Czytaj książkę: «Embedded Analytics in SAP S/4HANA»
Michael Kroschwitz
Embedded Analytics in
SAP S/4HANA®
Michael Kroschwitz
Embedded Analytics in SAP S/4HANA®
ISBN:978-3-94517-075-5 (E-Book)
Lektorat:Monika Hong
Korrektorat: Die Korrekturstube
Coverdesign: Philip Esch
Coverfoto: © ktsdesign | # 142036661 – stock.adobe.com
Satz & Layout: Johann-Christian Hanke
1. Auflage 2021
© Espresso Tutorials GmbH, Gleichen 2021
URL: www.espresso-tutorials.de
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Inhaltsverzeichnis
Cover
Titelseite
Copyright/Impressum
Vorwort
Zielgruppe
Aufbau
Danksagung
1 Grundlagen von Embedded Analytics
1.1 Was verbirgt sich hinter Embedded Analytics?
1.2 Die Systemarchitektur
1.3 ABAP-CDS-Views vs. SAP HANA Calculation Views
2 Standardberichte in SAP S/4HANA finden und dem Anwender zur Verfügung stellen
2.1 Wie finde ich einen passenden Bericht im Standard?
2.2 Grundlagen zum SAP Fiori Launchpad
2.3 Query aktivieren oder kopieren, SAP-Fiori-App konfigurieren, Berechtigung für SAP-Fiori-App (Katalog/Gruppe) einrichten
3 Anwenderspezifische Berichte – benutzerdefinierte analytische Abfragen (Custom Analytical Queries) – die Key User Tools
3.1 Grundlagen
3.2 Wie finde ich eine passende CDS-View?
3.3 Erstellen einer benutzerdefinierten analytischen Abfrage anhand eines Praxisbeispiels
4 Modellierungstools für SAP S/4HANA
4.1 Eclipse
4.2 Development Workbench in SAP S/4HANA
4.3 Fazit
5 Kundeneigene Felder – Was nun? Standardberichte anpassen
5.1 Wie ermittle ich die Standard-View zu einem Standardbericht?
5.2 Anpassungsmöglichkeiten
5.3 Kundeneigene Felder am Beispiel eines CO-PA-/CO-MA-Berichts
6 Kundeneigene Berichte erstellen
6.1 Ausgangslage für das Praxisbeispiel
6.2 Erstellung mit SAP HANA Calculation View
6.3 Erstellung mit ABAP-CDS-View
6.4 Benutzerdefinierte analytische Abfrage für eigene Berichte
7 Möglichkeiten des Zugriffs und der Visualisierung
7.1 OData als Grundlage der Datenextraktion für ABAP-CDS-Views
7.2 SAP-Fiori-Applikationen
7.3 SAP Analytics Cloud
7.4 Microsoft Excel
7.5 BEx Query
7.6 Weitere Tools
8 Fazit
A Der Autor
B Disclaimer
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Andreas Unkelbach:Berichtswesen im SAP ®-Controlling
Martin Munzel, Renata Munzel:Projektcontrolling mit SAP® PS
Reynaldo Konrad, Christian Sass, Sebastian Zick:Schnelleinstieg in SAP® BPC optimized for SAP S/4HANA®
Nora Voigt:Praxishandbuch SAP S/4HANA® Controlling
Christoph Theis, Stefan Eifler:Werteflüsse in die SAP®-Ergebnisrechnung (CO-PA) unter S/4HANA®
Vorwort
Einen der größten Mehrwerte von SAP S/4HANA bietet die Funktion Embedded Analytics; doch leider ist sie für viele noch ein eher unbeschriebenes Blatt. Und selbst wenn manche Anwender von »Reporting per Knopfdruck« sprechen, so ist ihnen die zugrunde liegende Funktionsweise oft unklar.
Mein Ziel ist es, mit diesem Buch »Licht ins Dunkel zu bringen« und Ihnen einen Praxisleitfaden an die Hand zu geben, mit dem Sie die Funktionsweise verstehen und die Theorie anhand von Beispielen in die Praxis umsetzen können.
