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Reiner Mothes

Reiner Mothes: Meine Seefahrt

Band 161e in der maritimen gelben Buchreihe

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort des Herausgebers

Der Autor Reiner Mothes

Briefe über meine Seefahrt an Liesbeth

Kümo-Fahrt

Als Jan-Maat an Bord

Gedanken über Schiffe und die Entwicklungen in der Seeschifffahrt

Rasante Entwicklung der Containerschiffe

Seefahrtsschulen um 1970, nautische Fachfragen, Aussichten für Schiffsoffiziere

Verpflegung an Bord

Frauen an Bord

Computer und Automatik an Bord

Schiffssicherheit und Schiffsunfälle

Mitbestimmung – Ausflaggungen

Tiere an Bord

Alkohol an Bord

Sonn- und Feiertage an Bord

Liebe und Sex der Seeleute

Seemannspost

Realitätssinn der Seeleute

Piraterie

Kompetenzen an Bord

Veränderte Schiffe und Häfen

Die maritime gelbe Buchreihe

Weitere Informationen

Impressum neobooks

Vorwort des Herausgebers

Vorwort des Herausgebers


Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche.


Dabei lernte ich Tausende Seeleute aus aller Welt kennen.

Im Februar 1992 entschloss ich mich, meine Erlebnisse mit den See­leuten und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzu­tragen. Es stieß auf großes Interesse. Mehrfach wurde in Leser-Reaktio­nen der Wunsch laut, es mögen noch mehr solcher Bände erscheinen. Deshalb folgten dem ersten Band der „Seemannsschicksale“ weitere.

Der in diesem Band enthaltene Text von Amalie Sieveking zeugt von der tiefen Frömmigkeit einer vom Pietismus geprägten Dame aus der gutbürgerlichen Gesellschaft Anfang des 19. Jahrhunderts und spiegelt die Denkmuster und Lebensart eines Teils der damaligen Zeit. Für uns sind diese Ansichten heute kaum nachzuvollziehen, doch sind sie ein Zeugnis damaliger diakonischer Aktivität.

Hamburg, 2021 Jürgen Ruszkowski


Ruhestands-Arbeitsplatz

Hier entstehen die Bücher und Webseiten des Herausgebers

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Der Autor Reiner Mothes

Der Autor Reiner Mothes

Reiner Mothes wurde 1943 geboren und starb im Juli 1021 im Alter von 78 Jahren. Nach einem ungewöhnlich interessanten Berufsleben als Matrose, Steuermann und Kapitän, dann als Reederei-Inspektor, in der Schadensverhütung bei einem Transportversicherer, zeitweilig Gastdozent, blickt er auf diverse Wechsel in der Seefahrt mit Humor und Wehmut zurück.

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Briefe über meine Seefahrt an Liesbeth

Briefe über meine Seefahrt an Liesbeth

Der Autor erzählt hier einer alten Tante,

wie er seine Zeit auf den Schiffen Ende des 20. Jahrhunderts erlebte, als See-Container und Computer noch unbekannt und der

Ruf der Seeleute trotz der harten Arbeit noch unter „aller Sau“ war.

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Liebe Liesbeth,

seit Jahren hattest du darum gebeten und ich versprach dir, ein bisschen mehr von meiner Seefahrtszeit zu schreiben. Jetzt wird es wohl endlich Zeit dafür. Bevor wir beide in die letzte Kiste springen. Natürlich werde ich mich bemühen, bei der Wahrheit zu bleiben. Was sonst? Das schulde ich dir und Onkel Rudi, der sich leider viel zu früh endgültig verabschiedet hatte. Die Sprücheklopferei war nie unsere Sache gewesen. Die Neigung zu „he lücht“ hatten wir drei ja nie.


Das konnten die Hafenprofis besser, wenn sie die Touristen unterhalten müssen. Wir alle erlebten genug Interessantes mit und bei der Seefahrt. Du an Land und ich an Bord.

