Der Heilige Geist

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Jesus ist an diesem Ort der Herrlichkeit, nicht hier auf der Erde. Ich weiß, dass wir gerne sagen, dass er in unseren Herzen wohnt, aber in Wirklichkeit ist es der Heilige Geist, der Geist Jesu Christi, der unsere Herzen zu seinem Wohnort gemacht hat.

Es ist wichtig zu erkennen, dass der Heilige Geist als der Geist Gottes (des Vaters) und auch als der Geist Jesu Christi (des Sohnes) bezeichnet wird. Hier einige Beispiele dafür.

In Philipper 1,19 erklärt Paulus: „Weil ihr für mich betet und Jesus Christus mir durch seinen Geist beisteht …“ Jesus hatte sehr deutlich gesagt, dass er weggehen musste, damit der Heilige Geist an seiner Stelle kommen konnte. Paulus meint hier unmissverständlich den Heiligen Geist (den Helfer), nicht den fleischgewordenen Jesus.

In Matthäus 10,20 verkündet Jesus: „Denn nicht ihr werdet es sein, die Rede und Antwort stehen, sondern der Geist eures Vaters im Himmel wird durch euch sprechen.“ Jesus sprach von einer Zeit in der Zukunft, wenn seine Jünger verfolgt und um des Evangeliums willen gerichtet werden würden. Der Geist des Vaters (der Heilige Geist) würde sie dann leiten und ihnen die richtigen Worte in den Mund legen.

Sogar jetzt, während ich schreibe, sind meine Worte nicht die Frucht meiner Intelligenz oder Erfahrung. Der Geist meines Vaters lehrt durch mich. Ich habe versucht, aus eigener Kraft zu lehren, und Sie können mir glauben, dass ich dabei am Ende immer kläglich versagt habe. Nur durch seine Gnade, durch die Befähigung seines Heiligen Geistes, bin ich, was ich bin. Die gute Nachricht ist, dass er mich nie hängen gelassen hat. Er war immer da. Wenn ich mich demütig dem Geist überantworte (vgl. Hebr. 12,9), ist er treu und verwandelt meine Schwachheit in Stärke.

Wie arbeiten die Drei?

Das Konzept „drei in einem“ ist möglicherweise schwer zu begreifen, denn es fordert unser menschliches Denken heraus. In 1. Korinther 12,5–7 können wir einige Erkenntnisse gewinnen, wie diese drei als einer zusammenwirken.

Und so unterschiedlich auch die Aufgaben in der Gemeinde sind, so ist es doch derselbe Herr, der uns dazu befähigt. Es gibt verschiedene Wirkungen des Geistes Gottes; aber in jedem Fall ist es Gott selbst, der alles bewirkt. Wie auch immer sich der Heilige Geist bei jedem Einzelnen von euch zeigt, seine Gaben sollen der ganzen Gemeinde nützen. (1. Kor. 12,5–7)

Wenn wir diesen Bibeltext lesen, entdecken wir, dass der Vater, der Sohn und der Heilige Geist alle unterschiedliche Funktionen haben. Der Vater wirkt oder initiiert (Vers 6), der Sohn beauftragt (Vers 5) und der Heilige Geist offenbart (Vers 7). Und doch arbeiten alle drei Hand in Hand auf ein und dasselbe Ziel hin.

Wenn Sie oder ich ein Haus bauen wollten, was müssten wir dann tun? Nun, wir müssten einen Architekten beauftragen, einen Bauleiter und Bauarbeiter (Subunternehmer), um das Haus tatsächlich zu bauen. In diesem Bild ist Gott, der Vater, der Architekt, Jesus der Bauleiter und der Heilige Geist steht für die Bauarbeiter, die das Haus bauen. Er ist der „Offenbarer“ der Schöpfung. Alle drei spielen eine unverzichtbare Rolle, damit ein Haus gebaut werden kann.

Der Finger Gottes

Lassen Sie uns zwei unterschiedliche Berichte ein und desselben Ereignisses betrachten. Jesus hat gerade einen von Dämonen besessenen Mann geheilt. Die Leute staunen darüber, aber die Pharisäer denken im Stillen: „Er treibt die Dämonen nur durch den Teufel selbst aus“ (vgl. Matthäus 12,23–24). In Vers 28 lesen wir, was Jesus ihnen darauf erwidert: „Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist das ein Zeichen dafür, dass Gottes Reich unter euch angebrochen ist.“

Auch Lukas berichtet über diese Aussage, doch sein Bericht ist ein wenig anders als der von Matthäus: „Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen“ (Lk. 11,20 L). Sowohl Lukas als auch Matthäus beziehen sich auf den Heiligen Geist. Und wie es Autoren oft tun, beschreibt Lukas hier die Funktion des Heiligen Geistes, nicht seine Person. Daraus können wir also schließen, dass der Heilige Geist beschrieben werden kann als „der Finger Gottes“.

