An einem ganz normalen Tag

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An einem ganz normalen Tag
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Maria Bocca

An einem ganz normalen Tag

Sturzflüge der Liebe, Sex und wilde Träume: 6

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

An einem ganz normalen Tag - Eine erotische Erzählung

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Impressum neobooks

Vorwort

Ganz lieben Dank, dass Sie dieses Ebook gekauft haben. Die Geschichte ist Teil eines Sammelbandes, der unter dem Titel

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Maria Bocca

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Liebesstürze ROT

Erotische Geschichten von Sehnsucht, Sex und wilden Träumen

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als Ebook (4,99 €) und in einer gedruckten Version (392 Seiten / 14,99 €) in allen Onlineshops und im Buchhandel erhältlich ist. Weitere erotische Geschichten erscheinen in Abständen zunächst als Ebook. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel Freude beim Lesen und natürlich auch im wirklichen Leben!

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Ihre Maria Bocca

An einem ganz normalen Tag - Eine erotische Erzählung

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„Okay, danke, das reicht“, meinte meine Chefin, „wir machen nachher weiter.“ Als sie mich mit diesen Worten in die Mittagspause entließ, war schon allerhand schief gegangen. „Nimm es nicht so ernst“, rief sie noch hinter mir her, „lass es dir trotzdem schmecken.“ Sie war schon in Ordnung. Den ganzen Vormittag hatte es Pannen und Missverständnisse gegeben. Sogar die ewig freundlichen Japaner waren sauer geworden. Das konnte ich nur durch ungewöhnliche Maßnahmen ausbügeln, so zum Beispiel, indem ich beim Skypen mit den Jungs im Fernen Osten einige tiefe Verbeugungen vor der Laptopkamera absolvierte. Unglaublich komisch, die Kollegen ätzten hemmungslos im Hintergrund, aber es half. Tokyo lächelte wieder. Doch dann stürzte auch noch mein Blackberry ab. Nun ging gar nichts mehr. Ich hievte mich aus meinem signalroten Bürosessel und verließ fluchtartig das Büro.

Den Rest gab mir dann der Besuch bei meiner Bank. Zehn bis zwölf Kunden hatten sich bereits vor mir in der Schlange der Wartenden vor dem Geldautomaten versammelt. Man konnte den Eindruck gewinnen, den Menschen in dieser Stadt sei ausgerechnet an diesem Dienstag komplett das Geld ausgegangen. Und einige der Wartenden hatten obendrein offenbar vergessen, wie ein solcher Automat zu bedienen war und dass man dort nicht den Führerschein, sondern seine Geldkarte hineinstecken musste. Die Luft begann zu schwirren. Meine Nerven lagen blank. Aber es half nichts, ich brauchte dringend Bargeld und fügte mich, auch auf die Gefahr hin, mein gerade kuriertes Magengeschwür wieder ins Leben zurückzurufen.

Nachdem ich diese Geduldsprobe einigermaßen überstanden hatte, tat ich einen leichten Schritt hinaus in die Fußgängerzone, hielt inne, atmete wunderbar durch - es war ein warmer Herbsttag mit klarem Licht - verstaute meine Karte und zählte, wie ich das gerne tat, in aller Öffentlichkeit die Scheine, die mir der Automat überlassen hatte. Mit dieser Angewohnheit gelang es mir regelmäßig, meine Frau in Aufregung zu versetzen.

„Mein lieber Mann“, pflegte sie dann zu sagen, „du benimmst dich wie ein fetter Köder an der Angelschnur, der sehnlichst darauf wartet, dass die Haie beißen.“ Sie hatte recht, es war der reinste Leichtsinn. Das Böse lauerte schließlich überall. Doch ich schätzte meine Gewohnheiten, ein wenig Salz des Lebens, den Kitzel eines Risikos, auf das ich nicht verzichten wollte. Aber meine Frau verstand mich einfach nicht. Sie war Rechnungsprüferin von Beruf. Ich denke, das spricht für sich. Wie auch immer. Sie und ich, wir waren halt sehr verschieden, ergänzten uns aber gegenseitig ganz hervorragend. Das meinten jedenfalls die Toleranten unter unseren Freunden.

Nach dem demonstrativen Sichten meines Barvermögens, es waren korrekte fünfhundert Euro, schlenderte ich in Richtung Marktplatz. Irgendwo dort würde ich eine kleine Köstlichkeit zu mir nehmen. Etwas Leichtes, einen gemischten Salat oder eine Minestrone mit einem stillen Wässerchen und danach einen Espresso. Der kleine Genuss des Südens. Mehr ging heute nicht, denn mein Terminkalender war bis zum Abend prall gefüllt.

Unterwegs blieb ich kurz vor den Auslagen des Fotogeschäftes stehen, träumte von einer neuen Kamera, sah mir nebenan einige Schuhe für den Sommer an - wir würden nächste Woche in den Urlaub starten und mir fehlten noch ein Paar Sandalen. Dann der Juwelier. Ich mochte diese glitzernden Steine, gerade an Tagen wie heute, wenn das Sonnenlicht sie zum Tanzen brachte. Zwei Häuser weiter wunderte ich mich über das Praxisschild einer Anwaltskanzlei. Auf poliertem Messing war zu lesen: Andreesen - Anwälte. Verkehr & Scheidung.

