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Die Einwanderer an den »Brüsten Kölns« (vor 1849)

Im Jahre 2020 stieß ich in einem Online-Antiquariat auf eine Prophezeiungssammlung bzw. ein Büchlein aus dem Jahre 1849, von dem es nicht einmal ein Exemplar in der Deutschen Nationalbibliothek gibt. Das betreffende Buch ›Prophetenstimmen‹ von Theodor Beykirch findet sich zwar als PDF-Datei im Internet, doch wenn es hart auf hart kommt, ist es immer besser, man hat das Original. Also habe ich mir das Exemplar gekauft.43

In Beykirchs ›Prophetenstimmen‹ findet sich eine kurze Prophezeiung zum Schicksal der Stadt Köln, wobei man wissen muss, dass Köln im “dritten Weltkrieg“ ein ähnliches Schicksal ereilen soll wie Stalingrad im Zweiten Weltkrieg: der Ort einer furchtbaren, grauenhaften Schlacht, aber auch der Ort, an dem sich das Schicksal der angegriffenen Nation zum Besseren wendet. Ein solches Schicksal wird der Stadt Köln von vielen und oft von den besten Sehern vorausgesagt. Das besondere Schicksal Kölns ist einer der Eckpfeiler der mitteleuropäischen Prophetie.

In der Prophezeiung heißt es:

O glückliches Köln, wenn du wirst gut gepflastert sein, wirst du untergehen in deinem eigenen Blute. O Köln, du wirst untergehen, wie Sodoma [!°] und Gomorrah [Zerstörung durch Schwefel und Feuer vom Himmel°], deine Straßen werden vom Blute fließen und deine Reliquien dir genommen werden.

Wehe dir Köln! weil Einwanderer an deinen und deiner Armen Brüsten saugen, deiner Armen, die deswegen [!°] in Noth und Elend sind.

[Hinweis:°] Diese Prophezeiung fand ein gewisser Magister Heinrich von Judden, Pastor an der kleinen Martinskirche [in Köln zwischen Pipinstraße und Augustinerstraße°] im Kloster44 der Brüder der heiligen Jungfrau vom Berge Karmel.45

Verrückt: Hier ist nicht die schlechte Behandlung der Flüchtlinge das „letzte Vorzeichen“, sondern im Gegenteil die schlechte Behandlung der eigenen Bürger, während die Obrigkeit zeitgleich auch noch die Einwanderer bevorzugt!

Fraglich ist, ob man das biblische Bild einer Zerstörung durch Schwefel und Feuer, das vom Himmel regnet, wörtlich nehmen sollte oder ob es nur symbolisch steht für einen modernen Krieg in einer Stadt?

Natürlich liegt es nahe, bei dieser Prophezeiung von vor 1849 einen Bezug zum Zweiten Weltkrieg herzustellen. Seinerzeit starben bei Luftangriffen der U. S. und Royal Air Force 20 000 Kölner. Kaum eine andere deutsche Stadt wurde so schwer zerstört wie Köln, die Innenstadt zu 90 Prozent. Doch im Kölner Stadtgebiet kam es damals zu keinen ausgedehnten Kämpfen mit Bodentruppen. Es gab keine „Schlacht um Köln“. Die Stadt fiel Anfang März 1945 ohne nennenswerten Widerstand in die Hände vorrückender US-amerikanischer Einheiten.

Überhaupt nicht in die Zeit des Zeiten Weltkrieges passen die Einwanderer, die offenbar noch im Frieden und logischerweise noch vor der Zerstörung in die Stadt Köln gekommen sind. Im Zweiten Weltkrieg wurden in den letzten Kriegsjahren die Bewohner der Großstädte (insbesondere Kinder und Mütter) wegen der Bombenangriffe in ländliche Regionen evakuiert. Statt dass es eine nennenswerte Anzahl von Flüchtlingen in Köln gab, waren es die Kölner selbst, die flüchteten!