Die Funktion des Heiligen Geistes wird nicht nur als „Finger Gottes“ beschrieben, sondern auch als die „Hand Gottes“ und der „Arm Gottes“. In der Bibel wird ausgesagt, dass Gott sein Volk „mit mächtiger Hand und ausgestrecktem Arm“ (Ps. 136,12 L21) befreite. Psalm 8,4 L21 erklärt: „Wenn ich die Himmel betrachte, das Werk deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du gemacht hast …“ Die meisten Christen wissen nicht, dass es der Heilige Geist war, der die Sterne und die Planeten ans Firmament setzte. Er war es, der die gesamte Schöpfung sichtbar machte. Erinnern Sie sich, dass in 1. Mose 1,2 steht: „… der Geist Gottes schwebte über dem Wasser“. Er wartete darauf, dass der Vater den Startschuss gab. Als ausgesprochen wurde: „Es werde Licht“, erteilte der Sohn den Auftrag gemäß dem Willen des Vaters und der Heilige Geist erschuf das, was ausgesprochen wurde. Der Sohn musste den Auftrag geben, indem er sprach: „Es werde Licht.“ Denn Jesus ist das Wort Gottes.

Eine meiner Lieblingsabschnitte in der Bibel über die Größe und Herrlichkeit des Geistes Gottes ist Jesaja 40:

Kann jemand die Wassermassen der Meere mit der hohlen Hand messen oder die Weite des Himmels mit der Handspanne bestimmen? Und kann jemand die Erdmassen in Eimer abfüllen, die Berge wiegen und alle Hügel auf die Waagschale legen? Wer kann den Geist des HERRN fassen? Wer war sein Lehrer, wer hat ihn beraten? Braucht Gott jemanden, bei dem er sich Rat holt, einen, der ihn unterrichtet und ihm zeigt, was richtig ist? Musste ihm je einer neue Erkenntnisse vermitteln und ihm die Augen öffnen für das, was er zu tun hat? Nein, niemals! Denn in seinen Augen sind selbst ganze Völker nur wie Tropfen im Eimer, wie Stäubchen auf der Waage. Die Inseln im Meer hebt er hoch, als wären sie Sandkörner. (Jes. 40,12–15)

In Vers 12 lesen wir: „Kann jemand die Weite des Himmels mit der Handspanne bestimmen?“ Man sieht also, dass der Heilige Geist durch seine Funktion identifiziert wird. Darüber lohnt es sich nachzusinnen. Der Geist des Herrn hielt die gesamten Meere in seiner Hand. Können Sie sehen, wie überaus mächtig er ist? Und doch hat er sich gedemütigt, indem er mit dem Vater und dem Sohn übereinstimmte, zu uns zu kommen und in uns zu wohnen. Was für eine erstaunliche und Ehrfurcht gebietende Tatsache!

4. Tag

Der Heilige Geist ist Gott

Lassen Sie uns betrachten, welche Rolle der Heilige Geist bei der Erschaffung des Menschen spielte. Wir lesen: „Da nahm Gott, der HERR, etwas Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendiges Wesen“ (1. Mo. 2,7). Der Heilige Geist hat Adam geformt und Leben in seine Nase eingehaucht. Wieso weiß ich, dass das wahr ist? Hiob 33,4 erklärt es: „Gottes Geist hat mich geschaffen, der Atem des Allmächtigen hat mir das Leben geschenkt.“ Der Heilige Geist hat nicht nur Adam geformt und Leben in seine Nase eingehaucht, er hat auch Sie und mich geformt und uns Leben eingehaucht. „Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet“ (Psalm 139,13). Tatsache ist, dass der Geist Gottes alles, was sichtbar ist, geformt hat, denn in Psalm 146,6 ist dieser Gedanke zu finden: „Denn er hat Himmel und Erde geschaffen, das Meer und alles, was dort gibt.“ Es ist der große Gott, der alles geschaffen hat. Die Schöpfung, die wir sehen, wurde offenbar, weil der Heilige Geist das kreative Verlangen des Vaters, den Wunsch, etwas zu erschaffen, in die Tat umsetzte. Ich hoffe, es ist auch für Sie offensichtlich, dass der Heilige Geist Gott ist. Lassen Sie uns einige der verschiedenen Namen betrachten, mit denen er in der Bibel bezeichnet wird. Er wird genannt:

•Heiliger Geist (96-mal)

•Geist des Herrn (28-mal)

•Geist Gottes (26-mal)

•der ewige Geist (Hebräer 9,14)

•Helfer (von Jesus 4-mal im Johannesevangelium so genannt)

•Tröster (im Johannesevangelium)

•der Heilige (Psalm 78,41)

•der Herr (2. Korinther 3,17)

•Geist der Wahrheit (4-mal)

•Geist Christi (Römer 8,9; 1. Petrus 1,11)

•Geist Jesu Christi (Philipper 1,19)

•Geist des Rates (Jesaja 11,2)

•Geist des Verstandes (Jesaja 11,2)

•Geist der Stärke (Jesaja 11,2)

•Geist der Erkenntnis (Jesaja 11,2)

•Geist der Weisheit (Jesaja 11,2)

•Geist der Furcht des Herrn (Jesaja 11,2)

•Geist eures Vaters (Matthäus 10,20)

•Geist der Herrlichkeit (1. Petrus 4,14)

•Geist der Gnade (Sacharja 12,10; Hebräer 10,29)

•Geist des Gerichts (Jesaja 4,4)

•Geist der Läuterung (Jesaja 4,4)

•Geist des Lebens (Römer 8,2)

•Geist der Liebe (2. Timotheus 1,7)

•Geist der Kraft (2. Timotheus 1,7)

•Geist der Besonnenheit (2. Timotheus 1,7)

•Geist der Weissagung (Offenbarung 19,10)

•Geist der Offenbarung (Epheser 1,17)

•Geist der Heiligkeit (Römer 1,4, SLT)

•Geist der heiligen Götter (4-mal im Buch Daniel)

Er ist würdig, er ist mächtig und er ist herrlich!

Jesus verließ sich völlig auf den Heiligen Geist

Jesus war gänzlich abhängig vom Heiligen Geist. Er wurde vom Geist gezeugt, er wurde vom Geist gelehrt, er wurde vom Geist am Fluss Jordan mit Kraft erfüllt und er tat kein einziges Wunder, bis er mit dem Geist getauft wurde (vgl. den Bericht von Johannes über das erste Wunder, das Jesus in Kana in Galiläa tat: Jh. 1,29–34 und 2,1–11). Er wurde vom Geist geleitet und er sprach nur das, was er den Geist sagen hörte.

 

In Johannes 14,10 sagt Jesus: „Was ich euch sage, habe ich mir nicht selbst ausgedacht. Mein Vater, der in mir lebt, handelt durch mich.“ Jesus sagt hier nicht „mein Vater im Himmel“, sondern „mein Vater, der in mir lebt“.

„Moment mal, John, willst du damit sagen, dass Jesus vom Heiligen Geist sagt, er sei sein Vater?“ Nun, warum sollte er das nicht tun? Was hat der Engel zu Josef gesagt? „Zögere nicht, Maria zu heiraten! Denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist“ (Mt. 1,20). Wenn Jesus, der Sohn Gottes, diese ununterbrochene Partnerschaft mit dem Heiligen Geist brauchte, um seinen Auftrag auszuführen, wie viel mehr brauchen auch wir dann den Geist, damit er uns hilft, unseren Auftrag zu erfüllen?

Keiner kennt den Heiligen Geist besser als Jesus, deshalb wollen wir einmal genauer betrachten, was Jesus über die Rolle des Heiligen Geistes in unserem Leben, über seine Persönlichkeit, seine Eigenschaften, seine Kraft und Fähigkeiten zu sagen hat. In Johannes 14,15–18 verkündet Jesus:

Wenn ihr mich liebt, werdet ihr so leben, wie ich es euch geboten habe. Dann werde ich den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen anderen Helfer gibt, der für immer bei euch bleibt. Dies ist der Geist der Wahrheit. Die Welt kann ihn nicht aufnehmen, denn sie ist blind für ihn und erkennt ihn nicht. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch leben. Nein, ich lasse euch nicht als hilflose Waisen zurück. Ich komme wieder zu euch.

