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Thomas Baier / Tobias Dänzer

Plautus in der Frühen Neuzeit

Narr Francke Attempto Verlag Tübingen

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© 2020 • Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG

Dischingerweg 5 • D-72070 Tübingen

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ISBN 978-3-8233-8323-9 (Print)

ISBN 978-3-8233-0216-2 (ePub)

Inhalt

  Vorwort

 1. Plautus-Philologie und EditionCamerario editore dei MenaechmiIl lavoro su B e l’edizione del 15301. Accordo tra B e l’edizione del 15302. Restauri suggeriti dai vestigia veteris scripturae3. Congetture dubbieProbabili ‘tracce’ del Camerario sui codici B e CAltri interventiIndicazione di atti e sceneTitoli correntiAnnotazioniBibliografiaCamerarius Camelarius1. The title explained; a proposition; the argumentum2. The Standard Account3. The Camels Described and Distinguished; Their Fate4. The Camels’ Origin5. Fabricius’ Letter of 15496. One Hump or Two?7. The Czeckered past of the Decurtatus8. Camerarius’ Confession9. ConclusionBibliographyThe Reception of Plautus’ Fragmentary Plays in the Scholarship of the Fifteenth to Seventeenth CenturyBibliographyEin Milchregen für die Schatten des UmbrersLiteraturverzeichnis

 2. Plautus-Philologie und TheaterDas Amphitruo-Supplement, oder: Dichter können auch ganz gut PhilologeLiteraturverzeichnisAd imitatione delli antiqui1. Aus dem Leben eines Pomponianischen Humanisten2. Phaedras Plautinische Studien3. Die römische Feiern von 1513LiteraturverzeichnisDie Funktion des Plautinischen in Nikodemus Frischlins Iulius redivivusFrischlins Umgang mit Plautus im Iulius redivivusDie didaktische Intention des Iulius redivivusKommentierung aktueller EreignisseLiteraturverzeichnis

 3. Plautinische PoetikDie Diskussion über Wesen und Wert der (Plautinischen) Komödie in lateinischen poetologischen Schriften zwischen 1350 und 1500Zu den spätantiken DramentheorienZur frühneuzeitlichen KomödientheorieFazitLiteraturverzeichnisAngelo Polizianos Rekonstruktion der antiken Komödie1. Die Rekonstruktion der Komödie: In Andriam Terenti2. Plautus in der Miscellaneorum centuria prima (1489)3. Der Menaechmi-PrologLiteraturverzeichnis

 4. Der moralische PlautusPlautinische und antiplautinische Argumentationsstrategien in Poggio Bracciolinis An seni sit uxor ducendaLiteraturverzeichnisPlautus in the Adagia and Correspondence of Erasmus of RotterdamBibliographyDas gedruckte Exemplar der Aulularia des Plautus (Straßburg, Johann Prüß, [1508]) und ein 1508 von Bonifacius Amerbach (1495–1562) annotierter SammelbandLiteraturverzeichnis

 5. Plautus und die KonfessionenI versi di Plauto nelle scuole dei GesuitiAppendiceBibliografiaIste se poetam iactatExpeditio polemico-poeticaRegnum poetarumIocus seriusJephtiasFazitLiteraturverzeichnisDer Reformator Martin Luther in den Pia hilaria des Jesuiten Angelinus GazaeusAnhang 1: Die Dämonenepisoden in den Pia hilaria des Angelinus GazaeusAnhang 2: Die beiden Texte mit Übersetzung und Kommentar1. Gazet, Luthers mitternächtliche Begegnung mit dem Teufel (Gazet 1657, 28–31)2. Gazet, Luthers Exorzismus (Gazet 1657, 90–93)3. Die Quellen zu Luthers ExorzimusLiteraturverzeichnisMit Plautus für Frieden und MonarchiePlautusverse in den PoliticaPlautusverse bei Bernegger und SchönbornerPlautusverse in weiteren tacitistischen SchriftenLiteraturverzeichnisVerzeichnis der Komödien des PlautusNamensverzeichnis