Noch merkwürdiger und unpassender für den Zweiten Weltkrieg ist, dass diese von 1939 bis 1945 im Kölner Stadtgebiet nicht vorhandenen Einwanderer von der Kölner Obrigkeit auch noch gegenüber den eigenen Bürgern bevorzugt werden. Sehr seltsam. Wie kann das sein? Das ergibt absolut keinen Sinn. Schon gar nicht in der Zeit des Dritten Reiches, als „Volksgemeinschaft“ und „Volksgenossen“ ganz groß geschrieben wurden.

Wenn Sie mich fragen: Eine fantastische Quelle. Wahnsinn. Läge dieses 170 Jahre alte Buch nicht vor meiner Nase, ich würde es nicht glauben.

Die neue Bartmode (1762)

Ebenfalls in Theodor Beykirchs ›Prophetenstimmen‹ findet sich folgender Text:

Prophezeiung eines Kapuziner-Paters aus Düsseldorf aus dem Jahre 1762 über die jetzige Zeit [die Vermutung des Autors von 1849°]:

Wenn die Frauensleute nicht wissen, was sie vor Üppigkeit und Hochmuth für Kleider tragen wollen, bald kurz, bald lang, bald eng, bald weit; wenn die Männer auch ihre Trachten ändern, und man allgemein die Bärte der Kapuziner trägt, dann wird Gott die Welt züchtigen.

Ein schwerer Krieg wird im Süden entbrennen, sich nach Osten und Norden verbreiten. Die Monarchen werden getötet werden [Monarchen = Politiker, Herrscher?°]. Wilde Scharen werden Deutschland überschwemmen und bis an den Rhein kommen.46

Dass der große Angriff aus dem Osten am Rhein stoppt, sagen viele Prophezeiungen voraus (siehe auch hier mein Buch ›Refugium‹). Der Rhein (an dem natürlich auch Köln liegt!) als Grenze des großen Angriffes ist quasi Standard und eine der großen Achsen der europäischen Prophetie. Oft genug ist dabei wörtlich von russischen Angreifern die Rede. Eine Verwechslung mit dem Zweiten Weltkrieg ist folglich ausgeschlossen. Damals schafften es die Russen nur bis zur Elbe.

Die Quelle geht weiter:

Sie werden aus Lust morden, sengen und brennen, so dass Mütter aus Verzweiflung, weil sie überall den Tod vor Augen sehen, sich mit ihren Säuglingen ins Wasser stürzen werden.

Da, wenn die Noth am größten ist, wird ein Retter kommen von Süden [wohl vom Niederrhein aus gesehen°] her; er wird die Horden der Feinde schlagen, und Deutschland glücklich machen. Dann werden an manchen Orten die Menschen so selten sein, dass man auf einen Baum steigen muss, um Menschen in der Ferne zu suchen.47

Ein Schlüsselelement zur zeitlichen Zuordnung der Prophezeiung ist der drastische Rückgang der Bevölkerung in zeitlicher Nähe zum baldigen neuen Glück der Deutschen – die Situation unmittelbar nach Ende des “dritten Weltkrieges“, wobei das Bild mit dem Auf-den-Baum-Klettern natürlich nur auf flachem Land Sinn ergibt und nicht in einer bergigen Landschaft und schon gar nicht auf bebautem Terrain, also in der Stadt. Diese Stelle bezieht sich also nur auf eine lokale Situation, eben »an manchen Orten«, vermutlich auch das am Niederrhein.

Was nun die Kapuzinerbärte betrifft, lassen Sie mich mit einer persönlichen Beobachtung fortfahren: In den 1990er Jahren habe ich ein paar Jahre in Hamburg im Schanzenviertel gewohnt, ein Stadtteil, der für seine aufmüpfigen, politisch linken eher jugendlichen Einwohner bekannt ist, aber auch für seine Kreativen.

Nachdem ich Anfang 1999 aus Hamburg weggezogen bin, habe ich in den Folgejahren immer wieder mal im Schanzenviertel vorbeigeschaut. Etwa Mitte 2018 fiel mir dann auf, dass viele junge Männer plötzlich Bärte tragen, vorwiegend Vollbärte, also keine Schnauzer oder Oberlippenbärte – also im Prinzip Kapuzinerbärte, wie gleich deutlich werden wird.

