Lehren der Liebe

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Lehren der Liebe
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Lehren der Liebe im Lied der Lieder

Der Text, die bildlichen Entsprechungen,

Mehrfachaussagen Kapitel 3

Über die bildlichen Entsprechungen des Hohelieds, die vergessenen Schlüssel und die Grammatik der alten Sprache sind die Mehrfachaussagen zu erfahren. Wohl wurde der Text schon vor ewig langer Zeit „richtig“ übersetzt. Ihn zu durchdenken und seine Aufgaben zu lösen, blieb dabei verborgen. Die Kapitel enthalten ein erstaunliches Konzept.

Magda Heigl, im Frühling 2021

Copyright, alle Rechte vorbehalten

Auszüge nur nach Absprache

Inhaltsverzeichnis

Hohelied Kapitel 3

3. Kapitel Hohelied, Vers 1

3. Kapitel Hohelied, Vers 2

3. Kapitel Hohelied, Vers 3

3. Kapitel Hohelied, Vers 4

3. Kapitel Hohelied, Vers 5

3. Kapitel Hohelied, Vers 6

3. Kapitel Hohelied, Vers 7

3. Kapitel Hohelied, Vers 8

3. Kapitel Hohelied, Vers 9

3. Kapitel Hohelied, Vers 10

3. Kapitel Hohelied, Vers 11

Wortliste

Eine Geschichte

Hohelied Kapitel 3

Das passiert schon mal: Ich nehme ein Buch in die Hand, zufällig und will nur ein bisschen etwas wissen, schlage dazu eine Seite auf – und finde das Entscheidende. Wer fälschlich hier erst im dritten Kapitel mit dem Lesen beginnt, weil das Hohelied „poetisch“ überrascht, sollte wissen: Es haben die Verse untereinander eine vielfältige Beziehung. Es gibt nicht allein die künstlerische Seite einer schwärmerischen Liebe. Das Liebeslied ist eine „runde Angelegenheit“ mit vielfältigen Aspekten.

Beim Bedenken kommt so manche selbst erlebte „Kehrseite“ heraus und wird gelöst. Es kommen auch ganz neue und unbekannte Gedanken über die beste Vorstellung über die Liebe. Die Wirkung geht über die eigenen Gedanken beim Mitdenken. Durch die Bilder und (meist) gleich geschriebene hebräische Wörter, die aber Mehrfachbedeutungen haben, entsteht der „Rundblick“. Unter Berücksichtigung von Grammatik, Denkabschnitten und noch einigen Hinweisen in den Versen, erscheint der philosophische Inhalt. Gleichzeitig helfen die „Bilder“ die Allegorien zu verstehen. Es ist wie „sprechen in Gleichnissen“.

Allegorisch wurden schon immer die Texte der Bibel „ausgelegt“. Die Vorstellung ging aber allein vom übersetzten Text aus und konnte eben nicht „die“ Bilder entfalten, die mit der anfänglichen Sprache übereinstimmten. Wenn nicht auf den „philosophischen“ Inhalt Bezug genommen wird, erscheinen Lücken und Schieflagen.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde auf das Lernen von Hebräisch mehr Wert gelegt. Trotzdem hat sich nichts an der Schieflage der Ausbildung geändert. Dem berühmten Dichter Wolfgang Goethe sind bereits die Merkwürdigkeiten in der Bibel aufgefallen. Er fragte seinen Lehrer nach den Bedeutungen der Hl. Schrift mit Begriffen, die er durch jüdische Spielkameraden anders kannte. Der Lehrer machte ein finsteres Gesicht. Er wies auf die großen Bücherschränke: „Willst du das alles ungültig machen was hier steht?“

Das traute sich der Wolfgang nicht. Es gab schließlich damals den Index librorum prohibitorum, die Liste verbotener Bücher, die seit 1559 in der römisch katholischen Kirche eingeführt wurde, auf Grund der Auseinandersetzungen mit dem Luthertum. Er wurde symbolisch mit verbrannt mit den Büchern, wie der Talmud in vielen Zeitperioden zuvor. Die Inquisition begann. Über 6000 Bücher waren auf dem Index gelandet im Laufe der Zeit, darunter sogar Immanuel Kant, mit seinem Blick auf die Vernunft. Er konnte gar nicht seinen Zeitgenossen Emanuel Swendenborg verstehen, der mystische Bücher schrieb, obgleich dieser bei einem Besuch ihm mit zeitnah erlebten Voraussagen, den „unbekannten“ Teil des Bewusstseins vorführte. Etwas hat die Auseinandersetzung schon gebracht, aber das Lehrfach Philosophie brachte „Blüten“ hervor, bis es zuletzt keiner mehr im Alltag brauchte.