Letztere orientieren sich an konkreten Fragestellungen aus dem Unternehmensalltag, die ich in meiner Tätigkeit als SAP-Berater im Umfeld von SAP S/4HANA Finance bereits lösen konnte. Ich werde Ihnen in diesem Buch zeigen, wie Sie zielorientiert Berichte finden, bestehende Berichte anpassen oder komplett eigene erstellen und letztendlich per SAP-Fiori-App konsumieren können. Die in diesem Buch vorgestellten Praxisbeispiele haben zwar einen Finanzhintergrund, können jedoch genau so an andere Bereiche adaptiert werden.
Zielgruppe
Dieses Buch richtet sich sowohl an SAP-Key-User und SAP-Berater, die selbst Berichte konsumieren, anpassen oder erstellen, als auch an SAP-Business-Warehouse-Berater. Ich habe in SAP-S/4HANA-Einführungsprojekten bereits gelernt, dass sich speziell für SAP Business Warehouse (SAP BW) zuständige Abteilungen vieler Unternehmen neu aufstellen müssen, da ein Großteil ihrer Arbeit in Zukunft direkt in SAP S/4HANA stattfinden wird.
Dieses Buch hat nicht den Anspruch, Key-User oder Berater zu Experten für SAP BW auszubilden, sondern es soll Sie in die Grundlagen sowie die Funktionsweise von Embedded Analytics einführen, damit Sie diese entweder selbst anwenden oder Anforderungen besser an Experten kommunizieren können.
Aufbau
Zunächst gebe ich Ihnen einen ersten Eindruck vom Konzept und von den technischen Grundlagen von Embedded Analytics.
In Kapitel 2 zeige ich Ihnen, wie Sie im Alltag als SAP-Berater, Key-User oder selbst als Anwender die Herausforderung meistern, die passenden Berichte gemäß Ihren Anforderungen zu finden und bereitzustellen.
Kapitel 3 soll Ihnen veranschaulichen, wie Sie schnell und einfach eigene Berichte mittels »benutzerdefinierten analytischen Abfragen« (Custom Analytical Queries) erstellen können.
Bevor Sie dann selbst Berichte bearbeiten, werde ich Ihnen in Kapitel 4 zunächst die wichtigsten Tools näherbringen, mit denen Sie Views anpassen bzw. erstellen können.
In Kapitel 5 erläutere ich, welche Anpassungsmöglichen es gibt, um Standardberichte um kundeneigene Felder zu erweitern. Anschließend zeige ich Ihnen anhand eines Praxisbeispiels, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen müssen.
Kapitel 6 soll Ihnen mithilfe eines kleinen Beispiels aus dem Unternehmensalltag verdeutlichen, wie Sie eigene Berichte mit einer ABAP-CDS-View oder mit einer Calculation View in SAP HANA erstellen können und dabei identische Ergebnisse erzielen.
Im letzten Kapitel gebe ich Ihnen einen kleinen Ausblick auf weitere Zugriffs- und Visualisierungsmöglichkeiten für SAP HANA Calculation Views und ABAP-CDS-Views.
Danksagung
Zunächst möchte ich mich bei meiner Frau Laura bedanken, die bei allem hinter mir steht und mir den größten Rückhalt gibt – wie auch bei diesem Projekt, aufgrund dessen sie mal wieder auf viel gemeinsame Freizeit verzichten musste.
Darüber hinaus danke ich meinen großartigen Kunden, durch deren spannende Projekte ich immer wieder zu neuen Erkenntnissen gelange, die zum Teil auch in dieses Buch eingeflossen sind.
Abschließend möchte ich mich beim Verlag Espresso Tutorials für die hervorragende Unterstützung während meiner Arbeit an diesem Buch bedanken.
Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, das diesen genauer klassifiziert:
Hinweis
Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.
Achtung
Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.
Die Form der Anrede
Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, verwenden wir im vorliegenden Buch bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen zwar nur die gewohnte männliche Sprachform, meinen aber gleichermaßen Personen weiblichen und diversen Geschlechts.
Hinweis zum Urheberrecht
Zum Abschluss des Vorwortes noch ein Hinweis zum Urheberrecht: Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE. Alle Rechte an den Screenshots hält die SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, dies unter jedem Screenshot gesondert auszuweisen.