In diesem Abschnitt finden wir sehr viele kostbare Erkenntnisse. Jesus sagt: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr so leben, wie ich es euch geboten habe.“ Es ist interessant, dass Jesus seine Bemerkungen über den Heiligen Geist mit der Erinnerung einleitet, dass wir seine Herrschaft und höchste Autorität anerkennen sollen. Er legt großen Wert darauf, dass wir gehorsam sind und seine Gebote befolgen. Auch Petrus bestätigt diese Grundwahrheit: „Das werden wir immer bezeugen und auch der Heilige Geist, den Gott allen gegeben hat, die ihm gehorchen“ (Apg. 5,32). Gott gibt den Heiligen Geist denen, die ihm gehorchen.

Als Nächstes sagt Jesus: „Dann werde ich den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen anderen Helfer gibt“ (Jh. 14,16). Lassen Sie uns das griechische Wort für einen anderen betrachten. Im Neuen Testament gibt es zwei griechische Wörter, heteros und allos, die im Deutschen mit ein anderes übersetzt werden. Heteros bedeutet „ein anderes von einer anderen Sorte“. Allos bedeutet „ein anderes von derselben Sorte“.2 Man muss sich also fragen, welches der beiden Wörter Jesus hier verwendet.

Ehe ich auf diese Frage antworte, möchte ich Ihnen ein Beispiel geben, das den Unterschied zwischen diesen beiden griechischen Wörtern illustriert. Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor: Ich gebe Ihnen ein Stück Obst, sagen wir einen Apfel. Nachdem Sie den Apfel gegessen haben, frage ich Sie: „Möchten Sie noch ein anderes Stück Obst?“ Wenn Sie darauf mit Ja antworten und ich Ihnen dann eine Orange gebe, würde ich Ihnen „ein anderes“ geben. Aber ich gab Ihnen ein anderes von einer anderen Sorte. Eine Orange ist eine Sorte Obst, aber es ist ein anderes Obst als ein Apfel. Das ist ein Beispiel für das Wort heteros.

Wenn Sie noch ein Stück Obst möchten und ich Ihnen einen anderen Apfel geben würde, dann würden Sie sagen, dass ich Ihnen ein anderes von derselben Sorte gegeben habe. Und das ist ein Beispiel für allos.

Kehren wir also zu unserer ursprünglichen Frage zurück. Als Jesus sagte, dass der Vater uns einen „anderen“ Helfer geben würde, welches Wort hat er benutzt? Er verwendet das Wort allos. Er sagt also: „Der Vater wird euch einen anderen Helfer geben, der genauso ist wie ich“, d. h., dass er und der Heilige Geist gleichartig sind.

5. Tag

Unser lebenslanger Begleiter

Ein weiteres Wort, das in Johannes 14,16 verwendet wird, ist das Wort Helfer. Das griechische Wort, das hier für Helfer gebraucht wird, ist parakletos. Jesus wird in einem der Johannesbriefe ebenfalls als parakletos bezeichnet: „Meine Kinder, … haben wir einen Fürsprecher [parakletos] bei dem Vater: Jesus Christus, der gerecht ist“ (1. Jh. 2,1 L21). Sowohl Jesus als auch der Heilige Geist haben diese Rolle des Helfers (Fürsprechers). Im Sprachgebrauch der damaligen Zeit wurde dieses Wort gebraucht, um einen Anwalt zu bezeichnen, der einen Angeklagten verteidigt.3 Es wurde auch verwendet, um einen persönlichen Berater oder einen Coach zu bezeichnen, einen Lebensberater.

Parakletos ist ein zusammengesetztes Wort aus den griechischen Wörtern para und kaleo. Para bedeutet „sehr nah“.4 Paulus verwendete dieses Wort, um seine Beziehung zu Timotheus zu beschreiben. Niemand stand Paulus näher als der Apostel Timotheus (vgl. Philipper 2,20). Meine Frau Lisa ist para für mich. Es gibt auf der ganzen Welt niemanden, der mir so nah ist wie sie.

Das zweite griechische Wort kaleo bedeutet „rufen, herbeirufen“5. Es wird in der Bibel oft benutzt, wenn die Apostel ihre Berufung beschreiben. Als Paulus sagte: „Ich bin berufen als ein Apostel zu den Heiden“, verwendete er das griechische Wort kaleo. Das Konzept eines „Rufs“ beinhaltet die Idee eines Ziels und einer Handlung.