Vorwort

Als Nicolaus von Kues im Jahr 1429 eine Handschrift mit zwölf bis dato unbekannten Plautus-Komödien (den sog. codex Ursinianus) für Kardinal Giordano OrsiniOrsini, Giordano (Kardinal) nach Rom brachte und so die Zahl der erhaltenen Stücke auf 20 erweiterte, setzte eine intensive Phase frühneuzeitlicher Plautus-Rezeption ein. Die italienischen Humanisten nahmen sich der textkritischen Erschließung der Komödien an und sorgten für die Aufwertung des Plautus gegenüber dem im Mittelalter in sprachlicher wie moralischer Hinsicht bevorzugten Schulautor TerenzTerenz. Spätestens seit der 1472 veranstalteten editio princeps der Komödien durch Giorgio MerulaMerula, Giorgio wuchs das Interesse am älteren Komödiendichter auch im übrigen Europa, wo die Stücke Gegenstand zahlreicher lateinischer und vulgärsprachlicher Nachdichtungen, Bearbeitungen und Aufführungen wurden. Ein Markstein der Plautus-Philologie war etwa die von Joachim CamerariusCamerarius d.Ä., Joachim besorgte Gesamtausgabe, die 1552 bei Johannes HervagiusHervagius, Johannes in Basel erschien. Die schöpferische Auseinandersetzung mit der plautinischen Komödie bereitete den großen nationalsprachlichen Komödiendichtungen den Weg und begründete die überragende Bedeutung, die das Theater in der Frühen Neuzeit erlangte.

Die hier versammelten Beiträge sind aus dem 20. Neulateinischen Symposium NeoLatina hervorgegangen, das vom 28.–30. Juni 2018 an der Universität Würzburg stattfand. Sie umfassen drei Jahrhunderte humanistischer Arbeit am und mit dem Plautustext und zeichnen ein vielschichtiges Bild der Plautus-Rezeption in der Frühen Neuzeit. Die 16 Beiträge sind nach ihren inhaltlichen Schwerpunkten in fünf Sektionen gruppiert, die die frühneuzeitliche Beschäftigung mit dem Komödienautor thematisch abbilden.

In der Sektion (1) Plautus-Philologie und Edition wird die Textgeschichte und Erarbeitung verlässlicher Komödientexte durch frühneuzeitliche Gelehrte beleuchtet. Giorgia Bandini gibt einen detaillierten Einblick in die philologische Arbeit des Joachim CamerariusCamerarius d.Ä., Joachim d.Ä. und seine Verwendung des Codex B (Pal. lat. 1615, sog. vetus codex Camerarii) für die Erstellung der wichtigen 1530er Edition der MenaechmiMenaechmi. Der Beitrag von Michael Fontaine bietet eine neue Hypothese zu Herkunft, Identität und Besitzgeschichte des codex decurtatus (Pal. lat. 1613, auch alter codex Camerarii). Der Beitrag von Salvatore Monda widmet sich der philologischen Erschließungsgeschichte der fragmentarisch überlieferten Plautusstücke und stellt die Arbeit bedeutender Gelehrter wie Angelo PolizianoPoliziano, Angelo, Georg FabriciusFabricius, Georg, Joseph Justus ScaligerScaliger, Joseph Justus und Friedrich TaubmannTaubmann, Friedrich vor. Thorsten Burkard ediert und kommentiert ein Epigramm des Plautus-Herausgebers Friedrich TaubmannTaubmann, Friedrich, in dem dieser seine Verehrung für den Komödiendichter zum Ausdruck bringt.

Der Wechselwirkung von (2) Plautus-Philologie und Theater sind drei Beiträge gewidmet, die die Bearbeitung plautinischer Vorlagen für eigene (Nach)dichtungen und Aufführungen thematisieren. Ludwig Braun zeigt auf, wie der unbekannte Dichter des AmphitruoAmphitruo-Supplements bereits 1495 diejenigen Strukturparallelen des AmphitruoAmphitruo erkannt hat, auf die erst die Philologie des 19. Jahrhunderts aufmerksam wurde. Wie die plautinische Komödie in die renaissancezeitliche Festkultur Italiens eingegliedert werden konnte, erläutert Domenico Giordani am Beispiel des italienischen Humanisten Tommaso InghiramiInghirami, Tommaso, dessen philologische Studien insbesondere den Zwecken der szenischen Umsetzung dienten. Veronika Brandis und Magnus Ulrich Ferber arbeiten die vielschichtige Plautusrezeption in Nikodemus FrischlinsFrischlin, Nikodemus Komödie Iulius redivivusFrischlin, NikodemusIulius redivivus heraus, in dem die plautinische Komödie für didaktische, stilistische und invektivische Ziele funktionalisiert wird.