Der Begriff Kapuzinerbärte hat meines Wissens keine genaue Definition; die Mönche hatten in früheren Jahrhunderten sicherlich auch einen gewissen Spielraum, schließlich waren es Mönche und keine Soldaten. Und auch wenn man sich im Internet auf der Bildersuche die Bärte heutiger Kapuziner ansieht, findet sich eine gewisse Bandbreite. Dennoch findet sich ein gemeinsamer Nenner: Die Kapuziner ließen (und lassen) den Bart einfach sprießen, ohne bestimmte Stellen des Gesichtes zu rasieren, allerdings wurde (und wird) der Bart ab einer bestimmten Länge von Zeit zu Zeit gestutzt. Das heißt, die Mönche stutzten den Bart einmal im Monat (oder so), und die Bärte der Kapuziner werden mit zunehmendem Alter eben nicht länger, schon gar nicht so lang wie die Bärte vieler christlich-orthodoxer Priester.

Was nun die von mir beobachtete neue Bartmode der jungen Männer in Hamburg betrifft, so liegt es nahe, eine dazugehörige Inspiration in der Pop-Kultur zu suchen. Tatsächlich findet sich dort eine entsprechende Inspiration, nämlich bei etlichen der Rapper bzw. den Deutsch-Rappern. Ein herausstechendes Beispiel für die neuen Bartträger ist der bekannte Rapper Bushido (bürgerlich Anis Mohamed Youssef Ferchichi), ein Rapper mit deutsch-tunesischen Wurzeln.


Abb.6: Bushido 2009

mit Dreitagebart


Abb.7: Bushido 2018

mit Kapuzinerbart

Trug Bushido im Jahre 2009 nur einen Dreitagebart, so sieht man ihn auf dem Foto vom Mai 2018 mit „Kapuzinerbart“, wenn auch etwas stylisch rasiert. In der betreffenden Szene würde so ein Bart wohl eher salafistisch assoziiert, womit der Bart ein politisch-weltanschauliches Statement würde; indirekt eine Art Ablehnung der westlichen Kultur, wie ernsthaft diese Ablehnung im Einzelfall auch immer gemeint sein mag. Wir reden hier schließlich von Pop-Kultur. Man nehme das also nicht zu ernst.

Auf Wikipedia erfährt man dann, dass sogenannte Barbershops, eben spezielle Friseurläden für den männlichen Bartträger (kleiner Scherz) Mitte der 2010er Jahre in Deutschland zum Massenphänomen geworden sind. Zitat:

Die Zahl der Barbershops in Deutschland wuchs von rund 250 im Jahre 2015 binnen eines Jahres auf etwa 400 bis 500 an. Im Jahre 2019 berichtete ein Barbier: „Plötzlich eröffnet an jeder Ecke ein Barbershop. Das explodiert gerade.“48

Das Phänomen des Barbershop-Booms kurz nach der 2015er Flüchtlingswelle sollte einmal wissenschaftlich untersucht werden. Interessant wäre zu wissen, welchen ethnisch/religiösen Hintergrund die neuen Bartträger schwerpunktmäßig haben und ob ein Zusammenhang besteht zu einer islamistischen Inspiration infolge der vielen jungen Männer, die ab September 2015 nach Deutschland gekommen sind. Sind die neuen Bärte etwa sichtbarer Teil einer Identitätssuche der Zugewanderten in einem für sie fremden kulturellen Umfeld, zu dem sie keine innere Affinität empfinden? Motto: „Ich bleibe hier, aber ich gehöre nicht dazu.“

Ansonsten: Es wäre sicherlich ein Fehler, die Prophezeiung des Kapuzinerpaters so zu deuten, dass nun alle Männer mit Kapuzinerbärten herumlaufen. Wer nur schwachen Bartwuchs hat, für den kommt dies nicht infrage. Das sieht nicht aus. Und ältere Männer, sagen wir pauschal Familienväter, machen die Mode junger Männer naturbedingt gar nicht erst mit. Das würde als uncool empfunden. Die Kapuzinerbart-Mode ist also eine Mode, die (derzeit noch) eher jüngere Männer betrifft.