Wenn wir nun diese beiden griechischen Wörter zusammensetzen, verstehen wir, was Jesus hier sagen möchte. Der Heilige Geist ist berufen, ganz nah bei jedem von uns zu sein, uns auf unserem Lebensweg zu beraten, Richtung und Anweisungen zu geben und uns als Coach zur Seite zu stehen. Das ist seine Berufung bzw. seine Aufgabe, und er begleitet uns ununterbrochen, um uns zu helfen, ohne jemals müde zu werden! Jesus sagt, dass der Heilige Geist immer bei uns bleibt (Jh. 14,6). Er wird uns nie aufgeben oder verlassen. Was für eine großartige Verheißung! D. h., dass der Heilige Geist eine exakte Fortführung seines (Jesu) Dienstes und Auftrags in unserem Leben ist.

Ich höre Leute oft sagen: „Ach, wenn ich Jesus persönlich gekannt hätte, dann hätte ich ihm so viele Fragen gestellt.“ Aber warum stellen wir diese Fragen nicht dem Heiligen Geist? Dafür ist es ganz entscheidend, wie wir den Heiligen Geist wahrnehmen. Wenn er für uns lediglich ein undefiniertes Wesen ist, werden wir nicht zu ihm kommen wie zu einer Person, die uns lehren oder beraten kann. Der Heilige Geist ist Gott, nicht irgendein Wesen. Wenn wir wirklich glauben, dass er genau so ist, wie ihn das Wort Gottes beschreibt, werden wir mit Ehrfurcht zu ihm kommen in dem Bewusstsein, dass er der Allwissende und Allmächtige ist, der uns lehren, helfen und coachen will und kann. Ja, er sehnt sich danach, auf eine ganz vertrauliche Weise mit uns zu reden.

Leider ist der Heilige Geist wahrscheinlich die am wenigsten beachtete Person in der Gemeinde. Wie oft versammeln wir uns und ehren oder erwähnen ihn nicht einmal? Wie oft verbringen wir den Morgen, den Nachmittag, den Abend oder sogar einen ganzen Tag und reden kein einziges Wort mit dem, der berufen ist, ununterbrochen in uns zu wohnen und mit uns zu wandeln?

Eine überraschende Ankündigung

Jesus sagte etwas völlig Überraschendes in Johannes 16,7: „Doch ich sage euch die Wahrheit …“

Ehe wir den Text näher betrachten, möchte ich Ihnen ein Bild vor Augen malen. Jesus redet hier mit seinen Jüngern. Schon seit über drei Jahren ist er mit diesen Männern unterwegs. Alles, was er je gesagt hat, hat sich erfüllt. Er sagte: „Wind, sei still“, und er war still. Er sagte: „Ihr werdet einen Esel an diesem bestimmten Ort finden“, und der Esel war tatsächlich da. Er wusste, dass es einen Verräter unter seinen Leuten gab, noch ehe der Verräter ans Licht kam. Er befahl einem Feigenbaum zu verdorren, und innerhalb von vierundzwanzig Stunden war er vertrocknet. Alles, was Jesus gesagt hatte, war eingetroffen, und doch musste er das, was er nun sagen wollte, mit den Worten einleiten: „Doch ich sage euch die Wahrheit.“ Was Jesus ihnen also jetzt sagen wollte, würde ihnen so unglaublich erscheinen, dass er ganz sichergehen musste, dass sie wussten, dass er ihnen wirklich die Wahrheit sagte.

Was sagte Jesus also direkt danach? „Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich hingehe. Denn wenn ich nicht hingehe, dann kommt der Tröster [parakletos] nicht zu euch; wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden“ (Jh. 16,7 L21). In der Übersetzung Hoffnung für alle heißt es: „Es ist besser für euch, wenn ich gehe.“

Versetzen Sie sich in die Lage der Jünger. Ihr Anführer, von dem Sie wissen, dass er der Sohn Gottes ist, hat Ihnen soeben verkündet, dass er Sie verlassen muss und dass sein Weggehen zu Ihrem Vorteil ist. Für mich hört sich das völlig verrückt an. Wenn er Gott ist, wäre es für uns nicht von viel größerem Nutzen, wenn er bei uns bliebe? Ich bin sicher, dass die Jünger das Gleiche dachten. Und genau aus diesem Grund sagte Jesus vor dieser Ankündigung: „Ich sage euch die Wahrheit.“

