites ah! von sich, das noch verständiger war, als das erste.

Dieser Befehl erklärte ihm nämlich die Anwesenheit von Aramis beim König; um die Begnadigung von Fouquet erlangt zu haben, mußte Aramis sehr hoch in der Gunst des Königs stehen: diese Gunst erklärte ebenfalls die unglaubliche Dreistigkeit, mit der Herr d’Herblay die Befehle im Namen Seiner Majestät gab.

Es genügte für d’Artagnan, etwas begriffen zu haben, um Alles zu begreifen.

Er grüßte und machte zwei Schritte, um wegzugehen.

»Ich begleite Euch,« sagte der Bischof.

»Wohin?«

»Zu Herrn Fouquet, ich will mich an seiner Freude weiden.«

»Ah! Aramis, wie habt Ihr mich so eben intriguirt,« sprach d’Artagnan.

»Doch nun begreift Ihr?«

»Bei Gott! ob ich begreife,« sagte er ganz laut. Dann hauchte er ganz leise zwischen den Zähnen: »Nein, nein, ich begreife nicht. Doch gleichviel . . . der Befehl ist da.« und er fügte bei: »Geht voran, Monseigneur.«

D’Artagnan führte Aramis zu Fouquet.

XXI.
Der Freund den Königs

Fouquet wartete voll Angst, er hatte schon mehrere von seinen Dienern und seinen Freunden weggeschickt, welche, seiner gewöhnlichen Empfangsstunde zuvorkommend, an seiner Thüre erschienen waren. Jeden derselben fragte er nur, indem er die über seinem Haupte schwebende Gefahr verschwieg, wo man Aramis finden könnte.

Als er d’Artagnan zurückkommen sah, als er hinter ihm den Bischof von Vannes erblickte, erreichte seine Freude den höchsten Grad; sie kam seiner ganzen vorhergehenden Bangigkeit gleich, Aramis sehen, war für den Oberintendanten eine Entschädigung für das Unglück, verhaftet zu werden.

Der Prälat war schweigsam und ernst; d’Artagnan war verstört durch all die Zusammenhäufung unglaublicher Ereignisse.

»Nun! Kapitän, Ihr bringt mir Herrn d’Herblay?«

»Und noch etwas Besseres, Monseigneur.«

»Was denn?«

»Die Freiheit.«

»Ich bin frei?«

»Ihr seid es. Befehl des Königs.«

Fouquet nahm wieder seine ganze Heiterkeit an, um Aramis mit dem Blicke zu befragen.

»Oh! ja, Ihr könnt dem Herrn Bischof von Vannes danken,« fuhr d’Artagnan fort, »denn ihm habt Ihr die Veränderung des Königs zuzuschreiben.«

»Oh!« machte Fouquet, mehr gedemüthigt durch den Dienst, als dankbar für den Erfolg.

»Aber Ihr,« sagte d’Artagnan sich an Aramis wendend, »Ihr, der Ihr Herrn Fouquet beschützt, werdet Ihr nicht etwas für mich thun?«

»Alles, was Ihr wollt, mein Freund,« erwiederte der Bischof mit seinem ruhigen Ton.

»Nur Eines, und ich erkläre mich für zufrieden. Wie seid Ihr der Günstling des Königs geworden, Ihr, der Ihr ihn nur zweimal in Eurem Leben gesprochen habt?«

»Vor einem Freunde, wie Ihr seid, verbirgt man nichts,« erwiederte Aramis seiner Weise.

»Ah! gut, so sprecht.«

»Wohl denn! Ihr glaubt, ich habe den König nur zweimal gesehen. während ich ihn mehr als hundertmal gesehen habe. Nur verbargen wir uns, das ist das Ganze.«

Und ohne daß er die neue Röthe zu vertilgen suchte, welche bei dieser Offenbarung d’Artagnan zur Stirne stieg, drehte sich Aramis zu Herrn Fouquet um, der eben so sehr erstaunt war, als der Musketier.

»Monseigneur,« sprach er, »der König beauftragt mich, Euch zu sagen, er sei mehr als je Euer Freund, und Euer so schönes, so edelmüthig gebotenes Fest habe sein Herz gerührt.«

Hiernach verbeugte er sich wiederholt so ehrerbietig vor Fouquet, daß dieser, unfähig, eine Diplomatie von dieser Stärke zu begreifen, ohne Stimme, ohne Gedanken und ohne Bewegung blieb.

D’Artagnan glaubte zu bemerken, daß diese zwei Männer sich etwas zu sagen hatten, und er gedachte diesem Instincte der Höflichkeit zu gehorchen, der in einem solchen Falle denjenigen nach der Thüre treibt, dessen Gegenwart eine Beengung für die Anderen ist, aber durch so viele Geheimnisse gestachelt, rieth ihm seine glühende Neugierde, zu bleiben.