Zugegeben: Man muss nicht zwingend von den Kapuzinerbärten auf die 2015/2016er Flüchtlingswelle schließen, doch der Boom der Barbershops unmittelbar danach und deren arabisch-islamisch-nahöstlich-geprägtes Klientel (… werfen Sie mal einen Blick in einen Barbershop) und die Bartmode bei den Deutsch-Rappern legt eine entsprechende Deutung doch recht nahe.

Die Lehnin’sche Weissagung (~1700)

Auch in der Lehnin’schen Weissagung (vom Ort Lehnin bei Berlin), die Ende des 17. Jahrhunderts in Berlin als lateinisches Gedicht aufgetaucht ist und auf einen Mönch Namens Hermann zurückgeht, der angeblich um 1300 in der Lehniner Zisterzienser­abtei gelebt hat, finden sich Anklänge zu Spannungen mit Fremden im Lande.49

Die Lehnin’sche Weissagung war schon im 18. Jahrhundert recht bekannt; insbesondere dem preußischen Königshaus, den Hohenzollern, schließlich kreist die Prophezeiung schwerpunktmäßig um das Schicksal eben dieser Dynastie. Und so ist vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. (König von 1840–1861) folgender Satz überliefert:

„Wir glauben nicht an diese Weissagung, aber wir fürchten sie.“50

Der Grund: Die Lehnin’sche Weissagung sagt den Untergang der Hohenzollern-Herrschaft voraus – aber auch die spätere Wiedereinführung der Monarchie in Deutschland. Bereits im Jahre 1746 erschien eine kritische Analyse der Prophezeiung, wobei zu bedenken ist, dass bei ambitionierten Aufklärern jener Zeit Hellseherei schon fast den Beigeschmack von Kriminalität hatte. In jedem Fall hielten viele Wortführer der Aufklärung Hellseherei für verwerflichen Aberglauben. Es entsprach dem Geist jener Zeit, derlei „Unfug“ besserwisserisch plattzubügeln. Das Haus Hohenzollern allerdings musste 172 Jahre nach obiger kritischer Analyse tatsächlich den Hut – pardon die Krone nehmen.

Ebenso wie im Lied der Linde werden die Spannungen mit Fremden auch in dieser Prophezeiung erst für die Zeit nach der großen Katastrophe vorausgesagt oder besser: angedeutet. Möglich, dass entsprechende Probleme mit kulturfernen Minderheiten erst relativ kurz vor dem Kriege aufgetreten sind, womöglich im Zusammenhang mit irgendwelchen Verteilungskämpfen auf dem Höhepunkt der Krise.

Die folgenden Zeilen der Prophezeiung beschreiben die Zeit, nachdem das Schlimmste überstanden ist, und sich die Wogen wieder geglättet haben.

Völlig vergisst nun die Mark [Brandenburg°] sämtliche frühere Leiden.

Freudig verpflegt sie wieder die Ihren, der Fremde ist freundlos.

Chorins und Lehnins Gebäude [dortige Klöster°] entsteigen auf’s neue der Erde.

Hochgeehrt glänzet nun wieder nach alter Sitte51 der Klerus.

Nimmermehr lauert der Wolf, sich in den Schafstall zu stürzen.52

Hier lässt sich kritisch anmerken, dass der Ausländeranteil in Brandenburg (natürlich ohne Berlin) aktuell verglichen mit Westdeutschland äußerst gering ist. Im Schnitt liegt er bei 1 bis 2 Prozent.

Ähnlich wie im Lied der Linde wird in der Lehnin’schen Weissagung eine Rückkehr der Monarchie und eine religiöse Renaissance in Europa vorausgesagt, so wie in vielen anderen europäischen Prophezeiungen auch, deren Zukunftsblick bis in die Zeit nach den großen Katastrophen reicht.