Quellcode-Beispiele
Dieses Buch enthält viele Quellcode-Beispiele. Um die Lesbarkeit in Ihrem E-Book-Lesegerät zu verbessern und den Zeilenumbruch korrekt darzustellen, empfehlen wir, den Quellcode im Querformat zu betrachten oder die Schriftgröße kleiner zu zoomen.
1 Grundlagen von Embedded Analytics
In diesem Kapitel möchte ich Ihnen einen ersten Eindruck vom Konzept und von den technischen Grundlagen der Embedded Analytics von SAP vermitteln.
1.1 Was verbirgt sich hinter Embedded Analytics?
Ich könnte Ihnen vorab die Entstehungsgeschichte und wichtigsten Grundlagen von SAP S/4HANA erläutern, verzichte aber bewusst darauf, da es bereits sehr viel großartige Lektüre zu diesem Thema gibt. Fakt ist: Das volle Potenzial von Embedded Analytics können Sie nur mit SAP S/4HANA nutzen. Grund dafür ist u.a. die neue, vereinfachte Datenarchitektur in Verbindung mit der In-Memory-Datenbank SAP HANA. Letztere ermöglicht beispielsweise, sämtliche Informationen zu einem Beleg der Finanzbuchhaltung aus dem Universal Journal und damit aus der Tabelle ACDOCA (Accounting Document Actuals) zu erhalten. Das Universal Journal ist quasi ein InfoProvider.
Wir befinden uns mitten in der digitalen Transformation. Informationen werden immer kurzlebiger, müssen schnellstmöglich bereitgestellt werden und können ggf. entscheidende Wettbewerbsvorteile bedeuten. Sie sind das Gold der heutigen Zeit.
Genau hier setzt die neue Technologie der Embedded Analytics von SAP an. Im Gegensatz zum klassischen Business Warehouse, bei dem nur der Ansatz OnLine Analytical Processing (OLAP) verfolgt wird, werden mit Embedded Analytics die Ansätze OLAP und OnLine Transaction Processing (OLTP) kombiniert. OLTP ist der klassische Reporting-Ansatz (verwendet beispielsweise auch in SAP ERP Central Component, SAP ECC), bei dem operative Daten transaktional analysiert werden. Mit OLAP hingegen werden große Datenmengen mittels komplexer Datenstrukturen verdichtet und möglichst schnell ausgewertet. Allerdings dürfen wir hierbei nicht vergessen, dass die Daten zunächst aus einem operativen ERP-System extrahiert werden müssen. Hierbei von schnell oder wirklichem Realtime-Reporting zu sprechen, wäre falsch.
Mit Embedded Analytics ist es also möglich, die Daten in Echtzeit zu analysieren, da zuvor keine komplexen Datenstrukturen oder Programme zu durchlaufen sind, sondern die Daten direkt von der Datenbank abgerufen werden.
Dazu werden spezielle Objekte verwendet, die ich Ihnen im nächsten Abschnitt näher erläutern werde.
1.2 Die Systemarchitektur
Zunächst möchte ich Ihnen anhand von Abbildung 1.1 die Systemarchitektur eines SAP-S/4HANA-Systems erklären.
Abbildung 1.1: Systemlandschaft des Embedded Reporting in SAP S/4HANA
SAP-HANA-Datenbank
Die SAP-HANA-In-Memory-Datenbank bildet den Kern der Embedded Analytics, dem wiederum ein relationales Datenbankmanagement-System zugrunde liegt, das die Kombination OLAP und OLTP ermöglicht. Auf der SAP-HANA-Datenbank werden die Daten des SAP-S/4HANA-Systems in physischen Tabellen komprimiert und gespeichert.
SAP-HANA-Views (physische Tabellen)
Mittels SAP-HANA-Views können Sie Daten direkt in der Datenbank analysieren, berechnen oder selektieren. Es wird zwischen folgenden View-Typen unterschieden:
Attribute Views – werden eingesetzt, um Stammdaten und Attribute zu kombinieren und zu lesen. Attribute Views werden häufig wiederverwendet, beispielsweise für Sachkontenstammdaten.