Mein Berufsleben war voller Abwechslungen. Dauernd ergaben sich Änderungen, mit denen wir Seeleute konfrontiert wurden. Die meisten Neuerungen boten wenig Vorteile für uns. Der einzige Trost dabei war, dass es den Leuten an Land später auch so erging. Sowohl in den Fabriken, wie auch in den Büros.

Dass ich das alles miterleben konnte und fast schadensfrei überstand, verdanke ich vielen Zufällen und oft völlig fremden Menschen. Aber vor allem euch beiden. Für uns galt immer, gegebene Versprechen einzuhalten. Dabei soll es bleiben. Jetzt bin ich wieder an der Reihe. Diesmal um mich zu erinnern. Hoffentlich hast du genug Geduld zum Durchlesen. Und auch die richtige Brille dazu griffbereit.

Immer dein, ja wer wohl?

Im Winter 2012

Für immer dein…

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Früher liefen wir oft zu den Landungsbrücken, um Schiffe zu gucken.


Dort gab es so viel zu sehen. Bei all dem Betrieb auf der Elbe. Da fallen mir zuerst die Werften von gegenüber ein mit dem Arbeitslärm, der von dort herüber grüßte.


Wir konnten nur darüber staunen, dass die großen Schiffe in den Schwimmdocks im Trockenen standen und dabei ihre blank geputzten Propeller präsentierten. Dicht daneben stand der irre Kran der Stülcken-Werft.


Überall herrschte viel Betrieb, und die Werften beschäftigten damals fast 50.000 Leute, von denen die meisten vor und nach der Schicht mit den Barkassen und Fähren über die Elbe gebracht wurden, falls sie den Elbtunnel nicht benutzten.


An den Duckdalben lagen Schiffe, die mit viel Gestank und Staub herübergrüßten.


Onkel Rudi erklärte dann, die löschten Düngemittel, Fischmehl, Panzen oder anderes Stinkzeugs. Er konnte riechen, welche Ladung es war. Die Schiffe sahen oft recht verdreckt aus, und ich schwor mir damals, dass ich nie, nie, nie auf solchen Pötten fahren werde. Aber auf den Hafenschleppern auch nicht.

Manchmal zogen die Schlepper schöne Schiffe vorbei.


Viele davon hatten einen schwarzgemalten Rumpf und weiße Aufbauten. Man nannte sie Drei-Insel-Schiffe, weil ihre drei Aufbauten auf dem Hauptdeck standen. In der Mitte ragte ein großer Schornstein aus dem Kasten mit vielen Decks. Dort sollten die Kammern der Offiziere und einiger Passagiere sein, samt ihrer Messen und der Kombüse. Darunter, im Keller also, befand sich der Maschinenraum.


Der war nur zu ahnen, denn dort waren keine Bullaugen angebracht. Die vordere Insel wurde Back genannt, Dort war Platz für Werkstatt und Ausrüstung.


Die hintere wurde Poop genannt, wo sich Messe und Unterkünfte der Mannschaftsmitglieder befanden. Deshalb wurde diese Gegend vor dem Achtersteven auch das „Hotel zur Schraube“ genannt.

Das alles erklärte mir Onkel Rudi mit Geduld und Ausdauer. Auch versuchte er mir den Sinn für die vielen Masten und Ladebäume zwischen den Inseln zu erklären. Meist vergeblich, denn wir hatten doch genug Kräne im Hafen, die für das Laden und Löschen parat waren. So oder so. Es gab viel zu sehen und zu erklären. Dort fing eigentlich meine Seefahrtszeit an. Erinnerst du dich?

* * *

Ihr wolltet mir die Seefahrt immer ausreden. Dafür hattest du viele gute Sprüche, wie diesen: Der Ruf der Seeleute ist unter aller Sau. Dabei bräuchten wir euch beide. Die Sau, damit wir satt werden und die Seeleute, damit wir die Sau billig und gut würzen könnten.