In dieser Zeit nach dem Kriege, in der die Bürger Brandenburgs »sämtliche frühere Leiden« »völlig« vergessen – man beachte den mit Nachdruck betonten Wandel zum Positiven – wäre »der Fremde freudlos«. Natürlich ist das eine ziemlich schwammige Formulierung. Theoretisch könnten damit auch Polen oder Bayern gemeint sein. Letzteres scheidet aber schon einmal aus, da für spätere Zeiten eine starke innere Einheit der deutschen Völker prophezeit wird. Und ich glaube auch nicht, dass damit die Polen gemeint sind. So oder so – orientiert man sich an obigen Prophezeiungen, lässt sich aus der Lehnin’schen Weissagung immerhin ein gewisser Druck herauslesen, der, vorsichtig formuliert, den Fremden eine Rückkehr in ihre Herkunftsländer nahelegt.

Zusammenfassung

Das waren in diesem Kapitel zehn Prophezeiungen und Visionen zum Thema Flüchtlinge und große Zahl Fremder. Edward Korkowski (Nr. 1) vermutet im Falle Deutschlands hinter den Flüchtlingsströmen einen geheimen Feind. Eine Verschwörungstheorie. Nun ja. Die Dame aus Valdres (Nr. 2) sieht die Flüchtlingskrise als letztes Vorzeichen für den “dritten Weltkrieg“. Das Lied der Linde (Nr. 3) sieht bunte Fremdlinge, die nach Ende des “dritten Weltkrieges“ angeblich besser das Land verlassen. Irgendetwas muss da vorgefallen sein. Was genau, darüber schweigt das Lied der Linde. Alois Irlmaier (Nr. 4) sieht eine große Anzahl Fremder nach Deutschland und nach Bayern kommen, in großer zeitlicher Nähe zu einer hohen Inflation, zu Revolution und Krieg. Berta Zängeler (Nr. 5) sagt, die „Ausländer“ würden nach dem Kriege wieder nach Hause gehen, weil man sogar in der Schweiz hungert. Für mein Gefühl verschweigt auch Berta Zängeler etwas. Aber da kann ich mich auch irren. Die Bremer Großmutter (Nr. 6) sah »Aufstände« zwischen Biodeutschen und Einwanderern und dass dann nach dem Krieg »alle fremd aussehenden Menschen« wieder in ihre angestammte Heimat müssen. Nicolaas van Rensburg (Nr. 7) sah, dass Europa, ausgerechnet dann, wenn es genug eigene wirtschaftliche Probleme hat, viele arme Einwanderer aus Afrika aufnimmt. Ob das ein günstiger Zeitpunkt und förderlich für das interkulturelle Zusammenleben ist? ... Die Kölner Quelle (Nr. 8) im Buch von 1849 sah vor der Zerstörung Kölns bedürftige »Einwanderer« nach Köln kommen, die seitens der Obrigkeit absurderweise den einheimischen Armen vorgezogen werden. Im selben Buch haben wir die Vorhersage von 1762 zu einer neuen Bartmode (Nr. 9) unmittelbar bevor „Gott die Welt züchtigt“. Die letzte Quelle, die Lehnin’sche Weissagung (Nr. 10), spricht davon, dass sich die Fremden in Brandenburg nach dem Kriege nicht mehr „freuen“ und dass man sich dann wieder (nur) um die Einheimischen kümmert. Das korrespondiert mit der Kölner Quelle von vor 1849.

Wie man sieht: Die Anzahl der Prophezeiungen und Voraussagen zur Flüchtlings- und Fremdenthematik in Mitteleuropa ist so groß, dass sich diese Quellen nicht mehr so einfach beiseitewischen lassen. Alle diese Quellen sind alt genug, so dass sie nicht vom Zeitgeist ab – sagen wir 2000 – beeinflusst sein können. Lediglich die Bremer Großmutter stammt aus meinem Privatarchiv. Alles andere wurde frühzeitig in gedruckter Form publiziert (mit Ausnahme Berta Zängelers).

Zugegebenermaßen beleuchten die jeweiligen Quellen unterschiedliche Aspekte und sind – inklusive meiner Deutung – nicht immer 100-prozentig überzeugend. Insgesamt ergibt sich jedoch, wie ich denke, ein schlüssiges Gesamtbild: Die Flüchtlingskrise 2015/2016 und danach ist eine Wegesmarkierung auf dem prophezeiten Korridor Richtung “dritter Weltkrieg“ in Mitteleuropa. Am allerdeutlichsten wird dies bei der Dame aus Valdres und bei Edward Korkowski, der sich an anderen Stellen seiner Bücher eingehender zum “dritten Weltkrieg“ äußert.

