Czytaj książkę: «Zwölf Jahre danach – Dialog mit "Liebe"»
Inhalt
Impressum 2
Einleitung 3
„Mein Gespräch mit Gott“ 14
„28.01.2009“ 25
„Die letzte Stunde“ 31
„Rache“ 37
„Vom Rächer zum Tröster“ 45
Epilog 50
„Königin Silvia von Schweden“ 53
„Meine Vision“ 61
„Technisches“ 64
„Das Grundstück“ 67
„Die Bibel“ 70
„Die Amaryllis“ 73
„Geldanlage“ 75
„Träume sind Schäume?“ 77
„Noch ein Traum“ 78
Epilog 85
„Anfang und Ende“ 86
Für „Liebe“ 88
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2022 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99131-121-8
ISBN e-book: 978-3-99131-122-5
Lektorat: Leon Haußmann
Umschlagfoto: Wolfhart Bohl, Devita Ayu Silvianingtyas | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
Innenabbildungen:
Bilder 1, 5 und 9: © Iwona Knorr
Bilder 6 bis 8: © Brigitte Adam
Restliche Bilder: © Wolfhart Bohl
Einleitung
Vor zwölf Jahren starb Liebe in der Uni-Klinik an unheilbaren Krebs.
Alle ärztlichen Bemühungen – OP – Bestrahlung – Chemo – Stammzellentherapie – haben ihr Leben um fünf Jahre verlängert! Dann siegte die tödliche Erkrankung über Leben, Hoffnung und Mut! Nach 47 Jahren Gemeinsamkeit wurden wir beide für immer (?) getrennt!
Nach ihrem Tod habe ich versucht, mit dem Schreiben einer „Chronik“ das Unbegreifliche zu akzeptieren! Es ist mir bis heute nicht gelungen!
Im Januar 2009 war Liebe nach dem Sterben lange Zeit so lebendig neben mir, dass ich „unseren Vier“ verbot, irgendjemanden etwas zu erzählen! Sie hielten sich daran, „logen“ mit mir, und erst im Mai 2010 erschienen zwei Gedichte in der Zeitung als „Anzeige“!
Die „Verwandten und Bekannten“ waren entsetzt, einige brachen mit mir jegliche Verbindung ab! Dann haben wir ja immer eine Tote grüßen lassen!
Nein, sie lebt!
„Im Licht werden wir einmal wieder vereint sein – wie auch immer“!
Daran glaube ich, denn … gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistigen Leib …, sagte der Apostel Paulus.
Liebe hat mir beim Schreiben über die Schulter geschaut, sie ist in jeder Seite als Lektorin mit dabei.
Darum musste ich mich an die Wahrheit halten, nichts „dazu dichten“!
So haben wir gemeinsame Schreibstunden verbracht und ich musste mich langsam damit abfinden: Ein Leben ohne ihre körperliche Nähe – nur noch gedanklich innig verbunden.
Nach drei Monaten „Arbeit“ war die Schrift fertig, ich ließ sie in einem Greifswalder Schriftbüro korrigieren und drucken. Danach händigte ich die umfangreiche Chronik dem Pastor aus, der Liebe auf dem letzten Weg begleitet hatte, bat um seine Meinung, und er sagte danach: Ich fing an zu lesen, vor dem Abendbrot. Meine Frau rief vergeblich, ich musste erst zum Ende kommen!
Behalten Sie die Schrift im Herzen, aber ich rate Ihnen, gehen Sie mit der nicht in die Öffentlichkeit, was Sie erlebt haben, könnte falsch interpretiert werden!
Später gab ich die Chronik einer tiefgläubigen, sehr klugen Frau, um deren Meinung auch zu hören. Die alte Dame lebte auf einem Erbbauernhof mit großen Wiesen ringsumher, auf denen ihre Pferde „Freilauf“ hatten, auch zum Hof hin!
Ich habe bei ihr als „Haus- und Hofmeister“ ein paar Euro nebenbei verdient, bis es einmal „mächtig krachte“!
Unsere „christliche Verbundenheit“, die sie immer betonte, geriet wegen ihrer Pferde in eine bedrohliche Schieflage!