Wer Bücher vergangener Zeiten liest, fühlt sich bei den meisten Werken „leer“. Das einmal diskutierte Umfeld ist längst verraucht. Geblieben sind ein paar „Zauberworte“, genannt Zitate. Die bringen „Gelehrtheit“. Eine solide Basis haben sie nicht. Spitzfindig stehen die Spitzenwissenschaften sich verfeindet gegenüber, ohne die umfassende Liebe. Jeder will am Größten werden. Der Protest der Ansichten nahm kein Ende. Millionen Bücher wurden veröffentlicht. Die Kirche verlor an Macht. Schließlich wurde auf dem II Vatikanischen Konzil der Index abgeschafft und das Bibellesen offiziell erlaubt. Es war die Bibel ohnehin schon durch den Buchdruck und andere Medien in den meisten Haushalten mit evangelischer Bevölkerung.

Als ich in Israel vor vielen Jahren eine Bibliothek besuchte und meinen Plan erwähnte, ein Buch über die Bibel zu schreiben, wurde ich am Empfang kopfschüttelnd begrüßt und gefragt, ob ich nicht wüsste, wie viele Bücher es schon gibt. Danach besuchte ich die endlose Räume, in denen die weltweit gestifteten Bücher über die Bibel gesammelt wurden. Gefühlte „Kilometer“ von Bücherregalen konnte ich nicht einmal in Stunden abschreiten.

Einen einfachen Zettel fand ich nicht: Lest sie halt selbst … Vielleicht habe ich ihn übersehen.

Warum ein Selberlesen? Es müssen nicht alle Kochbücher der Welt gelesen werden, um ein gutes Gericht zu haben. Die sind sicher gut. Ich denke weniger in Rezepten, als an Zutaten. Es geht um die einfachen Taten der Liebe.

Das ergibt schon wieder einen „Index“, auf dem liebloses, gleichgültiges, überflüssiges vieler Arten „den Bach runtergeht“ und im Meer der Erfahrung absäuft.

Irgendwie rumort es schon, dass die vielen kritischen Bücher verräumt wurden, und die Kirche sich nicht an das Gebot hielt: „Liebe deine Feinde!“. Sie hätten dazu beigetragen, den Ruhm der Kirche zu stützen, wenn die Fragen bearbeitet worden wären.

Luthers Erkenntnis, der anderen Lesart der Bibel, dazu der Talmud, der die Lesart erklärt. Den Wissenschaftler, die sich von den falschen Vorstellungen lösten, wurde nach langen Kämpfen schließlich Recht gegeben. Aber die wissen nun nicht mehr, dass bereits Mose wusste, dass die Erde rund geht.

Der „Knigge“ schaffte es durch den Index, eroberte Deutschland mit Richtlinien wie ein Messer auf der Tafel auf ein Messerbänkchen gelegt wird. Die Gleichnisse Jesu eroberten aber bis jetzt noch nicht die Herzen der Poeten, weil es kein Buch geben durfte, das sie erklärt hätte.

Wie weit die gleichen Worte der Dichtkunst gehen, wird (auch) an diesem Kapitel sichtbar.

3. Kapitel Hohelied, Vers 1

Offenheit und Ehrlichkeit sind die Grundlage für gute Beziehungen. Gute Beispiele geben, Willigkeit zeigen.

Im 1. Kapitel war, bereit sein zu ändern was schlecht ist. Im 2. war die Überwindung von Mauern, richtige Reaktionen, Sicht auf das Höchste.

Lutherbibel, 3. Kapitel, Vers 1: Des Nachts auf meinem Lager suchte ich, den meine Seele liebt. Ich suchte, aber ich fand ihn nicht.

עַל־מִשְׁכָּבִי֙ בַּלֵּילֹ֔ות בִּקַּ֕שְׁתִּי אֵ֥ת שֶׁאָהֲבָ֖ה נַפְשִׁ֑י בִּקַּשְׁתִּ֖יו וְלֹ֥א מְצָאתִֽיו׃

'al-mishkavi ballelot biqashti' et she ahavah napheshi

biqastiv velo metsa'tiv

Würde ich das Lied nacherzählen, hieß es: „Als ich nachts schlief ...“ Kann ich im Schlaf etwas wollen? Nachts auf meinem Lager … Da ist nichts. Es ist so schmal, dass sich keiner verstecken kann. Jemand mit Liebessehnsucht wälzt sich unruhig im Bett. Es fällt auf, dass in der Ich-Form gedichtet wird, aber die Person gibt sich nicht zu erkennen. Die zweite ist unnahbar, offenbar versteckt.

Abschnitt 1:

עַל־מִשְׁכָּבִי֙ בַּלֵּילֹ֔ות בִּקַּ֕שְׁתִּי ['al-mishkavi ballelot biqashti']

Des Nachts auf meinem Lager suchte ich

עַל־מִשְׁכָּבִי֙ ist über oder auf dem Bett. Ich will nicht an Gedanken zerren, die noch auftauchen, wenn das Wort zerlegt wird, zumal שכב der untere Mühlstein [shechev] es schwer macht.