Das Lied der Linde übrigens – das sei noch erwähnt – beschreibt für ein paar Jahre nach dem “dritten Weltkrieg“ eine Situation, in der sehr wohl wieder Fremde nach Deutschland kommen! Jedoch treibt diese Menschen dann nicht die Not ins Land, und sie kommen auch nicht wegen des Geldes oder materieller Vorteile – nein, sie kommen, weil sie Deutschland als einen Ort der Inspiration wahrnehmen; genauer gesagt: die Menschen in Deutschland.

Es dürfte kaum etwas Heilsameres für die deutsche Seele geben als die Erfahrung, anderen Völkern eine echte Inspiration zu sein – und zwar ohne jeden erhobenen Zeigefinder.


Tabelle 1: Quellenlage zur Flüchtlingsthematik in ganz Europa

Der Brand von Paris – oder tut das ein Franzose?

Zum oben beschriebenen Muster eines gescheiterten multikulturellen Experimentes passen auch die Prophezeiungen zum Schicksal der Stadt Paris. Paris soll unmittelbar vor Ausbruch des großen Krieges von den eigenen Bürgern angesteckt werden, wobei jedoch offenbleibt, ob wirklich die ganze Stadt brennen soll oder nur eine größere Auswahl von Stadtteilen im Zentrum.

Das mit dem multikulturellen Experiment habe ich übrigens aus dem deutschen Staatsfernsehen, genauer gesagt aus den ARD-Tagesthemen vom 20. Februar 2018. Dort wurde ein gewisser Yascha Mounk, geboren 1982 in München, und Dozent für politische Theorie an der US-Universität Harvard, zur Politikverdrossenheit in Deutschland und dem aktuellen Erfolg der hiesigen „Populisten“ befragt. Dazu führte Herr Mounk mehrere Gründe an: erstens die wirtschaftliche Stagnation; dann wandte er sich der Migrationsfrage zu:

„Zum Zweiten, dass wir hier ein historisch einzigartiges Experiment wagen, und zwar eine monoethnische, monokulturelle Demokratie in eine multiethnische zu verwandeln. Das kann klappen. Das wird glaube ich auch klappen. Aber dabei kommt es natürlich [betont°] zu vielen Verwerfungen.“

Bemerkenswert: Da wird in den ARD-Tagesthemen über ein Experiment mit den 83 Millionen Einwohnern Deutschlands in einem Tonfall gesprochen, als handele es sich um ein soziologisches Freilandexperiment am Stadtrand von Paderborn.

Sagen wir es einmal so: Ein Experiment mit 83 Millionen Bürgern wäre im Prinzip ja noch o. k., vorausgesetzt, man lässt die demokratischen Bürger auch darüber abstimmen. Lässt man die Bürger jedoch nicht abstimmen, würde das Experiment scheitern, und wären es am Ende dann eben doch etwas zu viele der »vielen Verwerfungen« … den Rest überlasse ich Ihrer Fantasie. Der Deutschamerikaner Yascha Mounk jedenfalls würde sicherlich an seiner Bostoner Uni bleiben. Sicher ist sicher. Twinkersmiley.