Entgegen ihres Verbots fuhr ich mit meinem Auto auf den Hof!
Ein Pferd riss mit den Zähnen tiefe Rillen in die Karosserie und ein Hufschlag traf mich vor die Brust, als ich die Stute mit Handschlägen auf ihr Hinterteil vom Auto vertreiben wollte, ich war zur verkehrten Seite ausgewichen. Zum Glück waren die Hufe ohne Beschlag!
Gerade da kam die „Freundin“ vom Kirchgang, die „Verbundenheit“ bekam „Risse,“ so tief wie die Kratzer auf dem Auto, denn ihr gingen die „am Rock vorbei“!
Wenn mein Pferd nun am abgefressenem Lack krepiert? – schimpfte sie.
Zu meinen heftig schmerzenden Brustrippen meinte sie nur: Selber schuld, warum fährst Du Deine Karre auch auf den Hof, gerade wegen der „drei Wilden“ habe ich Dir das verboten!
Später hatte ich öfter „Rippenschmerzen, mit „65“ das Reiten noch erlernt, selber ein Pferd angeschafft, und nach einem Sturz fünf Rippen gebrochen, mit beschädigter LWS – das (!) waren dann richtige Schmerzen!
Und das passierte so:
Reiten über Wanderwegen, oder Pfaden durch den Wald!
Auch am Strand, bei Sturm und Regen;
ob es heiß ist oder kalt!
Munter trabt mein Warmblutpferd, ist oft launisch, diese Stute!
Wehe, da läuft was verkehrt – Wechselstimmung pro Minute!
Schließlich Sturz mit Rippenbruch,
Folgeschmerzen ohne Ende!
Doch bei Reitern gilt der Spruch, sieben Mal,
dann kommt die „Wende“!
Darum weiter, Schenkel ran, und den Sattel festgezogen;
jedes Pferd macht irgendwann,
einen „Hopser“ vor Vergnügen!
Frage einen Reiter mal, lohnt sich dafür Kopf und Kragen?
Bestimmt schaut er dich lächelnd an,
ohne nur ein Wort zu sagen.
Die Bäuerin hatte mir in unserer „besseren“ Zeit viel aus ihrem interessanten Leben erzählt: Bei einem Schweizer Landbesuch starb plötzlich ihr Mann in dem Hotel am Herzinfarkt! Das Problem, die Urne aus der Schweiz nach Deutschland am Zoll vorbeizuschaffen, löste sie so, denn: Wer in der Schweiz stirbt, muss auch dort in die Erde, so war es damals! – Zuerst bestach sie das Krematorium mit einer großen Summe, um die Urne zu bekommen. Sie wollte ihren Mann auf dem eigenen Gut in Bayern bestatten, kaufte einen weiten langen Rock, setzte sich in den Zug, die Urne zwischen den Beinen!
Der Zoll kontrollierte gründlich – aber ihren Rock hoben die Zöllner nicht hoch, denn sie war eine schöne Frau mit langen schwarzen Haaren und einem stolzen Blick!
Die Urne hat sie dann selber auf dem heimatlichen Hof „beigesetzt,“ an einer Stelle, „die nur ich kenne“!
Ich habe nur den Wunsch meines Mannes erfüllt, da war mir jedes Mittel recht, denn er liebte seinen Hof, die Pferde – und mich! Nun ist sie schon seit Jahren verstorben, darum durfte ich ihr zum Andenken diese Zeilen widmen!
Nach dem Lesen der Schrift war sie der Meinung, ich wäre einer von wenigen Menschen, die das „Glück“ haben, über den Tod hinaus Kontakt mit der geliebten Person zu behalten! Und Du lässt Deine Frau ja auch nicht los – oder liebst Du Deine Trauer!?
Zwölf Jahre habe ich mich an die Worte vom Pfarrer gehalten, die „Chronik“ in der „Truhe“ versteckt. Jetzt möchte ich meine Erfahrung mit dem Abstand der Jahre noch einmal aufschreiben, auch, um mich selber zu heilen, denn die seelischen Wunden schmerzen immer wieder!