Eingebungen kommen oft im Schlaf. Selten sind Träume bei Menschen, die schwer körperlich arbeiten. Kaum sind sie da bei ungesundem Leben.

Gebetsmühlenartig werden von manchen die Standpunkte aufgesagt, die ein Ändern blockieren. Es wird immer schwerer, eine Lücke zu finden. Die Verstopfung ist komplett. Anerkennung findet oft nur, wer sich entsprechend einem vorgezeigten Muster krümmt. Die Mühlen drehen sich weiter und weh dem, der sich nicht gut ducken kann. Plötzlich wird die Sehnsucht - unter diesen Verhältnissen, gar bei Leid besonders heftig.

Im Liegen על משכבי ['al-mishkavi] sind zwei Wörter, mit Bindestrich im masoretischen Text getrennt. על ergibt über, super, auf, wegen. על [al] ist Höhe, dagegen על ['ol] das Joch.

משכבי ist mein Lager oder Bett. Es wird auch als Beischlaf gedacht. Das Wort mit Wurzel שכב [shachav] liegen, sich legen. Dazu ist שכב ['shechev] der untere Mühlstein. Wenn ich falsch denke, ergibt das die Schwere der Last, darniederliegen oder durch Verschieben der Balance, ein „umbetten“ von משכבי zu משכבי. Da wären verschiedene Wörter.

 

Einen Grammatikbruch gibt es mit falscher Rechtschreibung. משק בי [meseq] rattern, eine Wirtschaft. משך [mashach] ist ziehen. Das wäre vom Lager weg. Es steht שכב übersetzt als liegen. Der Rest wird einem Nachdenker überlassen.

Die Meisten „schlafen“, bis einer etwas sagt. Es kann sein, die Schwere hebt sich dann oder belastet. Die andere Aufteilung ist מש כבי das Herausziehen des Schmerzes. כאב [ka'av] ist schmerzen. Das ist nicht bei Liebe.

Abschnitt 2:

אֵ֥ת שֶׁאָהֲבָ֖ה נַפְשִׁ֑ [et she ahavah napheshi] den meine Seele liebt.

Für das Liebeslied ist der Ausdruck passend, wo geglaubt wird, das eigene Gefühl für jemand sei die „Liebe“. Die aber ist nur ein Geschenk. Für die Philosophie ergibt sich das Sortieren, was [nefesh] ist, was das Leben ausmacht. Ist es Lebewesen, Gestalt, ein Mahnmal. Zum Verstehen dienen die vielen Kombinationen, die mit diesem Wort einhergehen. Ist es [nafash] sich erholen. Es ist wohl besser, bei den Weisen zu fragen, die in der Seele ein Geschenk Gottes erkennen, einen tiefen Bezug zu ihm.

Ich kenne Liebesbriefe, als heftige Gefühls-Mitteilungen. Dabei war es gleich den Fabeln der Liebe zwischen Fuchs und Huhn. Die Liebe war groß. Für das Huhn ging sie schlecht aus.

Abschnitt 3:

בִּקַּשְׁתִּ֖יו וְלֹ֥א מְצָאתִֽיו׃ [biqastiv velo metsa'tiv] Ich suchte, aber ich fand ihn nicht.

Bei Nacht ist nichts los! Keiner kann dort erbitten [bikesh]. Die Wirtschaft ist zu.

בקש ist auch suchen, mögen und hat zu tun mit Nachfrage. Bei בקשתי dreht sich der Gedanke und es wird so geteilt: ב קשתי im Stroh קש. Da ist nichts zu finden. Das ist sicher die Nadel im Heuhaufen suchen. Im Bogen [kashut] gedacht, wird es hart und schwer (קשה). Wird gar die falsche Ausschmückung überlegt.

Kombiniert werden kann, wie das SUCHEN und das Mögen verschiedene Seelenzustände bewirken. Jedoch, ist „dies“ dabei, sehen wo Liebe ist?

Ein Suchen ist, aber mit dem Finden oder dem Geben ist oft nichts los.

Zusammenfassend: Oft liegt einer unten, ist im Dunkel. Er wünscht die Wendung, wünscht es doch so. Versteht er das Suchen nicht richtig. Keiner findet ihn.

Anders herum gilt: Mit Last ist keine Liebe zu erreichen. Täuschung kommt auf. Aber, es gäbe noch einige Wendungen, indem über den Schmerz das Bewusstsein kommt, was wirklich nötig ist und wo allein die Liebe zählt. Wo ist das Geben und das Annehmen richtig im Sinn?

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