Doch zurück zu Paris und dem dortigen multikulturellen Experiment. Zugegeben: In den betreffenden Quellen findet sich kein auf den ersten Blick erkennbares Indiz für eine maßgebliche Beteiligung der Pariser Bürger mit Migrationshintergrund an der Brandstiftung. Der einzige genauere Hinweis bezieht sich auf die Pariser Jugend (siehe unten). Doch bedenkt man den Stolz der Franzosen auf ihre Hauptstadt, bedenkt man den unbestrittenen architektonischen Reiz dieser Stadt, seine historischen Monumente, kurzum Paris als Steinwerdung der Grande Nation und der europäischen Kultur insgesamt, so wäre kaum zu begreifen, wieso die romanisch-, keltisch- und germanischstämmigen Franzosen dieses Juwel ihrer Identität einfach so niederbrennen. Das wäre kultureller Selbstmord. Ebenso gut könnten die US-Amerikaner die New Yorker Freiheitsstatue in die Luft sprengen, die Russen den Kreml, oder die Inder das Tadsch Mahal. Plausibler scheint daher, dass hinter dem Brand von Paris Menschen stehen, die selbst an einer Identitätslosigkeit leiden, an einer tiefen seelischen Wunde, und denen in ihrer Verzweiflung nichts „Besseres“ einfällt, als „wenigstens“ auch die Identität der anderen zu zerstören. Man kennt ein entsprechendes psychologisches Grundmuster von der Terrororganisation Islamischer Staat und deren Zerstörungswerk an unwiederbringlichen antiken Kulturschätzen in Syrien und im Irak. Nach Jahrhunderten der Demütigung durch den Westen, technologischer, wirtschaftlicher und militärischer Unterlegenheit sucht man das identitätsstiftende Element in der Gewalt: Ich zerstöre, also bin ich.

Sicher, diese Deutung mag manchen Lesern zu weit gehen. Doch ich denke, der Schlüssel zum Verständnis liegt ganz einfach in der Voraussage, dass die Einwohner von Paris ihre eigene Stadt anzünden. Hat man erst einmal diese Schwelle des Unglaubens überwunden, akzeptiert man die selbst gemachte Zerstörung von Paris als denkbare Möglichkeit, dann liegt es nahe, in den Brandstiftern keine wirklichen Franzosen zu sehen. Instinktiv dürften die meisten Menschen so empfinden. Man würde die Franzosen fragen: „Wie um alles in der Welt könnt ihr diese Stadt zerstören, eure schöne Hauptstadt, ein Juwel europäischer Geschichte und Kultur?“ Die Antwort wäre genau das: Es geht um Paris als Symbol der europäischen Kultur. Paris würde nicht zerstört, obwohl es so schön ist, sondern weil es so schön ist. Die Frage, um die sich alles dreht, lautet somit: Tut so etwas ein Franzose?

Kommen wir zu den konkreten Vorhersagen: Die Voraussage, dass die Franzosen ihre eigene Hauptstadt anzünden, ist von Alois Irlmaier aus mehreren Quellen bekannt, so u. a. aus einer Quelle von 1950:

Die große Stadt mit dem hohen eisernen Turm steht im Feuer. Aber das haben die eigenen Leut’ angezündet, net die, die vom Osten hermarschiert sind [die Russen°].53

Im März 2002 tauchte dann im Internet ein umfangreicher Irlmaier-Text auf (die Fotokopie einer Handschrift), aus dessen Inhalt sich in der Zwischenzeit ein paar Vorhersagen erfüllt haben oder wo sich die reale Entwicklung der entsprechenden Aussage doch wenigstens erstaunlich stark angenähert hat. In meinem Buch ›Alois Irlmaier – ein Mann sagt, was er sieht‹ habe ich diesen bei Irlmaier-Kennern als Kurier-Text bekannten Text auf 15 Seiten analysiert. Zu Paris heißt es im Kurier-Text:

Zuerst wird die Stadt mit dem eisernen Turm sich selbst anzünden

und Revolte mit der Jugend machen.

Der Stunk geht um die Welt.54

Der Brand von Paris wäre sozusagen der Auftakt und die Ouvertüre für den “dritten Weltkrieg“ in Europa. Das Fanal. Glaubt man dem Kurier-Text, fände der Brand von Paris zeitgleich mit dortigen Jugendunruhen statt. Kommt uns das bekannt vor? Allerdings: Im Spätherbst des Jahres 2005 kam es in Frankreich und insbesondere in Paris zu wochenlang anhaltenden Jugendunruhen; zum überwiegenden Teil Jugendliche mit Migrationshintergrund. Wikipedia schreibt dazu, dass die Jugendlichen ›meist nordafrikanischer Herkunft waren‹; weiter von einer ›Serie von Brandanschlägen auf jüdische Einrichtungen, die die diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Israel belasteten‹. Und: ›Der Pariser Imam wandte sich gegen die Gewalt und bezeichnete sie als Schande.‹ Ausgebrochen sind die Unruhen in den berühmtberüchtigten Pariser Vorstädten mit bekanntermaßen hohem Migrantenanteil. „Klarer Fall!“ sollte man denken, doch im Nachhinein konnte das politische Establishment der Grande Nation kein Problem mit den Migranten-Kids erkennen.55 Aha, so, so.