Analytic Views – dienen dazu, Bewegungsdaten und Fakten zu lesen oder berechnete Spalten (Calculated Columns) zu generieren.
Calculation Views – bilden eine Kombination von Tabellen, Attribute Views, Analytical Views sowie Calculated Columns, um komplexe Datenmodelle zu erstellen oder Bewegungsdaten und Fakten zu lesen. Calculation Views können sowohl grafisch als auch SQL-basiert erstellt werden.
In früheren Versionen von SAP HANA hatten alle drei View-Typen ihren eigenen definierten Verwendungszweck. Im Laufe der Jahre wurden Funktionen der Analytic Views in die Calculation Views überführt. Heute ersetzen Letztere zunehmend die Analytic Views und sind die zukunftsorientierte Wahl.
SAP-HANA-Views können mittels Eclipse (inkl. SAP-HANA-Add-on), SAP HANA Studio und SAP Web IDE erstellt werden. Sie erfahren mehr zu diesen Tools in Kapitel 4.
Virtuelle Datenmodelle
Das virtuelle Datenmodell (Virtual Data Model) dient dazu, Datenbank-Views zu strukturieren, die die Daten mittels SQL von der Datenbank abrufen. In der schematischen Darstellung sind die ABAP-CDS-Views (hierzu gleich mehr) im virtuellen Datenmodell hierarchisch strukturiert. Im Wesentlichen werden auf unterster Ebene des Modells Bewegungs- und Stammdaten in getrennten Views von der Datenbank gelesen. Über verschiedene Ebenen und View-Typen hinweg werden diese Daten bis hin zur Query View konsolidiert.
ABAP-CDS-Views
»CDS« steht in diesem Kontext für Core Data Services. ABAP-CDS-Views sind das Pendant zu SAP-HANA-Views und werden im ABAP-Stack des SAP-S/4HANA-Systems entwickelt (verfügbar seit ABAP 7.40 SP8). Sie dienen wie SAP-HANA-Views zur Entwicklung von Datenmodellen und somit Datenbankabfragen. ABAP-CDS-Views werden mittels OpenSQL ausgeprägt. Durch den Code-Pushdown wird die Rechenleistung an die SAP-HANA-Datenbank ausgelagert; somit ist ein Performanceunterschied zwischen ABAP-CDS-Views und SAP-HANA-Views kaum zu spüren. Im SAP-S/4HANA-Kontext wird zwischen nachfolgenden CDS-Views unterschieden:
Private/Basic Views – Private oder Basic Views greifen direkt auf Datenbanktabellen zu. Sie dienen in der Regel dazu, Daten einer Tabelle bereitzustellen, damit diese in anderen Views wiederverwendet werden können.
Interface-/Composite Views – Mit Interface-/Composite Views (zusammengesetzten Views) werden mehrere Basic Views konsolidiert. Es werden beispielsweise die Sachkontentexte (SKA1) zur Tabelle ACDOCA hinzugelesen.
Consumption-Views – Consumption-Views (Verbrauchs-Views) bilden die oberste Hierarchiestufe im Reporting-Modell ab. Sie setzen auf Interface-Views auf und konsolidieren die finalen Daten für den späteren Bericht.
Customer Specific Views – Zu jeder View können Customer Specific Views (kundenspezifische Views) erstellt werden. Damit ist es möglich, bestehende Views um bestimmte Merkmale zu erweitern, ohne diese zu modifizieren. Mittels Customer Specific Views können auch SAP-Standard-Views ergänzt werden. Mehr dazu können Sie in Abschnitt 5.2 nachlesen.
Reporting-Schicht
Die Reporting-Schicht dient zur Konsumierung und Visualisierung der Queries in SAP S/4HANA mittels SAP-Fiori-Applikationen. Für Standard-Queries bietet SAP viele Standardkacheln an, die nach vorheriger Aktivierung (siehe Kapitel 2) verwendet werden können. Für kundeneigene Queries bieten sich benutzerdefinierte analytische Abfragen an (siehe Kapitel 3).