In deiner Schublade hattest du eine Gewerkschaftszeitung mit einem für mich unterstrichenen Artikel, den du gerne und oft vorlast: In der BRD … kamen auf 22 Millionen Beschäftigte 6.300 tödliche Unfälle. In der Seeschifffahrt … bei 45.300 Beschäftigten 185 tödliche Unfälle. Damit liegt die Unfallquote in der Seeschifffahrt etwa 14mal so hoch wie an Land. Den Artikel habe ich noch heute. Von dem Thema wollte ich aber genauso wenig wissen wie Onkel Rudi. Der mokierte sich vor allem über das Kürzel „BRD“. Das müsse Deutschland heißen. Zu den Unfällen sagte er gar nichts. Er fuhr ja schon lange nicht mehr hinaus und hörte nur Lieder von Freddy und Shanties.


Das waren alte Arbeitslieder aus der Segelzeit und wurden für Touristen und Wehmut-Typen wieder aufgenommen, wie es Onkel Rudi geworden war – weil du es so solltest. Du schlaue Maus.

* * *

Seemannsschule

Das Angeblich so romantische Seemannsleben fing völlig unromantisch an.


Zuerst musste ein freier Platz in einer Seemannsschule gefunden werden. Schulen? – Ha! Es waren Internate, in denen man bordtauglich getrimmt wurde. Nach dem Wecken hatten wir dort nur wenige Minuten Zeit, um aus der Koje in die Strümpfe zu kommen. Dann wurde zum Appell gepfiffen. Die Schuhe gut poliert, die kurzen Haare brav gescheitelt, die Fingernägel überprüfbar clean, der Kamm vorzeigbar, auch sauber natürlich und, und, und.

Nach einigen Stunden Unterricht wurde die tägliche Arbeit eingeteilt: Einige durften Kartoffeln schälen, andere erhielten Order, die wichtigsten Räume zu fegen und zu feudeln. Die weniger Beliebten wurden für die Reinigung der Schlaf- und Essräume samt Klos eingeteilt, die Älteren durften draußen fegen. Die erlaubten Zeiteinheiten wurden mit der Trillerpfeife mitgeteilt.

Am Abend galt es, rechtzeitig ein Ei zu legen, um sich nicht später zum Klo vortasten zu müssen. Danach erfolgte Kammer und Spind-Kontrolle. Nachts wurde Wache geübt: Immer zwei Stunden. Auch das wurde kontrolliert. Kaum jemand überstand das strenge Ritual ohne Strafarbeiten. Und Ausgang? Der wurde erst nach einigen Wochen für kurze Zeit genehmigt, falls dem Wachhabenden keine der üblichen Gemeinheiten einfiel, wie Schuhe nochmal putzen oder neues Taschentuch holen oder Schnürsenkel wechseln oder Fingernägel noch mal bürsten und, und, und. Für die sogenannten Vergehen drohte Landgangs- oder Taschengeldsperre oder Schlimmeres. Für den Unterricht konnte man sich ein einziges Lehrbuch, das „Matrosen-BC“ der ÖTV-Gewerkschaft kaufen. Das gab es seit 1961. die Reeder als Lehrherren hatten so was nicht zu bieten. Geprüft wurde trotzdem, um dann nach drei Lehrjahren endlich Matrose werden zu können.

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Kümo-Fahrt

Kümo-Fahrt

Onkel Rudi empfahl mir damals, mit der Fahrt auf einem Kümo (Küstenmotorschiff) in der Nord- und Ostseefahrt anzufangen. Dort gab es Schiffsgrößen von 299, 434 oder 499 BRT, also reine Vermessungstonnen, für die allerlei behördliche Auflagen galten. Die BRT-Zahlen waren keine Tonnagezahlen, was die Laien nervös machte, wenn wir ihnen erklären wollten, dass z. B. ein 499er Schiff durchaus ca. 800 Tonnen Ladung transportieren konnte. Später wurde dieses Zahlengewirr noch unverständlicher, denn den schlauen Schiffbauern gelang es kontinuierlich, die BRT-Zahlen weiter zu beachten, aber die Tonnen der Ladefähigkeit nach oben zu verändern.


Meine dreijährige Lehrzeit erlebte ich also in der interessanten Kümo-Fahrt. Erst als Schiffsjunge und Jungmann, danach als Leichtmatrose. Es war eine wirklich gute Fahrzeit mit Fahrten von und nach Skandinavien, um von dort Rund- oder Schnittholz abzuholen. Sommer wie Winter.