Warum war es denn besser für die Jünger und die zukünftigen Generationen der Gläubigen, auch für uns, dass Jesus wegging? Bedenken wir einmal folgendes Szenario: Wenn Jesus die Erde nie verlassen hätte, müsste ich viele Kilometer weit reisen, um ihn sehen und sprechen zu können. Meine Reise würde mit einem Flug nach Tel Aviv beginnen, der inzwischen wahrscheinlich der verkehrsreichste Flughafen der ganzen Welt wäre. Dann müsste ich ein Auto mieten, nach Galiläa fahren und hoffen, dort eine einigermaßen vernünftige Unterkunft zu finden (denn die Hotels wären auch alle überfüllt). Außer mir würden Millionen von Menschen auch darauf warten, mit ihm zu reden. Dort angekommen müsste ich das komplizierteste System von Warteschlangen, das die Menschheit je gesehen hat, durchlaufen, weil jeder Jesus eine Frage stellen oder eine Bitte vorbringen möchte. Vielleicht gäbe es sogar eine „Fast-Pass“-Schlange für diejenigen, die wirklich dringende Nöte oder Anliegen hätten. Diese Leute würden dann immer vor mir drankommen, nicht wahr?

Weil die Warteschlangen so lang wären, würde man mir wahrscheinlich nur maximal sechzig Sekunden geben, um mit ihm zu sprechen, deshalb müsste ich meine Fragen oder Bitten auf jeden Fall schon vorbereitet haben. Wenn sich Jesus für jeden sechzig Sekunden Zeit nehmen würde, könnte er 840 Personen pro Tag empfangen. Um eine Million Menschen zu sehen, würde er demnach 1.190 Tage (oder 3,26 Jahre) brauchen. Dabei würden ständig neue Leute zu diesem Menschenstrom hinzukommen. Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass es fast unmöglich wäre, Jesus zu treffen, oder zumindest sehr unwahrscheinlich.

Die gute Nachricht ist, dass der Heilige Geist immer für uns da ist. Er braucht nicht zu schlafen oder zu essen. Er kann Milliarden Gespräche mit Milliarden verschiedenen Menschen gleichzeitig führen. Wenn wir es zulassen, dass unser Verständnis des Heiligen Geistes durch das Wort Gottes radikal transformiert wird, dann fangen wir an zu verstehen, warum Jesus sagen konnte: „Es ist besser für euch, wenn ich gehe.“

Der Heilige Geist ist genau wie Jesus: Er lehrt wie Jesus, er macht die Dinge Gottes groß wie Jesus, und er ist direkt hier bei uns! Er ist unser Führer, Ratgeber, Beschützer und Coach. Wir haben es nötig, dass er aktiv an unserem Leben beteiligt ist! Ist das nicht wunderbar?!

Im folgenden Kapitel werden wir uns eingehend damit beschäftigen, was es bedeutet, mit unserem wunderbaren Gott eine ganz vertraute Beziehung zu unterhalten.

Andacht 1. Tag

DEN HEILIGEN GEIST KENNENLERNEN

Aber der Tröster (Ratgeber, Helfer, Fürbitter, Anwalt, Kraftgeber, Beistand), der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen (an meiner statt, um mich zu vertreten und stellvertretend für mich zu handeln), der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern (ins Gedächtnis rufen), was ich euch gesagt habe.

(Johannes 14,26 L – Ergänzungen frei übersetzt nach der Amplified Version)

Der Heilige Geist ist wahrlich erstaunlich! Nach unserer Errettung durch Christus ist er die beste Gabe, die wir je empfangen werden. Wer ist der Heilige Geist? Der erfahrene Autor und Pastor A.W. Tozer sagt dazu:

„Der Heilige Geist ist nicht eine Art Begeisterung … Er ist eine Person. Schreiben Sie sich in Großbuchstaben auf, dass der Heilige Geist nicht nur ein Wesen mit einer anderen Daseinsform ist, sondern eine Person, mit all den Eigenschaften und Fähigkeiten, die eine Persönlichkeit ausmachen. Er ist nicht Materie, aber er ist Substanz … Der Heilige Geist hat einen Willen und Intelligenz und Gefühle und Wissen und Sympathie und die Fähigkeit zu lieben, zu sehen, zu denken, zu hören, zu reden und sich etwas zu wünschen, wie jede andere Person auch.“1

 

Bevor Sie diese Studie begonnen haben, welches Verständnis hatten Sie darüber, wer der Heilige Geist ist? Wie hat dieses Kapitel Ihr Verständnis darüber verändert, wer der Heilige Geist für Sie persönlich ist?