Zwei Beiträge widmen sich der (3) Plautinischen Poetik, d.h. der humanistischen Gewinnung einer antiken Komödientheorie aus dem plautinischen Textbestand. Stefan Feddern gibt einen Überblick über die Auseinandersetzung der italienischen Humanisten mit der Komödientheorie und den antiken sekundärliterarischen Quellen. Der Beitrag von Tobias Dänzer stellt dar, wie der Dichterphilologe Angelo PolizianoPoliziano, Angelo aus den antiken Quellen das aristotelische Komödienbuch zu rekonstruieren versuchte und die gewonnenen Erkenntnisse zu plautinischer Textkonstitution und Nachdichtung nutzte.

Dass Plautus trotz seiner Frivolität sittlich gelesen werden konnte, belegt die Sektion (4) Der moralische Plautus. Hartmut Wulfram zeigt, wie PoggioBracciolini, Poggio BraccioliniBracciolini, Poggio im Dialog An seniBracciolini, PoggioAn seni sit uxor ducenda sit uxor ducendaBracciolini, PoggioAn seni sit uxor ducenda ein literarisches Spiel mit den Typen der plautinischen Komödie treibt, um seine späte Heirat mit einer jungen Frau vor seinen gelehrten Freunden zu rechtfertigen. Anhand des Umgangs mit Plautuszitaten in den AdagiaErasmus von RotterdamAdagia und den Briefen des ErasmusErasmus von Rotterdam von Rotterdam zeigt Martin Dinter, wie Plautus einerseits durch Zensur anstößiger Sentenzen zur moralischen Autorität aufgewertet und wie andererseits die Kenntnis plautinischer Sentenzen zum intellektuellen Erkennungszeichen der Gelehrtenkommunikation wurde. Wie Plautus in der Schlettstädter Lateinschule mit moralisch-pädagogischer Brille gelesen wurde, erläutert James Hirstein anhand der Annotationen des Schülers BonifaciusAmerbach, Bonifacius AmerbachAmerbach, Bonifacius zu einem Unterrichtswerk, das die plautinische Komödie für eine christliche Erziehung nutzbar macht.

Die abschließende Sektion (5) Plautus und die Konfessionen beleuchtet die ambivalente Rolle, die die Komödien im Umfeld religiöser Einrichtungen, insbesondere des Jesuitenordens, und zum Austrag politisch-konfessioneller Rivalitäten spielten. Renato Raffaelli legt am Beispiel der ProsodieRiccioli, GiambattistaProsodia Bononiensis des Jesuiten Giambattista RiccioliRiccioli, Giambattista dar, wie das entlegene plautinische Vokabular prosodisch und linguistisch erschlossen und für den praktischen Gebrauch aufbereitet wurde. Moralische und sprachliche Vorbehalte der Jesuiten gegen Plautus zeigt Caroline Dänzer anhand des Dichters Jakob BaldeBalde, Jakob, der auf die plautinischen Komödien vor allem zurückgriff, um einfache Komik zu erzeugen. Thomas Gärtner macht deutlich, wie der Jesuit Angelin GazetGazet, Angelin in den Pia hilariaGazet, AngelinPia hilaria, aus denen zwei Stücke ediert und kommentiert werden, plautinische Sprache und Motivik zur Verunglimpfung LuthersLuther, Martin einsetzt. Schließlich weist Gabriel Siemoneit nach, wie Plautus durch die PoliticaLipsius, JustusPolitica des flämischen Gelehrten Justus LipsiusLipsius, Justus zu einem bevorzugten Wortgeber protestantischer politischer Literatur wurde.

Die thematisch breite Ausrichtung des vorliegenden Bands beschreibt den Weg von der philologischen Aufarbeitung der plautinischen Komödien über ihren Einsatz auf der Bühne, ihre Bedeutung für Schule, Literatur und Wissenschaft bis hin zur religiösen und politischen Instrumentalisierung. Der Band möge Interesse wecken für die hier behandelten Autoren, den Blick schärfen für ein vernachlässigtes Rezeptionskapitel in der frühen Neuzeit und zu weiterer Forschung anregen.