Da wandte sich Aramis mit freundlicher Miene an ihn und sagte:

»Mein Freund, nicht wahr, Ihr erinnert Euch wohl des Befehls Seiner Majestät hinsichtlich ihres kleinen Lever?«

Diese Worte waren klar genug. Der Musketier verstand sie; er grüßte Fouquet, dann Aramis mit einer Färbung ironischer Ehrfurcht, und verschwand.

Dann stürzte Fouquet, der in seiner Ungeduld Mühe gehabt hatte, diesen Augenblick abzuwarten, nach der Thüre, um sie zu schließen, kehrte sogleich wieder zum Bischof zurück und sagte:

»Mein lieber d’Herblay, ich glaube, es ist Zeit für Euch, daß Ihr mir erklärt, was vorgeht. In der That, ich verstehe nichts mehr.«

»Wir werden Euch das Alles erklären,« erwiederte Aramis, indem er sich setzte und Fouquet ebenfalls sitzen hieß, »Wo soll ich ansangen?«

»Sagt mir vor Allem, warum mich der König in Freiheit setzen läßt?«

»Ihr hättet mich fragen sollen, warum er Euch habe verhaften lassen.«

»Seit meiner Verhaftung hatte ich Zeit, darüber nachzudenken, und ich glaube, daß ein wenig Eifersucht im Spiele ist. Mein Fest hat Herrn Colbert geärgert, und Herr Colbert hat irgend einen Plan gegen mich gefunden, den Plan von Belle-Isle zum Beispiel.«

»Nein, es handelt sich noch nicht um Belle-Isle.«

»Um was denn?«

»Ihr erinnert Euch der Quittungen über dreizehn Millionen, die Herr von Mazarin Euch hat stehlen lassen?«

»Oh! ja. Nun?«

»Nun! man hat Euch schon zum Diebe erklärt.«

»Mein Gott!«

»Das ist noch nicht Alles. Ihr erinnert Euch des von Euch an la Vallière geschriebenen Briefes?«

»Ach! es ist wahr.«

»Dieses Briefes wegen seid Ihr als Verräther und Verführer erklärt worden.«

»Warum hat man mir aber dann verziehen?«

»Wir sind noch nicht so weit in unserer Beweisführung. Ich wünsche Euch gehörig über die Thatsache ins Klare gesetzt zu haben. Bemerkt wohl: der König weiß Euch schuldig der Entwendung von Geldern. Oh! bei Gott! es ist mir genau bekannt, daß Ihr durchaus nichts entwendet habt: aber der König hat am Ende die Quittungen nicht gesehen, und er kann nicht umhin. Euch für strafbar zu halten.«

»Verzeiht, ich sehe nicht ein . . . «

»Ihr werdet einsehen.«

»Mehr noch, der König, der Euer Liebesbillet und die Anträge, die Ihr la Vallière gemacht, gelesen hat, kann keinen Zweifel über Eure Absichten in Beziehung auf diese Schöne hegen, nicht wahr?«

»Gewiß. Doch schließt.«

»Ich komme dazu.«

»Der König ist also für Euch ein Todfeind, ein unversöhnlicher Feind, ein ewiger Feind?«

»Einverstanden. Aber bin ich denn so mächtig, daß er es, trotz dieses Hasses, nicht gewagt hätte, mich mit allen den Mitteln, die ihm meine Schwäche oder mein Unglück als Gewalt über mich verleihen, zu Grunde zu richten?«

 

»Es ist entschieden,« fuhr Aramis kalt fort, »der König ist unversöhnlich mit Euch entzweit.«

»Aber er spricht mich frei . . . «

»Glaubt Ihr?« sagte der Bischof mit einem forschenden Blick.

»Ohne an die Aufrichtigkeit des Herzens zu glauben, glaube ich an die Wahrheit der Thatsache.«

Aramis zuckte leicht die Achseln.

»Warum hätte Euch denn Ludwig XIV. beauftragt, mir zu sagen, was Ihr mir gemeldet habt?«

»Der König hat mich mit nichts für Euch beauftragt.«

»Mit nichts!« rief der Oberintendant erstaunt. »Nun! aber der Befehl?«

»Ah! ja, es ist ein Befehl vorhanden; ganz richtig.«

Diese Worte wurden von Aramis mit einem so seltsamen Ausdruck gesprochen, daß sich Fouquet eines Schauers nicht erwehren konnte.