Na sowas! Sollte das ein Witz sein? Verkehr & Scheidung ... Konnte man damit Geld verdienen? Welch entzückende Zweideutigkeit. Aber so sind die Leute, schimpfte ich. Warum machte sich eigentlich niemand, außer mir natürlich, ernst zu nehmende Gedanken, wie unser Liebesleben in seiner ganzen Vielfalt zu bewältigen sei, ohne diesen juristischen Schmarotzern mühsam verdientes Geld in ihre unersättlichen Mäuler zu stopfen! Ja, warum macht das niemand?

Als ich die ersten Blumenstände auf dem Marktplatz erreichte, umfing mich sofort eine Duftwolke aus späten Rosen und ersten Herbstblühern. Das erstaunte mich, denn Schnittblumen hatten sich meines Wissens leider abgewöhnt, uns mit ihren Düften zu verwöhnen. Während ich die Verkäuferin, die wusste, was ich meinte, die mir ihr Geheimnis aber nicht verraten wollte, in ein Gespräch verwickelte, ahnte ich nicht, dass mir in Kürze eine ganz besondere Herausforderung bevorstehen sollte. Kaum hatte ich mich bei der freundlichen Gärtnerin bedankt und machte eine forsche Wendung zum Gehen, so mit Schwung eine viertel Drehung nach links, da stand die Herausforderung vor mir. Strahlend, hochgewachsen, sportlich und doch feminin. Fast wären wir aufeinandergeprallt. Nur wenige Zentimeter blieben zwischen uns.

Schon einige Male während meiner Gänge durch die quirlige Innenstadt hatte die unbekannte Schöne meine männliche Aufmerksamkeit erregt. Zugegeben, sie war nicht mehr zwanzig, aber ein Weib, wie ich es mochte. Lange blonde Haare, die im Nacken durch eine silberne Spange zusammengehalten wurden, um dann bis zum Ende ihrer Wirbelsäule den Rücken hinabzufließen. Die Hüften nicht zu schmal und nicht zu breit, und vor allem: ein Arsch, wenn ich das so sagen darf, ein Arsch, der wusste, was er wert war.

Und immer wieder sah ich mich gezwungen, ihr wie angestochen hinterher zu starren. Macht man ja eigentlich nicht, ich weiß, und doch lehne ich jede Verantwortung dafür ab, denn ich erlebte mich bei jedem dieser Treffen schlicht wie fremd gesteuert. Heute trug sie ein sommerliches Kleid, elegant, keine Strümpfe, alles sinnlich locker, ganz in Weiß und nicht zu kurz, eben eine Dame mit Erfahrung.

Meine schwungvolle Seitwärtsdrehung nach dem Abschied von der freunndlichen Blumenfrau ließ mich nur knapp vor den Spitzen ihrer wippenden Brüste zum Stehen kommen. Sieh an, dachte ich als Erstes, was für tolle Titten. Denn ich wusste aus Erfahrung, die Brüste einer Frau in diesem Alter, die in dieser schönen Weise wippten, o lala, die versprachen ganz besonderen Genuss. Außerdem erlaubte mir dieser Beinahezusammenstoß, der Dame zum ersten Male aus nächster Nähe tief in ihre grünen Augen zu blicken. Ein Erlebnis, das mich an eine Situation in meiner Kindheit erinnerte.

Damals, als gerade Sechsjähriger, wäre ich um ein Haar in einen etliche Meter tiefen Brunnen gefallen, hätte mein älterer Bruder mich nicht im letzten Augenblick an den Hosenträgern erwischt. Begierig und von einer ungezügelten Neugier getrieben, war ich an diesem Nachmittag damit beschäftigt, das Spiegelnde am dunklen Grunde dieses Brunnens zu erforschen. Was ich dort erkannte, waren helle Buchenblätter von den Buchen hinter mir, durch die die Sonne brach, es waren die blauen Himmelsfetzen über mir und vor allem zwei aufgeregte dunkle Kinderaugen, die mir erst sehr fremd und dann doch sehr bekannt vorkamen.

„Hoppla, schöne Frau“, hörte ich mich sagen, „warum so eilig - ich habe Zeit für Sie ...“ Ich war erstaunt über meine Schlagfertigkeit. Gleichzeitig ließ ich mein liebenswertestes, ja, mein charmantestes Lächeln von der Leine und ich war mir sicher, jetzt wird sie dich nicht mehr vergessen. Denn ich hielt mich für einen echten Womanizer. Obwohl, eine Garantie gab es natürlich nicht. Doch sie reagierte mit einer Mischung aus kleinem Schreck und angenehmer Überraschung:

„Wovon reden Sie, junger Mann? Und beim nächsten Mal bitte etwas umsichtiger!“ Sagte es und wollte auch schon auf und davon. Das konnte ich natürlich nicht so einfach zulassen und erreichte mit einer unscheinbaren Bewegung meines Oberkörpers, dass sie noch einige Sekunden bei mir blieb.