Großen Dank schulden die Herausgeber der Fritz Thyssen-Stiftung für Wissenschaftsförderung, die das Würzburger Symposium in großzügiger Weise unterstützt hat. Dank gebührt der Stiftung Pegasus Limited, St. Gallen, für einen namhaften Druckkostenzuschuss sowie dem Ludwig Boltzmann Institut für Neulateinische Studien in Innsbruck. Ferner danken wir dem Narr Francke Attempto-Verlag und seinem Lektor Tillmann Bub für die freundliche Zusammenarbeit.


Würzburg, im Juni 2020 T.B., T.D.

1. Plautus-Philologie und Edition
Camerario editore dei Menaechmi

Giorgia Bandini (Urbino)

MenaechmiCamerarius d.Ä., JoachimNel 1552, fatto molto importante per gli studi su Plauto, esce a Basilea, per Ioannem Hervagium, quella che si può considerare l’edizione più significativa del Cinquecento, a cura del filologo e umanista tedesco Joachimus CamerariusCamerarius d.Ä., Joachim.1 La rilevanza di questo testo delle venti commedie diligente cura et singulari studio Ioachimi Camerarii Pabeperg. emendatius nunc quam ante unquam ab ullo editae, così si legge nel frontespizio, sta nel fatto che CamerarioCamerarius d.Ä., Joachim si basa per la prima volta su due codici fondamentali della tradizione plautina da lui, per così dire, riscoperti: il Pal. lat. 1615, indicato negli apparati come B e anche detto, per l’appunto, vetus codex Camerarii, contenente il corpus plautino completo, e il Pal. lat. 1613, noto come C, l’alter codex Camerarii o decurtatus, con solo le ‘dodici’ commedie.2

I due codici sono citati per la prima volta insieme nell’introduzione all’edizione del 1552, dove il filologo dichiara di avere adminicula duorum librorum, veterum quidem illorum, sed quos librariorum inscitia et futilitas foede depravasset.3 Va detto che nell’Epistola nuncupatoria dell’edizione parziale uscita a Lipsia nel 1545 – poi ristampata nell’edizione del 1552 – CamerarioCamerarius d.Ä., Joachim cita il solo codice B; scrive infatti: anni iam sunt XX cum nactus fui exemplum Plautinum scriptum, sane vetus.4 Questo fa pensare che l’umanista già dalla metà degli anni venti del Cinquecento fosse in possesso di B e che abbia invece avuto tra le mani il codice C solo dopo il 1545.5

Ma che importanza CamerarioCamerarius d.Ä., Joachim effettivamente diede a questi codici e come li impiegò? Si cercherà di rispondere a questa domanda circoscrivendo il campo d’indagine ai MenaechmiMenaechmi – probabilmente la prima commedia da cui il filologo ha iniziato il suo innovativo lavoro testuale su Plauto – e analizzando due differenti generi di ‘segni’: quelli che CamerarioCamerarius d.Ä., Joachim ha posto in una sua edizione della commedia del 1530 e quelli che – forse – ha lasciato sugli stessi B e C.6

Il lavoro su B e l’edizione del 1530

Si può infatti rintracciare una testimonianza della consultazione del codice B nel primo lavoro plautino del filologo, un’edizione di due sole commedie, MenaechmiMenaechmi e MostellariaMostellaria, uscita a Norimberga nel 15301 – il codice C, come si è detto, non è ancora in suo possesso. Al proposito, nell’epistola prefatoria, CamerarioCamerarius d.Ä., Joachim fornisce utili infomazioni sul suo metodo di lavoro:

Ioachimus CamerariusCamerarius d.Ä., Joachim studiosis bonarum literarum, salutem.