Die kurzen Seereisen dauerten nur wenige Tage bis zum Erreichen des Kiel-Kanals. Von dort brauchten wir wieder nur einige Tage bis zum Löschhafen. Meist auf den britischen Inseln.

Während des Ladens und Löschens hatten wir einige Tage Liegezeit mit möglichem Landgang am Abend. Außer in den Häfen des Ostblocks wurde nachts nur selten gearbeitet. Unsere eigene Arbeitszeit blieb dadurch überschaubar. Dafür hatten wir das Schiff vor allem betriebsklar zu halten und mussten nur viel entrosten und konservieren. Die Beladung erfolgte durch die Schauerleute nach deren Arbeitsregeln. Einige Jahre vorher war das noch nicht so klar geregelt, als die Seeleute noch selbst stauen mussten. Jetzt mussten wir nur noch nach Lade-Ende die Ladung seefest sichern und laschen. Das klingt heute wie Ferienreisen? – Ach was! Wir hatten genug zu tun während dieser festgelegten Arbeitsstunden im Hafen. Auf See galt dann die 12-Stunden-Regel. Pro Tag.

Für dich konnte ich noch ein Foto von 1967 ausgraben: Das 499er Kümo MS „BEWA“ bei einer Reise von Skandinavien nach England mit Rohmasten für Telefon- oder E-Leitungen.


Die Decksladung (ca. 1/3 der Gesamtladung) musste mir vielerlei Ketten, Drähten und starken Spannschrauben seefest geschnürt, also gelascht werden. Zur Kontrolle und zum Nachzurren dieser Laschings waren auf See tagtäglich akrobatische Übungen nötig, denn die Hölzer waren verdammt glitschig und noch rutschiger im Winter, dank Schnee und Eis. Dort lernte ich auch die wichtigste Seemannsregel: Eine Hand fürs Schiff, die andere dir dich selbst.

* * *

Als du die wenigen Fotos mit dem Kümo und der Holzladung an Deck sahst, kräuselten sich deine kurzen Nasenflügel und der Kommentar war knapp: „Und dafür malocht ihr? Nur um diesen Kram über den Teich zu bringen? Wir verschifften beileibe nicht nur Holzstämme zu den Briten. Oft hatten wir Schnittholz, teilweise gebündelt, aber meistens lose, oder Grubenholz an Bord. Das Grubenholz war in üblichen Längen geschnitten und für Bergwerke bestimmt. Rundhölzer eben. Bei der anschließenden Rückfahrtwaren die Schiffe keinesfalls leer, sondern mussten mit dem Transport diverser Schüttgutladungen Geld verdienen. Zu den angenehmeren Ladungen zählte Getreide, für das nur wenige eingesackte Mengen zur Stabilisierung der oberen Schichten im Laderaum zur Verfügung standen, damit die Körner auf See bei der Schaukelei nicht nach einer Seite rieseln konnten. Die größte Menge war lose und wurde in die Laderäume geschüttet. Weniger angenehm waren Erze, Kohle und Koks. Hatten wir solche Landung an Bord, dann begann für uns das Saubermachen. Extra Geld gab es dafür nicht. Koks zählte für uns zur unerwünschten Ladung. Da Koks keine schwere Ladung war, wurde nach dem kompletten Füllen der Laderäume ein anderer Teil an Deck geschüttet. Dafür mussten wir Käfige mit Kaninchendraht bauen, damit während der Reise möglichst wenig über Bord fiel. Einmal schwemmte sich die überkommende See einen Weg zu den mangelhaft abgedeckten Luken-Öffnungen, und das Schiff begann langsam immer tiefer zu sinken. Da kamen sehr ungemütliche Gedanken auf und wir schufteten alle, auch der Koch und die Maschinenleute, um so viel und so schnell wie möglich das dreckige Kokszeugs über Bord zu schaufeln.

Deine Gedanken zu verschiffender Ladung blieben leider bei den blitzenden weißen Bananenjägern hängen.


