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1.2.3 Ausblick

Man kann sich in der Tat darüber streiten, ob die Medizin wirklich das Wohlbefinden der Menschen verbessert hat. Die moderne Kritik am immanenten Fortschrittsbegriff in der Medizingeschichte hat viele Facetten. Sie beschränkt sich nicht darauf, den positiven Wert medizinischer Entdeckungen zu bestreiten. Die Medizinkritik, die in diesem Falle von Historikerinnen und Historikern unterschiedlichster fachlicher Herkunft kommt, musste sich – wollte sie den vermeintlichen Gegner dort treffen, wo er am überzeugendsten war – darum bemühen, den tatsächlich erzeugten diagnostischen und vor allem therapeutischen Fortschritt zu relativieren. So konnte beispielsweise durch den Hinweis auf die kultur- und zeitspezifische Relativität der jeweiligen Bezugsbasis gegen die Verwendung des Fortschrittsbegriffs in der Medizingeschichte Stellung genommen werden. Da es Medizinhistoriker aber mit sozial konstruierten und damit sehr diffusen Kategorien wie „Gesundheit“ beziehungsweise „Krankheit“ zu tun haben, führt jede Kritik am Fortschritt wie auch seine Apologie in eine hermeneutische Sackgasse. Ob mit dem medizinischen Fortschritt das Leben wirklich „besser“ oder gar „gesünder“ wird, oder ob sich im Grunde kaum etwas verändert, kann letztlich auch vom „Weltgericht“ der Medizingeschichte nicht entschieden werden. Da die Vorstellung eines wissenschaftlich-technischen Fortschritts viel zu stark im Alltagsbewusstsein der Menschen verankert ist, wird sich auch die Medizingeschichtsschreibung selbst in der Zukunft schwertun, ohne eine – wenn auch durchaus kritische – Reflexion oder Berücksichtigung dieses Konzepts auszukommen. [<<33]

1.2.4 Bibliographie

Ackerknecht, Erwin H.: Geschichte der Medizin. 6., durchgesehene und ergänzte Auflage. Stuttgart 1989.

Anderheiden, Michael/Eckart, Wolfgang Uwe: Handbuch Sterben und Menschenwürde. Berlin 2013.

Baas, Johann Hermann: Grundriß der Geschichte der Medicin und des heilenden Standes. Stuttgart 1876.

Baas, Johann Hermann: Leitfaden der Geschichte der Medicin. Stuttgart 1880.

Bickel, Marcel H.: Die Lehrbücher und Gesamtdarstellungen der Geschichte der Medizin 1696–2000: Ein Beitrag zur medizinischen Historiographie. Basel 2007.

Burnham, John C.: How the Idea of Profession Changed the Writing of Medical History. London 1998.

Butterfield, Herbert: The Whig Interpretation of History. London 1931.

Button, Diana (Hg.): Worse than the disease. Pitfalls of Medical Progress. Cambridge 1988.

Creutz, Rudolf/Steudel, Johannes: Einführung in die Geschichte der Medizin in Einzeldarstellungen. Iserlohn 1948.

Damerow, Heinrich: Die Elemente der nächsten Zukunft der Medicin, entwickelt aus der Vergangenheit und Gegenwart. Berlin 1829.

Diepgen, Paul: Die Bedeutung des Mittelalters für den Fortschritt der Medizin. In: Singer, Charles/ Sigerist, Henry E. (Hg.): Essays on the history of medicine, presented to Karl Sudhoff on the occasion of his 70th birthday. London, Zürich 1924, S. 99–120.

Diepgen, Paul: Geschichte der Medizin. Die historische Entwicklung der Heilkunde und des ärztlichen Lebens. 3 Bde. Berlin 1949.

Edelstein, Ludwig: The Idea of Progress in Classical Antiquity. Baltimore 1967.

Engelhardt, Dietrich von: Historisches Bewußtsein in der Naturwissenschaft von der Aufklärung bis zum Positivismus. Freiburg/Brsg., München 1979.