Nehmen Sie sich Zeit, um gründlich über die Liste der Bezeichnungen für den Heiligen Geist nachzudenken (s. Seite 17). Was sagen diese Bezeichnungen darüber aus, wer er ist?


Zu wissen, dass der Heilige Geist eine dem Vater und dem Sohn gleichgestellte Person ist, ist außerordentlich wichtig, um mit Gott eine gesunde Beziehung aufbauen zu können. Tozer schreibt weiter:

„… Alles, was der Sohn ist, ist auch der Heilige Geist, und alles, was der Vater ist, ist auch der Heilige Geist, und der Heilige Geist ist in seiner Gemeinde. Wie werden wir ihn erleben? Wie wird er sein? Er wird genauso sein wie Jesus. Sie haben das Neue Testament gelesen und wissen, wie Jesus ist. Nun, der Heilige Geist ist ganz genau wie Jesus, denn Jesus war Gott und der Geist ist Gott, und der Vater ist genau wie der Sohn. Sie können wissen, wie Jesus ist, wenn Sie wissen, wie der Vater ist, und Sie können wissen, wie der Geist ist, wenn Sie wissen, wie Jesus ist.“2

Sehen Sie den Heiligen Geist auf eine neue Weise? Lassen Sie sich von diesen unterschiedlichen Aspekten seines Charakters ermutigen und motivieren, ihm eine größere Rolle in Ihrem Leben einzuräumen.


Zum weiteren Studium:

Johannes 12,44–45; 14,8–11; 2. Korinther 4,4;

Kolosser 1,15–19; Hebräer 1,3.

Andacht 2. Tag

ER IST GOTT , NICHT NUR EIN WESEN

Mit dem „Herrn“ ist Gottes Geist gemeint.

(2. Korinther 3,17)

Als einem Kind Gottes hat Gott Ihnen ein kostbares, verheißenes Geschenk gegeben: die Gabe seines Heiligen Geistes (vgl. Galater 4,6). Sein Geist ist nicht nur eine mystische Kraft oder Macht, die sich durch das All bewegt. Sein Heiliger Geist ist er selbst, die Fülle dessen, der er ist, ohne Abstriche.

Andrew Murray, ein Gottesdiener des 19. Jahrhunderts und Autor von über 200 Büchern, sagte, dass der Heilige Geist „eins ist mit dem Vater und dem Sohn“, und dass er die „volle und vollkommene Offenbarung“ der Herrlichkeit Gottes bringt:

„Alles, was Gott im Alten Bund verheißen hat, alles, was uns durch die göttliche Gnade in Jesus offenbart und nahegebracht wurde, soll der Heilige Geist uns nun zu eigen machen. Durch ihn werden alle Verheißungen Gottes erfüllt, und die gesamte Gnade und Erlösung in Christus wird zu einem persönlichen Besitz und einer persönlichen Erfahrung.“3

Durch den Heiligen Geist werden alle Verheißungen Gottes erfüllt und werden zu einem persönlichen Eigentum und einer persönlichen Erfahrung. Das ist nicht nur einfach meine Meinung, sondern es ist die Wahrheit der Heiligen Schrift. Bitte lesen und meditieren Sie folgende Bibelverse sorgfältig:

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns mit seinem Geist reich beschenkt und uns durch Christus Zugang zu seiner himmlischen Welt gewährt.

(Eph. 1,3)

Alles, was zu einem Gott wohlgefälligen Leben nötig ist, ist uns auf wunderbare Weise gegeben worden, indem wir den, der uns eingeladen hat, zu Gott zu kommen [den Heiligen Geist], ganz persönlich und innig kennenlernen. Es ist die beste Einladung, die wir je erhalten haben!“

(2. Pt. 1,3 – frei übersetzt nach The Message; Einschub in Klammern vom Autor hinzugefügt).

Es ist vielmehr das eingetreten, was schon in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist [Jesaja 64,3]: „Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen konnte, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben.“ Uns hat Gott durch seinen Geist sein Geheimnis enthüllt. Denn der Geist Gottes weiß alles, er kennt auch Gottes tiefste Gedanken.

(1. Kor. 2,9–10)

Was zeigt Ihnen der Heilige Geist durch diese Bibelverse?


