Czytaj książkę: «Ökologische Landwirtschaft», strona 8

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Aus diesen Gründen ist es für einen optimalen Wasserhaushalt des Bodens essentiell, dass ein hoher Anteil an Mittelporen vorhanden ist. Gleichzeitig ist aber auch ein ausreichender Grobporenanteil wichtig, um eine rasche Infiltration von Niederschlägen zu gewährleisten. Andernfalls würden die Niederschläge vermehrt oberflächlich abfließen und es käme verstärkt zu Bodenabtrag. In dem Maße, wie das Wasser aus Grobporen wieder abfließt, füllen sich diese wieder mit Luft. Ein ausreichender Anteil an luftgefüllten Poren ist sowohl für den Gasaustausch der Pflanzenwurzel, als auch für die mikrobiellen Umsetzungsprozesse im Boden wichtig. Darüber hinaus erwärmt sich ein gut durchlüfteter Boden besser, was sowohl für die Keimung von Pflanzen, als auch für mikro­bielle Umsetzungsprozesse wichtig ist.

Die Bodenbearbeitung nimmt starken Einfluss auf die Verteilung der Porengrößen. Eine Lockerung des Bodens geht in der Regel mit einer Erhöhung des Grobporenanteils einher. Um eine ausreichende Wasserverfügbarkeit sicherzustellen, insbesondere für die keimende Saat, ist es daher oft sinnvoll, einen gelockerten Boden direkt unterhalb des Saathorizontes wieder (leicht) rückzuverfestigen. So wird der kapillare Wasseranschluss für die Keimpflanze gewährleistet. Die Deckschicht über dem Saathorizont sollte dagegen möglichst locker und gut durchlüftet sein, um eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Saat sicherzustellen und die Erwärmung des Bodens zu begünstigen. Die Bodenbearbeitung kann auch helfen, die Verdunstung aus dem Boden durch Brechen von Bodenkapillaren zu verringern.

Die Porengrößenverteilung wird auch von den Eigenschaften der festen Bodenbestandteile beeinflusst. Insbesondere ist hier die Stabilität der Bodenkrümel, der sog. Aggregate, zu nennen. Zerfallen Bodenaggregate bei Einwirkung von Wasser, so werden die Poren mit dem sich auflösenden Material verfüllt. Dieser Prozess wird als Verschlämmung bezeichnet und ist vor allem wegen des damit einhergehenden Mangels an Bodenluft für das Pflanzenwachstum ungünstig. Die Aggregatstabilität wird durch Pilzhyphen und Bakterienschleime gefördert. Auch ein hoher Gehalt an organischer Bodensubstanz führt zu stabilen Krümeln. Insofern als die Bodenbearbeitung durch Belüftung den Abbau organischer Bodensubstanz fördern kann, nimmt sie indirekt und längerfristig auch auf die Stabilität der Bodenaggregate Einfluss.

Wie dargestellt hat die Bodenbearbeitung über die Beeinflussung der Porengrößen im Boden direkte und indirekte Wirkungen auf den Wasser-, Luft- und Temperaturhaushalt des Bodens. Umgekehrt ist auch die Bodenbearbeitung selbst stark vom Wassergehalt des Bodens abhängig. Trockener Boden ist von fester Konsistenz; er ist hart und klutig, d. h. die (großen) Bodenaggregate lassen sich nur sehr schwer auseinanderbrechen. Feuchter Boden hat eine halbfeste Konsistenz, er ist weich und krümelig. Steigt der Wassergehalt noch weiter, so erreicht der Boden eine weiche bis fließende Konsistenz, er quillt und wird klebrig. Aus diesen Eigenschaften leitet sich über a) die Verdichtbarkeit, b) den Widerstand gegenüber Bearbeitung und c) die Befahrbarkeit summarisch die Be­arbeitbarkeit des Bodens ab. Trockener Boden hat eine geringe Verdichtbarkeit und eine gute Befahrbarkeit, ist jedoch wegen seines hohen Bearbeitungswiderstandes insgesamt schlecht zu bearbeiten. Leicht feuchter Boden setzt demgegenüber der Bearbeitung in der Regel den geringsten Widerstand entgegen. Er zeichnet sich durch eine mittlere Befahrbarkeit und Verdichtbarkeit aus. In diesem Zustand ist die Bearbeitbarkeit optimal. Sehr feuchter Boden ist dagegen stark verdichtbar und schlecht oder gar nicht befahrbar. Zwar ist der Widerstand gegenüber Bearbeitung nur moderat, insgesamt sind aber die Schäden durch eine Bodenbearbeitung bei einem sehr feuchten oder nassen Boden groß.