In vestram utilitatem Plautinas hoc tempore fabulas MenaechmosMenaechmi et MostellariamMostellaria evulgavimus, quasi exhibentes specimen vobis industriae et operae nostrae, quam diu iam sumimus in auctoris huius Comoediis, quae reliquae mansere ἀναμφιβόλως. In quibus, quid alii fecerint pudet pigetque dicere, eiusmodi enim facinora sunt, quae cum laude memorari nequeant, nostrum autem ingenium a criminationibus semper abhorruit. Neque ego nostra aliorum repraehensione nobis probari uelim, sed suo merito, si quod illud fuerit, aut sane improbari si hoc nullum sit, sed cum gratitudine tamen erga nostrum studium vestra, et venia illorum qui his meliora protulerint. Pleraque autem omnia in hoc exemplo nostro discrepantia ab antevulgatis codicibus, nacti uetustum codicem, secundum illius scripturam exarauimus, qui sic ubi fuit, ut fieri non potuit, quin esset, interpolatus detersusve aut mendosus librarii vitio, nostrum iudicium necessario secuti, mutavimus sane nonnulla, ita ut quicque intellegi optime posse et maxime consentaneum argumento et stylo autoris uisum est. Ceterum insignivimus admodum studiose omnes locos diversos a priori lectione, ne cui a nobis imponeretur. Odi enim semper istos temerarios mutatores, qui quae ipsi, fere indocti, non intelligunt, sic deformant ut neque qualia fuerint omnino, neque qualia sint saepe appareat. Vbicumque igitur cernetis hoc signum α scietis eam scriptionem in antiquo codice nos reperisse. Vbi vero hoc * secutos nos quasi vestigia veteris scripturae reposuisse aliquid priscae lectionis. Hoc vero >-> ostendet de tota veritate dubitationem. Non tamen his in omni varietate usi sumus, nam illorum crebritas nimiam offensionem fuerat habitura, siquidem et illis impudentium mutationum et librarii quoque erratorum correctionibus, notas apponere voluissemus. Fecimus igitur in praecipuis tantum et notabilibus locis, quomodo si semper factum esset minus haberemus depravatorum codicum. Ego cum eruditione et ingenio meo non multum possim, sane non nihil, ut spero, fide et sedulitate mea vobis prodero, Valete καὶ διὰ καρτερεῖτε φιλομαθοῦντες. E Norico Idibus Martii.

Lo studioso dichiara esplicitamente di aver seguito il vetustum codicem – intervenendo dove questo fosse interpolatus detersusve aut mendosus librarii vitio2 – e di aver posto dei segni ai margini dell’edizione, in praecipuis tantum et notabilibus locis:3

 α per le lezioni dell’antico manoscritto accolte nel testo,

 asterisco per lezioni non presenti in B, così come sono, ma ricostruibili, e ricostruite dal CamerarioCamerarius d.Ä., Joachim, sulla base, diremmo noi, di criteri paleografici,

 altro simbolo per gli interventi più dubbiosi.

Quello che segue è il risultato di un’indagine analitica sull’edizione dei MenaechmiMenaechmi del 1530 per cercare di ricostruire il modus operandi e il lavoro di controllo e di riflessione dell’umanista su B.

Nel suddividere il materiale raccolto, seguo scrupolosamente i criteri enunciati dallo stesso CamerarioCamerarius d.Ä., Joachim:

1. accordo tra manoscritto ed edizione;

2. ‘restauri’ legati alla lettura del codice;

3. congetture dubbie.

Si riportano i dati dello spoglio effettuato presentando i passi segnalati da CamerarioCamerarius d.Ä., Joachim secondo il testo dell’edizione dei MenaechmiMenaechmi da me curata4 – e corredati da un apparato positivo, circoscritto alla lezione trattata, con le eventuali concordanze. Oltre al confronto sistematico tra l’edizione del ‘30 (Camerariusa) e il codice B,5 sono state tenute presenti le più importanti edizioni precedenti presumibilmente note allo studioso almeno in parte6 – segnalate solo dove si discostino dall’accordo della tradizione editoriale precedente (accordo che viene considerato implicito quando vi è l’indicazione del solo MerulaMerula, Giorgio).7 Sono state inoltre consultate le edizioni successive della commedia ad opera dello stesso CamerarioCamerarius d.Ä., Joachim, anche in questo caso indicate solo quando differiscano da quella del ‘30.8 Infine, per dare al lettore un quadro più completo, sono citati – quando presentino lezioni degne di nota, che si discostino dal testo della tradizione editoriale successiva – il codice C, se pur non ancora utilizzato dal filologo, e altri testimoni per ovvie ragioni a lui non noti, il Vat. lat. 3870 (D),9 il palinsesto Ambrosiano (A) quando ne sia possibile la lettura.10

1. Accordo tra B e l’edizione del 1530

arg. 6 Circum omnis oras. post Epidamnum deuenit

versum habent B Camerariusa1 : om. CD MerulaMerula, Giorgio sed Circum et(cetera) add. in marg. manus Camerarii in C