1.2.1 InfoAreas
InfoAreas dienen der Strukturierung eines BW-Systems und somit der Gliederung von BW-Objekten, wie z.B. InfoObjects und InfoProvidern. In SAP S/4HANA Embedded Analytics sind die Standardauslieferungsobjekte ebenfalls in InfoAreas geordnet. Die InfoProvider von Finance gehören in die InfoArea Finanzkreis & Controlling – /ERP/FMCO (siehe Abbildung 1.2).
Abbildung 1.2: InfoArea »Finanzkreis & Controlling«
1.2.2 InfoObjects
InfoObjects sind typische Auswertungsobjekte aus SAP BW und werden u.a. gebraucht, wenn zeitabhängige Merkmale (Geschäftsjahr 0CALYEAR) als Selektionsparameter in Queries verwendet werden. InfoObjects unterscheiden sich in folgenden Eigenschaften:
Merkmale (z.B. Buchungskreis; siehe Abbildung 1.3)
Kennzahlen (z.B. Umsatz, Kosten)
Einheiten (z.B. Währungen und Mengen)
Zeitmerkmale (z.B. Geschäftsjahr, Monat)
technische Merkmale (z.B. eine Request-ID)
Anzeige von InfoObjects
InfoObjects können Sie mit der Transaktion RSA5 installieren und mit der Transaktion RSD1 im SAP-S/4HANA-System anzeigen lassen.
In Abbildung 1.3 sehen Sie das InfoObject /ERP/COMPCODE – Buchungskreis, das im Standard ausgeliefert ist. In den Details auf der Registerkarte Allgemein können Sie beispielsweise sehen, welcher Datentyp sich hinter diesem InfoObject verbirgt und welche Zeichenlänge es hat.
Abbildung 1.3: InfoObject, Merkmal »/ERP/COMPCODE« – Buchungskreis, allgemeine Daten
Hinweis zur Einrichtung von SAP S/4HANA Embedded Analytics
Der Hinweis 2289865, »Configuration steps for SAP S/4HANA Analytics«, beschreibt die notwendigen Schritte, um Analytics in SAP S/4HANA On-Premises einzusetzen. Da die Schritte des Hinweises sehr technisch sind, empfehle ich Ihnen, diesen Hinweis durch Ihre SAP-Basis-Kollegen einspielen zu lassen.
Auf der Registerkarte Stammdaten/Texte (siehe Abbildung 1.4) erkennen Sie, dass dieses InfoObject ebenfalls ein InfoProvider ist, den Sie nutzen können, um beispielsweise direkt Daten zu Buchungskreisen in einer Query auszulesen. Darüber hinaus zeigt dieselbe Registerkarte, dass die dazugehörigen Daten über die SAP-HANA-View FCO_C_COMPANY_CODE von der Datenbank abgefragt werden.
Abbildung 1.4: InfoObject, Merkmal »/ERP/COMPCODE« – Buchungskreis, Stammdaten/Texte
1.2.3 InfoProvider
Der Ausdruck InfoProvider ist ein Oberbegriff für BW-Objekte. InfoProvider dienen als Datenlieferanten. Sie können Daten speichern (Daten werden in InfoProvider geladen) oder nur als Datenlesequelle (virtueller InfoProvider) genutzt werden.
Nachfolgende InfoProvider enthalten physische Daten:
InfoCubes (siehe Abschnitt 1.2.5)
DataStore-Objekte (dienen der Ablage von konsolidierten und bereinigten Bewegungs- oder Stammdaten auf Belegebene)
InfoObjects als InfoProvider (direktes Lesen der Daten eines InfoObjects, z.B. in einer Query)
In den nachfolgenden Abschnitten werde ich auf virtuelle InfoProvider und InfoCubes näher eingehen, da sie die relevanten Objekte für Embedded Analytics sind.
Anzeige von InfoProvidern
Mithilfe der Transaktion RSA1 können Sie sich über Modeling • InfoProvider die ausgelieferten InfoProvider in Ihrem SAP-S/4HANA-System anzeigen lassen.
Abbildung 1.5 zeigt einen Ausschnitt aus der Transaktion RSA1. Hier sehen Sie den virtuellen InfoProvider S/4HANA Financials: Istdaten aus ACDOCA (/ERP/SFIN_V01), der im Standard ausgeliefert ist.
Abbildung 1.5: InfoProvider in SAP S/4HANA