Die Wassersättigung entscheidet allerdings nicht alleine über die Bearbeitbarkeit des Bodens. Insbesondere spielt die Bodenart eine stark modifizierende Rolle. Die Bodenart bestimmt sich aus der Korngrößenverteilung der mineralischen Bestandteile, insbesondere von Sand (Durchmesser von 0,063–2 mm), Schluff (0,002–0,063 mm) und Ton (< 0,002 mm). Ein Boden mit hohem Tongehalt setzt in trockenem Zustand der Bearbeitung einen sehr großen Widerstand entgegen, wird jedoch bereits bei geringfügiger Befeuchtung in der Konsistenz so weich, dass die Befahrbarkeit stark abnimmt und die Gefahr von Schadverdichtungen zunimmt. Daher spricht man bei diesen Böden auch von Minutenböden, da die Zeitfenster für eine mögliche Bodenbearbeitung extrem eng sein können. Auf sehr tonreichen bzw. durch hohen Grundwasserstand ständig feuchten Böden ist es daher oft die einzige Option, auf Bodenbearbeitung ganz zu verzichten und das Land als Dauergrünland zu nutzen. Böden mit hohem Sandanteil haben dagegen ein weites Bearbeitungsfenster hinsichtlich des Bodenwassergehaltes.

Um den physikalischen Zustand des Bodens zu beschreiben, werden neben der Porengrößenverteilung und der Aggregatstabilität häufig noch zwei weitere Merkmale verwendet, nämlich die Trockenrohdichte und der Penetrationswiderstand. Die Trockenrohdichte beschreibt die Dichte eines Bodens, d. h. das Verhältnis von Masse zu Volumen in wasserfreiem Zustand. Mit einem Stechzylinder eines definierten Volumens wird ein ungestörtes Stück Boden aus dem Bodenkörper entnommen, getrocknet und dann gewogen. Je dichter ein Boden ist, desto geringer ist relativ betrachtet das Gesamtporenvolumen. Gleichzeitig ist bei dichten Böden auch die Verteilung der Porengrößen hin zu geringeren Durchmessern verschoben. Typische Werte für die Trockenrohdichte schwanken in Ackerböden zwischen 1,2 und 1,8, Extremwerte können allerdings auch darunter bzw. darüber liegen. Tendenziell haben Sandböden höhere Trockenrohdichten als fruchtbare Lössböden.

Eine Verdichtung des Bodens kann durch Überfahrten mit schweren Maschinen erfolgen (Wild et al., 2011). Beeinträchtigen solche Verdichtungen das Pflanzenwachstum, so spricht man von Schadverdichtungen. Ein wichtiges Ziel der Bodenbearbeitung ist es, die Verdichtungen des Bodens aufzulockern. Allerdings kann die Bodenbearbeitung selbst auch zu Verdichtungen führen. Insbesondere entsteht direkt unterhalb der Bearbeitungstiefe eine verdichtete Zone. Lässt sich diese auf den Einsatz des Pfluges zurückführen, wird diese Verdichtungszone als Pflugsohle bezeichnet. Neben den durch Bewirtschaftung entstandenen Verdichtungen des Bodens gibt es auch eine natürliche Tendenz des Bodens sich durch Sackung zu verdichten. Dies ist vor allem nach einer Lockerung durch Bodenbearbeitung zu beobachten. Eine natürliche Sackung des Bodens nach Bodenbearbeitung ist durchaus erwünscht, wenn eine Überlockerung eine ungünstige Porengrößenverteilung erzeugt hat. Umgekehrt kann eine Bodenverdichtung sich auch durch zwei physikalische Prozesse über die Zeit vermindern. Erstens sind Tonmineralien in der Lage, sich bei Wasserzugabe durch Quellung auszudehnen; bei Trocknung erfolgt umgekehrt eine Schrumpfung. Schwankender Wassergehalt des Bodens hat daher auf tonreichen Böden eine natürliche Lockerung zur Folge. Sand dagegen hat keine Fähigkeit zur Quellung. Daher können sich Sandböden von Verdichtungen nicht leicht erholen. Zweitens können auch die Ausdehnung von Wasser beim Gefrieren und die anschließende Volumenabnahme zu einem Auflösen von Bodenverdichtungen führen.