23 ego illos non uidi, ne quis uostrum censeat

versum habent B Camerariusa : om. CD Merula Merula, Giorgio

uostrum censeat B : me censeat Camerariusa uerum add. in marg. alia manus in B2

32 Epidamniensis quidam ibi mercator fuit

Epidamniensis BCD ScutariusScutarius, Eugenius Camerariusa : Epidamnensis MerulaMerula, Giorgio3 cf. 33

33 is puerum tollit auehitque † Epidamnium

epidamnium BC Camerariusa4 : epidamnum D MerulaMerula, Giorgio cf. 32

44 et ipsus eodem est auus uocatus nomine

auus BC auos Camerariusa : om. D MerulaMerula, Giorgio

62 eumque heredem fecit, quom ipse obiit diem

quom Pius : quam B1CD MerulaMerula, Giorgio quum Pylades qua B3 Camerariusa diem B1CD MerulaMerula, Giorgio : die B3 Camerariusa

65 rapidus raptori pueri subduxit pedes

rapidus BC Camerariusa5 rapiđ D : rapide MerulaMerula, Giorgio

75–76 modo hic habitat leno, modo adulescens, modo senex,

pauper, mendicos, rex, parasitus, hariolus

versus habent BCD Camerariusa : om. Merula Merula, Giorgio 6

86 aut lapide excutiunt clauom. nugae sunt eae

eae BCD Camerariusa : hae MerulaMerula, Giorgio merae Pylades

90 dum tu illi quod edit et quod potet praebeas

edit B1 CamerariusCamerarius d.Ä., Joachim : edat B3CD MerulaMerula, Giorgio Camerariusa7

110 ni mala, ni stulta sies

sis (sc. sies) BC Serv. ad Aen. III 686 Don. ad Eun. 328 Camerariusa8 : om. D MerulaMerula, Giorgio

186 ER. hodie id fiet. ME. in eo uterque proelio potabimus

proelio ScaligerScaliger, Joseph Justus : pro ilio BCD1 Camerariusa9 pro illo D4G

209 atque aliquid scitamentorum de foro obsonarier

scitamentorum A : sit amentorum B1CD Camerariusa10 sit omentorum B2 versum om. Merula Merula, Giorgio sitomentorum Pylades

210 glandionidam suillam, laridum pernonidam

pernonidam A : pernonidem B Camerariusa per non idem CD1 pernam idem D4 pernam itidem MerulaMerula, Giorgio

288 nunc opsonatu redeo. ME. responde mihi

opsonatu redeo B obsonatu redeo Camerariusa : ipso naturae deo CD MerulaMerula, Giorgio

334 tua uerba experior esse. MES. obseruato modo

experior esse Lipsius Lipsius, Justus Ant. 61 : exteriores se B1CD exterior esse B3 Camerariusa exterior sis MerulaMerula, Giorgio

361 animule mei, mi mira uidentur

animule mei B1CD : animule mi Bc Pylades Camerariusa lineola in C11 anime Merula Merula, Giorgio mi mira uidentur BCD Scutarius Scutarius, Eugenius Camerariusa : cur uideo Merula Merula, Giorgio Menaechme cur uideo Pylades

409/410 ubi rex Agathocles regnator fuit et iterum Pintia

Pintia GronoviusGronovius, Johann Friedrich : pinthia BCD Merula Merula, Giorgio Pynthia Pylades Panthia Camerariusa12

411 tertium Liparo, qui in morte regnum Hieroni tradidit

Liparo BCD Camerariusa : Lyparo Merula Merula, Giorgio Olympia Pylades

412 nunc Hiero est? ME. haud falsa, mulier, praedicas. MES. pro iuppiter

hiero est B Camerariusa : hiero es C heroes D Merula Merula, Giorgio Heroas Pylades

449 ubi ego dum | hieto, Menaechmus se subterduxit mihi

hieto B : mihi CD lineola in C om. Merula Merula, Giorgio haereo Pylades Camerariusa

524 Menaechme, amare ait te multum Erotium

Menaechme B Scutarius Scutarius, Eugenius Camerariusa enaech me D1 : Menaech me Dr enaedime C Menechine MerulaMerula, Giorgio