Das Magazin DER SPIEGEL schrieb seinerzeit von »Dauerrandale« und dass zwischen dem 27. Oktober und 20. November 2005 in Frankreich landesweit 10 300 Autos abgefackelt wurden, davon 4 200 im Großraum Paris.56 Laut Wikipedia wurden seit Anfang 2005 »insgesamt 28 000« Autos in Brand gesetzt, ja es wurden sogar 274 öffentliche und private Gebäude der Stadt zerstört.57 Auslöser der 2005er Ausschreitungen waren zwei Jugendliche mit Migrationshintergrund, die auf der Flucht vor der Polizei tödlich verunglückt waren. Tiefere Ursache der Unruhen waren die schon 2005 schlechten Zukunfts- und Berufschancen der französischen Jugendlichen, insbesondere eben jener mit Migrationshintergrund. 2005 lag die durchschnittliche Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich bei happigen 19,5 Prozent. 2009 nach dem Ausbruch der Immobilien- und Finanzkrise stieg die Zahl auf 25,2 Prozent und lag Ende 2014 noch immer bei 25,2 Prozent, im November 2020 bei 22,1 Prozent.58 Orientiert man sich an Zahlen von 200959, dürfte die Quote bei männlichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund fast doppelt so hoch sein. 2009 hatten 41 Prozent aller Pariser Jugendlichen unter 18 Jahren einen Migrationshintergrund.60

Frankreich hat also ein Riesenproblem mit seiner Jugend, das es seit mindestens 15 Jahren nicht in den Griff bekommt. Und im Zuge von Corona wird sich alles noch verschlimmern. Wetten? Dazu muss man kein Hellseher sein.

Zugegeben: Es ist keinesfalls zwingend, Irlmaiers Hinweis auf die Pariser Jugend schwerpunktmäßig auf die Pariser Jugend mit Migrationshintergrund zu beziehen. Doch sowohl die realen Erfahrungen von 2005 als auch der prophezeite Akt der Vernichtung des Kultursymbols Paris deuten in diese Richtung.

Man sollte die Lage in Frankreich also im Auge behalten. Glaubt man Alois Irlmaier, so steht Paris genau dann in Flammen, wenn sich die russischen Truppen dem Rhein nähern. Folglich müsste die Lage in Frankreich im Frühsommer/Sommer des Kriegsjahres äußerst angespannt sein. Da zuvor auch noch das Weltfinanzsystem zusammengebrochen sein dürfte, wäre die Lage natürlich in praktisch allen Ländern angespannt. Doch Frankreich wäre eines der ersten Länder in Westeuropa, das die Grenze zum offenen Bürgerkrieg überschreitet.

Was die sich direkt im Kurier-Text anschließende Voraussage Irlmaiers »Der Stunk geht um die Welt« betrifft, könnte damit sicherlich ein weltweites Aufbegehren gegen die jeweiligen Corona-Verordnungen gemeint sein. In jedem Fall könnte man von einer praktisch weltweit herrschenden Wirtschaftskrise ausgehen. Und es liegt nahe, diese Wirtschaftskrise wiederum im Zusammenhang mit der Corona-Krise und deren wirtschaftlichen Folgen zu sehen. Ja von heute (Januar 2021) aus gesehen ist kaum vorstellbar, dass die hier unterstellte Weltwirtschaftskrise nichts mit der Corona-Krise zu tu hat, dass die Corona-Krise irgendwann wieder ausgestanden sein wird und dann erneut eine Weltwirtschaftskrise ausbricht, dann jedoch verursacht von einem neuen Faktor. Angesichts der globalen Überschuldung ist im Moment wohl eher davon auszugehen, dass die Corona-Krise direkt in eine schwere globale Wirtschaftskrise übergeht. Fraglich wäre nur wie schnell.