Eng mit der Trockenrohdichte des Bodens ist auch der Penetrationswiderstand verbunden, welcher auch als Durchdringungswiderstand oder Eindringwiderstand bezeichnet wird. Er wird gemessen, indem eine Metallstange mit kegelförmiger Spitze definierten Durchmessers in den Boden gedrückt wird. Dabei kann der dem Vortrieb entgegenwirkende Widerstand in Mega-Pascal (MPa) gemessen werden. Typische Werte des Penetrationswiderstandes für Ackerböden schwanken je nach Bodentiefe, Bodenart und Bodenfeuchte zwischen ca. 1 und ca. 5 MPa. Eine Pflugsohle lässt sich durch das Tiefenprofil des Penetrationswiderstandes gut charakterisieren (Abb. 1.14). So ist z. B. bei 30 cm Pflugtiefe der Widerstand in den oberen ca. 10–20 cm gering. Er nimmt dann bis zur Tiefe von ca. 30 cm stark zu, und darunter wieder allmählich ab. Bei stark erhöhtem Penetrationswiderstand wird das Wachstum von Pflanzenwurzeln sowie die Aktivität von Regenwürmern beeinträchtigt. Umgekehrt können eine intensive Durchwurzelung mit tiefwurzelnden Pflanzen und eine hohe Aktivität v. a. tiefgrabender Regenwürmer dazu beitragen, Verdichtungen im Boden allmählich aufzulösen und den Penetrationswiderstand zu vermindern.


Abb. 1.14 Penetrationswiderstand des Bodens an einem Beispielmesspunkt auf einem ökologisch bewirtschafteten Acker, Messung mit Penetrologger auf tiefgründigem, schluffigem Boden (Schmidt et al., 2015)

Praxisentscheidungen darüber, welche Art und Intensität der Bodenbearbeitung günstig sind, folgen nicht nur naturwissenschaftlich erfassbaren Zusammenhängen. Darüber hinaus werden sie beeinflusst von gesetzlichen Vorgaben und Rahmenbedingungen. So spricht das Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) die landwirtschaftliche Bodennutzung im § 17 mit dem Begriff der guten fachlichen Praxis an. Ihr Ziel ist „die nachhaltige Sicherung der Bodenfruchtbarkeit und Leistungsfähigkeit des Bodens als natürliche Ressource“. Dazu gehören insbesondere eine standortangepasste Bodenbearbeitung, die Erhaltung und Verbesserung der Bodenstruktur, das Vermeiden von Bodenverdichtungen und Bodenabtrag, die Förderung der biologischen Aktivität des Bodens sowie die Erhaltung eines standorttypischen Humusgehaltes.

Näher geregelt werden diese Vorgaben in der „Verordnung über die Grundsätze der Erhaltung landwirtschaftlicher Fläche in einem guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand“. In dieser Verordnung wird z. B. in § 2 zur Erosionsvermeidung festgelegt, dass vom 1. Dezember bis zum 15. Februar mindestens 40 % der Fläche nicht gepflügt werden darf, es sein denn, es ist bis zum 1. Dezember bestellt. Allerdings wird den Bundesländern zugestanden, davon abweichende Regelungen vorzunehmen.

Funktionen der Bodenbearbeitung

Die Aufgabe der Bodenbearbeitung ist es, den Boden optimal für die Aussaat und den Aufwuchs der Feldfrüchte vorzubereiten. Dies wird durch mechanische Eingriffe erreicht, die den Boden lockern oder rückverfestigen, ihn wenden und mischen. Damit werden die Anteile von Luft und Wasser im Boden gesteuert, welche für die Wachstumsbedingungen der Pflanzen und die Lebensbedingungen der Bodenorganismen entscheidend sind. Neben der Vorbereitung des Saatbetts und der Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen, hat die Bodenbearbeitung noch weitere Funktionen. Sie arbeitet (organische) Düngemittel in den Boden ein, trägt zur Beikrautkontrolle bei und hilft, Schädlinge und Krankheitserreger zu regulieren. Je nach Funktion und Bearbeitungstiefe werden zwei Formen der Bodenbearbeitung unterschieden: Die Primär- und die Sekundärbodenbearbeitung.

Die Primärbodenbearbeitung heißt auch Grundbodenbearbeitung und findet in der Regel bis zu einer Tiefe von ca. 15–30 cm statt. Ihre Funktion ist das Lockern des Bodens und das Aufbrechen von etwaigen Verdichtungen. Gleichzeitig dient die Grundbodenbearbeitung dazu, sowohl Pflanzenrückstände als auch organische Düngemittel oder Kalk in den Boden einzumischen und gleichmäßig zu verteilen.