Engelhardt, Dietrich von: Historisches Bewußtsein in der Medizin der Romantik. In: Seidler, Eduard/ Schott, Heinz (Hg.): Bausteine zur Medizingeschichte. Heinrich Schipperges zum 65. Geburtstag. Stuttgart 1984, S. 26–35.

Guthrie, Douglas: The patient: a neglected factor in the history of medicine. In: Proceedings of the Royal Society of Medicine 37 (1945), S. 490–494.

Heischkel, Edith: Die Medizingeschichtsschreibung von ihren Anfängen bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts. Berlin 1938.

Heischkel-Artelt, Edith: Die Geschichte der Medizingeschichtsschreibung. In: Artelt, Walter (Hg.): Einführung in die Medizinhistorik. Stuttgart 1949, S. 202–237.

Hippokrates: Sämmtliche Werke. Ins Deutsche übersetzt von Robert Fuchs. 3 Bände. München 1895.

Honigmann, Georg: Geschichtliche Entwicklung der Medizin in ihren Hauptperioden dargestellt. München 1925.

Illich, Ivan: Die Nemesis der Medizin. Reinbek 1977 (englisch 1976).

Jütte, Robert: Ärzte, Heiler und Patienten. Medizinischer Alltag in der frühen Neuzeit. München, Zürich 1991. [<<34]

Kennedy, Ian: The Unmasking of Medicine. London 1981.

Klasen, Eva-Maria: Die Diskussion um die „Krise“ der Medizin in Deutschland zwischen 1925 und 1935. Diss. med. Mainz 1984.

Lachmund, Jens/Stollberg, Gunnar: Patientenwelten. Krankheit und Medizin vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert im Spiegel von Autobiographien. Opladen 1995.

Lammel, Hans-Uwe: Klio und Hippokrates. Eine Liaison littéraire des 18. Jahrhunderts und die Folgen für die Wissenschaftskultur bis 1850 in Deutschland. Stuttgart 2005.

Lichtenthaeler, Charles: Geschichte der Medizin. Bd. 1. 2. Aufl. Köln 1977.

Mayr, Ernst: When is historiography whiggish? In: Journal of the History of Ideas 51 (1990), S. 301–309.

McKeown, Thomas: The modern rise of population. London 1976.

McKeown, Thomas: Die Bedeutung der Medizin. Traum, Trugbild oder Nemesis? Frankfurt am Main 1982 (engl. 1979).

Metzger, Johann Daniel: Skizze einer pragmatischen Literärgeschichte der Medicin. Königsberg 1792.

Meyer-Steineg, Theodor/Sudhoff, Karl: Geschichte der Medizin im Überblick mit Abbildungen. 2., durchgesehene Auflage. Jena 1922.

Neuburger, Max: Geschichte der Medizin. 2 Bde. Stuttgart 1906.

Pagel, Julius: Einführung in die Geschichte der Medicin. Berlin 1898.

Porter, Roy: Die Kunst des Heilens. Eine medizinische Geschichte der Menschheit von der Antike bis heute. Aus dem Englischen übersetzt von Jorunn Wissmann. Heidelberg, Berlin 2000.

Quitzmann, Ernst Anton: Von den medizinischen Systemen in ihrer geschichtlichen Entwicklung. München 1837.

Quitzmann, Ernst Anton: Vorstudien zu einer philosophischen Geschichte der Medizin, als der sichersten Grundlage für die gegenwärtige Reform dieser Wissenschaft. Karlsruhe 1843.

Risse, Guenter B.: Historicism in Medical History. Heinrich Damerow’s ‘Philosophical’ Historiography in Romantic Germany. In: Bulletin of the History of Medicine 43 (1969), S. 201–211.

Rüttgen, Thomas/Nadine Metzger (Hg.): Geschichte der Medizingeschichtsschreibung: Historiographie unter dem Diktat literarischer Gattungen von der Antike bis zur Aufklärung. Remscheid 2009.

Schipperges, Heinrich: Utopien der Medizin. Geschichte und Kritik der ärztlichen Ideologie des neunzehnten Jahrhunderts. Salzburg 1968.