Liebe litt schon lange, bevor die böse Krankheit begann, manches Mal unter Kopf- und Nackenschmerzen, nun ja, wer hat die nicht? Der Hausarzt in unserer Jugendzeit überwies sie zu einem Neurologen, dessen Diagnose: Simulantin – möchte nur EU-Rente!
Das Formular durfte Liebe lesen, weil er, wie er sagte, dem Neurologen keinen Glauben schenke.
Sie war eine Frohnatur, liebte Operetten, Geselligkeit, Tanzen, konnte leidenschaftlich lieben und lachen! Die Kinder hatten sie gern wegen ihrer musikalischen Begabung, sangen und tanzten zu ihrem Akkordeonspiel! Und der Gerechtigkeit wegen, „ohne Ansehen der Person“, gegenüber jedermann!
Kein Arzt hielt es in den Jahren, als die Beschwerden häufiger kamen, für nötig, sie mal mit einer MRT-Untersuchung „in die Röhre“ zu schicken! Wir selber wussten zu der Zeit überhaupt nicht, dass es so etwas gab! Erst durch einen Bekannten wurden wir aufmerksam, weil er von seiner eigenen diesbezüglichen Untersuchung erzählte! Waren damals alle Ärzte mit Blindheit geschlagen? Wir wechselten unseren alten Wohnort, kauften 1994 eine 57 m2 Eigentumswohnung in Ostseenähe, erfüllten uns einen Traum, besonders den von Liebe!
Sie liebte den Badeort, hier hatte sie mal ihr Praktikum zur Kindergärtnerin gemacht. Auch die Nähe zu ihrem Heimatdorf, wo sie als kleines Mädchen Kühe zur Weide gebracht hatte, ließen keine Wehmut zu dem aufgegebenen Umfeld aufkommen!
Doch Liebe wurde keine Bäuerin, sondern es zog sie als 17-Jährige in das quirlige Leben der Stadt. Kam als Kindergärtnerin mit Examen zurück, der erkrankten Mutter wegen! Darum sah ich sie auf dem Weg zur Arbeit, verliebte mich total, und beim Wiener Walzer wurde das Bündnis mit dem braunäugigen, hübschen Mädchen besiegelt!
Dein Elternhaus blieb dann elf Jahre lang für unsere spätere „Dreierfamilie“. „Zweitwohnung“, auf dem kleinen Bauernhof halfen wir in allem, was nun mal in einer Landwirtschaft nötig ist, nicht immer „nur fein“! Unser „Kleiner“ wurde dort „groß und gesund“, Oma heilte alles mit Schafwolle, Opa schwur auf Brennspirituswickel, denn: … was gut gegen Kälte, ist auch gut gegen Hitze … – und schlief selbst im Sommer unter dickem Gänsefederbett!
Deine Mutter entschädigte alle Arbeit mit guten, aus eurer Pommernheimat mitgebrachten Essenrezepten – wer kennt heute noch „Flomen“, stundenlang kaltgeschlagenes, gut gewürztes rohes Gänsefett als Brotaufstrich oder „Gelbes Hühnerfrikassee“? Oder zarte „Räucherbrust“? Tagelang sorgfältig in Salz eingepökelte Brüste und Keulen der Gänse, dann vom Dorfschlachter gekonnt geräuchert, ein unvergessener Genuss!
Dein Vater spielte uns abends Lieder auf seiner geliebten Geige vor, hatte von Urahnen ererbtes „französisches Hugenottenblut“ in den Adern – leicht, musikalisch, optimistisch, trotz jahrelangem Krieg und russischer Gefangenschaft – bis wir dann endlich nach „wildem Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel“ müde in unser „Ehebett“ kriechen konnten: Auf das schmale Sofa in der Wohnstube, mit ein paar Stühlen und Kissen verbreitert. Der große braune Kachelofen wärmte die Füße, die Liebe unsere Herzen …
Einmal wurden wir durch einen mächtigen Knall aus der Ofenröhre „gestört“, dein Vater hatte seine abendliche Bierflasche vergessen, das „damals“ oft flockige „Getränk“ war explodiert! Doch zurück in die Meerblick-Wohnung! Jetzt hörten wir bei Oststürmen das Wellengebrause am offenen großen Fenster, mochten italienischen Kaffee, Eis, Pizzaessen mit unserer lieben „Viererbande“ und die netten Kellner (innen), einige wohnten bei uns mit im Haus, da ging es öfter „munter über die Treppen“!