»Höret,« sagte er, »ich sehe, Ihr verbergt mir etwas.«

Aramis streichelte sein Kinn mit seinen so weißen Fingern

»Der König verbannt mich?«

»Macht es nicht wie in jenem Spiel, bei welchen die Kinder die Gegenwart eines verborgenen Gegenstands aus der Weise errathen, wie ein Glöckchen ertönt, je nachdem sie sich dem Gegenstand nähern oder von demselben entfernen.«

»Sprecht doch.«

»Errathet.«

»Ihr macht mir bange.«

»Bah! so habt Ihr also nicht errathen?«

»Was hat Euch der König gesagt? Im Namen Eurer Freundschaft, verbergt es mir nicht.«

»Der König hat mir nichts gesagt.«

»Ihr macht, daß ich vor Ungeduld sterbe, d’Herblay. Bin ich immer noch Oberintendant?«

»So lange Ihr wollt.«

»Aber welche sonderbare Herrschaft habt Ihr plötzlich über den Geist des Königs gewonnen?«

»Ah! ja.«

»Ihr laßt ihn nach Eurem Willen handeln.«

»Ich glaube es.«

»Das ist unwahrscheinlich.«

»Man wird es sagen.«

»Herr d’Herblay, bei unserem Bunde, bei unserer Freundschaft, bei Allem, was Ihr Theuerstes aus der Welt habt, sprecht, ich flehe Euch an. Welchem Umstande habt Ihr es zu verdanken, daß Ihr so bei Ludwig XIV. vorgedrungen seid? Ich weiß, er liebte Euch nicht.«

»Der König wird mich nun lieben,« erwiederte Aramis mit einem Nachdruck auf das Wort »nun.«

»Ihr habt etwas Besonderes mit ihm gehabt?«

»Ja.«

»Ein Geheimniß vielleicht?«

»Ja, ein Geheimniß.«

»Ein Geheimniß der Art, daß es die Interessen des Königs verändern mußte?«

»Ihr seid ein wahrhaft erhabener Mann, Monseigneur. Ihr habt gut errathen. Ich habe wirklich ein Geheimniß entdeckt, dessen Natur die Interessen des Königs von Frankreich verändern mußte.«

»Ah!« machte Fouquet, mit der Zurückhaltung eines galanten Mannes, der nicht ausforschen will.

»Und Ihr werdet darüber urtheilen,« fuhr Aramis fort, »Ihr sollt mir sagen, ob ich mich über die Wichtigkeit dieses Geheimnisses täusche.«

»Ich höre, da Ihr so gut seid. Euch mir zu eröffnen. Nur bemerkt, mein Freund, daß ich nichts Indiscretes nachgesucht habe.«

Aramis sammelte sich einen Augenblick.

»Sprecht nicht,« rief Fouquet. »Es ist noch Zeit.«

»Erinnert Ihr Euch,« sprach Aramis mit niedergeschlagenen Augen, »erinnert Ihr Euch der Geburt von Ludwig XIV.?«

»Wie heute.«

»Habt Ihr etwas Besonderes über diese Geburt sagen hören?«

»Nichts, wenn nicht, der König sei nicht wirklich der Sohn von Ludwig XIII.«

»Daran ist weder bei unserem Interesse, noch. bei dem des Königreichs gelegen. Es ist der Sohn seines Vaters derjenige, welcher einen durch das Gesetz zugestandenen Vater hat, sagt das französische Gesetz.«

»Das ist wahr; doch es ist von Bedeutung, wenn es sich um die Eigenschaft der Race handelt.«

»Eine secundäre Frage. Ihr habt also nichts Besonderes erfahren?«

»Nichts.«

»Hier beginnt mein Geheimniß.«

»Ah!«

»Die Königin, statt einen Sohn zu gebären, gebar zwei Kinder.«

Fouquet erhob das Haupt.

»Uno das zweite ist gestorben?« sagte er.

»Ihr werdet sehen. Diese Zwillinge mußten der Stolz ihrer Mutter und die Hoffnung Frankreichs sein; aber die Schwäche des Königs, sein Aberglaube ließen ihn Conflicte zwischen zwei ihren Rechten nach gleichen Kindern befürchten; er unterdrückte eines von den Zwillingsgeschwistern.«

»Unterdrückte, sagt Ihr?«

»Wartet. Diese zwei Kinder wuchsen heran: das eine auf dem Thron, Ihr seid sein Minister, das andere im Schatten und in der Einsamkeit.«

»Und dieses?«

»Ist mein Freund.«

»Mein Gott! was sagt Ihr mir da, Herr d’Herblay? Und was macht dieser arme Prinz?«

»Fragt mich zuerst, was er gemacht hat.«

»Ja, ja.«

»Er ist aus dem Lande ausgezogen und dann in eine Festung eingesperrt worden, welche man die Bastille nennt.«

»Ist das möglich!« rief der Oberintendant, die Hände faltend.

»Der Eine war der Beglückteste der Menschen, der Andere der Unglücklichste der Elenden.«

»Und seine Mutter weiß nichts davon?«

»Anna von Oesterreich weiß Alles.«

»Und der König?«

»Ah! der König weiß nichts.«

»Desto besser!« rief Fouquet.