Schipperges, Heinrich: Weltbild und Wissenschaft. Eröffnungsreden zu den Naturforscherversammlungen 1822 bis 1972. Hildesheim 1976.

Schnalke, Thomas/Wiesemann, Claudia (Hg.): Die Grenzen des Anderen: Medizingeschichte aus postmoderner Perspektive. Köln 1998.

Shryock, Richard Harrison: The development of modern medicine: an interpretation of the social and scientific factors involved. Philadelphia 1936.

Shryock, Richard Harrison: Die Entwicklung der modernen Medizin in ihrem Zusammenhang mit dem sozialen Aufbau und den Naturwissenschaften. Stuttgart 1940 (21947).

Singer, Charles/Underwood, E[dgar] Ashworth: A short history of medicine. 2. Aufl. Oxford 1962.

Sprengel, Kurt: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneykunde. 5 Bde. Halle 1792–1803. [<<35]

Stolberg, Michael: Homo patiens. Krankheits- und Körperfahrung in der Frühen Neuzeit. Köln, Weimar, Wien 2003.

Stolberg, Michael: Geschichte der Palliativmedizin – Medizinische Sterbebegleitung von 1500 bis heute. Frankfurt/Main 2011.

Szaz, Thomas: The Myth of Mental Illness. Foundations of a Theory of Personal Conduct. New York 1961.

Wunderlich, Carl August: Geschichte der Medicin. Vorlesungen gehalten zu Leipzig im Sommersemester 1858. Stuttgart 1859. [<<36]

2 Quellen, Literatur, Hilfsmittel und Forschungseinrichtungen
2.1 Gedruckte und ungedruckte Quellen und deren Zitierweisen

Als traditionelle Grundlagen medizinhistorischer Forschung dienen gedruckte und ungedruckte Quellen. Zu den gedruckten Quellen zählt prinzipiell die gesamte ausgewertete Literatur. Sie ist in die Fußnoten sowie ins Literaturverzeichnis vollständig aufzunehmen. Nicht ausgewertetes, aber eingesehenes Schrifttum kann – je nach Relevanz – als Hinweis zum negativen Ausschluss im Sinne des „nicht bei“ in die Fußnoten aufgenommen werden, gehört aber nicht ins Literaturverzeichnis. In der Regel handelt es sich bei der einschlägigen Sekundärliteratur um selbständige monographische Literatur (Bücher, Broschüren etc.), um Zeitschriften-, Handbuch- und Lexikon-Beiträge sowie um gedruckte Protokolle, Denkschriften, Flugblätter, Handzettel, Werbeschriften und ähnliches Schrifttum. Fundorte dieser Literaturgruppe sind in der Regel Bibliotheken, wobei diese – mit Ausnahme seltener Schriften – nicht eigens im Literaturnachweis aufgeführt werden müssen. Gelegentlich findet man Flugblätter, Handzettel, gedruckte Ankündigungen, Plakate etc. aber auch in Archiven und Sammlungen. In solchen Fällen ist der Zitierweise für archivalisches Schriftgut zu folgen (vgl. dort).

Die Zitierweise des gedruckten Schrifttums wird unterschiedlich gehandhabt, muss aber immer dem Prinzip der Eindeutigkeit und der Einheitlichkeit folgen. Das heißt, dass innerhalb des Textes die einmal gewählte sinnvolle Zitierweise für einen bestimmten Literaturtypus grundsätzlich einzuhalten ist. Eindeutige und vollständige Literaturangaben nennen bei unabhängig erscheinendem Schrifttum (Bücher, Broschüren etc.): die Verfasserin oder den Verfasser, den vollständigen Titel der Schrift, Erscheinungsort, [ggf.] Verlag und Erscheinungsjahr und schließen immer mit einem Punkt. Beispiele für bibliographische Angaben im Literaturverzeichnis:

Schueller, Max: Die Parasiten im Krebs und Sarkom des Menschen. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1901.