Setzen Sie der Gegenwart und der Kraft des Heiligen Geistes in Ihrem Leben Grenzen durch Ihre Wahrnehmung dessen, wer er ist? Nehmen Sie sich ein wenig Zeit und beten Sie darüber. Bitten Sie ihn, Ihnen zu zeigen, an welcher Stelle Sie Ihre Wahrnehmung korrigieren müssen. Notieren Sie, was er Ihnen offenbart.


Zum weiteren Studium:

Machen Sie eine Internet-Suche nach Ausdrücken wie „durch den Geist“, „aus dem Geist“ und „vom Geist“ (www.biblia.com oder für deutsche Leser besser www.bibleserver.com). Lesen Sie auch 1. Korinther 12,4–11; Galater 5,5; 2. Thessalonicher 2,13.

Andacht 3. Tag

ER IST DER GEIST DES LEBENS

Denn für ihn gilt nicht länger das Gesetz der Sünde und des Todes. Es ist durch ein neues Gesetz aufgehoben, nämlich durch das Gesetz des Geistes Gottes, der durch Jesus Christus das Leben bringt.

(Römer 8,2)

Der Heilige Geist ist der Geist des Lebens! Wow, was für ein Name! Denken Sie einmal darüber nach. Das Leben ist alles. Es umfasst alle Aspekte von Gesundheit, Wachstum, Frische, Energie, Elan und Vitalität. Kein Schatten des Todes ist im Geist des Lebens am Werk, keine Krankheit, kein Gebrechen, keine Müdigkeit oder Ermattung, keine Schalheit, kein Verfall, kein Sterben irgendeiner Art.

Der Geist des Lebens war bei der Schöpfung anwesend und hauchte jedem Bereich der Erde seinen Atem ein. Der in vielen Ländern tätige Missionar und Evangelist Lester Sumrall bestätigt dies:

„Die erste Stelle in der Bibel, wo wir den Heiligen Geist am Werk sehen, ist 1. Mose 1,2. Es ist bemerkenswert, dass schon auf der ersten Seite und im zweiten Vers der Bibel das Wirken des Heiligen Geistes erwähnt wird. … Es war der Akt, durch den aus dem Chaos ein Kosmos, Schönheit und Lieblichkeit entstand. Die Erde war formlos und leer. Gott war an seinem schöpferischen Meisterwerk beteiligt, und der Heilige Geist hat gewirkt, um ihm dabei zu helfen. Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser, und aus dem Chaos entstand der Kosmos.“4

In welchem Bereich Ihres Lebens empfinden Sie Leere oder sehen Sie Chaos? Wo brauchen Sie den Heiligen Geist des Lebens, damit er Schönheit, Ordnung und Freiheit bringt? Beten Sie und bitten Sie ihn, es Ihnen zu zeigen. Übereignen Sie ihm diese Bereiche im Gebet und bitten Sie ihn, über Ihnen zu schweben und Ordnung hervorzubringen, genau wie er es bei der Schöpfung tat.


Lesen Sie auch Philipper 4,6–8; 1. Petrus 5,7; Psalm 37,4–6.

Fühlen Sie sich ausgelaugt von der Hektik des Alltags? Der Geist des Lebens möchte Sie mit seiner Kraft stärken. Wenn Sie Zeit mit ihm verbringen und ihn besser kennenlernen, wird er Ihre Kraft erneuern. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit für folgende mächtige Verheißungen Gottes:

Begreift ihr denn nicht? Oder habt ihr es nie gehört? Der HERR ist der ewige Gott. Er ist der Schöpfer der Erde – auch die entferntesten Länder hat er gemacht. Er wird weder müde noch kraftlos. Seine Weisheit ist unendlich tief. Den Erschöpften gibt er neue Kraft, und die Schwachen macht er stark [indem er ihre Kraft vermehrt und reichlich vorhanden sein lässt].

(Jesaja 40,28–29 – Zusatz frei übersetzt nach der Amplified Bible)

Es liegt auf der Hand, nicht wahr, dass wenn der lebendige und gegenwärtige Gott, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in deinem Leben Einzug hält, er in dir das Gleiche tun wird, was er in Jesus tat, indem er dich lebendig zu sich selbst bringt. Wenn Gott in dir lebt und atmet (und das tut er, so sicher wie er es in Jesus tat), bist du von diesem toten Leben befreit. Wenn sein Geist in dir lebt, wird dein Körper so lebendig sein wie der von Christus!

(Römer 8,11 – frei übersetzt nach The Message)

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