Antonella werde ich nicht vergessen – Deine italienische Hausfreundin. Von ihr gab es auf den Sahneeisberg immer noch etwas drauf – das wussten auch unsere beiden Enkelsöhne und guckten vorher, ob „sie“ am Eisstand war. Hallo, Senora – wie geht es Ihnen heute? So ihre Begrüßung. Jede Mark, die sie abzweigen konnte, bekam der Sohn in England für sein Arztstudium, wie sie uns immer stolz von ihm berichtete. Antonella zog später zu ihm, sie hatte sich im wahrsten Sinne des Wortes krumm geschuftet, und wir gönnten ihr das neue Leben von ganzem Herzen!
Auch an die kleine Episode mit dem jungen „Lockenkopf-Italiener“ erinnere ich mich gerne, denn da waren wir beide noch im gutem „Mittelalter“.
Komme abends von der Arbeit, Du hast mich lachend empfangen: Stell Dir vor, heute Vormittag klingelt es an der Wohnungstür, der junge Mann vom anderen Aufgang wollte die Wohnung kaufen, fragte mich – was kosten? – sehr teuer – er wieder: wieviel? Unverkäuflich, nichts zu machen!
Du Dummchen, der wollte Dich „vernaschen“, nicht die Wohnung kaufen! Was hattest Du am Tage an? Naja, nicht viel, war doch so heiß, habe das große Balkonfenster geputzt!
Er stand unten, hat gegrüßt und eine Weile zugeguckt.
Am Sonntag darauf hat uns der „wildgewordene Freier“ im Eiskaffee bedient, etwas verlegen, aber er hat trotzdem sein gutes „Trinkgeld“ bekommen, der dunkelhaarige Krauskopf von Sizilien!
Auch der Hausarzt im Ort war dein Freund, schickte Dich auf Kuren und hat Dir vor dem Erreichen des Rentenanspruches auch zum Erhalt der EU-Rente sehr geholfen! Er überwies Dich auch zu verschiedenen Spezialisten, nur, er schickte Dich nicht in ein MRT!
Ich fragte ihn später, wir trafen uns Jahre danach beim Wandern mit unseren Hunden, nun beide allein! Er durch Scheidung – ich durch deinen Tod!
Sein Leben war nach unserem Wohnungswechsel in die Nähe der Uni-Klinik aus den Fugen geraten – mit Praxisaufgabe! Auf meine Frage zur ausgelassenen Überweisung antwortete er: Bei Ihrer Frau waren nicht die geringsten Anzeichen von einem Tumor zu erkennen! Es tut mir sehr leid!
Der Arzt hatte selber einen harten Schicksalsschlag ertragen müssen und darum war ich jetzt froh, so gehandelt zu haben, wie ich gehandelt habe, doch davon schreibe ich dir später!
Nachdem wir wussten, dass es „MRT“ und „CT-Untersuchung“ gibt, fuhr ich zum Orthopädiearzt, der Liebe auch als Patientin behandelte.
Von ihm erhielt ich eine Überweisung für die Computermessung, durch den Zuspruch seiner Frau! Er selber hielt das immer noch für überflüssig!
Mit dem Schein zum Krankenhaus, gleich danach!
Die Aufnahmeschwester drehte lässig einen Schlüsselbund um ihren Zeigefinger: Zum Arzt lasse ich Sie eh‘ nicht durch – Termin für MRT höchstens in zwei Wochen! Meine Frau hat aber starke Schmerzen – bitte – ich möchte Ihren Arzt sprechen! Andere haben auch Schmerzen und müssen warten!
Ich ging – verzweifelt –, eine andere Schwester kam mir nach, gab mir die Telefonnummer vom Ärztehaus: Versuchen Sie es dort – geht schneller!