Schueller, Max, Die Parasiten im Krebs und Sarkom des Menschen, Jena, Verlag von Gustav Fischer, 1901. [<<37]

Bei mehreren Verfassern ist die Zitierweise ähnlich. Wichtig ist, dass hier alle Verfasser genannt werden müssen, sofern sie ermittelbar sind. Es kann nach der reinen Kommaregel zur Abtrennung der Verfasser verfahren werden; es sind aber auch andere Varianten möglich. Bei einem konstruierten Beispiel mit mehreren Autoren könnten zwei mögliche Varianten so aussehen:

Mueller, Max/Meyer, Frieda: Die Parasiten im Kleinhirn der Maus. Jena, Verlag von Gustav Fischer, 1901.

oder:

Mueller, Max u. Frieda Meyer: Die Parasiten im Kleinhirn der Maus. Jena, Verlag von Gustav Fischer, 1901.

Bei neuerer Literatur kann auch die Angabe zur ISBN aufgenommen werden. Maßgeblich sind hier die Zitieranweisungen in den jeweiligen Promotionsordnungen oder die redaktionellen Richtlinien der Fachzeitschriften. Fußnoten sollen bei der ersten Nennung der Literaturstelle vollständig (wie im Literaturverzeichnis) sein. Alle folgenden Zitationen des gleichen Titels dürfen abgekürzt erfolgen. Auch hier gilt das Prinzip der Eindeutigkeit, das heißt, dass der gewählte Kurztitel unzweideutig im Literaturverzeichnis ermittelt werden kann. In der Fußnote müssen immer auch die zitierten Seiten angegeben werden, es sei denn, es soll lediglich auf den Titel hingewiesen werden. Seitenübergreifende Zitate enthalten die Seite des Zitatbeginns und die des Zitatendes. Der Hinweis auf die Seitenangabe vor der Nennung der Seitenzahlen, also „S.“, ist sinnvoll, aber nicht zwingend erforderlich. Beispiele für Titel-Kurznennungen in der Fußnote:

Schueller, Parasiten, (1901), S. 15–16.

Schueller, Parasiten, 15–16.

Bei der ersten vollständigen Literaturnennung in der Fußnote kann mit der Nennung des Vornamens begonnen werden, weil es hier nicht auf die alphabetische Ordnung (wie im Literaturverzeichnis) ankommt. Gelegentlich fehlen Angaben zu Verfasserin oder Verfasser; in solchen Fällen beginnt die Angabe in der Fußnote mit dem Titel, während im Literaturverzeichnis der Titel alphabetisch nach dem ersten bedeutenden (erkenntnisleitenden) Begriff eingeordnet wird. Beispiel: Die Traumatische Neurose findet sich im Literaturverzeichnis unter der Initialgruppe „T(raumatische)“ oder „N(eurose)“, nicht aber unter „D(ie)“. Fehlende Angaben zum Druckort oder zum Druckjahr werden mit den Abkürzungen „o. O.“ (ohne Ort) oder „o. J.“ (ohne Jahr) gekennzeichnet. [<<38]

Beiträge aus Sammelbänden werden prinzipiell unter Nennung des Bandtitels, des oder der Herausgeber(innen) zitiert. Die Angabe der Beitragsseitenzahl erfasst im Literaturverzeichnis die erste und letzte Seite des Beitrags. Beispiele für Literaturangaben aus Sammelbänden im Literaturverzeichnis:

Renner, Renate/Zimmermann, Susanne: Der Jenaer Kinderarzt Jussuf Ibrahim (1877–1953) und die Tötung behinderter Kinder während des Nationalsozialismus. In: „Kämpferische Wissenschaft“ – Studien zur Universität Jena im Nationalsozialismus, hrsg. v. Uwe Hoßfeld, Jürgen John, Oliver Lemuth, Rüdiger Stutz. Köln, Weimar, Wien: Böhlau Verlag 2003, S. 437–451.

Renner, Renate, Susanne Zimmermann, Der Jenaer Kinderarzt Jussuf Ibrahim (1877–1953) und die Tötung behinderter Kinder während des Nationalsozialismus, in: „Kämpferische Wissenschaft“ – Studien zur Universität Jena im Nationalsozialismus, hrsg. v. Uwe Hoßfeld, Jürgen John, Oliver Lemuth, Rüdiger Stutz, Köln, Weimar, Wien: Böhlau Verlag, 2003, S. 437–451.