Auch die Beikrautregulierung erfolgt im Zuge der Grundbodenbe­arbeitung. Beikräuter, die im Laufe der Vegetationsperiode zur Samenreife gelangt sind, haben ihre Samen auf der Bodenoberfläche verteilt. Die meisten annuellen Beikrautarten sind Lichtkeimer, d. h. sie benötigen einen Lichtreiz zur Keimung. Werden diese Samen durch die Primärbodenbearbeitung in tiefere Schichten verbracht, so unterbleibt das Keimen. Allerdings können Beikrautsamen im Boden je nach Art mehrere Jahre überdauern. Im Zuge der nächsten Grundbodenbearbeitung können diese dann, insbesondere wenn durch den Pflug der Boden gewendet wird, wieder an die Bodenoberfläche gelangen.

Eine besondere Herausforderung für die Bodenbearbeitung stellt in der ÖL der Kleegrasumbruch dar (Reents u. Kainz, 2016). Ziel der Grundbodenbearbeitung ist es hier, das Kleegras möglichst so in den Boden einzuarbeiten, dass die Nährstoffe, die in der gebildeten pflanzlichen Biomasse festgelegt sind, möglichst vollständig den nachfolgenden Hauptfrüchten zur Verfügung gestellt werden. Dies setzt voraus, dass die Gräser, Leguminosen und anderen Pflanzen des Kleegrases absterben. Wachsen sie weiter, so können sie nicht mikrobiell abgebaut werden und machen zusätzlich der Nachfolgekultur Konkurrenz. Da viele der im Kleegras verwendeten Arten mehrjährig sind, sterben diese nicht vollständig über Winter ab. Kräftige Grassoden, die während der Kleegrasphase gewachsen sind, können teils nur schwer in den Boden eingearbeitet werden.

Außer der Einarbeitung von Pflanzen und Pflanzenresten ist auch die Krankheits- und Schädlingsregulierung eine wichtige Funktion der Grundbodenbearbeitung. Ein Beispiel ist die Wurzeltöterkrankheit der Kartoffel, die von dem Pilz Rhizoctonia solani verursacht wird. Die Art kann auf unvollständig zersetzter organischer Substanz, z. B. auf Strohresten, überdauern und von dort die Kartoffelpflanzen infizieren. Die Bodenbearbeitung mischt Strohreste in den Boden ein und führt so einerseits zu einer Verdünnung dieser Pflanzenreste. Andererseits wird durch die Belüftung des Bodens im Zuge der Bodenbearbeitung und durch die Vergrößerung der Kontaktfläche zwischen Stroh und Boden der mikrobielle Abbau des Strohs gefördert. Dem Schadpilz wird somit die Ressource zur Überdauerung entzogen. Ähnliches gilt für die Regulation von Pilzen der Gattung Fusarium, die Getreide, Körnerleguminosen und andere Kulturpflanzen befallen können. Als fakultativ nekrotrophe Organismen nutzen auch Fusarien abgestorbene Pflanzenreste zur Über­dauerung. Eine Grundbodenbearbeitung, welche diese Pflanzenreste zerkleinert und gründlich in den Boden einarbeitet, kann daher zu einer Verminderung von Fusarium-Infektionen beitragen.

Die Sekundärbodenbearbeitung wird auch als Saatbettbereitung bezeichnet und wird in der Regel bis maximal ca. 10 cm Tiefe durchgeführt. Die Tiefe richtet sich dabei vornehmlich nach der angebauten Kulturpflanzenart. Als extreme Beispiele sind einerseits die Ackerbohnen mit empfohlenen Saattiefen von 6–10 cm zu nennen, und andererseits die kleinkörnigen Futterleguminosen mit Saattiefen von lediglich 1–1,5 cm.

Zur Vorbereitung der Aussaat zielt die Sekundärbodenbearbeitung darauf ab, eine Feinkrümelung des Bodens zu erreichen. Die Oberbodenschicht sollte nach der Bearbeitung eben, unverkrustet und leicht von Keimlingen zu durchdringen sein. Weiterhin gehört auch eine Rückverfestigung des Bodens unterhalb des Saatablagehorizontes zu den Aufgaben der Sekundärbodenbearbeitung, damit der Anschluss an das Kapillarsystem des Unterbodens und damit die Wasserversorgung der Jungpflanzen gesichert wird. Allerdings kann auch ein zu feines Saatbett problematisch sein, da dieses im Falle von Starkregen zur Verschlämmung neigt, wodurch die Samen nicht mehr genug Luft bekommen.