563 pallam ad phrigionem cum corona | ebrius

ebrius B Camerariusa : om. CD MerulaMerula, Giorgio ornatus hinc Pylades

590 apud aedilis pro eius factis plurumisque pessumisque

pro eius AB3 : proeliis B1 ut vid. CD Merula Merula, Giorgio praeliis Pylades hinc ebrius Camerariusa

621 responsant? eloquere. impune non erit. MA. nugas agis

responsant? eloquere Camerariusa13 : responde ante loquere B1 responsanti loquere B3 respons ante loquere CD1 responsa aut loquere MerulaMerula, Giorgio

625 ME. non edepol deliqui quicquam. MA. em rursum nunc nugas agis

versum habent BCD Camerariusa : om. Merula Merula, Giorgio

629 post ante aedis cum corona me derideto ebrius

corona me derideto B3 Camerariusa : coronam deri deto B1 coronam ederi deto CD corona hederae MerulaMerula, Giorgio

675 ER. quis hic me quaerit? ME. sibi inimicus magis quam | aetati tuae

inimicus BC Camerariusa : inimicias D inimicitias MerulaMerula, Giorgio

715 Graii esse praedicabant? MA. non equidem scio

graii esse D4 Camerariusa graiiesse BCD1 : Graeci esse MerulaMerula, Giorgio

723 an sis abitura a tuo uiro? an mos hic ita est

an mos B3 Camerariusa : annos B1CD an non Merula Merula, Giorgio an non mos Pylades

724 peregrino ut aduenienti narrent fabulas?

narrent BcC Camerariusa : inarrent B1 narraent D narrat MerulaMerula, Giorgio

744 quem tu | hominem <med> arbitrere, nescio

nulla nota personae BCD Camerariusa14 : nescio dat Mulieri MerulaMerula, Giorgio

745 ego te simitu noui cum Porthaone

simitu Camerariusa15 : si me tu B lineola in B sime non tu CD porthaone BC lineola in B : perthaones D perthaones Merula Merula, Giorgio parthaones Pylades parthaone Camerariusa

814 hanc domo ab se surrupuisse atque abstulisse deierat

deierat Camerariusa16 : delurat B1CD1 deiurat Bc delirat D4 MerulaMerula, Giorgio

846 prius quam turbarum quid faciat amplius. ME. enim haereo

hereo (sc. haereo) D4 Merula Merula, Giorgio : uero B3 Camerariusa B1 non legitur ereo CD1 lineola in C

848 pugnis me uotas in huius ore quicquam parcere

me BCD Camerariusa : nota MV in MerulaMerula, Giorgio

849 nei a meis oculis abscedat in malam magnam crucem

meis B1 Camerariusa : his B3 Merula miis CD1 is D3 Merula, Giorgio

853 ME. haud male | illanc amoui; nunc hunc impurissimum

amoui nunc B Camerariusa : amo uinum CD1 lineola in C amo uirum D3Merula

935 SEN. immo Nestor nunc quidem est de uerbis, praeut dudum fuit

immo nestor BD : immo nester C modestior MerulaMerula, Giorgio immo modestior Camerariusa17

953 MED. proinde ut insanire uideo, quattuor, nihilo minus

ut B Pius Pylades Camerariusa : ui D1C MerulaMerula, Giorgio exp. D4

963 quid ego nunc faciam? domum ire cupio : | uxor non sinit

uxor BCD MerulaMerula, Giorgio : sed uxor Pylades at uxor Camerariusa hiatus vitandi causa18

987 ita uenio aduersum. nunc fores pultabo, adesse ut me sciat

ita BCD MerulaMerula, Giorgio Camerariusa : om. Pylades

988 †neque utrum† ex hoc saltu damni saluom ut educam foras

utrum BCD Camerariusa : meum Merula Merula, Giorgio versum om. Pylades

1010 numquam te patiar perire, me perirest aequius

me perire est aequius Camerariusa praeeunte Saraceno (me perire citius) : me derideres te cuius B me derires te cuius CD lineola in C mederi te cuius Merula Merula, Giorgio me perire satius est Pylades19

1017 pecte pugnis. MES. agite abite, fugite hinc in malam crucem

pecte BCD Camerariusa : plecte MerulaMerula, Giorgio

1059 mepte potius fieri seruom, quam te umquam emittam manu

mepte B3 Camerariusa : mente B1 meapte CD me a te MerulaMerula, Giorgio

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9783823302162
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