Das Vorstellungsgespräch

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Das Vorstellungsgespräch
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Nadine Berger



Das Vorstellungsgespräch





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Inhaltsverzeichnis





Titel







Ein Termin der anderen Art







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Ein Termin der anderen Art



„Wo sehen Sie denn ihre Schwächen?“



Oje, jetzt ist sie da, die Frage, die ich geahnt und gefürchtet habe. Ich meine, inzwischen gehört sie ja für jeden Personaler zum Standardrepertoire. Trotzdem weiß ich nie so recht, wie ich darauf antworten soll. Meist erzähle ich was von

Übermotivation

 und

Ungeduld.

 Das übliche Blabla halt. Unruhig rutsche ich auf dem unbequemen Stühlchen herum und zwinge mich, Bergmann in die Augen zu schauen.



Ich meine, warum will er das überhaupt so genau wissen? Ich bewerbe mich hier ja nicht um eine Vorstandsposition, sondern lediglich um die offene Stelle im Empfang des Hotels. Und da sollten die äußerst positiven Empfehlungsschreiben meiner bisherigen Arbeitgeber doch eigentlich ausreichen. Dazu habe ich mich mit dem dunklen Hosenanzug samt passender weißer Bluse angemessen gekleidet und nicht zu viel Make-Up aufgetragen. Ich lächle mir vor dem Personalchef einen ab und bin mir sicher, dass ich für den Job absolut geeignet bin. Trotzdem stellt mir dieser Bergmann lauter Fragen, die mich in Verlegenheit bringen.

Der will dich nur aus der Reserve locken und dich in Verlegenheit bringen!,

 versuche ich, mich zu beruhigen. Das mit der Verlegenheit bekommt der massige Mann von bestimmt einsneunzig jedenfalls schon mal gut hin. Dazu sein unergründliches Grinsen, das mir aus der unbewegten Visage entgegenscheint. Mit den dunklen Haaren, dem kantigen Kinn samt kleinem Grübchen und den wachen, graublauen Augen sieht der Mann gar nicht mal übel aus.

Ein Typ, der weiß, dass er bei Frauen ankommt,

 dachte ich mir gleich, als ich zum Gespräch in das Büro gebeten wurde und ihm die Hand geschüttelt hatte. Sein Blick war dabei kurzzeitig über meine Statur gewandert und hatte dabei vielleicht den Bruchteil einer Sekunde zu lange auf meinem Oberkörper verharrt. So lange jedenfalls, dass ich prüfend an mir hinabgeschielt hatte, um zu sehen, ob bis auf den obersten Knopf auch ja alle Weiteren geschlossen waren. Waren sie, wie ich zu meiner Erleichterung feststellte, als ich mich ihm gegenübersetzte und das Interview begann.



Es läuft eigentlich ganz gut, trotzdem werde ich permanent von einem sonderbaren Gefühl heimgesucht, denn mir ist, als ob ihn meine Antworten auf seine Fragen gar nicht richtig interessieren. Immer wieder wirft er einen Blick auf den Monitor oder meine offen vor ihm auf dem Tische liegende Bewerbungsmappe. Ich merke jedoch, wie er mir dabei immer wieder auf die Bluse schaut, bis ich fast meine, nackt oder wenigstens ohne BH vor ihm zu sitzen. Kann gar nicht sein, habe ich doch morgens extra ein eng anliegendes, rein weißes Modell rausgelegt, dass unter der gleichfarbigen Bluse nicht auffällt und meine C-Cups in gewissem Maße kaschiert. Nicht ausreichend, wie mir scheint und wenn ich Bergmanns Gesten korrekt deute. Dabei werde ich ob seines immer wieder

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