Auch hier sollten in den Fußnoten nach der Erstaufnahme der Literaturangabe eindeutige Kurztitel gewählt werden. Beispiele für Kurztitel:

Renner, Zimmermann, Jussuf Ibrahim, (2003), S. 437–451.

Renner, Zimmermann, Jussuf Ibrahim, 437–451.

Bei Zitaten aus Zeitschriftenbeiträgen gehören analog die Nennung des vollständigen Zeitschriftentitels oder der üblichen Titelabkürzung, die Nennung des Zeitschriftenbandes sowie des Erscheinungsjahres und der Seitenzahlen zur vollständigen Literaturangabe. Bei der Erstangabe in der Fußnote wird zunächst der gesamte Seitenumfang, gefolgt von der Seitenangabe des Zitats, genannt. Heftnummern sind nur dann erforderlich, wenn jedes Heft einzeln paginiert wird. Ins Literaturverzeichnis gehört ebenfalls die Angabe des Seitenumfangs, hier allerdings ohne Nennung der Zitatseite(n). Beispiele für die Nennung im Literaturverzeichnis sowie in der ersten Fußnote:

Erste Fußnote:

Rheinberger, Hans-Jörg: Rezente Wissenschaft und ihre Erforschung – Das Beispiel Molekularbiologie. In: Medizinhistorisches Journal 41 (2006), S. 187–199, hier S. 190.

Rheinberger, Hans-Jörg, Rezente Wissenschaft und ihre Erforschung – Das Beispiel Molekularbiologie, in: Med.hist. J. 41 (2006), S. 187–199, hier 190. [<<39]

Literaturverzeichnis:

Rheinberger, Hans-Jörg: Rezente Wissenschaft und ihre Erforschung – Das Beispiel Molekularbiologie. In: Medizinhistorisches Journal 41 (2006), S. 187–199.

Rheinberger, Hans-Jörg, Rezente Wissenschaft und ihre Erforschung – Das Beispiel Molekularbiologie, in: Med.hist. J. 41 (2006), 187–199.

Archivalische Quellen (Archive mit medizin- und wissenschaftshistorisch relevanten Beständen, S. 126) werden in der Fußnote so zitiert, dass am Anfang immer das Archiv genannt wird, darauf folgen die Nennung der Aktensignatur und anschließend das zitierte Quellenstück. Handelt es sich also beispielsweise um ein Quellenstück, in diesem Fall um einen Brief, das im Bundesarchiv Militärarchiv (abgekürzt: BAMA) und in einer Akte mit der Signatur RM 3/v. 7070 gefunden wurde, so kann etwa wie folgt zitiert werden:

BAMA, RM 3/v. 7070: Reichskanzler von Bethmann Hollweg an die Herren Staatssekretäre des Inneren, des Auswärtigen Amts und des Reichsschatzamts (Abschrift I A 7253 von Rk 2124 II.), Hohenfinow, 5. August 1914.

In der Regel kann für die Zitation des Quellenstücks eine unzweideutige Kurzform gefunden werden, so dass das gewählte Zitatbeispiel auch folgendermaßen lauten könnte:

BAMA, RM 3/v. 7070: v. Bethmann Hollweg an Staatssekretäre des Inneren, des AA u. d. RSA (Abschrift), Hohenfinow, 5.8.1914.

Hier ist jedoch unbedingt auf die Sinnfälligkeit der Zitierweise zu achten. Grundsätzlich ist im benutzten Archiv die jeweils übliche Zitierweise, besonders hinsichtlich der erwünschten Archivabkürzung, zu erfragen und dann auch der Zitierweise zugrunde zu legen. Zitierte Archivalien werden prinzipiell nicht ins Literaturverzeichnis aufgenommen, denn dort gehören sie nicht hin. Stattdessen werden sie am Ende der Arbeit in einem eigenen Kapitel „Ungedruckte Quellen“ aufgeführt. Hierbei ist es unüblich, jedes einzelne Quellenstück nochmals aufzulisten. Stattdessen erfolgt eine Aufzählung der benutzen Archive in alphabetischer Ordnung, wobei jeweils unter der Archivnennung die dort benutzten Aktengruppen alphanumerisch aufgeführt und bezeichnet werden. Für das Zitieren ungedruckter Quellen in Fußnoten gilt wie für das Literaturzitat das Prinzip der Eindeutigkeit und der Treue zur einmal gewählten Zitierweise.