Gerade in der ÖL ist die Saatbettbereitung von entscheidender Bedeutung, da ein ebenes, gut gekrümeltes Saatbett ein gleichmäßiges Auflaufen der Keimpflanzen fördert und für die Jugendentwicklung günstig ist. Die ist vor allem im Sinne einer frühen Beikrautunterdrückung durch die Kulturpflanzen wichtig.

Bearbeitungsgeräte

Zur Bearbeitung des Bodens steht eine Vielzahl von Geräten zur Verfügung. Der folgende Abschnitt beschreibt nur einige häufig verwendete Geräte.

Der Pflug ist eines der am weitesten verbreiteten Bodenbearbeitungsgeräte in der mitteleuropäischen Landbewirtschaftung. Dies gilt – gegenwärtig – vor allem für die ÖL, insofern als ein Verzicht auf den Pflugeinsatz eher im konventionellen Landbau praktiziert wird. Der Pflug soll den Boden lockern und mischen, sowie, im Gegensatz zu anderen Geräten, auch wenden. Das Wenden erfolgt durch ein gebogenes Streichblech am Pflugkörper. Streifenförmig werden Erdbalken beim Pflügen aus dem Bodenverband herausgeschnitten und je nach Formung des Streichbleches meist um etwa 110–140° gewendet. Zylindrische Streichbleche wenden stärker (um ca. 135–140°; in Sonderfällen um 180°), schraubenförmige Streichbleche wenden dagegen schwächer (um 110–115°). Durch das Wenden des Bodens werden Pflanzenrückstände, unerwünschter Bewuchs sowie (organische) Dünger von der Bodenoberfläche in tiefere Bodenschichten verbracht. Durch dieses Einarbeiten von Pflanzenmaterial von der gesamten Bodenoberfläche entsteht ein sogenannter „reiner Tisch“, eine grob strukturierte Bodenoberfläche ohne Bewuchs und Pflanzenreste.

Der Pflug zeichnet sich durch einen vergleichsweise hohen Zugkraftbedarf und daher auch durch einen hohen Dieselverbrauch aus (Schmidt, 2010). Da der Zugkraftbedarf stark mit der Bearbeitungstiefe zunimmt, wird in der Praxis oft eine geringere Bearbeitungsintensität durch Reduktion der Pflugtiefe angestrebt.

Neben der Formung des Streichbleches gibt es eine ganze Reihe weiterer Variationen in der Pfluggestaltung. Ein streifenförmiges Streichblech hat weniger Kontaktfläche mit dem Boden und wird daher für besonders schwere, klebende Böden verwendet. Der sogenannte Zweischichtenpflug soll den Boden flach wenden (auf ca. 15 cm Tiefe) und ihn gleichzeitig tief lockern (auf z. B. 30 cm Tiefe). Die Lockerung wird durch ein zweites Schar unterhalb des Pflugschares erreicht. Der Zweischichtenpflug wird vorrangig in der ÖL eingesetzt. Daneben ist als weitere flachwendende Alternative auch der Einsatz des Schälpflugs verbreitet. Je nach Modell variiert hier die Arbeitstiefe von etwa 4–5 cm beim sogenannten Stoppelhobel, bis ca. 12–14 cm bei anderen Modellen.

Die wichtigsten Scheibengeräte sind der Scheibenpflug und die Scheibenegge. Der Scheibenpflug besteht aus mehreren konkav gewölbten Metallscheiben. Wenn diese durch den Oberboden gezogen werden, rotieren die Scheiben passiv. Der Boden wird bis in Höhe eines an der Scheibe angebrachten Abstreifers nach oben mitgenommen, dann durch den Abstreifer seitlich abgelenkt und fällt zurück in Furche. Dadurch werden grobe Bodenaggregate zerbrochen. Je nach Anstellwinkel der Scheibe hat der Scheibenpflug auch eine teilweise wendende Wirkung. Durch Einstellen des Winkels der Scheiben kann auch der Widerstand reguliert werden, der durch den Boden dem Zug des Gerätes entgegengesetzt wird. Der Rand der Scheiben kann glatt oder gezähnt sein.