„Kein Problem, meine Dame“, nutzte ich die gewonnene Zeit, den Tonfall leicht gedehnt, um sie noch hinzuhalten, „wenn es sein muss, kann ich ungeheuer zärtlich werden. Versprochen.“ Und natürlich setzte ich alles daran, sie mit meinen Augen zu hypnotisieren. Jetzt wunderte ich mich über meine Unverfrorenheit und erkannte ein Fünkchen Überraschung in ihrem Augenaufschlag.

 

„Nein, vielen Dank, ich bin in festen Händen“, gab sie zurück, „in den allerbesten, wenn Sie wüssten, junger Mann ..., wirklich kein Bedarf.“ Damit wandte sie sich abrupt zum Gehen, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen. Und ich bekam keine weitere Chance, sie noch länger aufzuhalten. In der Tat erkannte ich einen goldenen Ring an ihrer rechten Hand.

Ihr Gesicht zeigte nun eine aufgesetzt puritanische Strenge. Davon ließ ich mich jedoch nicht entmutigen, denn ich kannte die forschen Sprüche mancher Frauen dieser Generation zur Genüge. Meistens war es Bluff oder blanke Unsicherheit und für mich in der Regel kein Grund, mich zurückzuziehen. Diese hier gehörte allerdings nicht zur Fraktion der Unsicheren. Ich schätze, meine Worte hatten sie zwar erreicht, sie wollte sich jedoch nicht so einfach in die Karten schauen lassen. Bei all ihrer oberflächlichen Entschiedenheit meinte ich ein kleines Augenzwinkern in ihren Worten entdeckt zu haben. Und ich war überzeugt, irgendwo in ihrem Inneren hatte ich erfolgreich Anker geworfen.

Schnellen Schrittes verschwand sie in Richtung Rathaus auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes, ein Gebäude, das in seinem Kern noch aus den Zeiten der Hanse stammte, ein eindrucksvolles Backsteingebirge mit gewaltigen Bögen an seiner Gründung, gekrönt von Zinnen, Zacken und Türmchen, die sich an seinem oberen Ende in den Himmel über der Stadt reckten.

Die mir nur kurz vergönnte körperliche Nähe zu dieser Frau im weißen Kleid hinterließ mich trotz meiner frechen Zunge für Sekunden wie gelähmt. Die Strahlen ihrer Weiblichkeit hatten mich gleich hundertfach durchbohrt. Meine Beine verharrten dort, wo sie mich zurückgelassen hatte. Ein junger Mann, dem ich irgendwie im Wege stand, lief mir in seinem Elan schmerzhaft ungebremst in die Hacken.

„Oh, Verzeihung ...“, rief er besorgt, „ist Ihnen nicht gut?“ Ganz im Gegenteil, dachte ich, aber ich muss wohl einen ziemlich angeschlagenen Eindruck auf ihn gemacht haben.

Sein Tritt war zwar ärgerlich und schmerzte, doch manchmal tat es mir ausgesprochen gut, wenn ich einen Tritt bekam. Und dieses war offenbar genau ein Tritt zur rechten Zeit. Ich spürte kurz darauf eine erregende Rötung von Hals und Gesicht und es verbreitete sich eine pulsierende Energie in meinem Körper, als hätte mich jemand nicht nur getreten, sondern auch an eine Starkstromleitung angeschlossen. Mein Blick flog gerade noch rechtzeitig hinter ihr her, über die Köpfe der Leute hinweg, zwischen den Leibern der Passanten hindurch, und fing die langen blonden Haare wieder ein und auch den wunderbaren Arsch, der, da bin ich jetzt ganz sicher, wusste, was er wert war. Mit beschwingten Schritten bahnte sie sich ihren Weg durch das bunte Treiben. Eine Art kleiner Jahrmarkt fand dort statt, von dessen Existenz in dieser Jahreszeit ich überrascht wurde.

Und dann kam jener, ich möchte sagen, magische Moment, in dem sie mit einem schnellen Blick zurück wieder Kontakt mit mir aufnahm. Es war, als hätten meine lustgetriebenen Gedanken die Schaltzentrale ihrer Libido, einem Funkspruch gleich, erreicht und alarmiert. Unruhiges Suchen erkannte ich nicht nur in ihrem Gesicht, sondern in ihrer ganzen Gestalt. Es schien, als wünschte sie Gewissheit, ob ich ihr auch folgen würde. Die Luft begann für mich jetzt violett zu flimmern. Eine eigentümliche, vorher nie erlebte Erscheinung. Und die grünen Augen im slawischen Oval ihres Gesichtes schossen scharfe Pfeile, als sie mich erneut gefunden hatte. Spätestens bei diesem Blick war ich verloren. Er erreichte mich wie ein Befehl, dem sich zu widersetzen mir nicht ratsam, ja, sogar sinnlos schien. Ich vergaß alles andere um mich herum. Mein Verstand schien von kleinen roten Männlein total vernebelt. Meine Beine setzten sich quasi automatisch in Bewegung und liefen hinter ihr her, als gelte es, den letzten Flug ins Paradies nicht zu verpassen.

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