Schnelle Schiffe, in denen Bananen und anderes Obst bei eng begrenzten Temperaturen konstant gekühlt wurden, das sie aus den karibischen Häfen holten. Diese sauberen, aber langweiligen Ladungen interessierten mich ebenso wenig wie der Transport von bejahrten Leuten auf Kreuzfahrtschiffen.


Allein die Berichte und Preise für solche Luxusreisen sorgen bei mir für stickte Ablehnung. Das alles klang zu uninteressant, wie auch die Verschiffung von Erdöl oder anderen Flüssiggütern.


Mein Interesse galt mehr den bekannten Kisten und Kasten und anderen Waren, die es im Schiff wie in einem Gemischtwarenladen möglichst schnell und immer heil und komplett von verschiedenen Ländern zu genauso verschiedenen Bestimmungshäfen zu bringen galt. Bei solchen Reisen gab es eigentlich weder einen Beginn noch ein Ende der Reise. Überall wurde geladen und gelöscht. Die Laderäume waren sollten komplett leer. Die Beladung musste sorgfältig geplant werden und erforderte sorgfältige Berechnungen zugunsten von Schiff und Ladung, denn bei aller Fürsorge für die Waren war der entscheidende Punkt immer die Erhaltung der Schwimmfähigkeit des Schiffes. Damit dieses sogenannte Stückgut während der Reise nicht verrutschte oder sonst wie beschädigt werden konnte, war vor allem die Erfahrung der alten Fahrensleute wichtig, denn das Sichern der Ladung, genannt Laschen, war fast überall Sache der Besatzung. Wir mussten oft genug noch Tage nach Verlassen des Ladeplatzes mit Drähten, Leinen und Holz daran bauen, dass die von den Schauerleuten gestapelten Dinge seefest gesichert wurden. Das änderte sich erst mit Beginn des Containerzeitalters.

Wenn ich mich heute an die verschiedenen Arten von Ladungen erinnere, komme ich nie an ein Ende. Dafür fallen mir die vielen Vor- und Nacharbeiten ein, zu denen wir auch später als Nautiker geordert waren. Wenn dann trotz aller Arbeit und Sorgfalt (oft noch während der Reise) Ladung beschädigt wurde, mussten ellenlange Berichte geschrieben werden, dass der Schaden möglichst nicht dem Schiff angelastet werden konnte. Auch das erforderte neben viel Erfahrung oft allerlei Phantasie, wofür kaum jemand von uns je ausgebildet wurde.

Aber mit den heiklen Themen will ich dich, liebe Tante, heute nicht langweilen.

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Wenn du mal zu Besuch an Bord kamst, mochtest du unsere Mannschaftsklos nie recht leiden. Obwohl wir sie immer gut sauber hielten. Die Nasszellen waren Gemeinschaftsklos. Also keine Einzelklos wie die der Offiziere. Auf jeden Fall waren die Klos beleibte Rückzugsorte. Fast Idyllen. Es gab dort immer Lesestoff, wie die Mappe der Unfallverhütungsvorschriften (UVV), die am Schott hing, und viele abgegriffene Illustrierte. Manchmal auch Western.

Die Illustrierten mussten vor dem Anlaufen bestimmter Häfen komplett und gründlich entsorgt werden, da sie dort als angebliche Pornohefte verboten waren. Die dortigen Behörden kontrollierten das und schienen oft enttäuscht zu sein, wenn sie keine solchen Blätter fanden.

Später erhielten wir Betriebsanleitungen zum Thema Pinkeln und Kacken, als wir immer mehr internationale Crews an Bord hatten.


Doch das half auch nur wenig, denn die Klobrillen brachen weiterhin durch das Hockverhalten einiger Exoten mittendurch.

Bei dir zu Hause war das sowieso nicht vorgesehen. Nur lüften musste ich dort immer nach meiner Zigarette. Und Lesestoff? Nein! In deinem fast desinfizierten Klo war nichts Lesbares zu finden. Bei so viel Ungemütlichkeit blieb ich da nie lange Zeit.

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Darmowy fragment się skończył.

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