Anruf: Ja, kommen Sie – Morgen – 20 Uhr!
Wir fuhren hin – endlich – noch nicht ahnend, was auf uns zukam!
Das „Schicksal“ begann mit und nach dieser Fahrt!
Gegen 22 Uhr stand ich wieder vor dem roten Backsteingebäude – wollte mir einreden, dass alles eben Erlebte nur ein böser Traum war!
Gleich wache ich auf und Liebe liegt neben mir, friedlich schlafend, die kühle Seeluft weht durch das offene Fenster und ich höre die Wellen rauschen!
Dann riss mich das Krankenauto mit Alarmsignalen in die grausame Wirklichkeit des Geschehens jäh zurück – ich starrte benommen hinterher – ließ meinen Tränen freien Lauf!
Eine Hand legte sich auf meine Schulter – die raue Männerstimme sagte: So wie Ihnen erging es mir auch vor drei Jahren – aber bleiben Sie zuversichtlich, Ihre Frau kommt bestimmt wieder nach Hause, die Uni-Klinik hat meiner Frau auch das Leben gerettet!
Er behielt Recht, fünf Jahre wurden uns danach noch „geschenkt“!
Am 25.01.2009 wurden Liebe und ich um 18.45 Uhr nach 47 gemeinsamen Jahren erbarmungslos getrennt.
Alles, was in den Jahren davor medizinisch geschah, vor allem ihre letzten Tage, stand wie festgefroren vor mir: Das liebe Gesicht mit ständig geschlossenen Augen, ihr hilfloses Stöhnen aus dem offenem, trockenem Mund – nichts vermochte diese Bilder ein wenig abzumildern, wenn auch die Ärzte immer wieder versicherten, sie leide keine Schmerzen – wir helfen, wie wir können! Aber – es ist leider das letzte – es geht mit Ihrer Frau zu Ende!
Mir war, als hätte es nur diese Sterbensphase in unserer Ehe gegeben – alles andere war so unwichtig geworden – so unendlich weit entfernt!
Die Onkologen hatten mir erlaubt, auch in den Nächten bei ihr zu bleiben, und das waren 11 Tage, wo ich sie trösten – streicheln – massieren konnte.
Fieber zehrte ihre letzte Energie auf – bis sie nach der „Großen Stille“ furchtbar schnell in Todeskälte erstarrte – unbegreiflich – unwirklich.
Plötzlich ein fremder Körper, der noch vor wenigen Tagen voller Hoffnung dem neuen Klinikaufenthalt entgegensah!
Und nun, nur zwei Wochen später, kalt und leblos dalag – am nächsten Morgen in eine Plane gehüllt, den langen Gang auf einer Bahre weggerollt, in den Sarg gelegt, und im Bestattungsauto zur letzten Fahrt.
Jede Erinnerung, die urplötzlich aufkommt, verursacht Körperschmerzen, das Herz rast – man kann kaum atmen!
Ich bin dann aus dem Auto raus, weit auf den Acker gerannt und meinen Schmerz in den Himmel geschrien, egal, ob Menschen in der Ferne waren, dort in der Gegend kannte mich niemand!
Habe dann im Gras gesessen und geweint, bis ich wieder „normal“ war.
Bei allem, was ich in der Zeit danach tat, war Liebe mit „Leib und Seele“ dabei!
Ihre Stimme hörte ich – nächtliche Träume machten sie spürbar lebendig!
Eigenartiger Weise erschien sie nie als die Leidende der letzten Tage, sondern immer jung – hübsch – optimistisch fröhlich.
Das ist so geblieben – auch noch nach 12 Jahren!
Heute freue ich mich, wenn wir uns mal wieder im Traum begegnen!
Obwohl Du ja eine viel schönere Handschrift hattest und auch sachlicher im Stil, musste ich trotzdem immer die Briefe an Bekannte schreiben!
Was ich mir da alles aus den Fingern „gesaugt“ habe!
Aber das hier, für Dich und mich, fällt mir bestimmt leichter, es ist die Wahrheit!
Darmowy fragment się skończył.