Häufig ist es notwendig, in unmittelbar aufeinanderfolgenden Fußnoten dieselbe gedruckte oder ungedruckte Quelle zu zitieren. Hier sollte für den Fall, dass aus der gleichen Quelle (auf der bereits zitierten Seite!) oder aus dem gleichen Aktenstück zitiert wird, [<<40] in der Fußnote lediglich „Ebenda“ stehen. Bei Zitaten aus der gleichen gedruckten Quelle, aber von einer anderen Seite, wird selbstverständlich diese Seite aufgeführt. Nun kann „Ebenda“ zu „Ebd.“ abgekürzt werden. Der Fußnotentext lautet dann z. B. „Ebd., S. 5“. Wird nun weiterhin von dieser Seite zitiert, kann in der Fußnote wieder „Ebenda“ stehen.

Publizierte Dissertationen werden prinzipiell wie Bücher zitiert; falls in der Titelei ein Hinweis auf eine mit dieser Arbeit erfolgte Promotion aufgeführt ist, was allerdings selten vorkommt, kann ein solcher Vermerk aufgenommen werden. In den Buchkatalogen großer Bibliotheken wird ebenfalls häufig darauf hingewiesen, dass es sich bei der Publikation ursprünglich um eine Dissertation handelt, jedoch ist dieser Hinweis für die Zitierweise in historischen Arbeiten nicht relevant. Anders verhält es sich, wenn aus Dissertationen oder anderen akademischen Qualifikationsarbeiten zitiert wird, die noch nicht gedruckt publiziert sind, sondern lediglich in vervielfältigter Maschinenschrift, als Mikrofiche oder auf elektronischen Trägern vorliegen. Hier muss immer auf diesen Status der Veröffentlichung hingewiesen werden; bei maschinenschriftlichen und gebundenen Dissertationen etwa so:

Riehl-Halen, Heidrun: Der deutschsprachige Tuberkulosefilm in der medizinischen Aus- und Weiterbildung sowie in der Volksaufklärung (1913–1973). Diss. med., Masch-Ms., Univ. Heidelberg 1998.

Falls es sich um eine Mikrofiche-Veröffentlichung handelt, sollte durch einen Zusatz darauf hingewiesen werden. Die gleiche Zitierweise wie bei Dissertationen gilt etwa für ungedruckte Habilitationsschriften, Magister- oder Diplomarbeiten.

Inzwischen hat sich das Zitieren aus dem Internet auch bei wissenschaftlichen Arbeiten nicht nur eingebürgert, sondern es ist vielfach sogar unumgänglich geworden. Nimmt doch die Zahl der online verfügbaren Text- und Quelleneditonen täglich zu. Zahlreiche Zeitschriften, Bücher und Lexika/Enzyklopädien erscheinen inzwischen schon gar nicht mehr im Druck, sondern nur noch online. Die Zitierweisen aus dem Internet sind je nach Text variantenreich. Alles entscheidend ist jedoch die Reproduzierbarkeit des Zitats. Texte, die im Internet ediert und entsprechend formatiert wurden, sind prinzipiell mit der Netzadresse und einem Zugriffsdatum zu zitieren. Hierzu als Beispiel das Zitat eines Wikipedia-Artikels zu Georg Friedrich Nicolai (1874–1964): http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Friedrich_Nicolai.

Bei faksimilierten Texten von Büchern, Zeitschriften, elektronisch publizierten Dissertationen und anderen Qualifikationsschriften oder Quellen-Dokumenten, etwa im pdf-Format, ist zunächst auf die klassische Weise wie bei der gedruckten Literatur zu zitieren. Immer ist aber auch die Fundstelle im Internet anzugeben. [<<41]

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