Dieser Ausruf schien einen lebhaften Eindruck aus Aramis zu machen. Er schaute den Oberintendanten mit einer besorgten Miene an.

»Verzeiht, ich habe Euch unterbrochen,« sprach Fouquet.

»Ich sagte also,« fuhr Aramis fort: »der arme Prinz war der Unglücklichste der Menschen, als Gott, der an alle seine Geschöpfe denkt, ihm zu Hilfe zu kommen beschloß.«

»Oh! wie dies?«

»Ihr sollt es sehen. Der regierende König . . . (Ich sage der regierende König. Ihr errathet wohl, warum?)«

»Nein. Warum?«

»Weil Beide, legitim der Wohlthat ihrer Geburt theilhaftig, hätten müssen König sein. Ist das Eure Ansicht?«

»Das ist meine Ansicht.«

»Entschieden?«

»Entschieden. Die Zwillinge sind Eines in zwei Körpern.«

»Es ist mir lieb, daß mir ein Gesetzkundiger von Eurer Stärke und Eurem Ansehen dieses Gutachten gibt. Für uns ist es also dargethan, nicht wahr, daß Beide die gleichen Rechte hatten?«

»Es ist festgestellt. Aber, mein Gott! welch ein Abenteuer!«

»Ihr seid noch nicht beim Ende. Geduld!«

»Oh! ich werde haben.«

»Gott wollte dem Unterdrückten einen Rächer, eine Stütze, wenn Ihr es vorzieht, erwecken. Es geschah, daß der regierende König, der Usurpator . . . (Ihr seid wohl meiner Ansicht, nicht wahr? es ist Usurpation, der ruhige, selbstsüchtige Genuß einer Erbschaft, an die man höchstens zur Hälfte ein Recht hat?)«

»Usurpation ist das richtige Wort.«

»Ich fahre also fort. Es war Gottes Wille, daß der Usurpator zum Minister einen Mann von Talent und von großem Herzen, überdies einen großen Geist hatte.«

»Es ist gut, es ist gut,« rief Fouquet. »Ich begreife, Ihr habt darauf gerechnet, daß ich Euch das Unrecht, welches dem armen Bruder von Ludwig XIV. widerfahren, wieder gut machen helfen werde? Ihr habt wohl gedacht, ich werde Euch helfen. Meinen Dank, Herr d’Herblay, meinen Dank.«

»Das ist es durchaus nicht. Ihr laßt mich nicht endigen,« erwiederte Aramis unempfindlich.

»Ich schweige.«

»Der regierende König faßte gegen Herrn Fouquet, der sein erster Minister war, eine Abneigung, er wurde sehr in seinem Vermögen, in seiner Freiheit, in seinem Leben vielleicht, durch die Intrigue und den Haß bedroht, denen der König nur zu leicht Gehör schenkte. Aber Gott gestattete, stets für das Heil des geopferten Prinzen, daß Herr Fouquet seinerseits einen ergebenen Freund hatte, der das Staatsgeheimnis kannte und die Kraft in sich fühlte, dieses Geheimniß ans Tageslicht zu bringen, nachdem er die Kraft gehabt hatte, dasselbe zwanzig Jahre in seinem Herzen zu tragen.«

»Geht nicht weiter,« rief Fouquet, glühend vor edelmüthigen Ideen; »ich verstehe Euch und errathe Alles. Ihr habt Euch zum König begeben, als die Nachricht von meiner Verhaftung zu Euch gelangt; Ihr habt ihn angefleht, er hat sich geweigert, Euch zu hören! da habt Ihr ihm mit der Offenbarung des Geheimnisses gedroht, und Ludwig XIV. mußte erschrecken, der Beängstigung durch Eure Indiscretion das bewilligen, was er Eurer edelmüthigen Vermittelung verweigerte. Ich begreife, ich begreife: Ihr habt den König in den Händen; ich begreife.«

»Ihr begreift durchaus nicht,« erwiederte Aramis, »und Ihr habt mich nun abermals unterbrochen, mein Freund. Und dann, erlaubt mir, es Euch zu sagen, Ihr vernachlässigt zu sehr die Logik und benützt nicht genug das Gedächtniß.«

»Wie so?«

»Ihr wißt, woraus ich beim Ansang unseres Gesprächs Nachdruck gelegt habe?«

»Ja, aus den Haß Seiner Majestät gegen mich, einen unbesiegbaren Haß. Doch welcher Haß würde der Drohung mit einer solchen Offenbarung widerstehen?«

»Eine solche Offenbarung? Ei! gerade hier verfehlt Ihr Euch gegen die Logik. Wie, Ihr nehmt an, wenn ich dem König eine solche Offenbarung gemacht hätte, könnte ich noch zu dieser Stunde leben?«

»Es sind keine zehn Minuten, daß Ihr beim König waret.«