Die Scheibenegge arbeitet flacher als der Scheibenpflug. Sie hat eine intensive Schnitt- und Scherwirkung, die Pflanzenreste auf der Bodenoberfläche werden zerkleinert und eingemulcht. Scheibeneggen zeichnen sich durch vergleichsweise hohe Arbeitsgeschwindigkeiten aus. Problematisch ist der Einsatz von Scheibeneggen bei verstärktem Besatz der Fläche mit Rhizom-Unkräutern wie Quecke (Agropyron repens). Die Scheibenegge zerteilt die Rhizome und vermehrt damit deren Anzahl.

Beim Grubbern wird der Boden nicht gewendet, sondern lediglich gelockert und teils auch gekrümelt. Ein Grubber besteht aus in Arbeitsrichtung nach vorn stehenden Zinken, welche durch den Boden gezogen werden. Unterschiedliche Grubbertypen zeichnen sich durch verschieden geformte Zinken aus. Je nachdem wie das Ende des Zinkens, d. h. das Grubberschar geformt ist, werden u. a. Gänsefußschare und Flügelschare unterschieden.

Die Bearbeitungstiefe beim Grubbern kann erheblich variieren (z. B. bei 8–18 cm), liegt aber meist etwas flacher als beim Pflügen. Größere Bearbeitungstiefen erfordern größere und stabilere Zinken. Je nach Zinkengröße und der damit verbundenen möglichen Bearbeitungstiefe werden Fein- und Schwergrubber unterschieden. Der Einsatz von Schwergrubbern dient wie das Pflügen der Grundbodenbearbeitung. Feingrubber sind mit Federzinken ausgestattet. Sie werden in einer Tiefe von meist 5–10 cm vor allem zur Saatbettbereitung eingesetzt, um den Boden intensiv zu lockern und zu krümeln.

Eine wichtige Funktion des Grubberns ist die Beikrautregulierung. Schwergrubber werden bei der Stoppelbearbeitung zur Bekämpfung von Ausfallgetreide oder Wurzelunkräutern (Disteln, Ampfer) eingesetzt. Feingrubbern helfen bei der Regulierung von flach wurzelnden Beikräutern durch Ausreißen und Verschütten der Pflanzen.

Eggen werden zu einer flachen Saatbettbereitung sowie der mechanischen Beikrautbekämpfung verwendet. Dabei dienen die zahlreichen Zinken der Egge dazu, Beikrautkeimlinge auszureißen oder zu verschütten. Kulturpflanzen, die weiterentwickelt sind, werden nicht oder nur wenig geschädigt. Weiterhin lockern Eggen den Boden und krümeln ihn. Wegen der hohen Zinkenanzahl erzeugen Eggen einen feinkrümeligen Boden. Die Arbeitstiefe liegt meist um 3–5 cm. Unebenheiten der Ackerfläche werden durch das Eggen ausgeglichen. Es werden unter anderem Zinkeneggen und Kreiseleggen (mit Eigenantrieb) unterschieden. Die sogenannte Netzegge wird auch als Striegel bezeichnet. Namengebend ist hier das netzartige Drahtgeflecht an dem die metallenen Zinken angebracht sind.

Fräsen dienen der Bodenlockerung und der Einarbeitung von Pflanzenresten und Gründüngung in den Boden sowie der Saatbettbereitung. Die Fräse besteht aus rotierenden, von der Zapfwelle angetriebenen abgewinkelten Messern, die auf einer waagerechten Welle angebracht sind. Die Messer schneiden den bearbeiteten Teil des Bodens und werfen ihn gegen ein Prallblech. Dabei werden Bodenaggregate zerkleinert und der Boden oberflächlich gelockert und gemischt. Bei langsamer Fahrt und schnellerer Rotation ist die Krümelung feiner. Die Arbeitstiefe beträgt meist bis etwa 15 cm.

Die Funktion des Walzens ist eine Rückverdichtung von überlockertem Boden, z. B. nach dem Pflügen, wenn nicht genug Zeit für ein natürliches Absetzen des Bodens bleibt, bevor die nächste Kultur bestellt wird. Durch das Walzen wird die oberste Schicht des Bodens verdichtet, um einen Bodenschluss für die Pflanzenwurzeln sicher zu stellen. Gleichzeitig dient das Walzen der Zerkleinerung von großen Bodenaggregaten und dem Einebnen der Bodenoberfläche. Walzen arbeiten durch ihr hohes Eigengewicht verdichtend. Je nach Form werden Glattwalzen und Rauwalzen unterschieden. Im Ackerbau ist der Einsatz der sogenannten Cambridge-Walze weit verbreitet, die im 19. Jahrhundert in England entwickelt wurde und die aus alternierenden glatten und gezackten Ringen besteht.

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